Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umlegen von einem Band um wenigstens ein
Objekts bei welchem das wenigstens eine Objekt mit einem Band umgeben wird, wobei
das Band in Form einer Objektbandschlaufe derart um das wenigstens eine Objekt herum
angeordnet wird, dass wenigstens zwei Bandabschnitte zum Überlappen gebracht und verbunden
werden, wobei in einem Bereich, in welchem die wenigstens zwei Bandabschnitte zur
Überlappung gebracht werden, eine Gegendruckplatte zwischen dem wenigstens einen Objekt
und dem Band eingebracht wird und die wenigstens zwei überlappenden Bandabschnitte
zum Verbinden gegen die Gegendruckplatte gedrückt werden.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte
zwischen einem Band und einem Objekt, welches sich auf einer Förderebene befindet
und eine Maschine, die diese Vorrichtung nutzt und das erfindungsgemässe Verfahren
ausführen kann.
Stand der Technik
[0003] Werden in der Verpackungstechnik Objekte oder Gegenstände mit einem Band umschlossen
oder gebündelt, spricht man insbesondere von Banderolieren oder Umreifen. Das Band
besteht dabei beim Banderolieren typischerweise aus Papier oder Kunststoff und wird
in speziellen Banderoliermaschinen um die zu banderolierenden Objekte geführt und
zusammengefügt, z.B. durch Verschweissung. Wird beim Banderolieren das Band in Förderrichtung
der zu banderolierenden Objekte oder Gegenstände um diese gelegt, spricht man von
Längsbanderolieren.
[0004] Analog, aber mit festeren Bändern und grösseren Spannungen wird das Umreifen durchgeführt.
Wird beim Umreifen das Band in Förderrichtung der zu umreifenden Objekte oder Gegenstände
um diese gelegt, spricht man von Längsumreifen.
[0005] Sowohl das Banderolieren als auch das Umreifen sind Verfahren zum Umlegen von Bändern
um Objekte. Der Ausdruck "Umlegen von Bändern um Objekte" ist dabei so zu verstehen,
dass ein oder mehr Bänder um ein oder mehr Objekte gelegt und verbunden werden. Das
Wort "Umlegen" macht dabei keine Angabe zur Bandspannung, sondern bezeichnet nur die
Lage des oder der Bänder bezüglich des oder der Objekte.
[0006] Bei Umreifungen werden die Bänder häufig auch als Reifen oder Umreifungsmittel bezeichnet.
In diesem Text soll das Wort "Band", wenn nicht anders angegeben, allgemein verstanden
werden und sowohl Bänder umfassen die zum Banderolieren genutzt werden können als
auch solche, die zum Umreifen verwendet werden können.
[0007] Die Dokumente
WO 92/15486,
G 94 18 542.5 U1 und
DE 39 29 710 C2 (Mosca) beschreiben Längsbanderollermaschinen und entsprechende Verfahren: Dabei wird der
Bandanfang von einer hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene gehalten
und reicht von dort zu einer Bandführung oberhalb der Förderebene. Ein Objekt, welches
sich längs einer Förderrichtung auf der Förderebene bewegt, stülpt dieses Band aus,
so dass sich das Band schliesslich auf drei Seiten des Objektes befindet. Die Bandführung
führt das Band dann hinter dem Objekt unter die Förderebene.
[0008] Noch während sich das Objekt bewegt, wird eine Gegendruckplatte zwischen dem Band
und dem Objekt eingebracht und das Band dann mit einer vorderen Haltevorrichtung gegen
die Gegendruckplatte gedrückt und damit festgehalten. Der Bandanfang wird von der
hinteren Haltevorrichtung freigegeben und durch eine Bandanfangshaltevorrichtung an
einer hinteren Position gegen die Gegendruckplatte gedrückt. Wenn die Bandführung
das Band nun unterhalb der Förderebene hält, so wird dieses von einem Schlaufenzieher
gefasst und als Schlaufe in die Region zwischen die vordere und die Bandanfangshaltevorrichtung
gebracht. Die hintere Haltevorrichtung greift in die Schlaufe und hält das Band im
unteren Teil.
[0009] Eine weitere Haltevorrichtung, die hier eine Klemme ist, bestehend aus der hinteren
Haltevorrichtung und einem zweiten Klemmenteil, hält den oberen Teil der Schlaufe
fest. Die Schlaufe wird aufgeschnitten und durch den Schlaufenzieher gerade gezogen.
Bandanfang und das Bandende liegen nun übereinander und werden miteinander verschweisst.
Die Gegendruckplatte erzeugt dabei den nötigen Gegendruck. In einer Ausführungsform
wird die Schlaufe nicht aufgeschnitten sondern als Schlaufe angeschweisst.
[0010] Auch die
EP 0 401 554 A1 (Büttner) beschreibt ein Längsbanderolierverfahren. Während das Band in einem sehr ähnlichen
Verfahren wie in den vorgenannten Dokumenten um das Objekt gelegt wird, unterscheidet
sich die Bandkontrolle im Befestigungsbereich. In der
EP 0 401 554 A1 übernimmt ein Greifer eine zentrale Rolle. Dieser bewegt sich deutlich öfter und
muss längere Wege zurücklegen als die Haltevorrichtungen in den vorgenannten Dokumenten.
Dabei muss sich der Greifer auch immer wieder um sich selbst drehen um zu verhindern,
dass das Band sich um den Greifer wickelt.
[0011] Bei allen bekannten Verfahren wird eine Gegendruckplatte eingesetzt. Diese Platte
muss beweglich sein und zwischen Band und Objekt gebracht und von dort wieder entfernt
werden können. Das Entfernen ist eher unproblematisch, da dass Band zu dem Zeitpunkt
schon verschweisst ist und zusammen mit der Spannung eine gewisse Stabilität hat.
Eine Kollision von Band und Gegendruckplatte beim Einschieben ist hingegen zu vermeiden.
Ein locker gespanntes Band kann sich verdrehen oder aus der Führung fallen bei einer
Berührung mit der Gegendruckplatte in diesem Verfahrensschritt. Ein stärker gespanntes
Band riskiert beschädigt oder zerstört zu werden.
[0012] In den zitierten Dokumenten wird die Gegendruckplatte in einem Moment eingeschoben,
in dem es einen Abstand zwischen Objekt und Band gibt und zwar wenn der Greifer bzw.
die hintere Haltevorrichtung weit hinten sind und tief unter dem Objekt. Das Band,
welches vom mit dem Band zu umlegenden, bevorzugt dem zu banderolierenden und/oder
dem zu umreifenden Objekt mitgezogen wird, läuft also von der vorderen Unterkante
des Objektes oder von der Vorderkante einer Öffnung im Fördertisch schräg hinunter
zum Greifer oder zur hinteren Haltevorrichtung. Es entsteht also ein Freiraum mit
dreieckigem Querschnitt zwischen Band und Objekt. Dieser kann zum Einschub der Platte
genutzt werden.
[0013] Wie es sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung gezeigt hat, wird dieses Verfahren
aber zum Beispiel bei relativ kurzen Objekten problematisch. Die Gegendruckplatte
sollte nämlich vollständig unterhalb des mit dem Band zu umlegenden, bevorzugt des
zu banderolierenden und/oder des zu umreifenden Objektes zu liegen kommen. Die Anfangsposition
von Greifer oder hinterer Haltevorrichtung Ist von der Maschine gegeben und typischerweise,
um die Wege kurz zu halten, horizontal in der Nähe des hinteren Endes der Gegendruckplatte.
Reicht die Vorderkante eines Objektes in der Position, in der das Objekt gerade noch
die Gegendruckplatte bedecken würde, nur wenig über die zukünftige Position der Vorderkante
der Gegendruckplatte, so ist der Freiraum sehr beschränkt und je nach Dicke der Gegendruckplatte
zu klein. Damit besteht die Gefahr, dass die Gegendruckplatte beim Einführen das Band
verschiebt oder gar beschädigt.
[0014] Aber auch wenn die Maschine nur für genügend grosse Objekte genutzt wird, ist ein
Freiraum mit dreieckigem Querschnitt für den Einschub einer Platte mit rechteckigem
Querschnitt eher ungünstig. In diesem Freiraum dürfen nämlich auch keine anderen Haltevorrichtungen,
Fügevorrichtung oder sonstige Bauteile sein. Da der dreieckige Querschnitt recht gross
sein muss, verglichen mit dem prinzipiell nötigen rechteckigen Querschnitt, müssen
einzelne Bauteile deutlich längere Wege als prinzipiell nötig zurücklegen und die
Maschine muss unter Umständen grösser dimensioniert werden als eigentlich notwendig.
[0015] Insbesondere bei sehr dünnen Bändern besteht zudem das Risiko, dass sich diese bei
geringen Bandspannungen um ihre Längsachse verdrehen.
[0016] Es besteht daher nach wie vor Bedarf nach verbesserten Verfahren zum Umlegen von
Bändern um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder Umreifen, und entsprechenden
Maschinen, bevorzugt Banderolier- und/oder Umreifungsmaschinen.
Darstellung der Erfindung
[0017] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein dem eingangs genannten technischen Gebiet
zugehörendes Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die ein schnelles Umlegen
von einem oder mehreren Bändern um unterschiedliche Objekte mit unterschiedlichen
Bändern und Bandspannungen ermöglichen.
[0018] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung wird bei einem Verfahren zum Umlegen von einem Band um wenigstens ein Objekt
das wenigstens eine Objekt mit einem Band umgeben. Das Band wird dabei in Form einer
Objektbandschlaufe derart um das wenigstens eine Objekt herum angeordnet, dass wenigstens
zwei Bandabschnitte zum Überlappen gebracht und verbunden werden. In einem Bereich,
in welchem die wenigstens zwei Bandabschnitte zur Überlappung gebracht werden, wird
eine Gegendruckplatte zwischen dem wenigstens einen Objekt und dem Band eingebracht.
Die wenigstens zwei überlappenden Bandabschnitte werden zum Verbinden gegen die Gegendruckplatte
gedrückt. Das Verfahren zeichnet sich dabei dadurch aus, dass vor dem Einbringen der
Gegendruckplatte das Band durch eine Bandführungsvorrichtung geführt und/oder positioniert
wird, so dass ein definierter Freiraum zum Einbringen der Gegendruckplatte geschaffen
wird.
[0019] Durch die Bandführungsvorrichtung kann das Band im Bereich der Gegendruckplatte gezielt
geführt werden. Damit lässt sich eine definierter Freiraum zum Einbringen der Gegendruckplatte
schaffen. Ein solcher Freiraum kann z.B. einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
Freiräume mit im Wesentlichen dreieckigen Querschnitten, wie sie im Stand der Technik
vorliegen, können entsprechend vermieden werden. Durch die Schaffung eines definierten
Freiraums können Haltevorrichtungen und/oder Fügevorrichtungen und/oder weitere Bauteile
der Maschine näher an der Position der eingebrachten Gegendruckplatte platziert werden.
Die Wege von beweglichen Teilen können optimiert werden und dadurch Präzision und/oder
Geschwindigkeit erhöht werden.
[0020] Wird eine Bandführungsvorrichtung benutzt, so kann auch wenn die Position und die
geometrische Form des vom Band zu umlegenden, bevorzugt des zu banderolierenden und/oder
des zu umreifenden, Objektes nicht exakt bekannt ist, das Band dennoch präzise und
sicher um das vom Band zu umlegende Objekt gelegt werden. Erfindungsgemäss genügt
es z.B. festzustellen, ob das Band Kontakt mit der Bandführungsvorrichtung hat und
in welcher Position sich die Bandführungsvorrichtung befindet, um über den Zeitpunkt
zum Einbringen der Gegendruckplatte zu entscheiden. Ohne eine Bandführungsvorrichtung
wären hingegen die genaue Position des Objektes und die Form seiner Vorderseite entscheidend
für den Verlauf des Bandes unterhalb der Förderebene und damit auch für den Zeitpunkt
zum Einbringen der Gegendruckplatte.
[0021] Es ist sehr viel einfacher, die Position der Bandführungsvorrichtung mit der Bewegung
der Gegendruckplatte zeitlich abzustimmen als die Position des Objektes mit der Bewegung
der Gegendruckplatte. Bandführungsvorrichtung und Gegendruckplatte sind Teil derselben
Maschine und unabhängig von den vom Band zu umlegenden, bevorzugt den zu banderolierenden
und/oder den zu umreifenden, Objekten. Hingegen will man an die mit Band zu umlegenden,
bevorzugt zu banderolierenden und/oder zu umreifenden Objekte möglichst wenige Anforderungen
stellen um die Maschine, bevorzugt eine Banderoliermaschine und/oder eine Umreifungsmaschine,
für eine grosse Vielfalt an Objekten nutzen zu können. Soll die Position und Form
einer Vielzahl unterschiedlicher Objekte erfasst werden, werden Sensoren und Auswertemechanismen
benötigt, die die Vorrichtung und das Verfahren verkomplizieren.
[0022] Bevorzugt handelt es sich um ein Längsbanderollerungsverfahren und/oder ein Längsumreifungsverfahren.
Dabei wird insbesondere das Band in Förderrichtung des Objekts wenigstens teilweise
um dieses herum geführt. Insbesondere wird dabei eine Objektbandschlaufe um das Objekt
zumindest teilweise durch eine Bewegung des Objekts in eine Förderrichtung gebildet.
[0023] Die Förderrichtung entspricht dabei der Richtung, in welcher sich das vom Band zu
umlegende, bevorzugt das zu banderolierende und/oder das zu umreifende, Objekt bewegt.
[0024] Eine Ebene, auf welcher sich das zu vom Band zu umlegende, bevorzugt das zu banderolierende
oder das zu umrelfende, Objekt bewegt, wird als Förderebene bezeichnet.
[0025] Die Angabe der Förderrichtung erlaubt es, Orientierungen zu definieren; Ein Pfeil,
der in Förderrichtung zeigt, soll vorliegend so verstanden werden, dass er von hinten
nach vorne zeigt. Stellt man sich diesen Pfeil als Zahfenstrahl vor, der eine Koordinatenachse
in positiver Richtung definiert, so hat ein erster Punkt, der vor einem zweiten Punkt
liegt, einen höheren Wert dieser Koordinate. Mit anderen Worten ist mit dem Begriff
"vorne" also ein Bereich zu verstehen, welcher in Bezug auf die Förderrichtung vor
einem weiter hinten liegenden Bereich liegt. Umgekehrt ist damit der Begriff "hinten"
als ein Bereich zu verstehen, welcher in Bezug auf die Förderrichtung hinter einem
weiter vorne liegenden Bereich liegt.
[0026] In einem Längsbanderolierungsverfahren und/oder Längsumreifungsverfahren wird das
Objekt typischerweise gegen das im Bereich zwischen Förderebene und einer Bandführung
oberhalb der Förderebene locker gespannte Band bewegt. Das Band ragt dabei beispielsweise
durch eine Öffnung in der Förderebene. Das Band wird bei der Bewegung des Objekts
ausgestülpt und legt sich teilweise um dieses. So wird eine Objektbandschlaufe gebildet.
Es bleiben die Oberflächen des Objektes im Umwicklungsgebiet offen, deren (lokale)
Normalenvektoren gegen die Bewegungsrichtung zeigen.
[0027] Das Umwicklungsgebiet soll das Raumvolumen beschrieben, in welchem sich das Band
während der Umwicklung des Objektes überhaupt bewegen kann. Die Tiefe dieses Volumens
ist gleich der Breite des Bandes. Das Umwicklungsgebiet liegt so im Raum, dass die
Objektbandschlaufe bzw. der ungestörte gespannte Bandabschnitt vollständig in ihm
liegt. Der ungestörte gespannte Bandabschnitt bildet eine Begrenzung des Umwicklungsgebietes.
