[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 - bekannt durch die
EP 0 677 715 A1 der Anmelderin.
[0002] Es ist bekannt, in Strömungskanälen von Wärmeübertragern zur Erhöhung des Wärmeüberganges
Strukturelemente anzuordnen, welche Wirbel und eine turbulente Strömung erzeugen.
Derartige Strukturelemente sind in verschiedensten Ausführungsformen bekannt, z. B.
als gewellte Innenrippen, Turbulenzeinlagen, Stegrippen oder auch als aus der Wand
des Strömungskanals ausgeformte Wirbelerzeuger, welche in die Strömung hineinragen.
Durch die
EP 0 677 715 A1 der Anmelderin wurde ein Wärmeübertrager mit Turbulenzeinlagen bekannt, welche paarweise
aufgestellte, einen Winkel zur Strömungsrichtung bildende Laschen aufweisen. Der bekannte
Wärmeübertrager wird insbesondere zur Kühlung von Abgas verwendet, wobei eine Flüssigkeitskühlung
oder Luftkühlung vorgesehen ist. Die V-förmig angeordneten Laschen mit sich in Strömungsrichtung
öffnendem V erzeugen einerseits eine turbulente Strömung und verhindern durch ihre
Wirbelbildung eine Ablagerung von Ruß, welcher im Abgas enthalten ist.
[0003] Weiterentwicklungen der V-förmig angeordneten Strukturelemente wurden durch die
DE 195 40 683 A1, die
DE 196 54 367 A1 sowie die
DE 196 54 368 A1 der Anmelderin für Abgaswärmeübertrager bekannt. Dabei sind die V-förmig angeordneten
Strukturelemente durch spanlose Umformung aus der Wandung der Abgasrohre ausgeformt.
Die V-förmig angeordneten Strukturelemente, auch als so genannte Winglets bezeichnet,
können somit wirtschaftlich, d. h. zu geringen Kosten in die Abgasrohre eingebracht
werden.
[0004] Wie durch die
EP 1 061 319 A1 und die
DE 101 27 084 A1 der Anmelderin bekannt geworden, werden ähnliche Strukturelemente auch für andere
Arten von Wärmeübertragern, z. B. luftgekühlte Kühlmittelkühler verwendet. Allen bekannten
Strukturelementen ist gemeinsam, dass sie im Wesentlichen gleichmäßig über die gesamte
Länge der betreffenden Strömungskanäle, seien es Abgasrohre oder Kühlmittelflachrohre,
verteilt sind. Einerseits wird durch die Strukturelemente der gewünschte erhöhte Wärmeübergang
erzielt, andererseits wird dieser Vorteil mit einem erhöhten Druckabfall auf der Abgas-
bzw. Kühlmittelseite erkauft. Insbesondere bei Abgaswärmeübertragern, welche in der
Abgasrückführung eines Verbrennungsmotors angeordnet sind, ist ein erhöhter Druckabfall
wegen des damit einhergehenden erhöhten Abgasgegendruckes nicht erwünscht. Andererseits
wird insbesondere für Abgaswärmeübertrager von Kraftfahrzeugen eine erhöhte Leistungsdichte
gefordert.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmeübertrager der eingangs genannten
Art dahingehend zu verbessern, dass ein Optimum zwischen Leistungsdichte und Druckabfall
erzielt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass die Dichte der Strukturelemente variabel, insbesondere in Strömungsrichtung
zunehmend ist. Mit dieser konstruktiven Maßnahme wird auch die Wärmeübergangszahl
auf der Innenseite des Strömungskanals variabel, insbesondere nimmt der Wärmeübergang
in Strömungsrichtung zu, während er im Eintrittsbereich der Strömung vergleichsweise
gering oder minimal ist. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Wärmeabfuhr
im Eintrittsbereich des Strömungskanals - beispielsweise an ein den Strömungskanal
umströmendes Kühlmedium - aufgrund der dort herrschenden hohen Temperaturdifferenz
größer als im stromabwärtigen Bereich des Strömungskanals ist, und dass eine sich
an der Innenwand des Strömungskanals ausbildende, in Strömungsrichtung wachsende Temperaturgrenzschicht
im Eintrittsbereich noch relativ dünn ist. Insofern kann im Eintrittsbereich auf Strukturelemente
zur Erhöhung des Wärmeüberganges auf der Innenseite des Strömungskanals zu Gunsten
eines in diesem Bereich reduzierten Druckabfalls verzichtet werden. Die Dichte der
Strukturelemente ist dabei an die lokal im Strömungskanal herrschenden Bedingungen
bezüglich Temperaturdifferenz und Temperaturgrenzschicht angepasst. Mit der erfindungsgemäßen
Anordnung der Strukturelemente wird der Vorteil erreicht, dass der Druckabfall im
Strömungskanal bei hoher Leistungsdichte reduziert wird.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Vorzugsweise kann der Eintrittsbereich des Strömungskanals zunächst glattwandig, d.
