[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine Tür und/oder ein Fenster
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind z. B. aus der
EP 2 037 063 B1 Verriegelungsvorrichtungen für eine Tür und/oder ein Fenster bekannt, die mit einem
Riegelauswerfer für einen Riegel eines Türschlosses ausgebildet sind, der von einer
mit einer Hilfsenergie betreibbaren Antriebsvorrichtung zwischen einer ersten Position
und einer zweiten Position angetrieben verfahrbar ist. Der Riegel greift in der ersten
Position in eine Riegelaufnahme ein und ist in der zweiten Position aus der Riegelaufnahme
zurückgezogen oder umgekehrt.
[0003] Auch die
DE 20 2009 015 385 U1 beschreibt eine derartige Verriegelungsvorrichtung, die einen einfach aufgebauten
Antrieb aufweist. Ein Motor treibt den Riegelaufwerfer in einer Richtung an um einen
Riegel zu betätigen. Dabei wird von dem Motor eine Drehfeder vorgespannt, die den
Riegelauswerfer dann nach Abschalten des Motors sofort wieder zurückbewegt. Eine längerfristige
Entriegelung oder eine gezielte Offenhaltung der Tür ist mit der beschriebenen Vorrichtung
nicht möglich.
[0004] Bei Ausfall der Hilfsenergie besteht zudem bei derartigen Verriegelungsvorrichtungen
oftmals das Problem, dass eine sichere Verriegelung oder Entriegelung nicht in jedem
Fall gewährleistet ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verriegelungsvorrichtung für eine
Tür und/oder ein Fenster zu schaffen, die universell einsetzbar ist und eine hohe
Betriebssicherheit aufweist. Insbesondere soll die Verriegelungsvorrichtung auch bei
Ausfall der Hilfsenergie ein sicheres Verriegeln und/oder Entriegeln der Tür ermöglichen.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Verriegelungsvorrichtung nach den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Verriegelungsvorrichtung für eine Tür und/oder ein Fenster
vorgeschlagen, mit einem als Schlossgegenkasten ausgebildetem Gehäuse, mit einem Riegelaufnahmeraum,
in den ein Riegel eines Schlosses zum Verriegeln eines Flügels der Tür und/oder des
Fensters eingreift, und mit einem Riegelauswerfer, der von einer Antriebsvorrichtung
zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position angetrieben verfahrbar ist,
wobei in der ersten Position der Riegelauswerfer ein Eingreifen eines Riegels eines
Schlosses in den Riegelaufnahmeraum ermöglicht und in der zweiten Position der Riegelauswerfer
ein Eingreifen des Riegels eines Schlosses in den Riegelaufnahmeraum verhindert, und
wobei der Riegelauswerfer beim Verfahren von der ersten Position in die zweite Position
einen Riegel eines Schlosses aus dem Riegelaufnahmeraum verdrängt, und wobei die Antriebsvorrichtung
einen fremdenergiebetätigten Aktor und einen von dem Aktor aufladbaren mechanischen
Energiespeicher aufweist, wobei vorgeschlagen wird, dass die Antriebsvorrichtung ein
schaltbares Halteelement zum Halten und/oder Fixieren des Energiespeichers in seiner
aufgeladenen Stellung aufweist.
[0008] Somit wird der Energiespeicher in seiner aufgeladenen Stellung gehalten oder fixiert
und speichert Antriebsenergie, die über das schaltbare Halteelement gezielt abrufbar
ist. Mit dieser gespeicherten Energie des Energiespeichers kann somit zu jedem Zeitpunkt
eine Betätigung des Riegelauswerfers und damit ein Entriegeln oder Verriegeln der
Tür erfolgen. Insbesondere kann auch bei Ausfall des Aktors oder bei Ausfall von Hilfsenergie
eine Betätigung des Riegelauswerfers und damit wahlweise ein sicheres Entriegeln oder
Verriegeln der Tür erfolgen. Damit wird eine erhöhte Betriebssicherheit erzielt. Zudem
wird durch das Halten oder Fixieren des Energiespeichers über das Halteelement eine
längerfristige Aufrechterhaltung eines Verriegelungszustandes bzw. eines Entriegelungszustandes
möglich, bspw. im Rahmen einer Tagschaltung oder einer Zutrittskontrolle.
[0009] In einer Ausgestaltung kann die Verriegelungsvorrichtung zur Sicherung einer Brandschutztür
oder Rauchschutztür verwendet werden, wobei die Verriegelungsvorrichtung einen Brandmelder
oder Rauchmelder aufweist und die Antriebsvorrichtung mit dem Brandmelder und/oder
dem Rauchmelder verbunden und so ausgebildet ist, dass die Antriebsvorrichtung bei
Auslösung eines Brandalarms und/oder Rauchalarms das schaltbare Halteelement löst
und den Riegelauswerfer unter Entladung des Energiespeichers in die erste Position
verfährt so dass der Riegelauswerfer ein Eingreifen eines Riegels eines Schlosses
in den Riegelaufnahmeraum ermöglicht. Damit wird im Brandfall eine sichere Verriegelung
der Tür ermöglicht auch wenn die Fremdenergie ausfällt oder Stromausfall herrscht.
Insbesondere in Verbindung mit einem in oder an einem Aktivflügel angeordneten selbstverriegelnden
Schloss oder einem motorisch verriegelbaren Schloss kann bei Brandalarm oder Rauchalarm
eine sichere Verriegelung der Tür erzielt werden.
