[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung oder
zum Training der unteren Extremitäten eines Menschen.
[0003] Die Therapie einer hochgradigen Schwäche der unteren Extremitäten z.B. nach einem
Schlaganfall, ist schwierig und häufig nicht erfolgreich. Die konventionelle Physiotherapie
ist aufwändig und zielt meistens darauf ab, durch Spastik bedingte Verkrampfungen
der Muskeln zu lösen und Übungen zur Vorbereitung des Gehens in Sitz und Stand zu
üben, um z.B. die Gewichtsübernahme auf das betroffene Bein zu stärken. Dieses Vorgehen
führt häufig dazu, dass der Patient das Gehen und damit die dem Gehen zu Grunde liegenden
Fuß- und Beinbewegungen nicht wiederholt übt.
[0004] Moderne wissenschaftliche Konzepte der Rehabilitation favorisieren ein wiederholtes,
wenn möglich aktives Üben des Gehens so früh wie möglich, oder falls noch nicht möglich,
das Üben zumindest einzelner Bewegungsfolgen des Gehens mit den Füßen und Beinen.
Für Schlaganfallpatienten konnte gezeigt werden, dass die wiederholte aktive, isometrische
und isotone Dorsalextension der Füße und Beine hinsichtlich der Rückbildung der motorischen
Funktion der gesamten unteren Extremitäten einer konventionellen Therapie überlegen
war. Noch größere Erfolge konnten erzielt werden, wenn der Patient das Gehen selbst
wiederholt übte. Passive Bewegungen gelähmter Extremitätenabschnitte erhalten zum
einen die Beweglichkeit des Bewegungssegments und die Erinnerung des Gehirns an die
Bewegungsfolge.
[0005] Ein beidseitiges Üben der gesunden Seite und der geschwächten Seite der unteren Extremitäten
ist einem einseitigen Üben der geschwächten Seite überlegen. Die Mitbewegung der nicht
geschwächten Seite übt dabei einen fördernden Einfluss auf die Aktivierung der für
den Einsatz der gelähmten Extremität verantwortlichen Hirnstrukturen im Scheitellappen
aus.
[0006] Zur Therapie der gesunden und der geschwächten Seite der unteren Extremitäten sind
mechanische und elektromechanische Geräte im Stand der Technik bekannt. Hierzu wird
beispielhaft auf
DE 36 18 686 A1,
DE 85 28 083 U1,
DE 81 09 699 U1 und
DE 195 29 764 A1 verwiesen. Diese bekannten Therapiegeräte umfassen Tretkurbeln, die vom Patienten
betätigt werden. Diese Tretkurbeln erlauben nur ein asynchrones Nachführen der geschwächten
Seite. Asynchron nachgeführte Bewegungen spiegeln nicht die Vielfalt realer Bewegungsabläufe
wieder. Die angestrebte Übertragung des Lerneffekts im Zusammenhang mit Bewegungsabläufen
vom Gehirnlappen der gesunden auf die betroffene Seite ist dabei nur bedingt möglich.
Variationen der Bewegungsabläufe sind aufgrund der starren mechanischen Verbindung
der Konstruktionselemente ausgeschlossen.
[0007] Darüber hinaus sind Robotersysteme zu Therapiezwecken bekannt, die Steuersysteme
umfassen, welche die Kräfte des Patienten während der Übung messen. Dabei sind unterschiedliche
Auswertungen der Parameter zum Ermitteln von Mindesteigenbewegungen oder Kräften und
vollständige Vergleiche mit vorgegebenen Programmen möglich. Derartige Robotersysteme
sind aus
DE 100 28 511 A1 sowie der anfangs genannten
DE 10 2006 035 715 A1,
DE 20 2008 001 590 U1 und
DE 10 2009 022 560 A1 bekannt.
[0008] Weitere Robotersysteme, welche zur therapeutischen Behandlung und/oder Unterstützung
der unteren Extremitäten eines Menschen während des Gehens zum Einsatz kommen sind
aus
EP000001137378 A1 und
EP000001322272 B1 bekannt.
[0009] Bei dem Robotersystem gemäß
DE 100 28 511 A1 ist der Freiheitsgrad zum seitlichen Schwenken der Fußplatten an sich nicht erforderlich
und hat sich darüber hinaus bei Übungen als nachteilig erwiesen. Das seitliche Schwenken
der Fußplatten bedingt einen komplizierten und ausladenden Aufbau, der dem Therapeuten
den Zugang zum Patienten erschwert. Der aus der
DE 10 2006 035 715 A1 bekannte robotergestützte Laufsimulator hat sich im Hinblick auf die Alltagstauglichkeit
als verbesserungswürdig erwiesen. Außerdem ist bei den Systemen gemäß
DE 100 28 511 A1 und
DE 10 2006 03 5 715 A1 der Zugang zum Patienten erschwert.
[0010] DE 20 2008 001 590 U1 offenbart ein Trainingsgerät für menschliche Gangarten mit einer aus fünf Gelenken
bestehenden Kinematik, die auf einem linear angetriebenen Wagen montiert ist. Der
Antrieb der Kinematik erfolgt durch eine auf dem Wagen mitfahrende Kugelumlaufspindel.
[0011] DE 10 2009 022 560 A1 beschreibt ein Robotersystem mit einem Schwenkarm und zwei Schlitten, wobei die Höhenverstellung
des Schwenkarms über ein Pleuel durch die Relativbewegung der beiden Schlitten über
eine Kugelumlaufspindel, erfolgt.