h. ohne Strukturelemente ausgebildet sein, da - wie erwähnt - in diesem Bereich aufgrund
der hohen Temperaturdifferenz und der geringen Grenzschichtdicke bereits eine hohe
Leistungsdichte erzielt wird. Bei sinkender Temperaturdifferenz und zunehmender Grenzschichtdicke
werden dann stromabwärts im Strömungskanal Strukturelemente mit zunehmender Dichte
bzw. mit die Wärmeübertragung zunehmend erhöhender Wirkung angeordnet. Vorteilhafterweise
sind die Strukturelemente als Wirbel erzeugende Einprägungen in der Wand des Strömungskanals
ausgebildet, als so genannte Winglets, wie sie für Abgaswärmeübertrager gemäß dem
eingangs genannten Stand der Technik bekannt sind. Die Anordnung und Ausbildung der
Winglets im Strömungskanal kann erfindungsgemäß variabel gestaltet werden: so kann
der Abstand der Winglets in Strömungsrichtung kontinuierlich oder stufenweise zunehmen,
ebenso die Höhe der Winglets, die in die Strömung hineinreicht. Aus Fertigungsgründen
ist es vorteilhaft, wenn die Abstände jeweils ein Vielfaches des kleinsten Abstandes
betragen. Ferner kann der Winkel, den die V-förmig angeordneten Winglets einschließen,
in Strömungsrichtung kontinuierlich oder stufenweise vergrößert werden, wodurch ebenfalls
der Wärmeübergang, allerdings auch der Druckabfall erhöht wird.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erfindungsgemäße
Anordnung der Strukturelemente mit variabler Dichte insbesondere für Abgaswärmeübertrager
von Verbrennungsmotoren für Kraftfahrzeuge vorteilhaft verwendbar. Abgaswärmeübertrager
erfordern einerseits eine hohe Leistungsdichte und andererseits einen geringen Abgasgegendruck,
damit die benötigten AGR-Raten (Anteil des rückgeführten Abgases am Gesamtabgasstrom)
zur Erreichung der Emissionsvorschriften erzielt werden können. Der aus der Erfindung
resultierende reduzierte Druckabfall wirkt sich also bei Verwendung als Abgaswärmeübertrager
besonders vorteilhaft aus. Darüber hinaus ist auch eine vorteilhafte Anwendung in
Ladeluftkühlern für Verbrennungsmotoren und allgemein in Gasströmungskanälen gegeben.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind auf der Innenseite des
Strömungskanals Rippen, insbesondere Stegrippen als Strukturelemente angeordnet, welche
den Wärmeübergang erhöhen. Erfindungsgemäß weisen die Rippenelemente eine Dichte auf,
welche in Strömungsrichtung variabel ist, d. h. vorzugsweise stufenweise in Strömungsrichtung
zunimmt, wobei wiederum im Eintrittsbereich gänzlich auf eine Innenberippung verzichtet
werden kann. Die Änderung der Dichte kann bei einer Stegrippe vorteilhaft durch eine
variable Längs- oder Querteilung oder durch einen variablen Anstellwinkel für die
Strömung erreicht werden. Auch dadurch wird der Vorteil eines reduzierten Druckabfalls
erreicht. Zusätzlich zur Änderung der Rippendichte könnten weitere Maßnahmen zur Erhöhung
des Wärmeüberganges getroffen werden, z. B. die Anordnung von Kiemen oder Fenstern
in den Flanken der Wellrippen, ebenfalls mit dem Ziel, den Wärmeübergang in Strömungsrichtung
variabel zu gestalten. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind insbesondere im Eintrittsbereich
des jeweiligen Strömungskanals vorteilhaft, d. h. in dem Bereich der Strömung, wo
noch instationäre Verhältnisse bezüglich der Temperaturdifferenz und der Dicke der
Grenzschicht herrschen. Diese Parameter erreichen stromabwärts einen nahezu stationären
Zustand, wo eine variable Dichte der Strukturelemente keine wesentlichen Vorteile
mehr bringt.
