[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Durchführung eines Ölwechsels
bei einem Motor, sowie ein Gerät zum Befüllen eines Motors mit Öl, mit einem Tank
mit Öl, aus dem über eine Pumpe Öl zu einem Einfülladapter förderbar ist, und einer
Messsonde, die in den Motor einführbar ist.
[0002] Die
US 7 207 418 B2 offenbart eine Maschine zum Befüllen von Getriebemotoren bekannt, die an einer Montagelinie
für die Erstbefüllung vorgesehen ist. Bei der Erstbefüllung des Getriebemotors wird
zusätzlich eine Füllstandsmessung durchgeführt, um ein Überfüllen oder Unterfüllen
zu vermeiden. Der Befüllvorgang kann dadurch für den gleichen Getriebemotor vielfach
nacheinander durchgeführt werden. Diese Maschine ist allerdings nicht für Werkstätten
vorgesehen, um Ölwechsel durchzuführen. In Werkstätten werden bei Ölwechseln nacheinander
eine Vielzahl unterschiedlicher Motoren mit Öl befüllt, die eine Einstellung der Füllmenge
für jeden Befüllvorgang erforderlich macht.
[0003] Es ist bekannt, dass bei einem Ölwechsel bei Fahrzeugen meist das im Motor enthaltene
Öl abgepumpt und dann nachgefüllt wird. Das Befüllen des Motors mit Öl kann manuell
erfolgen, was allerdings fehleranfällig ist. Wird der Motor mit zu wenig Öl gestartet,
kann dies zu Problemen führen, wobei die Füllstandskontrolle des Fahrzeuges ein Signal
abgibt. Wird hingegen zu viel Öl in den Motor eingefüllt, wird dies von dem Fahrzeug
nicht als Fehler detektiert, und es können schwere Motorschäden auftreten. Bei der
manuellen Befüllung besteht zudem das Problem, dass gerade hochviskose Öle, die zum
Einsparen von Kraftstoff verwendet werden, nur noch schlecht in der Füllhöhe über
einen Peilstab gemessen werden können. Für den Einsatz in Werkstätten ist daher ein
manueller Befüllvorgang wegen der Fehleranfälligkeit nicht sinnvoll. Dabei ist auch
zu berücksichtigen, dass in einer Werkstatt viele verschiedene Motoröle bereitgehalten
werden müssen und die Befüllmengen für die Fahrzeuge je nach Motor unterschiedlich
sind.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein Gerät zum
Befüllen eines Motors mit Öl zu schaffen, die ein automatisches Befüllen mit Öl ermöglichen
und die Fehleranfälligkeit beim Befüllvorgang reduziert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 und einem
Gerät mit den Merkmalen des Anspruches 5 gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird nach dem Absaugen des Altöls aus dem Motor zunächst ein Einfülladapter
an einem Einlass des Motors angeschlossen, vorzugsweise verriegelt oder angeklemmt.
Ferner wird vorher oder nachher eine Messsonde in den Motor eingeführt. Anschließend
wird Öl in den Motor über den Einfülladapter gefüllt, und das Befüllen wird beendet,
wenn die im Motor angeordnete Messsonde einen vorbestimmten Füllstand detektiert.
Über die Messsonde kann somit eine Füllstandskontrolle vorgenommen werden, so dass
eine Überfüllung des Motors vermieden werden kann. Somit kann ein Überfüllen des Motors
auch dann ausgeschlossen werden, wenn das vorherige Absaugen des Altöls beim Ölwechsel
nicht ausreichend durchgeführt wurde. In jedem Fall kann die Messsonde bei Erreichen
eines vorbestimmten Füllstandes den Befüllvorgang beenden.
[0007] Um die Fehleranfälligkeit der Messsonde hinsichtlich der Positionierung im Motor
zu verringern, wird die Messsonde vorzugsweise in ein Führungsrohr an dem Motor eingesteckt.
Dadurch kann die Messsonde mit hoher Positionsgenauigkeit in dem Motor angeordnet
werden.