[0010] Weiter kann die Verriegelungsvorrichtung in einer Ausgestaltung zur Sicherung einer
Fluchttür in einem Fluchtweg oder Rettungsweg eines Gebäudes verwendet werden, wobei
die Verriegelungsvorrichtung eine Nottaste und/oder ein RWS-Terminal zum Auslösen
eines Panikalarms und/oder Entriegeln des Flügels der Fluchttüraufweist, wobei die
Antriebsvorrichtung mit der Nottaste und/oder dem RWS-Terminal verbunden und so ausgebildet
ist, dass die Antriebsvorrichtung bei Betätigung der Nottaste und/oder Auslösung eines
Panikalarms das schaltbare Halteelement löst und den Riegelauswerfer unter Entladung
des Energiespeichers in die zweite Position verfährt um einen Riegel eines Schlosses
aus dem Riegelaufnahmeraum auszuwerfen und somit die Türe zu entriegeln. Damit wird
im Notfall oder bei Panik eine sichere Entriegelung der Tür ermöglicht, auch wenn
die Fremdenergie ausfällt oder Stromausfall herrscht.
[0011] Die Verriegelungsvorrichtung kann vorteilhaft zur Sicherung einer Tür eingesetzt
werden, die als Fluchttür und gleichzeitig als Brandschutztür oder Rauchschutztür
ausgebildet ist.
[0012] Es kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, den Energiespeicher als Lageenergiespeicher
auszubilden. Der Lageenergiespeicher weist eine bewegte Masse auf, die im Gravitationsfeld
der Erde zum Speichern von Energie angehoben wird und beim Absenken Energie abgibt.
[0013] In einer vorzugsweisen Ausgestaltung kann der Energiespeicher als Federspeicher ausgebildet
sein. Weiter kann das schaltbare Halteelement den Federspeicher in seiner aufgeladenen
Stellung Halten und/oder Fixieren. Vorzugsweise ist das schaltbare Halteelement so
ausgebildet bzw. angeordnet, dass es bei stromlosem Zustand den Federspeicher freigibt.
Der Energiespeicher bzw. Federspeicher weist einen Abtrieb auf, der den Riegelauswerfer
antreibt.
[0014] Es kann in einer für Brandschutz geeigneten Ausgestaltung vorgesehen sein, dass der
Federspeicher bzw. der Abtrieb des Federspeichers so ausgebildet bzw. angeordnet ist,
dass er den Riegelauswerfer so antreibt bzw. beaufschlagt, dass dieser in seine erste
Position verfährt. Damit werden Brandschutzanforderungen erfüllt, indem sichergestellt
ist dass die Tür über einen Schlossriegel verriegelbar ist.
[0015] Insbesondere kann ein Rauchmelder oder Brandschutzmelder in der Stromversorgungsleitung
des Halteelements angeordnet und so ausgebildet sein, dass er im Alarmfall die Stromversorgungsleitung
bzw. die Stromzufuhr des Halteelements unterbricht, um den Energiespeicher bzw. Federspeicher
freizugeben.
[0016] Zudem kann in einer für die Sicherung von Fluchtwegen geeigneten Ausgestaltung vorgesehen
sein, dass der Federspeicher bzw. der Abtrieb des Federspeichers so ausgebildet bzw.
angeordnet ist, dass er den Riegelauswerfer so antreibt bzw. beaufschlagt, dass dieser
in seine zweite Position verfährt. Damit wird ein sicheres Öffnen der Tür ermöglicht,
indem sichergestellt ist dass die Tür entriegelt ist und über einen Schlossriegel
nicht verriegelt werden kann.
[0017] Insbesondere kann eine Nottaste oder ein elektromechanischer Notschalter in der Stromversorgungsleitung
des Halteelements angeordnet und so ausgebildet sein, dass er im Alarmfall bzw. bei
Betätigung die Stromversorgungsleitung bzw. die Stromzufuhr des Halteelements unterbricht,
um den Energiespeicher bzw. Federspeicher freizugeben.
[0018] Insbesondere ist die Verriegelungsvorrichtung für Paniktüren und/oder Feuerschutztüren
und/oder für entsprechend ausgebildete Fenster einsetzbar. Vorzugsweise entriegelt
oder verriegelt die Verriegelungsvorrichtung einen Flügel der Tür und/oder des Fensters
bei Unterbrechung oder Ausfall der Hilfsenergie automatisch.
[0019] Der Flügel der Tür oder des Fensters kann beispielsweise als drehbar gelagerter Flügel,
insbesondere als Anschlagdrehflügel ausgebildet sein.
[0020] Bei dem Aktor handelt es sich insbesondere um einen mit Hilfsenergie, beispielsweise
mit Elektroenergie betreibbares Aggregat, beispielsweise einen Elektromotor oder einen
Elektromagnet, vorzugsweise Hubmagnet, oder einen Piezoantrieb.
[0021] Bei dem schaltbaren Halteelement kann es sich um ein mechanisch oder elektronisch
oder elektromechanisch schaltbares Halteelement handeln, beispielsweise eine schaltbare
Rastvorrichtung oder einen Elektromagnet.
[0022] Es kann vorzugsweise für Belange des Brandschutzes vorgesehen sein, dass der Aktor
und/oder ein Abtrieb des Aktors mit dem Federspeicher derart verbunden ist, dass er
den Federspeicher beim Verfahren des Riegelauswerfers von der ersten Position in die
zweite Position auflädt. Dadurch steht ein aufgeladener Federspeicher zur Verfügung,
der bei Feueralarm oder im Brandfall den Riegelauswerfer sicher in die erste Position
verbringen kann und damit ein Eingreifen des Riegels in den Riegelaufnahmeraum und
damit ein Verriegeln der Tür oder des Fensters ermöglicht.
[0023] Weiter kann vorgesehen sein, dass das schaltbare Halteelement den Federspeicher in
der zweiten Position des Riegelauswerfers hält und/oder fixiert. In der zweiten Position
verhindert der Riegelauswerfer ein Eingreifen des Riegels in den Riegelaufnahmeraum
und ermöglicht so ein Öffnen der Tür oder des Fensters.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Federspeicher
mit dem Aktor derart verbunden ist dass er den Aktor beim Verfahren des Riegelauswerfers
von der zweiten Position in die erste Position unterstützt und sich dabei zumindest
teilweise entlädt.