Von dort an breitet es sich in Förderrichtung aus. Ober- und Unterseite des Umwicklungsgebietes
liegen daher auf der Höhe der oberen bzw. unteren Begrenzung des ungestörten gespannten
Bandabschnittes. Nach vorne hin soll das Umwicklungsgebiet nicht beschränkt sein.
[0028] Prinzipiell ist es aber auch möglich, eine erfindungsgemässe Bandführungsvorrichung
in einem Loop-Banderolierungsverfahren, einem anderen Umreifungsverfahren und/oder
einem anderen Banderolierverfahren zu nutzen.
[0029] Die Bandführungsvorrichtung Ist bevorzugt beweglich, insbesondere so, dass sie sich
in Förderrichtung und/oder quer zur Förderrichtung bewegen kann. Bevorzugt ist die
Bandführungsvorrichtung sowohl in Förderrichtung als auch quer zur Förderrichtung
bewegbar.
[0030] Dies hat den Vorteil, dass die Bandführungsvorrichtung das Band gezielt erfassen
und in eine vordefinierte Position bewegen und/oder ausrichten kann. Während der Verfahrensschritte,
in welchen die Bandführungsvorrichtung nicht benötigt wird, kann sie in eine Warteposition
bewegt werden. Dadurch wird Platz für andere Komponenten geschaffen, was eine kompaktere
Bauweise der Maschine, bevorzugt der Banderoliermaschine und/oder der Umreifungsmaschine,
erlaubt. Dies wiederum ermöglicht kürzere Wege und schnellere Arbeitszyklen.
[0031] Bei einer bevorzugte Lösung für das Längsbanderolierungs- oder Längsumreifungsverfahren
startet die Bandführungsvorrichtung an einer Position, die über oder hinten über einem
unteren Festhaltepunkt liegt. Der untere Festhaltepunkt ist dabei der Ort, an dem
das Band unterhalb des Objektes festgehalten wird. An diesem Ort ist während der meisten
Zeit des Prozesses kein Band. Eine Kollisionsgefahr ist daher ausgeschlossen. Das
Band wird durch das Objekt in Förderrichtung bewegt. Um den Kontakt zwischen Band
und Bandführungsvorrichtung herzustellen, sollte sich auch die Bandführungsvorrichtung
in Förderrichtung bewegen. Durch eine solche Bewegung erreicht man ausserdem einen
Freiraum, bei dem die Begrenzungen "Unterseite des Objektes" und "Band" auf einer
längeren Strecke im Wesentlichen parallel zueinander sind.
[0032] Bei einem Loop-verfahren (für die Banderolierung oder Umreifung) liegt ein möglicher
Ausgangspunkt im Inneren der Loop, also der Bandschlaufe, in welche dann ein Objekt
platziert wird. Die Bewegung der Bandführungsvorrichtung könnte dann zum Beispiel
nach unten verlaufen oder diagonal von oben nach unten und von dem Festhaltepunkt
der Loop zu der von diesem Punkt weiter entfernten Kante der Gegendruckplatte in horizontaler
Richtung.
[0033] Auch in weiteren Banderolierungs- und Umreifungsverfahren lassen sich geeignete Ausgangspunkte
und Bewegungsrichtungen finden.
[0034] In allen Fällen ist es vorteilhaft, wenn sich die Bandführungsvorrichtung auch bei
Kontakt mit dem Band noch weiter bewegen kann. Dadurch kann das Band in eine neue
Position gebracht werden. Zum Beispiel kann die Bandführungsvorrichtung an einen Ort
fahren, der auf derselben Höhe ist wie der untere Festhaltepunkt. In der Horizontalen
liegt dieser Ort auf der anderen Seite der Gegendruckplatte und/oder der Position
der Gegendruckplatte wenn sie sich zwischen Band und Objekt befindet. So kann ein
problemloses Einbringen der Gegendruckplatte ermöglicht werden.
[0035] Eine andere Möglichkeit, Band und Bandführungsvorrichtung in Kontakt zu bringen,
besteht zum Beispiel darin, dass das Band gezielt mit der Bandführungsvorrichtung
in Kontakt gebracht wird, während die Bandführungsvorrichtung sich nicht bewegt bzw.
stillsteht. Dies könnte z.B. erfolgen durch einen Haken, durch einen Luftdruckpuls,
indem die Bandspannung geändert wird, indem sich die Position des Punktes ändert,
an dem ein Teil des Bandes festgehalten wird, usw. Es Ist auch möglich, dass sowohl
das Band als auch die Bandführungsvorrichtung bewegt werden um den Kontakt herzustellen.
[0036] In einer bevorzugten Variante Ist die Bandführungsvorrichtung ein Bandführungshaken.
[0037] Ein solcher Haken hat bevorzugt eine Form, die einem L ähnelt. Mit anderen Worten
ist die Bandführungsvorrichtung mit Vorteil ein L-förmiger Bandführungshaken. Dabei
ist der kurze Schenkel vorzugsweise mindestens so lang wie das Band breit ist. Über
den langen Schenkel, typischerweise an dessen Ende, wird der Haken geführt. Diese
Führung geschieht über eine geeignete Mechanik, also zum Beispiel mit Hilfe geeigneter
Kurvenscheiben, Führungselementen und einem Motor oder durch beispielsweise eine hydraulische
oder pneumatische Steuerung, mit Hilfe von Elektromagneten oder über Seilzüge oder
andere Methoden zur Ausführung einer kontrollierten Bewegung.
[0038] Es kann dabei auch sein, dass die Länge der Schenkel vertauscht ist oder die Schenkel
gleich lang sind. Die Wahl der Länge hängt von der Breite des Bandes, des Antriebes
und dem Aufbau der Maschine ab.
[0039] Ebenso müssen die Schenkel nicht im rechten Winkel zueinander stehen. Dies kann ebenfalls
dazu dienen, den Aufbau der Maschine flexibler zu gestalten und ausserdem kann ein
seitliches Wegrutschen des Bandes erschwert werden.
[0040] Anstelle eines graden Schenkels, der mit dem Band in Kontakt tritt, kann dieser auch
gekrümmt sein oder am Ende abgeknickt sein. Auch solche Massnahmen können ein Abrutschen
verhindern.
[0041] Das Ende des Schenkels, der mit dem Band in Kontakt tritt, kann abgerundet sein oder
speziell geglättet. Letzteres kann entweder direkt durch die Materialbearbeitung geschehen
oder durch eine Beschichtung. Ein solche Beschichtung kann vergleichsweise dick sein
oder auch sehr dünn. Durch eine solche Behandlung kann das Risiko verringert werden,
dass das Band durch einen Kontakt mit dem Haken beschädigt wird.
[0042] Der Haken kann ganz oder teilweise beschichtet sein, um das Band entweder besser
gleiten zu lassen und/oder um ein seitliches Abrutschen zu verhindern.
[0043] Der Haken kann geerdet sein, um eine elektrostatische Aufladung von Band und Haken
zu verhindern.
[0044] Es kann natürlich auch auf eine Bewegung des Hakens verzichtet werden. In diesem
Fall dient der eine Schenkel der Befestigung des Hakens an der gewünschten Stelle.
[0045] Der Haken kann sowohl in dem Längsbanderolierverfahren oder Längsumreifungsverfahren
als auch in einem anderen Banderolier- und/oder Umreifungsverfahren wie zum Beispiel
in einem Loop-Verfahren als Bandführungsvorrichtung genutzt werden.
[0046] Anstelle eines Hakens kann im Prinzip auch nur ein gerader oder gekrümmter Stift
genutzt werden. Die Bandführungsvorrichtung kann auch ein anderes Bauteil der Maschine
sein, welches an der gewünschten Position angeordnet ist und um welches sich das Band
legen lässt.
[0047] In einer bevorzugten Variante wird beim Verbinden der überlappenden Bandabschnitte
eine stoffschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung herstellt, insbesondere mit
Hilfe einer Fügevorrichtung.
[0048] Typische stoffschlüssige Verbindungsverfahren sind zum Beispiel Schweissen, Kleben
und/oder Verschmelzen, Eine formschlüssige Verbindung zweier Bänder kann unter anderem
durch geeignetes Prägen, Stanzen und/oder Falzen oder zum Beispiel Knoten zustande
kommen. Bei den Schweissverfahren ist insbesondere das Ultraschallschweissen bevorzugt.
[0049] Die Fügevorrichtung führt das gewünschte Verbindungsverfahren durch, wobei die Gegendruckplatte
den nötigen Gegendruck halten kann. Eine Fügevorrichtung kann zum Beispiel ein Schweisskopf,
insbesondere ein Ultraschallschweisskopf, sein. Es kann sich aber auch um Heizlamellen
handeln, die zwischen die Bänder geschoben werden und einen Stempel, der die erhitzten
Bänder gegen die Gegendruckplatte drückt. Von der Fügevorrichtung kann beispielsweise
Klebstoff aufgetragen werden. Die Bänder können zum Fügen dann beispielsweise mit
einem Stempel gegen die Gegendruckplatte gedrückt werden.
[0050] Die Fügevorrichtung kann auch ein Prägewerkzeug beinhalten, beispielsweise ein Stanzwerkzeug.
In diesem Fall kann die Fügevorrichtung beispielsweise falzen oder knoten.
[0051] Die Fügevorrichtung wird so gewählt, dass sie das gewünschte Verfahren ausführen
kann, insbesondere unter Nutzung der Gegendruckplatte. Die Gegendruckplatte ist in
einer vorteilhaften Ausführungsform eben. Dies ist aber nicht zwingend. Insbesondere
ist die Ausgestaltung der Gegendruckplatte an das jeweilige Verbindungsverfahren angepasst.
[0052] Das Verbindungsverfahren ist kann grundsätzlich unabhängig vom gewählten Banderolierungs-
oder Umreifungsverfahren gewählt werden. Es kann ebenfalls unabhängig von der konkreten
Ausgestaltung der Bandführungsvorrichtung gewählt werden. Daher sind im Prinzip alle
Kombinationen möglich.
[0053] Bevorzugt wird eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt, insbesondere durch ein
Schweissverfahren, bevorzugt durch ein Ultraschallschweissverfahren
[0054] Häufig sind die in Banderollermaschinen und/oder Umreifungsmaschinen verwendeten
Bänder aus Kunststoff oder beschichteten Paper. Schweissverfahren ergeben stabile
Verbindungen und erfordern keine Bewegung der Bänder. Daher lassen sie sich gut in
die Maschine, wie zum Beispiel eine Banderolier- und/oder Umreifungsmaschine, integrieren.
Schweissverfahren, die auf Hitzeeinwirkung basieren, brauchen häufig spezielle Bänder
oder Beschichtungen. Ultraschallschweissen erlaubt eine grössere Auswahl an Materialien.
Es hat zudem den Vorteil, dass kaum Hitze, Abgase oder Staub entstehen.
[0055] Klebeverbindungen brauchen häufig länger bis sie voll belastungsfähig sind. Andererseits
wird aber die Optik der Bänder kaum beeinträchtigt.
[0056] Bei einem Verschmelzen muss die Wärme, die auf die Bändern gebracht wird, genau dosiert
werden, um diese nicht zu zerstören.
[0057] Beim Kleben und beim Verschmelzen braucht die Fügevorrichtung Zugang zu dem Raum
zwischen den Bändern. Das kann die Mechanik aufwendiger machen.
[0058] Formschlüssige Verbindungen haben den Vorteil, dass sie sich häufig fast rein mechanisch
und schnell herstellen lassen (z.B. Prägen und Stanzen).
[0059] Form- und stoffschlüssige Verfahren lassen sich häufig kombinieren.
[0060] Das Verbindungsverfahren wird mit Vorteil auf das Material des Bandes abgestimmt.
[0061] In einer bevorzugten Variante wird eine Bandspannung während des gesamten Verfahrens
durch einen Bandspanner kontrolliert.
[0062] Bei dem Bandspanner handelt es sich insbesondere um eine Vorrichtung, durch welche
das Band hindurchläuft. Vorzugsweise befindet er sich zwischen einer Bandquelle, z.B.
einer Vorratsspule und der Förderebene. Insbesondere ist der Bandspanner zwischen
der Bandquelle und einem Bereich angeordnet, an welchem das Band, von der Bandquelle
kommend, zum ersten Mal die Möglichkeit hat in Kontakt mit dem Objekt zu kommen.
[0063] Der Bandspanner kann die Aufgabe, die Bandspannung zu kontrollieren, auf verschiedene
Art wahrnehmen: Gemäss einer ersten Ausführungsform umfasst der Bandspanner wenigstens
zwei Elemente, zwischen denen das Band durchläuft und wobei wenigstens eines der Elemente
gegenüber den anderen Element verschiebbar ist. Ein erstes Element kann zum Beispiel
eine Backe, eine Rolle oder ein Stift sein. Das erste Element zeichnet sich im Besonderen
dadurch aus, dass das Band zerstörungsfrei angedrückt werden kann und dass es gegenüber
dem zweiten Element, welches durchaus anders geformt sein kann als das erste Element,
derart bewegt werden kann, dass ein sich zwischen den beiden Elementen bewegendes
Band in seiner Bewegung gebremst wird. In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens
eines der Elemente eine Rolle, welche sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit dreht
oder bei der die Drehgeschwindigkeit bestimmte minimale und/oder maximale Werte nicht
über- bzw. unterschreiten kann. Für das Erzeugen der gewünsohten Geschwindigkeit und/oder
deren Kontrolle kann insbesondere ein spezieller Motor benutzt werden. Eine weitere
Möglichkeit ist, dass die Bewegung eines anderen Motors der Maschine mitbenutzt und
dafür geeignet umgelenkt und umgesetzt wird. Anstelle einer sich drehenden Rolle kann
es sich um eine Backe oder einen Stift oder ein anderes Element handeln, welches sich
in Bandausdehnungsrichtung bewegen kann. Der Druck zwischen den beiden Elementen kann
in dieser Ausführungsform so hoch sein, dass die Haftreibung des Bandes an der mindestens
einen Rolle grösser Ist als die Gleitreibung. Das Band wird daher kontrolliert über
die Drehung der Rolle transportiert bzw. es wird eine Bandbewegung durch die Rolle
kontrolliert.
[0064] Der Druck zwischen den Elementen kann beispielsweise durch eine Feder, durch magnetische
Kräfte, durch eine pneumatische oder hydraulische Vorrichtung, durch das Gewicht eines
der Elemente oder durch andere Arten der Kraftübertragung erzeugt werden. Es ist prinzipiell
auch möglich, dass ein Abstand der beiden Elemente fest eingestellt wird.
[0065] Die Haft- und/oder Gleitreibungseigenschaften zwischen den Elementen bzw. den Kontaktflächen
der Elemente und dem Band können mit Beschichtungen oder Oberflächenstrukturierungen
geeignet beeinflusst werden.
[0066] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Bandspannung während des Verfahrens
geändert. Bevorzugt wird die Bandspannung während eines Erstkontakts des Bandes mit
dem Objekt geringer eingestellt als während des Zeitraums, in welchem die wenigstens
zwei Bandabschnitte zum Überlappen gebracht werden.
