Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzanzug zum Schutz von Menschen in einem gesundheitsgefährdenden
wie z.B. einem nuklear, biologisch oder chemisch kontaminierten Bereich. Sie betrifft
insbesondere einen solchen Schutzanzug mit einem Luftfilter.
Stand der Technik
[0002] Um eine Arbeit in einem gesundheitsgefährdenden Bereich zu ermöglichen, werden Schutzanzüge
verwendet, die den gesamten Körper umschliessen und Luftfilter aufweisen, die Partikel/Aerosole
aus der Aussenluft zurückhalten. Dabei ist der Luftdurchsatz durch den Luftfilter
zumindest eingeschränkt. Um eine normale oder erleichterte Atmung im Anzug zu ermöglichen
weist der Anzug anschliessend dem Luftfilter ein Gebläse auf. Der Luftfilter wird
als separates Teil über einen Anschluss am Anzug, beispielsweise durch einen Schraubenverschluss,
befestigt und nach Gebrauch wieder entfernt. Er wird sodann entsorgt oder wieder verwertet.
Die Luftfilter selbst sind an sich bekannt. Insbesondere sind Filter für die Rückhaltung
von Partikeln/Aerosolen verschiedenster Grössen bekannt. Es sind hierzu auch sogenannte
Nanofilter bekannt mit Porengrössen im Sub-Mikrometerbereich bekannt. Solche Filter
sind beispielsweise in
WO2009/014539 offenbart. Die Filter werden aus langen Fasern von einer Dicke im Mikrometer- oder
Sub-Mikrometerbereich gefertigt, wobei die Fasern mithilfe eines Trägermaterials in
der Art eines Vlieses übereinander gelagert werden. Dabei entsteht ein flächiger Filter
mit solchen Porengrössen und zugleich einem Luftdurchsatz, der aufgrund der sehr dünnen
Fasern für eine Filterfunktion ausreichend ist. Solche Vliese sind auch im "
Newsletter TRANSFER", 2-2010 der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Life Science and Facility Management
(
www.lsfm.zhaw.ch) oder in
J. Aerosol Sci. 2007, 38, 550 oder in
J. Adv. Mater. 2002, 34,44 offenbart.
Beschreibung der Erfindung
[0003] Der hiermit offenbarten Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schutzanzug für
Menschen zu schaffen, der leicht und schnell für einen Einsatz bereit zu stellen und
anzuziehen ist und durch den die Logistik des Anziehens und Entsorgens des Schutzmaterials
im Vergleich zum Stand der Technik vereinfacht ist.
[0004] Diese Aufgabe ist durch einen Schutzanzug gemäss Anspruch 1 gelöst. Der beanspruchte
erfindungsgemässe Schutzanzug zur vollständigen oder teilweisen Bedeckung eines Menschen
weist einen Luftfilter auf, wobei der Luftfilter am Schutzanzug luftdicht und unlösbar
befestigt ist. Der Schutzanzug besitzt dabei die Funktion des Schutzes des Menschen
im Anzug vor Substanzen ausserhalb des Anzugs, indem die einzuatmende Aussenluft vom
Filter gereinigt wird.
[0005] Der erfindungsgemässe Schutzanzug ermöglicht ein einfaches Bereitstellen und ein
schnelles und insbesondere sicheres An- und Ausziehen des Anzugs als einziges Teil,
an dem ein Luftfilter bereits luftdicht fixiert enthalten ist. Die Filter müssen nicht
separat bereitgestellt werden. Der Anzug muss lediglich mittels geeigneten Verschlüssen
am Anzug geschlossen werden. Mögliche Fehler bei einer Montage eines separaten Luftfilters
werden vermieden. Ein Arbeiter ist dadurch schneller zu einem Einsatz bereit. Beim
Ausziehen muss kein Luftfilter separat entfernt und entsorgt oder behandelt werden.
