[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Fenster oder eine Tür nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung dabei auf Vorrichtungen für
Drehkippflügel-, Drehflügel-, Kippflügel- oder Parallelabstellflügel- für Fenster
oder Türen. Im Folgenden werden dabei das zu öffnende und zu schließende Teil als
Flügel und das demgegenüber feststehende Teil als Rahmen bezeichnet.
[0002] Die Vorrichtung hat die Aufgabe, durch die Öffnungs- und Schließunterstützung den
Flügel zum Rahmen aus einer Schließlage oder aus einer Öffnungsendlage zu unterstützen
und eine Dämpfung bei Bewegung in die Schließlage und in die Öffnungsendlage zu erzeugen.
Damit lässt sich beim Öffnen, beispielsweise in die Öffnungsendlage zum Kippen und
beim Schließen des Flügels aus der gekippten Öffnungsendlage in die Schließlage, die
Öffnungsgeschwindigkeit kontrollieren und nachteilig auf den Beschlag auftretende
Kräfte und Anschlaggeräusche verringern. Die auftretenden Kräfte eines derartigen
Systems sind von der Anfangsgeschwindigkeit und der Masse abhängig, so dass insbesondere
groß ausgebildete Fenster oder Türen den Treibstangenbeschlag belasten können und
laute Anschlaggeräusche in der Öffnungsendlage und Schließlage bewirken. Das große
Gewicht des Flügels erschwert außerdem den Schließvorgang aus der Öffnungsendlage.
Deshalb wird ferner angestrebt, durch den Einsatz der einfach zu montierenden Vorrichtung
eine Erleichterung des Schließvorgangs von der Öffnungsendlage in die anliegende Schließlage
und von der Schließlage in die Öffnungsendlage zu gewährleisten.
[0003] Insbesondere beim Öffnen in die Öffnungsendlage zum Kippen und beim Schließen des
Flügels aus der gekippten Öffnungsendlage in die Schließlage, wird die notwendige
Handkraft zur Ausführung des Kippvorgangs des Flügels unter Vernachlässigung von Reibungseinflüssen
durch die Griffsitzhöhe, Flügelmasse und Lage des Flügelschwerpunktes hinsichtlich
des Kipppunktes beeinflusst. Die Verlagerung der Lage des Flügelschwerpunktes bezogen
auf den Kipppunkt des Flügels, am unteren horizontalen Holm des Flügels zum Rahmen,
beim Kippvorgang, bewirkt eine Umkehr der Betätigungskraft am Betätigungsgriff. Liegt
der Schwerpunkt des Flügels bezogen auf den Kipppunkt für ein nach innen öffnendes
Fenster außen, wird zur Ausführung aus der sich in Schließlage des Flügels zum Rahmen
befindlichen Lage heraus in die gekippte Öffnungsendlage zunächst eine Zug- und nachfolgend
eine Druckbedienkraft benötigt. Für das Schließen des Flügels aus der gekippten Öffnungsendlage
in Richtung Schließlage zum Rahmen, sind zuerst eine Druck- und danach eine Zugbedienkraft
erforderlich.
[0004] Die Vorrichtung kann auch die Aufgabe haben, eine zusätzliche Hemmung gegen ein Zufallen
des Flügels bei einem Windstoß zu bilden, bei gleichzeitiger Wirkung als Sicherung
gegen ein mögliches Herausfallen des Flügels.
[0005] Wie bereits festgestellt, betrifft die Erfindung eine Vorrichtung, welche als Erleichterung
und Unterstützung bei der Bedienung des Fensters oder der Tür von der Schließlage
in die Öffnungsendlage und umgekehrt in die Schließlage des Flügels eingesetzt wird.
Bei diesen Anwendungen sind Beschläge bekannt, die über Treibstangengetriebe und Eckumlenkungen
eine Betätigungsbewegung eines Bedienungshebels über mehr als eine oder alle Seiten
des Flügels weiterleiten, um an mehreren den Flügelumfang verteilten Stellen durch
Verschlussvorrichtungen eine Verriegelung und durch eine Ausstellvorrichtung eine
Dreh- und/ oder Kippöffnungsstellung des Flügels gegen den Rahmen zu bewirken.
[0006] In diesen Bereichen wird zunehmend ein gesteigerter Komfortanspruch erkennbar, der
mit einem erhöhten Sicherheitsbewusstsein verbunden ist. Um diesen Ansprüchen zu genügen,
ist der Funktionsumfang der Komponenten der Baueinheit zu steigern.
[0007] Ein Beschlagteil dieser Art ist durch die
DE 2001369 A1 bereits bekannt geworden. Die bekannte Vorrichtung ermöglicht eine Erleichterung
des Öffnens und Schließens von Fenstern und Türen, die aus einem, zwischen dem schwenkbaren
Teil und einer Gleitführung angeordneten Schwenkarm besteht. Dazu ist die Vorrichtung
an einer inneren Seitenwand eines Rahmenteils aufliegend befestigt, wobei ein Schwenkarm
einen Flügel gelenkig verbindet. Das andere freie Ende des Schwenkarms ist mit einem
in der Vorrichtung einer Führung verschiebbaren Gleiter drehbar befestigt. Zwischen
dem Gleiter und einem Ende der Führung ist ein elastisches Mittel angeordnet, welches
dem Bestreben des Flügels beim Kippen nach unten zu fallen entgegen wirkt, wobei sich
der Flügel um ein Scharnier dreht und das elastische Element ein Gewichtsausgleich
erzeugt.
[0008] Durch diese Maßnahmen kann die Bewegung von der Schließlage des Flügels aus dem Rahmen
heraus in die Kippöffnungsendlage, d.h. aus der lotrechten Lage des Flügels in die
Kippöffnungsendlage durch eine den Flügel öffnenden Person, die zu bewältigende Gewichtskraft
und die relativ hohe Fallgeschwindigkeit reduziert werden. Jedoch wird für dieses
Merkmal nach der bekannten Vorrichtung viel Bauraum benötigt, so dass die Vorrichtung
nur aufliegend am Rahmen montierbar ist. Durch die Anordnung der Einzelbauteile, insbesondere
des Schwenkarms und des aus der Führung heraustretenden Gleiters, lässt sich die Vorrichtung
nicht in eine Nut integrieren. Durch die aufliegend sichtbare Variante, werden ebene
Flächen unterbrochen und es ergeben sich zusätzliche Kanten, die sich nachteilig auf
die Optik und Reinigung auswirken. Außerdem beschränkt sich die Vorrichtung nur auf
das Dämpfen in die Kippöffnungsendlage. Weitere vorteilhafte Komfortbedienungen sind
aus der vorgenannte Vorrichtung nicht zu lesen.
[0009] Des Weiteren ist aus der
EP 0960999 A1 ein Beschlagteil bekannt, welches eine Ausstellschere für ein Kippfenster mit einem
Ausstellarm aufweist, der mit einem Stift in einer Schiene läuft. Der Stift wird von
einem Federmittel gegen die geschlossene Stellung gedrückt. Das Federmittel bewirkt
ein teilweises Öffnen des Fensterflügels in Richtung Kippstellung. Weiterhin soll
das Federmittel den Flügel in Richtung Kippstellung bremsen.
[0010] Jedoch werden dabei die Gewichtskraft und die Fallgeschwindigkeit in die Kippöffnungsstellung
eines Fensters oder einer Tür insbesondere beim Öffnen des Flügels durch eine Person
vernachlässigt, so dass das Federmittel aufgrund der Belastung und des Einbauraums
nicht die erforderliche Kraft zum Bremsen des Flügels in die Kippstellung aufbringen
kann. Vordergründig beschränkt sich auch die Vorrichtung nur auf das Dämpfen in die
Kippöffnungsendlage. Weitere vorteilhafte Komfortbedienungen sind aus der vorgenannten
Vorrichtung nicht erkennbar.
[0011] Es ist bekannt, bei gewerblich genutzten Türen und Toren die Bewegungsabläufe gebremst
und/oder gesteuert in die Endlagen zu fahren. Gleiches gilt für den Bereich der Personen-
und Nutzfahrzeuge. Diese Lösungen arbeiten pneumatisch, hydraulisch oder elektromechanisch
und sind geeignet, translatorische oder rotatorische Bewegungen zu bremsen und/ oder
zu dämpfen.
[0012] Die Vorrichtungen für Bauelemente in Form von Schiebetüren und für Trennwände im
Innenausbau, sind dabei sehr aufwendig in der Konstruktion, weisen eine Vielzahl von
Bauteilen auf und sind kostenaufwendig in der Herstellung. Eine Kombination zum Beschleunigen
aus der sich in Schließlage des Flügels zum Rahmen befindlichen Lage heraus in die
gekippte, mit dämpfender Öffnungsendlage und von der Öffnungsendlage in die mit dämpfender
Wirkung anliegende Schließlage, ist nicht bekannt.
[0013] Ferner wird verwiesen auf die
WO 2013/135545 A1, mit einer kombinierten Verzögerungs- und Beschleunigungsvorrichtung für einen Flügel
von Fenstern oder Türen, und mit einem in einer Beschlagnut und in einem Falzraum
antreibbaren Treibstangenbeschlag, der eine Ausstellschere beinhaltet. Die Öffnungsweite
der Ausstellschere ist in einer Kipplage durch einen einerseits am Rahmen und andererseits
am Flügel schwenkbeweglich angelenkten Schwenkarm begrenzbar, indem dieser mit einem
Zapfen oder dgl. in einer Längsführung des Treibstangenbeschlags eingreift. Die Längsführung
bildet dazu an ihrem der Kippöffnungsendstellung des Flügels zugewendeten Ende einen
Begrenzungsanschlag für den Zapfen. Die Vorrichtung ist dabei verdeckt in dem Falzraum
und/ oder der Beschlagnut zwischen dem Rahmen und dem Flügel montierbar. Eine an der
Vorrichtung angeordnete Zugstange bildet die bewegliche Kopplung mit dem Schwenkarm,
der am Rahmen mit einem Scharnier beweglich gekoppelten Ausstellschere, wobei zwischen
der Zugstange und dem Schwenkarm in Längsrichtung der Beschlagnut wirkend ein Kraftspeicher
angeordnet ist. Der Kraftspeicher wirkt der Bewegung des Flügels in die Kippöffnungsendstellung
entgegen, sodass eine gebremste Bewegung des Flügels bewirkt wird. Ferner wird der
Flügel aus der sicher gehaltenen Kippöffnungsendstellung - mit Freisetzung der gespeicherten
Kraft des Kraftspeichers - beschleunigt und nahezu selbsttätig in die Verschlussstellung
überführt.
[0014] Die voran beschriebene Vorrichtung lässt sich zwar verdeckt im Falzraum des Fensters
oder der Tür montieren, jedoch erweist sich die Vorrichtung als aufwendig in der Herstellung
und ist nur dazu geeignet, den Flügel in die Kippöffnungsendstellung zu Dämpfen oder
zu Bremsen und den Flügel aus der Kippöffnungsendstellung mit Freisetzung der gespeicherten
Kraft des Kraftspeichers zu beschleunigen und in die Verschlussstellung zu überführen.
Die vorliegende Ausgestaltung des Treibstangenbeschlags erlaubt außerdem keine lineare
Übersetzung, die sich auf die Vorrichtung in vorteilhafter Weise auswirken kann.
[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Öffnungs- und Schließunterstützung
des Flügels zum Rahmen aus einer Schließlage, und aus einer Öffnungsendlage herzustellen,
und eine Dämpfung der Bewegung in die Schließlage und in die Öffnungsendlage zu ermöglichen,
die bei guter Optik des Fensters oder der Tür kostengünstig ist und die auf einfache,
schnelle, sichere und präzise Weise mit wenig Bauraum montiert und justiert werden
kann und die voranstehenden Nachteile beseitigt.
