[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Spannen eines Werkstücks oder mehrerer
insbesondere komplexer Bauteile.
[0002] Bei der Montage von Werkstücken, die große Abmessungen und/oder mehrere Einzelkomponenten
aufweisen, ist die Halterung des Werkstücks während der Montage von großer Bedeutung.
Eine entsprechende Haltevorrichtung muss daher in erster Linie zwei Kriterien erfüllen:
Sie muss einerseits eine größtmögliche Justage-Freiheit der gehalterten Elemente bieten
und andererseits eine einmal eingenommene Position sicher beibehalten.
[0003] Um ein Werkstück mit möglichst großer Freiheit im Raum positionieren zu können, sollte
das Werkstück möglichst in allen Richtungen verschieb- und rotierbar sein. Die eingestellte
Position sollte dann im weiteren Verlauf der Montage beibehalten werden. Insbesondere
dann, wenn mehrere Komponenten zu montieren sind, ist die korrekte Positionierung
und Ausrichtung der Komponenten zueinander während des Montagevorgangs notwendig.
[0004] Gängige Spannvorrichtungen besitzen maulartige Klemmbacken, zwischen denen ein Werkstück
eingespannt werden kann. Eine derartige Spannvorrichtung ist wenig flexibel. Darüber
hinaus sind Hilfskonstruktionen in Form von Gestellen oder Unterstützungen bekannt,
wie sie beispielsweise bei der Montage von Treppengeländern verwendet werden. Diese
Unterstützungen weisen säulenartige, teleskopartig höhenverstellbare Montagehilfen
auf, an denen ein Werkstück, beispielsweise ein Treppensegment, angebracht werden
kann. Am Montage-Ort kann das Werkstück mittels der höhenverstellbaren Montagehilfe
justiert werden. Die Justage kann dabei nur entlang einer Achse der Verschiebung erfolgen.
Ist die gewünschte Position erreicht, wird die Montagehilfe fixiert und die Justierung
der übrigen Werkstücke bzw. Treppensegmente vorgenommen. Nach Ausrichtung und Montage
aller Werkstücke sind dann die Montagehilfen abzunehmen. Gleichartige Anwendungen
treten in vielen Bereichen der Industrie, beispielsweise im Fahrzeugbau, im Bereich
der Handhabungs- und Montagetechnik und auch im Handwerk auf.
[0005] Diese Unterstützungen weisen den Nachteil auf, dass die eingespannten Werkstücke
nicht frei im Raum positionierbar sind. Die gängigen Ausführungen erlauben lediglich
eine Justage in einer Verschiebungsachse. Insbesondere ermöglichen die gängigen Ausführungen
keine Rotation und keine zuverlässig reproduzierbare Positionierung der Werkstücke.
Es können auf diese Art nur einfache Gesamtkonstruktionen justiert und montiert werden.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Spannvorrichtung zu schaffen,
die die oben angeführten Nachteile beseitigt und eine möglichst freie Ausrichtung
der eingespannten Werkstücke im Raum samt Arretierung in reproduzierbarer Weise ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird mit einer Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Spannvorrichtung weist mindestens ein Säulenelement, mindestens eine Manschette,
die das Säulenelement umgreift, relativ zu diesem verstellbar ist und die mindestens
einen Ansatz besitzt, und mindestens einen Arm auf, der am Ansatz gehalten und relativ
zu diesem verstellbar ist. Das Werkstück ist am Arm lösbar anbringbar und das Säulenelement
ist mit Vertiefungen versehen. Die Manschette kann zumindest ein Befestigungselement
aufweisen, das wahlweise mit einer der Vertiefungen formschlüssig in Eingriff bringbar
ist. Alternativ oder zusätzlich dazu kann der Arm mit Vertiefungen versehen sein und
der Ansatz zumindest ein Befestigungselement aufweisen, das wahlweise mit einer der
Vertiefungen formschlüssig in Eingriff bringbar ist.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Vertiefungen an dem Säulenelement und/oder dem Arm ist
es möglich, das Werkstück am Arm der Spannvorrichtung frei im Raum zu positionieren.