[0012] Bei den Systemen gemäß
EP000001137378 A1 und
EP000001322272 B1 erfolgt die Bewegung über ein Außenskelett, welches über Antriebe im Bereich der
Hüft- und Kniegelenke die unteren Extremitäten synchron zu einem Laufband führt. Diese
Robotersysteme sind auf die Bewegung des Gehens in der Ebene beschränkt.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur therapeutischen Behandlung
und/oder zum Training der unteren Extremitäten eines Menschen zu schaffen, mit der
vielfältige Belastungssituationen simuliert werden können, die im Alltag auftreten.
Die Vorrichtung soll einen guten Zugang des Therapeuten zum Patienten erlauben.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0015] Die Erfindung hat den Vorteil, dass die Mechanik der Bewegungseinrichtungen einfach
und kompakt aufgebaut ist. Durch die geringere Höhe der Mechanik wird der Zugang des
Therapeuten zum Patienten erleichtert.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine erfolgreiche Therapie einerseits
durch das häufige Wiederholen von Übungselementen und andererseits durch die Übertragung
von Lerneffekten der für die gesunde Extremität zuständigen Gehirnseite auf die für
die geschwächte Extremität zuständige Gehirnseite bzw. das zuständige Gehirnareal
erzielt werden. So kann beispielsweise gezielt ein einzelner Bewegungsablauf innerhalb
des gesamten Gangzyklus isoliert und wiederholt vom Patienten geübt werden. Auch erlaubt
die erfindungsgemäße Vorrichtung zur weiteren Verbesserung des in der Genesung fortgeschrittenen
Patienten sowie zum Training gesunder Menschen die Kräftigung der Bein- und Rückenmuskulatur.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet die Voraussetzung dafür, dass durch einem
Bildschirm das Lauftraining bzw. die Lauftherapie entweder in einer vorgegebenen Alltagsumgebung
oder eine Evaluierung der Therapieleistung in Echtzeit ermöglicht wird, wobei durch
die robust und einfach aufgebaute Mechanik unterschiedliche Alltagssimulationen, beispielsweise
das Treppensteigen, das Betreten eines Bürgersteigs oder Situationen simuliert werden
können, bei denen der Patient stolpert.
[0017] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind jeweils in den Unteransprüchen angegeben.
[0018] Der Linearantrieb kann ein Kraftübertragungselement umfassen, das den ersten Schlitten
mit dem ortsfesten Rahmen koppelt. Der Linearantrieb kann eine angetriebene Kette
umfassen, die am Schlitten einerseits und am Rahmen andererseits befestigt ist, wodurch
auf einfache Weise die Horizontalbewegung des Schlittens erreicht wird.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform fährt der Schlitten entlang zwei oder mehreren
Führungsschienen. Dadurch kann der Schlitten breiter gestaltet werden, was dazu führt,
dass die Mechanik an Stabilität gewinnt, da die Belastungen durch den Patienten besser
auf die Bewegungsmechanik verteilt werden.
[0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet der ortsfeste Rahmen im Bereich
der Führungsschienen der Schlitten höhenverstellbare Füße. Dadurch können etwaige
Unebenheiten im Fußboden ausgeglichen werden und die Erfindung kann auch auf unebenem
Untergrund zum Einsatz kommen.
[0021] Der erste Drehantrieb kann ein Kraftübertragungselement umfassen, das den Schwenkarm
mit dem Schlitten koppelt. Die Höhenverstellung des Schwenkarms ist durch Betätigung
des Kraftübertragungselements veränderbar. Die Kopplung des Schwenkarms mit dem Schlitten
durch ein Kraftübertragungselement hat den Vorteil, dass die Höhenverstellung des
Schwenkarms direkt über den ersten Drehantrieb erfolgt.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die Höhenbewegung des Schwenkarms durch
ein System, insbesondere eine Kraftspeichereinrichtung, unterstützt, welches Energie
speichern kann und bei Bedarf auf die Mechanik zurückspeisen kann. Dadurch können
Antriebe und Kraftübertragungselemente, konkret der erste Drehantrieb, mit geringerem
Platzund Energieversorgungsbedarf eingebaut werden, wodurch die Mechanik an Kompaktheit
gewinnt und der Einsatz in jedem Umfeld garantiert ist.
[0023] Eine Kraftspeichereinrichtung ist beispielsweise ein Federelement, insbesondere eine
Zug- oder Druckfeder, das über eine Führung auf einen Hebelarm einwirkt, welcher fest
mit dem Schenkarm verbunden ist. Dadurch kann die Mechanik so ausgelegt werden, dass
die Höhenbewegung des Schwenkarms in seiner mechanischen ungünstigsten Position durch
die Energie der Vorspannung des Federelements unterstützt wird.
[0024] Der erste Drehantrieb für die Höhenverstellung kann beabstandet vom Schwenkarm angeordnet
und mit diesem durch ein Kraftübertragungsmittel gekoppelt sein. Dadurch kann der
erste Drehantrieb an einer für die Bewegung oder für den Schwerpunkt günstigen Position
angeordnet sein. Die Kraftübertragung kann vom ersten Drehantrieb beispielsweise durch
ein Zahnrad-Riemen System am Schlitten auch beabstandet vom Schwenkarm auf den Schwenkarm
selbst aufgebracht werden. Die erste Antriebsscheibe kann dabei am ersten Drehantrieb
angebracht sein. Die zweite Antriebsscheibe kann am Schwenkarm angebracht sein. Die
Kraftübertragung erfolgt dann über den Riemen vom Zahnrad des ersten Drehantriebs
auf das Zahnrad des Schwenkarms und dadurch auf den Schwenkarm selbst.
