[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Asche einer Müllverbrennungsanlage,
vorzugsweise für Siedlungsabfälle, insbesondere einer Hausmüllverbrennungsanlage,
bei dem feuchte Asche zur Erzeugung einer feuchten Feinfraktion wenigstens einer feuchten
Klassierung unterzogen wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Aufbereitung
von Asche einer Müllverbrennungsanlage, vorzugsweise für Siedlungsabfälle, insbesondere
einer Hausmüllverbrennungsanlage, mit einer ersten Klassiereinrichtung zum Klassieren
von feuchter Asche.
[0002] Bei der Müllverbrennung in entsprechenden großtechnischen Müllverbrennungsanlagen
fällt Asche an, die nicht brennbare Bestandteile des Mülls sowie nicht verbrannte
Bestandteile des Mülls enthalten kann. Da der der Verbrennung zugeführte Müll typischerweise
recht heterogen ist, trifft dies auch auf die nach der Müllverbrennung zurückbleibende
Asche zu, und zwar sowohl hinsichtlich der Partikelgrößen als auch hinsichtlich der
Materialien. Die anfallende Asche muss, sofern sie nicht weiterverwendet werden kann,
entsorgt, insbesondere deponiert werden. Bei den erheblichen Aschemengen ist dies
mit sehr hohen Deponierungskosten verbunden, so dass stets nach Wegen gesucht wird,
die anfallende Asche zu vermarkten oder wenigstens möglichst kostensparend abzugeben,
etwa als Füllstoff für Bauzwecke.
[0003] Bei der Müllverbrennung wird regelmäßig zwischen Sondermüllverbrennungsanlagen und
Hausmüllverbrennungsanlagen unterschieden. Sondermüll ist dabei definitionsgemäß stark
mit Schadstoffen belastet, so dass die bei der Sondermüllverbrennung zurückbleibende
Asche kaum einer weiteren Verwendung zugeführt werden kann. Sogenannter Siedlungsabfall,
der wenigstens überwiegend Hausmüll, Gewerbeabfall und/oder Industrieabfall umfassen
bzw. sein kann, ist weniger mit Schadstoffen belastet, aber auch nicht frei von Schadstoffen,
die sich je nach Art der Schadstoffe in der Asche anreichern können. Vor diesem Hintergrund
und dem Umstand, dass die Menge an zu verbrennendem Siedlungsabfall sehr viel größer
ist als die Menge an zu verbrennendem Sondermüll, besteht ein hohes Interesse an der
Verwertung der insbesondere bei der Hausmüllverbrennung anfallenden Asche.
[0004] Die anfallende Asche setzt sich zusammen aus der in der Rauchgasreinigung abgeschiedenen
Asche und den aus der Brennkammer abgezogenen Brennstoffrückständen. Da die Abluftreinigung
von Müllverbrennungsanlagen typischerweise nass arbeitet, insbesondere Rauchgaswäscher
aufweist, und die Brennstoffrückstände mittels sogenannter Nassentschlackung abgezogen
werden, bei der die Brennstoffrückstände, beispielsweise in einem Wasserbad, mit Wasser
gekühlt werden, fällt die Asche feucht an. Die feuchte Asche, bei der es sich vorzugsweise
um die Brennstoffrückstände handelt, die aber auch andere Bestandteile aufweisen kann,
wird in einer Klassierungseinrichtung mit Hilfe einer Siebanlage klassiert. Dabei
wird eine Grobfraktion mit Partikelgrößen beispielsweise von größer 32 mm und eine
Feinfraktion mit Partikelgrößen von kleiner 32 mm erzeugt. Die Feinfraktionen werden
Metallabscheidern zugeführt, um Eisen- und Nichteisenmetalle abzuscheiden. Diese lassen
sich als Wertstoffe verkaufen. Eisenmetalle bestehen dabei vorzugsweise ganz oder
zu einem hohen Legierungsanteil aus Eisen, wie dies typischerweise bei Stahl oder
Gusseisen der Fall ist. Metalle, deren Hauptbestandteil nicht durch Eisen gebildet
wird, werden als Nichteisenmetalle bezeichnet.
[0005] Die verbleibende Feinfraktion wird bedarfsweise gegen Zahlung einer Abnahmevergütung
auf dem Markt beispielsweise als Füllstoff zum Verfüllen im Tiefbau, als Zuschlagsstoff
für Baustoffe oder im Straßenbau angeboten, da die Feinfraktion gegebenenfalls eine
günstige Drainagewirkung bereitstellt und verdichtet werden kann. Die Menge der Grobfraktion
ist in der Regel deutlich geringer als die Menge der Feinfraktion. Vorliegend werden
unter einer Feinfraktion und einer Grobfraktion nicht grundsätzlich Fraktionen bestimmter
Partikelgrößen oder Körnungen verstanden. Die Begriffe sollen lediglich die nach einer
Klassierung erhaltenen Fraktionen bezeichnen und unterscheidbar machen. Die Feinfraktion
weist dabei die feineren Partikel bzw. das sogenannte Feinkorn auf, während die Grobfraktion
die gröberen Partikel bzw. das sogenannte Grobkorn aufweist. Demnach kann sowohl aus
einer Grobfraktion als auch aus einer Feinfraktion einer ersten Klassierung durch
eine weitere Klassierung jeweils wiederum eine Feinfraktion und eine Grobfraktion
erhalten werden. Mithin kann der Fall auftreten, dass die Feinfraktion einer Klassierung
gröbere Partikel enthält als die Grobfraktion einer nachgelagerten Klassierung und/oder
die Grobfraktion einer Klassierung feinere Partikel enthält als die Feinfraktion einer
vorgelagerten Klassierung.