An ihrer gewünschten Position lassen sich die beweglichen Komponenten der Spannvorrichtung
durch die Befestigungselemente arretieren, so dass die Werkstücke ihre Position im
Raum beibehalten und gegebenenfalls mit der Justage der übrigen Werkstücke fortgefahren
werden kann.
[0009] Beispielsweise ist die Manschette in Längsrichtung des Säulenelements verschiebbar,
sowie um dessen Achse drehbar gelagert. Ein über den Ansatz und den Arm angebrachtes
Werkstück kann damit in diesen Freiheitsgraden ausgerichtet werden. Auf der einmal
gefundenen Position der Manschette sorgt der formschlüssige Eingriff der Befestigungselemente
in den Vertiefungen des Säulenelements dafür, dass die Position der Manschette während
des gesamten Montageprozesses beibehalten wird.
[0010] Zusätzlich oder alternativ dazu kann der Arm relativ zum Ansatz entlang seiner Längsachse
verschieblich und um diese rotierbar ausgestattet sein. Das am Arm angebrachte Werkstück
ist in diesen Freiheitsgraden somit beweglich. Der formschlüssige Eingriff der Befestigungselemente
des Ansatzes in die Vertiefungen des Arms ermöglicht die Arretierung auf der eingestellten
Position.
[0011] Die Manschette kann durch formschlüssigen Eingriff mindestens zweier Befestigungselement
in Vertiefungen an dem Säulenelement arretierbar sein. Alternativ oder zusätzlich
dazu kann der Arm durch formschlüssigen Eingriff mindestens zweier Befestigungselemente
in Vertiefungen an dem Ansatz arretierbar sein. Durch die Verwendung von mindestens
zwei Befestigungselementen zur Arretierung der entsprechenden Komponenten wird eine
auch unter statischer Gewichtsbelastung stabile Arretierung der Komponenten erzielt.
[0012] Vorzugsweise sind die Vertiefungen als Mulden oder Löcher ausgebildet. Auf diese
Weise sind die Vertiefungen einfach herstellbar. Der formschlüssige Eingriff der Befestigungselemente
in Mulden oder Löcher ist darüber hinaus einfach zu realisieren und garantiert einen
sicheren Halt der Komponenten während der Montage.
[0013] Die Vertiefungen können sich mindestens abschnittsweise in Längs- und/oder Umfangsrichtung
des Säulenelements und/oder des Armes erstrecken. Dabei bedeutet ein größerer, mit
Vertiefungen versehener Bereich einen vergrößerten Einstellbereich bei der Justage
des Werkstücks.
[0014] Die Vertiefungen können in einer rasterförmigen Anordnung vorliegen. Sie können beispielsweise
in Längs- und/oder in Umfangsrichtung des Säulenelements und/oder des Arms angeordnet
sein. Durch diese Art der Anordnung der Vertiefungen wird eine Anzahl von möglichen
Haltepositionen der Spannvorrichtung geschaffen. Je mehr Vertiefungen vorgesehen sind,
desto genauer kann die Justage des Werkstücks vorgenommen werden. Beispielsweise können
Vertiefungen in mehreren Reihen entlang der Längsrichtung beispielsweise des Säulenelements
vorliegen, wobei eine Reihe aus einer Anzahl an in Umfangsrichtung vorgesehenen Vertiefungen
gebildet ist.
[0015] Hierbei ist es vorteilhaft, die Vertiefungen einer Reihe in Umfangsrichtung gleich
verteilt und/oder zueinander versetzt anzuordnen. In dieser Anordnung weisen jeweils
zwei benachbarte Vertiefungen die gleiche Raumdifferenz bezüglich ihres gemeinsamen
radialen Mittelpunktes auf. Die Position der Manschette und/oder des Arms ist somit
auf mehreren, gleichmäßig verteilten Punkten arretierbar.
[0016] Vorzugsweise ist einigen der Vertiefungen am Säulenelement und/oder am Arm eine Information
auf der Oberfläche zugeordnet. Diese Information kann beispielsweise als Skala bezüglich
einer Bewegung in Translation und/oder Rotation vorliegen. Die Reproduzierbarkeit
des Justageergebnisses ist somit gewährleistet: Die einzelnen Positionen der beweglichen
Komponenten der Schnellspannvorrichtung sind von außen leicht erkennbar und können
im Falle einer Neujustage wieder schnell eingestellt werden.