[0010] Vorteilhaft ist, wenn am stromaufwärtigen und am stromabwärtigen Ende eines Strömungskanals
ein glatter Bereich, ohne Strukturelemente, als Trennstelle belassen ist.
[0011] Vorteilhaft ist, wenn bei einer Verwendung als Wärmeübertrager die Strömungskanäle
als von Abgas durchströmbare und von einem Kühlmittel umströmbare Abgasrohre ausgebildet
sind.
[0012] Vorteilhaft ist, wenn die Strukturelemente, insbesondere die Innenrippen eine Rippendichte
aufweisen, die in Strömungsrichtung variabel, insbesondere in Strömungsrichtung (P)
zunehmend ist.
[0013] Vorteilhaft ist, wenn die Rippendichte in Stufen zunimmt.
[0014] Vorteilhaft ist, wenn die Stegrippe eine variable Längsteilung (t
1, t
2, t
3, t
4, t
5... t
x) aufweist.
[0015] Vorteilhaft ist, wenn die kleinste Längsteilung t
x einen Grenzwert t
x > 0,3 H aufweist, wobei H die Kanalhöhe ist.
[0016] Vorteilhaft ist, wenn die Stegrippe einen variablen Anstellwinkel (α
1, α
2, α
3... α
x) aufweist, wobei der Anstellwinkel vorzugsweise im Bereich von 0 < α < 30° liegt.
[0017] Vorteilhaft ist, wenn die Stegrippe eine variable Querteilung (q
1, q
2, q
3... q
x) aufweist.
[0018] Vorteilhaft ist, wenn die Querteilung q einen Bereich von 8 > q > 1 mm, vorzugsweise
5 > q > 2 mm aufweist.
[0019] Vorteilhaft ist, wenn die Innenrippe eine Längswellung mit variabler Teilung (t
1, t
2, t
3, t
4) aufweist.
[0020] Vorteilhaft ist, wenn die Teilung t der Innenrippe einen Bereich von 10 < t < 50
mm aufweist.
[0021] Vorteilhaft ist, wenn die Strömungskanäle als Rohre, insbesondere als Rohres eines
Rohrbündels ausgebildet sind.
[0022] Vorteilhaft ist, wenn die Strömungskanäle als Scheiben, insbesondere als Scheiben
eines Scheibenpaketes ausgebildet sind.
[0023] Vorteilhaft ist, wenn eine Verwendung des Wärmeübertragers als Ladeluftkühler zur
Kühlung von Verbrennungsluft für eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeuges vorgesehen
ist.
[0024] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
Folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Temperaturprofil im Eintrittsbereich eines Strömungskanals,
- Fig. 2
- die Abhängigkeit der Wärmeübergangszahl α von der Länge des Strömungskanals,
- Fig. 3a - 3e
- die erfindungsgemäße Anordnung von Strukturelementen mit variabler Dichte in einem
Strömungskanal,
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Innenrippen unterschiedlicher Rippendichte,
- Fig. 5
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine Stegrippe mit variabler Längsteilung,
- Fig. 6
- ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine Stegrippe mit variablem Anstellwinkel,
- Fig. 7
- ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine Stegrippe mit variabler Querteilung
und
- Fig. 8
- ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung für eine gewellte Innenrippe mit variabler
Wellenlänge (Teilung).