[0025] Weiter kann vorgesehen sein, dass das schaltbare Halteelement den Federspeicher in
seiner aufgeladenen Stellung hält und/oder fixiert, während nur der Aktor den Riegelauswerfer
von der zweiten Position in die erste Position verfährt. Dies reduziert bei normalem
Betrieb die durch den Aktor aufzuwendende Kraft.
[0026] Es kann auch vorgesehen sein, dass nur der Federspeicher oder ein Abtrieb des Federspeichers
den Riegelauswerfer nach Lösen des schaltbaren Halteelements von der zweiten Position
in die erste Position verbringt. Dadurch wird insbesondere im Brandfall ein sicheres
Verriegeln des Flügels ermöglicht, indem der Riegel des Schlosses sicher in den Riegelaufnahmeraum
eingreifen kann.
[0027] In einer vorteilhaften Ausführung für Panik- und/oder Fluchttüren kann vorgesehen
sein, dass der Aktor und/oder ein Abtrieb des Aktors mit dem Federspeicher derart
verbunden ist, dass er den Federspeicher beim Verfahren des Riegelauswerfers von der
zweiten Position in die erste Position auflädt. Dadurch steht ein aufgeladener Federspeicher
zur Verfügung, der im Panikfall den Riegelauswerfer sicher in die zweite Position
verbringen kann.
[0028] Das schaltbare Halteelement kann beispielsweise den Federspeicher in der ersten Position
des Riegelauswerfers in einer aufgeladenen Stellung halten und/oder fixieren. In der
ersten Position ermöglicht der Riegelauswerfer ein Eingreifen des Riegels in den Riegelaufnahmeraum
und ermöglicht so ein Verriegeln der Tür oder des Fensters.
[0029] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Federspeicher mit dem Aktor derart verbunden
ist dass er den Aktor beim Verbringen des Riegelauswerfers von der ersten Position
in die zweite Position unterstützt und sich dabei zumindest teilweise entlädt.
[0030] Es kann weiter vorgesehen sein, dass das Halteelement den Federspeicher in aufgeladener
Stellung hält und/oder fixiert, während nur der Aktor den Riegelauswerfer von der
ersten Position in die zweite Position verfährt. Dies reduziert bei normalem Betrieb
die durch den Aktor aufzuwendende Kraft.
[0031] Es kann auch vorgesehen sein, dass nach Lösen des Halteelements nur der Federspeicher
oder ein Abtrieb des Federspeichers den Riegelauswerfer von der ersten Position in
die zweite Position verfährt. Bei dieser Ausführung ist der Aktor nicht beteiligt,
um den Riegelauswerfer von der ersten Position in die zweite Position zu verfahren
und behindert so auch nicht den Antrieb durch den Federspeicher.
[0032] Es kann vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung mit dem Riegelauswerfer über
ein selbsthemmendes Getriebe verbunden ist, insbesondere dass der Aktor und/oder der
Federspeicher mit dem Riegelauswerfer über ein selbsthemmendes Getriebe verbunden
ist bzw. sind. Somit wird ein erhöhter Einbruchschutz erzielt indem verhindert wird,
dass der Riegelauswerfer einfach überdrückbar ist.
[0033] Es kann weiter vorgesehen sein, dass der Aktor als elektrischer Hubmagnet ausgebildet
ist.
[0034] In einer alternativen Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Aktor als elektrischer
Motor, insbesondere als elektrischer Motor mit Drehabtrieb ausgebildet ist.
[0035] Die Verriegelungsvorrichtung mit elektrischem Motor kann so ausgebildet sein, dass
der elektrische Motor mit Drehabtrieb eine Spindel mit Außengewinde dreht, auf der
eine mit dem Riegelauswerfer zusammenwirkende Spindelmutter linear verschiebbar geführt
ist.
[0036] Der Federspeicher kann in einer Ausführung eine als Drehfeder ausgebildete Feder
aufweisen, die mit dem Drehabtrieb des Motors oder der Spindel einerseits und einem
gehäusefesten Anschlag andererseits verbunden ist.
[0037] Das schaltbare Halteelement kann so ausgebildet sein, dass es eine Drehung der Spindel
blockiert und/oder freigibt. Damit wird ein Entladen des Federspeichers verhindert.
[0038] Das schaltbare Halteelement kann als elektrischer Magnet oder als bestrombare Spule,
insbesondere Haftmagnet ausgebildet sein.
[0039] Es kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass auf dem Spindelabtrieb des Motors
eine Spindelmutter geführt ist und die Spindelmutter zwei auf der Spindel linear geführte
Teile aufweist, die wahlweise voneinander trennbar und/oder miteinander verbindbar
sind, wobei ein Teil der Spindelmutter als elektrischer Haftmagnet ausgebildet ist
und der andere Teil der Spindelmutter als mit dem elektrisch schaltbaren Haftmagnet
zusammenwirkende Gegenplatte ausgebildet ist. Die Gegenplatte kann mit dem Riegelauswerfer
direkt oder über ein Getriebe verbunden sein. Bei eingeschaltetem Haftmagnet wird
die Gegenplatte und damit der Riegelauswerfer über den Spindelabtrieb angetrieben.
[0040] Bei ausgeschaltetem Haftmagnet ist die Gegenplatte von dem Spindeltrieb getrennt,
vorzugsweise ist die Gegenplatte bei ausgeschaltetem Halteelement unabhängig von dem
ersten Teil der Spindelmutter in axialer Richtung der Spindel bewegbar.
[0041] In einer Ausgestaltung kann eine Feder des Federspeichers als Zug- oder Druckfeder
ausgebildet sein und zwischen einem gehäusefesten Anschlag und der Gegenplatte angeordnet
sein. Dadurch kann die Feder bei ausgeschaltetem Haftmagnet die Gegenplatte und damit
den Riegelauswerfer bewegen.
