[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubsaugerroboter.
[0002] Konventionelle Staubsauger werden von einem Benutzer bedient, der den Staubsauger
bewegt und insbesondere die Bodendüse, über die Staub eingesaugt wird, über die zu
reinigende Fläche bewegt. Dabei umfassen beispielsweise herkömmliche Bodenstaubsauger
ein Gehäuse, das auf Rollen und/oder Gleitkufen gelagert ist. In dem Gehäuse ist ein
Staubsammelbehälter angeordnet, in dem sich ein Filterbeutel befindet. Eine Bodendüse
ist über ein Saugrohr und einen Saugschlauch mit dem Staubsammelraum verbunden. Bei
den herkömmlichen Bodenstaubsaugern ist im Gehäuse weiterhin eine Motorgebläseeinheit
angeordnet, die im Staubsammelbehälter einen Unterdruck erzeugt. In Luftströmungsrichtung
ist somit die Motorgebläseeinheit hinter der Bodendüse, dem Saugrohr, dem Saugschlauch
sowie dem Staubsammelbehälter bzw. dem Filterbeutel angeordnet. Da derartige Motorgebläseeinheiten
von gereinigter Luft durchströmt werden, werden sie manchmal auch als Reinluft-Motoren
("Clean-Air-Motor") bezeichnet.
[0003] Insbesondere in früheren Zeiten gab es auch Staubsauger, in denen die angesaugte
Schmutzluft direkt durch das Motorgebläse hindurch und in einen unmittelbar daran
anschließenden Staubbeutel geführt wurde. Beispiele hierfür sind in
US 2,101,390,
US 2,036,056 und
US 2,482,337 gezeigt. Diese Staubsaugerformen sind heutzutage nicht mehr sehr verbreitet.
[0004] Derartige Dreckluft- oder Schmutzluft-Motorgebläse werden auch als "Dirty-Air-Motor"
oder "Direct-Air-Motor" bezeichnet. Die Verwendung derartiger Dirty-Air-Motoren wird
auch in den Dokumenten
GB 554 177,
US 4,644,606,
US 4,519,112,
US 2002/0159897,
US 5,573,369,
US 2003/0202890 oder der
US 6,171,054 beschrieben.
[0005] In den letzten Jahren gewannen auch Staubsaugerroboter an Popularität. Derartige
Staubsaugerroboter müssen nicht mehr von einem Benutzer über die zu reinigende Fläche
geführt werden; sie fahren vielmehr selbstständig den Boden ab. Beispiele für derartige
Staubsaugerroboter sind beispielsweise aus der
EP 2 741 483, der
DE 10 2013 100 192 und der
US 2007/0272463 bekannt.
[0006] Der Nachteil dieser bekannten Staubsaugerroboter besteht darin, dass diese nur eine
niedrige Staubaufnahme haben. Dies ist dadurch begründet, dass entweder die Staubaufnahme
nur durch den Bürsteffekt einer rotierenden Bürstenwalze erzielt wird oder Motorgebläseeinheiten
mit sehr geringer Leistung verwendet werden.
[0007] Ein alternativer Staubsaugerroboter wird in der
WO 02/074150 beschrieben. Dieser Staubsaugerroboter ist zweiteilig aufgebaut und umfasst ein Behälter-
oder Gebläsemodul und ein Reinigungskopfmodul, das über einen Schlauch mit dem Gebläsemodul
verbunden ist.
[0008] Vor diesem Hintergrund besteht die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe darin,
einen verbesserten Staubsaugerroboter bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch den
Gegenstand von Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wird ein Staubsaugerroboter bereitgestellt,
umfassend eine auf Rädern gelagerte Saugvorrichtung und eine auf Rädern gelagerte
Stromversorgungsvorrichtung,
wobei die Saugvorrichtung eine Bodendüse, einen Staubabscheider und eine Motorgebläseeinheit
zum Ansaugen eines Luftstroms durch die Bodendüse umfasst,
wobei die Saugvorrichtung eine Antriebseinrichtung aufweist, um wenigstens eines der
Räder der Saugvorrichtung anzutreiben, und
wobei die Stromversorgungsvorrichtung eine Antriebseinrichtung aufweist, um wenigstens
eines der Räder der Stromversorgungsvorrichtung anzutreiben,
wobei die Stromversorgungsvorrichtung über ein Stromversorgungskabel mit der Saugvorrichtung
verbunden ist, um die Saugvorrichtung mit Strom zu versorgen.
[0009] Durch den Aufbau des Staubsaugerroboters mit einer Saugvorrichtung einerseits und
einer Stromversorgungsvorrichtung andererseits wird ein vielseitig einsetzbarer Staubsaugerroboter
erhalten. Da der Staubabscheider auf Seiten der Saugvorrichtung vorgesehen ist, kann
eine Saugschlauchverbindung zwischen Saugvorrichtung und der Stromversorgungsvorrichtung
vermieden werden. Die Stromversorgung der Saugvorrichtung erfolgt über die (selbstständig
bewegliche) Stromversorgungsvorrichtung. Daher muss die Saugvorrichtung keine eigenen
Akkumulatoren (Akkus) aufweisen und kann somit kompakt ausgebildet werden und weniger
Gewicht aufweisen. Insgesamt wird somit die Beweglichkeit der Saugvorrichtung verbessert.
Die Saugvorrichtung kann auch in beengten Verhältnissen die zu saugenden Flächen erreichen.
[0010] Die Saugvorrichtung und die Stromversorgungsvorrichtung sind als separate oder (räumlich)
getrennte Einheiten ausgebildet; sie sind jeweils (separat) auf eigenen Rädern gelagert.
Die Saugvorrichtung und die Stromversorgungsvorrichtung sind unabhängig voneinander
bewegbar. Sie können insbesondere nur über das Stromversorgungskabel miteinander verbunden
sein.
[0011] Die Motorgebläseeinheit kann zwischen der Bodendüse und dem Staubabscheider derart
angeordnet sein, dass ein durch die Bodendüse angesaugter Luftstrom durch die Motorgebläseeinheit
hindurch in den Staubabscheider strömt.
[0012] Damit wird ein Dirty-Air-Motor bzw. Direct-Air-Motor in vorteilhafter Weise in einem
Staubsaugerroboter eingesetzt. Auch bei geringer Motorleistung lässt sich mit dem
erfindungsgemäßen Staubsaugerroboter ein hoher Volumenstrom und somit eine hohe Reinigungswirkung
auf Teppichen und Hartböden erzielen. Ein Dirty-Air-Motor weist beispielsweise eine
maximale Drehzahl von weniger als 30.000 U/min und eine elektrische Aufnahmeleisung
von weniger als 900 W auf.