[0067] Bei einem Verfahren zum Umlegen eines Bandes um ein oder mehrere Objekte (bevorzugt
ein Banderolierungsverfahren und/oder ein Umreifungsverfahren), insbesondere wenn
das Objekt empfindlich ist, kann es vorteilhaft sein, dass das Band zum Zeitpunkt
des Erstkontaktes mit dem Objekt nur wenig gespannt ist. Damit entstehen nur geringe
Kräfte auf die Kontaktstellen des Objektes. In vielen Fällen ist jedoch eine höhere
Bandspannung für das eigentliche Umlegungsverfahren (bevorzugt eine Banderolierung
oder Umreifung) gewünscht, z.B. um das Objekt sicher und fest zu umschliessen. Durch
eine während des Verfahrens änderbare Bandspannung können beide Anforderungen erfüllt
werden: Die Bandspannung kann zum Zeitpunkt des Erstkontaktes gering sein und vor
dem Verbinden des Bandes erhöht werden. Zum Zeitpunkt der erhöhten Bandspannung ist
die Kontaktfläche zwischen Objekt und Band unter Umständen schon deutlich grösser
als zum Zeitpunkt des Erstkontaktes, so dass das Objekt durch die höhere Bandspannung
zum späteren Zeitpunkt nicht beschädigt wird. Eine ähnliche Änderung der Bandspannung
kann auch verhindern, dass bei einem Objekt, welches aus einem Stapel von Dingen,
die unterschiedlich weit in Förderrichtung vorragen, diese Dinge sich gegeneinander
verschieben oder die Verschiebung kleiner halten als es ohne Änderung der Bandspannung
der Fall wäre. Es ist aber auch möglich, dass die Bandspannung zunächst gross ist
und dann verkleinert wird. So kann beispielsweise eine Kante oder Seite des Objektes
bewusst verletzt werden, um zum Beispiel ein vergleichsweise lockeres Band vor einem
Abrutschen von dem Objekt zu bewahren.
[0068] Je nach Ausgestaltung des Bandspanners kann die Bandspannung durch verschiedene Mechanismen
verändert werden: Bei einem Bandspanner der die Gleitreibung nutzt, bei dem also das
Band zwischen zwei im Wesentlichen in Bezug auf das Band ruhenden Elementen durchläuft,
wird die Bandspannung durch eine Änderung des Druckes zwischen den beiden Elementen
gesteuert. Es könnten aber auch die Oberflächeneigenschaften des Bandes und/oder eines
und/oder beider Elemente geändert werden. Dies zum Beispiel, indem ein Schmiermittel
aufgetragen wird oder Zwischenlagen eingefügt werden.
[0069] Bei einem Bandspanner der die Haftreibung nutzt und daher bewegliche Teile wie z.B.
eine sich drehende Rolle aufweist, kann die Bandspannung vorzugsweise durch die Änderung
der Bewegungsgeschwindigkeit der beweglichen Teile vorgenommen werden. Wird ein Motor
zum Antrieb und/oder Kontrolle genutzt so kann zum Beispiel dessen Drehzahl angepasst
werden.
[0070] Es ist aber auch möglich, das ein Bandspanner, welcher die Haftreibung nutzt, den
Druck zwischen den Elementen und/oder ihre Oberflächenbeschaffenheit und/oder die
Oberfläche des Bandes so ändert, dass es auch dort zu einem Gleiten des Bandes zwischen
den Elementen kommt.
[0071] In einer bevorzugten Variante wird die Bandspannung von einer Steuereinheit geregelt,
und zwar insbesondere durch elektrische Signale.
[0072] Die Regelung der Bandspannung über eine Steuereinheit hat den Vorteil der Nutzerfreundlichkeit
und der Sicherheit. Insbesondere bei laufendem Betrieb, was insbesondere für eine
Änderung der Bandspannung während des Verfahrens wünschenswert ist, sollte der Benutzer
aus Sicherheitsgründen nicht direkt an einem Bauteil einer Maschine, der nicht explizit
dafür vorgesehen ist, hantieren müssen.
[0073] Allerdings ist es durchaus denkbar, dass der Bandspanner so montiert und/oder ausgeführt
ist, dass er auch direkt und ohne Steuerung zu jedem Zeitpunkt so verstellbar ist,
dass die Bandspannung geändert wird.
[0074] Elektrische Signale haben den Vorteil, dass sie sich gut erzeugen und übertragen
lassen und man in der Wahl des Übertragungsweges eine relativ grosse Freiheit hat.
Dies ist zum Beispiel bei Seilzügen, welche ja ebenfalls eine Signalübertragung ermöglichen
würden, weniger einfach. Eine drahtlose Signalübertragung mit Hilfe von elektromagnetischen
Wellen benötigt spezielle Empfänger am Bandspanner. Mit Hilfe eines geeigneten elektrischen
Signals lässt sich hingegen ein Motor oder eine Bremse, die die Bewegung eines Elementes
oder den Druck zwischen den Elementen beeinflussen oder steuern, direkt steuern. Auch
eine Pumpe, Ventile und andere Steuerungen eines pneumatischen oder hydraulischen
Mechanismus lassen sich elektrisch beeinflussen. Die Druckänderung zwischen den Elementen
lässt sich bei sehr vielen Druckerzeugungsmethoden auch durch geeignete Seilzüge direkt
einstellen. Ein Vorteil von elektrischen Signalen ist aber, dass sie sich vergleichsweise
einfach und in der heutzutage üblichen Form von programmierbaren Steuereinheiten erzeugen
bzw. ändern lassen.
[0075] Für eine Regelung der Bandspannung ist es von Interesse, die Bandspannung nicht nur
zu regulieren sondern auch sie in einer bevorzugten Variante auch zu messen. Geeignete
Sensoren können direkt in den Bandspanner eingearbeitet sein und zum Beispiel messen,
wie sehr eines oder mehrere der Elemente von dem Band in Bandrichtung gezogen werden
oder was das Drehmoment des Bandes auf z.B. eine Rolle ist. Zusammen mit den bekannten
Gleit- und/oder Haftreibungseigenschaften zwischen dem vermessenen Element und dem
Band lassen sich daraus eine Kraft und damit die Bandspannung bestimmen. Einen oder
mehrere vergleichbare Sensoren könnte man auch (zusätzlich oder alternativ) am unteren
Festhaltepunkt anbringen. Auch kann man das Band durch einen an einen Sensor gekoppelten,
beweglichen aber federgelagerten Teststab an einer Stelle gezielt auslenken (z.B.
entlang der später beschriebenen Bandführung und hinter dem Bandspanner) und die Bewegung
bzw. Auslenkung dieses Teststabes erfassen. Die hier vorgeschlagenen Messsysteme sind
nur Beispiele und keine abschliessende Aufzählung. Prinzipiell sind alle Bandspannungsmessverfahren
möglich.
[0076] Wird die Bandspannung durch mindestens eine elektrisch gesteuerte Rolle kontrolliert,
so kann sich das durch die Bandspannung verursachte Drehmoment in Strom und/oder Spannungssignalen
zeigen.
[0077] Durch den Vergleich von geplanter Leistung zu genutzter Leistung der Bremse oder
des Motors lässt sich so die Bandspannung messen. Eine solche Messung hat den Vorteil,
dass die eigentlichen Sensoren (z.B. ein Volt- und/oder Amperemeter) in die Steuereinheit
integriert werden können und keine separate Datenleitung benötigt wird.
[0078] Ein bevorzugtes Verfahren zum Umlegen eines Bandes um ein oder mehrere Objekte umfasst
ein Verfahren, bei dem die Objektbandschlaufe um das Objekt gebracht wird und welches
einen oder mehrere der folgenden Schritte umfasst (die vollständigen Verfahrensschritte
werden im Folgenden auch als "Verfahren zum Legen einer Objekthandschlaufe" bezeichnet):
- Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene;
- Spannen eines Bandes zwischen der hinteren Haltevorrichtung, die den Bandanfang hält
und der, in einer Ebene über den Objekten befindlichen, absenkbaren Bandführung;
- Bewegen in Förderrichtung eines Teiles des Bandes durch ein Objekt, welches sich auf
der Förderebene in Förderrichtung bewegt und das Band damit ausstülpt;
- Platzieren eines weiteren Abschnitts des Bandes unterhalb der Förderebene durch die
Bandführung;
- Formen des Bandes zu einer Schlaufe, welche sich unterhalb der Förderebene befindet,
in Förderrichtung geschlossen ist und von der Bandführung ausgeht, insbesondere mit
Hilfe des Schlaufenziehers.
[0079] Die hintere Haltevorrichtung stellt hier den unteren Festhaltepunkt dar. Die hintere
Haltevorrichtung definiert unter anderem die Position des unteren Endes des freiaufgespannten
Bandes bevor es mit dem vom Band zu umlegenden, bevorzugt dem zu banderolierenden
und/oder dem zu umreifenden, Objekt in Kontakt kommt.
[0080] An der Bandführung, an der Position in einer Ebene oberhalb des Objekts, liegt die
Position des oberen Endes des frei aufgespannten Bandes. Die hintere Haltevorrichtung
hält das Band lokal fest, so dass der festgehaltene Teil nicht durch oder über die
Haltevorrichtung rutschen kann. Im Gegensatz dazu ist die Bandführung bevorzugt so
konstruiert, dass sie zwar den Bandverlauf kontrolliert, aber das Band nicht lokal
fixiert. Das Band kann und soll sich in dieser Ausführungsform daher in oder um die
Bandführung bewegen, wenn zum Beispiel von der Bewegung des Objekts oder von der Bewegung
der Bandführung oder von einer Bewegung der Maschine das Band mit einer gewissen Kraft
gespannt wird. Bandführung und Bandspanner können ein Bauteil sein, mit welchem der
Verlauf des Bandes und die Bandspannung am selben Ort gesteuert werden kann. Bei der
Bandführung kann es sich zum Beispiel aber auch einfach um einen Stift, eine Rolle,
eine Fläche, welche gekrümmt sein kann, handeln. Über eine solche Bandführung wird
das Band gelegt und entweder kann es darüber gleiten oder es ist durch die Rotation
der Rolle oder die Bewegung von Stift oder Fläche beweglich gelagert. Ein solcher
Stift, Fläche oder Rolle können umgeben sein von Vorrichtungen, die ein Abrutschen
des Bandes verhindern wie zum Beispiel Seitenabschlüsse in der Form von kurzen Stangen
oder Flächen. Es ist von Vorteil, wenn die Reibung zwischen Band und Bandführung klein
gehalten wird, falls der Bandspanner nicht Teil der Bandführung ist. In diesen Fall
müsste sonst die durch die Bandführung erzeugte Bandspannung in der Spannungsregulierung
des Bandes berücksichtigt werden, was die Einstellung der Bandspannung etwas schwieriger
macht. Zudem wird die kleinste mögliche Bandspannung durch die Reibung zwischen Band
und Bandführung hochgesetzt.
[0081] Die hintere Haltevorrichtung ist typischerweise eine Klemme. Sie besteht also aus
zwei Backen, die zusammengepresst werden können. Das zu haltende Band kann dazwischen
geklemmt werden. Die Backen sind so ausgewählt und der Druck so bestimmt, dass das
Band auch mit der höchsten, im Verfahren vorkommenden Bandspannung nicht zwischen
den Backen vorgezogen werden kann. In einer bevorzugten Variante wird das Band durch
das Einklemmen nicht beschädigt. Da es sich um den Bandanfang handelt und dieser im
fertigen Produkt in der Nähe der Verbindungsstelle liegt, wäre eine Beschädigung des
Bandes an der Stelle weniger auffällig als an anderen Stellen. Es ist daher vorstellbar,
dass das Band von der hinteren Haltevorrichtung auch mit einer Methode gehalten wird,
welche das Band beschädigt. Es könnte sich dabei beispielswiese um einen oder mehrere
Nadeln handeln, welche durch das Band gestochen werden.
[0082] Bewegt sich ein Objekt in der Förderebene auf das zwischen hinterer Haltevorrichtung
und Bandführung in der oberen Position gespannte Band zu, so wird es dieses zu einem
bestimmten Zeitpunkt berühren. Durch die Fortsetzung der Bewegung und der Möglichkeit
des Bandes sich durch die Bandführung zu bewegen, wird das Band zunehmend ausgestülpt.
Der Ausdruck "durch die Bandführung bewegen" soll auch das Gleiten eines Bandes über
eine dazu vorgesehene Oberfläche einer Bandführung beinhalten.
[0083] Das Objekt kann dabei aber nicht vollständig vom Band umschlossen werden, da es bei
physikalischen Objekten immer Stellen gibt, deren lokaler Normalenvektor zumindest
teilweise gegen die Bewegungsrichtung des Objektes zeigt und diese Stellen auch in
jedem Umwicklungsgebiet vorkommen. An diese Stellen kann durch die Bewegung des Objektes
und das Ausstülpen des Bandes alleine kein Band gebracht werden. Dies wird darum mit
Hilfe der Bandführung erreicht, die das Band hinter dem Objekt unter die Förderebene
drückt. Die nötige Beweglichkeit bekommt sie bevorzugt durch einen beweglichen Arm,
an welchem sie gelagert ist.
[0084] Die Bandführung kann in einer anderen Ausführungsform zum Beispiel auch geeignete
Schienen und einen passenden Schlitten an der Bandführung beinhalten oder die Bandführung
könnte an einer Art Stange angebracht werden welche gehoben oder gesenkt werden kann.
[0085] Um das letzte Stück der Objektbandschlaufe zu schliessen, muss das Band von der abgesenkten
Bandführung unter das Objekt gebracht werden, wo die hintere Haltevorrichtung mit
dem Bandanfang ist. Dies geschieht mit Hilfe des Schlaufenziehers. In einem einfachen
Fall ist der Schlaufenzieher ein L-förmiger Haken oder ein Stift. Für beide Varianten
sollte es dann in der Bandführung einen Eingriffspunkt geben. Der Stift oder der Haken
wird an diesem Eingriffspunkt zwischen Bandführung und Band platziert. In einer bevorzugten
Variante ist die Bandführung so gestaltet, dass das Band über und unterhalb des Eingriffspunktes
in der Nähe der Bandführung gehalten wird. Dies kann zum Beispiel über zwei geeignete
Stifte geschehen oder ein Gehäuse, in welchem nur um den Eingriffspunkt eine Öffnung
ist. Das Band kann aber zum Beispiel auch mit Unterdruck in bzw. an der Bandführung
gehalten werden. Der Schlaufenzieher wird nun zumindest teilweise in den Eingriffspunkt
und damit zwischen Band und Bandführung gebracht.
[0086] Gemäss einer weiteren möglichen Ausführungsform umfasst der Schlaufenzieher eine
Vorrichtung, welche das Band mit Unterdruck ansaugt.
[0087] Wird der Schlaufenzieher nun in Förderrichtung bewegt, so bewegt er das Band mit
sich und erzeugt so eine Schlaufe, die bei der Bandführung beginnt und endet.
[0088] In einem bevorzugten Verfahren wird die Bandspannung so geregelt, dass sie einen
ersten Wert annimmt während kein Objekt das Band berührt, einen zweiten Wert während
das Band vom Objekt bewegt wird und einen dritten Wert während die Bandführung das
Band nach unten drückt oder bewegt.
[0089] In einem weiteren bevorzugten Verfahren ist der zweite Wert der Bandspannung nicht
grösser ist als der dritte.
[0090] Weiterhin ist es möglich, dass der erste, zweite und dritte Wert zeitlich nicht konstant
sind sondern stetig ineinander übergehen.
[0091] Dies erlaubt die oben beschriebene Wahl einer Endbandspannung bei gleichzeitigem
Kantenschutz des Objektes bzw. die gezielte und absichtliche Formung der Kante des
Objektes durch das Band. Der erste Wert ist die Spannung, die die vordere Kante des
Objektes aushalten kann oder mit der die vordere Kante bearbeitet werden soll. Der
zweite Wert sollte unter anderem mit Bezug auf den Transportmechanismus der Objekte
gewählt werden. Eine zu hohe Bandspannung würde das Objekt verlangsamen, anhalten
oder sogar entgegen der Transportrichtung zurück drücken. Beim Absenken der Bandführung
ist das Objekt hingegen schon mehrheitlich vom Band umgeben. Die Kräfte verteilen
sich gleichmässiger über die vom Band berührten Flächen und da noch eine gewisse Länge
des Bandes gebraucht wird, lässt sich eine Bandspannung aufbauen ohne dass es einen
Mechanismus braucht, welcher das Band zurückzieht. Dadurch, dass das Band das Objekt
mehrheitlich schon umgibt, ist auch das Risiko geringer, dass das Objekt oder Teile
davon zu diesem Zeitpunkt unbeabsichtigt verschoben werden.