[0006] Obwohl verschiedene Verwertungsoptionen für die anfallende Asche bekannt sind, stellen
sich die stark schwankenden Zusammensetzungen und Eigenschaften der Aschefraktionen
als ernsthaftes Problem dar. So kann die Partikelgrößenverteilung der Asche stark
schwanken. Es kann aber auch die Form der Partikel stark schwanken, was erhebliche
Auswirkungen auf die Festigkeit und Verarbeitbarkeit eines Asche aufweisenden Baustoffs
haben kann. Ganz besonders besteht jedoch das Risiko, dass die Asche zeitweise so
sehr mit Schadstoffen belastet ist, dass die Asche nicht als Füllstoff verwendet werden
kann, um die an den Baustoff gestellten Anforderungen hinsichtlich dessen Schadstoffbelastung
zu erfüllen. Diese Probleme mit der Verwendung von Asche aus Müllverbrennungsanlagen,
insbesondere Hausmüllverbrennungsanlagen bzw. Müllverbrennungsanlagen für Siedlungsabfall
führen dazu, dass bei Baustoffherstellern nur eine geringe Akzeptanz für den Einsatz
entsprechender Aschen besteht.
[0007] Um diesem Problem zu begegnen wird die in der Müllverbrennung anfallende Rohasche
in einigen Fällen in einem nassen Verfahren aufbereitet, um Schadstoffe physikalisch
und/oder chemisch abzuscheiden und um ein weniger belastetes Material zu erhalten.
Bei diesen Verfahren fällt jedoch ein stark belastetes Abwasser an, das kostenintensiv
aufbereitet werden muss oder selbst zu unerwünschten Umweltbelastungen führt.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung
jeweils der vorgenannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine Verwertung
der Asche zu geringen Kosten möglich ist.
[0009] Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 durch ein Verfahren zur Aufbereitung von Asche
einer Müllverbrennungsanlage, vorzugsweise für Siedlungsabfälle, insbesondere einer
Hausmüllverbrennungsanlage, gelöst, bei dem die aufzubereitende Rohasche feucht zugeführt
wird, bei dem feuchte Asche zur Erzeugung einer feuchten Feinfraktion wenigstens einer
feuchten Klassierung unterzogen wird, bei dem eine feuchte Feinfraktion getrocknet
wird, bei dem die getrocknete Feinfraktion wenigstens einer trockenen Klassierung
unterzogen wird und bei dem die getrocknete Feinfraktion wenigstens teilweise wenigstens
einer Metallabscheidung unterzogen wird.
[0010] Die zuvor genannte Aufgabe ist bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch
12 dadurch gelöst, dass ein Trockner zum Trocknen einer feuchten Feinfraktion der
ersten Klassiereinrichtung vorgesehen ist, dass eine zweite Klassiereinrichtung zum
Klassieren der getrockneten Feinfraktion vorgesehen ist und dass wenigstens eine Metallabscheidungseinrichtung
zur Abscheidung von Metallen wenigstens aus Teilen der getrockneten Feinfraktion vorgesehen
ist.
[0011] Die Erfindung hat erkannt, dass sich durch einen erheblich höheren Aufwand betreffend
die Aufbereitung der Asche der Müllverbrennungsanlage eine bessere Verwertbarkeit
und damit insgesamt eine Kosteneinsparung erreichen lässt. Dies beruht im Wesentlichen
auf einer Trocknung eines Teils der Asche, die als feuchte Feinfraktion nach einem
Klassieren erhalten wird. Durch das Trocknen der feuchten Feinfraktion kann diese
weiter aufbereitet werden. Da die Partikel nicht mehr infolge der Feuchtigkeit der
Asche zum Aneinanderkleben neigen, kann sowohl eine weitere Klassierung der getrockneten
Feinfraktion als auch eine Metallabscheidung aus wenigstens einem Teil der getrockneten
Feinfraktion erfolgen.
[0012] Die Trocknung ist grundsätzlich mit einem hohen Energiebedarf und damit hohen Kosten
verbunden. Dennoch hat sich gezeigt, dass dieser zusätzliche Aufwand durch die Vorteile
des Trocknens überkompensiert wird. Durch die zusätzliche Abscheidung von Metallen,
die im feuchten Zustand an nicht metallischen Partikeln anhaften würden und daher
nicht separat abzutrennen wären, kann ein höherer Anteil an Wertstoffen gewonnen werden.
Die metallischen Wertstoffe können gewinnbringend veräußert werden. Darüber hinaus
erlaubt die Trocknung der feuchten Feinfraktion eine weitere Fraktionierung in einer
weiteren Klassierungseinrichtung. Dies ist insbesondere deshalb möglich, weil die
kleineren Partikel im getrockneten Zustand nicht mehr so stark aneinander haften.
So kann bedarfsweise gezielt eine Feinfraktion erzeugt werden, die stark mit Schadstoffen
belastet ist und deponiert werden muss oder kann. Dafür können weitere Fraktionen
weiterverwendet werden, was den zu deponierenden Anteil der Asche erheblich senken
kann. Im Übrigen können in der weiteren Klassiereinrichtung noch weitere Fraktionen
aus der getrockneten Asche gewonnen werden, deren Partikelgrößenverteilungen an unterschiedliche
Anwendungsfälle angepasst werden können. Ganz grundsätzlich lassen sich Aschefraktionen
mit engeren Partikelgrößenverteilungen herstellen, die spezifischeren Anforderungen
genügen und infolge der engeren Partikelgrößenverteilungen auch weniger Schwankungen
unterworfen sind. Im Ergebnis können so weitere Verwertungsmöglichkeiten erschlossen
werden, wenn auch nur für bestimmte Teile der Asche. Es wird also letztlich ein erheblicher
Aufwand betrieben, um verschiedene Materialien bzw. Produkte mit speziellen Eigenschaften
zu erhalten, um diese unterschiedlichen Nutzungen und bedarfsweise einer Deponierung
zuzuführen, anstatt lediglich eine kostengünstige Aufbereitung durchzuführen und ein
Großteil der Asche einer gemeinsamen Verwertung zuzuführen.