[0013] In Luftströmungsrichtung ist in der Saugvorrichtung die Bodendüse, manchmal auch
als "Saugdüse" bezeichnet, (fluidisch) vor der Motorgebläseeinheit, und die Motorgebläseeinheit
vor dem Staubabscheider angeordnet. Die mittels der Motorgebläseeinheit durch die
Bodendüse angesaugte Luft wird durch die Motorgebläseeinheit in den Staubabscheider
geführt. Aufgrund der fluidischen bzw. strömungstechnischen Verbindung wird ein durchgängiger
Luftstrom von der Bodendüse in den Staubabscheider gewährleistet.
[0014] Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass Schmutzluftmotoren (Dirty-Air-Motoren)
auch in Staubsaugerrobotern in vorteilhafter Weise eingesetzt werden können, insbesondere
um die durch die Bodendüse angesaugte Schmutzluft durch die Motorgebläseeinheit hindurch
in den Staubabscheider zu fördern.
[0015] Anders als bei herkömmlichen Staubsaugerrobotern mit Motorgebläseeinheiten, wo im
Betrieb insbesondere in der Staubsammeleinheit bzw. der Staubsammelkammer ein Unterdruck
herrscht, liegt bei dieser Anordnung in der Saugvorrichtung strömungstechnisch hinter
der Motorgebläseeinheit, insbesondere im Staubabscheider ein Überdruck vor. Dies führt
zu einem vereinfachten und gewichtsreduzierten Aufbau der Saugvorrichtung. Insbesondere
ist es nicht mehr erforderlich, ein Gehäuse mit verstärkten Seitenwänden, beispielsweise
mit Verstärkungsrippen, vorzusehen.
[0016] Alternativ zu der zuvor beschriebenen Anordnung kann die Motorgebläseeinheit auch
fluidisch hinter dem Staubabscheider derart angeordnet sein, dass ein durch die Bodendüse
angesaugter Luftstrom durch den Staubabscheider hindurch in die Motorgebläseeinheit
strömt. In dieser Alternative wird insbesondere ein Reinluft-Motor ("Clean-Air-Motor")
eingesetzt.
[0017] Bei den beschriebenen Staubsaugerrobotern kann die Stromversorgungsvorrichtung eine
kabellose Stromversorgung bzw. eine kabellose Spannungsquelle aufweisen. Die Stromversorgungsvorrichtung
kann einen oder mehrere Akkumulatoren umfassen. Über diese Akkumulatoren werden sowohl
die Stromversorgungsvorrichtung selbst als auch die Saugvorrichtung mit Strom bzw.
Spannung versorgt.
[0018] Die Saugvorrichtung kann drei oder vier Räder, insbesondere genau drei oder genau
vier Räder, aufweisen. Die Antriebseinrichtung der Saugvorrichtung kann ausgebildet
sein, eines der Räder, mehrere oder alle Räder der Saugvorrichtung anzutreiben. Für
jedes antreibbare Rad kann die Antriebseinrichtung eine separate oder eigenständige
Antriebseinheit aufweisen. Dies erlaubt ein unabhängiges bzw. eigenständiges Antreiben
jedes Rades.
[0019] Die Stromversorgungsvorrichtung kann drei oder vier Räder, insbesondere genau drei
oder genau vier Räder, aufweisen. Die Antriebseinrichtung der Stromversorgungsvorrichtung
kann ausgebildet sein, eines der Räder, mehrere oder alle Räder der Stromversorgungsvorrichtung
anzutreiben. Für jedes antreibbare Rad kann die Antriebseinrichtung eine separate
oder eigenständige Antriebseinheit aufweisen. Dies erlaubt ein unabhängiges bzw. eigenständiges
Antreiben jedes Rades.
[0020] Die Antriebseinrichtung der Saugvorrichtung kann von der Antriebseinrichtung der
Stromversorgungsvorrichtung (räumlich) getrennt oder separat ausgebildet sein. Insbesondere
können die Saugvorrichtung und die Stromversorgungsvorrichtung unabhängig voneinander
angetrieben werden. Sie können sich beispielsweise in unterschiedliche Richtungen
bewegen. Auch kann eine der beiden nicht bewegt werden, während die andere bewegt
wird.
[0021] Bei den zuvor beschriebenen Staubsaugerrobotern kann die Motorgebläseeinheit auf
und/oder über der Bodendüse, insbesondere unmittelbar auf und/oder über der Bodendüse,
angeordnet sein. Dies führt zu einer vorteilhaften Saugleistung. Darüber hinaus kann
ein kompakter Aufbau der Saugvorrichtung, insbesondere der Einheit aus Bodendüse und
Motorgebläseeinheit erreicht werden. Beispielsweise kann die Motorgebläseeinheit derart
angeordnet sein, dass durch die Bodendüse eingesaugte Luft unmittelbar von der Bodendüse
in die Motorgebläseeinheit eintritt.
[0022] Die Motorgebläseeinheit kann über ein Rohrstück mit der Bodendüse fluidisch verbunden
sein. In diesem Fall ist die Motorgebläseeinheit nicht mehr unmittelbar auf und/oder
über der Bodendüse angeordnet. Das Rohrstück kann insbesondere eine Länge von 10 mm
bis 300 mm, insbesondere von 10 mm bis 100 mm, haben.
[0023] Bei den zuvor beschriebenen Staubsaugerrobotern kann die Saugvorrichtung ein Gehäuse
umfassen, wobei die Motorgebläseeinheit auf, an oder in dem Gehäuse angeordnet ist
und/oder wobei der Staubabscheider auf, an oder in dem Gehäuse angeordnet ist. Der
Staubabscheider kann fluidisch unmittelbar vor oder unmittelbar nach der Motorgebläseeinheit
angeordnet sein. Der Staubabscheider kann über ein Rohrstück mit der Motorgebläseeinheit
fluidisch verbunden sein. Das Rohrstück kann insbesondere eine Länge von 10 mm bis
300 mm, insbesondere von 10 mm bis 100 mm, haben.
[0024] Das Gehäuse kann eine Gehäusewand umfassen, die besondere aus Kunststoff besteht.
[0025] Bei den zuvor beschriebenen Staubsaugerrobotern kann der Staubabscheider von außen
frei zugänglich angeordnet sein. In diesem Fall ist der Staubabscheider nicht in einer
Staubsammelkammer in einem Gehäuse untergebracht. Stattdessen kann der Staubabscheider
außerhalb eines Gehäuses der Saugvorrichtung, beispielsweise auf oder an dem Gehäuse
angeordnet sein. Alternativ kann die Saugvorrichtung auch ohne Gehäuse ausgebildet
sein. In diesem Fall kann der Staubabscheider unmittelbar an der Motorgebläseeinheit
oder über ein Rohrstück mit dieser verbunden angeordnet sein. Die freie Zugänglichkeit
von außen erlaubt einen einfachen und direkten Zugriff auf den Staubabscheider, insbesondere
ein einfaches Austauschen oder Ersetzen desselben.