[0016] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine kombinierte Verzögerungs- und Beschleunigungsvorrichtung
vorgesehen, die zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel eines Fensters oder einer Tür wenigstens eine, zwischen einem Rahmen
und dem Flügel des Fensters oder der Tür zur Öffnungs- und Schließunterstützung wirkende
Federeinrichtung aufweist, und mit einer Ausstellschere wirkverbunden ist, deren Öffnungsweite
in einer Öffnungsendlage durch einen einerseits am Rahmen und andererseits am Flügel
schwenkbeweglich angelenkten Ausstellarm begrenzbar ist. Dazu ist die Federeinrichtung
in einer Schließlage des Flügels federkraftbeaufschlagt gespeichert und beschleunigt
den Flügel mit Bewegung des Ausstellarms aus der Schließlage des Flügels heraus mit
entfernen vom Rahmen in Richtung einer Öffnungsschwenklage und gibt die gespeicherte
Federkraft ab. Bei weiterer Änderung des Abstandes des Flügels zum Rahmen mit Bewegung
des Ausstellarms aus der Öffnungsschwenklage in Richtung einer begrenzten Öffnungsendlage
des Flügels, wird die Federkraft der Federeinrichtung aufbauend gespeichert, so dass
der Flügel dämpfend in die Öffnungsendlage bewegt wird. Bei einer umgekehrten Schließbewegung
des Flügels mit Bewegung des Ausstellarms aus der Öffnungsendlage heraus, wird die
gespeicherte Energie der Federeinrichtung abgegeben und beschleunigt den Flügel in
Richtung einer Schließschwenklage. Mit weiterer Bewegung des Ausstellarms aus der
Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels, wird die Federkraft der Federeinrichtung
aufbauend gespeichert, so dass der Flügel dämpfend die Schließlage erreicht.
[0017] Dadurch, dass sich die Federeinrichtung während des Öffnungsvorganges aus der anliegenden
Schließlage des Flügels zum Rahmen heraus entspannt, wird automatisch Energie abgegeben,
was eine Unterstützung des Öffnens des Flügels aus der Schließlage in Richtung der
Öffnungsschwenklage bewirkt. Mit Erreichen der Öffnungsschwenklage ist die Federeinrichtung
entspannt und baut sich mit weiterer Betätigung des Flügels in Richtung der Öffnungsendlage
auf, so dass die Federeinrichtung mit Erreichen der Öffnungsendlage die Energie speichert.
Mit Überführen des Flügels aus der sicher gehaltenen Öffnungsendlage, entlädt sich
die gespeicherte Energie mit Entspannen der Federeinrichtung bis in die Schließschwenklage.
Die entspannte Federeinrichtung wird mit weiterer Bewegung des Flügels aus der Schließschwenklage
in Richtung der Schließlage gespannt und baut Energie auf, die in der Schließlage
gespeichert wird. In Öffnungsschwenklage und in Schließschwenklage befindet sich der
Flügel zum Rahmen in einer Teil geöffneten Position, mit einer der Federeinrichtung
entlasteten vollständig freigesetzten Energie.
[0018] Die Komfortbedienung durch die Vorrichtung erleichtert somit bei großen und schweren
Flügeln die Bedienung des Kippvorgangs, wobei die Vorrichtung ebenfalls den Dreh-
oder Abstellvorgang in vorteilhafter Weise beeinflussen kann. Die Handkraft an der
Betätigungshandhabe, beispielsweise zur Ausführung des Kippvorgangs wird reduziert.
Hierzu wird die Kraft, die aus der Verlagerung des Schwerpunktes des Flügels beim
Kippvorgang resultiert, in der Federeinrichtung gespeichert. Die zuvor gespeicherte
Federkraft unterstützt und reduziert die notwendige Handkraft an der Betätigungshandhabe
zur Ausführung des Kippvorgangs. Zudem gelingt eine Reduzierung der Dynamik des Flügels
durch die optimale dämpfende Wirkung der Federeinrichtung auf den Flügel in Richtung
der Schließlage und der Öffnungsendlage. Die dämpfende Wirkung reduziert zudem die
Belastungen der Treibstangenbeschlagbauteile, insbesondere die Scharnierbauteile,
des Fensters oder der Tür.
[0019] In vorteilhafter Weise findet die Vorrichtung bei Dreh-, Kipp- oder Dreh-Kippfenstern
oder - Türen ihren Einsatz. Denkbar ist aber auch die Vorrichtung in Parallelabstellfenster
oder -Türen zu montieren.
[0020] Zur verdeckten Festlegung der Vorrichtung in dem Falzraum und/ oder der Beschlagnut
zwischen dem Rahmen und dem Flügel, passt sich die Vorrichtung in vorteilhafter Weise
den Abmaßen, beispielsweise in der Höhe dem in dem Falzraum und/ oder der Beschlagnut
durch die Betätigungshandhabe betätigbar angeordneten Treibstangenbeschlag an. Dadurch
wird eine kompakte und einfache Bauweise der Vorrichtung erreicht. Die Vorrichtung
ist in den Querschnittsmaßen so bemessen, dass eine Montage keine weitere Bearbeitung
am Fenster oder der Tür erfordert. In vorteilhafter Weiterbildung sind die der Vorrichtung
zugrunde liegenden Bauteile, insbesondere die Bauteile für das Ausüben einer funktionellen
Betätigung, in Längsrichtung der Beschlagnut ausgerichtet.
[0021] Um den Anforderungen einer Beschleunigung und einer Dämpfung bei Einhaltung einer
kostengünstigen Gestaltung der Vorrichtung gerecht zu werden, weist die Federeinrichtung
eine Druckfeder als Schraubendruckfeder auf, wobei die Druckfeder in Längsrichtung
der Beschlagnut wirkend, aus der Schließlage des Flügels heraus in Richtung der Öffnungsschwenklage
auf Druck beansprucht ist und mit Bewegung des Ausstellarms der Ausstellschere aus
der Öffnungsschwenklage in Richtung der Öffnungsendlage des Flügels auf Zug beansprucht
ist, wobei mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels und Bewegung des Ausstellarms
aus der Öffnungsendlage heraus in Richtung der Schließschwenklage, sich die auf Zug
beanspruchte Druckfeder entspannt, und die Druckfeder mit Bewegung des Ausstellarms
aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels auf Druck belastet
ist.
[0022] Eine vorteilhafte und kompakte Ausgestaltung wird dadurch bewirkt, dass die Druckfeder
aktiv mit dem Ausstellarm der Ausstellschere wirkverbunden ist, wobei ein freies Ende
der Druckfeder kraft- und/ oder formschlüssig, beispielsweise auf einen an einem Mitnehmer
befestigten Stift aufgeschraubt, und ein drehbewegliches Ende des Ausstellarms an
einem an der Ausstellschere längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer befestigt sind.
[0023] Zur nahezu spielfreien und reibungslosen Lagerung und zur Absicherung gegen Knickung
der Druckfeder, umgreift die Druckfeder über die Länge deren Windungen einen Rundstab
oder wird von einer außerhalb der Windungen angeordnete Hülse in Längsrichtung der
Beschlagnut führend formstabil umgreifend gehalten. Form- und/ oder kraftschlüssig
verbunden wird der Rundstab oder die Hülse an einer in Richtung zur Beschlagnut am
Flügel befestigten Stulpschiene der Ausstellschere der Vorrichtung.
[0024] Nach einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Federeinrichtung eine Einstelleinrichtung
zur Federsteifigkeit aufweist. Zur Einstellung der Federsteifigkeit wird die aktive
Federlänge mit den aktiv beanspruchten Windungen in der Öffnungsschwenklage oder Schließschwenklage
bzw. zwischen dem Übergangspunkt der Öffnungs- zur Schließunterstützung verändert.
Anhand von einer Gleichung oder Diagramm in Abhängigkeit von der Lage des Schwerpunktes
des Flügels sowie dessen Masse, kann die Einstellung der aktiven Windungen für die
Federsteifigkeit ermittelt und eingestellt werden.
[0025] Ebenso lässt sich auch über die Einstelleinrichtung die Federvorspannung einstellen.
Die Ermittlung der Einstellung der Federvorspannung der Federeinrichtung erfolgt entweder
anhand von einer Gleichung oder einem Diagramm, falls die Lage des Schwerpunktes des
Flügels bekannt ist. Alternativ lässt sich die Einstellung der Federvorspannung, beispielsweise
bei einem kippbaren Flügel durch einen Kipptest, ermitteln.
[0026] Durch die Einstellung mittels der Einstelleinrichtung, wird somit die Anzahl der
Windungen der Druckfeder aufgeteilt, in eine Anzahl aktiver Windungen und eine Anzahl
inaktiver, passiver Windungen.
[0027] Einfach in der Herstellung und kostengünstig, sowie eine einfache Einstellbarkeit
der Federsteifigkeit und Federvorspannung wird dadurch erreicht, dass die Einstelleinrichtung
ein Sperrelement aufweist, welches aus einem Klipsring, Sprengring, Splint oder anderen
bekannten Verbindungsbauteilen besteht. Der Klipsring, Sprengring oder Splint durchgreift
einen im vorgegeben ermittelten Abstand aufweisenden Freiraum zwischen den Windungen
der Druckfeder, wobei der Klipsring oder Sprengring in die am Rundstab stufenweise
angeordneten Nuten oder stufenlos, spindelartig bildenden Nuten und der Splint am
Rundstab angeordnete Bohrungen eingreifen und eine form- und/ oder kraftschlüssig
Verbindung bewirken.
[0028] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung einer Einstelleinrichtung, mit welcher sich
die Federsteifigkeit einstellen lässt, besteht aus einer Gewindespindel oder Gewindestange,
die mit einem freien Ende drehbeweglich mit einem in Wirkverlängerung der Hülse an
der Stulpschiene der Ausstellschere befestigten Steg durch eine Durchgangsbohrung
oder durch eine weitere Durchgangsbohrung geführt, an der Durchgangsbohrung mit jeweils
von beiden Seiten des Stegs angeordneten Muttern kraftschlüssig verbunden ist. Dabei
greift ein am anderen freien Ende aufweisender Kopf mittels Außenwindungen zwischen
die Windungen der Druckfeder Innenseitig ein, wobei durch einen am Kopf des freien
Endes aufweisenden Werkzeugeingriff, vorzugsweise ein Innensechskant, mittels eines
Werkzeugs durch Lösen der Muttern je nach Stellrichtung der Gewindestange die Aufteilung
der Windungen in aktive Windungen und inaktive, passive Windungen bewirkt.
[0029] Weitere einfache und kostengünstige Ausgestaltungen zur Erzielung einer Einstellung
der Federvorspannung, werden durch die in der Federeinrichtung aufgezeigten Vorspanneinrichtungen
erreicht.
[0030] Funktionell vorteilhaft ist es dabei, dass mittels der Vorspanneinrichtungen der
Abstand zwischen dem ersten angelenkten Ende und dem zweiten angelenkten Ende der
Federeinrichtung aufweisenden Druckfeder einstellbar ist.
[0031] Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung der Vorspanneinrichtung besteht aus einem Gewindestift,
der durch Ineinandergreifen mit einem Absatz in einer Bohrung am Mitnehmer form- und/
oder kraftschlüssig, beispielsweise durch einen Sicherungsring, gehalten und drehbeweglich
gelagert eine erste Koppelstelle bildet, und mit einem zweiten im Querschnitt verjüngten
Zapfen in einer Aufnahmebohrung des Rundstabes in Längsrichtung führend verschiebbar
die zweite Koppelstelle aufweist, wobei der Gewindestift und der Rundstab eine Mittelachse
bilden.
[0032] Zur einfachen Verstellung der Vorspanneinrichtung, nimmt der Gewindestift eine Gewindehülse
drehbeweglich auf, die mit dem Ende der Druckfeder wirkverbunden ist und geradlinig
führend, beispielsweise durch ein kraftschlüssig an der Gewindehülse befestigten Zylinderstift
oder Spannstift, in einem in Längsrichtung der Stulpschiene angeordneten Langloch
der Ausstellschere gelagert ist, wobei der Gewindestift an der Koppelstelle zum Mitnehmer
hin weisend, ein Werkzeugeingriff vorzugsweise ein Innensechskant aufweist, und mittels
eines Werkzeugs eine Verstellung der Gewindehülse bewirkt, so dass sich der Abstand
der Druckfeder verändern lässt.
[0033] Zur Erfüllung der Funktion der Federvorspannung ist eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Vorspanneinrichtung vorgesehen, welche eine Gewindespindel oder Gewindestange
aufweist, die mit einem freien Ende drehbeweglich mit einem in Wirkverlängerung der
Hülse an der Stulpschiene der Ausstellschere befestigten Steg durch eine Durchgangsbohrung
geführt, mit jeweils von beiden Seiten des Stegs angeordneten Muttern kraftschlüssig
verbunden ist. Ein am anderen freien Ende aufweisender Kopf, greift mittels Außenwindungen
zwischen die Windungen der Druckfeder Innenseitig ein, wobei über ein Werkzeug durch
Lösen der von der Druckfeder entfernten Mutter und Drehen der zur Druckfeder gerichteten
Mutter, je nach Stellrichtung der Gewindestange die Druckfeder durch die Gewindestange
spannbar oder entlastet, entspannbar ist.