[0025] Der zweite Drehantrieb kann ein Kraftübertragungselement umfassen, das das Haltemittel
mit dem Schwenkarm koppelt. Die Drehung des Haltemittels ist durch Betätigung des
Kraftübertragungselements veränderbar. Die Kopplung des Haltemittels mit dem Schwenkarm
durch ein Kraftübertragungselement hat den Vorteil, dass die Drehung des Haltemittels
direkt über den Drehantrieb erfolgt.
[0026] Der zweite Drehantrieb für die Neigungsänderung kann beabstandet vom Haltemittel
angeordnet und mit diesem durch ein Kraftübertragungsmittel gekoppelt sein. Dadurch
kann der zweite Drehantrieb an einer für den Schwerpunkt günstigen Position angeordnet
sein. Auch die Kraftübertragung vom zweiten Drehantrieb kann beispielsweise durch
ein Zahnrad-Riemen System beabstandet vom Haltemittel auf das Haltemittel selbst aufgebracht
werden. Die erste Antriebsscheibe kann dabei am zweiten Drehantrieb angebracht sein.
Die zweite Antriebsscheibe kann am Halteelement angebracht sein. Die Kraftübertragung
erfolgt dann über den Riemen vom Zahnrad des zweiten Drehantriebs auf das Zahnrad
des Halteelements und dadurch auf das Halteelement selbst.
[0027] Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann das Haltemittel entlang des Kraftübertragungselements
beweglich angebracht werden und über einen Verschlussmechanismus eingestellt werden.
Durch diese Einstellung des Haltemittels ermöglicht es, dass das Haltemittel präzise
auf die Schrittbreite eingestellt werden kann.
[0028] Die vorstehend beschriebenen Anordnungen der jeweiligen Antriebe ermöglichen jeweils
für sich genommen und in Kombination miteinander einen einfachen Aufbau der jeweiligen
Bewegungseinrichtung, die einen geringen Platzbedarf hat.
[0029] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Verstelleinrichtung
oberhalb der Bewegungseinrichtung angeordnet, die zur Änderung des Körperschwerpunktes
eines mit den Haltemitteln verbundenen Menschen angepasst ist. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass durch die Verstelleinrichtung eine Kontrolle des Körperschwerpunktes
eines Patienten möglich ist. Damit kann einerseits die bei der menschlichen Lokomotion,
also bei der Fortbewegung auftretende Verschiebung des Körperschwerpunkts entlang
der Richtung der Fortbewegung simuliert werden, die in vertikaler und seitlicher Richtung
erfolgt. Andererseits kann durch die Kontrolle des Schwerpunkts die korrekte Ausführung
der therapeutischen Bewegung ermöglicht und somit Haltungsschäden, welche von kompensatorischen
Bewegungen der Patienten verursacht werden, vorgebeugt werden. Ein weiterer Vorteil
der Kontrolle des Körperschwerpunkts besteht darin, dass das Gleichgewicht in kritischen
Situationen, wie beim (simulierten) Stolpern, Ausrutschen oder unter Bedingungen,
bei denen die propriozeptive Komponente gestört ist, gehalten werden kann. Ein wiederholtes
Üben dieser Situationen ist notwendig, um das Fall- und Sturzrisiko der Patienten
zu minimieren. Die bei dieser Ausführungsform ermöglichte dreidimensionale Kontrolle
des Schwerpunkts und die Option, durch Perturbationen die propriozeptive Komponente
der Patienten zu beeinflussen, schafft die Voraussetzung für ein sicheres, wiederholbares
und zielgerechtes Training. Die Perturbationen der propriozeptiven Komponente werden
durch die Haltemittel, insbesondere die Fußplatten ausgeführt, die mit den Füßen der
Patienten verbunden sind. Diese können in beliebige Position entlang der drei Freiheitsgrade
gefahren werden. Zusätzlich können durch die Haltemittel Vibrationen realisiert werden.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügten
schematischen Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. In diesen
zeigen:
Fig 1
eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel;
Fig. 2
eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1;
Fig. 3
eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1
Fig. 4
eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht der Verschlussvorrichtung zur Positionierung der Haltemittel
[0031] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung dargestellt, die zur therapeutischen Behandlung und/oder
zum Training der unteren Extremitäten eines Menschen während jeglicher Bewegungsabläufe
der menschlichen Fortbewegung in Alltagssituationen oder spezifischen Trainingsbedingungen
verwendet werden kann. Die Vorrichtung eignet sich besonders gut zum Training der
unteren Extremitäten neurologischer Patienten und weist zwei angetriebene, steuerbare
Bewegungseinheiten 11a, 11b auf. Die beiden Bewegungseinheiten 11a, 11b sind jeweils
mit einem ortsfesten Rahmen 12 verbunden. Die Bewegungseinheiten 11a, 11b weisen Haltemittel
13a, 13b auf, beispielsweise Fußplatten mit Bindungen, in denen die Füße der Patienten
gehalten werden. Die Bewegungseinrichtungen 11a, 11b und damit die Haltemittel 13a,
13b können unabhängig voneinander entlang von berechneten Bewegungsabläufen bewegt
werden. Dabei sind asynchrone oder synchrone Bewegungen möglich.
[0032] Die Vorrichtung umfasst ein Gestell 34, an dem der Patient zur Verstelleinrichtung
zur Änderung des Körperschwerpunktes verbunden wird, und das mit dem ortsfesten Rahmen
12 fest verbunden ist. Das Gestell 34 umfasst zwei Arme 35a, 35b, die sich in vertikaler
Richtung von unten nach oben erstrecken, wobei die Arme 35a, 35b in etwa auf der Höhe
der Bewegungseinrichtungen 11a, 11b fest mit dem ortsfesten Rahmen 12 verbunden sind.