[0025] Fig. 1 zeigt einen als Rohr 1 ausgebildeten Strömungskanal 2, welcher einen Eintrittsquerschnitt
3 aufweist und von einem Strömungsmedium entsprechend dem Pfeil P durchströmt wird.
Vorzugsweise wird das Rohr 1 von einem heißen Abgas eines nicht dargestellten Verbrennungsmotors
durchströmt und ist Teil eines nicht dargestellten Abgaswärmeübertragers. Das Rohr
1 weist eine glatte Innenseite bzw. Innenwandung 1a und eine Außenseite bzw. Außenwandung
1 b auf, welche von einem vorzugsweise flüssigen Kühlmittel gekühlt wird. Das heiße
Abgas gibt also seine Wärme über das Rohr 1 an das Kühlmittel ab. Bei der Durchströmung
des Strömungskanals 2 bildet sich an der Innenwand 1a eine Temperaturgrenzschicht
4 aus, welche vom Eintrittsquerschnitt 3 in Strömungsrichtung des Pfeiles P in ihrer
Dicke d zunimmt. Der Temperaturverlauf in dieser Grenzschicht 4 ist durch ein Temperaturprofil
5 dargestellt. Die Temperatur in der Temperaturgrenzschicht steigt also von einer
Temperatur Ta an der Innenwand 1a bis zu einem Temperaturniveau Ti im Inneren des
Strömungskanals (Kernströmung), welche der Abgaseintrittstemperatur entspricht. Durch
die wachsende Temperaturgrenzschicht 4 verschlechtern sich die Wärmeübergangsverhältnisse
im Eintrittsbereich des Rohres 1.
[0026] Fig. 2 zeigt ein Diagramm, bei welchem die Wärmeübergangszahl α als relative Größe aufgetragen
ist über der Länge I eines glattwandigen Strömungskanals, d. h. vom Eintrittsquerschnitt
(Bezugszahl 3 in Fig. 1) in Strömungsrichtung des Strömungsmediums. Die Länge I ist
in Millimetern aufgetragen. Die Wärmeübergangszahl α ist im Eintrittsquerschnitt,
d. h. bei I = 0 mit 1 (100 %) angesetzt. Mit zunehmender Länge, d. h. in Strömungsrichtung
im Strömungskanal 2 (Fig. 1) sinkt die Wärmeübergangszahl α bis auf etwa 0,8 (80 %)
des Wertes am Eintrittsquerschnitt ab. Dies ist in erster Linie auf die Ausbildung
der Temperaturgrenzschicht 4 gemäß Fig. 1 zurückzuführen.
[0027] Fig. 3a, 3b, 3c, 3d und
3e zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit fünf verschiedenen Varianten,
nämlich die Anordnung von Strukturelementen mit variabler Dichte. Fig. 3a zeigt in
einer ersten Variante einen schematisch dargestellten Strömungskanal 6, vorzugsweise
ein Abgasrohr eines nicht dargestellten Abgaswärmeübertragers, wobei das Abgasrohr
6 entsprechend dem Pfeil P durchströmt wird. Die Außenseite des Abgasrohres 6 wird
- was nicht dargestellt, jedoch aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt
ist - vorzugsweise von einem flüssigen Kühlmittel umspült - möglich ist allerdings
auch eine Luftkühlung. Das Abgasrohr 6 ist als Edelstahlrohr, bestehend aus zwei miteinander
verschweißten Hälften, mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet. Das Abgasrohr 6 weist
einen Eintrittsbereich 6a auf, der über eine Länge L glattwandig ausgebildet ist.