[0042] Es kann in einer Ausgestaltung vorgesehen sein, dass eine Feder des Federspeichers
als Druckfeder ausgebildet ist und zwischen dem ersten Teil der Spindelmutter, insbesondere
dem elektrisch schaltbaren Haftmagnet, und dem zweiten Teil der Spindelmutter, insbesondere
der Gegenplatte, angeordnet ist.
[0043] Weiter kann vorgesehen sein, dass die Gewindespindel in ihrem Inneren einen Aufnahmeraum
aufweist, der zumindest teilweise von einer Außenwand der Gewindespindel umschlossen
ist und die Feder in diesem Aufnahmeraum angeordnet ist.
[0044] Die Gewindespindel kann im Bereich des Aufnahmeraums eine oder mehrere Ausnehmungen
in ihrer Außenwand aufweisen, durch die ein Teil der Gegenplatte und/oder ein Teil
des Elektromagnets hindurchgreifen, um mit der Feder zusammenzuwirken, oder durch
die ein Anschluss der Feder hindurchgreift, um mit der Gegenplatte und/oder dem Elektromagnet
zusammenzuwirken.
[0045] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Verriegelungseinrichtung
eine Steuereinrichtung umfasst, oder mit einer Steuereinrichtung verbunden ist, die
mit dem Riegelauswerfer oder der Antriebseinrichtung des Riegelauswerfers verbunden
ist und diesen steuert. Die Steuereinrichtung kann einen Eingang oder mehrere Eingänge
aufweisen, um einen Sensor, beispielsweise einen Schließlagensensor und/oder einen
Brandmelder und/oder Rauchmelder und/oder eine Brandmeldezentrale anzuschließen. Weiter
kann die Steuereinrichtung einen Eingang oder mehrere Eingänge aufweisen, um eine
Nottaste und/oder ein RWS-Terminal bzw. Fluchtwegterminal und/oder eine Gebäudeleitzentrale
anzuschließen. Bei Vorliegen eines Alarms steuert die Steuerzentrale das Halteelement
des Federspeichers und/oder die Antriebseinrichtung des Riegelauswerfers entsprechend
an um den Riegelauswerfer in seine erste Position oder in seine zweite Position zu
verfahren.
[0046] Weiter kann die Steuereinrichtung eine Berechtigungsvorrichtung aufweisen oder mit
einer Berechtigungsvorrichtung verbunden sein. Die Berechtigungsvorrichtung ist zur
Eingabe und/oder Verifikation eines Berechtigungscodes ausgebildet. Als Berechtigungsvorrichtung
kann eine Zutrittskontrollanlage und/oder ein Schlüsselschalter und/oder ein RFID-Leser
dienen. Die Steuereinrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie bei vorliegen eines
korrekten bzw. verifizierten Berechtigungscodes eine kurzzeitige oder dauernde Freischaltung
und/ oder eine Entriegelung der Tür steuert.
[0047] Weiter kann die Steuereinrichtung so ausgebildet sein, dass sie eine Tagesschaltung
ermöglicht, indem sie den Riegelauswerfer für die Dauer der Tagesschaltung in seine
zweite Position fährt und dadurch die Tür entriegelt.
[0048] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1 bis 4
- ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung;
- Fig. 5 bis 8
- ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung;
- Fig. 9 bis 12
- ein drittes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung;
- Fig. 13 u. 14
- Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung, montiert an einer Tür.
[0049] Die Fig. 1 zeigt eine Verriegelungsvorrichtung 1, umfassend einen in einem Gehäuse
16 eines Gegenkastens angeordneten Riegelaufnahmeraum 11 für einen Riegel 21 eines
in einer Tür 3 montierten Türschlosses 2, einen Riegelauswerfer 12, eine aus einem
Elektromotor 131 und einer Druckfeder 132 gebildete Antriebsvorrichtung 13 sowie ein
aus einer Spule 141 und einer Magnet-Gegenplatte 142 gebildetes Halteelement 14. Die
Spule 141 weist an ihrem der Magnet-Gegenplatte 142 abgewandten Endabschnitt eine
Spulenverlängerung 141v auf.
[0050] Das Gehäuse 16 des Gegenkastens kann in einem Türrahmen oder in einem Passivflügel
einer Tür aufliegend oder eingeschoben montiert werden. Er wirkt mit einem in einem
Drehflügel oder Aktivflügel montierten Türschloss 2 zusammen, dass als auf dem Türflügel
aufliegendes Schloss oder Einsteckschloss ausgeführt sein kann. Um eine sichere Verriegelung
zu erzielen wird ein selbstverriegelndes Türschloss 2 verwendet. Das bedeutet, dass
der Schlossriegel 21 selbsttätig ausgeschlossen wird, wenn der Flügel der Tür in Schließlage
kommt. Der Schlossriegel 21 kann motorisch angetrieben oder über eine Feder ausgeschlossen
werden.
[0051] Die Verriegelungsvorrichtung 1 weist im Bereich des Gegenkastens ein Schließblech
15 auf, das mit einem Gehäuse 16 starr verbunden ist.
[0052] Die Verriegelungsvorrichtung 1 ist in einer Türzarge 4 so angeordnet, dass der Riegel
21 des Türschlosses 2 und der Riegelaufnahmeraum 11 der Verriegelungsvorrichtung 1
miteinander fluchten und das Schließblech 15 mit der Seitenkante der Türzarge 4 bündig
abschließt.