[0008] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird nach dem Beenden des Befüllvorganges
ein Ölverteilungslauf durchgeführt, beispielsweise durch Starten des Motors, um dann
erneut in einem weiteren Schritt den Motor mit Öl über den Einfülladapter zu befüllen.
Das Befüllen gemäß dem weiteren Schritt wird dann beendet, wenn die Messsonde einen
vorbestimmten Füllstand detektiert, der höher liegt als der Füllstand nach dem ersten
Befüllvorgang. Das Befüllen bei dem ersten Befüllvorgang kann mit höherer Füllgeschwindigkeit
als in dem zweiten Befüllvorgang stattfinden, insbesondere mit mindestens doppelter
Füllgeschwindigkeit. Dies hat den Vorteil, dass der Füllstand präziser detektiert
werden kann. Bei dem ersten Befüllvorgang kann beispielsweise eine Fördergeschwindigkeit
von 1 bis 10 Liter/Minute gewählt werden, während in dem zweiten Fördervorgang nur
eine Fördergeschwindigkeit von 1 bis 2 Liter/Minute verwendet wird. Das Fördervolumen
kann bei dem ersten Fördervorgang mindestens doppelt so groß, vorzugsweise mehr als
dreimal so groß sein wie bei dem zweiten Fördervorgang, so dass eine effektive automatische
Befüllung möglich ist.
[0009] Alternativ ist es möglich, auf einen Ölverteilungslauf zu verzichten. Insbesondere
beim Einsatz von Filtern, die bei stehendem Motor leerlaufen, kann auf einen Ölverteilungslauf
verzichtet werden, um den Ölwechsel besonders effizient durchzuführen. Solche Ölfilter
können über eine nur bei laufendem Motor arbeitende Ölpumpe durchströmt werden, beispielsweise
weil sie oberhalb des Flüssigkeitspegels in dem Motor angeordnet sind. Dadurch wird
der Ölfilter selbstentleerend. Erst nach der Entleerung des Ölfilters wird eine Wiederbefüllung
des Motors vorgenommen.
[0010] Für einen besonders exakten Befüllvorgang kann nach oder beim Beenden des Befüllens
des Motors mit Öl das Öl oberhalb des vorbestimmten Füllstandes abgesaugt werden.
Dadurch kann eine Überfüllung des Motors sicher vermieden werden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist eine Saugleitung zum Absaugen von Öl oberhalb
des vorbestimmten Füllstandes vorgesehen, und über eine Erfassung einer Druckänderung
an der Saugleitung kann das Befüllen beendet werden. Dadurch wird die Saugleitung
als Fühler oder Sensor eingesetzt, um das Erreichen eines vorbestimmten Füllstandes
zu detektieren. Zusätzlich kann die Saugleitung dann überschüssiges Öl oberhalb des
Füllstandes beim Beenden des Befüllens absaugen, was insbesondere beim Nachlaufen
des Öls beim Abschalten der Pumpe auftreten kann.
[0012] Das erfindungsgemäße Gerät zum Befüllen eines Motors mit Öl, insbesondere eines Motors,
umfasst einen Tank mit Öl, aus dem über eine Pumpe Öl über einen Einfülladapter förderbar
ist, und eine Messsonde, die in den Motor einführbar ist. Die Messsonde ist dabei
an eine Steuerung angeschlossen, mittels der ein Befüllen des Motors bei Detektion
eines vorbestimmten Füllstandes beendet wird. Dadurch kann bei einem Ölwechsel ein
Befüllvorgang über das Gerät automatisch durchgeführt werden.
[0013] Erfindungsgemäß ist die Einstecktiefe der Messsonde einstellbar. Für unterschiedliche
Motoren kann es notwendig sein, die Einstecktiefe zu verändern, damit die Messsonde
die gewünschte Füllhöhe je nach Motortyp genau detektiert. Hierfür kann eine entsprechende
Verstellmechanik oder ein Verstellantrieb an der Halterung der Messsonde vorgesehen
sein. Die Messsonde wird vorzugsweise in ein Führungsrohr an dem Motor eingesteckt,
um eine exakte Positionierung innerhalb des Motors zu gewährleisten.