[0092] Ein plötzliches oder schlagartiges Verstellen der Bandspannung kann unter Umständen
dazu führen, dass trotz eigentlich geeigneter Werte für die Bandspannung ungewollt
Schäden entstehen oder das Band lokal kleben oder hängen bleibt. Das Band kann unter
einer kleineren Bandspannung verklebt oder verhängt bleiben, was sich bei einer plötzlichen
Änderung auf eine grössere Bandspannung aber ändern könnte. Dadurch kann auf einmal
zu viel Band in der Objektbandschlaufe vorhanden sein. Auch ist bei plötzlichen Übergängen
die zeitliche Abstimmung mit der Bewegung des Objektes schwierig. Langsame und stetige
Übergänge zwischen den unterschiedlichen Bandspannungen können helfen, solche Probleme
zu vermeiden.
[0093] In einer bevorzugten Variante werden die Objekte von einem Sensor, insbesondere einer
Lichtschranke, erfasst bevor sie das Band berühren.
[0094] Insbesondere in diesem Fall wird aus einem Signal der Lichtschranke und einer bekannten
Geschwindigkeit des Objektes in einer Förderrichtung die Ausdehnung des Objektes in
Förderrichtung und seine Ankunftszeit beim Band bestimmt.
[0095] Wie oben schon erwähnt, senkt sich die Bandführung hinter dem Objekt. Ausserdem kann
es, z.B. wenn die Bandspannung geändert wird, nützlich sein den Zeitpunkt zu kennen,
zu dem ein Objekt in Kontakt mit dem Band tritt. Dieser Zeitpunkt kann zwar auf verschiedene
Arten festgestellt werden, z.B. indem beobachtet wird, wieviel Band bei einer gegebenen
Bandspannung gebraucht wird. Eine weitere Variante besteht darin, dass das Objekt
und seine Position zu einem früheren Zeitpunkt vermessen wird und ab diesem Zeitpunkt
dann nur noch in bekannter Weise bewegt wird.
[0096] Die Objektgrösse, die hier von primärem Interesse ist, ist die Ausdehnung in Förderrichtung.
Diese kann zum Beispiel relativ einfach mit einer Lichtschranke festgestellt werden,
durch die das Objekt sich mit einer bekannten Geschwindigkeit bewegt. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Geschwindigkeit konstant, da dies die Auswertung einfacher
und robuster macht. Die Geschwindigkeit kann sich aber auch ändern. Die Geschwindigkeit
sollte aber im Wesentlichen zu jedem Zeitpunkt der Messung bekannt sein für eine sinnvolle
Auswertung. Bewegt sich das Objekt auch nach dem Verlassen der Lichtschranke mit einer
bekannten Geschwindigkeit, ist der Abstand zwischen Lichtschranke und aufgespanntem
Band bekannt und registriert man den Zeitpunkt, zu dem das Objekt anfängt die Lichtschranke
zu blockieren, lässt sich auch der Ankunftszeitpunkt beim Band bestimmen.
[0097] Ähnliche Auswertemethoden lassen sich auch auf andere Sensoren anwenden, die die
Anwesenheit eines Objektes feststellen können: z.B. könnte ein Testfühler genutzt
werden, das Gewicht oder elektrische Eigenschaften wie Leitfähigkeit oder Permittivität
festgestellt werden.
[0098] Andere Auswertemethoden und Messungen erfassen das Objekt als Ganzes. Für eine Längenbestimmung
ist dann keine Zeiterfassung bzw. Zeitintervallerfassung nötig. Um den Zeitpunkt des
Bandkontaktes vorherzusagen, sind hingegen eine Zeiterfassung und ein bekannter Geschwindigkeitsverlauf
auch hier nötig. Mögliche Messungen dieser Kategorie sind zum Beispiel bildgebende
Verfahren wie die Nutzung und Auswertung einer Kamera, die in einem geeigneten Wellenlängenbereich
empfindlich ist.
[0099] In einer bevorzugten Ausführungsform reguliert eine Steuerung die Ablaufgeschwindigkeit
der Verfahrensschritte und gegebenenfalls die Steuereinheit für die Bandspannung.
Die Regulierung erfolgt insbesondere in Abhängigkeit von den Messungen der Ausdehnung
in Förderrichtung und/oder der Bestimmung der Ankunftszeit beim Band. Auch ist es
möglich, dass die Regulierung der Ablaufgeschwindigkeit aufgrund von Informationen
aus einem Speicher in der Steuerung oder aus externen Datenspeichern und/oder weiteren
Messungen erfolgt.
[0100] Hier wird unterschieden zwischen der Steuerung, welche die Ablaufgeschwindigkeit
der Verfahrensschritte reguliert und der Steuereinheit, welche die Bandspannung reguliert.
In einer bevorzugten Variante werden aber beiden Regulierungsaufgaben in einem Bauteil,
einer allgemeinen Steuerung, vorgenommen. Dieses erleichterte die Synchronisation
von möglichen Bandspannungsänderungen und Verfahrensschritten.
[0101] In einem möglichen Verfahrensschritt senkt sich zum Beispiel die Bandführung nach
dem Durchgang des Objektes. Dafür wird insbesondere die Information benötigt, wann
das Objekt den Ort, an dem die Bandführung durch die Förderebene stösst, passiert
hat. Diese Information kann zum Beispiel berechnet werden aus der Ankunftszeit beim
Band und der Ausdehnung des Objektes in Förderrichtung. Die Informationen können gemessen
werden oder in einem internen Speicher oder in einem externen Datenspeicher abgelegt
sein. Eine weitere Möglichkeit ist es in der Nähe des Ortes, an dem die Bandführung
durch die Förderebene stösst, einen Sensor anzubringen, welcher das Ende des Objektes
feststellen kann.
[0102] Bevorzugt werden auch für die kontrollierte Änderung der Bandspannung Messdaten und
/oder gespeicherte Daten verwendet. Neben der Messung der Ausdehnung des Objektes
in Förderrichtung kann die Steuerung, die allgemeine Steuerung oder die Steuereinheit
so gestaltet werden, das sie z.B. Informationen über die genaue Form des Objektes
und Grenzwerte für die Kräfte auf bestimmte Stellen nutzen kann, um Verfahrensgeschwindigkeit
und/oder Bandspannung geeignet zu regulieren.
[0103] Das Verfahren zum Umlegen eines Bandes um ein oder mehrere Objekte umfasst in einer
bevorzugten Ausführungsform einen oder mehrere der folgenden Verfahrensschritte (die
vollständigen Verfahrensschritte werden auch als "Verfahren zum Einbringen der Gegendruckplatte"
bezeichnet):
- Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene;
- Bewegen eines Teiles des Bandes in Förderrichtung durch ein Objekt, welches sich auf
der Förderebene in Förderrichtung bewegt;
- Das Führen und/oder Positionieren des Bandes durch die Bandführungsvorrichtung, so
dass ein definierter Freiraum zum Einbringen der Gegendruckplatte geschaffen wird
und
- das Einbringen der Gegendruckplatte unterhalb der Förderebene in den durch die Bandführungsvorrichtung
geschaffenen Freiraum zwischen dem Band und dem Objekt.
[0104] Die Gegendruckplatte wird in einer bevorzugten Variante von der Seite her oder im
Wesentlichen quer zur Förderrichtung eingeschoben. Der Freiraum dafür wird durch die
Bandführungsvorrichtung geschaffen. Die Gegendruckplatte besteht vorzugsweise aus
einem Stück. Es ist aber auch möglich, eine Gegendruckplatte aus zwei oder mehr Teilen
zu realisieren. Diese können dann von der gleichen Seite oder von unterschiedlichen
Seiten her sich geeignet zusammenschieben könnten.
[0105] Das Verfahren zum Umlegen eines Bandes um ein oder mehrere Objekte umfasst in einer
bevorzugten Variante einen oder mehrere der folgenden Schritte (sämtliche Verfahrensschritte
werden vorliegend auch als "Verfahren zur Überlappung von Bandabschnitten"):
- Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene;
- Bewegen eines Teiles des Bandes in Förderrichtung durch ein Objekt, welches sich auf
der Förderebene in Förderrichtung bewegt;
- Platzieren eines weiteren Teiles des Bandes unterhalb der Förderebene durch die Bandführung;
- Festhalten des Bandes an einer vorderen Stelle durch eine vordere Haltevorrichtung;
- Freigeben des Bandanfanges durch die hintere Haltevorrichtung, insbesondere zeitlich
nach den vorgenannten Verfahrensschritten.
[0106] Ein Verfahren zur Überlappung von Bandabschnitten umfasst zusätzlich den Schritt
des von der Bandführung ausgehenden Bildens einer Schlaufe in Förderrichtung, insbesondere
mit Hilfe eines Schlaufenziehers (100), wobei die Schlaufe sich soweit ausdehnt, dass
sie mit dem Bandanfang überlappt.
[0107] Ein zweites Verfahren zur Überlappung von Bandabschnitten umfasst zusätzlich die
Schritte des Bringens des Bandes in eine Schlaufe, welche sich unterhalb der Förderebene
befindet, in Förderrichtung geschlossen ist und von der Bandführung ausgeht mit Hilfe
des Schlaufenziehers sowie das Festhalten des Bandes im Bereich eines oberen Teils
der Schlaufe durch eine weitere Haltevorrichtung. Anschliessend das Durchtrennen des
Bandes im Bereich der Schlaufe und das Ausbreiten der jetzt offenen Schlaufe insbesondere
durch den Schlaufenzieher, wobei die Schlaufe vor dem Durchtrennen so gross ist und
ein Teilungspunkt so gewählt wird, dass das Band mit dem Bandanfang überlappt.
[0108] Der erste Teil dieser beiden Verfahren wurde schon weiter oben besprochen. Unter
anderem neu ist der Schritt, dass das Band an einer vorderen Stelle durch eine vordere
Haltevorrichtung festgehalten wird. An die vordere Stelle wird das Band durch die
Bewegung des Objektes und/oder der Bandführungsvorrichtung gebracht. Die vordere Haltevorrichtung
soll das Band so festhalten, dass es nicht durch diese Vorrichtung rutschen kann und
zwar unter Spannungen bis zur maximal vorkommenden Bandspannung in dem durchzuführenden
Bandumlegeverfahren, welches bevorzugt ein Banderolier- und/oder Umreifungsverfahren
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Band durch das Festhalten nicht
beschädigt. Daher ist in einer Ausführungsform die vordere Haltevorrichtung eine Klemme.
Diese Klemme umfasst zwei Backen, welche geeignet geformt sind und mit ausreichender
Kraft zusammengepresst werden können, um das Band bis zur maximalen Bandspannung festzuhalten.
Eine der beiden Backen kann dabei auch ein Teil der Gegendruckplatte sein. Auch die
zweite Backe kann ein Teil einer Oberfläche eines anderen Bauteils der Maschine sein.
[0109] Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird das Band insbesondere an zwei Stellen zugleich
gehalten: der Bandanfang wird beispielsweise durch die hintere Haltevorrichtung festgehalten
und ein Bandstück an einer vorderen Stelle durch eine vordere Haltevorrichtung. Die
vordere und die hintere Haltevorrichtung müssen nicht auf derselben Höhe liegen. In
der Horizontalen liegt aber die vordere Haltevorrichtung vor der hinteren Haltevorrichtung
("vorne" und "hinten" sind bezüglich der Förderrichtung definiert). Sobald die vordere
Haltevorrichtung das Band sicher festhält, kann der Bandanfang von der hinteren Haltevorrichtung
freigegeben werden. Die Zeitdauer zwischen den beiden Ereignissen ist variabel, nicht
aber die Reihenfolge.
[0110] In dem ersten der beiden möglichen Verfahren zur Überlappung von Bandabschnitten
wird vom Schlaufenzieher (z.B. in der oben diskutierten Art und Weise) eine Schlaufe
gezogen, die so lang (gemessen In Förderrichtung) ist, dass das Ende der Schlaufe
vor der hinteren Haltevorrichtung und unterhalb der Gegendruckplatte zu liegen kommt.
Der Bandanfang kann zu diesem Zeitpunkt entweder noch in der hinteren Haltevorrichtung
gehalten werden oder aber von dieser schon frei gegeben worden sein. Falls letzteres
der Fall ist, so hängt der Bandanfang zwar herunter, aber die Schlaufe kann so gross
sein, dass sie auch mit diesem herunterhängenden Bandanfang überlappt.
[0111] "Überlappen der Bänder" ist hier so zu verstehen, dass wenn man gerade auf eine Bandfläche
eines der Bänder schaut, dieses das andere Band zumindest teilweise verdeckt. Im Fall
der Überlappung mit einer Schlaufe überlappt also ein unterer Bereich der Schlaufe
den oberen Bereich der Schlaufe und beide Schlaufenbereiche überlappen mit dem Band,
insbesondere dem Bandanfang, welches oberhalb der Schlaufe liegt.
[0112] Die beiden überlappenden Bandabschnitte sind in dem ersten der beiden möglichen Verfahren
der Bandanfang und die Bandschlaufe.
[0113] In dem zweiten der beiden möglichen Verfahren zur Überlappung von Bandabschnitten
wird ebenfalls eine Schlaufe mit Hilfe des Schlaufenzlehers (z.B. in der oben erwähnten
Art und Weise) produziert. Eine weitere Haltevorrichtung wird genutzt, um den oberen
Teil der Schlaufe festzuhalten. Die weitere Haltevorrichtung ist von den Anforderungen
und Möglichkeiten beispielsweise im Wesentlichen gleich wie die vordere Haltevorrichtung.
Sie hält aber nun den oberen Teil der Schlaufe an einer Stelle, die in der Förderrichtung
hinter der vorderen Haltevorrichtung liegt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird
spätestens nachdem die weitere Haltevorrichtung den oberen Teil der Schlaufe hält,
der Bandanfang von der hinteren Haltevorrichtung freigegeben. Die hintere Haltevorrichtung
hält nun nichts mehr und kann in einer bevorzugten Ausführungsform den unteren Teil
der Schlaufe festhalten. Sobald dies geschehen ist, wird die Schlaufe vorzugsweise
direkt vor der hinteren Haltevorrichtung oder an einem anderen Ort am unteren Teil
der Schlaufe getrennt. Falls die hintere Haltevorrichtung keinen Teil der unteren
Schlaufe festhält, kann die Schlaufe an einer beliebigen, zulässigen Stelle getrennt
werden. Weiter unten in diesem Text ist beschrieben, wie die Länge der Schlaufe und
der Trennungspunkt für eine zulässige Lösung gewählt werden sollten.
[0114] Die hintere Haltevorrichtung und die weitere Haltevorrichtung können auch ein Bauteil
oder Bauelementgemeinsam haben, welches z.B. auf zwei Seiten Backen von Klemmen aufweist.
Die weitere Haltevorrichtung kann als zweite Backe einen Teil der Gegendruckplatte
nutzen. Auf diese Weise ergibt es sich, dass in einer möglichen Ausführungsform die
weitere Klemme aus einem Teil der Gegendruckplatte und einem ersten Klemmenstück besteht
und die hintere Klemme aus dem ersten Klemmenstück und einem zweiten Klemmenstück.