[0053] Der Riegelauswerfer 12 ist in dem Riegelaufnahmeraum 11 angeordnet und als ein einarmiger
Hebel mit einem Lagerzapfen 121 ausgebildet, dessen Drehachse 122 mit der Längsachse
des Lagerzapfens 121 fluchtet. Der Lagerzapfen 121 gleitet in einer ersten Kulisse
171 eines Kulissenschiebers 17, der parallel zu der Längserstreckung des Schließblechs
15 verschiebbar ist. Der Riegelauswerfer 12 weist eine Kulisse 123 auf, in der ein
durch eine U-Feder 124 belasteter Führungsstift 125 gleitet. Die Kulisse 123 ist von
dem Lagerzapfen 121 beabstandet angeordnet und tangential zu dem Schwenkbogen des
Riegelauswerfers 12 ausgerichtet. Der Führungsstift 125 greift in eine zweite Kulisse
172 des Kulissenschiebers 17 ein. Sowohl die erste Kulisse 171 als auch die zweite
Kulisse 172 sind Z-förmig ausgebildet, wobei die Endabschnitte parallel zum Verschiebungsweg
des Kulissenschiebers 17 angeordnet sind und durch einen schräg verlaufenden Mittenabschnitt
verbunden sind. Im Weiteren werden die beiden dem Schließblech 15 abgewandten Endabschnitte
der Kulissen 171 und 172 als erste Endabschnitte und die beiden dem Schließblech 15
zugewandten Endabschnitte der Kulissen 171 und 172 als zweite Endabschnitte bezeichnet.
[0054] Wenn der Kulissenschieber 17, wie in Fig. 2 dargestellt, durch Aktivierung des weiter
unten näher beschriebenen Elektromotors 131 in der durch einen Pfeil bezeichneten
Richtung verschoben wird, gleitet der Lagerzapfen 121 des Riegelauswerfers 12 aus
dem ersten Endabschnitt der ersten Kulisse 171 in den zweiten Endabschnitt der ersten
Kulisse 171, und der Führungsstift 125 gleitet aus dem ersten Endabschnitt der zweiten
Kulisse 172 in den zweiten Endabschnitt der zweiten Kulisse 172, wobei der Riegelauswerfer
12 um die Drehachse 122 so verschwenkt wird, dass sein Endabschnitt aus dem Riegelaufnahmeraum
11 austritt. Der Riegelauswerfer 12 treibt damit den Riegel 21 des Türschlosses 2
aus dem Riegelaufnahmeraum 11 aus, so dass die Tür 3 geöffnet werden kann.
[0055] Der Kulissenschieber 17 ist mit einem Mitnehmer 173 starr verbunden, der mit dem
Abtrieb eines Aktors bzw. des Elektromotors 131 zusammenwirkt. Der Abtrieb weist ein
Spindelgetriebe bzw. Schraubgetriebe 133 auf. Das Schraubgetriebe 133 weist eine rohrförmige
Spindel 133s mit Außengewinde auf, die mit der Abtriebsachse des Aktors bzw. des Elektromotors
131 drehstarr verbunden ist. Auf der Spindel 133s ist eine Spuleneinheit gelagert,
bestehend aus einer Spule 141 mit Spulenverlängerung 141 v. Die Spuleneinheit 141,
141v ist als Spindelmutter ausgebildet. Sie ist über eine Nase in einer Längsnut des
Gehäuses 16 des Schlossgegenkastens undrehbar und in Längsrichtung verschiebbar gelagert.
Die Spuleneinheit 141, 141v weist ein Innengewinde auf und wird bei einer Drehung
der Spindel 133s entlang dieser bewegt.
[0056] Eine magnetische Gegenplatte 142 ist auf der Spindel 133s längsverschiebbar gelagert
und mit dem Mitnehmer 173 verbunden. In dem Schaft der Spindel 133s ist die als eine
Schraubendruckfeder ausgebildete Druckfeder 132 angeordnet. Die Druckfeder 132 bildet
einen Federspeicher 132, der über ein schaltbares Halteelement 14 in seiner aufgeladenen
Stellung gehalten wird. Das schaltbare Halteelement 14 weist eine als Elektromagnet
wirkende, bestrombare Spule 141 auf, die mit der magnetisierbaren Gegenplatte 142
zusammenwirkt. Die Druckfeder 132 ist zwischen der Magnet-Gegenplatte 142 und der
Spulenverlängerung 141v abgestützt. Bei gespannter Druckfeder 132 liegt die Magnet-Gegenplatte
142 an der Spule 141 an. Durch bestromen der Spule 141 wird dann die Gegenplatte 142
gehalten und die Druckfeder 132 bleibt in ihrer gespannten Lage. So lange das Halteelement
14 bzw. die Spule 141 bestromt ist, wird die magnetische Gegenplatte 142 zusammen
mit der Spuleneinheit 141, 141v bewegt und der Federspeicher bleibt geladen.
[0057] Bei bestromter Spule 141 und in einer ersten Drehrichtung bestromtem Elektromotor
131 wird die Spindel 133s in eine erste Richtung gedreht. wobei die mit der Magnet-Gegenplatte
142 verbundene Kulisse 123 in Richtung auf den Elektromotor 131 bewegt und der Riegelauswerfer
12 ausgefahren wird, wie in Fig. 2 dargestellt. Figur 2 zeigt die zweite Position
des Riegelauswerfers, bei der ein Eingreifen eines Schlossriegels in den Riegelaufnahmeraum
verhindert wird. Sobald der Riegelauswerfer 12 vollständig ausgefahren ist, wird der
Elektromotor 131 abgeschaltet, wobei in den Fig. 1 bis 4 nicht dargestellte Sensoren,
die mit einer nicht dargestellten Motorsteuerung verbunden sind, die Abschaltung des
Elektromotors 131 auslösen.
[0058] Um den Riegelauswerfer wieder zurück in die erste Position zu verfahren, die in Figur
1 dargestellt ist, wird der Elektromotor 131 bei bestromter Spule 141 in entgegengesetzter
Drehrichtung betrieben.