[0026] Bei den zuvor beschriebenen Staubsaugerrobotern kann die Stromversorgungsvorrichtung
oder die Saugvorrichtung eine Kabeltrommel mit einer Aufrollfeder umfassen. Damit
wird ein selbsttätiges Aufrollen des Kabels ermöglicht. Alternativ kann das Stromversorgungskabel
als Spiralkabel ausgebildet sein. Dies verringert auch bei im Betrieb sich verändernden
Abständen zwischen Stromversorgungsvorrichtung und Saugvorrichtung die Gefahr eines
Verhedderns des Kabels.
[0027] Bei den zuvor beschriebenen Staubsaugerrobotern können eines der Räder, mehrere oder
alle Räder der Saugvorrichtung und/oder eines der Räder, mehrere oder alle Räder der
Stromversorgungsvorrichtung omnidirektionale Räder sein. Die Verwendung omnidirektionaler
Räder ermöglicht eine sehr flexible und vielseitige Bewegung der Saugvorrichtung bzw.
der Stromversorgungsvorrichtung.
[0028] Jedes omnidirektionales Rad weist an seinem Umfang eine Mehrzahl von drehbar gelagerten
Rollen bzw. Rollkörpern auf, deren Achsen nicht parallel zur Radachse (des omnidirektionalen
Rads) verlaufen. Insbesondere können die Achsen der Rollen schräg oder quer zur Radachse
verlaufen bzw. ausgerichtet sein. Ein Beispiel für ein omnidirektionales Rad ist ein
Mecanum-Rad, das unter anderem in der
US 3,876,255 beschrieben wird.
[0029] Die Motorgebläseeinheit kann derart ausgebildet sein, dass sie bei einer elektrischen
Aufnahmeleistung von weniger als 450 W gemäß DIN EN 60312-1 bei Blende 8 einen Volumenstrom
von mehr als 30 l/s, insbesondere mehr als 35 l/s, erzeugt. Alternativ oder zusätzlich
kann die Motorgebläseeinheit derart ausgebildet sein, dass sie bei einer elektrischen
Aufnahmeleistung von weniger als 250 W gemäß DIN EN 60312-1 bei Blende 8 einen Volumenstrom
von mehr als 25 l/s, insbesondere mehr als 30 l/s, erzeugt. Alternativ oder zusätzlich
kann die Motorgebläseeinheit derart ausgebildet sein, dass sie bei einer elektrischen
Aufnahmeleistung von weniger als 100 W gemäß DIN EN 60312-1 bei Blende 8 einen Volumenstrom
von mehr als 10 l/s, insbesondere mehr als 15 l/s, erzeugt.
[0030] Auf diese Weise wird ein besonders effizienter Staubsaugerroboter erhalten, der insbesondere
im Vergleich zu herkömmlichen Staubsaugerrobotern eine stark erhöhte Saugkraft aufweist.
[0031] Die Luftdaten eines Staubsaugers bzw. einer Motorgebläseeinheit werden gemäß DIN
EN 60312-1:2014-01 bestimmt. Insbesondere wird auf Abschnitt 5.8 verwiesen. Dabei
wird die Messeinrichtung in der Ausführung B gemäß Abschnitt 7.3.7.3 verwendet. Falls
eine Motorgebläseeinheit ohne Staubsaugergehäuse gemessen wird, wird ebenfalls die
Messeinrichtung B verwendet. Für gegebenenfalls notwendige Zwischenstücke zum Anschluss
an die Messkammer gelten die Ausführungen in Abschnitt 7.3.7.1.
[0032] Für den Begriff "Luftstrom" gemäß DIN EN 60312-1 werden auch die Begriffe "Volumenstrom"
und "Saugluftstrom" verwendet.
[0033] Die Bodendüse kann eine Bodenplatte mit einer Grundfläche aufweisen, die im Betrieb
des Staubsaugerroboters der zu saugenden Fläche zugewandt ist, wobei die Bodenplatte
parallel zur Grundfläche wenigstens einen Luftströmungskanal, beispielsweise mit einer
seitlich in der Bodenplatte vorgesehenen Öffnung, aufweist. Insbesondere kann die
Bodenplatte mit ihrer Grundfläche im Betrieb des Staubsaugerroboters auf der zu saugenden
Fläche aufliegen oder, beispielsweise mittels einer Borstenleiste, von dieser beabstandet
sein. Die Bodenplatte kann parallel zur Grundfläche wenigstens einen gekrümmten Luftströmungskanal
aufweisen. Der gekrümmte Luftströmungskanal kann die Form eines Kreisrings oder eines
Kreisringabschnitts aufweisen.
[0034] Die Bodenplatte wird auch als Düsensohle bezeichnet. Die Bodendüse weist eine Saugöffnung
zur Herstellung einer fluidischen Verbindung mit der Motorgebläseeinheit auf. Diese
Saugöffnung steht in fluidischer, d.h. strömungstechnischer, Verbindung mit dem wenigstens
einen Luftströmungskanal. Durch den wenigstens einen, insbesondere einen oder mehrere
Luftströmungskanäle wird der Anpressdruck der Bodendüse bei guter Saugleistung in
vorteilhafter Weise eingestellt.
[0035] Die Saugvorrichtung kann derart ausgebildet und/oder die Motorgebläseeinheit derart
angeordnet sein, dass keine Berührung des Gebläserads der Motorgebläseeinheit mit
einer Prüfsonde gemäß IEC/EN 60335 durch die Bodendüse möglich ist. Hier wird auf
Abschnitt 8 der Version DIN EN 60335-1: 2012-10 Bezug genommen. Insbesondere soll
die Prüfsonde B verwendet werden.
[0036] Dies verringert die Gefahr einer Beschädigung der Motorgebläseeinheit und die Gefahr
von Verletzungen beim Anfassen der Bodendüse bei laufendem Motor.
[0037] Der Staubsaugerroboter kann ein Beutelsauger sein. Ein Beutelsauger ist ein Staubsauger,
bei dem der eingesaugte Staub in einem Staubsaugerfilterbeutel abgeschieden und gesammelt
wird. Der Staubsaugerroboter kann insbesondere ein Beutelsauger für Wegwerfbeutel
sein.
[0038] Bei den beschriebenen Staubsaugerrobotern kann der Staubabscheider einen Staubsaugerfilterbeutel,
insbesondere mit einer Fläche von höchstens 2000 cm
2, insbesondere höchstens 1500 cm
2, umfassen. Der Staubabscheider kann insbesondere aus einem derartigen Staubsaugerfilterbeutel
bestehen.
[0039] Die Filterfläche eines Staubsaugerfilterbeutels bezeichnet die gesamte Fläche des
Filtermaterials, das sich zwischen bzw. innerhalb der randseitigen Nähte (beispielsweise
Schweiß- oder Klebenähte) befindet. Dabei sind auch möglicherweise vorhandene Seiten-
oder Oberflächenfalten zu berücksichtigen. Die Fläche der Beutelfüllöffnung bzw. Eintrittsöffnung
(einschließlich einer dieser Öffnung umgebenden Naht) ist nicht Teil der Filterfläche.
[0040] Der Staubsaugerfilterbeutel kann ein Flachbeutel sein oder eine Klotzbodenform aufweisen.