Das erste Klemmenstück weist zwei Backen auf, die auf gegenüberliegenden Seiten liegen.
Das erste und das zweite Klemmenstück können gemeinsam oder getrennt bewegt werden.
So ist es möglich, die weitere Klemme zu lösen ohne die hintere Klemme zu lösen und
umgekehrt oder beide Klemmen gleichzeitig geschlossen oder offen zu halten.
[0115] Die Trennung des Bandes kann mit einem oder mehreren geeigneten Messern oder Scheren
erfolgen. Die Trennung kann aber auch durch einen Heizdraht bewirkt werden. Man kann
im Prinzip auch zwei sehr wirksame Klemmen nutzen und das Band spannen bis es reisst.
Auch möglich ist es, das Band mit Nadeln zu perforieren bis es durchtrennt ist oder
bei kleinster Belastung reisst. Auch andere Trennungsverfahren sind nicht ausgeschlossen.
[0116] Der Schlaufenzieher befindet sich zu diesem Zeitpunkt oder beim Trennen des Bandes
typischerweise Immer noch im Scheitelpunkt der Schlaufe. Nachdem das Band an mindestens
einer Stelle (beispielsweise oberer Teil der Schlaufe) festgehalten ist (z.B. durch
die weitere Klemme) und getrennt wurde, bewegt sich der Schlaufenzieher in einer bevorzugten
Ausführungsform so weiter, dass das nun neu abgetrennte Bandende sich in Förderrichtung
bewegt. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein weiteres Bauteil die nun offene Schlaufe
ausbreiten. Je nach Bandmaterial kann auf ein aktives Ausbreiten auch ganz verzichtet
werden, z.B. wenn das Band von sich aus eine geeignete Position annimmt.
[0117] Die Schlaufe, die der Schlaufenzieher vor dem Aufschneiden produziert hat, ist insbesondere
so gross und der Trennungspunkt ist im Speziellen so gewählt, dass die Bandlänge von
der weiteren Haltevorrichtung zumindest bis vor den Bandanfang reicht. Zumindest ein
Teil des Überlappungsgebietes liegt unterhalb der Gegendruckplatte. Bevorzugt reicht
das Bandende in Förderrichtung über die Gegendruckplatte hinaus.
[0118] In dem zweiten der beiden möglichen Verfahren sind die Bandabschnitte, welche zur
Überlappung gebracht werden, der Bandanfang und das Bandende.
[0119] In einer bevorzugten Variante des Verfahrens zur Überlappung von Bandabschnitten
umfasst das Verfahren zusätzlich einen Schritt des Platzierens und des Festhaltens
des Bandanfanges durch eine Bandanfangshaltevorrichtung an einem Ort, welcher oberhalb
einer Schlaufe, die vom Schlaufenzieher erzeugt wird, liegt.
[0120] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Ort oberhalb der Schlaufe die
Unterseite der Gegendruckplatte.
[0121] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Bandanfangshaltevorrichtung
eine Bandanfangsklemme.
[0122] Wird der Bandanfang von der hinteren Haltevorrichtung ohne weitere Massnahmen losgelassen,
so hängt das Band von der vorderen Haltevorrichtung ausgehend bogenförmig nach unten.
Die Steifigkeit des Bandes bestimmt wie eng der Bogen ist, in welchem das Band sich
biegt und damit auch die Position des Bandanfanges der nun den tiefsten Punkt darstellt.
Diese Situation ist insbesondere nicht optimal, wenn mit unterschiedlichen Bändern
gearbeitet werden soll. Wie oben beschrieben, hängen die Positionierung und die Grösse
der vom Schlaufenzieher gezogenen Schlaufe nämlich von der Position des Bandanfanges
ab. Bei wechselnden Bändern ist genau diese Position aber zunächst unbekannt und lässt
sich auch nur schlecht automatisch erfassen, ohne dass weitere Sensoren eingesetzt
werden. Daher gibt es in einer bevorzugten Ausführungsform eine Bandanfangshaltevorrichtung,
die kurz nachdem die hintere Haltevorrichtung das Band freigegeben hat, dieses fasst
und bis nach dem Verbinden der Bänder an einer bekannten Position oder an einer Sollposition
hält. Da der Bandanfang bevorzugt über dem oberen Teil der Schlaufe liegen soll, aber
insbesondere noch unter der Gegendruckplatte, positioniert die Bandanfangshaltevorrichtung
den Bandanfang mit Vorteil an einem solchen Ort. Während die Position der Schlaufe
in einem gewissen Rahmen variabel ist, ist die Höhe der Unterseite der Gegendruckplatte
üblicherweise klar definiert. Es ist daher vorteilhaft, den Bandanfang möglichst direkt
in einem Bereich an der Unterseite der Gegendruckplatte zu platzieren.
[0123] Vorzugsweise handelt es sich bei der Bandanfangshaltevorrichtung um eine Bandanfangsklemme,
die das Band einklemmen kann. Mit Vorteil ist eine der Backen dieser Klemme als Teil
der Gegendruckplatte ausgebildet. Es ist aber auch möglich, dass beide Klemmen eigenständige
Bauteile sind, welche lediglich die Klemmenfunktion übernehmen. Weiter ist es möglich,
dass eine oder beide der Klemmen Bauteile sind, welche nebst der Klemmfunktion noch
wenigstens eine weitere Funktion übernehmen. Da auf das Band bei dieser Klemme kaum
eine Bandspannung hat, sind die Anforderungen an die Haltekraft deutlich geringer
als bei der vorderen, hinteren oder weiteren Haltevorrichtung.
[0124] Anstelle oder zusätzlich zu einer Klemme kann daher an dieser Stelle auch z.B. mit
Unterdruck als alleiniges oder zusätzliches Haltemittel gearbeitet werden. Es kann
auch genügen, eine Auflagefläche, wie z.B. einen Stift oder einen Tisch zu nutzen,
auf welcher der Bandanfang teilweise aufliegen kann. Um ein Abrutschen des Bandanfanges
zu vermeiden, kann die Auflagefläche beschichtet und/oder strukturiert sein.
[0125] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren zum Umlegen eines Bandes
um wenigstens ein Objekt folgende Verfahrensschritte (die Schritte a)- c) werden im
Folgenden als "Verfahren zum Verbinden des Bandes" bezeichnet]:
- a) die vorstehend als Verfahren zum Einbringen der Gegendruckplatte bezeichneten Verfahrensschritte
- b) die vorstehend als Verfahren zur Überlappung von Bandabschnitten bezeichneten Verfahrensschritte
und
- c) das Verbinden der Bandabschnitte mit der Fügevorrichtung im Bereich der Überlappung.
[0126] Alle drei Verfahrensschritte a), b) und c) bzw. Verfahren wurden weiter oben schon
erläutert.
[0127] Bevorzugt handelt es sich bei dem Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens
ein Objekt um ein Banderoller- und/oder Umreifungsverfahren, im Besonderen um ein
Banderolierverfahren.
[0128] Wird die Gegendruckplatte vor Verfahrensschritt b) eingebracht, so kann die Gegendruckplatte
für Verfahrensschritt b) genutzt werden. Dies kann den Aufbau der vorderen, der weiteren
und der Bandanfangshaltevorrichtung vereinfachen, wie dies oben erläutert wurde.
[0129] Das Verbinden setzt überlappende Bandabschnitte voraus. Diese Voraussetzung kann
durch Verfahrensschritt b) in vorteilhafter Art und Weise erfüllt werden.
[0130] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren zum Umlegen eines Bandes
um wenigstens ein Objekt folgende Verfahrensschritte [die Schritte a)- c) werden im
Folgenden als "Verfahren zum Verbinden des Bandes" bezeichnet]:
- a) die vorstehend als Verfahren zum Legen einer Objektbandschlaufe bezeichneten Verfahrensschritte
- b) die vorstehend als Verfahren zum Einbringen der Gegendruckplatte bezeichneten Verfahrensschritte
- c) die vorstehend als Verfahren zum Verbinden des Bandes bezeichneten Verfahrensschritte,
wobei bevorzugt auch die Verfahrensschritte des Verfahrens zur Überlappung von Bandabschnitten
genutzt werden, bei denen die Schlaufe aufgetrennt wird und
- d) das Festhalten des Bandes im Bereich eines unteren Teils der Schlaufe durch die
hintere Haltevorrichtung, nachdem der Schlaufenzieher eine Schlaufe gebildet hat,
und bevor das Band im Bereich der Schlaufe, vorzugsweise kurz vor der hinteren Haltevorrichtung,
durchtrennt wird und
- e) das Entfernen der Gegendruckplatte aus dem Bereich zwischen Band und Objekt nachdem
das Band mit sich selbst verbunden wurde.
[0131] Bevorzugt handelt es sich bei dem Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens
ein Objekt um ein Banderolier- und/oder Umreifungsverfahren, im Besonderen um ein
Banderolierverfahren.
[0132] Es ist das Ziel des Umlegens eines Bandes um wenigstens ein Objekt, bevorzugt des
Banderollerens und/oder des Umreifens, eine Objektbandschlaufe um ein Objekt zu legen.
Eine Gegendruckplatte erleichtert das Verfahren c) wie oben erläutert. In der Variante
von c) mit aufgetrennter Schlaufe hat man den Vorteil, dass nur zwei und nicht drei
Bandlagen verbunden werden müssen. Zudem stellen Schlaufen auf der Aussenseite von
Stapelgut, und solches sind viele banderolierte oder umreifte Objekte, ein Risiko
für Verhaken dar. Das lässt sich mit dem Auftrennen der Schlaufe verhindern. Zudem
kann der Bandverbrauch sinken, wenn die Trennung an einer geeigneten Stelle passiert.
Das Festhalten des Bandes im Bereich des unteren Teils der Schlaufe durch die hintere
Haltevorrichtung vor der Trennung des Bandes führt dazu, dass die Maschine nach Abschluss
des Verfahrens wieder in der Ausgangslage ist und das nächste Objekt von einem Band
umlegt, bevorzugt banderoliert und/oder umreift, werden kann. Ohne Festhalten würde
der neue Bandanfang verlorengehen und müsste von Hand oder mit anderen Mitteln erst
wieder an die Ausgangsposition in der hinteren Haltevorrichtung gebracht werden. Würde
das Band hinter der Trennungsstelle von einer anderen Haltevorrichtung gehalten, so
wäre die Position des neuen Bandanfangs zwar bekannt, aber um dasselbe Verfahren ein
zweites Mal durchzuführen, müsste die Haltevorrichtung gewechselt werden. Daher ist
die Nutzung der hinteren Haltevorrichtung zu diesem Zweck vorteilhaft.
[0133] Das Entfernen der Gegendruckplatte aus dem Bereich zwischen Band und Objekt nach
erfolgter Verbindung des Bandes mit sich selbst, gibt das nun von einem Band umlegte,
also z.B. banderolierte und/oder umreifte, Objekt frei. Die Gegendruckplatte wird
vorzugsweise einfach zur Seite rausgezogen, wobei "zur Seite" heisst, dass die Hauptkomponente
der Bewegung senkrecht zur Vertikalen und senkrecht zur Förderrichtung ist, Ein Rausdrehen
um eine vertikale Achse ausserhalb des vom Band bedecken Bereiches ist ebenfalls möglich.
Die Bewegung der Gegendruckplatte wird bevorzugt so ausgeführt, dass die Gegendruckplatte
an dem Ort endet, an dem sie zu Beginn des Umlegeverfahrens, bevorzugt des Banderolier-
und/oder Umreifungsverfahrens, war. Dies ist insbesondere ausserhalb des Umwicklungsgebietes.
Es ist eventuell nötig, zunächst die vordere und/oder die weitere und/oder die Bandanfangshaltevorrichtung
zu lösen. Ist die Gegendruckplatte kein Bestanteil einer oder mehrere Haltevorrichtungen,
so kann diese auch vor den Haltevorrichtungen gelöst werden und die drei genannten
Haltevorrichtungen erst anschliessend. Die hintere Haltevorrichtung sollte geschlossen
bleiben, da sie den neuen Bandanfang festhält.
[0134] Nach all diesen Schritten ist nun das Objekt von einem Band umgeben, bevorzugt banderoliert
und/oder umreift, frei zum Abtransport und, wenn auch die Bandführung wieder in die
Ebene über den Objekten gefahren ist, alle Bauteile an den Positionen, an denen sie
für das Umlegen eines Bandes um das nächste Objekt, nach dem gleichen Verfahren sein
sollten. Das Verfahren kann erneut durchgeführt werden.
[0135] Es ist durchaus möglich, mit derselben Maschine eine Banderolierung und eine Umreifung
nacheinander auszuführen. Das hier beschriebene Verfahren ist dabei dasselbe. Eine
Steuerung oder ein Benutzer kann hierbei vor der Wiederholung des Verfahrens unter
Umständen das Band wechseln und/oder die Bandspannungssteuerung auf die gewünschten
Werte umstellen. Weitere Anpassungen können ebenfalls vorgenommen werden.
[0136] Man beachte, dass die zeitliche Reihenfolge der unterschiedlichen Verfahrensschritte
in gewissen Rahmen variiert werden kann. Dadurch können sich zum Beispiel auch die
Verfahren "Legen einer Objektbandschlaufe" und "Einbringen der Gegendruckplatte" zeitlich
überschneiden.
[0137] Um mögliche Kombinationen zu illustrieren, werden hier die unterschiedlichen Schritte
nochmals zusammengefasst und mit einer Kennzeichnung (A bis Q) versehen:
- A: Das Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der
Förderebene.
- B: Das Spannen eines Bandes zwischen der hinteren Haltevorrichtung, die den Bandanfang
hält und der in einer Ebene über den Objekten befindlichen, absenkbaren Bandführung.
- C: Das in Förderrichtung Bewegen eines Teiles des Bandes durch ein Objekt, welches
sich auf der Förderebene in Förderrichtung bewegt und das Band damit ausstülpt.
- D: Das Platzieren eines weiteren Teiles des Bandes unterhalb der Förderebene durch
die Bandführung.
- E: Das Führen und/oder Positionieren des Bandes durch die Bandführungsvorrichtung,
so dass ein definierter Freiraum zum Einbringen der Gegendruckplatte geschaffen wird.
- F: Das Einbringen der Gegendruckplatte unterhalb der Förderebene in den durch die
Bandführungsvorrichtung geschaffenen Freiraum zwischen dem Band und dem Objekt.
- G: Das Festhalten des Bandes an einer vorderen Stelle durch eine vordere Haltevorrichtung.
- H: Das Freigeben des Bandanfanges durch die hintere Haltevorrichtung.
- I: Das Platzieren und Festhalten des Bandanfanges an einem Ort, welcher oberhalb einer
Schlaufe, die vom Schlaufenzieher erzeugt wird, liegt, durch eine Bandanfangshaltevorrichtung.
- J: Das Bringen des Bandes in eine Schlaufe, welche sich unterhalb der Förderebene
befindet, in Förderrichtung geschlossen ist und von der Bandführung ausgeht mit Hilfe
des Schlaufenziehers.
- K: Das von der Bandführung ausgehende und in Förderrichtung erfolgende Bilden einer
Schlaufe mit einem Schlaufenzieher (100), die sich soweit ausdehnt, dass sie mit dem
Bandanfang überlappt.
- L: Das Festhalten des Bandes im Bereich eines oberen Teils der Schlaufe durch eine
weitere Haltevorrichtung.
- M: Das Festhalten des Bandes im Bereich eines unteren Teils der Schlaufe durch die
hintere Haltevorrichtung, nachdem der Schlaufenzieher eine Schlaufe gebildet hat und
bevor das Band im Bereich der Schlaufe, vorzugsweise kurz vor der hinteren Haltevorrichtung,
durchtrennt wird.