[0034] Eine weitere einfache und in der Herstellung kostengünstige Ausgestaltung der Federeinrichtung
ergibt sich durch zwei Druckfedern als Schraubendruckfedern, wobei in Längsrichtung
der Beschlagnut wirkend, aus der Schließlage des Flügels zum Rahmen heraus die erste
auf Druck beanspruchte Druckfeder in Richtung der Öffnungsschwenklage die gespeicherte
Energie der Federkraft abgibt und schließlich vollständig freisetzt und wobei mit
Bewegung des Ausstellarms der Ausstellschere aus der Öffnungsschwenklage in Richtung
der Öffnungsendlage des Flügels zum Rahmen, die zweite entlastete Druckfeder auf Druck
beansprucht wird und dabei Energie aufbauend speichert. Mit umgekehrter Schließbewegung
des Flügels zum Rahmen und Bewegung des Ausstellarms aus der Öffnungsendlage heraus
in Richtung einer Schließschwenklage, entspannt sich die zweite auf Druck beanspruchte
und Energie gespeicherte Druckfeder vollständig, wobei die erste Druckfeder mit Bewegung
des Ausstellarms aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels zum
Rahmen auf Druck belastet wird und dabei Energie aufbauend speichert.
[0035] Zur einfachen und funktionellen Übertragung der in der Federeinrichtung wirkenden
Druckfedern, sind dazu die Druckfedern aktiv mit dem Ausstellarm der Ausstellschere
wirkverbunden, wobei das drehbewegliche Ende des Ausstellarms an einem an der Ausstellschere
der Beschlagnut längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer befestigt ist. Darüber hinaus
sind die Druckfedern mit jeweils einem Ende mit einem Steg eines Mitnehmers je nach
Öffnungslage des Ausstellarms wirkverbunden und werden durch jeweils an einer am Flügel
befestigten Stulpschiene angeordneten Anschlagfixierungen mit den jeweiligen anderen
Enden führend gehalten.
[0036] Denkbar ist eine Kombination der Ausgestaltung der Federeinrichtung, bestehend aus
zwei Druckfedern als Schraubendruckfedern, mit den vorliegenden Einstelleinrichtungen
und Vorspanneinrichtungen.
[0037] Eine weitere einfache und in der Herstellung kostengünstige Ausgestaltung der Federeinrichtung
ergibt sich, durch zwei Zugfedern als Schraubenzugfedern, wobei die Zugfedern in Längsrichtung
der Beschlagnut wirken. Aus der Schließlage des Flügels zum Rahmen heraus gibt eine
erste auf Zug beanspruchte Zugfeder in Richtung der Öffnungsschwenklage die gespeicherte
Energie der Federkraft vollständig freigesetzt ab, wobei mit Bewegung des Ausstellarms
der Ausstellschere aus der Öffnungsschwenklage in Richtung der Öffnungsendlage des
Flügels zum Rahmen, die zweite entlastete Zugfeder auf Zug beansprucht wird und dabei
Energie aufbauend speichert. Mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels zum Rahmen
und Bewegung des Ausstellarms aus der Öffnungsendlage heraus in Richtung einer Schließschwenklage,
entspannt sich die zweite auf Zug beanspruchte und Energie gespeicherte Zugfeder vollständig,
wobei die erste Zugfeder mit Bewegung des Ausstellarms aus der Schließschwenklage
in Richtung Schließlage des Flügels zum Rahmen auf Zug belastet wird und dabei Energie
aufbauend speichert.
[0038] Zur einfachen und funktionellen Übertragung der in der Federeinrichtung wirkenden
Zugfedern, sind dazu die Zugfedern aktiv mit dem Ausstellarm der Ausstellschere wirkverbunden,
wobei das drehbewegliche Ende des Ausstellarms an einem an der Ausstellschere der
Beschlagnut längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer befestigt ist. Darüber hinaus
sind die Zugfedern mit jeweils einem Ende mit einem Steg eines Mitnehmers je nach
Öffnungslage des Ausstellarms wirkverbunden und werden durch jeweils einen an dem
Flügel befestigten Stulpschiene angeordneten Zapfen mit den jeweiligen anderen Enden
gehalten.
[0039] Denkbar ist eine Kombination der Ausgestaltung der Federeinrichtung, bestehend aus
zwei Zugfedern als Schraubenzugfedern, mit den vorliegenden Einstelleinrichtungen
und Vorspanneinrichtungen.
[0040] Zur einfachen Gestaltung und Verbindung der Vorrichtung bei der Montage, bilden die
Federeinrichtung zusammen mit der Einstelleinrichtung, der Vorspanneinrichtung und
der Ausstellschere eine Baueinheit. Damit erfolgt eine klare Trennung der Vorrichtung
und dem Treibstangenbeschlag des Fensters oder der Tür. Gleichwohl bleibt die Montage
der Vorrichtung durch eine Form- und/ oder Kraftschlussverbindung erhalten. Aufgrund
der angepassten Maße der Vorrichtung zum Treibstangenbeschlag, entsteht dadurch auch
eine in seiner Länge auf den Treibstangenbeschlag anpassbare Vorrichtung, die nach
Bedarf sowohl am senkrechten Holm oder am horizontalen Holm des Flügels montierbar
ist.
[0041] Damit lässt sich die Vorrichtung, insbesondere die Ausstellschere, unabhängig oder
in Verbindung mit einem manuell oder motorisch antreibbaren Treibstangenbeschlag in
der Beschlagnut und in dem Falzraum anordnen und befestigen.
[0042] Eine funktionell vorteilhafte Kraftübertragung und eine Integration eines Falzluftbegrenzers
mit Wirkung eines Aushebelschutzes wird dadurch erreicht, dass die Ausstellschere
mit Verstellung des Flügels aus der Schließlage in Richtung der Öffnungsendlage vorzugsweise
Kippöffnungsendlage zusammen mit einer schwenkbeweglichen Ausstellschere des Treibstangenbeschlags
schwenkbar wirkend, aber getrennt voneinander bewegt einen Begrenzungsanschlag bilden.
[0043] Um eine optimale gleichmäßige Unterstützung bei konstantem Übersetzungsverhältnis
zwischen dem Betätigungsweg, der Schließlage und Öffnungsendlage und umgekehrt, bei
einem linearen Verlauf der Federeinrichtung zu erreichen, weist die Ausstellschere
einen Lenker auf, der mit einem freien Ende an der Stulpschiene schwenkbar befestigt
und mit dem anderen freien Ende über einen am Lenker befestigten Zapfen in einem Langloch
des Ausstellarms verschiebbar geführt ist, wobei eine am Lenker aufweisende Kulisse
mit Eingreifen eines am Mitnehmer befestigten Kulissenfolgers, der Ausstellarm zwangsgesteuert
schwenkbar ist und eine lineare Schubbewegung des flügelseitigen Ausstellarmdrehgelenks
ermöglicht.
[0044] In einer verriegelten Position des Flügels zum Rahmen des Fensters oder der Tür ist
der montierte herkömmliche Treibstangenbeschlag in Wirkverbindung mit am Rahmen angeordneten
Riegeleingriffen in der Lage, durch einen Andruck eine Dichtwirkung zu bewirken. Um
unterstützend auch im Bereich der Vorrichtung eine verriegelte Wirkung zu erreichen,
den Einfluss der Dichtwirkung des Treibstangenbeschlags mit den Riegeleingriffen nicht
nachteilig zu beeinflussen und um in der Drehstellung eine Arretierung des Ausstellarms
zu bewirken, weist der Ausstellarm der Ausstellschere zwischen der Anlenkung am Flügel
und des Rahmens, einen an dem zum Rahmen hin weisenden Ende offenen Längsausschnitt
auf, der mit einem an dem Treibstangenbeschlag mit einer Treibstange befestigten und
durch ein Langloch der Stulpschiene hindurch geführten Zapfen in der Schließlage der
Ausstellschere zusammenwirkt.
[0045] Zur Erzielung eines kontrollierten Öffnens des Flügels mit Beabstanden vom Rahmen
in die Endlage der Öffnungsstellung oder Kippöffnungsendlage, bei einem sicheren Halt
gegen ein ungewolltes Entkuppeln der Ausstellschere mit einem am Rahmen angeordneten
Führungsbeschlag und zur Erleichterung des Schließvorgangs aus der geöffneten Stellung
in die Schließlage, ist der Ausstellarm der Ausstellschere zum Rahmen hin weisend
mittels eines Führungszapfens mit dem am Rahmen befestigten Führungsbeschlag in einer
Führungsnut eines Führungsschiebers führend gelagert. Außerdem weist vorzugsweise
der Führungsbeschlag eine Ein- und Austrittsöffnung zum Entkuppeln für den Führungszapfen
aus der Führungsnut auf, so dass der Flügel ohne Einfluss der Vorrichtung, beispielsweise
bei einem Dreh- Kipp- Fenster oder Tür in kippbarer Wirkverbindung der Vorrichtung
bei einer Drehbereitschaftsstellung des Treibstangenbeschlags, geöffnet werden kann.
In vorteilhafter Weiterbildung ist weiterhin eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen,
welche das selbständige Austreten des Führungszapfens des Ausstellarms bei einem Dreh-
Kipp- Fenster oder -Tür in kippbarer Wirkverbindung aus der Ein- und Austrittsöffnung
verhindert.
[0046] Zur einfachen Gestaltung und Verbindung des Führungsbeschlags bei der Montage an
den Rahmen, weist der Führungsbeschlag eine Grundplatte mit Aufnahmebohrungen für
Befestigungsschrauben zum Befestigen am Rahmen auf. Um ein Austreten des Führungszapfens
aus der Führungsnut während der Bewegung des Flügels zum Rahmen aus der Schließlage
in die Öffnungsendlage, vorzugsweise der Kippöffnungsendlage, zu verhindern und ein
Ein- und Austreten des Führungszapfens der Ausstellschere zum Führungsbeschlag zu
ermöglichen, ist der Führungsschieber in einem Langloch der Grundplatte in Längsrichtung
der Beschlagnut verschiebbar geführt und lässt sich zwangsgesteuert in die entsprechende
vorgesehene Position verlagern.
[0047] Als einfach in der Herstellung und kostengünstig erweist sich die Ausbildung der
Sicherungsvorrichtung bei einer Fertigung aus einem L-förmigen Bandmaterial. Zur einfachen
und sicheren Montage ist die Sicherungsvorrichtung an der Grundplatte kraft- und/
oder formschlüssig befestigt. Eine Erhöhung der Funktionssicherheit des Kuppeln und
Entkuppeln des Führungszapfens mit der Ausstellschere, beispielsweise bei einem Dreh-
Kipp- Fenster oder -Tür, in den jeweiligen Stellungen der Schließlage, der Drehbereitschaftsstellung
und Kippöffnungslage des Treibstangenbeschlags wird dadurch ermöglicht, dass die Sicherungsvorrichtung
mit dem Führungsschieber in den jeweiligen Stellungen durch eine Fixiervorrichtung
lösbar gekoppelt ist und damit den Führungszapfen während der Kippöffnungsbewegung
in der Führungsnut des Führungsschiebers sichernd beweglich lagert. Vorzugsweise ist
dabei die lösbare Kopplung der Fixiervorrichtung eine Rast/ Schnappverbindung.
[0048] In entkuppelter Lage der Ausstellschere zum Führungsbeschlag, wobei sich beispielsweise
bei einem Dreh- Kipp- Fenster oder -Tür der Treibstangenbeschlag in der Lage zum Drehöffnen
und in verriegelter Lage befindet, sind der Führungsschieber und die Sicherungsvorrichtung
quer zur Beschlagnut des Flügels voneinander beabstandet und bilden einen Spalt, der
das freie Betätigungsfeld des Führungszapfens des Ausstellarms der Ausstellschere
herstellt. Mit Betätigung des Treibstangenbeschlags in Richtung Schwenklage oder Kippöffnungslage
des Flügels zum Rahmen, wird der Führungszapfen des Ausstellarms durch zwangsweises
Verschieben des Führungsschiebers in die Führungsnut überführt, wobei die Sicherungsvorrichtung
mit einem Arm die Ein- und Austrittsöffnung des Führungsschiebers schließt.