[0017] Die Befestigungselemente können als Schrauben, Muttern oder Bolzen ausgestaltet sein.
Der erfindungsgemäße formschlüssige Eingriff der Befestigungselemente in die Vertiefungen
der Spannvorrichtung ist somit auf einfache Art und Weise möglich. Darüber hinaus
können die Befestigungselemente mit Federn in ihre Eingriffstellung beaufschlagt werden.
Hierdurch ist eine schnelle Justage und zuverlässige Arretierung der Komponenten der
Spannvorrichtung auf ihrer Position gegeben.
[0018] Der Arm der Spannvorrichtung innerhalb des Ansatzes kann drehbar um seine Längsachse
und/oder verschieblich in Richtung der Längsachse aufgenommen sein. Damit kann eine
Justage des Werkstücks in radialer Richtung in Relation zum Säulenelement vorgenommen
werden.
[0019] Am Arm kann ein Halter zur Aufnahme des Werkstücks angeordnet sein. In einer möglichen
Ausgestaltung besitzt der Halter ein Endstück, das am Arm anbringbar ist, und eine
Halteplatte zur Aufnahme des Werkstücks. Die Justage des Werkstücks wird durch die
Bewegungen der Manschette am Säulenelement und/oder der Bewegung des Arms im Ansatz
vorgenommen.
[0020] Darüber hinaus weist der Halter vorzugsweise ein Drehgelenk zur Bewegung der Halteplatte
relativ zum Endstück auf, wobei die Position der Halteplatte relativ zum Endstück
durch mindestens ein Befestigungselement arretierbar ist. Hierdurch kann das eingespannte
Werkstück entlang einer weiteren Rotationsachse justiert werden. Die Rotationsachse
bestimmt sich nach der Ausgestaltung des Drehgelenks zwischen dem Endstück und der
Halteplatte. Das Werkstück kann beispielsweise innerhalb eines Drehwinkels von 90°
bis 180° justiert werden. Zusätzlich kann an der Halteplatte eine Skala vorgesehen
sein, um die Justage durch den Benutzer zu vereinfachen.
[0021] Vorzugsweise weist der Halter eine Spanneinrichtung auf, die eine Schale, ein in
der Schale drehbar gelagertes Kugelelement, ein mit dem Kugelelement verbundenes Halteteil
zum Halten des Werkstückes und mindestens ein Befestigungselement zum Arretieren des
Kugelelements in der Schale aufweist. Durch diese alternative Ausgestaltung des Halters
wird die Justierbarkeit des eingespannten Werkstücks in zwei weiteren Rotationsfreiheitsgraden
ermöglicht. Dies ermöglicht die Justage von Komponenten aufwändiger Konstruktionen.
[0022] Darüber hinaus kann auf dem Kugelelement eine Anordnung mit einer Vielzahl von Vertiefungen
ausgebildet sein und das Befestigungselement wahlweise mit einer der Vertiefungen
formschlüssig in Eingriff bringbar sein. Durch diese Art der Ausgestaltung ist eine
zuverlässige Halterung des eingespannten Werkstücks gegeben.
[0023] Die Spannvorrichtung kann Komponenten aus Stahl, Plastik und/oder Verbundwerkstoffen
aufweisen, die aufgrund ihrer Materialeigenschaften für hohe, insbesondere statische
Belastungen ausgelegt sind.
[0024] Vorzugsweise können mehrere erfindungsgemäße Säulenelemente vorgesehen sein. Die
Säulenelemente können einerseits in räumlich getrennter Anordnung, andererseits aber
auch untereinander verbunden sein, beispielsweise über deren Arme.
[0025] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die
Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht auf eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung mit einem Säulenelement
und mehreren Manschetten.
[0026] Figur 1 zeigt eine schematische Sicht auf eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung
1. Diese weist ein Säulenelement 10 in Form eines geraden Kreiszylinders auf, an dessen
bodenseitiger Stirnseite ein Standfuß 12 angebracht ist. Das Säulenelement 11 ruht
über den Standfuß 12 auf einer Aufstandsfläche.
