[0001] Die Erfindung betrifft eine Magnetanordnung zur Anwendung in einem Schloss - Schlüssel
- System,
wobei ein Permanent - Magnet im Schlüssel mit einem zugeordneten zweiten Magneten
oder Ferromagneten im Zylinderkern zusammenwirkt, der seinerseits auf ein Stell- oder
Sperrglied einwirkt oder ein Permanent - Magnet im Schlüssel auf magnetisierbares
Stell- oder Sperrglied einwirkt, um einen Schließvorgang freizugeben oder zu sperren.
[0002] Schließsysteme, bei denen Magneten im Schlüssel zu Einsatz kommen sind aus der Patentliteratur
in vielfältiger Ausführung bekannt.
[0003] So beschreibt beispielsweise die
DE 3343581 A1 einen Schlüssel, der durch im Schlüsselschaft angeordnete Magneten codiert ist.
[0004] In der Praxis bereitet die Anfertigung von Nachschlüsseln, wenn sie illegal erfolgt,
große Probleme.
Im Einzelfall ist es aber bei Magnetschlüsseln nicht oder nur unter großen Mühen möglich,
die Codierung eines Magneten zu kopieren, also einen Magneten herzustellen, dessen
Magnetisierung dem Original entspricht.
[0005] Da die Magneten im Allgemeinen nur in den Schlüsselschaft eingepresst sind, kann
man natürlich diesen Herausdrücken und in einen nachgemachten Schlüssel einsetzen.
Die Methode wird auch als "Transplantation" bezeichnet.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Magnetanordnung bereitzustellen, die diese Art
der Anfertigung einer Schlüsselkopie ausschließt.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Magnetanordnung zur Anwendung
in einem Schloss - Schlüssel - System,
wobei ein Permanent - Magnet im Schlüssel mit einem zugeordneten zweiten Magneten
oder Ferromagneten im Zylinderkern zusammenwirkt der seinerseits auf ein Stell- oder
Sperrglied einwirkt oder ein Permanent - Magnet im Schlüssel auf magnetisierbares
Stell- oder Sperrglied einwirkt, um einen Schließvorgang freizugeben oder zu sperren,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Permanent- Magnet in einer Ausnehmung im Schlüsselschaft mittels eines Klebers
befestigt ist und aus einem Material besteht, dass mechanisch oder temperaturbedingt
vor der mechanisch oder temperaturbedingten Aufhebung der Haltekraft des Klebers einer
Zerstörung unterliegt.
[0008] Die Eigenschaften des Klebstoffes sind so gewählt, dass er im ausgehärteten oder
abgebundenen Zustand den Magneten in seiner Ausnehmung im oder am Schlüsselschaft
so sichert, dass ein Abtrennen oder Ausdrücken nicht möglich ist.
[0009] An sich kann jede Klebeverbindung durch hohe Temperaturen zerstört werden.
[0010] Wird dies aber bei der erfindungsgemäßen Lösung versucht, dann führt dies zu einer
Zerstörung des Magnetmaterials, weil der Erweichungspunkt oder- bereich und damit
die Aufhebung seiner Haltekraft so auf das Magnetmaterial abgestimmt ist, dass die
Zerstörung des Magnetmaterials einsetzt bevor der Kleber seine Haltekraft verliert
und ein Abtrennen oder Ausdrücken des Magneten möglich ist.
[0011] Unter "Haltekraft" wird dabei die Materialfestigkeit verstanden, die auf ein Abscheren
bzw. die Haftkraft Einfluss hat.
[0012] Die Sicherheit kann im Übrigen noch erhöht werden, wenn bei einem in eine Ausnehmung
im Schlüsselschaft eingesetzten Magneten durch eine Hinterschneidung am Magneten und
der Umfangswand der Ausnehmung eine Hinterschneidung vorgesehen ist.
[0013] Das Verkleben des Permanent - Magneten kann so erfolgen, dass er an seinen Seitenflächen
und/oder seiner Bodenfläche in der Ausnehmung des Schlüsselschaftes verklebt ist.