[0013] Die Trocknung der Feinfraktion kann thermisch erfolgen. Grundsätzlich kann die Trocknung
zuverlässig in einem Drehrohrofen, einem Trommeltrockner, einer Wirbelschichttrocknung
und/oder einem Bandtrockner erfolgen. Die Klassierung erfolgt der Einfachheit halber
beispielsweise mit Hilfe eines Siebs. Es kommen aber auch Windsichter und alle anderen
Klassiereinheiten zur Trennung von Feststoffen nach der Partikelgröße und/oder Partikeldichte
in Frage.
[0014] Im Übrigen kann der Einfachheit halber die Metallabscheidung als Eisenmetallabscheidung
oder als Nichteisenmetallabscheidung ausgebildet sein. Der besseren und umfangreicheren
Verwertung der Metalle halber wird es jedoch meist zweckmäßig sein, sowohl die Eisenmetalle
als auch Nichteisenmetalle abzuscheiden, und zwar insbesondere separat. Entsprechende
Eisen- und/oder Nichteisenmetallabscheider sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Diese Einrichtungen können grundsätzlich auch im vorliegenden Fall eingesetzt werden.
[0015] Siedlungsabfall kann vorzugsweise wenigstens überwiegend Hausmüll, Gewerbeabfall
und/oder Industrieabfall umfassen bzw. sein. Die Anlagen zur Verbrennung können als
Hausmüll-, Gewerbeabfall-, Industrieabfall- und/oder Siedlungsabfallverbrennungsanlage
bezeichnet werden. Gebräuchlich ist hierbei jedoch insbesondere der Begriff Hausmüllverbrennungsanlage,
der im Stand der Technik oft allgemein für Müllverbrennungsanlagen verwendet wird,
die Siedlungsabfall verwerten.
[0016] Nachfolgend werden bevorzugte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung
zusammen beschrieben, ohne jeweils im Einzelnen zwischen dem Verfahren und der Vorrichtung
zu unterscheiden. Für den Fachmann wird jedoch anhand des Kontextes ersichtlich, welche
Merkmale hinsichtlich des Verfahrens und der Vorrichtung bevorzugt sind.
[0017] Bei einer ersten bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird die feuchte Asche
wenigstens zwei feuchten Klassierungen unterzogen. Auf diese Weise kann bedarfsweise
eine feuchte Fraktion von Asche erhalten werden, die auch ohne eine Trocknung einer
Verwertung, etwa als Baustoff, Zuschlagstoff eines Baustoffs und/oder als Füllstoff,
zugeführt werden kann. Wenn der entsprechende Anteil nicht getrocknet werden muss,
können nicht unerhebliche Kosten eingespart werden. Dies kann jedoch mit dem Nachteil
verbunden sein, dass an den größeren Aschepartikeln dieser Fraktion noch anderweitig
zu verwertende Metalle und/oder kleinere Partikel haften, die somit nicht optimal
genutzt werden können. Besonders bevorzugt kann es in diesem Zusammenhang sein, wenn
wenigstens zwei Grobfraktionen erzeugt werden, die dann bedarfsweise ausgeschleust
werden können. Dabei kann vorzugsweise wenigstens eine Fraktion, insbesondere die
Fraktion mit den geringeren Partikelgrößen, weiterverwendet werden. Alternativ oder
zusätzlich kann wenigstens eine der Grobfraktionen einer Metallabscheidung unterzogen
werden, um die metallischen Anteile der Asche möglichst umfassend zu nutzen. Diese
Metallabscheidung kann sich des geringeren Aufwands wegen auf eine Eisenmetallabscheidung
oder auf eine Nichteisenmetallabscheidung beschränken. Aus wirtschaftlicher Sicht
kann es jedoch regelmäßig bevorzugt sein, sowohl Eisenmetalle als auch Nichteisenmetalle
abzuscheiden, und zwar insbesondere separat. Entsprechende Einrichtungen in Form von
Eisenmetallabscheidern und Nichteisenmetallabscheidern sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Diese Einrichtungen können grundsätzlich auch im vorliegenden Fall eingesetzt
werden.
[0018] Bei der feuchten Klassierung, bei der es sich bedarfsweise um die einzige feuchte
Klassierung oder um eine, insbesondere erste feuchte Klassierung von mehreren aufeinanderfolgenden
feuchten Klassierungen handeln kann, können in einem Schritt grobe, insbesondere im
Wesentlichen nicht verbrannte, Restmüllanteile, etwa in Form von Kunststoffteilen
und Holz, abgetrennt werden. Diese sind nämlich kaum zusammen mit den anderen Bestandteilen
der Asche weiterverwendbar und daher störend. Eine unnötige Trocknung dieser Anteile
kann somit vorzugweise vermieden werden. Um Entsorgungskosten zu sparen, können die
Restmüllanteile infolge ihres Heizwerts ganz oder teilweise in die Müllverbrennungsanlage
zurückgeführt werden. Die groben Restmüllanteile können effektiv beispielsweise im
Wege des, insbesondere händischen, Aussortierens, des Siebens und/oder des Sichtens
abgetrennt werden.
[0019] Alternativ oder zusätzlich kann in einer feuchten Klassierung eine Grobfraktion erhalten
werden, die Partikel mit einer Größe von größer 40 mm, vorzugsweise größer 35 mm,
insbesondere größer 32 mm, umfasst. Dies bedeutet, dass grundsätzlich auch Partikel
mit kleineren Partikelgrößen in der entsprechenden Fraktion enthalten sein können
aber nicht müssen. Entsprechende Partikel, also grundsätzlich größere Partikel, können
für sich und auch im feuchten Zustand gewonnen und sinnvoll weiterverwendet werden.
Das Trocknen dieser Fraktion kann daher eingespart werden. Die Fraktion kann bedarfsweise
zusätzlich einer Metallabscheidung unterzogen werden, wie sie zuvor bereits grundsätzlich
beschrieben worden ist.
