Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Regelventilvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der
WO 2006/003684 A1 ist bereits eine Regelventilvorrichtung für ein gasförmiges Fluid bekannt. Die Regelventilvorrichtung
umfasst ein Drosselelement, einen Ventilsitz, eine Aktoreinheit und ein Federelement.
Die Aktoreinheit ist dabei dazu vorgesehen, das Drosselelement relativ zu dem Ventilsitz
zu verfahren. Das Federelement ist dazu vorgesehen, das Drosselelement mit einer in
Richtung des Ventilsitzes gerichteten Kraft zu beaufschlagen.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Die Erfindung geht aus von einer Regelventilvorrichtung, insbesondere für zumindest
ein gasförmiges Fluid, mit zumindest einem Drosselelement, zumindest einem Ventilsitz,
einer vorzugsweise elektromagnetischen Aktoreinheit, welche dazu vorgesehen ist, das
zumindest eine Drosselelement in zumindest einem Betriebszustand relativ zu dem zumindest
einen Ventilsitz zu verfahren, und mit zumindest einem Federelement, welches dazu
vorgesehen ist, das zumindest eine Drosselelement mit einer zumindest im Wesentlichen
in Richtung des zumindest einen Ventilsitzes gerichteten Kraft zu beaufschlagen.
[0004] Es wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Federelement eine Federkonstante von
maximal 0,5 N/mm, vorteilhaft von maximal 0,4 N/mm, besonders vorteilhaft von maximal
0,3 N/mm, vorzugsweise von maximal 0,2 N/mm und besonders bevorzugt von maximal 0,1
N/mm aufweist. Unter einer "Regelventilvorrichtung" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
eine Ventilvorrichtung verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, in zumindest
einem Betriebszustand insbesondere einen Volumenstrom und/oder einen Druck eines in
die Regelventilvorrichtung einströmenden und/oder die Regelvorrichtung durchströmenden,
insbesondere gasförmigen, Fluids einzustellen und/oder zu regeln. Unter "vorgesehen"
soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden
werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll
insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest
einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt. Unter einem
"Drosselelement" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden,
dessen Position und/oder Ausrichtung und/oder Formgebung insbesondere in Abhängigkeit
zumindest einer Regelgröße insbesondere aktiv veränderbar ist. Insbesondere ist durch
eine Veränderung der Position und/oder der Ausrichtung und/oder der Formgebung des
zumindest einen Drosselelements zumindest ein Strömungspfad, entlang dessen die Regelventilvorrichtung
von dem zumindest einen Fluid durchströmbar ist, erweiterbar und/oder verengbar und/oder
zumindest im Wesentlichen vollständig verschließbar. Unter einem "Ventilsitz" soll
in diesem Zusammenhang insbesondere ein mit dem zumindest einen Drosselelement zusammenwirkendes
und/oder vorzugsweise korrespondierendes Element mit einer Anlagefläche für das zumindest
eine Drosselelement verstanden werden, welche insbesondere zumindest eine Ausnehmung,
welche insbesondere zumindest teilweise einen Strömungspfad für das zumindest eine
Fluid bildet, in Umfangsrichtung begrenzt.
[0005] Vorzugsweise ist die Aktoreinheit als eine insbesondere elektrische und/oder elektromagnetische
und/oder pneumatische und/oder hydraulische Einheit ausgebildet, welche dazu vorgesehen
ist, zumindest eine insbesondere lineare Bewegung zu erzeugen. Vorzugsweise weist
die Regelventilvorrichtung zumindest einen Ventilstößel auf, welcher dazu vorgesehen
ist, eine von der zumindest einen Aktoreinheit erzeugte insbesondere lineare Bewegung
auf das zumindest eine Drosselelement zu übertragen und dieses zu verschwenken und/oder
zu verformen und/oder vorzugsweise insbesondere linear zu verfahren. Der zumindest
eine Ventilstößel ist vorteilhaft einstückig mit dem zumindest einen Drosselelement
ausgebildet. Unter "einstückig" soll insbesondere zumindest stoffschlüssig verbunden,
wie beispielsweise durch einen Schweißprozess und/oder Klebeprozess usw., und besonders
vorteilhaft angeformt verstanden werden, wie durch die Herstellung aus einem Guss
und/oder durch die Herstellung in einem Ein- oder Mehrkomponentenspritzverfahren.