[0014] Vorzugsweise ist die Messsonde über eine Halterung an dem Motor fixierbar. Die Messsonde
kann dabei klemmend, rastend oder über andere Befestigungsmittel an dem Motor fixiert
werden, damit diese positionsgenau angeordnet wird.
[0015] Wenn die Messsonde mehrere Fühler zur Messung des Füllstandes in dem Motor aufweist,
kann der Befüllvorgang in mehreren Fördervorgängen durchgeführt werden, was eine Beruhigung
des Pegelstandes zur Folge hat und eine bessere Detektierbarkeit zur Folge hat.
[0016] Zum Beenden eines Fördervorgangs kann sich mittels der Steuerung die Pumpe zum Fördern
des Öls abschalten. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass mittels der Steuerung
ein Ventil vor dem Auslass des Einfülladapters abgeschaltet wird, so dass schlagartig
der Befüllvorgang im Bereich des Einfülladapters beendet wird.
[0017] Vorzugsweise ist eine Saugleitung zum Absaugen von Öl oberhalb des vorbestimmten
Füllstandes vorgesehen, um beim Beenden des Befüllens des Motors mit Öl bei Überschreiten
eines vorbestimmten Füllstandes Öl aus dem Motor abzusaugen. Dies ermöglicht einen
besonders präzisen Befüllvorgang, bei dem auch nachlaufendes Öl zur Gewährleistung
eines vorbestimmten Füllstandes abgesaugt werden kann.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Geräts zum Befüllen eines Behälters
mit Öl;
- Figur 2
- eine Detailansicht des Behälters mit der Messsonde der Figur 1;
- Figur 3
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gerätes zum Befüllen eines Behälters
mit Öl gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gerätes gemäß Figur 3, und
- Figur 5
- eine vergrößerte Detailansicht der Messsonde der Figur 3.
[0019] Ein Gerät 1 zum Befüllen eines Behälters, wie einem Motor 10 mit Öl umfasst einen
Tank 2, der auf einem Gestell 3 verfahrbar gelagert ist. Hierfür sind an der Unterseite
des Gestells 3 Rollen 4 vorgesehen, so dass das Gerät 1 für einen Befüllvorgang zu
einem Fahrzeug verfahren werden kann. Der Tank 2 kann dabei ein Fassungsvermögen von
beispielsweise zwischen 40 und 100 I besitzen.
[0020] Auf dem Gestell 3 ist ferner eine Stromversorgungseinheit 5 vorgesehen, die aufladbare
Batterien umfasst, so dass ein Befüllvorgang auch dann durchgeführt werden kann, wenn
kein Anschluss an ein Stromnetz besteht. Das Gerät 1 umfasst ferner eine Steuerung,
die eine Anzeige 6 und ein Eingabefeld 7 aufweist.
[0021] Über eine Pumpe 8 kann Öl aus dem Tank 2 über einen Schlauch 9 zu einem Einfülladapter
11 gefördert werden. Der Einfülladapter 11 ist dabei an einem Stutzen 12 des Motors
10 fixierbar, beispielsweise über eine Klemm- oder Rastmechanik.
[0022] Zusätzlich umfasst das Gerät 1 eine Messsonde 17, die ebenfalls an dem Motor 10 anschließbar
ist und die über mindestens eine Steuerleitung 16 mit der Steuerung des Geräts 1 verbunden
ist.
[0023] Wie auch aus der vergrößerten Ansicht der Figur 2 erkennbar ist, umfasst die Messsonde
17 ein Sondenrohr 19, das in ein Führungsrohr 20 an dem Motor 10 eingesteckt ist.