Am oberen Ende der Arme 35a, 35b ist ein horizontal angeordnetes Verbindungselement
36 vorgesehen, welches die Arme 35a, 35b verbindet. Auf den Arme 35a, 35b können in
etwa auf Höhe der Unterarme des jeweiligen Patienten angeordnet und vertikal verstellbar
zwei Seitenholme 37a, 37b beweglich angebracht sein. Die Seitenholme 37a, 37b dienen
als Griffe für Patienten, die sich an den Seitenholmen 37a, 37b festhalten können.
[0033] Die Bewegungseinrichtungen 11a, 11b weisen jeweils einen Schwenkarm 14 auf, der in
verschiedene Höhenlagen schwenkbar ist. Der Schwenkarm 14 ist dazu an einem einzigen
Schlitten 15 schwenkbeweglich angelenkt, der durch eine Linearführung 16 geführt ist.
Die Linearführung 16 ist mit dem ortsfesten Rahmen 12 fest verbunden und bildet eine
Schiene, in der der Schlitten 15 verschieblich angeordnet ist. Wie aus Fig. 1, Fig.
2 und Fig. 4 zu erkennen, ist der Schwenkarm 14 an einem Ende mit dem Schlitten 15
über den ersten Drehantrieb 17 beweglich verbunden.
[0034] Der Schwenkarm 14 ist jeweils mit einem der Haltemittel 13a, 13b drehbeweglich verbunden.
Die Verbindungsstelle zwischen dem Haltemittel 13a, 13b und dem Schwenkarm 14 befindet
sich am anderen, zweiten Längsende des Schwenkarms 14.
[0035] Der Schwenkarme 14a, 14b erstrecken sich in Längsrichtung der jeweiligen Linearführung
16. Die Schwenkarme 14a, 14b sind jeweils auf einer Kreisbahn beweglich, die entlang
der Längsrichtung der jeweiligen Linearführung 16 verläuft. Die Schwenkarme 14a, 14b
sind jeweils über den ersten Drehantrieb 17 mit dem Schlitten 15 drehbeweglich verbunden.
Die Position des Drehpunktes des jeweiligen Schwenkarms kann dabei beliebig angeordnet
sein.
[0036] Die Schwenkarme 14a, 14b können jeweils durch ein Kraftspeichersystem 20 unterstützt
werden, welches an einem Ende am Schlitten 15 und am anderen Ende mit am Schwenkarm
befestigt ist und in der Lage ist Energie zu speichern und auf die Bewegungsmechanik
zurückzuführen. Ein solches System weist beispielsweise eine Zug-oder Druckfeder 21
auf, welche entlang eines Führungselements 22, welches auf dem Schwenkarm 14 und dem
Schlitten 15 beweglich befestigt ist auf den Schwenkarm 14 und den Schlitten 15 einwirkt.
Andere Ausführungsformen sind möglich.
[0037] Bei der in den Figuren dargestellten Vorrichtung ist die Kraftspeichereinrichtung
20 in der Form einer Druckfeder 21 ausgebildet, die in der ungünstigsten Lage des
Schwenkarms vorgespannt ist. Mit anderen Worten ist die Druckfeder 21 vorgespannt,
wenn der jeweilige Schwenkarm 14a, 14b in der horizontalen unteren Position angeordnet
ist. Wird der Schwenkarm 14a, 14b durch den ersten Drehantrieb 17 nach oben verschwenkt,
so wird diese Bewegung durch die Druckfeder 21 unterstützt, die dabei entspannt.
[0038] Wie in den Figuren zu erkennen, ist die Feder bzw. allgemein die Kraftspeichereinrichtung
20 einerseits am Schlitten 15, konkret an einem L-förmigen Haltearm 22a befestigt.
Dabei erstreckt sich ein erster Schenkel des Haltearms 22a in Längsrichtung der Linearführung
16. Der kürzere zweite Schenkel des Haltearms 22a erstreckt sich senkrecht dazu und
ist mit einem ersten Ende der Kraftspeichereinrichtung 20, konkret der Feder 21 verbunden.
Das zweite Ende der Feder 21 ist mit einem Ende des Schwenkarms 14a, 14b verbunden.
Die Verbindung zwischen dem Schwenkarm 14a, 14b und der Feder 21 ist so gestaltet,
dass die Feder ein Drehmoment auf den Schwenkarm 14a, 14b ausübt. Dazu ist die Feder
mit einem (nicht dargestellten) Hebel am Schwenkarm 14a, 14b fest verbunden.
[0039] Die Feder 21 ist durch eine Führungsstange 22 geführt. Die Führungsstange 22 befindet
sich in der Feder 21. Die Führungsstange 22 ist einerseits am Haltearm 22a und andererseits
am Schwenkarm 14a, 14b befestigt. Für den Längenausgleich ist die Führungsstange 22
teleskopierbar. Andere Führungsmöglichkeiten sind denkbar.
[0040] Anstelle der Druckfeder 21 kann eine Zugfeder verwendet werden. Diese ist dann entsprechend
auf der gegenüberliegenden Seite anzuordnen und mit dem Schlitten bzw. dem Schwenkarm
zu verbinden.
[0041] Allgemein ist der Drehpunkt am Schwenkarm 14 in einem Bereich bzw. an einer Stelle
angelenkt, der bzw. die zwischen der Verbindung des jeweiligen Schwenkarms 14a, 14b
mit dem Schlitten 15 und der Verbindung des Schwenkarms 15 mit dem Haltemittel 13a,
13b angeordnet ist.