[0020] Alternativ oder zusätzlich kann in der feuchten Klassierung eine Grobfraktion wenigstens
umfassend Partikel einer Größe von größer 25 mm, vorzugsweise größer 20 mm, insbesondere
größer 12 mm erzeugt werden. Diese Fraktion kann alternativ oder zusätzlich zu weiteren
Fraktionen ohne eine Trocknung weiterverwendet werden. Auch in diesem Fall können
grundsätzlich Partikel mit geringeren Partikelgrößen vorhanden sein, auch wenn dies
nicht zwingend ist. Ergänzend oder alternativ kann die Fraktion aber auch dadurch
gekennzeichnet sein, dass die Partikel eine Größe von kleiner 25 mm, vorzugsweise
kleiner 30 mm, insbesondere kleiner 32 mm aufweisen, wobei bedarfsweise auch größere
Partikel vorhanden sein können. Auch diese Fraktion kann bedarfsweise zusätzlich einer
Metallabscheidung unterzogen werden, wie diese zuvor bereits grundsätzlich beschrieben
worden ist.
[0021] Die getrocknete Feinfraktion kann bedarfsweise wenigstens zwei trockenen Klassierungen
unterzogen werden, um eine effiziente Weiterverwertung der Asche zu erreichen. Es
hat sich als besonders bevorzugt herausgestellt, wenn eine Feinkornfraktion (das Feinkorn),
eine Mittelkornfraktion (das Mittelkorn) und eine Grobkornfraktion (das Grobkorn)
erzeugt werden. Einzelne dieser Fraktionen oder alle diese Fraktionen können zudem
jeweils einer Metallabscheidung zugeführt werden, wie sie dem Grunde nach bereits
beschrieben worden ist, da in jeder Fraktion nicht unerhebliche Anteile an Metallen
vorhanden sein können, die sich typischerweise gut veräußern lassen. Unabhängig davon
kann es weiter bevorzugt sein, wenn zwei Mittelkornfraktionen erzeugt werden. Dies
bietet sich insbesondere dann an, wenn die getrocknete Feinfraktion eine breite Partikelgrößenverteilung
und/oder Partikel mit recht großen Partikelgrößen aufweist. Dann können Materialien
bzw. Produkte mit recht engen Partikelgrößenverteilungen bereitgestellt werden, die
sich für unterschiedliche Zwecke einsetzen lassen.
[0022] Bei der trockenen Klassierung kann eine Feinfraktion erzeugt werden, bei der es sich
um die Feinkornfraktion der trockenen Klassierung, mit den feinsten Partikeln, handeln
kann, wobei Partikel mit einer Größe von kleiner 1 mm, vorzugsweise kleiner 1,5 mm,
insbesondere kleiner 2 mm, enthalten sind. Auch hier können grundsätzlich auch größere
Partikel enthalten sein. Diese Fraktion ist meist recht schadstoffhaltig. Ein Großteil
der Schadstoffe kann so über eine kleine Menge an Asche beispielsweise auf einer Deponie
entsorgt werden. Zudem kann diese Fraktion der Asche einen hohen Anteil an Metallen
und zwar insbesondere auch Edelmetalle aufweisen. Eine Metallabscheidung, insbesondere
eine Nichteisenmetallabscheidung, in dieser Fraktion kann daher die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens insgesamt erheblich beeinflussen.
[0023] Bei der trockenen Klassierung kann alternativ oder zusätzlich eine Grobfraktion,
insbesondere Grobkornfraktion, mit den gröbsten Partikeln, umfassend Partikel mit
einer Größe von größer 15 mm, vorzugsweise größer 12 mm, insbesondere größer 10 mm
erzeugt werden. Bedarfsweise sind zudem kleinere Partikel enthalten. Diese Grobfraktion
weist anteilig meist weniger Schadstoffe auf und könnte daher gut als Füllstoff im
Baugewerbe eingesetzt werden. Dies gilt unter anderem auch deshalb, weil diese Fraktion
eine recht schmale Partikelgrößenverteilung aufweist, die damit nur geringen Schwankungen
unterworfen ist. Alternativ oder zusätzlich zu den zuvor genannten Größen kann die
Fraktion Partikel einer Größe von kleiner 25 mm, vorzugsweise kleiner 30 mm und/oder
insbesondere kleiner 32 mm, umfassen, wobei diesbezüglich auch größere Partikel enthalten
sein können. Um in dieser Fraktion enthaltene Metalle, Eisenmetalle und/oder Nichteisenmetalle
wiedergewinnen zu können, bietet es sich an, diese Fraktion einer Metallabscheidung
zu unterziehen, wie sie zuvor prinzipiell beschrieben worden ist.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann bei der trockenen Klassierung eine Grobfraktion,
insbesondere wenigstens eine Mittelkornfraktion, mit mittelgroßen Partikeln, umfassend
Partikel mit einer Größe von größer 6 mm, vorzugsweise größer 4 mm, insbesondere größer
2 mm erzeugt werden. Alternativ oder zusätzlich weisen die Partikel eine Größe von
kleiner 6 mm, vorzugsweise kleiner 8 mm und/oder insbesondere kleiner 10 mm auf. Auch
hier können wieder entsprechend größere Partikel und/oder kleinere Partikel enthalten
sein. Eine entsprechende Fraktion lässt sich gut in der Bauwirtschaft einsetzen. Um
metallische Komponenten nicht ungenutzt abzugeben, kann diese Fraktion einer Metallabscheidung
unterzogen werden, die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens positiv beeinflussen
kann.
[0025] Wenigstens eine in der trockenen Klassierung erzeugte Feinfraktion, vorzugsweise
die Feinkornfraktion der trockenen Klassierung, kann wiederbefeuchtet werden, um eine
Verwirbelung zu vermeiden und/oder eine leichtere Handhabung zu gewährleisten. Wiederbefeuchtet
lässt sich die entsprechende Fraktion beispielsweise deutlich einfacher deponieren.