Durch ein Verschwenken und/oder ein Verformen und/oder vorzugsweise ein Verfahren
des zumindest einen Drosselelements relativ zu dem zumindest einen Ventilsitz ist
zumindest ein Spalt zwischen dem zumindest einen Drosselelement und dem zumindest
einen Ventilsitz vergrößerbar und/oder verkleinerbar und/oder zumindest im Wesentlichen
vollständig verschließbar. Unter einem "Federelement" soll insbesondere ein Element
verstanden werden, das zumindest eine Erstreckung aufweist, die in einem normalen
Betriebszustand um zumindest 10 %, insbesondere um wenigstens 20 %, vorzugsweise um
mindestens 30 % und besonders vorteilhaft um zumindest 50 % elastisch veränderbar
ist, und das insbesondere eine von einer Veränderung der Erstreckung abhängige und
vorzugsweise zu der Veränderung proportionale Gegenkraft erzeugt, die der Veränderung
entgegen wirkt. Unter einer "Erstreckung" eines Elements soll insbesondere ein maximaler
Abstand zweier Punkte einer senkrechten Projektion des Elements auf eine Ebene verstanden
werden. Vorzugsweise ist das zumindest eine Federelement als eine Schraubenfeder,
insbesondere als eine gewundene Torsionsfeder, insbesondere als eine Druckfeder, ausgebildet.
[0006] Darunter, dass das zumindest eine Federelement das zumindest eine Drosselelement
mit einer zumindest im Wesentlichen in Richtung des zumindest einen Ventilsitzes gerichteten
Kraft beaufschlagt, soll insbesondere verstanden werden, dass das zumindest eine Drosselelement
in zumindest einen Betriebszustand insbesondere durch eine Federkraft, von zumindest
1 N, vorteilhaft von zumindest 1,5 N, besonders vorteilhaft von zumindest 2 N und
vorzugsweise von zumindest 2,5 N des zumindest einen Federelements in Richtung des
zumindest einen Ventilsitzes gedrückt wird. Das zumindest eine Federelement ist insbesondere
dazu vorgesehen, das zumindest eine Drosselelement insbesondere bei deaktivierter
und/oder ausgefallener Aktoreinheit in eine Schließposition zu bewegen und/oder zu
verformen und/oder in der Schließposition zu halten. Unter einer "Schließposition"
soll insbesondere eine Position verstanden werden, in welcher das zumindest eine Drosselelement
in unmittelbarem Kontakt zu dem zumindest einen Ventilsitz steht und ein Spalt zwischen
dem zumindest einen Drosselelement und dem zumindest einen Ventilsitz zumindest im
Wesentlichen vollständig verschwindet und/oder geschlossen ist. Insbesondere ist eine
Verbindung zwischen dem zumindest einen Drosselelement und dem zumindest einen Ventilsitz
in der Schließposition zumindest im Wesentlichen gasdicht. Unter "zumindest im Wesentlichen
gasdicht" soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass ein Dichtbereich
zwischen dem zumindest einen Drosselelement und dem zumindest einen Ventilsitz eine
Leckrate von maximal 10
-6 Pa*m
3/s, vorteilhaft von maximal 10
-8 Pa*m
3/s und vorzugsweise von maximal 10
-10 Pa*m
3/s aufweist. Insbe-sondere weist das zumindest eine Federelement in einem montierten
Zustand eine Vorspannung auf. Eine vorgespannte Länge des zumindest einen Federelements,
insbesondere in der Schließposition des zumindest einen Drosselelements, beträgt insbesondere,
maximal 75 %, vorteilhaft maximal 50 %, besonders vorteilhaft maximal 25 % und vorzugsweise
maximal 12,5 % einer ungespannten Länge des zumindest einen Federelements. Abhängig
von einer Verfahrrichtung des zumindest einen Drosselelements arbeitet die zumindest
eine Aktoreinheit insbesondere mit oder gegen die Federkraft des zumindest einen Federelements.
[0007] Durch eine derartige Ausgestaltung kann eine gattungsgemäße Regelventilvorrichtung
mit verbesserten Betriebseigenschaften bereitgestellt werden. Insbesondere kann durch
eine Verwendung eines Federelements mit einer relativ geringen Federkonstante eine
vorteilhaft geringe Änderung der Federkraft des Federelements bei einem Verfahren
des zumindest einen Drosselelements erreicht werden. Somit kann ein vorteilhaft exaktes
Verfahren des zumindest einen Drosselelements relativ zu dem zumindest einen Ventilsitz
erfolgen. Ferner kann durch das zumindest eine Federelement eine vorteilhafte Dichtheit,
insbesondere Gasdichtheit, der Regelventilvorrichtung in einem geschlossenen Zustand
erreicht werden.