Ein Flachbeutel wird durch zwei Seitenwände aus Filtermaterial gebildet, die entlang
ihrer Umfangsränder miteinander verbunden (beispielsweise verschweißt oder verklebt)
sind. In einer der beiden Seitenwände kann die Beutelfüllöffnung bzw. Eintrittsöffnung
vorgesehen sein. Die Seitenflächen bzw. -wände können jeweils eine rechteckige Grundform
aufweisen. Jede Seitenwand kann eine oder mehrere Lagen Vlies und/oder Vliesstoff
umfassen.
[0041] Der Staubsaugerroboter in Form eines Beutelsaugers kann einen Staubsaugerfilterbeutel
umfassen, wobei der Staubsaugerfilterbeutel in Form eines Flachbeutels und/oder als
Wegwerfbeutel ausgebildet ist.
[0042] Die Beutelwand des Staubsaugerfilterbeutels kann eine oder mehrere Lagen eines Vlieses
und/oder eine oder mehrere Lagen eines Vliesstoffes umfassen. Sie kann insbesondere
ein Laminat aus einer oder mehrerer Lagen Vlies und/oder einer oder mehrerer Lagen
Vliesstoff umfassen. Ein derartiges Laminat ist beispielsweise in der
WO 2007/068444 beschrieben.
[0043] Der Begriff Vliesstoff wird im Sinne der Norm DIN EN ISO 9092:2010 verstanden. Dabei
werden insbesondere Film- und Papierstrukturen, insbesondere Filterpapier, nicht als
Vliesstoff angesehen. Ein "Vlies" ist eine Struktur aus Fasern und/oder Endlosfilamenten
oder Kurzfasergarnen, die durch irgendein Verfahren zu einem Flächengebilde geformt
wurden (ausgenommen die Verflechtung von Garnen wie in gewobenem Gewebe, geknüpftem
Gewebe, Maschenware, Spitze oder getuftetem Gewebe), allerdings nicht durch irgendein
Verfahren verbunden wurden. Durch ein Verbindeverfahren wird aus einem Vlies ein Vliesstoff.
Das Vlies oder der Vliesstoff können trockengelegt, nassgelegt oder extrudiert sein.
[0044] Die beschriebenen Saugvorrichtungen können eine Halterung für einen Staubsaugerfilterbeutel
umfassen. Eine derartige Halterung kann auf, an oder in einem Gehäuse der Saugvorrichtung,
unmittelbar an der Motorgebläseeinheit oder an einem mit der Motorgebläseeinheit fluidisch
verbunden Rohrstück angeordnet sein.
[0045] Der Staubsaugerroboter kann einen Ausblasfilter, insbesondere mit einer Filterfläche
von wenigstens 800 cm
2, umfassen. Der Ausblasfilter kann insbesondere plissiert bzw. gefaltet ausgebildet
sein. Damit lässt sich eine große Oberfläche bei kleinerer Grundfläche erzielen. Dabei
kann der Ausblasfilter in einer Halterung vorgesehen sein, wie sie beispielsweise
in der Europäischen Patentanmeldung Nr.
14179375.2 beschrieben ist. Derartige Ausblasfilter erlauben den Einsatz von Staubsaugerfilterbeuteln
mit geringer Abscheideleistung, beispielsweise von einlagigen Staubsaugerfilterbeuteln.
Als Staubsaugerfilterbeutel mit geringer Abscheideleistung kann beispielsweise ein
Beutel eingesetzt werden, bei dem das Filtermaterial der Beutelwand aus einem Spinnvlies
(Spunbond) besteht, das ein Flächengewicht von 15 g/m
2 bis 100 g/m
2 aufweist. Insbesondere kann also der Staubsaugerfilterbeutel einlagig ausgebildet
sein. Alternativ kann beispielsweise ein Beutel eingesetzt werden, bei dem das Filtermaterial
der Beutelwand aus einem Laminat aus einem Spinnvlies, einem Meltblown und einem weiteren
Spinnvlies (SMS) besteht.
[0046] Die zuvor beschriebenen Staubsaugerroboter können einen Außenbeutel oder Außensack
aufweisen, der den Staubabscheider umgibt bzw. in dem der Staubabscheider angeordnet
ist. Ein derartiger Außenbeutel ist insbesondere im Falle eines Beutelsaugers von
Vorteil, bei dem der Staubsaugerfilterbeutel von außen frei zugänglich angeordnet
ist. Der Außenbeutel kann eine Schutzfunktion erfüllen und/oder geräuschisolierende
und/oder staubfilternde Eigenschaften aufweisen. Der Außenbeutel kann beispielsweise
ein Elektretmaterial umfassen.
[0047] Statt eines Beutelsaugers kann der Staubsaugerroboter ein beutelloser Sauger, insbesondere
mit einem wie zuvor beschriebenen Ausblasfilter mit einer Filterfläche von wenigstens
800 cm
2, sein. Ein beutelloser Sauger ist ein Staubsauger, bei dem der eingesaugte Staub
ohne einen Staubsaugerfilterbeutel abgeschieden und gesammelt wird. In diesem Fall
kann der Staubabscheider einen Prallabscheider oder einen Fliehkraftabscheider bzw.
einen Zyklonabscheider umfassen.
[0048] Die Motorgebläseeinheit kann ein, insbesondere einstufiges, Radialgebläse aufweisen.
Bei einem Radialgebläse wird die Luft parallel oder axial zur Antriebsachse des Gebläserads
angesaugt und durch die Rotation des Gebläserads umgelenkt, insbesondere um etwa 90°
umgelenkt, und radial ausgeblasen.
[0049] Grundsätzlich kann die Bodendüse eine aktive oder eine passive Bodendüse sein. Eine
aktive Bodendüse weist in der Saugöffnung eine Bürstenwalze (manchmal auch als Klopf-
und/oder Rotationsbürste bezeichnet) auf. Die Bürstenwalze kann elektromotorisch antreibbar
sein. Eine passive Bodendüse weist keine Bürstenwalze auf.
[0050] Bei den beschriebenen Staubsaugerrobotern kann aufgrund der Gesamtkonstruktion auch
mit einer passiven Bodendüse, also ohne Bürstenwalze, eine sehr gute Effizienz und
Saugleistung erzielt werden. Beim Einsatz von passiven Bodendüsen vereinfacht sich
der Aufbau und reduziert sich damit das Gewicht der Bodendüse, wodurch die Antriebseinrichtung
der Bodendüse einen geringeren Leistungsbedarf hat.
[0051] Die beschriebenen Staubsaugerroboter sind zum selbständigen bzw. autonomen Abfahren
einer zu reinigenden Fläche ausgebildet.
[0052] Die zuvor beschriebenen Staubsaugerroboter können eine Steuereinrichtung zum Ansteuern
der Saugvorrichtung und/oder der Stromversorgungsvorrichtung aufweisen. Insbesondere
kann die Steuereinrichtung zum Ansteuern der Antriebseinrichtung der Stromversorgungsvorrichtung
und/oder zum Ansteuern der Antriebseinrichtung der Saugvorrichtung ausgebildet sein.