[0027] An der Oberfläche des Säulenelements 10 ist eine Vielzahl von in dessen Längsrichtung
sowie in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Vertiefungen 11 vorgesehen. Die Vertiefungen
11 erstrecken sich dabei über die gesamte Mantelfläche des Säulenelements 10 und sind
im gezeigten Ausführungsbeispiel als Löcher ausgestaltet.
[0028] Die Vertiefungen 11 des Säulenelements 10 liegen in einem äquidistanten Raster vor:
In Umfangsrichtung besitzen jeweils zwei benachbarte Vertiefungen 11 die gleiche Raumwinkeldifferenz
in Bezug auf ihren gemeinsamen radialen Mittelpunkt. In Längsrichtung des Säulenelements
10 besitzen jeweils zwei benachbarte Vertiefungen den gleichen Abstand zueinander.
[0029] Das Säulenelement 10 weist sechs Manschetten 20 auf, die das Säulenelement 10 umgreifen.
Die Manschetten 20 sind rohrförmige Hohlzylinder und in Richtung der Längsachse V
des Säulenelements 10 verschieblich sowie um diese Längsachse drehbar, wie es durch
den Pfeil angedeutet ist. Die Rotationsrichtung D steht dabei senkrecht auf der Längsachse
V des Säulenelements 10.
[0030] Die Höhe der Manschetten 20 entlang der Längsachse V ist jeweils gleich und beträgt
im dargestellten Ausführungsbeispiel in etwa die Länge von acht Vertiefungen.
[0031] Die Manschetten 20 weisen jeweils zwei Befestigungselemente 21 auf. Die Befestigungselemente
21 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel mit Federn beaufschlagte Bolzen, wobei die
Federkraft in Richtung der radialen Mitte der Manschetten 20 wirkt. Die zwei Befestigungselemente
21 einer Manschette 20 liegen diametral punktsymmetrisch gegenüber in Bezug zu dem
räumlichen Mittelpunkt der Manschette. Die Ausgestaltung der Vertiefungselemente 21
ist derart, dass die Vertiefungselemente 21 formschlüssig in die Vertiefungen 11 des
Säulenelements 10 in Eingriff bringbar sind.
[0032] Die Manschetten 20 weisen jeweils einen Ansatz 30 auf. Der Ansatz 30 ragt radial
nach außen vom Säulenelement 10 hervor und ist als rohrförmiger Hohlzylinder ausgebildet.
Der Querschnitt des Ansatzes 30 ist geringer als die vertikale Höhe der Manschette
20. Im Bereich des dem Säulenelement 10 abgewandten Endes des Ansatzes 30 sind zwei
Befestigungselemente 21 in Form von Bolzen vorgesehen. Es sind jedoch auch Ausführungen
mit Schrauben und Muttern denkbar. Die Befestigungselemente 21 des Ansatzes 30 liegen
sich achsensymmetrisch gegenüber, wobei die Symmetrieachse mit der Längsachse durch
die radiale Mitte des Ansatzes 30 zusammenfällt.
[0033] In jedem Ansatz 30 ist ein stabförmiger Arm 40 eingesetzt. Der Arm 40 ist kreiszylinderförmig
ausgestaltet und weist einen geringeren Durchmesser als der Innendurchmesser des Ansatzes
30 auf. Der Arm 40 ist in Längsrichtung H relativ zum Ansatz 30 beweglich und kann
in Richtung S rotiert werden. Auf der Mantelfläche des Arms 40 sind Vertiefungen 11
ausgebildet, die in einem ähnlichen Raster wie die Vertiefungen 11 des Säulenelements
10 angeordnet sind. Sie sind somit über die Mantelfläche des Armes gleich verteilt.
Die Dimensionierung der Befestigungselemente 21 und der Vertiefungen 11 ist derart,
dass die Befestigungselemente mit den Vertiefungen 11 formschlüssig in Eingriff bringbar
sind.