[0008] Ferner wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Aktoreinheit als eine Tauchspulenaktoreinheit
ausgebildet ist. Unter einer "Tauchspulenaktoreinheit" soll in diesem Zusammenhang
insbesondere eine Aktoreinheit verstanden werden, welche zumindest einen Primärteil
und zumindest einen zu dem zumindest einen Primärteil beweglich gelagerten Sekundärteil
aufweist. Der zumindest eine Primärteil umfasst insbesondere zumindest einen Magnetkreis
mit zumindest einem Dauermagneten. Der Sekundärteil umfasst insbesondere zumindest
eine Spule, welche in einem Luftspalt des Magnetkreises des Primärteils angeordnet
ist. Der Primärteil ist insbesondere vorzugsweise mechanisch fixiert. Bei einer Beaufschlagung
der zumindest einen Spule des zumindest einen Sekundärteils innerhalb eines Magnetfelds
des Primärteils mit einem Strom wirkt auf die Spule und somit auf den Sekundärteil
eine Lorentzkraft, die den Sekundärteil entlang des Primärteils verlagert. Die Kraft
ist dabei insbesondere proportional zum Strom. Eine Richtung des Kraftvektors wird
dabei insbesondere von der Stromrichtung bestimmt. Hierdurch kann eine Aktoreinheit
bereitgestellt werden, welche vorteilhaft ein bidirektionales Verformen und/oder Verschwenken
und/oder vorzugsweise Verfahren der zumindest einen Drosseleinheit ermöglicht. Ferner
kann eine vorteilhaft exakte Verformung und/oder Verschwenkung und/oder Positionierung
der zumindest einen Drosseleinheit erreicht werden.
[0009] Vorteilhaft weist der zumindest eine Ventilstößel gegenüber aus dem Stand der Technik
bekannten Ventilstößeln eine reduzierte Masse auf. Insbesondere kann der zumindest
eine Ventilstößel zumindest teilweise von einem Leichtbaumaterial, beispielsweise
Aluminium und/oder einem Kunststoff und/oder einem faserverstärkten Kunststoff, insbesondere
einem glasfaserverstärkten Kunststoff, gebildet sein. Vorzugsweise weist der zumindest
einen Ventilstößel jedoch zumindest eine massereduzierende Ausnehmung auf. Vorzugsweise
ist der zumindest eine Ventilstößel zumindest teilweise hohl ausgebildet. Alternativ
ist ebenso denkbar, dass der zumindest eine Ventilstößel zumindest teilweise eine
Skelett- und/oder Gitterstruktur mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen aufweist. Hierdurch
kann eine Trägheit des zumindest einen Ventilstößels vorteilhaft reduziert werden.
Ferner kann eine zu einem Verformen und/oder Verschwenken und/oder Verfahren des zumindest
einen Drosselelements benötigte Kraft vorteilhaft reduziert werden.
[0010] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Regelventilvorrichtung zumindest ein Linearlager
umfasst, welches zu einer insbesondere mittelbaren Führung des zumindest einen Drosselelements,
insbesondere mittels des zumindest einen Ventilstößels, vorgesehen ist. Das zumindest
eine Linearlager ist insbesondere zu einer Führung des zumindest einen Ventilstößels
vorgesehen. Unter einem "Linearlager" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein
Lager verstanden werden, welches den zumindest einen Ventilstößel in Umfangsrichtung
zumindest teilweise und vorzugsweise zumindest zu einem Großteil umschließt. Unter
dem Ausdruck "zumindest zu einem Großteil" soll dabei zumindest 50 %, vorteilhaft
zumindest 60 %, vorzugsweise zumindest 70 % und besonders bevorzugt zumindest 80 %
verstanden werden. Unter einer "Umfangsrichtung" eines Objekts soll insbesondere eine
azimutale, senkrecht zu einer Längserstreckungsrichtung des Objekts angeordnete Richtung
verstanden werden. Unter einer "Längserstreckungsrichtung" eines Objekts soll insbesondere
eine Richtung verstanden werden, welche parallel ist zu einer längsten Kante eines
kleinsten gedachten Quaders, welcher das Objekt gerade noch umgibt. Insbesondere kann
das zumindest eine Linearlager als ein Lineargleitlager ausgebildet sein, dessen Oberfläche
insbesondere einen Mittenrauwert von maximal 0,2 µm, vorteilhaft von maximal 0,1 µm
und vorzugsweise von maximal 0,05 µm aufweist. Insbesondere kann der Mittenrauwert
durch eine Oberflächenbearbeitung und oder durch eine Beschichtung der Oberfläche
des Lineargleitlagers, beispielsweise mit PTFE und/oder einem Kunststoff, erreicht
werden. Alternativ kann das zumindest eine Linearlager als ein Linearkugellager ausgebildet
sein. Hierdurch kann eine vorteilhaft exakte Führung des zumindest einen Ventilstößels
bei gleichzeitig vorteilhaft reduzierter Reibung erreicht werden, insbesondere zur
Kompensation einer relativ geringen Seitenstabilität des zumindest einen Federelements.