[0049] Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung zur Unterstützung
und Erleichterung des Öffnens und Schließens für einen Flügel eines Fensters oder
einer Tür, bei dem zwischen einem Rahmen und dem Flügel des Fensters oder der Tür
eine Federeinrichtung vorgesehen ist, wobei die Federeinrichtung in Wirkverbindung
mit einer Ausstellschere ist. Dabei wird je nach Bewegungsrichtung des Flügels zum
Rahmen in eine Schließlage oder in eine Öffnungsendlage, im Wechsel ein Beschleunigen
oder Dämpfen des Flügels erreicht, wobei die wechselnde Wirkung des Beschleunigen
oder Dämpfen des Flügels durch einen Tausch der Federkraft oder Energie der Federeinrichtung
in der Schließlage und in der Öffnungsendlage gelingt, wobei durch die Federeinrichtung
in Richtung der Schließlage oder Öffnungsendlage erreicht wird, Federkraft oder Energie
beaufschlagt zu speichern und den Flügel zu dämpfen und mit Abgabe der gespeicherten
Federkraft oder Energie aus der Schließlage oder Öffnungsendlage heraus eine Beschleunigung
des Flügel ermöglicht, wobei sich die Federkraft der Federeinrichtung in einer Öffnungs-
oder Schließschwenklage entspannt und wieder gespannt wird.
[0050] Die einfache Kopplung der Vorrichtung an den Treibstangenbeschlag und dadurch, dass
die Vorrichtung als eine Baueinheit unabhängig von dem Treibstangenbeschlag ausgestaltet
ist, ermöglicht eine Montage mit dem Treibstangenbeschlag oder im Bedarfsfall ein
nachträgliches Montieren an den bereits vormontierten Treibstangenbeschlag.
[0051] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Fensters oder einer Tür in einer der Ausstellschere
des Treibstangenbeschlags ausgestellten Kippöffnungsendlage im Flügel und Rahmen montierten
Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Öffnungsendlage,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht in einem Ausschnitt eines Fensters oder einer Tür in
einer der Ausstellschere des Treibstangenbeschlags ausgestellten Öffnungsschwenklage
oder Schließschwenklage im Flügel montierten Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Öffnungsschwenklage oder Schließschwenklage,
- Fig. 2b
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung im Flügel und Rahmen montierten Zustand
nach Fig. 1 mit der am Flügel angelenkten Ausstellschere und dem am Rahmen befestigten
Führungsbeschlag der Vorrichtung in ausgestellter Öffnungsendlage,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, ohne Flügel und Rahmen in
ausgestellter Öffnungsendlage und mit vergrößertem Ausschnitt,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 in einem in Schließlage des
Fensters oder der Tür montierten Zustand,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 4 in Schließlage ohne das Fenster
oder die Tür, mit einem vergrößerten Ausschnitt der Federeinrichtung und einer Ausführung
einer Einstelleinrichtung zur Einstellung der Federsteifigkeit und der Federvorspannung,
- Fig. 6
- eine Explosionsdarstellung der Vorrichtung in einem Ausschnitt nach Fig. 4,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht in einem Ausschnitt der Federeinrichtung nach Fig. 4
mit Ausführung einer Vorspanneinrichtung,
- Fig. 8
- eine Explosionsdarstellung der Vorrichtung mit der Federeinrichtung nach Fig. 4 und
der Vorspanneinrichtung nach Fig. 7 und mit einem vergrößerten Ausschnitt dazu,
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung der Vorrichtung im Ausschnitt der Federeinrichtung nach Fig.
4 und der Vorspanneinrichtung nach Fig. 7 und Fig. 8,
- Fig.10
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in Schließlage ohne das Fenster oder
die Tür, in einem vergrößerten Ausschnitt der Federeinrichtung, mit einer weiteren
Ausführung einer Einstelleinrichtung zur Einstellung der Federsteifigkeit und einer
Verstellung über eine Vorspanneinrichtung zur Federvorspannung,
- Fig. 11
- eine Schnittdarstellung der Vorrichtung nach Fig. 10 mit weiteren vergrößerten Ausschnitten
zur Einstellung der Federsteifigkeit und einer Verstellung der Federvorspannung über
eine Vorspanneinrichtung,
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in Schließlage ohne das Fenster oder
die Tür, in einem vergrößerten Ausschnitt einer weiteren Ausführung einer Federeinrichtung
mit zwei Druckfedern,
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in Schließlage ohne das Fenster oder
die Tür, in einem vergrößerten Ausschnitt einer weiteren Ausführung einer Federeinrichtung
mit zwei Zugfedern,
- Fig. 14
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in Schließlage ohne das Fenster oder
die Tür, in einem vergrößerten Ausschnitt der Ausstellschere mit einem Längsausschnitt,
- Fig. 15
- eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung in Schließlage ohne das Fenster oder
die Tür, in einem vergrößerten Ausschnitt der Ausstellschere nach Fig. 4 mit einem
Führungsbeschlag der Vorrichtung nach Fig. 2,
- Fig. 16a
- eine perspektivische Ansicht des am Rahmen montierbaren Führungsbeschlags nach Fig.
2 und Fig. 15, mit einem Sicherungselement in einer der Ausstellschere der Vorrichtung
befindlichen Schwenklage oder Kippöffnungslage des Flügels zum Rahmen,
- Fig. 16b
- eine perspektivische Ansicht des am Rahmen montierbaren Führungsbeschlags nach Fig.
2 und Fig. 15, mit dem Sicherungselement nach Fig.16a in einer der Ausstellschere
der Vorrichtung befindlichen Lage zum Drehöffnen des Flügels zum Rahmen,
- Fig. 16c
- eine perspektivische Ansicht des am Rahmen montierbaren Führungsbeschlags nach Fig.
2 und Fig. 15, mit dem Sicherungselement nach Fig.16a in einer der Ausstellschere
der Vorrichtung befindlichen verriegelten Lage des Flügels zum Rahmen,
- Fig. 17a
- eine Vorderansicht des am Rahmen montierbaren Führungsbeschlags nach Fig. 16a, mit
dem Sicherungselement in einer der Ausstellschere mit einem Führungszapfen in einer
Führungsnut angeordneten, der Vorrichtung befindlichen Schwenklage oder Kippöffnungslage
des Flügels zum Rahmen,
- Fig. 17b
- eine Vorderansicht des am Rahmen montierbaren Führungsbeschlags nach Fig. 16b, mit
dem Sicherungselement und mit außer Eingriff Position des an der Ausstellschere angeordneten
Führungszapfens zur Führungsnut, der Vorrichtung befindlichen Lage zum Drehöffnen
des Flügels zum Rahmen, und
- Fig. 17c
- eine Vorderansicht des am Rahmen montierbaren Führungsbeschlags nach Fig. 16c, mit
dem Sicherungselement und mit außer Eingriff Position des an der Ausstellschere angeordneten
Führungszapfens zur Führungsnut, der Vorrichtung befindlichen verriegelten Lage des
Flügels zum Rahmen.
[0052] In der Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 vorgesehen, welche als Erleichterung und Unterstützung
bei der Bedienung des Fensters oder der Tür 3 von der Schließlage nach Fig. 4 in die
Öffnungsendlage nach Fig. 1 und umgekehrt in die Schließlage eines Flügels 2 zum Rahmen
4 eingesetzt wird. Bei diesen Anwendungen sind Treibstangenbeschläge 77 bekannt, die
über Treibstangengetriebe und Eckumlenkungen eine Betätigungsbewegung eines Bedienungshebels
über mehr als eine oder alle Seiten des Flügels 2 weiterleiten, um an mehreren den
Flügelumfang verteilten Stellen durch Verschlussvorrichtungen eine Verriegelung und
durch eine Ausstellvorrichtung eine Dreh- und/ oder Kippöffnungsstellung oder Parallelabstellung
des Flügels 2 gegen den Rahmen 4 zu bewirken.
[0053] In diesen Bereichen wird zunehmend ein gesteigerter Komfortanspruch erkennbar, der
mit einem erhöhten Sicherheitsbewusstsein verbunden ist. Um diesen Ansprüchen zu genügen,
ist der Funktionsumfang der Komponenten der Baueinheit zu steigern.
[0054] Dazu ist nach Fig. 1 bis 3 die kombinierte Verzögerungs- und Beschleunigungsvorrichtung
1 für den Flügel 2 von Fenstern oder Türen 3 vorgesehen, die zur Unterstützung und
Erleichterung des Öffnens und Schließens für einen Flügel 2 eines Fensters oder einer
Tür 3 wenigstens, eine zwischen dem Rahmen 4 und dem Flügel 2 des Fensters oder der
Tür 3 zur Öffnungs- und Schließunterstützung wirkende Federeinrichtung 5 aufweist,
und mit einer Ausstellschere 6 wirkverbunden ist, deren Öffnungsweite in einer Öffnungsendlage
durch einen einerseits am Rahmen 4 und andererseits am Flügel 2 schwenkbeweglich angelenkten
Ausstellarm 7 begrenzbar ist. In der Schließlage des Flügels 2 zum Rahmen 4 nach Fig.
4 bis 5, ist die Federeinrichtung 5, ausgehend von dem unbelasteten Zustand der Federeinrichtung
5 aufgrund einer ersten Längenänderung 8 Federkraft beaufschlagt gespeichert und beschleunigt
den Flügel 2 mit Bewegung des Ausstellarms 7 aus der Schließlage des Flügels 2 heraus
mit Entfernen vom Rahmen 4 in Richtung einer Öffnungsschwenklage nach Fig. 2a und
gibt die gespeicherte Federkraft ab. Bei weiterer Änderung des Abstandes des Flügels
2 zum Rahmen 4 mit Bewegung des Ausstellarms 7 aus der Öffnungsschwenklage in Richtung
einer begrenzten Öffnungsendlage des Flügels 2 nach Fig. 1 bis 3, wird die Federkraft
der Federeinrichtung 5, ausgehend von dem unbelasteten Zustand der Federeinrichtung
5 bei einer zweiten Längenänderung 9 nach Fig. 2b und Fig. 5 aufbauend gespeichert,
welche entgegengesetzt zur ersten Längenänderung 8 wirksam ist, so dass der Flügel
2 dämpfend in die Öffnungsendlage bewegt wird. Bei einer umgekehrten Schließbewegung
des Flügels 2 mit Bewegung des Ausstellarms 7 aus der Öffnungsendlage nach Fig. 1
und 3 heraus, wird die gespeicherte Energie der Federeinrichtung 5 abgegeben und beschleunigt
den Flügel 2 in Richtung einer Schließschwenklage nach Fig. 2a. Mit weiterer Bewegung
des Ausstellarms 7 aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels
2 nach Fig. 4, wird die Federkraft der Federeinrichtung 5 aufbauend gespeichert, so
dass der Flügel 2 dämpfend die Schließlage erreicht.
[0055] Dadurch, dass sich die Federeinrichtung 5 während des Öffnungsvorganges aus der anliegenden
Schließlage des Flügels 2 zum Rahmen 4 nach Fig. 4 heraus entspannt, wird automatisch
Energie abgegeben, was eine Unterstützung des Öffnens des Flügels 2 aus der Schließlage
in Richtung der Öffnungsschwenklage Fig. 2a bewirkt. Mit Erreichen der Öffnungsschwenklage
nach Fig. 2a, ist die Federeinrichtung 5 entspannt und baut sich mit weiterer Betätigung
des Flügels 2 in Richtung der Öffnungsendlage auf, so dass die Federeinrichtung 5
mit Erreichen der Öffnungsendlage nach Fig. 1 und 3 die Energie speichert. Mit Überführen
des Flügels 2 aus der sicher gehaltenen Öffnungsendlage, entlädt sich die gespeicherte
Energie mit Entspannen der Federeinrichtung 5 bis in die Schließschwenklage nach Fig.
2a. Die entspannte Federeinrichtung 5 wird mit weiterer Bewegung des Flügels 2 aus
der Schließschwenklage in Richtung der Schließlage nach Fig. 4 gespannt und baut Energie
auf, die in der Schließlage gespeichert wird. In Öffnungsschwenklage und in Schließschwenklage
nach Fig. 2a befindet sich der Flügel 2 zum Rahmen 4 in einer Teil geöffneten Position,
einer Zwischenlage oder Übergangslage, mit einer der Federeinrichtung 5 entlasteten
vollständig freigesetzten Energie.
[0056] Die Vorrichtung 1 lässt sich bei den Bedienungsarten des Flügels 2 für ein Kippvorgang,
Dreh- oder Abstellvorgang einsetzen, wobei nachstehend auf den Kippvorgang näher eingegangen
wird.