Bei dem Motor 10 handelt es sich vorzugsweise um einen Motor, der nur schematisch
dargestellt ist. Über das Führungsrohr 20 kann das Sondenrohr 19 exakt innerhalb des
Motors 10 zu der gewünschten Position geführt werden, wobei das Sondenrohr 19 auch
gebogen werden kann. Eine Spitze 18 des Sondenrohres 19 umfasst einen oder mehrere
Fühler zur Erfassung eines Füllstandes. Vorzugsweise sind an dem Sondenrohr 19 mehrere
Fühler zur Erfassung unterschiedlicher Füllstände vorgesehen.
[0024] Das Sondenrohr 19 wird über eine Halterung 21 an dem Motor 10 fixiert, wobei die
Halterung 21 mindestens einen Anschlag zur exakten Positionierung des Sondenrohres
19 aufweist, aber auch weitere Befestigungsmittel, beispielsweise eine Klemmmechanik,
vorgesehen sein können.
[0025] Die Messsonde 17 weist ferner einen schematisch dargestellten Verstellmechanismus
22 auf, mittels dem die Einstecktiefe des Sondenrohres 19 verstellbar ist. Dadurch
kann je nach Motortyp die Einstecktiefe des Sondenrohres 19 innerhalb des Motors 10
verändert werden. Eine Anzeige 24 kann die Position des Sondenrohres und/oder die
Eintauchtiefe des Fühlers 18 anzeigen.
[0026] Die Messsonde 17 ist ferner über einen Anschluss 23 und die Steuerleitungen 16 mit
der Steuerung auf dem Gestell 3 verbunden, so dass bei Detektion eines vorbestimmten
Füllstandes die Steuerung 6 die Pumpe 8 abschalten kann. Zusätzlich oder alternativ
kann auch ein Ventil am Einfülladapter 11 geschlossen werden, so dass der Einfüllvorgang
umgehend beendet wird.
[0027] Für einen Befüllvorgang wird zunächst der Einfülladapter 11 an den Stutzen 12 des
Motors 10 angeschlossen. Vorher oder nachher wird die Messsonde 17 mit dem Sondenrohr
19 in das Führungsrohr 20 eingesteckt und an der Halterung 21 fixiert. Bei Bedarf
kann die Einstecktiefe des Sondenrohres 19 über den Verstellmechanismus 22 manuell
oder automatisch über einen Antrieb verändert werden. Anschließend kann dann Öl aus
dem Tank 2 durch den Schlauch 9 in den Motor 10 gefördert werden, wobei das schematisch
dargestellte Öl 14 sich am Boden des Motors 10 sammelt und dann aufsteigt. Die Fördergeschwindigkeit
kann dabei zwischen 1 bis 10 Liter/Minute, insbesondere 2 bis 6 Liter/Minute, betragen,
so dass ein zügiges Befüllen des Motors 10 erfolgt.
[0028] Für das Beenden des Einfüllvorganges gibt es zwei Möglichkeiten. Optional ist die
Einfüllmenge in der Steuerung des Gerätes 1 abgespeichert und kann daher durch die
Steuerung und die Pumpe 8 dosiert werden. Dann kann die gewünschte Menge an Öl in
den Motor 10 gepumpt werden, und nach Erreichen der Befüllmenge wird der Füllvorgang
beendet. Die Messsonde 17 dient in diesem Fall nur als Sicherheit, dass bei einer
nicht vollständigen Entleerung des Motors 10 eine Überfüllung vermieden wird, denn
die Messsonde 17 kann bei Detektion eines vorbestimmten Füllstandes ein Signal an
die Steuerung geben, damit diese umgehend den Befüllvorgang abbricht, selbst wenn
die in der Steuerung hinterlegte Füllmenge noch nicht erreicht ist. Dann erfolgt das
Beenden des Befüllvorganges durch die Steuerung über die Messsonde 17.