[0014] Als Beispiel für eine verwendbare Werkstoffkombination, kann ein Magnet aus NdFeB
(Neodym-Eisen-Bor) genannt werden, dessen Zerstörungstemperatur z.B. zwischen 80-120
°C liegt.
In diesem Fall würde man einen Kleber einsetzen, dessen Erweichungspunkt erst bei
150-200°C liegt.
[0015] Damit würde bei einem Versuch, den Magneten bei erhöhter Temperatur aus dem Schlüsselschaft
herauszulösen, zuerst der Magnet unbrauchbar werden
[0016] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung können auch die Randschichten eines oberflächenbeschichteten
Magneten eine geringere Haltekraft am Kernmaterial des Magneten aufweisen als die
des Klebers an der Randschicht oder Ausnehmung.. Dies führt dazu, dass beim Versuch
den Magneten aus der Ausnehmung herauszudrücken, die Randschicht sich vom Rest des
Magneten abtrennt und damit der Magnet insgesamt zerstört wird.
[0017] Beispiele für erfindungsgemäße Ausführungen sind in den Zeichnungen dargestellt.
Dabei zeigen die Figuren 1 bis 3 lediglich schematisch Schlüssel nur mit den erfindungsgemäßen
Merkmalen.
[0018] Bei der Ausführung nach Figur 1 ist im Schlüsselschaft 2 des Schlüssels 1 eine durchgehende
Bohrung vorgesehen, in die ein Magnet 3 eingeklebt ist. Die Klebeverbindung ist mit
4 angedeutet und befindet sich am Außenumfang des Magneten.
Abweichend davon, ist bei der in Figur 2 dargestellten Ausführung nur eine Sackbohrung
vorgesehen, in der dann der Magnet 3 - wie mit 4 bezeichnet - eingeklebt ist.
[0019] Bei der in den Figuren 3 und 3a dargestellten Ausführung, ist wiederum eine durchgehende
Bohrung im Schaft 2 vorgesehen, die aber zusätzlich eine Hinterschneidung 5 aufweist.
Die Klebeverbindung ist ebenfalls mit 4 bezeichnet.
1. Magnetanordnung zur Anwendung in einem Schloss - Schlüssel - System, wobei ein Permanent
- Magnet im Schlüssel mit einem zugeordneten zweiten Magneten oder Ferromagneten im
Zylinderkern zusammenwirkt der seinerseits auf ein Stell- oder Sperrglied einwirkt
oder ein Permanent - Magnet im Schlüssel auf magnetisierbares Stell- oder Sperrglied
einwirkt, um einen Schließvorgang freizugeben oder zu sperren,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Permanent- Magnet in einer Ausnehmung im Schlüsselschaft mittels eines Klebers
befestigt ist und aus einem Material besteht, dass mechanisch oder temperaturbedingt
vor der mechanisch oder temperaturbedingten Aufhebung der Haltekraft des Klebers einer
Zerstörung unterliegt.
2. Magnetanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kleber eine Erweichungstemperatur aufweist, die deutlich über der Zerstörungstemperatur
des Magnetmaterials liegt.
3. Magnetanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Magnet aus einem Sintermaterial besteht.
4. Magnetanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Magnet aus NdFeB besteht.
5. Magnetanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Magnet aus SmCo besteht.
6. Magnetanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Magnet zusätzlich mit einer Hinterschneidung in der Ausnehmung des Schlüsselschaftes
angeordnet ist.
7. Magnetanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Permanent - Magnet an seinen Seitenflächen und/oder seiner Bodenfläche in der
Ausnehmung des Schlüsselschaftes verklebt ist.
8. Magnetanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Randschichten eines oberflächenbeschichteten Magneten eine geringere Haltekraft
am Kernmaterial des Magneten aufweisen als die des Klebers an der Randschicht oder
Ausnehmung.