- N: Das Durchtrennen des Bandes im Bereich der Schlaufe.
- O: Das Ausbreiten der jetzt offenen Schlaufe durch den Schlaufenzieher, wobei die
Schlaufe vor dem Durchtrennen so gross war und ein Teilungspunkt so gewählt wurde,
dass das Band mit dem Bandanfang überlappt.
- P: Das Verbinden der Bandabschnitte mit der Fügevorrichtung in dem Bereich der Überlappung.
- Q: Das Entfernen der Gegendruckplatte aus dem Bereich zwischen Band und Objekt nachdem
das Band mit sich selbst verbunden ist.
[0138] Besonders vorteilhaft werden dabei einzelne oder sämtliche der folgenden Bedingungen
eingehalten:
- Der Schritt B wird nach dem Schritt M und vor den Schritten C und E durchgeführt.
- Der Schritt C wird nach dem Schritt B und vor Schritt D durchgeführt.
- Der Schritt D wird nach dem Schritt C und vor entweder dem Schritt J oder dem Schritt
K durchgeführt.
- Der Schritt E wird nach dem Schritt B und vor dem Schritt F durchgeführt.
- Der Schritt F wird nach dem Schritt E und nach dem Schritt C und vor dem Schritt B,
bevorzugt vor mindestens einem der Schritte G und L durchgeführt.
- Der Schritt G wird nach dem Schritt C durchgeführt; wird G aber vor F durchgeführt,
so muss die vordere Haltevorrichtung derart gestaltet sein, dass die Gegendruckplatte
kein Teil von ihr ist. Der Schritt G wird vor dem Schritt H durchgeführt.
- Der Schritt H wird nach dem Schritt G und vor dem Schritt I durchgeführt; Wenn I nicht
durchgeführt wird, wird Schritt H vor dem Schritt M durchgeführt.
- Der Schritt I ist optional und kann, wenn er durchgeführt wird, nachdem Schritt H
und vor einem der Schritte J oder K durchgeführt.
- Es kann entweder Schritt J oder Schritt K durchgeführt werden, beides nach Schritt
D und vor dem Schritt L, wenn er durchgeführt wird und vor dem Schritt M.
- Schritt L kann nach dem Schritt J oder K durchgeführt werden. Wurde Schritt F noch
nicht durchgeführt, so muss die weitere Haltevorrichtung ohne Gegendruckplatte funktionieren.
Wurde Schritt K durchgeführt, kann auf Schritt L auch verzichtet werden. Schritt L
wird vor Schritt N durchgeführt, wenn er durchgeführt wird.
- Schritt M wird nach den Schritten J oder K und nach Schritt H und vor Schritt N durchgeführt.
- Schritt N wird nach dem Schritt M und vor dem Schritt C durchgeführt.
- Schritt O ist optional und wird, wenn er durchgeführt wird, nach dem Schritt N und
vor dem Schritt P durchgeführt.
- Schritt P wird nach den Schritten J oder K und nach dem Schritt F und vor dem Schritt
Q durchgeführt.
- Schritt Q wird nach dem Schritt P und vor dem Schritt C durchgeführt.
- Die Schritte E und F können nur nacheinander, aber gleichzeitig mit den Schritten
C und/oder D durchgeführt werden.
- Die Schritte H und I können nur nacheinander, aber gleichzeitig mit Schritt J oder
K durchgeführt werden.
- Je nach Bandverlauf und Konstruktion der Bandführung kann entweder der Schritt L oder
der Schritt M zusammen mit Schritt J oder K durchgeführt werden.
[0139] Damit lässt sich ein effizientes und kontinuierliches Umlegen von Bändern um Objekte,
z.B. ein Banderolieren und/oder Umreifen, realisieren.
[0140] In einem diskontinuierlichen Verfahren oder bei einer Maschine, die bestimmte Einzelaufgaben
wie das Aufnehmen des Bandanfanges anders löst, können unter Umständen einzelne dieser
Bedingungen anders gewählt werden. Diese Möglichkeiten wurden weiter oben diskutiert.
[0141] Das Verfahren zum Einbringen der Gegendruckplatte wird mit Vorteil von einer speziellen
Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte zwischen einem Band und einer Förderebene
in einer Maschine, bevorzugt einer Banderolier- und/oder Umreifungsmaschine, ausgeführt.
[0142] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zum
Einbringen einer Gegendruckplatte zwischen einem Band und einer Förderebene in einer
Maschine, insbesondere einer Maschine zum Umlegen eines Bandes um ein Objekt. Diese
ist insbesondere Bestandteil einer Vorrichtung zum Banderolieren von Objekten, einer
Banderolierungsmaschine, einer Vorrichtung zum Umreifen von Objekten oder eine Umreifungsmaschine.
Die Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte umfasst:
- a) Eine hintere Haltevorrichtung welche einen Bandanfang halten kann und
- b) eine Förderebene mit einer Öffnung welche sich oberhalb der hinteren Haltevorrichtung
befindet und auf welcher ein Objekt in eine Förderrichtung bewegt werden kann, wobei
bei dieser Bewegung des Objektes ein Band, dessen Anfang von der hinteren Haltevorrichtung
gehalten wird und welches durch eine Öffnung in die Förderebene ragt, in Förderrichtung
durch die Öffnung in der Förderebene gezogen wird, wobei
- c) eine Bandführungsvorrichtung vorliegt die das Band unterhalb der Förderebene positioniert
und/oder führt, so dass ein Freiraum geschaffen wird, um die Gegendruckplatte zwischen
Band und Förderebene einzubringen.
[0143] Das Wort "realisiert" wird hier im Zusammenhang mit Ebenen mit der folgenden Bedeutung
benutzt: Eine realisierte Ebene ist ein Teil einer Ebene, in der eine physikalische
Fläche liegt. So realisiert zum Beispiel eine glatte, nicht gekrümmte Tischoberfläche
die Ebene, die durch die Tischoberfläche definiert werden kann, womit die Ebene gemeint
ist, die durch linear unabhängige Vektoren, die auf der Tischoberfläche liegen aufgespannt
wird.
[0144] Die meisten Bauteile der Vorrichtung wurden schon im Zusammenhang mit dem Verfahren
beschrieben. Hier ist nun von einer Öffnung in der Förderebene die Rede. Die Förderebene
ist, wie zuvor schon erwähnt, die Ebene, in der sich die Unterseite der Objekte bewegen.
Typischerweise wird sie durch einen Tisch oder ein Transportband oder eine Mischung
von beidem realisiert. Es ist aber auch möglich, dass die Objekte an den Seiten gehalten
und geführt werden. In einem solchen Fall gibt es kein Bauteil, welches eine durchgehende
Förderebene realisiert. Selbst wenn es also einen Tisch, ein Förderband, eine Führungsschiene
oder Ähnliches gibt, so kann die Förderebene über die Ränder dieser Realisation der
Ebene hinausragen. Die Förderebene ist daher in gewissen Bereichen allenfalls im Sinne
eines mathematischen Konstrukts zu verstehen.
[0145] Die Öffnung in der Förderebene ist dagegen in jedem Fall physikalischer Natur: Eine
Öffnung Ist vorhanden an den Stellen, an denen die Förderebene nicht realisiert ist.
Beim Beispiel, bei welchem die Objekte lediglich an den Seiten gehalten und geführt
werden, ist zwischen den Seiten eine Öffnung in der Förderebene vorhanden. Ein Abstand
zwischen zwei Tischen oder Förderbändern, die die Förderebene realisieren, ist demnach
eine Öffnung in der Förderebene. Eine einzelne Tischkante kann auch ein Rand einer
Öffnung sein und ein Loch in einem Tisch oder Förderband ebenso.
[0146] Die Öffnung ist insbesondere quer zur Förderrichtung überall mindestens so breit
wie das Band. Bevorzugt ist die Öffnung im Bereich der Bandführung wenigstens so breit
wie die Bandführung quer zur Förderrichtung. Damit kann die Bandführung das Band durch
die Öffnung unter die Förderebene bewegen.
[0147] Eine Länge der Öffnung in Förderrichtung ist insbesondere wenigstens so gross wie
die Summe der Dicke des Bandes, der Breite der Gegendruckplatte in Förderrichtung
und der Dicke der Bandführung quer zur Förderrichtung.
[0148] Breite und Dicke der Bandführung beziehen sich hier nur auf den Teil der Bandführung
der zu irgendeinem Zeitpunkt unterhalb der Förderebene gerät, Je nachdem, wie die
Bandführung unter die Förderebene gebracht wird, handelt es sich auch nicht um die
Dicke und Breite der Bandführung an sich, sondern um die Dicke und Breite des Volumens,
welches die Bandführung während des gesamten Verfahrens in der Förderebene jemals
einnimmt. Ist die Förderebene durch einen Gegenstand realisiert, so muss beachtet
werden, dass dieser eine gewisse Dicke hat und Teile der Bandführung auch durch dieses
Gebiet passen müssen.
[0149] Weiter betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung oder Maschine zum Umlegen
von Bändern um ein Objekt, bevorzugt eine Banderolierungsmaschine und/oder eine Umreifungsmaschine,
umfassend die folgenden Teile:
- a) Eine Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte wie vorstehend beschrieben;
- b) eine absenkbare Bandführung welche sich in einer Ebene über den Objekten befinden
kann und welche sich unterhalb einer Förderebene befinden kann und in beiden Positionen
das Band führen kann und in einer Anfangsposition das Band zwischen sich in der Ebene
über den Objekten und der hinteren Haltevorrichtung spannt;
- c) eine Gegendruckplatte, die unterhalb der Förderebene zwischen das Band und die
Unterseite des Objekts gebracht und wieder entfernt werden kann;
- d) eine vordere Haltevorrichtung, die das Band an einer Stelle vor der hinteren Haltevorrichtung
fixieren kann;
- e) einen Schlaufenzieher (100), der das Band von der Bandführung, in der Position
unterhalb der Förderebene, ausgehend in Förderrichtung zu einer Schlaufe ziehen kann;
- f) eine Trennvorrichtung die das Band, bevorzugt direkt hinter der der hinteren Haltevorrichtung,
teilen kann und
- g) eine Fügevorrichtung die das Band in einem Überlappungsbereich mit sich selbst
verbinden kann.
[0150] Die Bauteile der Vorrichtung wurden schon im Zusammenhang mit dem Verfahren erläutert,
ebenso ihre Abwandlungen und Vorteile. Da es sich um dieselben Bauteile handelt, sind
diese Angaben als auch für die Vorrichtung geltend zu verstehen.
[0151] Die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder
Umreifen, umfasst vorzugsweise eine weitere Haltevorrichtung, die das Band im Bereich
eines oberen Teils der Schlaufe festhalten kann.
[0152] Auch die weitere Haltervorrichtung und ihre Alternativen und Vorteile wurden für
das Verfahren diskutiert. Diese Angaben gelten analog für die Vorrichtung
[0153] Die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder
Umreifen, umfasst vorzugsweise weiter eine Bandanfangshaltevorrichtung, welche den
Bandanfang, nachdem er von der hinteren Haltevorrichtung freigegeben wurde, erneut
platzieren kann, insbesondere indem der Bandanfang durch die Bandanfangshaltevorrichtung
zur Gegendruckplatte gebracht wird. Bevorzugt handelt es sich bei der Bandanfangshaltevorrichtüng
um eine Bandanfangsklemme.
[0154] Die Bandanfangshaltevorrichtung und ihre Alternativen und Vorteile wurden oben für
das Verfahren diskutiert. Diese Angaben gelten analog für die Vorrichtung
[0155] Die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder
Umreifen, umfasst vorzugsweise weiter einen Schlaufenzieher, der im Fall einer geöffneten
Schlaufe diese ausbreiten kann, so dass nur zwei Bandlagen im Überlappungsbereich
vorliegen, insbesondere, dass sich nur zwei Bandlagen zwischen Fügevorrichtung und
Gegendruckplatte befinden.
[0156] Mit einer geöffneten oder aufgetrennten Schlaufe ist eine Bandanordnung gemeint,
die im Wesentlichen die Form eine Schlaufe hat. Das heisst, dass das Band von einem
Ort ausgehend, sich in eine Richtung ausbreitet. An einem zweiten Ort, dem Scheitelpunkt
der Schlaufe, ändert sich die Ausbreitungsrichtung des Bandes kontinuierlich, so dass
das Band schliesslich zu einem dritten Ort in der Nähe des Ausgangsortes führt. Dies
ist eine Schlaufe. Eine geöffnete oder aufgetrennte Schlaufe zeichnet sich nun dadurch
aus, dass das Band an einer Stelle der Schlaufe unterbrochen ist.
[0157] Eine Bandlage ist ein Band welches über oder unter etwas liegt, zwei Bandlagen sind
zwei sich überlappende Bänder, drei Bandlagen sind drei sich überlappende Bänder und
x Bandlagen sind x sich überlappende Bänder, wobei x eine positive natürliche Zahl
grösser 1 ist.
[0158] Die Fügevorrichtung der Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt
zum Banderolieren und/oder Umreifen, ist vorzugsweise ein Schweisskopf, insbesondere
ein Ultraschallschwelsskopf.
[0159] Die Vor- und Nachteile und Abwandlungen unterschiedlicher Fügeverfahren wurden für
das Verfahren weiter oben diskutiert. Ein Schweisskopf ist die Vorrichtung, die für
ein Schweissverfahren benutzt wird. Es gelten analog die Argumente und alternativen
Ausführungsformen, die für das Verfahren beschrieben wurden.
[0160] Die Bandführungsvorrichtung der Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt
zum Banderolieren und/oder Umreifen, Ist vorzugsweise ein Bandführungshaken.
[0161] Der Bandführungshaken und seine Alternativen und Vorteile wurden oben für das Verfahren
diskutiert. Diese Angaben gelten analog für die Vorrichtung
[0162] Die Bandführungsvorrichtung der Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt
zum Banderolieren und/oder Umreifen, kann vorzugsweise zwischen Band und Förderebene
gebracht werden und sich in Förderrichtung bewegen.
[0163] Die Bewegungsmöglichkeiten des Bandführungshakens, Alternativen und Vorteile wurden
oben für das Verfahren diskutiert. Diese Angaben gelten analog für die Vorrichtung
[0164] Die Förderebene der Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt zum
Banderolieren und/oder Umreifen, wird vorzugsweise durch einen Fördertisch definiert.
[0165] Wie ein Tisch eine Ebene definieren kann, wurde oben erläutert. Wird die Förderebene
durch einen Fördertische definiert, so hat dies den Vorteil, dass die Objekte einfach
über den Tisch geschoben werden können während des Verfahrens. Viele andere Transportverfahren
verlangen eine Anpassung an das Objekt, was bei unterschiedlichen Objekten in einer
unbekannten Reihenfolge oder nicht standarisierten Objekten schwierig zu realisieren
ist. Ausserdem erlaubt ein Tisch das Bewegen von Objekten, die Stapel von losen Gegenständen
sind. Gerade solche werden häufig banderoliert und/oder umreift. Es ist daher vorteilhaft,
wenn die Vorrichtung für solche Objekte tauglich ist. Eine Alternative zu einem Tisch
mit ähnlichen Eigenschaften sind z.B. ein oder mehrere Förderbänder oder Transportschienen.
[0166] Der Freiraum für das Einführen der Gegendruckplatte in der Vorrichtung zum Umlegen
von Bändern um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder Umreifen, wird vorzugsweise
teilweise vom Band begrenzt. Dieses verläuft von der hinteren Haltevorrichtung zur
Bandführungsvorrichtung und von dort zum Objekt und/oder einer Kante der Öffnung in
der Förderebene.