Somit kann eine zu einem Verformen und/oder Verschwenken und/oder Verfahren des zumindest
einen Drosselelements benötigte Kraft vorteilhaft reduziert und eine Positioniergenauigkeit
des zumindest einen Drosselelements vorteilhaft gesteigert werden.
[0011] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Regelventilvorrichtung zumindest ein Dichtelement
umfasst, welches zwischen dem zumindest einen Drosselelement und dem zumindest einen
Ventilsitz angeordnet ist. Das zumindest eine Dichtelement kann dabei an dem zumindest
einen Ventilsitz, insbesondere an der Anlagefläche des zumindest einen Ventilsitzes,
und/oder vorzugsweise an dem zumindest einen Drosselelement, insbesondere in Umfangsrichtung
umlaufend an dem zumindest einen Drosselelement, angeordnet sein. Unter einem "Dichtelement"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, welches dazu
vorgesehen ist, einen insbesondere ungewollten Austritt zumindest eines Fluids aus
einer Ventilkammer der Regelventilvorrichtung zu begrenzen und/oder zumindest zu einem
Großteil zu verhindern. Insbesondere kann das zumindest eine Dichtelement zumindest
teilweise aus einem Elastomer, beispielsweise Polyurethan und/oder Nitrilkautschuk,
bestehen. Hierdurch kann eine vorteilhaft verbesserte Dichtwirkung erreicht werden,
insbesondere auch bei einer Beaufschlagung des zumindest einen Drosselelements mit
einer relativ geringen Kraft, insbesondere durch das zumindest einen Federelement.
[0012] Ist der zumindest eine Ventilsitz zumindest teilweise keilförmig ausgebildet, kann
eine Dichtwirkung vorteilhaft weiter verbessert werden. Darunter, dass der zumindest
eine Ventilsitz zumindest teilweise "keilförmig" ausgebildet ist, soll insbesondere
verstanden werden, dass sich der zumindest eine Ventilsitz ausgehend von einer Ventilsitzbasis
zu einem in Richtung des zumindest einen Drosselelements weisenden Ende hin verjüngt.
[0013] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Regelventilvorrichtung zumindest eine Membran
umfasst, welche dazu vorgesehen ist, zumindest eine Ventilkammer zumindest einseitig
abzuschließen. Unter einer "Membran" soll in diesem Zusammenhang eine insbesondere
flexible gasdichte Trennschicht, insbesondere Wellbalg- und/oder vorzugsweise Polymertrennschicht,
verstanden werden. Unter einer "Ventilkammer" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
ein räumlicher Bereich innerhalb der Regelventilvorrichtung verstanden werden, in
welche zumindest ein Fluid einleitbar ist. Insbesondere wird die zumindest eine Ventilkammer
durch die zumindest eine Membran an einer dem zumindest einen Drosselelement gegenüberliegenden
Seite in jedem Betriebszustand zumindest im Wesentlichen gasdicht abgeschlossen. Insbesondere
ist die zumindest eine Membran mit einem äußeren Umfang an einer Wandung der zumindest
einen Ventilkammer befestigt. Insbesondere ist die zumindest eine Membran mit einem
inneren Umfang an dem zumindest einen Ventilstößel befestigt. Hierdurch kann eine
Ventilkammer vorteilhaft abgeschlossen werden, insbesondere auch während einer linearen
Bewegung des zumindest einen Ventilstößels.