Die Steuereinrichtung kann alternativ oder zusätzlich zum Ansteuern der Motorgebläseeinheit
ausgebildet sein.
[0053] Die Steuereinrichtung kann ausschließlich in der Stromversorgungsvorrichtung, ausschließlich
in der Saugvorrichtung oder sowohl in der Stromversorgungsvorrichtung als auch in
der Saugvorrichtung angeordnet sein. Die Steuereinrichtung kann zwei Steuereinheiten
umfassen, wobei die Saugvorrichtung eine erste Steuereinheit und die Stromversorgungsvorrichtung
eine zweite Steuereinheit umfasst. Falls die Steuereinrichtung hingegen beispielsweise
in Form einer Steuereinheit ausschließlich auf Seiten der Stromversorgungsvorrichtung
angeordnet ist, wird dann auch die Saugvorrichtung von der Stromversorgungsvorrichtung
aus gesteuert.
[0054] Wenn die Steuereinrichtung sowohl in der Stromversorgungsvorrichtung als auch in
der Saugvorrichtung angeordnet ist, kann sie eine Master-Slave-Konfiguration aufweisen.
Beispielsweise kann die Steuereinheit auf Seiten der Stromversorgungsvorrichtung als
Master ausgebildet sein und die Slave-Steuereinheit auf Seiten der Saugvorrichtung
kontrollieren. Die Stromversorgungsvorrichtung kann eine drahtlose oder drahtgebundene
Kommunikationsverbindung mit der Saugvorrichtung aufweisen, um Datensignale mit der
Saugvorrichtung auszutauschen. Dies erlaubt eine effiziente Steuerung des gesamten
Staubsaugerroboters von einer der beiden Vorrichtungen aus. So kann beispielsweise
die Saugvorrichtung von der Stromversorgungsvorrichtung aus gesteuert werden, insbesondere
wenn die Stromversorgungsvorrichtung die gesamte Steuereinrichtung umfasst.
[0055] Falls die Stromversorgungsvorrichtung eine drahtgebundene Kommunikationsverbindung
mit der Saugvorrichtung aufweist, kann die Kommunikation und die Stromversorgung über
ein gemeinsames Kabel erfolgen. Das gemeinsame Kabel kann eine oder mehrere Leitungen
für die Stromversorgung und eine oder mehrere Leitungen für die Kommunikation umfassen.
[0056] Die zuvor beschriebenen Staubsaugerroboter können eine Navigationseinrichtung zum
selbstständigen Verfahren der Stromversorgungsvorrichtung und/oder der Saugvorrichtung
umfassen. Insbesondere kann die Steuereinrichtung eine Navigationseinrichtung zum
selbstständigen Verfahren der Stromversorgungsvorrichtung und/oder der Saugvorrichtung
umfassen. Dies ermöglicht ein autonomes Staubsaugen durch den Staubsaugerroboter.
Die Steuerung und Navigation der Saugvorrichtung kann ausschließlich durch die bzw.
auf Seiten der Stromversorgungsvorrichtung durchgeführt werden.
[0057] Bei den beschriebenen Staubsaugerrobotern können die Stromversorgungsvorrichtung
und/oder die Saugvorrichtung eine oder mehrere Einrichtungen zur Ortsbestimmung umfassen.
Bei den Einrichtungen zur Ortsbestimmung kann es sich insbesondere um Kameras, Wegsensoren
und/oder Abstandssensoren handeln. Die Abstandssensoren können beispielsweise auf
Schallwellen oder elektromagnetischen Wellen basieren. Die Stromversorgungsvorrichtung
kann eine oder mehrere Einrichtungen zur Ortsbestimmung sowohl der Stromversorgungsvorrichtung
als auch der Saugvorrichtung umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann die Saugvorrichtung
eine oder mehrere Einrichtungen zur Ortsbestimmung sowohl der Saugvorrichtung als
auch der Stromversorgungsvorrichtung umfassen.
[0058] Die Stromversorgungsvorrichtung kann eine Hebeeinrichtung zum Verstellen der Höhe
der Unterseite der Stromversorgungsvorrichtung, insbesondere der Unterseite des Gehäuses
der Stromversorgungsvorrichtung, über dem Boden aufweisen. Damit kann der Abstand
der Unterseite der Stromversorgungsvorrichtung bzw. die Bodenfreiheit der Stromversorgungsvorrichtung
verstellt werden. Dies erlaubt, beispielsweise in einer Aufladeposition des Staubsaugerroboters,
die Höhe der Unterseite über dem Boden zu erhöhen, um die Saugvorrichtung unter die
Stromversorgungsvorrichtung bzw. ihr Gehäuse zu fahren.
[0059] Weitere Merkmale werden anhand der Figuren beschrieben. Dabei zeigt schematisch
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Staubsaugerroboters;
- Figur 2
- ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels eines Staubsaugerroboters.
[0060] Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Staubsaugerroboters
1. Der gezeigte Staubsaugerroboter 1 umfasst eine Stromversorgungsvorrichtung 2 und
eine Saugvorrichtung 3, die über ein flexibles Kabel 4 mit der Stromversorgungsvorrichtung
2 verbunden ist.
[0061] Die Stromversorgungsvorrichtung 2 ist auf vier Rädern 5 gelagert, wobei jedes dieser
Räder als omnidirektionales Rad ausgebildet ist. Jedes omnidirektionale Rad 5 weist
an seinem Umfang eine Mehrzahl von drehbar gelagerten Rollen 6 auf. Die Drehachsen
der Rollen 6 sind alle nicht parallel zur Radachse 7 des jeweiligen omnidirektionalen
Rads. So können beispielsweise die Drehachsen der Rollen einen Winkel von 45° zur
jeweiligen Radachse einnehmen. Die Oberflächen der Rollen bzw. Rollkörper ist gewölbt
bzw. gebogen.
[0063] Die Stromversorgungsvorrichtung 2 weist eine Antriebseinrichtung auf, um die Räder
5 der Stromversorgungsvorrichtung anzutreiben. Die Antriebseinrichtung kann für jedes
Rad 5 eine separate Antriebseinheit, beispielsweise in Form eines Elektromotors, aufweisen,
so dass jedes Rad 5 unabhängig von den anderen Rädern antreibbar ist. Die Rollen 6
sind antriebslos drehbar gelagert.
[0064] Durch geeigneten Antrieb einzelner oder aller Räder 5 lässt sich die Stromversorgungsvorrichtung
2 in beliebige Richtungen bewegen. Werden beispielsweise alle vier Räder 5 mit gleicher
Geschwindigkeit in gleicher Drehrichtung bewegt, so fährt die Stromversorgungsvorrichtung
geradeaus. Durch eine gegenläufige Bewegung der Räder auf einer Seite kann ein seitliches
Verfahren bzw. Verschieben erreicht werden.