[0059] Fig. 3 zeigt den Betriebszustand mit ausgeschaltetem bzw. unbestromtem Halteelement
14. Die Spule 141 des Halteelements 14 ist stromlos, so dass die Gegenplatte 142 freigegeben
ist und durch die sich entspannende Druckfeder 132 von der Spule fortbewegt wird.
Dabei wird der Kulissenschieber 17 in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage, also
die erste Position gebracht, in der der Riegelauswerfer 12 in den Riegelaufnahmeraum
11 eingezogen ist. Damit wird ein Eingreifen des Schlossriegels in den Riegelaufnahmeraum
11 ermöglicht und die Tür bzw. der Türflügel kann verriegelt werden. Diese Funktion
ist für den Brandschutz vorteilhaft, da so ermöglicht wird, dass auch bei Stromausfall
ein Verschließen der Tür möglich ist.
[0060] Zur Wiederherstellung des in Fig. 1 dargestellten Ausgangszustandes der Verriegelungsvorrichtung
1 wird die Spule 141 wieder bestromt und der Elektromotor 131 wird in einer der ersten
Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung bestromt, so dass die Spule 141
in Richtung auf die Magnet-Gegenplatte 142 bewegt wird. Dabei wird die Druckfeder
132 wieder gespannt (Fig. 4). In der Endlage, also bei aufgeladener Druckfeder 132
bzw. aufgeladenem Federspeicher 13 wird die Magnet-Gegenplatte 142 wieder mit der
Spule 141 durch Magnetkraft verbunden und damit der Federspeicher 13 in seiner aufgeladenen
Stellung gehalten bzw. fixiert.
[0061] Das in den Fig.5 bis 8 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich
von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel im Wesentlichen dadurch, dass
die Druckfeder 132 zwischen dem Kulissenschieber 17 und einem Absatz der als eine
Motorspindel ausgebildeten Gewindeschraube 133s angeordnet ist.
[0062] Beim Zurückfahren des Kulissenschiebers 17 durch Bestromung des Elektromotors 131
in der ersten Drehrichtung werden bei bestromter Spule 141 die Druckfeder 132 gespannt
und der Riegelauswerfer 12 aus dem Riegelaufnahmeraum 11 geschwenkt, wie in Fig. 6
dargestellt.
[0063] Bei unbestromter Spule 141 wird die Magnet-Gegenplatte 142 von der Spule 141 gelöst,
und die Druckfeder 132 drückt den Kulissenschieber 17 wieder in seine Ausgangsposition,
in der der Riegelauswerfer 12 wieder in dem Riegelaufnahmeraum 11 anliegt (Fig. 7).
[0064] Zur Wiederherstellung des in Fig. 5 dargestellten Ausgangszustandes der Verriegelungsvorrichtung
1 wird die Spule 141 wieder bestromt und der Elektromotor 131 wird in der zweiten
Drehrichtung bestromt, so dass die Spule 141 in Richtung auf die Magnet-Gegenplatte
142 bewegt wird und auf der Magnet-Gegenplatte 142 fixiert wird. Die Druckfeder 132
ist noch entspannt (Fig. 8).
[0065] Die Fig. 9 bis 12 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung
1. Anstelle des mit einem rotierenden Abtrieb ausgebildeten Elektromotors 131 ist
ein Antrieb mit linearem Abtrieb 131 a vorgesehen, beispielsweise ein elektrischer
Linearmotor oder ein elektrischer Zugmagnet. In dem in Fig. 9 bis 12 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist ein elektrischer Linearmotor 131l vorgesehen, dessen den Abtrieb
131a bildender Läufer als ein Permanentmagnet ausgebildet ist oder zumindest einen
oder mehrere Permanentmagnete aufweist. Der Abtrieb 131 a des Linearmotors 131l ist
mit der Spule 141 starr verbunden. Als Kraftspeicher ist anstelle einer Druckfeder
eine Zugfeder 132z vorgesehen, die an dem Gehäuse 16 und an der Magnet-Gegenplatte
142 an Zapfen aufgehängt ist.
[0066] Figur 9 zeigt die erste Position des Riegelauswerfers 12, in der der Schlossriegel
21 in den Riegelaufnahmeraum eingreifen kann.
[0067] Fig. 10 zeigt die zweite Position des Riegelauswerfers 12, in der der Schlossriegel
21 in das Türschloss 2 zurückgedrängt ist und ein Eingreifen des Schlossriegels in
den Riegelaufnahmeraum durch den Riegelauswerfer 12 verhindert wird. In Figur 10 ist
die Spule 141 bestromt, und der Linearmotor 131l ist in einer ersten Linearrichtung
bestromt. Infolgedessen ist die Kulisse 123 in Richtung auf den Linearmotor 131l bewegt
und die als Schraubenzugfeder ausgebildete Zugfeder 132z gespannt.
[0068] In Fig. 11 sind sowohl die Spule 141 als auch der Linearmotor 131l nicht bestromt.
Die Zugfeder 132z hat den Kulissenschieber 17 wieder in seine Ausgangslage gebracht,
wobei der Riegelauswerfer 12 wieder im Riegelaufnahmeraum 11 anliegt.
[0069] In Fig. 12 ist die Spule 141 wieder bestromt, und der Linearmotor 131l ist in der
zweiten Linearrichtung bestromt, so dass der in Fig. 9 dargestellte Ausgangszustand
der Verriegelungsvorrichtung 1 wieder erreicht ist.
[0070] In Figur 13 ist die in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen beschriebene Verriegelungsvorrichtung
1 an einer Brandschutztür 3 montiert dargestellt. Die Brandschutztür 3 weist einen
über Bänder 32 drehbar gelagerten Anschlagflügel auf. In dem Flügel 31 ist ein selbstverriegelndes
Türschloss 2 als Einsteckschloss montiert. An der Türzarge ist dem Einsteckschloss
gegenüberliegend der Schlossgegenkasten 16 mit der Antriebsvorrichtung 13 und dem
Riegelaufnahmeraum 11 montiert.