Zur Wiederbefeuchtung kann der Einfachheit halber wenigstens ein Teil des bei der
Trocknung und/oder einer Entwässerung der Rohasche entfernten Wassers genutzt werden.
Dies hat auch den Vorteil, dass dieses meist stark mit Schadstoffen belastete Wasser
nicht anderweitig aufbereitet werden muss, sondern beispielsweise zusammen mit der
Feinkornfraktion deponiert werden kann.
[0026] Um die Trocknung der feuchten Feinfraktion möglichst effizient gestalten zu können,
bietet es sich an, wenn die feuchte Rohasche zunächst teilweise entwässert wird. Dies
kann beispielsweise durch eine Art Sieb erreicht werden, durch das das überschüssige
Wasser abtropfen kann. Damit das Wasser genügend Zeit hat, sich nach unten abzusetzen,
kann die Rohasche zunächst in einem Zwischenspeicher vor der feuchten Klassierung
zwischengespeichert werden. Dabei kann der Zwischenspeicher bodenseitig ein Sieb und/oder
eine Lochplatte aufweisen.
[0027] Jede der beiden Klassiereinrichtungen, also die erste, in Transportrichtung der Asche
vor dem Trockner vorgesehene Klassiereinrichtung als auch die zweite in Transportrichtung
der Asche nach dem Trockner vorgesehene Klassiereinrichtung kann wenigstens zwei Klassiereinheiten
umfassen. Auf diese Weise kann jede Klassiereinrichtung wenigstens drei Fraktionen
erzeugen. Jede Klassiereinheit kann dabei beispielsweise wahlweise als Sieb oder Sichter
ausgebildet sein. Der Einfachheit und Zuverlässigkeit halber bietet sich aber grundsätzlich
ein Sieb an. Sofern die Erzeugung weiterer Fraktionen wünschenswert ist, können die
Klassiereinrichtungen auch bedarfsweise um weitere Klassiereinheiten erweitert werden.
[0028] Grundsätzlich kann auch eine Mehrzahl von Metallabscheidungseinrichtungen zur Abscheidung
von Metallen aus wenigstens einer Grobfraktion der ersten Klassiereinrichtung, aus
wenigstens einer Grobfraktion der zweiten Klassiereinrichtung und/oder aus wenigstens
einer Feinfraktion der zweiten Klassiereinrichtung vorgesehen sein. Besonders zweckmäßig
ist es, jede Fraktion, die keiner weiteren Klassierung unterzogen und daher in der
entsprechenden Partikelgrößenverteilung separiert und/oder ausgeschleust wird, einer
Metallabscheidungseinrichtung zuzuführen. Zwingend ist dies jedoch nicht. Damit die
metallischen Wertstoffe möglichst umfänglich abgetrennt werden können, bietet es sich
weiter an, wenn jede Metallabscheidungseinrichtung einen Eisenmetallabscheider und/oder
einen Nichteisenmetallabscheider umfasst. Zwingend ist dies jedoch nicht. Besonders
einfach und effektiv ist es grundsätzlich, die Eisenabscheidung mittels eines Magnetabscheiders
und die Nichteisenabscheidung mittels eines Wirbelstromabscheiders durchzuführen.
[0029] Zur Effizienzsteigerung der Ascheaufbereitung kann eine Entwässerung zum Entwässern
der feuchten Rohasche vorgesehen sein. Die auf diese Weise abgetrennte Feuchtigkeit
muss nicht unter erhöhtem Energieaufwand anteilig im Trockner entfernt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann eine Wiederbefeuchtung zum Wiederbefeuchten wenigstens einer
in der zweiten Klassiereinrichtung erzeugten Feinfraktion vorgesehen sein. Das Wiederbefeuchten
kann dabei der Einfachheit halber mit im Trocknungsprozess anfallendem Wasser und/oder
mit bei der Entwässerung anfallendem Wasser etwa in einer Wiederbefeuchtungseinrichtung
erfolgen.
[0030] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- ein erstes erfindungsgemäßes Verfahren sowie eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung
jeweils zum Aufbereiten von Asche aus einer Müllverbrennungsanlage in schematischer
Darstellung und
- Fig. 2
- ein zweites erfindungsgemäßes Verfahren sowie eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung
jeweils zum Aufbereiten von Asche aus einer Müllverbrennungsanlage in schematischer
Darstellung.
[0031] In der Fig. 1 sind schematisch ein Verfahren und eine Vorrichtung 1 zum Aufbereiten
von Asche aus einer Hausmüll-, Gewerbeabfall-, Industrieabfall- und/oder Siedlungsabfallverbrennungsanlage
dargestellt. Die Vorrichtung umfasst einen Zwischenspeicher 2, in dem feuchte Rohasche
3 aus einer entsprechenden Müllverbrennungsanlage eingebracht und aus der feuchte
Rohasche 3 zur weiteren Aufbereitung entnommen wird. Die zugeführte Rohasche 3 kann
der in der Müllverbrennungsanlage anfallenden Asche bzw. Rohasche entsprechen. Die
zugeführte Rohasche 3 kann aber auch eine teilweise aufbereitete Asche aus der Müllverbrennungsanlage
sein. Der Begriff Rohasche 3 bezieht sich also insbesondere auf die dem Verfahren
zugeführte Asche anstatt auf die tatsächlich ursprünglich in der Müllverbrennungsanlage
anfallende Asche, die jedoch übereinstimmen können.