[0042] Durch die Drehbewegung des Schwenkarms 14 wird der Winkel zwischen dem Schwenkarm
14 und dem Schlitten 15 verändert. Wie in Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 4 anhand der beiden
Schwenkarme 14a,14b dargestellt, wird durch ein Vergrößern des Winkels der Schwenkarm
14 nach oben bewegt, wobei das Haltemittel 13a, 13b eine Kreisbahn um die Anlenkstelle
des Schwenkarms 14 am Schlitten 15 bzw. allgemein um eine horizontale Achse, die quer
zur Gangrichtung verläuft, beschreibt. Dadurch wird die Höhenlage des zweiten Längsendes
des Schwenkarms 14 und damit des mit dem zweiten Längsende verbundenen Haltemittels
13a, 13b verändert.
[0043] Aufgrund der Anlenkung des Schwenkarms 14 am Schlitten 15 wird dieser durch eine
Bewegung des Schlittens 12 mitgenommen, wodurch die Horizontalbewegung der gesamten
Bewegungseinrichtung 11a, 11b erreicht wird.
[0044] Wie aus den Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 4 zu erkennen, weist der Schlitten 15 einen Linearantrieb
18 auf, der zur Änderung der Längsposition bzw. Horizontalposition des jeweiligen
Haltemittels 13a, 13b vorgesehen ist. Der erste Linearantrieb 18 umfasst ein erstes
Kraftübertragungsmittel 23a, das den Schlitten 15 mit dem ortsfesten Rahmen 12 zur
Kraftübertragung verbindet. Das erste Kraftübertragungsmittel 23a kann einen angetriebenen
Zahnriemen 24 umfassen, die einerseits mit dem beweglichen Schlitten 15 und andererseits
mit dem ortsfesten Rahmen 12 verbunden ist. Für den Antrieb des Zahnriemens 24 ist
jeweils ein Elektromotor vorgesehen. Der Linearantrieb 18 kann auch mit anderen Mitteln
verwirklicht werden, beispielsweise durch eine angetriebene Kette, durch eine Zahnstange
oder durch hydraulische oder pneumatische Zylinder.
[0045] Der erste Drehantrieb 17 ist dem Schlitten 15 zugeordnet und koppelt diesen mit dem
Schwenkarm 14. Dazu ist ein zweites Kraftübertragungselement 23b vorgesehen, das einerseits
am ersten Schlitten 15 und andererseits am Schwenkarm 14 angreift. Das zweite Kraftübertragungselement
hat die Funktion, den Schwenkarm 14 bei einer Bewegung des Schlittens 15 mitzunehmen.
Dabei wirkt das zweite Kraftübertragungselement 23b als Schub- und Zugelement. Zusätzlich
kann durch das zweite Kraftübertragungselement 23b eine Kraft vom Schwenkarm 14 auf
den Schlitten 15 übertragen werden bzw. umgekehrt, wenn das zweite Kraftübertragungselement
23b betätigt wird. Dabei wird der Winkel zwischen Schlitten 15 und Schwenkarm 14,
und somit die Höhenlage des jeweiligen Schwenkarms 14a, 14b verändert.
[0046] Der Linearantrieb 18 bildet einen Hauptantrieb, der den Schlitten 15 zusammen mit
dem ersten Drehantrieb 17 relativ zum ortsfesten Rahmen 12 bewegt. Der erste Drehantrieb
17, insbesondere das zweite Kraftübertragungselement 23b wirkt dabei als Mitnehmer,
der die Antriebskraft des Linearantriebs 18 auf den Schwenkarm 14 überträgt. Zusätzlich
wirkt der erste Drehantrieb 17 als Höhenantrieb für die Höhenbewegung des Schwenkarms
14, wie vorstehend beschrieben.
[0047] Das zweite Kraftübertragungsmittel 23b, beispielsweise in der Form eines Getriebes,
ist mit dem Schlitten 15 drehbar verbunden und sorgt für die Mitnahme und Höhenverstellung
des Schwenkarms 14.
[0048] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist der erste Drehantrieb 17 am Schlitten
15 befestigt und mit dem Kraftübertragungsmittel 23b gekoppelt. Andere Kraftübertragungselemente,
beispielsweise eine Zahnstange oder hydraulische/pneumatische Betätigungselemente
sind möglich. Generell hat das Kraftübertragungselement 23b eine Doppelfunktion und
wirkt sowohl als Mitnehmer als auch für die Höhenverstellung des Schwenkarms 14.
[0049] Bei der in Vorwärtsrichtung rechts angeordneten Bewegungseinrichtung 11a befindet
sich der Schlitten 15, wobei der Schwenkarm 14a in Vorwärtsrichtung zum Rahmen 12
hinausragt. Eine Orientierung des Schwenkarme 14a, 14b zum Rahmen 12 ist in jeder
Richtung möglich. Dadurch werden andere Orientierungen des Schwenkarms, beispielsweise
zum Rahmen senkrecht nach unten ragend, abgedeckt.
[0050] Zur Einstellung der Neigung der Haltemittel 13a, 13b ist ein zweiter Drehantrieb
19 vorgesehen, der mit dem jeweiligen drehbeweglich angeordneten Haltemittel 13a,
13b zusammenwirkt. Der Drehantrieb 19 ist im Bereich des vorderen Ende der Schwenkarme
14a, 14b angeordnet. Die Verbindung des Drehantriebs 19 mit dem jeweiligen Haltemittel
13a, 13b erfolgt durch ein drittes Kraftübertragungselement 23c, beispielsweise in
der Form eines Getriebes. Andere Kraftübertragungselemente, beispielsweise eine Zahnstange
oder hydraulische/pneumatische Betätigungselemente sind möglich. Das Kraftübertragungselement
23c wirkt sowohl als Mitnehmer als auch für die Neigungsverstellung der Halteelemente
13.