[0065] Grundsätzlich müssen nicht alle Räder antreibbar ausgebildet sein; einzelne Räder
können auch ohne eigenen Antrieb vorgesehen sein. Darüber hinaus ist es auch möglich,
dass einzelne Räder, auch wenn sie grundsätzlich antreibbar sind, für bestimmte Bewegungen
nicht angetrieben werden.
[0066] In alternativen Ausführungsformen können auch weniger oder mehr als vier Räder in
Form von omnidirektionalen Rädern ausgebildet sein. Ein Beispiel mit drei omnidirektionalen
Rädern ist in der
US 2007/0272463 beschrieben.
[0067] Auch die Saugvorrichtung 3 ist in dem gezeigten Beispiel mit vier omnidirektionalen
Rädern 5 ausgestattet. Wie die Stromversorgungsvorrichtung 2 weist auch die Saugvorrichtung
3 eine Antriebseinrichtung für die Räder 5 auf. Auch hier umfasst die Antriebseinrichtung
für jedes Rad eine einzelne Antriebseinheit, beispielsweise in Form von Elektromotoren,
um jedes Rad separat und unabhängig von den übrigen Rädern anzutreiben. Auf diese
Weise kann auch die Saugvorrichtung durch geeignetes Antreiben der Räder in beliebige
Richtungen verfahren werden.
[0068] Die Saugvorrichtung 3 weist eine Bodendüse umfassend eine Bodenplatte mit einer Grundfläche
auf, die im Betrieb des Staubsaugerroboters dem Boden, d.h. der zu saugenden Fläche,
zugewandt ist. In der Bodenplatte sind parallel zur Grundfläche ein oder mehrere Luftströmungskanäle
eingebracht, durch den die Schmutzluft eingesaugt wird. Der oder die Luftströmungskanäle
können eine seitlich in der Bodenplatte vorgesehene Öffnung aufweisen. Der Luftströmungskanal
kann gerade oder gekrümmt, insbesondere in Form eines Kreisrings oder eines Kreisringabschnitts
ausgebildet sein. Insbesondere für seitliche Bewegungen der Bodendüse kann die Form
eines Kreisringabschnitts oder eines Kreisrings vorteilhaft sein. Alternativ kann
die Bodendüse eine Dreheinrichtung zum Drehen des Luftströmungskanals um eine Achse
senkrecht zur Grundfläche umfassen, wie sie beispielsweise in der Europäischen Patentanmeldung
Nr.
15151741.4 beschrieben ist.
[0069] Die Saugvorrichtung 3 weist ein Gehäuse 8 auf, in dem eine Motorgebläseeinheit zum
Ansaugen eines Luftstroms durch die Bodendüse angeordnet ist. An der Außenseite des
Gehäuses 8 ist eine Halterung für eine Halteplatte 10 eines Staubsaugerfilterbeutels
11 angebracht.
[0070] Bei dem in Figur 1 gezeigten Beispiel handelt es sich also um einen Beutelsauger.
Dies bedeutet, dass der Staubabscheider ein Staubsaugerfilterbeutel ist, in dem der
eingesaugte Schmutz und Staub abgeschieden wird. Bei diesem Staubsaugerfilterbeutel
kann es sich insbesondere um einen Flachbeutel handeln, dessen Beutelwandungen eine
oder mehrere Lagen von Vlies- und/oder Vliesstoff umfassen. Der Staubsaugerfilterbeutel
ist als Wegwerfbeutel ausgeführt.
[0071] Die Halteplatte 10 des Staubsaugerfilterbeutels 11 ist in herkömmlicher Weise mit
dem Vlies-Filtermaterial der Beutelwandung verklebt oder verschweißt. Im Gehäuse 8
der Saugvorrichtung 3 ist eine Öffnung 12 vorgesehen. Von der Motorgebläseeinheit
im Innern des Gehäuses 8 führt ein Rohrstück in die Öffnung 12, so das durch die Bodendüse
angesaugte Luft durch die Motorgebläseeinheit hindurch, durch die Öffnung 12 in den
Staubsaugerfilterbeutel 11 geführt wird.
[0072] In oder an der Halterung ist der Staubsaugerfilterbeutel 11 über seine Halteplatte
10 lösbar befestigt. Bei der Halterung kann es sich beispielsweise um zwei Schienen
handelt, in die die Halteplatte 10 geschoben wird. Alternative Ausführungsformen sind
jedoch genauso denkbar, solange der Staubsaugerfilterbeutel zerstörungsfrei lösbar
entfernt werden kann.
[0073] In dem gezeigten Beispiel ist der Staubsaugerfilterbeutel 11 von außen frei zugänglich
am Gehäuse 8 der Saugvorrichtung 3 angeordnet. Alternativ kann der Staubsaugerfilterbeutel
11 auch im Innern des Gehäuses 8, beispielsweise mittels einer Halteplatte, herausnehmbar
befestigt sein. In einem solchen Fall ist der Staubsaugerfilterbeutel beispielsweise
über eine Öffnungsklappe im Gehäuse 8 erreichbar, damit aber nicht mehr von außen
frei zugänglich.
[0074] In der gezeigten Anordnung wird somit durch die Bodendüse, die Motorgebläseeinheit
und das im Innern des Gehäuses befindliche Rohrstück eine durchgängige fluidische
bzw. strömungstechnische Verbindung mit dem Staubabscheider in Form des Staubsaugerfilterbeutels
11 hergestellt. Die Motorgebläseeinheit ist dabei zwischen der Bodendüse und dem Staubabscheider
angeordnet, so dass durch die Bodendüse angesaugte Schmutzluft durch die Motorgebläseeinheit
9 hindurch (insbesondere über das Rohrstück) in den außen am Gehäuse 8 angeordneten
Staubsaugerfilterbeutel strömt.
[0075] Bei der Motorgebläseeinheit handelt es sich somit um einen Dirty-Air-Motor oder Schmutzluftmotor.
Es handelt sich insbesondere um eine Motorgebläseeinheit, die ein Radialgebläse aufweist.
[0076] Die Motorgebläseeinheit weist bei einer elektrischen Aufnahmeleistung von weniger
als 450 W einen Volumenstrom von mehr als 30 l/s (bestimmt gemäß DIN EN 60312-1:2014-01
bei Blende 8), bei einer elektrischen Aufnahmeleistung von weniger als 250 W einen
Volumenstrom vom mehr als 25 l/s und bei einer elektrischen Aufnahmeleistung von weniger
als 100 W einen Volumenstrom von mehr als 10 l/s auf.
[0077] Der Gebläsedurchmesser kann 60 mm bis 160 mm betragen. Beispielsweise kann eine Motorgebläseeinheit
verwendet werden, wie sie in Soniclean Upright Staubsaugern (z. B. SONICLEAN VT PLUS)
eingesetzt wird.