[0032] Während der Zwischenlagerung der feuchten Rohasche 3 erfolgt eine teilweise Entwässerung
über einen perforierten Boden 4 des Zwischenspeichers 2. Die Rohasche 3 wird vom Zwischenspeicher
3 an eine Transporteinrichtung 5, etwa in Form eines Förderbands, übergeben. Anschließend
werden in einer feuchten Klassierung 6, die als Vorklassierung angesehen werden kann,
grobe Restmüllanteile 7 aussortiert. Dabei kann es sich beispielsweise um große Holzstücke
oder große Stücke Kunststofffolien handeln. Letztere könnten alternativ auch im Wege
des Windsichtens entfernt werden.
[0033] Der verbleibende Teil der Rohasche wird einer ersten Klassiereinrichtung 8 zugeführt,
in der zwei Klassiereinheiten 9,10 in Form von Sieben vorgesehen sind. Die Grobfraktion
11 der ersten Klassiereinheit 9, bei der es sich um die Grobkornfraktion, das Grobkorn
bzw. die Feinfraktion der Klassiereinrichtung 8 handelt, weist Partikel mit einer
Größe von größer 32 mm auf. Diese Grobfraktion 11 wird einer Metallabscheidungseinrichtung
12 umfassend einen, beispielsweise magnetischen, Eisenmetallabscheider und einen Nichteisenmetallabscheider,
etwa in Form eines Wirbelstromabscheiders, zugeführt. Dort werden Eisen- und Nichteisenmetalle
13,14 separiert und bedarfsweise getrennt weiterverwertet. Das verbleibende Produkt
15 wird separat weiterverwendet.
[0034] Nicht dargestellt ist, dass aus der in der ersten Klassiereinrichtung 8 gebildeten
Grobfraktion 11 vor der Metallabscheidung noch eine Grobfraktion abgetrennt werden
kann, die beispielswiese Partikel größer 100 mm aufweist. Diese Grobfraktion wird
an der Metallabscheidung vorbeigeleitet und anschließend bedarfsweise wieder mit der
um Metalle 13,14 entfrachteten Feinfraktion vermischt bzw. vereint.
[0035] Zudem könnte die in der feuchten Klassierung 6 erhaltene Feinfraktion bedarfsweise
direkt einer Trocknung unterzogen werden. Energetisch günstiger ist es jedoch, vor
der Trocknung noch weitere gröbere Partikel abzutrennen. Alternativ könnte aber auch
die beschriebene erste Klassierung 6 entfallen und beispielsweise in einer einzigen
feuchten Klassiereinrichtung Partikel beispielsweise größer 100 mm, vorzugsweise größer
50 mm, insbesondere größer 32 mm, als Grobfraktion abgeschieden und die Feinfraktion
getrocknet werden.
[0036] Die Grobfraktion 16 der zweiten Klassiereinheit 10, der die Feinfraktion der ersten
Klassiereinheit 9 zugeführt wird, weist Partikel mit einer Größe zwischen 12 mm und
32 mm auf. Diese Grobfraktion 16 wird ebenfalls in einer Metallabscheidungseinrichtung
17 mit einem Eisenmetallabscheider und einem Nichteisenmetallabscheider behandelt,
um Eisenmetalle 18 und Nichteisenmetalle 19 bedarfsweise separat wiederzugewinnen.
Es verbleibt ein Produkt 20, das zur weiteren Verwendung ausgeschleust wird.
[0037] Die Feinfraktion 21 der noch immer feuchten Asche der zweiten Klassiereinheit 10,
welche Partikel mit einer Größe von kleiner 12 mm aufweist, wird nun über eine Transporteinrichtung
22 einem Trockner 23 zugeführt, bei dem es sich vorzugsweise um einen Drehrohrofen
handelt. Die abgetrennte Feuchtigkeit 24 wird gegebenenfalls zusammen mit Staub aus
dem Trockner abgeführt. Infolge des Trocknens wird im Wesentlichen trockene Asche
25 gewonnen Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Verfahren weist die feuchte
Asche Feuchtigkeiten bezogen auf die Trockenmasse der Asche von größer 25 Gew.-%,
vorzugsweise größer 20 Gew.-%, insbesondere größer 15 Gew.-% auf. Diese getrocknete
Asche 25 wird an eine zweite Klassiereinrichtung 26 übergeben. Die getrocknete Asche
25 hat dagegen eine Feuchtigkeit bezogen auf die Trockenmasse der Asche von weniger
als 5 Gew.-%, insbesondere weniger als 3 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 1
Gew.-%, auf. Die bevorzugte Restfeuchte ist abhängig von der Zusammensetzung der Asche
25. Aus energetischer Sicht ist eine möglichst geringe Restfeuchte erwünscht, während
die Klassierung abhängig von der Zusammensetzung der Asche 25 mit abnehmender Feuchtigkeit
eher bessere Ergebnisse liefert.
[0038] Auch die zweite Klassiereinrichtung 26 weist zwei Klassiereinheiten 27,28 in Form
von Sieben auf, wobei die Feinfraktion der ersten Klassiereinheit 27 in der zweiten
Klassiereinheit 28 erneut klassiert wird. Die Grobfraktionen 29,30 der beiden Klassiereinheiten
27,28, in diesem Fall das Grobkorn (die Grobkornfraktion) der zweiten Klassiereinrichtung
26 mit Partikeln einer Größe zwischen 6 mm und 12 mm und das Mittelkorn (die Mittelkornfraktion)
der zweiten Klassiereinrichtung 26 mit Partikeln einer Größe zwischen 2 mm und 6 mm
werden jeweils separat einer Metallabscheidung 31,32 mit einem Eisenmetallabscheider
und einem Nichteisenmetallabscheider zugeführt. Es werden so Eisenmetalle 33,34, Nichteisenmetalle
35,36 und Materialien bzw. Produkte 37,38 unterschiedlicher Fraktionen erhalten.