[0167] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Bandspanner, der eine
Bandspannung regulieren kann. Vorzugsweise ist der Bandspanner elektrisch regelbar.
Zudem kann der Bandspanner vorzugsweise die Bandspannung während des laufenden Betriebes
ändern.
[0168] Der Bandspanner ist insbesondere Bestandteil der Vorrichtung zum Umlegen von Bändern
um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder Umreifen.
[0169] Vorzugsweise umfasst der Bandspanner weiter eine Vorrichtung zum Erfassen der Bandspannung,
[0170] Der Bandspanner und seine Regelungsmöglichkeiten, die Abwandlungen, Alternativen
und Vorteile wurden oben für das Verfahren diskutiert. Diese Angaben gelten analog
für die Vorrichtung,
[0171] Die mögliche Änderung während des laufenden Betriebes soll dabei auch die Änderungen
während des Umlegens eines Bandes um ein einziges Objekt oder um eine einzige Objektgruppe
ermöglichen. Diese Änderung soll bevorzugt auch bei Banderolier- und/oder Umreifungsverfahren
ermöglicht werden.
[0172] Die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt zum Banderolieren und/oder
Umreifen, umfasst vorzugsweise weiter eine Steuereinheit. Diese Steuereinheit ist
vorzugsweise so ausgebildet, dass diese auch den Bandspanner steuert.
[0173] Die Steuereinheit und die Wechselwirkung zwischen Bandspanner und Steuereinheit,
die Abwandlungen, Alternativen und Vorteile wurden oben für das Verfahren diskutiert.
Diese Angaben gelten analog für die Vorrichtung.
[0174] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt
zum Banderolieren und/oder Umreifen, weiter eine Vorrichtung zum Erfassen der Bandspannung.
Insbesondere kann der Bandspanner derart gestaltet sein, dass er neben der Einstellung
der Bandspannung diese auch messen kann.
[0175] Mögliche Messmethoden und Orte, um die Bandspannung zu erfassen, wurden im Verfahren
beschrieben. Auch die Möglichkeiten, den Bandspanner zu diesem Zweck zu nutzen, wurden
dort erklärt.
[0176] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt
zum Banderolieren und/oder Umreifen, mindestens einen Sensor mit dem sich die Position
und/oder die Ausdehnung eines Objektes in Förderrichtung bestimmen lässt, insbesondere
umfasst dieser Sensor eine Lichtschranke.
[0177] Mögliche Messmethoden und Orte um Objektinformationen zu erfassen, wurden im Verfahren
beschrieben.
[0178] Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung zum Umlegen von Bändern um Objekte, bevorzugt
zum Banderolieren und/oder Umreifen, eine Steuerung, welche die Ablaufgeschwindigkeit
der unterschiedlichen Verfahrensschritte steuern und synchronisieren kann.
[0179] Für eine laufende Produktion mag eine schnelles Umlegen von Bändern, insbesondere
eine schnelle Banderolierung und/oder Umreifung, vorteilhaft sein. Für Testzwecke
hingegen eher ein langsamer Ablauf. Auch kann es vorteilhaft sein, das Umlegen von
Bändern um Objekte, insbesondere die Banderolierung und/oder Umreifung, mit davor
oder danach stattfindenden Verfahren in einer Produktionskette zu synchronisieren.
Manche Schritte lassen sich bei speziellen Bändern oder speziellen Produkten langsamer
oder schneller durchführen als in anderen Situation. Mit Hilfe der Steuerung lässt
sich die Vorrichtungen an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen,
[0180] Typische Objekte zum Banderolieren sind Verpackungen mit unterschiedlichem Inhalt
oder Stapel. Gestapelt werden typischerweise Pappen wie z.B. zusammengelegte Verpackungskartons
oder Papiere wie z.B. Zeitungen oder Kataloge. Es kann sich aber auch um ganz andere
Objekte handeln: Dosen, Verpackungen beliebiger Güter, Lebensmittel, Medikamente,
Kabel, Briefe, Textilien, Trockeneisbehälter, usw. Alle diese Objekte können einzeln
oder in Stapeln banderoliert werden. Natürlich können die Objekte auch direkt hintereinander
liegen und so als Stapel banderoliert werden. Die Höhe der Stapel ist durch die höchste
Position der Bandführung beschränkt. Die Breite der Stapel wird auf einer Seite allenfalls
dadurch begrenzt, dass die Bandführung irgendwo montiert sein muss.
[0181] Umreift werden meistens stabile Objekte wie Verpackungskartons, Kabel, Dosen oder
Baumaterialien wie Steine, Fliesen und/oder Holzprodukte. Ebenso werden Zeitungen
und/oder vermischte Produkte umreift, teilweise mit einer Palette zusammen. Die Anordnungsmöglichkeiten
der Objekte sind dieselben wie beim Banderolieren.
[0182] Es ist möglich zwei erfindungsgemässe Maschinen, bevorzugt Banderolier- und/oder
Umreifungsmaschinen, gleichzeitig am selben Objekt zu benutzen, so dass zwei parallele
Bänder um das Objekt gelegt werden können. Es ist auch möglich, eine Längsbanderolier-
und/oder Längsumreifungsmaschine und eine Querbanderolier- und/oder Querumreifungsmaschine
zu kombinieren auch wenn dort die unterschiedlichen Mechaniken sorgfältig aufeinander
abgestimmt sein müssen.
[0183] Die Wahl des Bandes richtet sich neben optischen und ästhetischen Gesichtspunkten
auch nach dem verwendeten Verbindungsverfahren.
[0184] Typische Bänder für Banderolierungsverfahren sind zwischen 10 und 100 mm breit und
können bis zu 50 µm dünn sein. Vorliegend werde bevorzugt Bänder mit einer Breite
von 1 - 150 mm, insbesondere 5 - 100 mm oder 8 - 50 mm, verwendet. Eine Dicke der
Bänder misst im Besonderen 50 µm-2 mm, Insbesondere 100 µm - 1 mm oder 150 µm - 500
µm.
[0185] Typische Bänder für Umreifungsverfahren sind zwischen 5 und 30 mm breit und haben
eine standarisierte Dicke die bevorzugt zwischen 0.1 und 1 mm und besonders bevorzugt
zwischen 0.25 und 0.6 mm liegt.
[0186] Es handelt sich typischerweise um Kunststoffbänder oder Papierbänder. Die Kunststoffbänder
bestehen insbesondere aus Polymermaterial, vorzugsweise Polypropylen (PP). Andere
Kunststoffe wie zum Beispiel Polyethylenterephthalat (PET) sind aber auch möglich.
Kunststoffbänder und Papier können bedruckt und/oder beschichtet sein. Eine Beschichtung
kann die Anwendung eines eigentlich ungeeigneten Materials in einem bestimmten Verbindungsverfahren
erlauben. So kann zum Beispiel beschichtetes Papier ultraschallverschweisst werden.
[0187] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0188] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Ausgangssituation des Banderolierverfahrens als Beispiel eines Umlegeverfahrens eines
Bandes um ein Objekt
- Fig. 2
- Ausstülpen des Bandes durch ein Objekt
- Fig. 3
- Einbringen der Gegendruckplatte
- Fig. 4
- Freigeben des Bandanfanges
- Fig. 5
- Anfangsposition des Schlaufenziehers
- Fig. 6
- Fixieren und Auftrennen der Schlaufe
- Fig. 7
- Ausstreichen des Schlaufe
- Fig. 8
- Verbinden
- Fig. 9
- Freigabe und Abtransport des Objektes
- Fig. 10
- Mögliche Ruhepositionen unterschiedlicher Bauteile
[0189] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0190] Figur 1 zeigt die Ausgangssituation eines erfindungsgemässen Banderolierverfahrens
als Beispiel eines Umlegeverfahrens eines Bandes um ein Objekt. Das Verfahren kann
analog auch als Umreifungsverfahren durchgeführt werden. Ein Objekt 6, z.B. ein Papierstapel
oder ein Kartonstapel, bewegt sich auf einer Förderebene 1. Ein Band 3 wird in einer
hinteren Haltevorrichtung 2, welche unterhalb der Förderebene 1 liegt, gehalten. Von
dort läuft es zu einem Punkt in einer Ebene über dem Objekt, wo in diesem Fall ein
Bandspanner 5 installiert ist. Eine Bandführung 4 befindet sich in diesem Beispiel
ohne Bandkontakt, in horizontaler Richtung zwischen Bandspanner 5 und hinterer Haltevorrichtung
2 und auf ähnlicher Höhe wie der Bandspanner 5. In einer anderen Ausführungsform besteht
ein Kontakt zwischen der Bandführung 4 und dem Band 3 in dieser Situation. Falls dies
der Fall ist, kann die Bandführung 4 das Band in der Ebene oberhalb des Objektes 6
halten. Es ist auch möglich, dass anstelle des Bandspanners 5 eine Umlenkrolle oder
ein anderes Bauteil, welches das Band in der Ebene über dem Objekt 6 halten kann,
genutzt wird. Das Band kommt aus einer nicht gezeigten Bandquelle, die vorzugsweise
eine Vorratsrolle ist. Von dort wird das Band über den Bandspanner 5, eventuell über
die Bandführung 4 zur hinteren Haltevorrichtung 2 geführt. Dazwischen können Umlenkrollen
und weitere Bauteile genutzt werden, um das Band in der gewünschten Art zu führen
und zu behandeln. Es könnte zum Beispiel auch noch bedruckt werden.
[0191] Der Bandspanner erzeugt oder erhält eine Bandspannung, die geringer ist als diejenige,
welche die geschlossene, fertige Bandschlaufe, beim Banderolieren ist dies die Banderole,
schliesslich haben soll (Sollspannung).
[0192] Die Figur 2 zeigt die Situation zu einem Zeitpunkt kurz nach der Situation in Figur
1. Das Objekt 6 hat das zwischen hinterer Haltevorrichtung 2 und Bandspanner 5 gespannte
Band erreicht und durch seine Bewegung in Förderrichtung ausgestülpt. Eine Bandführungsvorrichtung
7 wurde in die Bandebene gebracht und bewegt sich auch in Förderrichtung. Da das Objekt
6 in der Horizontalen an der Position der Bandführung 4 vorbei ist, senkt sich nun
die Bandführung 4.
[0193] Figur 3 zeigt das Ergebnis dieser Bewegungen. Es handelt sich um die Situation zu
einem Zeitpunkt nach derjenigen, die in Figur 2 gezeigt ist. Die Bandführung 4 hat
nun das Band 3 hinter dem Objekt 6 unter die Förderebene 1 gedrückt oder geführt.
Die Bandführungsvorrichtung 7 hat das Band unterhalb der Förderebene 1 so geführt,
dass ein Freiraum 17 zwischen dem Band 3 und der Förderebene 1 bzw. dem Objekt 6 entstanden
ist. In diesen Freiraum wurde nun die Gegendruckplatte 9 eingebracht. Nachdem dies
geschehen ist, kann die Bandführungsvorrichtung 7 wieder entfernt werden. Dafür bewegt
sich nun die vordere Haltevorrichtung 8 nach oben, um das Band 3 zwischen sich und
der Gegendruckplatte 9 festzuklemmen.
[0194] Während die Bandführung 4 das Band unter die Förderebene 1 drückt wird die Bandspannung
vom Bandspanner 5 auf die Sollspannung oder sogar auf eine höhere Spannung geregelt.
[0195] Die Situation zu einem späteren Zeitpunkt ist in Figur 4 gezeigt. Das Band 3 wird
von der vorderen Haltevorrichtung 8 gehalten. Daher konnte die hintere Haltevorrichtung
2 das Band loslassen. Die beiden Backen der hinteren Haltevorrichtung 2 teilen sich
dabei in eine obere Backe 2b und eine untere Backe 2a. Eine Bandanfangshaltevorrichtung
10 bewegt sich nach oben und führt dabei den nun freien Bandanfang in Richtung Gegendruckplatte
9.
[0196] In Figur 5 ist das Band 3 nun durch die Bandanfangshaltevorrichtung 10 und die vordere
Haltevorrichtung 8 an die Gegendruckplatte 9 gedrückt. Der so fixierte Bandabschnitt
ist aber nur der Bandanfang, Ein anderer Bandteil verläuft über oder durch die Bandführung
4. In einen geeigneten Ausschnitt der Bandführung 4 wird ein Schlaufenzieher 11 eingeführt
sich dort nun zwischen Bandführung 4 und Band 3 befindet. Er bewegt sich in Förderrichtung
und zieht dabei das Band 3 mit. Die Bandspannung wird vom Bandspanner 5 auf dem hohen
Wert der Sollspannung oder etwas darüber gehalten.
[0197] Figur 6 zeigt die durch die Bewegung des Schlaufenziehers 11 entstehende Schlaufe.
Die obere Backe 2b der hinteren Haltevorrichtung wird in die Schlaufe eingeführt und
bewegt sich nach oben. Die untere Backe 2a der hinteren Haltevorrichtung bewegt sich
auch nach oben. Das Band 3 wird nun im Bereich der Schlaufe zweimal festgeklemmt:
Einmal an einer Stelle der oberen Seite der Schlaufe zwischen der Gegendruckplatte
9 und der oberen Backe 2b. Dies ist die weitere Haltevorrichtung, Ein zweites Mal
wird das Band 3 im Bereich der unteren Seite der Schlaufe zwischen der oberen Backe
2b und der unteren Backe 2a eingeklemmt. Dies ist die hintere Haltevorrichtung. Eine
Trennvorrichtung 12, die zum Beispiel ein Messer sein kann, durchtrennt das Band kurz
vor der hinteren Haltevorrichtung. ("Vorne" und "hinten" sind bezüglich der Förderrichtung
zu verstehen).
[0198] Die folgenden Schritte sind in Figur 7 gezeigt. Nachdem die Schlaufe durch das Durchtrennen
des Bandes 3 geöffnet wurde, bewegt sich der Schlaufenzieher 11 weiter in Förderrichtung
und streicht dadurch die Schlaufe aus. Eine Fügevorrichtung 13 wird im Bereich der
Gegendruckplatte 9 an das Band 3 geführt. In diesem Bereich überlappt sich das Band
3 nun. Die Bandführung 4 kann nun wieder angehoben werden und in die Stellung in einer
Ebene oberhalb des Objektes 6 zurückkehren. Nun wird auch die Bandspannung vom Bandspanner
5 wieder reduziert.
[0199] In Figur 8 ist die Verbindung zwischen den sich überlappenden Bandabschnitten gerade
durch die Fügevorrichtung 13 hergestellt worden. Das Band 3 muss nun nicht mehr an
der Gegendruckplatte 9 gehalten werden und daher löst sich die vordere Haltevorrichtung
8, die Bandanfangshaltevorrichtung 10 und die hintere Haltevorrichtung 2 fährt, beide
Backen 2a und 2b gegeneinander gepresst und den neuen Bandanfang haltend, von der
Gegendruckplatte 9 weg und löst damit die weitere Haltevorrichtung. Die Gegendruckplatte
9 kann anschliessend auch entfernt werden.
[0200] Figur 9 zeigt das Ergebnis: Das Objekt 6 mit umgelegtem Band, beim Banderolieren
das banderolierte Objekt, wird abtransportiert. Hier geschieht dies auch in Förderrichtung.
Der Mechanismus zum Umlegen eines Bandes um ein Objekt (z.B. ein Banderolierungs-
oder Umreifungsmechanismus) ist in derselben Konfiguration wie in Figur 1. Ein weiteres
Objekt 6' bewegt sich In Förderrichtung auf das gespannte Band 3 zu und das Verfahren
kann von vorne beginnen.