[0029] Vorzugsweise wird der Befüllvorgang in mehreren Teilschritten durchgeführt, insbesondere
in zwei Teilschritten, wobei nach einem ersten Befüllvorgang ein Ölverteilungslauf
gestartet wird, indem der Motor 15 bewegt wird, so dass die gewünschte Verteilung
des Öls 14 innerhalb des Motors erreicht wird. Dann kann in einem zweiten Befüllvorgang
noch einmal Öl aufgefüllt werden, wobei die Steuerung auch beim zweiten Füllvorgang
die Füllmenge vorgeben kann. Dann wird der Motor 10 im zweiten Befüllvorgang mit einer
gewünschten Ölmenge befüllt und dann automatisch abgeschaltet. Die Messsonde 17 dient
auch beim zweiten Befüllvorgang nur als Sicherheit vor einer Überbefüllung, da die
Messsonde 17 den Befüllvorgang beendet, sobald eine vorgebestimmte Füllhöhe detektiert
wird.
[0030] Es ist auch möglich, bei den Befüllvorgängen die Abschaltung immer bei Detektion
einer bestimmten Füllhöhe durch die Messsonde 17 vorzunehmen und das Einfüllvolumen
nicht in einem Datenspeicher der Steuerung festzulegen. Die Abspeicherung des Füllvolumens
und der zusätzliche Einsatz der Messsonde 17 führen jedoch zu einer erhöhten Sicherheit
gegen ein fehlerhaftes Befüllen.
[0031] Der Befüllvorgang im zweiten Schritt wird mit reduzierter Fördergeschwindigkeit durchgeführt,
insbesondere mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 bis 2 Liter/Minute. Dadurch kann
eine optimierte Verteilung des Öls 14 innerhalb des Motors erhalten werden und erhöhte
Messgenauigkeit des Pegelstandes.
[0032] In der Steuerung des Gerätes 1 sind die Füllmengen für die unterschiedlichen Motortypen
der Fahrzeuge abgespeichert. Zusätzlich kann auch die Einstecktiefe für das Sondenrohr
19 abhängig vom Fahrzeug- oder Motortyp abgespeichert sein. Dann kann manuell oder
auch automatisch über einen Antrieb die Einstecktiefe der Messsonde 17 über die Steuerung
vorgegeben werden, um Fehler beim Befüllvorgang zu vermeiden. Für neue Fahrzeuge oder
Änderungen können die Datensätze in dem Speicher der Steuerung entsprechend geändert
werden. Alternativ können die Füllmengen und Einstellwerte auch aus einer Vorgabeliste
entnommen und manuell in die Steuerung eigegeben werden.
[0033] In Figur 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Gerätes 1' zum Befüllen eines
Motors 10 mit Öl gezeigt, wobei gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen wir in
Figur 1 versehen sind. Das Gerät 1' umfasst einen Tank 2, aus dem über eine Pumpe
und einen Schlauch 9 eine Flüssigkeit, wie Öl, zu einer Einfüllpistole mit einem Einfülladapter
11' förderbar ist, der an einen Stutzen 12' an dem Motor anschließbar ist. Der Motor
10 umfasst ein Motorgetriebe 15, in das Öl 14 bis zu einem vorbestimmten Füllstand
eingefüllt werden soll.
[0034] Zur Erfassung des Füllstandes ist ein Sondenrohr 19 vorgesehen, das in einem Führungsrohr
20 an dem Motor 10 eingesteckt ist. Das Sondenrohr 19 wird mit einer Spitze 18 so
positioniert, dass die Spitze 18 den vorbestimmten Füllstand markiert, bis zu dem
Öl 14 eingefüllt werden soll. Das Sondenrohr 19 ist dabei an einem Wandabschnitt 25
über einen Halter 26 positioniert und kann in unterschiedlichen Höhen relativ zu dem
Halter 26 durch ein Verschieben positioniert werden. Eine Anzeige 27 zeigt an, welche
Höhe bzw. welcher Füllstand der Spitze 18 des Sondenrohres 19 zugeordnet ist, was
abhängig vom Motortyp oder der eingestellten Position des Sondenrohres 19 relativ
zu dem Halter 26 variiert.