[0051] Der Drehantrieb 19 kann auch im Bereich des hinteren Ende der Schwenkarme 14a, 14b
angeordnet werden. Die Verbindung des Drehantriebs 19 mit dem jeweiligen Haltemittel
13a, 13b erfolgt in diesem Fall durch das dritte Kraftübertragungselement 23c über
einen Riemen, welcher einerseits auf einer Antriebsscheibe am Schwenkarm 14 und andererseits
auf einer Abtriebsscheibe , die mit dem Haltemittel 13a, 13b verbunden ist, angeordnet
ist. Durch den Drehantrieb 19 wird die Neigung des Haltemittels 13a, 13b eingestellt
und an die jeweilige Position des Schwenkarms 14 angepasst. Dabei sind letztendlich
alle möglichen Neigungspositionen variabel einstellbar, die für die Simulation von
Trainings- und Alltagssituationen erforderlich sind.
[0052] Die Bewegung der Haltemittel 13a, 13b erfolgt in einer in sagittaler Richtung sich
erstreckenden Arbeitsebene, wobei sich ein Arbeitsraum als zweckmäßig herausgestellt
hat, der die Vorwärtsbewegung im Bereich von 0 - 800 mm, insbesondere bei 650 mm,
die Höhenbewegung im Bereich von 0 - 400 mm, insbesondere bei 250 mm und die Schwenkbewegung
des Haltemittels 13a, 13b in einem Bereich von - 80° bis + 30° ermöglicht.
[0053] Die Schwenkbewegung des Haltemittels 13a, 13b erfolgt um eine horizontal verlaufende
Achse. Die horizontal verlaufende Achse wird durch die Betätigung des Linearantriebs
18 in horizontaler und des ersten Drehantriebs 17 in vertikaler Richtung verschoben.
[0054] Die Haltemittel 13a, 13b können entlang der horizontal verlaufenden Achse 25 über
eine Führung 26 und einen Verschluss 27 so positioniert werden, dass der Abstand zwischen
den Haltemittel 13a, 13b der physiologischen Schrittbreite der Patienten entspricht.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Patienten während des Übens die Gelenke korrekt
belasten und der Trainingseffekt wird maximiert, da während der Durchführung des von
der Erfindung vorgegebenen Bewegungsablaufs keine Ausweichbewegungen oder Adaptation
seitens des Patienten notwendig sind. Eine solche Verschlussvorrichtung ist in Fig.
5 dargestellt, wobei die horizontal Verlaufende Achse 25 durch eine Zahnstange gegeben
ist, auf welche sich die Führung 26, durch Betätigen des Verschlusses 27 in Form einer
Schraube, fest verkanntet wird und dadurch eine Verschiebung entlang der horizontalen
Achse 25 nicht mehr möglich ist.
[0055] Zur Simulation der Alltagssituationen der menschlichen Lokomotion können die Haltemittel
13a, 13b für die unteren Extremitäten mit dem auf diesen stehenden und befestigten
Patienten sowohl durch programmierte Vorgaben der Steuerung als auch durch den Patienten
bei nachgiebigen Fußplatten simuliert werden. Dabei kann zwischen der programmierten
Bewegung und der durch den Patienten geführten Bewegung beliebig variiert werden.
Alternativ kann ein Haltemittel 13a durch den Patienten und das andere Haltemittel
13b durch programmierte Vorgaben gesteuert werden.
[0056] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist eine Verstelleinrichtung 28 vorgesehen,
die neben der Bewegungseinrichtungen 11a, 11b angeordnet ist. Die Verstelleinrichtung
28 befindet sich oberhalb der Linearführungen 16, so dass die Bewegungseinrichtungen
11a, 11b, insbesondere die Haltemittel 13a, 13b unter der Verstelleinrichtung 31 bewegt
werden können. Die Verstelleinrichtung 28 ist zur Kontrolle des Körperschwerpunktes
bzw. zur Änderung des Körperschwerpunktes eines mit den Haltemitteln 13a, 13b verbundenen
Menschen angepasst. Die Verstelleinrichtung 28 ermöglicht sowohl eine Änderung des
Körperschwerpunktes in vertikaler als auch in transversaler Richtung. Dazu umfasst
die Verstelleinrichtung 28 einen Vertikalantrieb 29, der mit einem Gurt 30 zusammenwirkt.
Der Gurt 30 ist mit einem Patiententragegurt verbunden (nicht dargestellt). Der Vertikalantrieb
ermöglicht eine Änderung der Länge des vertikalen Abschnitts des Gurts 30 so dass
der Schwerpunkt des Patienten in vertikaler Richtung veränderbar ist. Der Arbeitsraum
des Mechanismus bzw. der Verstelleinrichtung 31 zur Schwerpunktänderung beträgt bezogen
auf eine Nullposition +/- 10 cm. Andere Bereiche sind möglich. Ein Beispiel für die
Ausführung der Verstelleinrichtung 28 ist in Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt
und kann einen Rotationsantrieb umfassen, der über ein Rollensystem 31 den Gurt 30
hebt und somit den Schwerpunkt des Patienten vertikal ansteuert. Ein Ablassen des
Patienten bzw. eine Verlängerung des Gurts 33 ist ebenfalls möglich.
[0057] Andere Einrichtungen zum Heben und Senken des Gurtes 30 sind möglich.
[0058] Zur Kontrolle der transversalen Komponente des Schwerpunkts ist ein Transversalantrieb
32 vorgesehen, der einen mit einer Scheibe 33 verbundenen Rotationsantrieb aufweist.