[0201] Figur 10 zeigt mögliche Ruhepositionen der Bauteile, die im Laufe des Verfahrens
in die Bandebene gelangen und wieder aus ihr entfernt werden. Als "Ruheposition" ist
hier die Position zu verstehen, in der die Bauteile keine oder nicht ihre primäre
Aufgabe erfüllen. Selbstverständlich können auch noch andere Bauteile solche Bewegungen
machen. Es handelt sich bei Figur 10 um eine Skizze der Aufsicht auf die Förderebene
1. Die Förderebene 1 und alle gezeigten Bauteile sind transparent dargestellt. Nur
deren Konturen werden gezeigt.
[0202] Die Förderebene 1 weist eine Öffnung 14 auf und diese hat eine vordere Kante 15.
Die Förderrichtung 16, welche die Richtung für "vorne" und "hinten" definiert, ist
durch einen Pfeil gezeigt. Auf der rechten Seite der Öffnung 14 befindet sich die
Gegendruckplatte 9 in ihrer Ruheposition. Unterhalb der Gegendruckplatte 9 befinden
sich Teile der unterschiedlichen Haltevorrichtungen: Die vorderen Haltevorrichtung
8, die oberer Backe der hinteren Haltevorrichtung 2b und die Bandanfangshaltevorrichtung
10.
[0203] Während dem Verfahren sind nie alle diese Bauteile gleichzeitig in der Ruheposition:
Die obere Backe der hinteren Haltevorrichtung 2b wird in einer Situation in die Ruheposition
gefahren, in der zumindest die vordere Haltevorrichtung 8 und die Gegendruckplatte
9 genutzt werden. Zu dem Zeitpunkt, zu dem die Gegendruckplatte 9 entfernt wird, ist
die obere Backe der hinteren Haltevorrichtung 2b schon wieder im Einsatz um den nächsten
Bandanfang zu halten.
[0204] Auf der linken Seite der Öffnung sind die Bandführungsvorrichtung 7 und der Schlaufenzieher
11 in der Ausführungsform als Haken gezeigt. Diese können durch eine Schwenkbewegung
in die Bandebene gebracht werden und dann in Förderrichtung gestossen oder gezogen
werden.
[0205] Es spielt selbstverständlich keine Rolle welches der Bauteile auf welcher Seite der
Öffnung angeordnet ist. Auch sind die Grössen der Objekte und ihre Verhältnisse nur
zu Illustrationszwecken gewählt worden. Es ist lediglich zu beachten, dass die verschiedenen
Haltevorrichtungen geeignet angeordnet werden, so dass die Gegendruckplatte als Gegenstück
einer Klemme dienen kann falls diese Lösung gewünscht wird.
[0206] Das vorstehend beschriebene Verfahren und die gezeigten Vorrichtungen sind jedoch
lediglich als illustratives Beispiel zu verstehen, welche im Rahmen der vorliegenden
Erfindung beliebig abgewandelt werden können.
[0207] So ist es zum Beispiel möglich, dass die Bandführungsvorrichtung 7 das Band 3 zunächst
weiter in Förderrichtung führt als das Objekt 6 und das Objekt 6 erst zu einem späteren
Zeitpunkt die in Figur 3 gezeigte Position erreicht.
[0208] Die Bandführung 4 kann schon zu einem früheren Zeitpunkt eine tiefere Position einnehmen.
Sie sollte jedoch nicht mit dem Objekt 6 kollidieren. Die Bandführungsvorrichtung
7 kann vor oder nach dem Andrücken der vorderen Haltevorrichtung 8 entfernt werden.
[0209] Die vordere Haltevorrichtung 8 muss nicht zwingend die Gegendruckplatte 9 als zweite
Klemmbacke nutzen, sondern könnte eine separate zweite Backe aufweisen.
[0210] Auf die Bandanfangshaltevorrichtung 10 kann auch verzichtet werden. In diesem Fall
kann der Pfad entlang dem sich der Schlaufenzieher 11 bewegt geeignet angepasst werden.
[0211] Die Bandführung 11 kann so gestaltet sein, dass die Schlaufe bei ihr anfängt und
endet. Dafür kann das Band 3 mit einer geeigneten Vorrichtung an der Bandführung 4
gehalten werden. Alternativ kann die Schlaufe bei der Bandführung 4 anfangen und bei
der Ecke des Objektes 6, der Kante der Gegendruckplatte 9 oder der Kante der Bandanfangshaltevorrichtung
10 enden. Es ist die bevorzugte Lösung, dass die Ecke des Objektes 6 die Schlaufe
begrenzt, da so das Band 3 dicht am Objekt 6 anliegt.
[0212] In der gezeigten Ausführungsform wird die weitere Haltevorrichtung durch die obere
Backe 2b der hinteren Haltevorrichtung und der Gegendruckplatte 9 gebildet. Die weitere
Haltevorrichtung kann aber auch aus zwei eigenen Backen bestehen oder aus einer Backe
und der Gegendruckplatte 9.
[0213] Die Platzierung des Bandspanners 5 ist auch variierbar. Eine Umlenkrolle kann das
Band an der hier gezeigten Stelle über dem Objekt halten. Es ist aber auch möglich,
dass das Band 3 so durch die Bandführung 4 geführt wird, dass die Bandführung 4 ohne
weitere Hilfsmittel das Band 3 oben halten kann. Der Bandspanner könnte dann an irgendeiner
Stelle zwischen der Bandquelle und der Bandführung 4 platziert sein. Auch kann der
Bandspanner in die Bandquelle integriert sein, in dem er zum Beispiel die Drehung
einer Vorratsrolle steuert.
[0214] Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte ist in Figur
3 gezeigt. In Figur 4 wird dann deutlich, wie die Bandführungsvorrichtung 7 ihre Aufgabe,
das Ermöglichen des Einbringens einer Gegendruckplatte 9 erfüllt. Der Bandspanner
5 und die Bandführung 4 sind ebenso wenig wie das Band 3 oder das Objekt 6 Teile dieser
Vorrichtung.
1. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt, bei welchem das wenigstens
eine Objekt mit einem Band umgeben wird, wobei das Band in Form einer Objektbandschlaufe
derart um das wenigstens eine Objekt herum angeordnet wird, dass wenigstens zwei Bandabschnitte
zum Überlappen gebracht und verbunden werden, wobei in einem Bereich in welchem die
wenigstens zwei Bandabschnitte zur Überlappung gebracht werden, eine Gegendruckplatte
zwischen dem wenigstens einen Objekt und dem Band eingebracht wird und die wenigstens
zwei überlappenden Bandabschnitte zum Verbinden gegen die Gegendruckplatte gedrückt
werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem Einbringen der Gegendruckplatte das Band durch eine Bandführungsvorrichtung
geführt und/oder positioniert wird, so dass ein definierter Freiraum zum Einbringen
der Gegendruckplatte geschaffen wird.
2. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Längsbanderolierungsverfahren und/oder ein Längsumreifungsverfahren
handelt, bei dem die Objektbandschlaufe um das Objekt zumindest teilweise durch eine
Bewegung des Objekts in eine Förderrichtung gebildet wird.
3. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach einem der Ansprüche
1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, dass eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird, insbesondere durch ein Schweissverfahren,
bevorzugt durch ein Ultraschallschweissverfahren.
4. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach einem der Ansprüche
1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass eine Bandspannung während des gesamten Verfahrens durch einen Bandspanner kontrolliert
wird.
5. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach einem der Ansprüche
2 bis 4, bei dem die Objektbandschlaufe mit einem Verfahren um das Objekt gebracht
wird, welches die Schritte umfasst:
a) Festhalten eines Bandanfanges in einer hinteren Haltevorrichtung unterhalb der
Förderebene
b) Spannen eines Bandes zwischen der hinteren Haltevorrichtung die den Bandanfang
hält und einer, in einer Ebene über den Objekten befindlichen, absenkbaren Bandführung
c) Bewegen eines Teiles des Bandes in Förderrichtung durch das Objekt, welches sich
auf der Förderebene in Förderrichtung bewegt und das Band damit ausstülpt
d) Platzieren eines weiteren Abschnitts des Bandes unterhalb der Förderebene durch
die Bandführung und
e) Formen des Bandes zu einer Schlaufe welche sich unterhalb der Förderebene befindet,
in Förderrichtung geschlossen ist und von der Bandführung ausgeht, insbesondere mit
Hilfe eines Schlaufenziehers.
6. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandspannung so geregelt wird, dass sie einen ersten Wert annimmt während kein
Objekt das Band berührt, einen zweiten Wert während das Band vom Objekt bewegt wird
und einen dritten Wert während die Bandführung das Band nach unten bewegt.
7. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach einem der Ansprüche
5 oder6, bei dem das Einbringen der Gegendruckplatte folgende Schritte umfasst:
a) Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene
b) Bewegen eines Teiles des Bandes in Förderrichtung durch ein Objekt welches sich
auf der Förderebene in Förderrichtung bewegt
c) Führen und/oder Positionieren des Bandes durch die Bandführungsvorrichtung, so
dass ein definierter Freiraum zum Einbringen der Gegendruckplatte geschaffen wird
und
d) Einbringen der Gegendruckplatte unterhalb der Förderebene in den durch die Bandführungsvorrichtung
geschaffenen Freiraum zwischen dem Band und dem Objekt.
8. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach einem der Ansprüche
5-7, bei dem zum Überlappen der Bandabschnitte folgende Schritte durchgeführt werden:
a) Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene
b) Bewegen eines Teiles des Bandes in Förderrichtung durch ein Objekt, welches sich
auf der Förderebene in Förderrichtung bewegt
c) Platzieren eines weiteren Teiles des Bandes unterhalb der Förderebene durch die
Bandführung
d) Festhalten des Bandes an einer vorderen Stelle durch eine vordere Haltevorrichtung
e) Freigeben des Bandes durch die hintere Haltevorrichtung, insbesondere zeitlich
nach den vorgenannten Verfahrensschritten und
f) Bildung einer von der Bandführung ausgehenden und sich in Förderrichtung ausbreitenden
Schlaufe mit Hilfe eines Schlaufenzieher (100), wobei die Schlaufe sich soweit ausdehnt,
dass sie mit dem Bandanfang überlappt.
9. Verfahren zur Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach einem der Ansprüche
5-7, bei dem zum Überlappen der Bandabschnitte folgende Schritte durchgeführt werden:
a) Festhalten eines Bandanfanges in der hinteren Haltevorrichtung unterhalb der Förderebene
b) Bewegen eines Teiles des Bandes in Förderrichtung durch ein Objekt, welches sich
auf der Förderebene in Förderrichtung bewegt
c) Platzieren eines weiteren Teiles des Bandes unterhalb der Förderebene durch die
Bandführung
d) Festhalten des Bandes an einer vorderen Stelle durch eine vordere Haltevorrichtung
e) Freigeben des Bandanfanges durch die hintere Haltevorrichtung, insbesondere zeitlich
nach den vorgenannten Verfahrensschritten
f) Bringen des Bandes in eine Schlaufe welche sich unterhalb der Förderebene befindet,
in Förderrichtung geschlossen ist und von der Bandführung ausgeht mit Hilfe des Schlaufenziehers
g) Festhalten des Bandes im Bereich eines oberen Teils der Schlaufe durch eine weitere
Haltevorrichtung
h) Durchtrennen des Bandes im Bereich der Schlaufe und
i) Ausbreiten der jetzt offenen Schlaufe insbesondere durch den Schlaufenzieher, wobei
die Schlaufe vor dem Durchtrennen so gross war und ein Teilungspunkt so gewählt wurde,
dass das Band mit dem Bandanfang überlappt.
10. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach Anspruch 8 oder 9,
bei dem zum Überlappen der Bandabschnitte folgende weitere Schritte durchgeführt werden:
a) Platzieren und Festhalten des Bandanfanges an einem Ort welcher oberhalb einer
Schlaufe, die vom Schlaufenzieher erzeugt wird, liegt, durch eine Bandanfangshaltevorrichtung.
11. Verfahren zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt, bei dem das Verbinden
des Bandes folgende Schritte umfasst:
a) Einbringen der Gegendruckplatte nach Anspruch 7
b) Zur Überlappung Bringen der Bandabschnitte nach einem der Ansprüche 8 bis 10 und
c) Verbinden der Bandabschnitte nach Anspruch 3 in dem Bereich der Überlappung.
12. Verfahren Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt, umfassend die Schritte:
a) Legen einer Objektbandschlaufe um ein Objekt nach Anspruch 5
b) Einbringen der Gegendruckplatte nach Anspruch 7
c) Verbinden des Bandes nach Anspruch 11, wobei insbesondere die Variante bevorzugt
ist, in der Anspruch 11 von Anspruch 9 und 10 abhängt
d) Festhalten des Bandes im Bereich eines unteren Teils der Schlaufe durch die hintere
Haltevorrichtung nachdem der Schlaufenzieher eine Schlaufe gebildet hat und bevor
das Band im Bereich der Schlaufe, vorzugsweise kurz vor der hinteren Haltevorrichtung,
durchtrennt wird und
e) Entfernen der Gegendruckplatte aus dem Bereich zwischen Band und Objekt nachdem
das Band mit sich selbst verbunden wurde.
13. Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte zwischen einem Band und einer Förderebene
in einer Banderolierungsmaschine und/oder Umreifungsmaschine, insbesondere in einem
Verfahren nach Anspruch 7, umfassend:
a) Eine hintere Haltevorrichtung welche einen Bandanfang halten kann und
b) Eine Förderebene mit einer Öffnung, welche sich oberhalb der hinteren Haltevorrichtung
befindet und auf welcher ein Objekt in eine Förderrichtung bewegt werden kann, wobei
bei dieser Bewegung des Objektes ein Band, dessen Anfang von der hinteren Haltevorrichtung
gehalten wird und welches durch die Öffnung in der Förderebene ragt, in Förderrichtung
durch die Öffnung in der Förderebene gezogen wird
dadurch gekennzeichnet, dass
c) Eine Bandführungsvorrichtung vorliegt die das Band unterhalb der Förderebene positioniert
und/oder führt, so dass ein Freiraum geschaffen wird um die Gegendruckplatte zwischen
Band und Förderebene einzubringen.
14. Vorrichtung zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt, insbesondere eine Banderolierungsmaschine
und/oder eine Umreifungsmaschine umfassend die folgenden Teile;
a) Eine Vorrichtung zum Einbringen einer Gegendruckplatte nach Anspruch 13
b) Eine absenkbare Bandführung welche sich in einer Ebene über den Objekten befinden
kann und welche sich unterhalb einer Förderebene befinden kann und in beiden Positionen
das Band führen kann und in einer Anfangsposition das Band zwischen sich in der Ebene
über den Objekten und der hinteren Haltevorrichtung spannt
c) eine Gegendruckplatte, die unterhalb der Förderebene zwischen das Band und die
Unterseite des Objekts gebracht und wieder entfernt werden kann
d) Eine vordere Haltevorrichtung, die das Band an einer Stelle vor der hinteren Haltevorrichtung
fixieren kann
e) Einen Schlaufenzieher (100) der das Band von der Bandführung in der Position unterhalb
der Förderebene, ausgehend in Förderrichtung, zu einer Schlaufe ziehen kann
f) Eine Trennvorrichtung, die das Band, bevorzugt direkt hinter der der hinteren Haltevorrichtung,
teilen kann und
g) Eine Fügevorrichtung, die das Band in einem Überlappungsbereich mit sich selbst
verbinden kann.
15. Vorrichtung zum Umlegen eines Bandes um wenigstens ein Objekt nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet, dass es weiter einen Bandspanner gibt, der die Bandspannung regulieren und dass der Bandspanner
vorzugsweise elektrisch regelbar ist und dass der Bandspanner vorzugsweise während
des laufenden Betriebes die Bandspannung ändern kann.