[0057] Die Handkraft an der nicht dargestellten Betätigungshandhabe beispielsweise zur Ausführung
des Kippvorgangs wird reduziert. Hierzu wird die Kraft, die aus der Verlagerung des
Schwerpunktes des Flügels 2 beim Kippvorgang resultiert, in der Federeinrichtung 5
gespeichert. Die zuvor gespeicherte Federkraft unterstützt und reduziert die notwendige
Handkraft an der Betätigungshandhabe zur Ausführung des Kippvorgangs. Zudem gelingt
eine Reduzierung der Dynamik des Flügels 2 durch die optimale dämpfende Wirkung der
Federeinrichtung 5 auf den Flügel 2 in Richtung der Schließlage und der Öffnungsendlage.
Die dämpfende Wirkung reduziert zudem die Belastungen der Treibstangenbeschlagbauteile
77, insbesondere die Scharnierbauteile, des Fensters oder der Tür 3.
[0058] Zur verdeckten Festlegung der Vorrichtung 1 in dem Falzraum 11 und/ oder der Beschlagnut
10 zwischen dem Rahmen 4 und dem Flügel 2 nach Fig. 1 und Fig. 4, ist die Vorrichtung
1 in den Abmaßen, beispielsweise in der Höhe dem in dem Falzraum 11 und/ oder der
Beschlagnut 10 durch die Betätigungshandhabe betätigbar angeordneten Treibstangenbeschlag
77 angepasst. Die Vorrichtung 1 ist in den Querschnittsmaßen und in der Länge so bemessen,
dass eine Montage keine weitere Bearbeitung am Fenster oder der Tür 3 erfordert. Die
funktionell wirkenden Bauteile der Vorrichtung 1 sind dazu in Längsrichtung der Beschlagnut
10 ausgerichtet (Fig. 4).
[0059] Nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1, weist die Federeinrichtung
5 nach Fig. 1 bis Fig. 6 eine Druckfeder 12 als Schraubendruckfeder auf, wobei die
Druckfeder 12 in Längsrichtung der Beschlagnut 10 wirkend, aus der Schließlage nach
Fig. 4 des Flügels 2 heraus in Richtung der Öffnungsschwenklage nach Fig. 2a auf Druck
belastet ist und mit Bewegung des Ausstellarms 7 der Ausstellschere 6 aus der Öffnungsschwenklage
in Richtung der Öffnungsendlage nach Fig. 1 des Flügels 2 auf Zug belastet ist, wobei
mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels 2 und Bewegung des Ausstellarms 7 aus
der Öffnungsendlage nach Fig. 1 heraus in Richtung der Schließschwenklage nach Fig.
2a, sich die auf Zug belastete Druckfeder 12 entspannt, und die Druckfeder 12 mit
Bewegung des Ausstellarms 7 aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des
Flügels 2 auf Druck belastet ist.
[0060] Dazu ist die Druckfeder 12 nach Fig. 3 aktiv mit dem Ausstellarm 7 der Ausstellschere
6 wirkverbunden, wobei ein freies Ende 13 der Druckfeder 12 kraft und/ oder formschlüssig
nach einem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und Fig. 6 auf einen am Mitnehmer 15 befestigten
Stift aufgedreht und ein drehbewegliches Ende 14 des Ausstellarms 7 an den an der
Ausstellschere 6 längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer 15 befestigt sind.
[0061] Nach Fig. 5 bis Fig. 7 umgreift die Druckfeder 12 über die Länge deren Windungen
16 einen Rundstab 17 oder wird nach Fig. 10 von einer außerhalb der Windungen 16 angeordneten
Hülse 18 in Längsrichtung der Beschlagnut 10 führend formstabil umgreifend gehalten.
Form- und/ oder kraftschlüssig verbunden wird der Rundstab 17 oder die Hülse 18 an
einer in Richtung zur Beschlagnut 10 am Flügel 2 befestigten Stulpschiene 19 der Ausstellschere
6 der Vorrichtung 1. Die Verbindung selbst ist nicht weiter dargestellt, kann aber
beispielsweise durch eine Nietverbindung, eine Schraubverbindung oder eine Verbindung
durch einen Schweißvorgang geschaffen werden.
[0062] Nach Fig. 5 bis 6 und nach Fig. 10 bis 11 weist die Federeinrichtung 5 eine Einstelleinrichtung
20, 25 zur Federsteifigkeit auf. Zur Einstellung der Federsteifigkeit wird die aktive
Federlänge mit den aktiv beanspruchten Windungen 21 in der Öffnungsschwenklage oder
Schließschwenklage bzw. zwischen dem Übergangspunkt der Öffnungs- zur Schließunterstützung
verändert. Anhand von einer Gleichung oder Diagramm in Abhängigkeit von der Lage des
Schwerpunktes des Flügels sowie dessen Masse, kann die Einstellung der aktiven Windungen
21 für die Federsteifigkeit ermittelt und eingestellt werden.
[0063] Ebenso lässt sich auch über die Einstelleinrichtung 20, 25 die Federvorspannung einstellen.
Die Ermittlung der Einstellung der Federvorspannung der Federeinrichtung 5 erfolgt
entweder anhand von einer Gleichung oder einem Diagramm, falls die Lage des Schwerpunktes
des Flügels 2 bekannt ist. Alternativ lässt sich die Einstellung der Federvorspannung,
beispielsweise bei einem kippbaren Flügel 2 durch einen Kipptest, ermitteln.
[0064] Durch die Einstellung mittels der Einstelleinrichtung 20, 25, wird somit die Anzahl
der Windungen 16 der Druckfeder 12 aufgeteilt, in eine Anzahl aktiver, beanspruchter
Windungen 21 und eine Anzahl inaktiver, passiver Windungen 22.
[0065] Zur Einstellung der Federsteifigkeit und der Federvorspannung, weist die Einstelleinrichtung
20 nach Fig. 5 bis 6 ein Sperrelement 23 auf, welches in diesem Ausführungsbeispiel
aus einem Klipsring oder Sprengring besteht. Es sind aber auch andere Verbindungsbauteile
denkbar. Der Klipsring oder Sprengring durchgreift nach Fig. 5 einen im vorgegeben
ermittelten Abstand aufweisenden Freiraum zwischen den Windungen 16 der Druckfeder
12, wobei der Klipsring oder Sprengring in die am Rundstab 17 stufenweise angeordneten
Nuten oder stufenlos spindelartig bildenden Nuten 24 eingreifen und eine form- und/
oder kraftschlüssig Verbindung bewirken.
[0066] Die weitere Ausgestaltung einer Einstelleinrichtung 25 nach Fig. 10 bis 11, mit welcher
sich die Federsteifigkeit einstellen lässt, besteht aus einer Gewindespindel oder
Gewindestange 26, die mit einem freien Ende 27 drehbeweglich mit einem in Wirkverlängerung
der Hülse 18 an der Stulpschiene 19 der Ausstellschere 6 befestigten Steg 28 durch
eine Durchgangsbohrung 29 oder durch eine weitere Durchgangsbohrung geführt, an der
Durchgangsbohrung 29 mit jeweils von beiden Seiten des Stegs 28 angeordneten Muttern
30, 31 kraftschlüssig verbunden ist. Dabei greift nach Fig. 11 ein am anderen freien
Ende 32 aufweisender Kopf 33 mittels Außenwindungen 34 zwischen die Windungen 16 der
Druckfeder 12 auf der Innenseite 35 ein, wobei durch einen am Kopf 36 des freien Endes
37 aufweisender Werkzeugeingriff, vorzugsweise ein Innensechskant 38, mittels eines
Werkzeugs durch Lösen der Muttern 30, 31 je nach Stellrichtung der Gewindestange 26
die Aufteilung der Windungen 16 in aktive Windungen 21 und inaktive, passive Windungen
22 bewirkt.
[0067] Nach Fig. 7 bis 9 und Fig. 10 bis 11 wird zur Erzielung einer Einstellung der Federvorspannung
der Federeinrichtung 5 durch die Vorspanneinrichtungen 39, 53 erreicht.
[0068] Mittels der Vorspanneinrichtungen 39, 53 ist der Abstand 40, 21 zwischen dem ersten
angelenkten Ende 13 und dem zweiten angelenkten Ende 41, 32 der Federeinrichtung 5
aufweisenden Druckfeder 12 einstellbar.
[0069] Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung der Vorspanneinrichtung 39 nach Fig. 7 bis
9, besteht aus einem Gewindestift 42, der durch Ineinandergreifen mit einem Absatz
43 in einer Bohrung 44 am Mitnehmer 15 form- und/ oder kraftschlüssig nach einem Ausführungsbeispiel
der Fig. 8 durch einen Sicherungsring gehalten und drehbeweglich gelagert eine erste
Koppelstelle 45 bildet, und mit einem zweiten im Querschnitt verjüngten Zapfen 46
in einer Aufnahmebohrung 47 des Rundstabes 17 in Längsrichtung führend verschiebbar
die zweite Koppelstelle 48 aufweist, wobei der Gewindestift 42 und der Rundstab 17
eine Mittelachse 49 bilden.
[0070] Zur Verstellung der Vorspanneinrichtung 39 nach Fig. 7 bis 9, nimmt der Gewindestift
42 eine Gewindehülse 50 drehbeweglich auf, die mit dem Ende 13 der Druckfeder 12 wirkverbunden
ist und beispielsweise durch ein kraftschlüssig an der Gewindehülse 50 befestigten
Zylinderstift oder Spannstift nach Fig. 9 geradlinig führend in einem in Längsrichtung
der Stulpschiene 19 angeordneten Langloch 51 der Ausstellschere 6 gelagert ist, wobei
der Gewindestift 42 an der Koppelstelle 45 zum Mitnehmer 15 hin weisend, ein Werkzeugeingriff
vorzugsweise ein Innensechskant 52 aufweist, und mittels eines Werkzeugs eine Verstellung
der Gewindehülse 50 bewirkt, so dass sich der Abstand 40 der Druckfeder 12 verändern
lässt.
[0071] Eine weitere Ausgestaltung der Vorspanneinrichtung 53 ist nach Fig. 10 bis 11 vorgesehen,
welche eine Gewindespindel oder Gewindestange 26 aufweist, die mit einem freien Ende
27 drehbeweglich mit einem in Wirkverlängerung der Hülse 18 an der Stulpschiene 19
der Ausstellschere 6 befestigten Steg 28 durch eine Durchgangsbohrung 29 geführt,
mit jeweils von beiden Seiten des Stegs 28 angeordneten Muttern 30, 31 kraftschlüssig
verbunden ist. Ein am anderen freien Ende 32 aufweisender Kopf 33 greift mittels Außenwindungen
34 zwischen die Windungen 16 der Druckfeder 12 Innenseitig 35 ein, wobei über ein
Werkzeug durch Lösen der von der Druckfeder 12 entfernten Mutter 31 und Drehen der
zur Druckfeder 12 gerichteten Mutter 30, je nach Stellrichtung der Gewindestange 26,
die Druckfeder 12 durch die Gewindestange 26 spannbar oder entlastet, entspannbar
ist.
[0072] Eine weitere Ausgestaltung der Federeinrichtung 5 ist nach der Fig. 12 aufgezeigt.
Dabei wirken zwei Druckfedern 54, 55 als Schraubendruckfedern in Längsrichtung der
Beschlagnut 10, wobei aus der Schließlage des Flügels 2 zum Rahmen 4 heraus die erste
Druckfeder 54 auf Druck beansprucht, in Richtung der Öffnungsschwenklage nach Fig.
2a die gespeicherte Energie der Federkraft abgibt und schließlich vollständig freisetzt,
wobei mit Bewegung des Ausstellarms 7 der Ausstellschere 6 aus der Öffnungsschwenklage
in Richtung der Öffnungsendlage nach Fig. 1 des Flügels 2 zum Rahmen 4, die zweite
entlastete Druckfeder 55 auf Druck beansprucht wird und dabei Energie aufbauend speichert.
Mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels 2 zum Rahmen 4 und Bewegung des Ausstellarms
7 aus der Öffnungsendlage nach Fig. 1 heraus in Richtung einer Schließschwenklage
nach Fig. 2a, entspannt sich die zweite auf Druck beanspruchte und Energie gespeicherte
Druckfeder 55 vollständig, wobei die erste Druckfeder 54 mit Bewegung des Ausstellarms
7 aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels 2 zum Rahmen 4 auf
Druck belastet wird und dabei Energie aufbauend speichert.