[0014] Vorzugsweise entspricht ein effektiver Flächeninhalt einer der zumindest einen Ventilkammer
zugwandten Oberfläche der zumindest einen Membran zumindest im Wesentlichen einem
effektiven Flächeninhalt einer der zumindest einen Ventilkammer zugwandten Oberfläche
des zumindest einen Drosselelements. Insbesondere weicht ein effektiver Flächeninhalt
einer der zumindest einen Ventilkammer zugwandten Oberfläche der zumindest einen Membran
um maximal 10 %, vorteilhaft um maximal 8 %, besonders vorteilhaft um maximal 5 %
und vorzugsweise um maximal 2 % von einem effektiven Flächeninhalt einer der zumindest
einen Ventilkammer zugwandten Oberfläche des zumindest einen Drosselelements ab. Unter
einem "effektiven Flächeninhalt" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Flächeneinhalt
eines Elements verstanden werden, welcher durch ein in die zumindest eine Ventilkammer
einströmendes Fluid mit einem Druck beaufschlagt wird. Hierdurch kann eine Differenz
zwischen einer durch ein in die zumindest eine Ventilkammer einströmendes Fluid auf
die zumindest eine Membran wirkenden Kraft und einer durch das einströmende Fluid
auf das zumindest eine Drosselelement wirkenden Kraft vorteilhaft reduziert werden.
Somit kann ein Einfluss der durch ein in die zumindest eine Ventilkammer einströmendes
Fluid erzeugten Kräfte auf einen Regelungsvorgang vorteilhaft minimiert werden.
[0015] Ferner wird ein Ventilsystem mit zumindest einer erfindungsgemäßen Regelventilvorrichtung
vorgeschlagen mit zumindest einer weiteren Ventilvorrichtung, welche mit der zumindest
einen Regelventilvorrichtung fluidtechnisch in Reihe geschaltet ist. Hierdurch kann
auf vorteilhaft einfache Weise eine Verschaltung der zumindest einen Regelventilvorrichtung
mit weiteren Ventilvorrichtungen, insbesondere mit gleicher oder verschiedener Funktion,
ermöglicht werden. Ferner kann ein vorteilhaftes Anpassen eines Ventilsystems erfolgen.
[0016] Vorzugsweise ist die zumindest eine weitere Ventilvorrichtung als Absperrventil ausgebildet.
Unter einem "Absperrventil" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Ventil verstanden
werden, welches zu einem insbesondere kontrollierten Öffnen und/oder Schließen zumindest
einer Fluidleitung vorgesehen ist. Vorzugsweise ist das zumindest eine Absperrventil
als ein Solenoidventil ausgebildet. Hierdurch kann auf vorteilhaft einfache Weise
eine Durchleitung zumindest eines Fluids zugelassen und/oder verhindert werden.
[0017] Die erfindungsgemäße Regelventilvorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene
Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße
Brennstoffzellenvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise
eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten
abweichende Anzahl aufweisen.
Zeichnung
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung eines Ventilsystems mit einer erfindungsgemäßen Regelventilvorrichtung
ein einer als Absperrventil ausgebildeten weiteren Ventilvorrichtung.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0020] Figur 1 zeigt eine Schnittdarstellung eines Ventilsystems 40 mit einer Regelventilvorrichtung
10 und einer weiteren Ventilvorrichtung 36. Die Regelventilvorrichtung 10 und die
weitere Ventilvorrichtung 36 sind fluidtechnisch in Reihe geschaltet. Die weitere
Ventilvorrichtung 36 ist der Regelventilvorrichtung 10 fluidtechnisch vorgeschaltet.
Das Ventilsystem 40 weist eine Einlassöffnung 50 auf, welche zu einer Einleitung eines,
insbesondere gasförmigen, Fluids in das Ventilsystem 40 vorgesehen ist. Ferner weist
das Ventilsystem 40 eine Auslassöffnung 52 auf, welche zu einer Ausleitung des Fluids
aus dem Ventilsystem 40 vorgesehen ist. An der Einlassöffnung 50 und die Auslassöffnung
52 ist jeweils ein Gewindeflansch 54, 56 angeordnet, welches zu einem Anschluss einer
nicht dargestellten Fluidzuleitung und/oder einer nicht dargestellten Fluidableitung
vorgesehen sind.