An der Scheibe 33 ist ein Seil befestigt (nicht dargestellt), dessen Enden bis zum
Patienten reichen. Das Seil wird über ein nicht dargestelltes Rollensystem umgelenkt
und greift an beiden Enden, beispielsweise durch Karabiner, an seitlichen Ösen des
Patientengurts an. Durch Rotation der Scheibe 33 wird der Patient durch die Verkürzung
eines der beiden Seilenden in transversaler Richtung gezogen. Ein möglicher Arbeitsraum
für die durch den Transversalantrieb 32 ermöglichte Schwerpunktverlagerung beträgt
beispielsweise, bezogen auf eine Nullposition, +/- 15cm. Andere Bereiche sind möglich.
[0059] Die Kontrolle des Schwerpunkts in Vorwärts- bzw. Rückwärtsrichtung erfolgt durch
die Relativbewegung der Haltemittel 13a, 13b bzw. der Fußplatten bezogen auf den Aufhängungspunkt
der Verstelleinrichtung 28. Die Position des Schlittens 15 kann auf der Linearführung
16 frei angesteuert werden. Dabei ist der Aufhängungspunkt des Patienten in einer
Richtung parallel zur Linearführung 16 ortsfest, so dass eine entsprechende Verlagerung
des Schwerpunkts möglich ist. Der durch die Schlittenlänge mögliche Arbeitsraum beträgt
bezogen auf eine Nullposition +/- 10 cm. Andere Bereiche sind möglich.
[0060] Die Vorrichtung lässt eine äußerst variable und flexible Therapie bzw. ein Training
der unteren Extremitäten zu, wobei die Vorrichtung einfach und kompakt aufgebaut ist
und somit guten Zugang zum Patienten gewährt.
Bezugszeichenliste
[0061]
- 11a, 11b
- Bewegungseinrichtungen
- 12
- Rahmen
- 13a,13b
- Haltemittel
- 14a,14b
- Schwenkarme
- 15
- Bewegungsschlitten
- 16
- Linearführung
- 17
- Erster Drehantrieb
- 18
- Linearantrieb
- 19
- Zweiter Drehantrieb
- 20
- Kraftspeichereinrichtung
- 21
- Feder
- 22
- Führungselement
- 22a
- Haltearm
- 23a, 23,b, 23c
- Kraftübertragungselemente
- 24
- Zahnriemen
- 25
- Achse
- 26
- Führung
- 27
- Verschluss
- 28
- Verstelleinrichtung
- 29
- Vertikalantrieb
- 30
- Gurt
- 31
- Rollensystem
- 32
- Transversalantrieb
- 33
- Scheibe
- 34
- Gestell
- 35a, 35b
- Arme
- 36
- Verbindungselement
- 37a, 37b
- Seitenholme
1. Vorrichtung für das Training und die therapeutischen Behandlung und/oder Unterstützung
der unteren Extremitäten eines Menschen mit angetriebenen, steuerbaren Bewegungseinrichtungen
(11a, 11b), die mit einem ortsfesten Rahmen (12) verbunden sind und Haltemittel (13a,
13b) zur Befestigung jeweils einer Extremität aufweisen, die unabhängig voneinander
entlang von vorgegebenen Bewegungsmustern bewegbar sind, wobei die Bewegungseinrichtungen
(11a, 11b) jeweils einen, in verschiedenen Höhenlagen ausrichtbaren Schwenkarm (14a,
14b) aufweisen, der einerseits mit einem, entlang einer Linearführung (16) bewegbaren
Bewegungsschlitten (15) und andererseits mit einem der Haltemittel (13a , 13b) jeweils
drehbeweglich verbunden ist, wobei ein Linearantrieb (18) zur Änderung der Längsposition
des jeweiligen Haltemittels (13a, 13b), ein erster Drehantrieb (17) zur Änderung der
Höhenlage des jeweiligen Haltemittels (13a , 13b) und ein zweiter Drehantrieb (19)
zur Änderung der Neigung des jeweiligen Haltemittels (13a , 13b) vorgesehen sind,
wobei der Bewegungsschlitten (15) zusammen mit dem ersten Drehantrieb (17) relativ
zum ortsfesten Rahmen (12) durch den Linearantrieb (18) bewegbar ist, der erste Drehantrieb
(17) dabei als Mitnehmer des Schwenkarms (14a, 14b) wirkt, der die Antriebskraft des
Linearantriebs (18) auf den Schwenkarm (14a,14b) überträgt und zusätzlich der erste
Drehantrieb (17) als Antrieb für die Höhenbewegung des Schwenkarms (14a,14b) wirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung (16) mehrere Führungsschienen aufweist, entlang derer der Bewegungsschlitten
(15) beweglich angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehantrieb (17) ein Kraftübertragungselement (23b) umfasst, welches am
Bewegungsschlitten (15) befestigt ist und diesen mit dem Schwenkarm (14a, 14b) drehbeweglich
verbindet, wobei die Ausrichtung des Schwenkarms (14a, 14b) durch Betätigung des Kraftübertragungselements
(23b) veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehantrieb (17) ein Kraftübertragungselement (23b) umfasst, welches am
Schwenkarm (14a, 14b) befestigt ist und diesen mit dem Bewegungsschlitten (15) drehbeweglich
verbindet, wobei die Ausrichtung des Schwenkarms (14a, 14b) durch Betätigung des Kraftübertragungselements
(21b) veränderbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (14a, 14b) mit einer Kraftspeichereinrichtung (20) zur Unterstützung
des ersten Drehantriebes (17) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftspeichereinrichtung (20) wenigstens eine Feder (21) aufweist, die einerseits
am Bewegungsschlitten (15) und andererseits am Schwenkarm (14a, 14b) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (21) entlang eines Führungselements (22) wirkt, welches einerseits am Schwenkarm
(14a, 14b) und andererseits am Bewegungsschlitten (15) beweglich befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (18) ein Kraftübertragungselement (23a) umfasst, das den Bewegungsschlitten
(15) mit dem ortsfesten Rahmen (12) koppelt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (18) einen angetriebenen Zahnriemen (24) umfasst, welcher mit dem