An den glattwandigen Bereich 6a schließt sich stromabwärts ein Bereich 6b an, in welchem
V-förmig angeordnete, aus der Rohrwand geprägte Strukturelemente 7, so genannte Winglets,
angeordnet sind. Die Winglet-Paare 7 sind im Abschnitt 6b mit gleichem Abstand und
in gleicher Ausbildung angeordnet. Der Übergang vom glattwandigen Bereich 6a auf den
mit Winglets 7 belegten Bereich 6b erfolgt somit in Form einer "Stufe". Wie eingangs
erwähnt, wird in dem glattwandigen Bereich 6a trotz fehlender Strukturelemente ein
hinreichend großer Wärmeübergang bzw. Wärmedurchgang erzielt, da die Temperaturdifferenz
noch hinreichend groß und die Temperaturgrenzschicht relativ gering ist. An der Stelle,
wo diese Bedingungen nicht mehr zutreffen, sind Strukturelemente 7 angeordnet, die
für eine Verbesserung des Wärmeüberganges (Wärmeüberganszahl α) sorgen. Der glattwandige
Bereich 6a - dies gilt auch für die nachfolgenden Varianten 3b, 3c, 3d, 3e - kann
eine Länge von bis zu 100 mm aufweisen.
[0028] In einer zweiten Variante gemäß
Fig. 3b ist ein Rechteckrohr 8 im Längsschnitt dargestellt, welches ebenfalls einen glattwandigen
Eintrittsbereich 8a und eine Kanalhöhe H aufweist. Stromabwärts dieses glattwandigen
Bereiches 8a sind Winglet-Paare 9 mit in Strömungsrichtung gleichen Abständen a angeordnet,
jedoch mit unterschiedlichen Höhen h: die in den Strömungsquerschnitt des Abgasrohres
8 hineinragenden Höhen h der Winglet-Paare 9 wachsen kontinuierlich in Strömungsrichtung
P. Damit wird der Wärmeübergang in diesem Rohrabschnitt sukzessive gesteigert. Gleichzeitig
wächst der Druckabfall. Der Übergang vom glatten zum nicht glatten Bereich ist somit
kontinuierlich. In einer bevorzugten Ausführungsform ist für das Verhältnis h/H ein
Bereich von 0,05 ≤ h/H ≤ 0,4 gewählt.
[0029] In einer dritten Variante gemäß
Fig. 3c sind in einem Rohr 10 Winglet-Paare 11 mit in Strömungsrichtung P abnehmenden Abständen
a
1, a
2, a
3 angeordnet. Damit wird der Wärmeübergang, ausgehend von dem glatten Eintrittsbereich
10a, sukzessive erhöht, da die Dichte der Strukturelemente bzw. Winglets 11 größer
wird. Aus Gründen einer vereinfachten Fertigung können die Abstände a
1, a
2, a
3 jeweils ein Vielfaches des minimalen Abstandes a
x betragen. Letzterer liegt vorteilhaft in einem Bereich von 5 < a
x < 50 mm und bevorzugt in einem Bereich von 8 < a
x < 30 mm.
[0030] Fig. 3d zeigt eine vierte Variante für die Anordnung von Strukturelementen mit unterschiedlicher
Dichte in einem Abgasrohr 12, welches entsprechend dem Pfeil P von Abgas durchströmbar
ist. Der glattwandige Eintrittsbereich 12a ist vergleichsweise zu den vorherigen Ausführungsbeispielen
kürzer. Daran schließen sich Winglet-Paare 13 mit in Strömungsrichtung gleichen Abständen,
jedoch mit unterschiedlichem Winkel β (Winkel gegenüber Strömungsrichtung P) an. Die
Winglets des stromaufwärts gelegenen Winglet-Paares 12 sind fast parallel ausgerichtet
(β ≈ 0), während der von den Winglets gebildete Winkel β des stromabwärts gelegenen
Winglet-Paares 13 ca. 45 Grad beträgt. Die dazwischen liegenden Winglet-Paare 13 weisen
entsprechende Zwischenwerte auf, so dass die Wärmeübergangszahl für die Innenwand
des Abgasrohres 13 infolge der zunehmenden Spreizung der Winglets in Strömungsrichtung
wächst, und zwar kontinuierlich bzw. in kleinen Schritten. Der Winkel β liegt vorteilhaft
in einem Bereich von 20° < β < 50°.