[0021] Die weitere Ventilvorrichtung 36 ist als ein Absperrventil 38 ausgebildet. Die weitere
Ventilvorrichtung 36 ist als ein Solenoidventil 42 ausgebildet. Alternativ ist es
jedoch ebenso denkbar, dass eine weitere Ventilvorrichtung als ein Hydraulikventil
und/oder ein Pneumatikventil und/oder ein manuelles Ventil ausgebildet ist. Die weitere
Ventilvorrichtung 36 weist eine elektromagnetische Aktoreinheit 46 auf. Die Aktoreinheit
46 umfasst eine Spule 60, welche mechanisch in ihrer Position fixiert ist. Ferner
umfasst die Aktoreinheit 46 einen Kern 62 aus einem ferromagnetischen Material, beispielsweise
Eisen oder Stahl. Der Kern 62 ist linear beweglich innerhalb der Spule 60 gelagert.
Ein Absperrelement 48 der weiteren Ventilvorrichtung 36 ist über einen Ventilstößel
64 mit dem Kern 62 verbunden. Des Weiteren umfasst die Aktoreinheit 46 ein als eine
Druckfeder ausgebildetes Federelement 66, welches dazu vorgesehen ist, das Absperrelement
48 in einem unbestromten Zustand der Aktoreinheit 46 in Richtung eines Ventilsitzes
58 der weiteren Ventilvorrichtung 36 zu drücken und die weitere Ventilvorrichtung
36 somit zu schließen. Das Federelement 66 ist dazu auf einer dem Absperrelement 48
abgewandten Seite des Kerns 62 zwischen dem Kern 62 und einem Gehäuse 68 des Ventilsystems
40 und/oder der weiteren Ventilvorrichtung 36 angeordnet. Durch eine Bestromung der
Aktoreinheit 46 ist der Kern 62 linear gegen eine Federkraft des Federelements 66
bewegbar. Durch die lineare Bewegung des Kerns 62 gegen die Federkraft des Federelements
66 erfolgt ein Abheben des Absperrelements 48 von dem Ventilsitz 58, wodurch die weitere
Ventilvorrichtung 36 geöffnet wird.
[0022] Bei geöffneter weiterer Ventilvorrichtung 36 strömt das durch die Einlassöffnung
50 in das Ventilsystem 40 eingeleitete Fluid in eine Ventilkammer 30 der Regelventilvorrichtung
10. Die Regelventilvorrichtung 10 umfasst ein Drosselelement 12, einen Ventilsitz
14 sowie eine Aktoreinheit 16, welche dazu vorgesehen ist, das zumindest eine Drosselelement
12 relativ zu dem Ventilsitz 14 zu verfahren. Die Aktoreinheit 16 ist als eine Tauchspulenaktoreinheit
20 ausgebildet. Die Aktoreinheit 16 umfasst einen dauermagnetischen Kern 70, welcher
mechanisch in seiner Position fixiert ist. Ferner umfasst die Aktoreinheit 16 eine
Spule 72, welche auf einen relativ zu dem Kern 70 beweglichen Spulenträger 74 gewickelt
ist. Bei einer Beaufschlagung der zumindest einen Spule 72 mit einem Strom, wirkt
auf die Spule 72 und somit auf den Spulenträger 74 eine Lorentzkraft, die den Spulenträger
74 entlang des Kerns 70 verlagert. Die Kraft ist dabei proportional zu einer Stromstärke.
Eine Richtung des Kraftvektors ist insbesondere von einer Stromrichtung bestimmt.
Ferner umfasst die Regelventilvorrichtung 10 einen Ventilstößel 22, welcher dazu vorgesehen
ist, eine Bewegung des Spulenträgers 74 auf das Drosselelement 12 zu übertragen. Der
Ventilstößel 22 ist teilweise hohl ausgebildet und weist eine entlang seiner Haupterstreckung
verlaufende Ausnehmung 24 auf, wodurch eine Masse und somit eine Trägheit des Ventilstößels
22 gegenüber einem Ventilstößel aus einem Vollmaterial reduziert ist. Der Ventilstößel
22 ist einstückig mit dem Drosselelement 12 ausgebildet. Das Drosselelement 12 ist
zumindest im Wesentlichen tellerförmig ausgebildet. An dem Drosselelement 12 ist in
Umfangrichtung umlaufend ein, insbesondere elastisches, Dichtelement 26 angeordnet.