[0071] Oberhalb des Türflügels 31 ist ein Brandmelder 5 angebracht, der mit dem Schlossgegenkasten
16 bzw. der Antriebseinrichtung 13 verbunden ist. Bei Auslösung eines Brandalarms
steuert der Brandmelder den Riegelauswerfer des Schlossgegenkastens an, so dass dieser
in seine erste Position fährt um ein Eingreifen des Schlossriegels in den Riegelaufnahmeraum
11 und damit ein Verriegeln der Tür 3 zu ermöglichen.
[0072] In Figur 14 ist die in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen beschriebene Verriegelungsvorrichtung
1 in einem Rettungsweg eines Gebäudes an einer Fluchttür 3 montiert dargestellt. Die
Fluchttür 3 weist einen über Bänder 32 drehbar gelagerten Anschlagflügel 31 auf. In
dem Flügel 31 ist ein selbstverriegelndes Türschloss 2 als Einsteckschloss montiert.
An der Türzarge ist dem Einsteckschloss gegenüberliegend der Schlossgegenkasten 16
mit der Antriebsvorrichtung 13 und dem Riegelaufnahmeraum 11 montiert.
[0073] An einer Wand im Bereich der Tür ist ein RWS-Terminal 6 (Rettungswegsicherungs-Terminal)
angebracht, der mit dem Schlossgegenkasten 16 bzw. der Antriebseinrichtung 13 verbunden
ist. Das RWS- Terminal 6 weist eine Nottaste 61 auf, die mit dem Schlossgegenkasten
16 bzw. der Antriebseinrichtung 13 verbunden ist. Bei Auslösung eines Panikalarms
durch Betätigen der Nottaste 61 steuert das RWS-Terminal 6 den Riegelauswerfer des
Schlossgegenkastens 16 an, so dass dieser in seine zweite Position fährt um den Schlossriegels
aus dem Riegelaufnahmeraum 11 in das Türschloss zurückzudrängen und damit die Tür
3 zu entriegeln. Anschließend kann die Tür 3 über den Türdrücker geöffnet und als
Fluchtweg zum Verlassen des Gebäudes benutzt werden.
Bezugszeichenliste
[0074]
- 1
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- Riegelaufnahmeraum
- 12
- Riegelauswerfer
- 121
- Lagerzapfen
- 122
- Drehachse
- 123
- Kulisse
- 124
- U-Feder
- 125
- Führungsstift
- 13
- Antriebsvorrichtung
- 131
- Elektromotor
- 131l
- elektrischer Linearmotor
- 131a
- Abtrieb
- 132
- Druckfeder
- 132z
- Zugfeder
- 133
- Schraubgetriebe
- 133s
- Spindel
- 14
- Halteelement
- 141
- Spule
- 141v
- Spulenverlängerung
- 142
- Magnet-Gegenplatte
- 15
- Schließblech
- 16
- Gehäuse / Gegenkasten
- 17
- Kulissenschieber
- 171
- erste Kulisse
- 172
- zweite Kulisse
- 173
- Mitnehmer
- 2
- Türschloss
- 21
- Riegel
- 22
- Drücker
- 3
- Tür
- 31
- Türflügel
- 32
- Türband
- 4
- Türzarge
- 5
- Brandmelder
- 6
- RWS-Terminal
- 61
- Nottaste
1. Verriegelungsvorrichtung (1) für eine Tür (3) und/oder ein Fenster,
mit einem als Schlossgegenkasten ausgebildetem Gehäuse (16),
mit einem Riegelaufnahmeraum (11), in den ein Riegel (21) eines Schlosses (2) zum
Verriegeln eines Flügels (31) der Tür (3) und/oder des Fensters eingreift,
und mit einem Riegelauswerfer (12), der von einer Antriebsvorrichtung (13) zwischen
einer ersten Position und einer zweiten Position angetrieben verfahrbar ist,
wobei in der ersten Position der Riegelauswerfer (12) ein Eingreifen eines Riegels
(21) eines Schlosses (2) in den Riegelaufnahmeraum (11) ermöglicht und in der zweiten
Position der Riegelauswerfer (12) ein Eingreifen des Riegels (21) eines Schlosses
(2) in den Riegelaufnahmeraum (11) verhindert, und
wobei der Riegelauswerfer (12) beim Verfahren von der ersten Position in die zweite
Position einen Riegel (21) eines Schlosses (2) aus dem Riegelaufnahmeraum (11) verdrängt,
und
wobei die Antriebsvorrichtung (13) einen fremdenergiebetätigten Aktor (131, 1311)
und einen von dem Aktor (131, 1311) aufladbaren mechanischen Energiespeicher (132,
132z) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (13) ein schaltbares Halteelement (14) zum Halten und/oder
Fixieren des Energiespeichers (132, 132l) in seiner aufgeladenen Stellung aufweist.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
mit einem Brandmelder (5) und/oder einem Rauchmelder, um im Brandfall und/oder bei
Auftreten von Rauch einen Brandalarm oder Rauchalarm auszulösen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (13) mit dem Brandmelder (5) und/oder dem Rauchmelder verbunden
und so ausgebildet ist, dass die Antriebsvorrichtung (13) bei Auslösung eines Brandalarms
und/oder Rauchalarms das schaltbare Halteelement (14) löst und den Riegelauswerfer
(12) unter Entladung des Energiespeichers in die erste Position verfährt.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
mit einer Nottaste (61) und/oder einem RWS-Terminal (6) zum Auslösen eines Panikalarms
und/oder Entriegeln des Flügels (31),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (13) mit der Nottaste (61) und/oder dem RWS-Terminal (6)
verbunden und so ausgebildet ist, dass die Antriebsvorrichtung (13) bei Betätigung
der Nottaste (61) und/oder Auslösung eines Panikalarms das schaltbare Halteelement
(14) löst und den Riegelauswerfer (12) unter Entladung des Energiespeichers in die
zweite Position verfährt.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Energiespeicher als Federspeicher ausgebildet ist, und der fremdenergiebetätigte
Aktor (131, 1311) und/oder ein Abtrieb des fremdenergiebetätigten Aktors mit dem Federspeicher
(132, 132z) derart verbunden ist, dass er den Federspeicher (132, 132z) beim Verfahren
des Riegelauswerfers (12) von der ersten Position in die zweite Position auflädt,
und vorzugsweise vorgesehen ist, dass der Federspeicher (132, 132z) mit dem Aktor
derart verbunden ist dass er den Aktor (131, 131l) beim Verfahren des Riegelauswerfers
(12) von der zweiten Position in die erste Position unterstützt und sich dabei zumindest
teilweise entlädt.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das schaltbare Halteelement (14) den Federspeicher (132, 132z) in seiner aufgeladenen
Stellung hält und/oder fixiert, während nur der Aktor (131, 131l) den Riegelauswerfer
(12) von der zweiten Position in die erste Position verfährt und/oder dass nur der
Federspeicher (132, 132z) und/oder ein Abtrieb des Federspeichers (132, 132z) den
Riegelauswerfer (12) nach Lösen des schaltbaren Halteelements (14) von der zweiten
Position in die erste Position verbringt.