[0035] Anders als bei dem ersten Ausführungsbeispiel ist an dem Sondenrohr die Spitze 18
als Saugrohr ausgebildet, das an eine Saugleitung 28 angeschlossen ist. Die Saugleitung
28 ist über eine Saugpumpe 30 und eine Rückführleitung 31 mit einem Auffangbehälter
33 verbunden. Ferner ist an die Saugleitung 28 zwischen der Saugpumpe 30 und dem Sondenrohr
19 ein Drucksensor 29 angeschlossen, der über eine Signalleitung 32 mit der Steuerung
des Gerätes 1' verbunden ist.
[0036] Zum Start des Befüllvorganges werden die in Figur 3 nicht dargestellte Pumpe 8 zum
Fördern des Öls sowie die Saugpumpe 30 gestartet. Die Saugpumpe 30 erzeugt einen Unterdruck
in der Saugleitung 28 und dem Sondenrohr 19. Über den Schlauch 9 wird in den Motor
10 Öl eingefüllt, bis der Ölspiegel die Spitze 18 des Sondenrohres 19 erreicht. Aufgrund
der höheren Viskosität des Öls gegenüber der eingesaugten Luft wird sich der Unterdruck
innerhalb des Sondenrohres 19 und der Saugleitung 28 erhöhen. Diese Druckerhöhung
wird über den Drucksensor 29 erfasst und über die Signalleitung 32 an die Steuerung
weitergegeben, damit die Pumpe 8 abgeschaltet werden kann. Aufgrund der zeitlichen
Verzögerung kann es passieren, dass noch weiteres Öl in den Motor 10 nachläuft und
der maximal zulässige Ölstand überschritten wird. Durch das Absaugen von Öl über die
Spitze 18 an dem Sondenrohr 19 und die Saugleitung 28 kann das Öl eingesaugt und in
den Auffangbehälter 33 rückgeführt werden. Das eingesaugte Öl muss dann später entsorgt
werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Befüllung des Motors 10 nur bis zur
maximal zulässigen Füllmenge erfolgt, die durch die Spitze 18 des Sondenrohres 19
definiert ist.
[0037] In Figur 4 ist ein Gerät zum Befüllen eines Motors 10 mit Öl gezeigt, das gemäß dem
Schema der Figur 3 arbeitet. Auf einem Gestell 3 des Gerätes ist ein Tank 2 mit frischem
Öl angeordnet, wobei an dem verfahrbaren Gerät sowohl eine Pumpe 8 zum Fördern von
frischem Öl als auch die Saugpumpe 30 vorgesehen sind, über die über die Saugleitung
28 Öl angesaugt wird. Ferner ist an dem Gerät ein Druckschalter 34 vorgesehen, der
mit der Saugleitung 28 in Verbindung steht, um bei einem plötzlichen Anstieg des Druckes
über eine Steuerung zu bewirken, dass die Pumpe 8 abgeschaltet wird. Auf dem Gestell
3 des Gerätes ist ferner noch der Auffangbehälter 33 vorgesehen, in den die Rückführleitung
31 mündet. Zudem ist eine Batterie 35 zum Betrieb der Pumpe 8 und der Saugpumpe 30
sowie der Steuerung vorgesehen. Dadurch kann das Gerät als mobile Einheit zu einem
Fahrzeug für den Ölwechsel verfahren werden.
[0038] Figur 5 zeigt das Sondenrohr 19, das über einen Halter 26 an dem Führungsrohr 20
montiert ist. Der Halter 26 ist mit einer leistenförmigen Messskala 36 verbunden,
entlang der eine Anzeige 27 verschoben werden kann, die mit dem Sondenrohr 19 verbunden
ist. Dadurch kann die Einstecktiefe des Sondenrohres 19 zur Festlegung des maximalen
Füllstandes eingestellt werden.