[0023] Die Ventilkammer 30 ist an einer zu der Aktoreinheit 16 gewandten Seite durch eine
flexible Membran 28 abgeschlossen. Die Membran 28 ist mit einem äußeren Umfang 78
an einer Wandung 82 der Ventilkammer 30 befestigt. Mit einem inneren Umfang 80 ist
die Membran 28 an dem Ventilstößel 22 befestigt. Bewegungen des Ventilstößels 22 führen
zu einer entsprechenden Auslenkung der Membran 28, wodurch die Ventilkammer 30 auch
bei Bewegungen des Ventilstößels 22 zuverlässig in Richtung der Aktoreinheit 16 abgeschlossen
ist. Ein effektiver Flächeninhalt einer der Ventilkammer 30 zugwandten Oberfläche
32 der einen Membran 28 entspricht einem effektiven Flächeninhalt einer der Ventilkammer
30 zugwandten Oberfläche 34 des einen Drosselelements 12. Hierdurch tritt keine Differenz
zwischen einer durch ein in die Ventilkammer 30 einströmendes Fluid auf die Membran
28 wirkenden Kraft und einer durch das einströmende Fluid auf das Drosselelement 12
wirkenden Kraft auf. Ein Einfluss durch ein in die Ventilkammer 30 einströmenden Fluids
erzeugter Kräfte auf ein Öffnen und/oder Schließen der Regelventilvorrichtung 10 ist
somit eliminiert. Eine der Aktoreinheit 16 zugewandten Oberfläche 92 der Membran 28
ist mit einem Referenzdruck, beispielsweise einem Umgebungsluftdruck, beaufschlagt.
[0024] Des Weiteren umfasst die Regelventilvorrichtung 10 ein Federelement 18, welches dazu
vorgesehen ist, das Drosselelement 12 mit einer in Richtung des Ventilsitzes 14 gerichteten
Kraft zu beaufschlagen. In einem geschlossenen Zustand der Regelventilvorrichtung
10 ist das Drosselelement 12 durch das Federelement 18 beispielsweise mit einer Kraft
von 1 N bis 2,5 N beaufschlagt. Das Federelement 18 ist zwischen dem Drosselelement
12 und dem Gehäuse 68 des Ventilsystems 40 und/oder der Regelventilvorrichtung 10
angeordnet. Das Federelement 18 ist unter einer Vorspannung montiert. Eine vorgespannte
Länge des Federelements 18 in einem geschlossenen Zustand der Regelventilvorrichtung
10 beträgt beispielsweise ein Viertel einer ungespannten Länge des Federelements 18.
Das Federelement 18 weist insbesondere eine Federkonstante von maximal 0,5 N/mm auf.
Vorzugsweise weist das Federelement 18 eine Federkonstante von maximal 0,1 N/mm auf.
Das Federelement 18 ist als eine Schraubendruckfeder 76 ausgebildet. Insbesondere
bei deaktivierter und/oder ausgefallener Aktoreinheit 16 ist das Drosselelement 12
durch das Federelement 18 gegen den Ventilsitz 14 gedrückt, wodurch jederzeit, insbesondere
bei einem Ausfall einer Stromversorgung der Regelventileinheit 10, ein sicheres, insbesondere
gasdichtes, Schließen der Regelventilvorrichtung 10 gewährleistet ist. Um eine Dichtwirkung
bei geschlossener Regelventilvorrichtung 10 weiter zu verbessern, ist der Ventilsitz
14 keilförmig ausgebildet. Der Ventilsitz 14 verjüngt sich ausgehend von einer Ventilsitzbasis
84 zu einem in Richtung des Drosselelements 12 weisenden Ende 86 hin. Hierdurch ist
eine Anlagefläche zwischen dem Dichtelement 26 und dem Ventilsitz 14 in einem geschlossenen
Zustand der Regelventilvorrichtung 10 reduziert und ein durch das Federelement 18
erzeugter Anpressdruck ist auf die relativ geringe Anlagefläche konzentriert.
[0025] Zu einem Öffnen und/oder Schließen der Regelventilvorrichtung 10 wird die Spule 72
mit einem Strom beaufschlagt, wodurch eine lineare Bewegung des Spulenträgers 74 relativ
zu dem Kern 70 erzeugt wird. Die Bewegung wird über den Ventilstößel 22 auf das Drosselelement
12 übertragen. Bei einem Öffnen der Regelventilvorrichtung 10 wird das Drosselelement
12 entgegen der Federkraft des Federelements 18 von dem Ventilsitz 14 wegbewegt, sodass
das Fluid aus der Ventilkammer 30 in Richtung der Auslassöffnung 52 strömen kann.