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Energiespeicher als Federspeicher ausgebildet ist, und der Aktor (131, 1311)
und/oder ein Abtrieb des Aktors mit dem Federspeicher (132, 132z) derart verbunden
ist, dass er den Federspeicher (132, 132z) beim Verfahren des Riegelauswerfers (12)
von der zweiten Position in die erste Position auflädt, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass der Federspeicher (132, 132z) mit dem Aktor derart verbunden ist dass er
den Aktor (131, 131l) beim Verbringen des Riegelauswerfers (12) von der ersten Position
in die zweite Position unterstützt und sich dabei zumindest teilweise entlädt.
7. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (14) den Federspeicher (132, 132z) in aufgeladener Stellung hält
und/oder fixiert, während nur der Aktor (131, 131l) und/oder ein Abtrieb des Aktors
den Riegelauswerfer (12) von der ersten Position in die zweite Position verfährt,
und/oder dass nach Lösen des Halteelements (14) nur der Federspeicher (132, 132z)
und/oder ein Abtrieb des Federspeichers den Riegelauswerfer (12) von der ersten Position
in die zweite Position verfährt.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsvorrichtung (13) mit dem Riegelauswerfer (12) über ein selbsthemmendes
Getriebe (133) verbunden ist, insbesondere dass der Aktor (131) und/oder der Federspeicher
(132) mit dem Riegelauswerfer (12) über ein selbsthemmendes Getriebe (133) verbunden
ist bzw. sind.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor entweder als elektrischer Hubmagnet ausgebildet ist, oder dass der Aktor
als elektrischer Motor, insbesondere als elektrischer Motor mit Drehabtrieb (131)
ausgebildet ist, der eine Spindel (133s) mit Außengewinde dreht, auf der eine mit
dem Riegelauswerfer (12) zusammenwirkende Spindelmutter (141, 141v) linear verschiebbar
geführt ist.
10. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Federspeicher eine als Drehfeder ausgebildete Feder aufweist, die mit dem Drehabtrieb
des Motors (131) oder der Spindel (133s) einerseits und einem gehäusefesten Anschlag
andererseits verbunden ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass das schaltbare
Halteelement (14) eine Drehung der Spindel (133s) blockiert und/oder freigibt.
11. Verriegelungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das schaltbare Halteelement (14) als elektrischer Magnet, insbesondere Haftmagnet
mit bestrombarer Spule (141) und Gegenplatte (142) ausgebildet ist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spindelmutter (141, 141v) zwei Teile aufweist, die wahlweise voneinander trennbar
und/oder miteinander verbindbar sind, wobei ein erster Teil der Spindelmutter (141,
141 v) als elektrischer Haftmagnet (141) ausgebildet und der zweite Teil als mit dem
Magnet (141) zusammenwirkende Gegenplatte (142) ausgebildet ist, und vorzugsweise
vorgesehen ist, dass die Gegenplatte (142) mit dem Riegelauswerfer (12) direkt oder
über ein Getriebe verbunden ist.
13. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gegenplatte (142) bei ausgeschaltetem Halteelement (14) unabhängig von dem ersten
Teil der Spindelmutter (133m) in axialer Richtung der Spindel bewegbar ist.
14. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Feder des Federspeichers als Zug- oder Druckfeder (132, 132z) ausgebildet ist
und zwischen einem gehäusefesten Anschlag und der Gegenplatte (142) angeordnet ist,
oder dass
eine Feder des Federspeichers als Druckfeder (132) ausgebildet ist und zwischen dem
Haftmagnet (141) und der Gegenplatte (142) angeordnet ist.
15. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gewindespindel (133s) in ihrem Inneren einen Aufnahmeraum aufweist, der zumindest
teilweise von einer Außenwand der Gewindespindel (133s) umschlossen ist und die Druckfeder
(132) in diesem Aufnahmeraum angeordnet ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
die Gewindespindel (133s) im Bereich des Aufnahmeraums eine oder mehrere Ausnehmungen
in ihrer Außenwand aufweist, durch die ein Teil der Gegenplatte (142) und/oder ein
Teil des Elektromagnets (141) hindurchgreifen, um mit der Druckfeder (132) zusammenzuwirken
oder mit der Druckfeder (132) verbunden ist bzw. sind, oder
durch die ein Anschluss der Druckfeder (132) hindurchgreift, um mit der Gegenplatte
(142) und/oder dem Elektromagnet (141) zusammenzuwirken oder mit der Gegenplatte (142)
und/oder dem Elektromagnet (141) verbunden ist bzw. sind.