Bewegungsschlitten (15) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Drehantrieb (19) am Schwenkarm (14a, 14b) oder am Haltemittel (13a, 13b)
befestigt ist und das Haltemittel (13a, 13b) und den Schwenkarm (14a, 14b) koppelt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Drehantrieb (17) ein Kraftübertragungselement (23c) umfasst, das den Schwenkarm
(14a, 14b) mit dem Haltemittel (13a, 13b) koppelt.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (13a 13b) entlang der eigenen Achse (25) über eine Führung (26) beweglich
angeordnet ist und durch einen Verschluss (27) der Abstand zum Schwenkarm (14a, 14b)
einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinrichtung (31) oberhalb der Bewegungseinrichtung (10a, 10b) angeordnet
ist, die zur Änderung des Körperschwerpunktes eines mit den Haltemitteln (13a , 13b)
verbundenen Menschen angepasst ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung für das Training und die therapeutischen Behandlung und/oder Unterstützung
der unteren Extremitäten eines Menschen mit angetriebenen, steuerbaren Bewegungseinrichtungen
(11a, 11b), die mit einem ortsfesten Rahmen (12) verbunden sind und Haltemittel (13a,
13b) zur Befestigung jeweils einer Extremität aufweisen, die unabhängig voneinander
entlang von vorgegebenen Bewegungsmustern bewegbar sind, wobei die Bewegungseinrichtungen
(11a , 11b) jeweils einen, in verschiedenen Höhenlagen ausrichtbaren Schwenkarm (14a,
14b) aufweisen, der einerseits mit einem, entlang einer Linearführung (16) bewegbaren
Bewegungsschlitten (15) und andererseits mit einem der Haltemittel (13a, 13b) jeweils
drehbeweglich verbunden ist, wobei der Bewegungsschlitten (15) durch die Linearführung
(16) geführt ist, wobei ein Linearantrieb (18) zur Änderung der Horizontalposition
des jeweiligen Haltemittels (13a , 13b), ein erster Drehantrieb (17) zur Änderung
der Höhenlage des jeweiligen Haltemittels (13a, 13b) und ein zweiter Drehantrieb (19)
zur Änderung der Neigung des jeweiligen Haltemittels (13a, 13b) vorgesehen sind, wobei
die Schwenkarme (14a, 14b) jeweils auf einer Kreisbahn beweglich sind, die entlang
der Längsrichtung der jeweiligen Linearführung (16) verläuft, wobei der Bewegungsschlitten
(15) zusammen mit dem ersten Drehantrieb (17) relativ zum ortsfesten Rahmen (12) durch
den Linearantrieb (18) bewegbar ist, der erste Drehantrieb (17) dabei als Mitnehmer
des Schwenkarms (14a, 14b) wirkt, der die Antriebskraft des Linearantriebs (18) auf
den Schwenkarm (14a,14b) überträgt und zusätzlich der erste Drehantrieb (17) als Antrieb
für die Höhenbewegung des Schwenkarms (14a,14b) wirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Drehantrieb (19) am Schwenkarm (14a, 14b) oder am Haltemittel (13a, 13b)
befestigt ist und das Haltemittel (13a, 13b) und den Schwenkarm (14a, 14b) koppelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung (16) mehrere Führungsschienen aufweist, entlang derer der Bewegungsschlitten
(15) beweglich angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehantrieb (17) ein zweites Kraftübertragungselement (23b) umfasst, welches
am Bewegungsschlitten (15) befestigt ist und diesen mit dem Schwenkarm (14a, 14b)
drehbeweglich verbindet, wobei die Ausrichtung des Schwenkarms (14a, 14b) durch Betätigung
des zweiten Kraftübertragungselements (23b) veränderbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Drehantrieb (17) ein zweites Kraftübertragungselement (23b) umfasst, welches
am Schwenkarm (14a, 14b) befestigt ist und diesen mit dem Bewegungsschlitten (15)
drehbeweglich verbindet, wobei die Ausrichtung des Schwenkarms (14a, 14b) durch Betätigung
des Kraftübertragungselements (21b) veränderbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm (14a, 14b) mit einer Kraftspeichereinrichtung (20) zur Unterstützung
des ersten Drehantriebes (17) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftspeichereinrichtung (20) wenigstens eine Feder (21) aufweist, die einerseits
am Bewegungsschlitten (15) und andererseits am Schwenkarm (14a, 14b) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (21) entlang eines Führungselements (22) wirkt, welches einerseits am Schwenkarm
(14a, 14b) und andererseits am Bewegungsschlitten (15) beweglich befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (18) ein erstes Kraftübertragungselement (23a) umfasst, das den
Bewegungsschlitten (15) mit dem ortsfesten Rahmen (12) koppelt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (18) einen angetriebenen Zahnriemen (24) umfasst, welcher mit dem
Bewegungsschlitten (15) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Drehantrieb (17) ein drittes Kraftübertragungselement (23c) umfasst, das
den Schwenkarm (14a, 14b) mit dem Haltemittel (13a, 13b) koppelt.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel (13a 13b) entlang der eigenen Achse (25) über eine Führung (26) beweglich
angeordnet ist und durch einen Verschluss (27) der Abstand zum Schwenkarm (14a, 14b)
einstellbar ist.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verstelleinrichtung (31) oberhalb der Bewegungseinrichtung (10a, 10b) angeordnet
ist, die zur Änderung des Körperschwerpunktes eines mit den Haltemitteln (13a, 13b)
verbundenen Menschen angepasst ist.