Bei einem Schließen der Regelventilvorrichtung 10 wird das Drosselelement 12 mit der
Federkraft des Federelements 18 zu dem Ventilsitz 14 hinbewegt, sodass ein Volumenstrom
des Fluids aus der Ventilkammer 30 in Richtung der Auslassöffnung 52 reduziert und
in geschlossenem Zustand vollständig unterbunden wird. Der Ventilstößel 22 ist dabei
durch ein Linearlager 44 geführt. Das Linearlager 44 ist als ein Gleitlager 88 ausgebildet.
Zu einer Reduktion einer Reibung zwischen dem Ventilstößel 22 und dem Linearlager
44 weist eine Oberfläche 90 des Linearlagers 44 einen Mittenrauwert von maximal 0,1
µm auf. Die relativ geringe Federkonstante des Federelements 18 führt dazu, dass sich
eine durch das Federelement 18 erzeugte und auf das Drosselelement 12 wirkende Kraft
bei einer Längenänderung des Federelements 18 lediglich geringfügig verändert. Da
eine durch die Aktoreinheit 16 erzeugte Kraft proportional zu einer Stromstärke eines
Stroms ist, mit welchem die Spule 72 beaufschlagt wird, und sich eine durch das Federelement
18 erzeugte und auf das Drosselelement 12 wirkende Kraft bei einer Längenänderung
des Federelements 18 lediglich geringfügig verändert, ist ein exaktes teilweises und/oder
vollständiges Öffnen und/oder Schließen der Regelventilvorrichtung 10 möglich, da
das Drosselelement 12 präzise in beliebige Positionen zwischen einem vollständigen
Öffnen und einem vollständigen Schließen der Regelventilvorrichtung 10 verfahrbar
ist.
1. Regelventilvorrichtung, insbesondere für zumindest ein gasförmiges Fluid, mit zumindest
einem Drosselelement (12), zumindest einem Ventilsitz (14), einer Aktoreinheit (16),
welche dazu vorgesehen ist, das zumindest eine Drosselelement (12) in zumindest einem
Betriebszustand relativ zu dem zumindest einen Ventilsitz (14) zu verfahren, und mit
zumindest einem Federelement (18), welches dazu vorgesehen ist, das zumindest eine
Drosselelement (12) mit einer zumindest im Wesentlichen in Richtung des zumindest
einen Ventilsitzes (14) gerichteten Kraft zu beaufschlagen dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Federelement (18) eine Federkonstante von maximal 0,5 N/mm aufweist.
2. Regelventilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Aktoreinheit (16) als eine Tauchspulenaktoreinheit (20) ausgebildet
ist.
3. Regelventilvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet, durch zumindest einen Ventilstößel (22), welcher dazu vorgesehen ist, eine von der zumindest
einen Aktoreinheit (16) erzeugte Bewegung auf das zumindest eine Drosselelement (12)
zu übertragen, und welcher zumindest eine massereduzierende Ausnehmung (24) aufweist.
4. Regelventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest ein Linearlager (44), welches zu einer Führung des zumindest einen Drosselelements
(12) vorgesehen ist.
5. Regelventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest ein Dichtelement (26), welches zwischen dem zumindest einen Drosselelement
(12) und dem zumindest einen Ventilsitz (14) angeordnet ist.
6. Regelventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Ventilsitz (14) zumindest teilweise keilförmig ausgebildet ist.
7. Regelventilvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine Membran (28), welche dazu vorgesehen ist, zumindest eine Ventilkammer
(30) zumindest einseitig abzuschließen.
8. Regelventilvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein effektiver Flächeninhalt einer der zumindest einen Ventilkammer (30) zugwandten
Oberfläche (32) der zumindest einen Membran (28) zumindest im Wesentlichen einem effektiven
Flächeninhalt einer der zumindest einen Ventilkammer (30) zugwandten Oberfläche des
(34) zumindest einen Drosselelements (12) entspricht.
9. Ventilsystem mit zumindest einer Regelventilvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine weitere Ventilvorrichtung (36), welche mit der zumindest einen Regelventilvorrichtung
(10) fluidtechnisch in Reihe geschaltet ist.
10. Ventilsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine weitere Ventilvorrichtung (36) als Absperrventil (38) ausgebildet
ist.