[0034] An der dem Säulenelement 10 entfernt liegenden Stirnseite der oberen zwei Arme 40
ist jeweils ein Halter 50 vorgesehen. Der Halter 50 weist ein Endstück 51, eine Halteplatte
52, ein Drehgelenk 53 sowie ein Befestigungselement 54 auf. Das Endstück 51 ist mit
dem Arm 40 verbunden und erstreckt sich parallel zur Längsrichtung H des Armes 40.
An dem dem Arm 40 abgewandten Ende des Endstückes 51 ist ein Drehgelenk 53 vorgesehen,
über das die Halteplatte 52 mit dem Endstück 51 verbunden ist. Die Halteplatte 52
dient zum Einspannen des Werkstücks. Durch das Drehgelenk 53 ist die Halteplatte 52
und damit auch das darauf eingespannte Werkstück in einem Winkel von ca. 180° schwenkbar.
[0035] Die unteren vier Manschetten 20 in Figur 1 zeigen eine alternative Ausgestaltung
eines Halters 50. Dieser weist eine Spanneinrichtung 55 mit einer Schale 56, ein Kugelelement
57, ein Halteteil 58, mehrere Befestigungselemente 59 und Vertiefungen 60 auf.
[0036] Die Schale 56 ist mit dem Arm 40 fest verbunden. Sie ist als schalenartige Halbkugel
ausgebildet und innen hohl. An dem dem Arm 40 abgewandten Ende sind vier Befestigungselemente
59 angeordnet. In die Schale 56 ist ein Kugelelement 57 eingesetzt. Das Kugelelement
57 ist in der Schale 56 frei drehbar gelagert und von der Schale 56 derart umgeben,
dass ein Herausfallen des Kugelelements 57 vermieden wird, wie es durch die Pfeile
U angeordnet ist.
[0037] Auf der Oberfläche des Kugelelements 57 sind Vertiefungen 60 ausgebildet, die derart
angeordnet sind , dass jeweils zwei benachbarte Vertiefungen die gleiche Raumwinkeldifferenz
relativ zum Mittelpunkt des Kugelelements 57 aufweisen. An dem dem Arm 40 entfernt
liegenden Ende des Kugelelements 57 ist ein Halteteil 58 angebracht, das zum Einspannen
eines Werkstücks dient.
[0038] Im Folgenden soll der Montagevorgang eines Werkstückes mit der erfindungsgemäßen
Spannvorrichtung 1 beschrieben werden: Zunächst wird das Säulenelement 10 mit dem
Standfuß 12 an dem Montageort platziert. Im nächsten Schritt wird eine Manschette
20 über die obere Stirnseite des Säulenelementes 10 geführt und die gewünschte Höhe
sowie Drehausrichtung der Manschette 20 relativ zum Säulenelement 10 eingestellt.
Ist die gewünschte Position eingenommen, werden die Befestigungselemente 21 der Manschette
20 betätigt, woraufhin diese formschlüssig in Eingriff mit den Vertiefungen 11 des
Säulenelements 10 gebracht werden. Dadurch ist die Manschette 20 am Säulenelement
10 fixiert. Danach wird der Arm 40 in den Ansatz 30 der Manschette 20 eingeführt.
Durch die teleskopierbare Ausgestaltung des Arms 40 und des Ansatzes 30 wird der Arm
40 auf seine gewünschte Position in Längsrichtung H in den Ansatz 30 gebracht. Gegebenenfalls
kann sich daran eine Rotation des Arms 40 um seine Längsachse H in Drehrichtung S
anschließen. Wenn sich der Arm 40 in seiner gewünschten Position befindet, werden
die Befestigungselemente 21 des Ansatzes 30 betätigt. Diese greifen dann mit Hilfe
der Federn formschlüssig in die Vertiefungen 11 des Arms 40 ein. Damit ist der Arm
40 relativ zum Ansatz 30 arretiert.
[0039] An dem dem Säulenelement 10 entfernt liegenden Ende des Arms 40 ist ein Halter 50
angebracht. Wird ein Halter 50 gemäß der ersten Ausgestaltung verwendet, weist dieser
ein Drehgelenk 53 auf. Das Werkstück wird dann auf der Halteplatte 52 eingespannt
und mit Hilfe des Drehgelenks 53 justiert. Gegebenenfalls kann sich daran eine Feinjustage
des Werkstücks durch Lösen der Befestigungselemente 21 von den Vertiefungen 11 anschließen.