[0031] Fig. 3e zeigt eine fünfte Variante mit einem Abgasrohr 30, einem glattwandigen Bereich 30a
und daran anschließenden Reihen von parallel zueinander angeordneten Winglets 31,
welche jeweils mit der Strömungsrichtung P einen Winkel β bilden. Die Reihen weisen
in Strömungsrichtung P abnehmende Abstände a
1, a
2, a
3 auf, wobei der Winkel β der Winglets 31 von Reihe zu Reihe das Vorzeichen wechselt.
[0032] Bei allen Rohren ist vorzugsweise am Rohranfang und am Rohrende ein glatter Bereich
ohne Strukturelemente belassen, damit bei einer Ablängung der Rohre eine saubere Trennstelle
herstellbar ist.
[0033] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung für einen Strömungskanal 14,
welcher entsprechend dem Pfeil P von einem Strömungsmedium angeströmt wird - hierbei
kann es sich beispielsweise um ein flüssiges Kühlmittel oder auch um Ladeluft handeln.
Die Außenseite des Strömungskanals 14 kann durch ein gasförmiges oder flüssiges Kühlmedium
gekühlt werden. Der Strömungskanal 14 weist einen glattwandigen Eintrittsbereich 14a
auf, an welchen sich in Strömungsrichtung P ein erster mit Innenrippen 15 versehener
Bereich 14b und daran ein weiterer berippter Bereich 14c anschließt. Die Bereiche
14b und 14c weisen eine unterschiedliche Rippendichte auf - im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Rippendichte im stromabwärts gelegenen Bereich 14c doppelt so groß wie im
stromaufwärts gelegenen Bereich 14b, da zwischen den durchgehenden Rippen 15 weitere
Rippen 16 angeordnet sind. Damit wird ebenfalls eine Erhöhung des Wärmeüberganges
erreicht, und zwar in Stufen von 14a über 14b nach 14c.
[0034] Fig. 5 zeigt als drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Gasströmungskanal, in welchem
eine Stegrippe 17 mit variabler Längsteilung t
1, t
2, t
3, t
4, t
5 angeordnet ist. In der zeichnerischen Darstellung ist t
1 > t
2 > t
3 > t
4 > t
5, d. h. der Wärmeübergang nimmt von t
1 nach t
5, d. h. in Strömungsrichtung P zu. Stegrippen werden insbesondere bei Ladeluftkühlern
eingesetzt und sind vorzugsweise mit den Rohren verlötet. Bei einer vorteilhaften
Ausführung weist das Verhältnis der kleinsten Teilung t
x zur Kanalhöhe H einen Grenzwert von 0,3 < t
x/H auf.
[0035] Fig. 6 zeigt als viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Gasströmungskanal, in welchem
eine Stegrippe 18 mit variablen Anstellwinkeln α
1, a
2, α
3... α
x angeordnet ist. Vorteilhafte Anstellwinkel liegen im Bereich von 0 < α < 30°.
[0036] Fig. 7 zeigt als fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung einen Gasströmungskanal, in welchem
eine Stegrippe 19 mit variabler Querteilung q
1, q
2, q
3... q
6 angeordnet ist, wobei der Wärmeübergang mit kleiner werdender Querteilung von q
1 in Richtung q
6, d. h. in Strömungsrichtung P steigt. Vorteilhafte Bereiche für die Querteilung q
sind 8 > q > 1 mm und bevorzugt 5 > q > 2 mm.
[0037] Fig. 8 zeigt in einem Gasströmungskanal eine in Strömungsrichtung P gewellte (tiefengewellte)
Innenrippe 20 mit variabler Teilung t
1, t
2, t
3, t
4 - der Wärmeübergang steigt hier in Richtung kleiner werdender Teilung t. Vorteilhafte
Bereiche für die Teilung t sind 10 < t < 50 mm.
[0038] In Abwandlung der dargestellten Ausführungsbeispiele kann eine Variation des Wärmeüberganges
im Strömungskanal auch durch weitere aus dem
[0039] Stand der Technik bekannte Mittel erreicht werden, beispielsweise durch Anordnung
von Kiemen oder Fenstern in den Rippen. Darüber hinaus können andere Formen von Strukturelementen
zur Wirbelerzeugung bzw. zur Erhöhung des Wärmeüberganges gewählt werden. Die Anwendung
der Erfindung ist nicht auf Abgaswärmeübertrager beschränkt, sondern erstreckt sich
auch auf Ladeluftkühler, deren Rohre von heißer Ladeluft durchströmt werden, sowie
generell auf Gasströmungskanäle, welche als Rohre eines Rohrbündelwärmeübertragers
oder als Scheiben eines Scheibenwärmeübertragers ausgebildet sein können.