[0039] In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Sondenrohr 19 verschiebbar an
einem Halter 26 angeordnet. Es ist auch möglich, mehrere Sondenrohre mit unterschiedlicher
fester Länge vorzusehen, die dann für einen Motortyp in der Länge ausgelegt sind und
für diesen eingesetzt werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1, 1'
- Gerät
- 2
- Tank
- 3
- Gestell
- 4
- Rolle
- 5
- Stromversorgungseinheit
- 6
- Anzeige
- 7
- Eingabefeld
- 8
- Pumpe
- 9
- Schlauch
- 10
- Motor
- 11, 11'
- Einfülladapter
- 12, 12'
- Stutzen
- 14
- Öl
- 15
- Motor
- 16
- Steuerleitung
- 17
- Messsonde
- 18
- Spitze
- 19
- Sondenrohr
- 20
- Führungsrohr
- 21
- Halterung
- 22
- Verstellmechanismus
- 23
- Anschluss
- 24
- Anzeige
- 25
- Wandabschnitt
- 26
- Halter
- 27
- Anzeige
- 28
- Saugleitung
- 29
- Drucksensor
- 30
- Saugpumpe
- 31
- Rückführleitung
- 32
- Signalleitung
- 33
- Auffangbehälter
- 34
- Druckschalter
- 35
- Batterie
- 36
- Messskala
1. Verfahren zur Durchführung eines Ölwechsels bei einem Motor (10), mit den folgenden
Schritten:
a) Absaugen des Altöls aus dem Motor (10);
b) Anschluss eines Einfülladapters (11) an einen Einlass (12) des Motors (10);
c) Einführen einer Messsonde (17) in den Motor (10);
d) Befüllen des Motors (10) mit Öl über den Einfülladapter (11), und
e) Beenden des Befüllens, wenn die im Motor (10) angeordnete Messsonde (17) einen
vorbestimmten Füllstand detektiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messsonde (17) in ein Führungsrohr (20) an dem Motor (10) eingesteckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach oder beim Beenden des Befüllens des Motors (10) mit Öl das Öl oberhalb des vorbestimmten
Füllstandes abgesaugt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Saugleitung (28) zum Absaugen von Öl oberhalb des vorbestimmten Füllstandes
vorgesehen ist und über eine Erfassung einer Druckänderung an der Saugleitung (28)
das Befüllen beendet wird.
5. Gerät zum Befüllen eines Motors (10) mit Öl, mit einem Tank (2) mit Öl, aus dem über
eine Pumpe (8) Öl zu einem Einfülladapter (11) förderbar ist, und einer Messsonde
(17), die in den Motor (10) einführbar ist, wobei die Messsonde (17) an eine Steuerung
angeschlossen ist, mittels der ein Befüllen des Motors (10) bei Detektion eines vorbestimmten
Füllstandes beendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstecktiefe der Messsonde (17) einstellbar ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Messsonde (17) über eine Halterung (21) an dem Motor (10) fixierbar ist.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messsonde (17) in einem Führungsrohr (20) an dem Motor (10) eingesteckt ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messsonde (17) mehrere Fühler zur Messung unterschiedlicher Füllstände in dem
Motor (10) aufweist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerung die Pumpe (8) zum Fördern des Öls abschaltbar ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Steuerung ein Ventil vor dem Auslass des Einfülladapters (11) abschaltbar
ist.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung einen Datenspeicher aufweist, in dem die unterschiedlichen Füllmengen
für unterschiedliche Fahrzeugtypen abgespeichert sind und nach Auswahl eines Fahrzeugtyps
der Befüllvorgang zumindest teilweise automatisch abläuft.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Saugpumpe (30) und eine Saugleitung (28) vorgesehen sind, um beim Beenden des
Befüllens des Motors (10) mit Öl bei Überschreiten eines vorbestimmten Füllstandes
Öl aus dem Motor (10) abzusaugen.
13. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass über einen Drucksensor (29) eine Druckerhöhung an der Saugleitung (28) erfasst wird
und über eine Signalleitung (32) an eine Steuerung weitergegeben wird, um die Pumpe
(8) abzuschalten.