[0073] Die in der Federeinrichtung 5 wirkenden Druckfedern 54, 55, sind zur funktionellen
Übertragung aktiv mit dem Ausstellarm 7 der Ausstellschere 6 wirkverbunden, wobei
das drehbewegliche Ende 14 des Ausstellarms 7 an einem an der Ausstellschere 6 der
Beschlagnut 10 längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer 56 befestigt ist. Darüber hinaus
sind die Druckfedern 54, 55 mit jeweils einem Ende 57, 58 mit einem Steg 59 eines
Mitnehmers 56 je nach Öffnungslage des Ausstellarms 7 wirkverbunden und werden durch
jeweils an einer am Flügel 2 befestigten Stulpschiene 60 angeordneten Anschlagfixierungen
61, 62 mit den jeweiligen anderen Enden 63, 64 führend gehalten.
[0074] Denkbar ist eine Kombination der Ausgestaltung der Federeinrichtung 5 nach Fig. 12
mit den vorliegenden Einstelleinrichtungen 20, 25 und Vorspanneinrichtungen 39, 53.
[0075] Eine weitere Ausgestaltung der Federeinrichtung 5 ergibt sich durch zwei Zugfedern
65, 66 als Schraubenzugfedern nach Fig. 13. Dabei sind die Zugfedern 65, 66 in Längsrichtung
der Beschlagnut 10 wirkend. Aus der Schließlage nach Fig. 4 des Flügels 2 zum Rahmen
4 heraus gibt eine erste auf Zug beanspruchte Zugfeder 65 in Richtung der Öffnungsschwenklage
die gespeicherte Energie der Federkraft ab, welche schließlich vollständig freisetzt
ist, wobei mit Bewegung des Ausstellarms 7 der Ausstellschere 6 aus der Öffnungsschwenklage
nach Fig. 2a in Richtung der Öffnungsendlage des Flügels 2 zum Rahmen 4, die zweite
entlastete Zugfeder 66 auf Zug beansprucht wird und dabei Energie aufbauend speichert.
Mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels 2 zum Rahmen 4 und Bewegung des Ausstellarms
7 aus der Öffnungsendlage nach Fig. 1 heraus in Richtung einer Schließschwenklage,
entspannt sich die zweite auf Zug beanspruchte und Energie gespeicherte Zugfeder 66
vollständig, wobei die erste Zugfeder 65 mit Bewegung des Ausstellarms 7 aus der Schließschwenklage
nach Fig. 2a in Richtung Schließlage des Flügels 2 zum Rahmen 4 auf Zug belastet wird
und dabei Energie aufbauend speichert.
[0076] Die in der Federeinrichtung 5 wirkenden Zugfedern 65, 66 nach Fig. 13, sind zur funktionellen
Übertragung aktiv mit dem Ausstellarm 7 der Ausstellschere 6 wirkverbunden, wobei
das drehbewegliche Ende 14 des Ausstellarms 7 an einem an der Ausstellschere 6 der
Beschlagnut 10 längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer 67 befestigt ist. Darüber hinaus
sind die Zugfedern 65, 66 mit jeweils einem Ende 68, 69 mit einem Steg 70, 71 eines
Mitnehmers 67 je nach Öffnungslage des Ausstellarms 7 wirkverbunden und werden durch
jeweils einen an dem Flügel 2 befestigten Stulpschiene 72 angeordneten Zapfen 73,
74 mit den jeweiligen anderen Enden 75, 76 gehalten.
[0077] Denkbar ist eine Kombination der Ausgestaltung der Federeinrichtung 5 nach Fig. 13
mit den vorliegenden Einstelleinrichtungen 20, 25 und Vorspanneinrichtungen 39, 53.
[0078] Nach Fig. 5 besteht die Vorrichtung 1 aus der Federeinrichtung 5, der Einstelleinrichtung
20, 25, der Vorspanneinrichtung 39, 53 und der Ausstellschere 6 und bildet eine Baueinheit.
Durch die damit klare Trennung der Vorrichtung 1 und dem Treibstangenbeschlag 77 des
Fensters oder der Tür 3, tritt die Montage der Vorrichtung 1 nicht in Abhängigkeit
des Treibstangenbeschlags 77. Gleichwohl bleibt die Montage der Vorrichtung 1 durch
eine Form- und/ oder Kraftschlussverbindung erhalten. Aufgrund der angepassten Maße
der Vorrichtung 1 zum Treibstangenbeschlag 77 entsteht dadurch auch eine in seiner
Länge auf den Treibstangenbeschlag anpassbare Vorrichtung 1, die nach Bedarf sowohl
am senkrechten Holm oder am horizontalen Holm des Flügels 2 montierbar ist.
[0079] Damit lässt sich die Vorrichtung 1, insbesondere die Ausstellschere 6, unabhängig
oder in Verbindung mit einem manuell oder motorisch antreibbaren Treibstangenbeschlag
77 in der Beschlagnut 10 und in dem Falzraum 11 anordnen und befestigen.
[0080] Nach Fig. 1 bis 2 wird deutlich, dass mit der Vorrichtung 1 zusätzlich eine Integration
eines Falzluftbegrenzers mit Wirkung eines Aushebelschutzes an einem herkömmlichen
Treibstangenbeschlag 77 erreicht wird, da die Ausstellschere 6 der Vorrichtung 1 mit
Verstellung des Flügels 2 aus der Schließlage nach Fig. 4 in Richtung der Öffnungsendlage
nach Fig. 1 bis 2, vorzugsweise in Kippöffnungsendlage, zusammen mit einer schwenkbeweglichen
Ausstellschere 78 des Treibstangenbeschlags 77 schwenkbar wirkend, aber getrennt voneinander
bewegt einen Begrenzungsanschlag bilden.
[0081] Zur Erreichung einer optimalen gleichmäßigen Unterstützung bei konstantem Übersetzungsverhältnis
zwischen dem Betätigungsweg, der Schließlage nach Fig. 4 und Öffnungsendlage nach
Fig. 1 bis 2 und umgekehrt, bei einem linearen Verlauf der Federeinrichtung 5, weist
die Ausstellschere 6 nach Fig. 3 einen Lenker 79 auf, der mit einem freien Ende 80
an der Stulpschiene 19, 60, 72 schwenkbar befestigt und mit dem anderen freien Ende
81 über einen am Lenker 79 befestigten Zapfen 82 in einem Langloch 83 des Ausstellarms
7 verschiebbar geführt ist, wobei eine am Lenker 79 aufweisende Kulisse 84 mit Eingreifen
eines am Mitnehmer 15, 56, 67 befestigten Kulissenfolgers 85, der Ausstellarm 7 zwangsgesteuert
schwenkbar ist und eine lineare Schubbewegung des flügelseitigen Ausstellarmdrehgelenks
ermöglicht.
[0082] In einer verriegelten Position des Flügels 2 zum Rahmen 4 des Fensters oder der Tür
3 ist der montierte herkömmliche Treibstangenbeschlag 77 in Wirkverbindung mit am
Rahmen 4 angeordneten Riegeleingriffen in der Lage, durch einen Andruck eine Dichtwirkung
zu bewirken. Um unterstützend, auch im Bereich der Vorrichtung 1, eine verriegelte
Wirkung zu erreichen, den Einfluss der Dichtwirkung des Treibstangenbeschlags mit
den Riegeleingriffen nicht nachteilig zu beeinflussen und um in der Drehstellung eine
Arretierung des Ausstellarms zu bewirken, weist der Ausstellarm 7 der Ausstellschere
6 nach Fig. 14 zwischen der Anlenkung am Flügel 2 und des Rahmens 4 nach Fig. 2b einen
an dem zum Rahmen 4 hin weisenden Ende offenen Längsausschnitt 86 auf, der mit einem
an dem Treibstangenbeschlag 77 mit einer Treibstange 87 befestigten und durch ein
Langloch 88 der Stulpschiene 19, 60, 72 hindurch geführten Zapfen 89 in der Schließlage
der Ausstellschere 6 zusammenwirkt.
[0083] Nach Fig. 2b und Fig. 15 bis 17, ist die Ausstellschere 7 mit einem am Rahmen 4 angeordneten
Führungsbeschlag 91 kuppelbar oder gekuppelt. Beim Schließvorgang aus der geöffneten
Stellung in die Schließlage, ist der Ausstellarm 7 der Ausstellschere 6 zum Rahmen
4 hin weisend mittels eines Führungszapfens 90 mit dem am Rahmen 4 befestigten Führungsbeschlag
91 in einer Führungsnut 92 eines Führungsschiebers 93 führend gelagert. Außerdem weist,
vorzugsweise der Führungsbeschlag 91, eine Ein- und Austrittsöffnung 94 zum Entkuppeln
für den Führungszapfen 90 aus der Führungsnut 92 auf, so dass der Flügel 2 ohne Einfluss
der Vorrichtung 1, beispielsweise bei einem Dreh- Kipp- Fenster oder Tür, in kippbarer
Wirkverbindung der Vorrichtung 1 bei einer Drehbereitschaftsstellung des Treibstangenbeschlags
77 geöffnet werden kann. Ebenfalls aus den Fig. 16 bis 17 ist eine Sicherungsvorrichtung
95 vorgesehen, welche das selbständige Austreten des Führungszapfens 90 des Ausstellarms
7 aus der Ein- und Austrittsöffnung 94 verhindert.
[0084] Zur Montage des Führungsbeschlags 91 an den Rahmen 4, weist der Führungsbeschlag
91 nach Fig. 16 eine Grundplatte 96 mit Aufnahmebohrungen 97 für Befestigungsschrauben
zum Befestigen am Rahmen 4 auf. Um ein Austreten des Führungszapfens 90 aus der Führungsnut
92 während der Bewegung des Flügels 2 zum Rahmen 4 aus der Schließlage in die Öffnungsendlage
vorzugsweise der Kippöffnungsendlage zu verhindern und ein Ein- und Austreten des
Führungszapfens 90 der Ausstellschere 6 zum Führungsbeschlag 91 zu ermöglichen, ist
der Führungsschieber 93 nach Fig. 16 in einem Langloch 98 der Grundplatte 96 in Längsrichtung
der Beschlagnut 10 verschiebbar geführt und lässt sich zwangsgesteuert in die entsprechend
vorgesehene Position verlagern.
[0085] Nach Fig. 16 wird deutlich, dass die Sicherungsvorrichtung 95 aus einem L-förmigen
Bandmaterial besteht. Befestigt ist die Sicherungsvorrichtung 95 an der Grundplatte
96 entweder durch Kraft- und/ oder Formschluss. Für die Bereitstellung der Vorrichtung
1 eines Dreh- Kipp- Fensters oder Tür, muss die Verbindung des Führungszapfens 90
der Ausstellschere 6 zu dem Führungsbeschlag 91 kuppel- und entkuppelbar ausgeführt
sein. Nach Fig. 16 bis 17 ist dazu die Sicherungsvorrichtung 95 in den jeweiligen
Stellungen der Schließlage, der Drehbereitschaftsstellung und Kippöffnungslage des
Treibstangenbeschlags 77, mit dem Führungsschieber 93 in den jeweiligen Stellungen
durch eine Fixiervorrichtung 100 lösbar gekoppelt, wobei der Führungszapfen 90 während
der Kippöffnungsbewegung nach Fig. 16a und Fig. 17a in der Führungsnut 92 des Führungsschiebers
93 sichernd beweglich gelagert ist. Die lösbare Kopplung der Fixiervorrichtung 100
ist dabei als Rast/ Schnappverbindung ausgebildet.
[0086] In entkuppelter Lage der Ausstellschere 6 zum Führungsbeschlag 91, wobei sich beispielsweise
bei einem Dreh- Kipp- Fenster oder -Tür der Treibstangenbeschlag 77 in der Lage zum
Drehöffnen nach Fig. 16b und Fig. 17b und in verriegelter Lage nach Fig. 16c und Fig.
17c befindet, sind der Führungsschieber 93 und die Sicherungsvorrichtung 95 quer zur
Beschlagnut 10 des Flügels 2 voneinander beabstandet und bilden einen Spalt 101, der
das freie Betätigungsfeld des Führungszapfens 90 des Ausstellarms 7 der Ausstellschere
6 herstellt. Mit Betätigung des Treibstangenbeschlags 77 in Richtung Schwenklage oder
Kippöffnungslage des Flügels 2 zum Rahmen 4, wird der Führungszapfen 90 des Ausstellarms
7 durch zwangsweises Verschieben des Führungsschiebers 93 in die Führungsnut 92 überführt,
wobei die Sicherungsvorrichtung 95 mit einem Arm 102 die Ein- und Austrittsöffnung
94 des Führungsschiebers 93 schließt (Fig. 16a und Fig. 17a).