1. Wärmeübertrager mit mindestens einem von einem Strömungsmedium von einem Eintritts-
bis zu einem Austrittsquerschnitt durchströmbaren, eine Innen- und eine Außenseite
aufweisenden Strömungskanal, welcher auf der Innenseite Strukturelemente zur Erhöhung
des Wärmeüberganges aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (7, 9, 11, 13, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 31) in Strömungsrichtung
(P) variabel angeordnet und/oder ausgebildet sind, derart, dass der Strömungskanal
(6, 8, 10, 12, 14, 30) auf der Innenseite einen variablen, insbesondere einen in Strömungsrichtung
(P) zunehmenden Wärmeübergang aufweist.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte der Strukturelemente (11; 15, 16; 19; 31) variabel, insbesondere in Strömungsrichtung
(P) zunehmend ist.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente (9, 11, 13, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 31) einen Strömungswiderstand
gegenüber dem Strömungsmedium aufweisen und derart angeordnet und/oder ausgebildet
sind, dass der Druckabfall im Strömungskanal (8, 10, 12, 14) variabel, insbesondere
im Eintrittsbereich (6a, 8a, 10a, 12a, 14a, 30a) minimal ist.
4. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (6, 8, 10, 12, 14, 30), ausgehend vom Eintrittsquerschnitt, einen
glattwandigen Abschnitt (6a, 8a, 10a, 12a, 14a, 30a) ohne Strukturelemente aufweist.
5. Wärmeübertrager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der glattwandige Abschnitt (6a, 8a, 10a, 12a, 14a, 30a) in Strömungsrichtung (P)
eine Länge L aufweist, wobei L ≤ 100 mm ist.
6. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente als Wirbelerzeuger, so genannte Winglets (7, 9, 11, 13, 31)
ausgebildet sind.
7. Wärmeübertrager nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Winglets (11, 31) in Reihen angeordnet sind und mit der Strömungsrichtung (P)
einen Winkel β bilden, wobei der Winkel β für benachbarte Winglets gleiches oder entgegengesetztes
Vorzeichen aufweist.
8. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturelemente als Innenberippung, Innenrippen (15, 16, 20), Stegrippen (17,
18, 19) und/oder Turbulenzeinlagen ausgebildet und insbesondere in die Strömungskanäle
eingelötet sind.
9. Wärmeübertrager nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Winglets (13, 31) mit der Strömungsrichtung (P) einen Winkel β bilden, welcher
variabel, insbesondere in Strömungsrichtung (P) zunehmend ist.
10. Wärmeübertrager nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel β einen Bereich von 20° < β < 50° aufweist.
11. Wärmeübertrager nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Winglets (9) eine in die Strömung hineinragende Höhe (h) aufweisen, welche variabel,
insbesondere in Strömungsrichtung (P) zunehmend ist.
12. Wärmeübertrager nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungskanal (8) eine Höhe H und das Verhältnis von h/H einen Bereich von 0,05
≤ h/H ≤ 0,4 aufweist.
13. Wärmeübertrager nach Anspruch 5, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass Winglets (11, 31) in Reihen quer zur Strömungsrichtung (P) angeordnet sind und dass
die Reihen einen in Strömungsrichtung variablen, insbesondere abnehmenden Abstand
(α1, a2, a3 ... ax) aufweisen.
14. Wärmeübertrager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der kleinste Abstand ax einen Bereich von 5 < ax < 50 mm, insbesondere einen Bereich von 8 < ax < 30 mm aufweist.
15. Wärmeübertrager nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a1, a2, a3...) der Reihen ein (ganzzahliges) Vielfaches des kleinsten Abstandes ax ist.