[0078] Die Motorgebläseeinheit des SONICLEAN VT PLUS wurde gemäß DIN EN 60312-1:2014-01
wie oben erläutert charakterisiert. Die Motorgebläseeinheit wurde ohne Staubsaugergehäuse
gemessen. Für notwendige Zwischenstücke zum Anschluss an die Messkammer gelten die
Ausführungen in Abschnitt 7.3.7.1. Die Tabelle zeigt, dass mit niedrigen Drehzahlen
und geringer Aufnahmeleistung hohe Volumenströme erzielt werden.
"Dirty air" von SONICLEAN VT PLUS (Gebläseraddurchmesser 82 mm) |
bei Blende 8 (40 mm) |
Aufnahme leistung |
Spannung |
Drehzahl |
Unterdruck Box |
Volumen strom |
[W] |
[V] |
[RPM] |
[kPa] |
[l/s] |
200 |
77 |
15.700 |
0,98 |
30,2 |
250 |
87 |
17.200 |
1,17 |
32,9 |
300 |
95 |
18.400 |
1,34 |
35,2 |
350 |
103 |
19.500 |
1,52 |
37,5 |
400 |
111 |
20.600 |
1,68 |
39,4 |
450 |
117 |
21.400 |
1,82 |
41,0 |
[0079] Im Betrieb wird durch die Motorgebläseeinheit Luft angesaugt. Die Luftströmung tritt
dabei durch eine Öffnung der Bodendüse in den Staubsaugerroboter 1 ein und strömt
durch die Motorgebläseeinheit. Aufgrund der Anordnung der Motorgebläseeinheit - in
Luftströmungsrichtung - vor dem Staubabscheider (in Form eines Staubsaugerfilterbeutels)
herrscht im Staubabscheider ein Überdruck.
[0080] Statt eines Dirty-Air-Motors kann auch eine Konfiguration (beispielsweise mit einem
Clean-Air-Motor) vorgesehen sein, bei der das Gebläse fluidisch hinter dem Staubabscheider
angeordnet ist.
[0081] Die Energie- bzw. Spannungsversorgung des Staubsaugerroboters kann kabellos mittels
Akkumulatoren erfolgen, wobei die Stromversorgung der Saugvorrichtung 3, insbesondere
ihrer Antriebseinrichtung, von der Stromversorgungsvorrichtung 2 aus über ein Stromversorgungskabel
4 erfolgt. Um ein Verheddern des Kabels 4 zu vermeiden, kann im Innern der Stromversorgungsvorrichtung
2 eine Kabeltrommel mit einer Aufrollfeder vorgesehen sein.
[0082] Die Stromversorgungsvorrichtung 2 weist Akkus auf, die beispielsweise kabelgebunden
oder kabellos (induktiv) geladen werden können. Zum Aufladen der Akkus kann sich der
Staubsauger 1, insbesondere die Stromversorgungsvorrichtung 2, beispielsweise selbsttätig
zu einer Ladestation bewegen.
[0083] Die Steuerung des Staubsaugerroboters erfolgt mittels einer Steuereinrichtung. Die
Steuerung des gesamten Staubsaugerroboters erfolgt vorzugsweise in einer Master-Slave-Konfiguration
der beiden Vorrichtungen. Hierfür kann beispielsweise von der Stromversorgungsvorrichtung
2 (als Master) aus auch die Saugvorrichtung 3 (als Slave) gesteuert werden. Mittels
der Steuereinrichtung werden die Antriebseinrichtungen der Stromversorgungsvorrichtung
und der Saugvorrichtung angesteuert.
[0084] Die Steuereinrichtung weist eine Navigationseinrichtung zum selbstständigen Verfahren
der Stromversorgungsvorrichtung und der Saugvorrichtung auf. Dazu umfasst die Stromversorgungsvorrichtung
2 eine Steuereinheit mit einer Navigationseinrichtung, durch die eine Navigation sowohl
der Stromversorgungsvorrichtung als auch didere Saugvorrichtung durchgeführt wird.
Hierfür ist in der Steuervorrichtung 2 ein entsprechend programmierter Mikrocontroller
angeordnet. Die Stromversorgungsvorrichtung 2 weist Einrichtungen zur Ortsbestimmung
auf. Hierzu gehören Kameras 13 und 14 sowie Abstandssensoren 15. Bei den Abstandssensoren
kann es sich beispielsweise um Lasersensoren handeln.
[0085] Die Navigation des Staubsaugerroboters erfolgt in bekannter Weise, wie sie beispielsweise
in der
WO 02/074150 beschrieben ist. Für die Steuerung der Antriebseinrichtung der Saugvorrichtung 3
ist in der Stromversorgungsvorrichtung 2 eine Einrichtung zur Übermittlung von Steuersignalen
an die Saugvorrichtung 3, insbesondere zur ihrer Antriebseinrichtung de, vorgesehen.
Hierfür können auf Seiten der Stromversorgungsvorrichtung 2 und der Saugvorrichtung
3 jeweils drahtlose Sender/Empfänger angeordnet sein. Alternativ kann im Kabel 4 auch
eine drahtgebundene Verbindung zur Übermittlung von Steuersignalen vorgesehen sein.
[0086] Auch die Saugvorrichtung 3 kann unterstützend eine oder mehrere Einrichtungen zur
Ortsbestimmung umfassen. Beispielsweise können an der Saugvorrichtung Wegsensoren
und/oder Abstandssensoren vorgesehen sein. Um die entsprechenden Informationen für
die Steuerung und Navigation zu verwenden, werden entsprechende Signale von der Saugvorrichtung
3 zur Stromversorgungsvorrichtung 2 übermittelt.
[0087] In einer alternativen Ausführung kann die Steuerung und/oder Navigation auch teilweise
oder vollständig auf Seiten der Saugvorrichtung 3 durchgeführt werden.
[0088] Figur 2 ist ein schematisches Blockschaltbild eines Staubsaugerroboters 1 mit einer
Stromversorgungsvorrichtung 2 und einer Saugvorrichtung 3. Die Antriebseinrichtung
für die Räder 5 der Stromversorgungsvorrichtung 2 umfasst zum einen vier Antriebseinheiten
16 in Form von Elektromotoren und zum anderen einen Mikrocontroller 17 zur Ansteuerung
der Elektromotoren.
[0089] In der Stromversorgungsvorrichtung 2 ist weiterhin eine Steuereinheit 18 vorgesehen,
die eine Navigationseinrichtung umfasst und der Steuerung sowie dem selbstständigen
Verfahren sowohl der Saugvorrichtung 3 und der Stromversorgungsvorrichtung 2 dient.
Die Steuereinheit 18 ist sowohl mit dem Mikrocontroller 17 der Antriebseinrichtung
als auch mit einem weiteren Mikrocontroller 19 verbunden, der Teil der Einrichtungen
zur Ortsbestimmung auf Seiten der Stromversorgungsvorrichtung ist. In dem Mikrocontroller
19 werden Datensignale von unterschiedlichen Sensoren und/oder Kameras verarbeitet
und der Steuereinheit 18 zur Verfügung gestellt.