[0087] Außerdem weist die Vorrichtung 1 nach Fig. 17 oder Fig. 5 auf der Stulpschiene 19
und am Ende der Grundplatte 96 des Führungsbeschlags 91 einen im rechten Winkel zum
Führungsbeschlag 91 weisenden Steg 103 auf, der ein Aushebeschutz für das Fenster
oder die Tür 3 bildet.
[0088] Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung 1 zur Unterstützung
und Erleichterung des Öffnens und Schließens für einen Flügel 2 eines Fensters oder
einer Tür 3 nach Fig. 1 bis 4, bei dem zwischen einem Rahmen 4 und dem Flügel 2 des
Fensters oder der Tür 3 eine Federeinrichtung 5 vorgesehen ist, wobei die Federeinrichtung
5 in Wirkverbindung mit einer Ausstellschere 6 ist, dass je nach Bewegungsrichtung
des Flügels 2 zum Rahmen 4 in eine Schließlage nach Fig. 4 oder in eine Öffnungsendlage
nach Fig. 1, im Wechsel ein Beschleunigen oder Dämpfen des Flügels 2 erreicht wird,
wobei die wechselnde Wirkung des Beschleunigen oder Dämpfen des Flügels 2 durch einen
Tausch der Federkraft oder Energie der Federeinrichtung 5 in der Schließlage nach
Fig. 4 und in der Öffnungsendlage nach Fig. 1 erreicht wird, wobei durch die Federeinrichtung
5 in Richtung der Schließlage oder Öffnungsendlage erreicht wird, Federkraft oder
Energie beaufschlagt zu speichern und den Flügel 2 dadurch dämpft und mit Abgabe der
gespeicherten Federkraft oder Energie aus der Schließlage oder Öffnungsendlage heraus
eine Beschleunigung des Flügel 2 ermöglicht, wobei sich die Federkraft der Federeinrichtung
5 in einer Öffnungs- oder Schließschwenklage entspannt und wieder gespannt wird.
Bezugszeichenliste
[0089]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Flügel
- 3
- Fenster oder Tür
- 4
- Rahmen
- 5
- Federeinrichtung
- 6
- Ausstellschere
- 7
- Ausstellarm
- 8
- Längenänderung
- 9
- Längenänderung
- 10
- Beschlagnut
- 11
- Falzraum
- 12
- Druckfeder
- 13
- Ende (Druckfeder)
- 14
- Ende (Ausstellarm)
- 15
- Mitnehmer
- 16
- Windungen
- 17
- Rundstab
- 18
- Hülse
- 19
- Stulpschiene
- 20
- Einstelleinrichtung
- 21
- aktive Windungen
- 22
- inaktive Windungen
- 23
- Sperrelement (Klipsring/ Sprengring/Splint)
- 24
- Nut
- 25
- Einstelleinrichtung
- 26
- Gewindestange
- 27
- Ende (Gewindestange)
- 28
- Steg
- 29
- Durchgangsbohrung
- 30
- Mutter
- 31
- Mutter
- 32
- Ende (Gewindestange)
- 33
- Kopf
- 34
- Außenwindung
- 35
- Innenseite
- 36
- Kopf
- 37
- Ende (Kopfende Gewindestange)
- 38
- Innensechskant
- 39
- Vorspanneinrichtung
- 40
- Abstand
- 41
- Ende (Druckfeder zum Sprengring)
- 42
- Gewindestift
- 43
- Absatz
- 44
- Bohrung
- 45
- Koppelstelle
- 46
- Zapfen
- 47
- Aufnahmebohrung
- 48
- Koppelstelle
- 49
- Mittelachse
- 50
- Gewindehülse
- 51
- Langloch
- 52
- Innensechskant
- 53
- Vorspanneinrichtung
- 54
- Druckfeder
- 55
- Druckfeder
- 56
- Mitnehmer
- 57
- Ende (Druckfeder)
- 58
- Ende (Druckfeder)
- 59
- Steg
- 60
- Stulpschiene
- 61
- Anschlagfixierung
- 62
- Anschlagfixierung
- 63
- Ende (Druckfeder)
- 64
- Ende (Druckfeder)
- 65
- Zugfeder
- 66
- Zugfeder
- 67
- Mitnehmer
- 68
- Ende (Zugfeder)
- 69
- Ende (Zugfeder)
- 70
- Steg
- 71
- Steg
- 72
- Stulpschiene
- 73
- Zapfen
- 74
- Zapfen
- 75
- Ende (Zugfeder)
- 76
- Ende (Zugfeder)
- 77
- Treibstangenbeschlag
- 78
- Ausstellschere
- 79
- Lenker
- 80
- Ende (Lenker Stulpschiene)
- 81
- Ende (Lenker Ausstellarm)
- 82
- Zapfen
- 83
- Langloch
- 84
- Kulisse
- 85
- Kulissenfolger
- 86
- Längsausschnitt
- 87
- Treibstange
- 88
- Langloch
- 89
- Zapfen
- 90
- Führungszapfen
- 91
- Führungsbeschlag
- 92
- Führungsnut
- 93
- Führungsschieber
- 94
- Ein- Austrittsöffnung
- 95
- Sicherungsvorrichtung
- 96
- Grundplatte
- 97
- Aufnahmebohrung
- 98
- Langloch
- 99
- Nut
- 100
- Fixiervorrichtung
- 101
- Spalt
- 102
- Arm
- 103
- Steg
1. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3), mit wenigstens einer zwischen
einem Rahmen (4) und dem Flügel (2) des Fensters oder der Tür (3) zur Öffnungs- und
Schließunterstützung wirkenden Federeinrichtung (5), die mit einer Ausstellschere
(6) wirkverbunden ist, deren Öffnungsweite in einer Öffnungsendlage durch einen einerseits
am Rahmen (4) und andererseits am Flügel (2) schwenkbeweglich angelenkten Ausstellelement
oder Ausstellarm (7) begrenzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) in einer Schließlage des Flügels (2) Federkraft beaufschlagt
gespeichert ist und mit Bewegung des Ausstellarms (7) aus der Schließlage des Flügels
(2) heraus in Richtung einer Öffnungsschwenklage den Flügel (2) Federkraft beaufschlagt
beschleunigt, und in Öffnungsschwenklage des Flügels (2) die gespeicherte Federkraft
abgibt, wobei die Federeinrichtung (5) mit Bewegung des Ausstellarms (7) aus der Öffnungsschwenklage
in Richtung einer Öffnungsendlage des Flügels (2) die Federkraft aufbauend speichert
und den Flügel (2) dämpfend in die Öffnungsendlage bewegt und in begrenzter Öffnungsendlage
des Flügels (2) die Federkraft beaufschlagt speichert,
dass die Federeinrichtung (5) bei einer umgekehrten Schließbewegung des Flügels (2) mit
Bewegung des Ausstellarms (7) aus der Öffnungsendlage heraus, die gespeicherte Energie
abgibt und den Flügel (2) in Richtung einer Schließschwenklage Federkraft beaufschlagt
beschleunigt, wobei die Federeinrichtung (5) mit Bewegung des Ausstellarms (7) aus
der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels (2) die Federkraft aufbauend
speichert und den Flügel (2) dämpfend in die Schließlage bewegt.
2. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3), mit wenigstens einer zwischen
einem Rahmen (4) und dem Flügel (2) des Fensters oder der Tür (3) zur Öffnungs- und
Schließunterstützung wirkenden Federeinrichtung (5), die mit einer Ausstellschere
(6) wirkverbunden ist, deren Öffnungsweite in einer Öffnungsendlage durch einen einerseits
am Rahmen (4) und andererseits am Flügel (2) schwenkbeweglich angelenkten Ausstellelement
oder Ausstellarm (7) begrenzbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausstellarm (7) der Federeinrichtung (5) so zugeordnet ist, dass die Federeinrichtung
(5) in Schließlage des Flügels (2) durch eine erste Längenänderung (8) derselben Energie
speichert, beim Öffnen des Flügels (2) durch Längenänderung der Federeinrichtung (5)
Energie freisetzt, um nach vollständiger Freigabe der Energie durch eine zweite Längenänderung
(9), die entgegengesetzt zur ersten Längenänderung (8) wirksam ist, der Öffnung des
Flügels (2) entgegen zu wirken, wobei die Federeinrichtung (5) dabei bis zur Erreichung
einer Öffnungsendlage des Flügels (2) Energie speichernd aufnimmt.
3. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnungsendlage des Flügels (2) eine Parallelabstellendlage, eine Drehöffnungsendlage
oder vorzugsweise eine Kippöffnungsendlage ist.
4. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (1) verdeckt in einer Beschlagnut (10) und/ oder einem Falzraum (11)
zwischen dem Rahmen (4) und dem Flügel (2) angeordnet ist.
5. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) eine Druckfeder (12) als Schraubendruckfeder aufweist, wobei
die Druckfeder (12) in Längsrichtung der Beschlagnut (10) wirkend, aus der Schließlage
des Flügels (2) heraus in Richtung der Öffnungsschwenklage auf Druck beansprucht ist
und mit Bewegung des Ausstellarms (7) der Ausstellschere (6) aus der Öffnungsschwenklage
in Richtung der Öffnungsendlage des Flügels (2) auf Zug beansprucht ist, wobei mit
umgekehrter Schließbewegung des Flügels (2) und Bewegung des Ausstellarms (7) aus
der Öffnungsendlage heraus in Richtung der Schließschwenklage, sich die auf Zug beanspruchte
Druckfeder (12) entspannt, und die Druckfeder (12) mit Bewegung des Ausstellarms (7)
aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels (2) auf Druck belastet
ist.
6. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfeder (12) aktiv mit dem Ausstellarm (7) der Ausstellschere (6) wirkverbunden
ist, wobei ein freies Ende (13) der Druckfeder (12) kraft und/ oder formschlüssig
und ein drehbewegliches Ende (14) des Ausstellarms (7) an einem an der Ausstellschere
(6) längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer (15) befestigt sind.
7. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfeder (12) über die Länge deren Windungen (16) durch einen innerhalb der
Windungen (16) durchgreifenden Rundstab (17) oder durch eine außerhalb der Windungen
(16) angeordnete Hülse (18) in Längsrichtung führend formstabil gehalten ist, wobei
der Rundstab (17) oder die Hülse (18) an einer in Richtung zur Beschlagnut (8) am
Flügel (2) befestigten Stulpschiene (19) der Ausstellschere (6) form- und/ oder kraftschlüssig
verbunden ist.
8. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) eine Einstelleinrichtung (20, 25) zur Federsteifigkeit und
Federvorspannung aufweist.
9. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 5 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Einstelleinrichtung (20, 25) die Anzahl der Windungen (16) der Druckfeder
(12) aufteilbar in eine Anzahl aktiver Windungen (21) und eine Anzahl inaktiver Windungen
(22) ist.
10. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstelleinrichtung (20) ein Sperrelement (23) aufweist, welches aus einem Klipsring,
Sprengring oder Splint besteht, das form- und/ oder kraftschlüssig zwischen den Windungen
(16) der Druckfeder (12) durchgreifend auf den am Rundstab (17) stufenweise angeordneten
Nuten, stufenlos spindelartig bildenden Nuten (24) oder Bohrungen sichernd befestigbar
ist.
11. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 5 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstelleinrichtung (25) aus einer Gewindespindel oder Gewindestange (26) besteht,
die mit einem freien Ende (27) drehbeweglich mit einem in Wirkverlängerung der Hülse
(18) an der Stulpschiene (19) der Ausstellschere (6) befestigten Steg (28) durch eine
Durchgangsbohrung (29) geführt, mit jeweils von beiden Seiten des Stegs (28) angeordneten
Muttern (30, 31) kraftschlüssig verbunden ist, und ein am anderen freien Ende (32)
aufweisender Kopf (33) mittels Außenwindungen (34) zwischen die Windungen (16) der
Druckfeder (12) Innenseitig (35) eingreift, wobei durch einen am Kopf (36) des Endes
(37) aufweisenden Werkzeugeingriffs, vorzugsweise ein Innensechskant (38), mittels
eines Werkzeugs durch Lösen der Muttern (30, 31) je nach Stellrichtung der Gewindestange
(26) die Aufteilung der Windungen (16) in aktive Windungen (21) und inaktive Windungen
(22) bewirkt.
12. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) eine Vorspanneinrichtung (39, 53) zur Federvorspannung aufweist.
13. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Vorspanneinrichtung (39, 53) der Abstand (40, 21) zwischen dem ersten
angelenkten Ende (13) und dem zweiten angelenkten Ende (41, 32) der Federeinrichtung
(5) aufweisenden Druckfeder (12) einstellbar ist.
14. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorspanneinrichtung (39) aus einem Gewindestift (42) besteht, der durch Ineinandergreifen
mit einem Absatz (43) in einer Bohrung (44) am Mitnehmer (15) form- und/ oder kraftschlüssig
gehalten und drehbeweglich gelagert eine erste Koppelstelle (45) bildet, und mit einem
zweiten im Querschnitt verjüngten Zapfen (46) in einer Aufnahmebohrung (47) des Rundstabes
(17) in Längsrichtung führend verschiebbar die zweite Koppelstelle (48) aufweist,
wobei der Gewindestift (42) und der Rundstab (17) eine Mittelachse (49) bilden.
15. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gewindestift (42) eine Gewindehülse (50) drehbeweglich aufnimmt, die mit dem
Ende (13) der Druckfeder (12) wirkverbunden ist und geradlinig führend in einem in
Längsrichtung der Stulpschiene (19) angeordneten Langloch (51) der Ausstellschere
(6) gelagert ist, wobei der Gewindestift (42) an der Koppelstelle (45) zum Mitnehmer
(15) hin weisend ein Werkzeugeingriff als Innensechskant (52) aufweist, und mittels
eines Werkzeugs eine Verstellung der Gewindehülse (50) bewirkt, so dass der Abstand
(40) der Druckfeder (12) veränderbar ist.
16. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 12 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorspanneinrichtung (53) aus einer Gewindespindel oder Gewindestange (26) besteht,
die mit einem freien Ende (27) drehbeweglich mit einem in Wirkverlängerung der Hülse
(18) an der Stulpschiene (19) der Ausstellschere (6) befestigten Steg (28) durch eine
Durchgangsbohrung (29) geführt, mit jeweils von beiden Seiten des Stegs (28) angeordneten
Muttern (30, 31) kraftschlüssig verbunden ist, und ein am anderen freien Ende (32)
aufweisender Kopf (33) mittels Außenwindungen (34) zwischen die Windungen (16) der
Druckfeder (12) Innenseitig (35) eingreift, wobei mittels eines Werkzeugs durch Lösen
der von der Druckfeder (12) entfernten Mutter (31) und Drehen der zur Druckfeder (12)
gerichteten Mutter (30) je nach Stellrichtung der Gewindestange (26), die Druckfeder
(12) durch die Gewindestange (26) spannbar oder entspannbar ist.
17. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) zwei Druckfedern (54, 55) als Schraubendruckfedern aufweist,
wobei die Druckfedern (54, 55) in Längsrichtung der Beschlagnut (10) wirkend, aus
der Schließlage des Flügels (2) heraus eine erste auf Druck beanspruchte Druckfeder
(54) in Richtung der Öffnungsschwenklage die gespeicherte Federkraft abgibt und mit
Bewegung des Ausstellarms (7) der Ausstellschere (6) aus der Öffnungsschwenklage in
Richtung der Öffnungsendlage des Flügels (2) die zweite entlastete Druckfeder (55)
auf Druck beansprucht ist, wobei mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels (2) und
Bewegung des Ausstellarms (7) aus der Öffnungsendlage heraus in Richtung einer Schließschwenklage,
sich die zweite auf Druck beanspruchte Druckfeder (55) entspannt, und die erste Druckfeder
(54) mit Bewegung des Ausstellarms (7) aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage
des Flügels (2) auf Druck belastet ist.
18. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfedern (54, 55) aktiv mit dem Ausstellarm (7) der Ausstellschere (6) wirkverbunden
sind, wobei das d51 rehbewegliche Ende (14) des Ausstellarms (7) an einem an der Ausstellschere
(6) der Beschlagnut (10) längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer (56) befestigt ist
und die Druckfedern (54, 55) mit jeweils einem Ende (57, 58) mit einem Steg (59) eines
Mitnehmers (56) je nach Öffnungslage des Ausstellarms (7) wirkverbunden sind und durch
jeweils an einer am Flügel (2) befestigten Stulpschiene (60) angeordneten Anschlagfixierungen
(61, 62) mit den jeweiligen anderen Enden (63, 64) führend gehalten werden.
19. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) zwei Zugfedern (65, 66) als Schraubenzugfedern aufweist,
wobei die Zugfedern (65, 66) in Längsrichtung der Beschlagnut (10) wirkend, aus der
Schließlage des Flügels (2) heraus eine erste Zugfeder (65) in Richtung der Öffnungsschwenklage
auf Zug beansprucht die gespeicherte Federkraft abgibt und mit Bewegung des Ausstellarms
(7) der Ausstellschere (6) aus der Öffnungsschwenklage in Richtung der Öffnungsendlage
des Flügels (2) die zweite entlastete Zugfeder (66) auf Zug beansprucht ist, wobei
mit umgekehrter Schließbewegung des Flügels (2) und Bewegung des Ausstellarms (7)
aus der Öffnungsendlage heraus in Richtung einer Schließschwenklage, sich die zweite
auf Zug beanspruchte Zugfeder (66) entspannt, und die erste Zugfeder (65) mit Bewegung
des Ausstellarms (7) aus der Schließschwenklage in Richtung Schließlage des Flügels
(2) auf Zug belastet ist.
20. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zugfedern (65, 66) aktiv mit dem Ausstellarm (7) der Ausstellschere (6) wirkverbunden
sind, wobei das drehbewegliche Ende (14) des Ausstellarms (7) an einem an der Ausstellschere
(6) der Beschlagnut (10) längsverschiebbar angelenkten Mitnehmer (67) befestigt ist
und die Zugfedern (65, 66) mit jeweils einem Ende (68, 69) mit einem Steg (70, 71)
eines Mitnehmers (67) je nach Öffnungslage des Ausstellarms (7) wirkverbunden sind
und durch jeweils einen an dem Flügel (2) befestigten Stulpschiene (72) angeordneten
Zapfen (73, 74) mit den jeweiligen anderen Enden (75, 76) gehalten werden.
21. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Federeinrichtung (5) zusammen mit der Einstelleinrichtung (20, 25), der Vorspanneinrichtung
(39, 53) und der Ausstellschere (6) eine Baueinheit bilden.
22. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausstellschere (6) unabhängig, oder in Verbindung mit einem manuell oder motorisch
antreibbaren Treibstangenbeschlag (77), in der Beschlagnut (10) und in dem Falzraum
(11) angeordnet und befestigt ist.
23. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 21 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausstellschere (6) mit Verstellung des Flügels (2) aus der Schließlage in Richtung
der Öffnungsendlage zusammen mit einer schwenkbeweglichen Ausstellschere (78) des
Treibstangenbeschlags (77) schwenkbar ist und einen Begrenzungsanschlag bilden.
24. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 1 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausstellschere (6) einen Lenker (79) aufweist, der mit einem freien Ende (80)
an der Stulpschiene (19, 60, 72) schwenkbar befestigt und mit dem anderen freien Ende
(81) über einen am Lenker (79) befestigten Zapfen (82) in einem Langloch (83) des
Ausstellarms (7) verschiebbbar geführt ist, wobei eine am Lenker (79) aufweisende
Kulisse (84) mit Eingreifen eines am Mitnehmer (15, 56, 67) befestigten Kulissenfolgers
(85) der Ausstellarm (7) zwangsgesteuert schwenkbar ist und eine lineare Schubbewegung
des flügelseitigen Ausstellarmdrehgelenks ermöglicht.
25. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 1bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausstellarm (7) der Ausstellschere (6) zwischen der Anlenkung am Flügel (2) und
des Rahmens (4), einen an dem zum Rahmen (4) hin weisenden Ende offenen Längsausschnitt
(86) aufweist, der mit einem an dem Treibstangenbeschlag (77) mit einer Treibstange
(87) befestigten und durch ein Langloch (88) der Stulpschiene (19, 60, 72) hindurch
geführten Zapfen (89) in der Schließlage der Ausstellschere (6) zusammenwirkt.
26. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausstellarm (7) der Ausstellschere (6) zum Rahmen (4) hin weisend, mittels eines
Führungszapfens (90) mit einem am Rahmen (4) befestigten Führungsbeschlag (91) in
einer Führungsnut (92) eines Führungsschiebers (93) geführt ist, wobei die Führungsnut
(92) eine Ein- und Austrittsöffnung (94) für den Führungszapfen (90) aufweist, und
eine Sicherungsvorrichtung (95) vorgesehen ist, welche das selbständige Austreten
des Führungszapfen (90) des Ausstellarms (7) aus der Ein- und Austrittsöffnung (94)
verhindert.
27. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach Anspruch 26,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsbeschlag (91) eine Grundplatte (96) mit Aufnahmebohrungen (97) für Befestigungsschrauben
zum Befestigen am Rahmen (4) aufweist, und der Führungsschieber (93) in einem Langloch
(98) der Grundplatte (96) in Längsrichtung der Beschlagnut (10) verschiebbar geführt
ist.
28. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 26 bis 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsschieber (93) eine quer zur Beschlagnut (10) zum Flügel (2) geöffnete
Nut (99) aufweist, in der ein am Treibstangenbeschlag (77) angeordneter Zapfen (89)
formschlüssig eingreift, und mit Betätigung des sich in Schließlage befindlichen Treibstangenbeschlags
(77) und sich in einem freien Betätigungsfeld zwischen Sicherungselement (95) und
Führungsschieber (93) bildenden Spalt (101) befindliche Führungszapfen (90) des Ausstellarms
(7), der Führungsschieber (93) zwangsgesteuert in eine Drehöffnungslage des Treibstangenbeschlags
(77) verschiebbar ist und mit weiterer Betätigung der Führungszapfen (90) des Ausstellarms
(7) in eine gesicherte Schwenklage der Führungsnut (92) des Führungsschiebers (93)
überführbar ist.
29. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 26 bis 28,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsvorrichtung (95) aus einem L-förmigen Bandmaterial besteht, die an
der Grundplatte (96) kraft- und/ oder formschlüssig befestigt ist, wobei die Sicherungsvorrichtung
(95) mit dem Führungsschieber (93) in den jeweiligen Stellungen der Schließlage, Drehöffnungslage
und Schwenklage des Treibstangenbeschlags (77) durch eine Fixiervorrichtung (100)
lösbar gekoppelt ist und damit den Führungszapfen (90) in der Schwenklage in der Führungsnut
(92) des Führungsschiebers (93) sichernd beweglich lagert.
30. Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des Öffnens und Schließens für
einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3) nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche 26 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsschieber (93) und die Sicherungsvorrichtung (95) in Schließlage und in
Drehöffnungslage des Treibstangenbeschlags (77) quer zur Beschlagnut (10) zum Flügel
(2) voneinander beabstandet sind und einen Spalt (101) bilden, der das freie Betätigungsfeld
des Führungszapfens (90) des Ausstellarms (7) der Ausstellschere (6) bildet und mit
Betätigung des Treibstangenbeschlags (77) in Richtung Schwenklage der Führungszapfen
(90) des Ausstellarms (7) durch Verschieben des Führungsschiebers (93) in die Führungsnut
(92) positionierbar ist, wobei die Sicherungsvorrichtung (95) mit einem Arm (102)
die Ein- und Austrittsöffnung (94) des Führungsschiebers (93) schließt.
31. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung (1) zur Unterstützung und Erleichterung des
Öffnens und Schließens für einen Flügel (2) eines Fensters oder einer Tür (3), bei
dem zwischen einem Rahmen (4) und dem Flügel (2) des Fensters oder der Tür (3) eine
Federeinrichtung (5) vorgesehen ist,
wobei die Federeinrichtung (5) in Wirkverbindung mit einer Ausstellschere (6) ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass je nach Bewegungsrichtung des Flügels (2) zum Rahmen (4) in eine Schließlage oder
in eine Öffnungsendlage, im Wechsel ein Beschleunigen oder Dämpfen des Flügels (2)
erreicht wird,
wobei die wechselnde Wirkung des Beschleunigen oder Dämpfen des Flügels (2) durch
einen Tausch der Federkraft oder Energie der Federeinrichtung (5) in der Schließlage
und in der Öffnungsendlage erreicht wird,
wobei durch die Federeinrichtung (5) in Richtung der Schließlage oder Öffnungsendlage
erreicht wird, Federkraft oder Energie beaufschlagt zu speichern und den Flügel (2)
dadurch dämpft und mit Abgabe der gespeicherten Federkraft oder Energie aus der Schließlage
oder Öffnungsendlage heraus eine Beschleunigung des Flügel (2) ermöglicht,
wobei sich die Federkraft der Federeinrichtung (5) in einer Öffnungs- oder Schließschwenklage
entspannt und wieder gespannt wird.