[0039] Auch die Feinfraktion 39 der zweiten Klassiereinheit 28, also das Feinkorn (die Feinkornfraktion)
der zweiten Klassiereinrichtung 26, die Partikel kleiner 2 mm umfasst, wird in einer
Metallabscheidung 40 über einen Eisenmetallabscheider und einen Nichteisenmetallabscheider
von Eisenmetallen 41 und Nichteisenmetallen 42 befreit. Die verbleibende Feinfraktion
43 wird zudem von dem in der Entwässerung abgezogenen Wasser 44 in einer Wiederbefeuchtungseinrichtung
45 wiederbefeuchtet. Das Wasser 44 wird also wenigstens teilweise aus im Trockner
23 abgeführter und anschließend etwa in einem Kondensator kondensierter Feuchtigkeit
24 gebildet. Die verbleibende feuchte Feinkornfraktion 46 der zweiten Klassiereinrichtung
26 wird anschließend entsorgt.
[0040] In der Fig. 2 sind schematisch ein weiteres Verfahren und eine weitere Vorrichtung
1' zum Aufbereiten von Asche aus einer Hausmüll-, Gewerbeabfall-, Industrieabfall-
und/oder Siedlungsabfallverbrennungsanlage dargestellt. Die Vorrichtung umfasst ebenfalls
einen Zwischenspeicher 2, in dem feuchte Rohasche 3 aus einer entsprechenden Müllverbrennungsanlage
eingebracht und aus der feuchte Rohasche 3 zur weiteren Aufbereitung entnommen wird.
In dem Zwischenspeicher 2 wird überschüssiges Wasser 44 abgeschieden, und zwar insbesondere
infolge der Schwerkraftwirkung. Die überschüssige Feuchtigkeit tropft somit vorzugsweise
aus der feuchten Rohasche 3 über einen Lochboden 4 des Zwischenspeichers ab, was zu
einer teilweisen Entwässerung führt.
[0041] Die dem Zwischenspeicher 2 entnommene feuchte Rohasche wird zunächst über eine geeignete
Übergabeeinrichtung 5 an eine Klassiereinrichtung 6 übergeben, die als Vorklassierung
bezeichnet werden kann, und dort sortiert, um grobe Restmüllanteile 7 zu entfernen.
Der Rest der Rohasche wird über eine Transporteinrichtung, etwa in Form eines Förderbands,
in eine erste Klassiereinrichtung 8' mit einer einzigen Klassiereinheit 9' in Form
eines Siebs gefördert. Dort erfolgt eine feuchte Klassierung mit einem Trennschnitt
von etwa 32 mm. Die Grobfraktion 11' mit Partikelgrößen größer 32 mm wird einer Metallabscheidung
12 mit einem Eisenmetallabscheider und einem Nichteisenmetallabscheider zugeführt,
die Eisenmetalle 13 und Nichteisenmetalle 14 separieren. Es verbleibt ein von Metallen
entfrachtetes Material 15' entsprechender Körnung.
[0042] Die Feinfraktion 22' mit Partikelgrößen kleiner 32 mm wird einem Trockner 23 übergeben,
dem die Feuchtigkeit 24 im Wesentlichen vollständig bedarfsweise zusammen mit Staub
aus der Rohasche ausgetrieben wird. Im Wesentlichen vollständig meint in diesem Zusammenhang
insbesondere soweit, dass die weitere Klassierung problemlos erfolgen kann. Bei dem
dargestellten und insoweit bevorzugten Verfahren weist die feuchte Asche Feuchtigkeiten
bezogen auf die Trockenmasse der Asche von größer 25 Gew.-%, vorzugsweise größer 20
Gew.-%, insbesondere größer 15 Gew.-% auf. Die getrocknete Asche 25 hat dagegen eine
Feuchtigkeit bezogen auf die Trockenmasse der Asche von weniger als 5 Gew.-%, insbesondere
weniger als 3 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 1 Gew.-%.
[0043] Die getrocknete Feinfraktion 25 wird einer zweiten Klassiereinrichtung 26' übergeben
und dort mittels zwei Klassiereinheiten 27',28' weiter aufgespalten. Die Klassiereinheiten
27',28' der zweiten Klassiereinrichtung 26' sind als Siebe ausgebildet. Dabei sind
die Klassiereinheiten 27',28' so angeordnet, dass die Feinfraktion 29' der ersten
Klassiereinheit 27' in der zweiten Klassiereinheit 28' in eine weitere Grobfraktion
30 und eine Feinfraktion 39' aufgetrennt wird. Die Grobfraktion 29' der ersten Klassiereinheit
27' der zweiten Klassiereinrichtung 26' stellt die Grobkornfraktion dieser Klassiereinrichtung
26' mit Partikelgrößen zwischen 10 mm, 8 mm oder 6 mm einerseits und 32 mm andererseits
dar. Die Grobfraktion 30' der zweiten Klassiereinheit 28' der zweiten Klassiereinrichtung
ist die Mittelkornfraktion der zweiten Klassiereinrichtung 26' mit Partikelgrößen
zwischen 10 mm, 8 mm oder 6 mm einerseits und 2 mm andererseits. Ferner wird noch
die Feinkornfraktion 39' mit Partikelgrößen unter 2 mm erhalten. Alle diese Fraktionen
29',30',39' der zweiten Klassiereinrichtung 26' werden einer jeweiligen Metallabscheidung
31,32,42 mit einem Eisenmetallabscheider und einem Nichteisenmetallabscheider zugeführt,
um Eisenmetalle 33,34,41 und Nichteisenmetalle 35,36,42 abzutrennen. Die von Metallen
entfrachteten Materialien 37',38' entsprechender Partikelgrößenverteilungen werden
einer Weiterverwendung zugeführt. Die von Metallen befreite Feinkornfraktion 43' wird
mit dem bei der Entwässerung der Rohasche im Zwischenspeicher 2 anfallenden Wasser
44 in einer Wiederbefeuchtungseinrichtung 45 wiederbefeuchtet. Sodann kann die Feinkornfraktion
46' ohne die Gefahr erhöhter Staubentwicklung entsorgt werden. Außerdem kann so zugleich
das mit Schadstoffen belastete Wasser 44 aus der Entwässerung der Rohasche 3 entsorgt
werden.