[0090] Die Strom- bzw. Spannungsversorgung erfolgt in dem gezeigten Beispiel über einen
Akku 20, der drahtlos oder drahtgebundenen aufgeladen werden kann. Das Aufladen kann
an einer Ladestation erfolgen, die von dem Roboter selbstständig angefahren wird.
Um den Platzbedarf des Roboters an der Ladestation zu minimieren, kann im Auflade-
oder Reinigungsbetrieb die Saugvorrichtung unter der Stromversorgungsvorrichtung positioniert
werden. Dazu wird die Stromversorgungsvorrichtung unter Verwendung einer Hebeeinrichtung
automatisch hochgefahren und somit ihre Bodenfreiheit erhöht, so dass die Saugvorrichtung
darunter fahren kann.
[0091] Der Übersichtlichkeit halber sind nicht alle Stromversorgungs- und Datenverbindungen
in der Figur wiedergegeben.
[0092] Die Saugvorrichtung 3 weist ebenfalls eine Antriebseinrichtung für ihre vier Räder
5 auf, wobei die Antriebseinrichtung, wie im Falle der Stromversorgungsvorrichtung
2, einen Mikrocontroller 17 sowie vier Elektromotoren 16 umfasst. Steuersignale für
die Antriebseinrichtung der Saugvorrichtung 3 kommen von der Steuereinheit 18, die
in der Stromversorgungsvorrichtung 2 angeordnet ist. Die Übermittlung der Signale
erfolgt über eine Verbindungsleitung 19, die beispielsweise im Stromversorgungskabel
angeordnet sein kann. Alternativ könnte diese Signalübertragung allerdings auch drahtlos
erfolgen.
[0093] Über den Mikrocontroller 17 wird auch die Motorgebläseeinheit 9 angesteuert, wobei
entsprechende Steuersignale von der Steuereinheit 18 der Stromversorgungsvorrichtung
2 an die Saugvorrichtung 3 geschickt werden.
[0094] Die Strom- und Spannungsversorgung der Saugvorrichtung 3 erfolgt über den Akku 20
der Stromversorgungsvorrichtung 2. Hierfür ist eine Leitung 20 vorgesehen, die in
einem Stromversorgungskabel zwischen der Stromversorgungsvorrichtung 2 und der Saugvorrichtung
3 angeordnet ist.
[0095] In den beschriebenen Ausführungsbeispielen ist es zwar möglich, aber nicht erforderlich,
dass an oder in der Bodendüse eine Bürstenwalze (bspw. eine Klopfbürste und/oder rotierende
Bürste) vorgesehen ist.
1. Staubsaugerroboter (1), umfassend eine auf Rädern (5) gelagerte Saugvorrichtung (3)
und eine auf Rädern (5) gelagerte Stromversorgungsvorrichtung (2),
wobei die Saugvorrichtung (3) eine Bodendüse, einen Staubabscheider (11) und eine
Motorgebläseeinheit (9) zum Ansaugen eines Luftstroms durch die Bodendüse umfasst,
wobei die Saugvorrichtung (3) eine Antriebseinrichtung (16, 17) aufweist, um wenigstens
eines der Räder (5) der Saugvorrichtung (3) anzutreiben, und
wobei die Stromversorgungsvorrichtung (2) eine Antriebseinrichtung (16, 17) aufweist,
um wenigstens eines der Räder (5) der Stromversorgungsvorrichtung (2) anzutreiben,
wobei die Stromversorgungsvorrichtung über ein Stromversorgungskabel mit der Saugvorrichtung
verbunden ist, um die Saugvorrichtung mit Strom zu versorgen.
2. Staubsaugerroboter nach Anspruch 1, wobei die Motorgebläseeinheit (9) zwischen der
Bodendüse und dem Staubabscheider (11) derart angeordnet ist, dass ein durch die Bodendüse
angesaugter Luftstrom durch die Motorgebläseeinheit (9) hindurch in den Staubabscheider
(11) strömt.
3. Staubsaugerroboter nach Anspruch 1, wobei die Motorgebläseeinheit (9) fluidisch hinter
dem Staubabscheider (11) derart angeordnet ist, dass ein durch die Bodendüse angesaugter
Luftstrom durch den Staubabscheider hindurch in die Motorgebläseeinheit strömt.
4. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Stromversorgungsvorrichtung
eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikationsverbindung mit der Saugvorrichtung
aufweist, um Datensignale mit der Saugvorrichtung auszutauschen.
5. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Motorgebläseeinheit
auf und/oder über der Bodendüse, insbesondere unmittelbar auf und/oder über der Bodendüse,
angeordnet ist.
6. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Saugvorrichtung
ein Gehäuse umfasst, wobei die Motorgebläseeinheit auf, an oder in dem Gehäuse angeordnet
ist und/oder wobei der Staubabscheider auf, an oder in dem Gehäuse angeordnet ist.
7. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Staubabscheider
von außen frei zugänglich angeordnet ist.
8. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei eines der Räder,
mehrere oder alle Räder der Saugvorrichtung und/oder eines der Räder, mehrere oder
alle Räder der Stromversorgungsvorrichtung omnidirektionale Räder sind.
9. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Motorgebläseeinheit
derart ausgebildet ist, dass sie bei einer elektrischen Aufnahmeleistung von weniger
als 450 W gemäß DIN EN 60312-1 bei Blende 8 einen Volumenstrom von mehr als 30 l/s,
bei einer elektrischen Aufnahmeleistung von weniger als 250 W gemäß DIN EN 60312-1
bei Blende 8 einen Volumenstrom von mehr als 25 l/s und/oder bei einer elektrischen
Aufnahmeleistung von weniger als 100 W gemäß DIN EN 60312-1 bei Blende 8 einen Volumenstrom
von mehr als 10 l/s erzeugt.
10. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der Staubabscheider
einen Staubsaugerfilterbeutel, insbesondere mit einer Filterfläche von höchstens 2000
cm2, insbesondere höchstens 1500 cm2, umfasst.
11. Staubsaugerroboter nach Anspruch 10, wobei der Staubsaugerfilterbeutel in Form eines
Flachbeutels und/oder als Wegwerfbeutel ausgebildet ist, und/oder wobei die Beutelwand
des Staubsaugerfilterbeutels eine oder mehrere Lagen eines Vlieses und/oder eine oder
mehrere Lagen eines Vliesstoffes umfasst.
12. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Motorgebläseeinheit
ein Radialgebläse aufweist.
13. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Bodendüse keine
rotierende Bürste aufweist.
14. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend eine Steuereinrichtung
zum Ansteuern der Saugvorrichtung und/oder der Stromversorgungsvorrichtung.
15. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend eine Navigationseinrichtung
zum selbstständigen Verfahren der Stromversorgungsvorrichtung und/oder der Saugvorrichtung.
16. Staubsaugerroboter nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Stromversorgungsvorrichtung
und/oder die Saugvorrichtung eine oder mehrere Einrichtungen (13, 14, 15) zur Ortsbestimmung
umfassen.