[0040] Wird die zweite Ausgestaltung des Halters 50 verwendet, weist der Halter 50 eine
Spanneinrichtung 55 auf. Das Werkstück wird auf das Halteteil 58 der Spanneinrichtung
55 gespannt, woraufhin das Werkstück in die gewünschte Position bewegt wird. Dann
werden die Befestigungselemente 59 betätigt und greifen formschlüssig in die Vertiefungen
60 des Kugelelementes 57 an. Die Schale 56 ist dabei mit dem Arm 40 fest verbunden.
Auch hier kann sich gegebenenfalls eine Feinjustage anschließen, indem einzelne Befestigungselemente
21 gelöst werden und damit die betreffenden Komponenten beweglich sind.
[0041] In der gewünschten Position des Werkstücks werden dann alle Befestigungselemente
21 betätigt. Das Werkstück ist somit im Raum justiert und auf seiner Position arretiert.
Damit ist die Justage eines Werkstücks abgeschlossen.
[0042] Bei der Montage mehrerer Werkstücke sind wahlweise mehrere Manschetten 20 mit Ansätzen
30, Armen 40 und Haltern 50 zu verwenden, oder es kann auf ein weiteres Säulenelement
10 zurückgegriffen werden.
1. Spannvorrichtung (1) zum Spannen eines Werkstücks, mit mindestens einem Säulenelement
(10), mindestens einer Manschette (20), die das Säulenelement (10) umgreift, relativ
zu diesem verstellbar ist und die mindestens einen Ansatz (30) besitzt, und mit mindestens
einem Arm (40), der am Ansatz (30) gehalten und relativ zu diesem verstellbar ist,
wobei das Werkstück am Arm (40) lösbar anbringbar ist, wobei das Säulenelement (10)
mit Vertiefungen (11) versehen ist und wobei die Manschette (20) zumindest ein Befestigungselement
(21) aufweist, das wahlweise mit einer der Vertiefungen (11) formschlüssig in Eingriff
bringbar ist und/oder wobei der Arm (40) mit Vertiefungen (11) versehen ist und der
Ansatz (30) zumindest ein Befestigungselement (21) aufweist, das wahlweise mit einer
der Vertiefungen (11) formschlüssig in Eingriff bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11) als Mulden oder Löcher ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine rasterförmige Anordnung der Vertiefungen (11).
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (11) in Längs- und in Umfangsrichtung des Säulenelements (10) und/oder
des Arms (40) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einigen der Vertiefungen (11) am Säulenelement (10) und/oder am Arm (40)
eine Information auf der Oberfläche zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (21) als Schrauben, Muttern oder Bolzen, insbesondere Federrastbolzen,
ausgestaltet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (21) mit Federn in ihre Eingriffstellung beaufschlagt sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (40) innerhalb des Ansatzes (30) um seine Längsachse drehbar und/oder verschieblich
in Richtung seiner Längsachse aufgenommen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Arm (40) ein Halter (50) zur Aufnahme des Werkstücks angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, das der Halter (50) ein Endstück (51), das am Arm (40) anbringbar ist, und eine
Halteplatte (52) zur Aufnahme des Werkstücks besitzt.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (50) ein Drehgelenk (53) zur Bewegung der Halteplatte (52) relativ zum
Endstück (51) aufweist, wobei die Position der Halteplatte (52) relativ zum Endstück
(51) durch mindestens ein Befestigungselement (54) arretierbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halteplatte (52) eine Skala vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (50) eine Spannvorrichtung (55) aufweist, die eine Schale (56), ein in
der Schale drehbar gelagertes Kugelelement (57), ein mit dem Kugelelement (57) verbundenes
Halteteil (58) zum Halten des Werkstückes und mindestens ein Befestigungselement (59)
zum Arretieren des Kugelelements (57) in der Schale (56) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Kugelelement (57) eine Anordnung einer Vielzahl von Vertiefungen (60) ausgebildet
ist und wobei das Befestigungselement (59) wahlweise mit einer der Vertiefungen (60)
formschlüssig in Eingriff bringbar ist.