1. Verfahren zur Aufbereitung von Asche einer Müllverbrennungsanlage, vorzugsweise für
Siedlungsabfälle, insbesondere einer Hausmüllverbrennungsanlage,
bei dem die aufzubereitende Rohasche (3) feucht zugeführt wird,
bei dem feuchte Asche zur Erzeugung einer feuchten Feinfraktion (22,22') wenigstens
einer feuchten Klassierung unterzogen wird,
bei dem eine feuchte Feinfraktion (22,22') getrocknet wird,
bei dem die getrocknete Feinfraktion (25,25') wenigstens einer trockenen Klassierung
unterzogen wird und
bei dem die getrocknete Feinfraktion (25,25') wenigstens teilweise wenigstens einer
Metallabscheidung unterzogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die feuchte Asche wenigstens zwei feuchten Klassierungen unterzogen wird und
bei dem vorzugsweise wenigstens zwei Grobfraktionen (7,11,11',16) erzeugt und ausgeschleust
werden und/oder wenigstens eine Grobfraktion (11,11',16) einer Metallabscheidung unterzogen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem in einer feuchten Klassierung grobe, insbesondere im Wesentlichen nicht verbrannte
Restmüllanteile (7), etwa in Form von Kunststoffteilen und Holz, abgetrennt werden
und
bei dem die groben Restmüllanteile (7) vorzugsweise durch Aussortieren, Sieben und/oder
Sichten abgetrennt und/oder in die Müllverbrennung zurückgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem in einer feuchten Klassierung eine Grobfraktion (11,11') wenigstens umfassend
Partikel einer Größe von größer 40 mm, vorzugsweise größer 35 mm, insbesondere größer
32 mm, erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei dem in einer feuchten Klassierung eine Grobfraktion (16) wenigstens umfassend
Partikel einer Größe von größer 25 mm, vorzugsweise größer 20 mm, insbesondere größer
12 mm, und vorzugsweise kleiner 25 mm, vorzugsweise kleiner 30 mm, insbesondere kleiner
32 mm, erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei dem die getrocknete Feinfraktion (22,22`) wenigstens zwei trockenen Klassierungen
unterzogen wird und
bei dem vorzugsweise eine Feinkornfraktion, eine Mittelkornfraktion und eine Grobkornfraktion
erzeugt und/oder wenigstens eine Grobfraktion (29,29',30,30') und/oder Feinfraktion
(39,39') einer Metallabscheidung unterzogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem in einer trockenen Klassierung eine Feinfraktion (39,39'), insbesondere Feinkornfraktion,
umfassend Partikel mit einer Größe von kleiner 1 mm, vorzugsweise kleiner 1,5 mm,
insbesondere kleiner 2 mm, erzeugt wird und bei dem vorzugsweise die Feinfraktion
(39,69') einer Metallabscheidung unterzogen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem in einer trockenen Klassierung eine Grobfraktion (29,29') insbesondere Grobkornfraktion
umfassend Partikel mit einer Größe von größer 15 mm, vorzugsweise größer 12 mm, insbesondere
größer 10 mm und/oder mit einer Größe von kleiner 25 mm, vorzugsweise kleiner 30 mm
und/oder insbesondere kleiner 32mm, erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem in einer trockenen Klassierung eine Grobfraktion (30,30'), insbesondere wenigstens
eine Mittelkornfraktion umfassend Partikel mit einer Größe von größer 6 mm, vorzugsweise
größer 4 mm, insbesondere größer 2 mm und/oder mit einer Größe von kleiner 6 mm, vorzugsweise
kleiner 8 mm und/oder insbesondere kleiner 10 mm, erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem wenigstens eine in der trockenen Klassierung erzeugte Feinfraktion (39,39'),
vorzugsweise die Feinkornfraktion, wiederbefeuchtet wird und
bei dem das Widerbefeuchten vorzugsweise mit dem beim Entwässern der Rohasche (3)
anfallenden Wasser (44) erfolgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem die feuchte Rohasche (3) zunächst teilweise entwässert wird.
12. Vorrichtung zur Aufbereitung von Asche einer Müllverbrennungsanlage, vorzugsweise
für Siedlungsabfälle, insbesondere einer Hausmüllverbrennungsanlage, vorzugsweise
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit einer ersten Klassiereinrichtung (8,8') zum
Klassieren von feuchter Asche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Trockner (23) zum Trocknen einer feuchten Feinfraktion (22,22') der ersten Klassiereinrichtung
(8,8`) vorgesehen ist, dass eine zweite Klassiereinrichtung (26,26') zum Klassieren
der getrockneten Feinfraktion (25,25') vorgesehen ist und dass wenigstens eine Metallabscheidungseinrichtung
(31,32,40) zur Abscheidung von Metallen wenigstens aus Teilen der getrockneten Feinfraktion
(25,25') vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klassiereinrichtung (8,8') und/oder die zweite Klassiereinrichtung (26,26')
wenigstens zwei Klassiereinheiten (9,10,27,27',28,28') umfasst.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Metallabscheidungseinrichtungen (12,17,31,32,40) zur Abscheidung
von Metallen aus wenigstens einer Grobfraktion (11,11',16) der ersten Klassiereinrichtung
(8), aus wenigsten einer Grobfraktion (29,29',30,30') der zweite Klassiereinrichtung
(26,26') und/oder aus wenigstens einer Feinfraktion (39,39') der zweiten Klassiereinrichtung
(26,26') vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Entwässerungseinrichtung zum Entwässern der feuchten Rohasche (3) und/oder eine
Wiederbefeuchtungseinrichtung (45) zum Wiederbefeuchten wenigstens einer in der zweiten
Klassiereinrichtung (26,26') erzeugten Feinfraktion (43,43') vorgesehen ist.