Der Luftfilter wird mitsamt dem Anzug als einziges Stück entsorgt, womit das Risiko
von Kontaminierungen stark vermindert ist, weil der Anzug als Ganzes entsorgt werden
kann ohne dass beim Ausziehen an den kontaminierten Flächen des Anzugs manipuliert
werden muss. Die gesamte Logistik des Bereitstellens und Ein- und Ausziehens ist vereinfacht,
was als solches eine Reduktion des Kontaminierungsrisikos bewirkt. Der erfindungsgemässe
Schutzanzug ist ein Vollschutzanzug für die gesamte Bedeckung eines Menschen oder
ein Teilschutzanzug für die nur teilweise Bedeckung eines Menschen. Ein Teilschutzanzug
ist zum Beispiel für den Schutz des Oberkörpers oder eine Haube zur Bedeckung des
Kopfs.
[0006] In einer Ausführung der Erfindung weist ein Schutzanzug einen Luftfilter auf, der
am Anzug an einer Öffnung im Anzugsmaterial mittels einer unlösbaren Fügetechnik luftdicht
befestigt ist.
[0007] In einer ersten Ausführung der Erfindung ist der Luftfilter mittels Kleben luftdicht
befestigt.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Luftfilter mittels einem Schnappverschluss
zusammen mit einer Dichtung luftdicht am Anzug befestigt.
[0008] In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist ein Schutzanzug einen Luftfilter
auf, der am Anzug an einer Öffnung im Anzugsmaterial luftdicht angeschweisst ist.
In einer Ausführung der Erfindung ist der Luftfilter an einem textilen Teil des Schutzanzugs
rund um eine Öffnung im textilen Teil des Schutzanzugs angeschweisst.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der Luftfilter an einer im Schutzanzug
oder in einer Haube integrierten Gesichtsmaske angeordnet, wobei er an einer Öffnung
in der Gesichtsmaske angeschweisst ist.
[0009] In einer Ausführung der Erfindung weist der Luftfilter mindestens ein Luftfilterelement
enthaltend ein Vlies aus Fasern mit einem Faserdurchmesser im Sub-Mikrometerbereich
auf.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist der Luftfilter zusätzlich zum Luftfilterelement
zudem einen Kohlenstofffilter auf.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist der Luftfilter zusätzlich zum Luftfilterelement
zudem einen Kohlenstofffilter mit einer festen dreidimensionalen Struktur, z.B. in
Form von verklebten Kugeln oder in Form von Monolithen mit Wabenstruktur auf.
[0010] In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist der Luftfilter zusätzlich zum Luftfilterelement
zudem einen Kohlenstofffilter mit Kohlen, die katalytisch aktive Oberflächen aufweisen
oder imprägniert sind. Mittels solcher Kohlen werden ausgewählte Gase entweder abgebaut
oder adsorbiert.
[0011] In einer weiteren Ausführung der Erfindung weist der Luftfilter zusätzlich zum Luftfilterelement
zudem einen Filter mit einem Sorptionsmaterial und/oder einem Reaktivmaterial auf.
[0012] In einer Ausführung der Erfindung ist der Luftfilter mittels zweier Befestigungsringe
beidseits des Filters und mittels Schweissen am Schutzanzug befestigt. Hierzu ist
die Vliesfläche des Luftfilters zwischen den beiden Befestigungsringen angeordnet.
[0013] In einer Ausführung ist ein erster Befestigungsring ausserhalb des Anzugs angeordnet,
wobei ein zweiter Befestigungsring innerhalb des Anzugs angeordnet ist. Der Luftfilter
mit oder ohne Kohlenstofffilter, ist entweder innerhalb oder ausserhalb des Anzugs
angeordnet. Die Befestigungsringe sind luftdicht mit dem Anzugsmaterial oder dem Luftfilterelement
mittels Schweissen verbunden.
[0014] In einer Ausführung der Erfindung weist der Luftfilter eine Schmutzabdeckung auf.
Hierzu ist zwischen dem Luftfilterelement, mit oder ohne Kohlenstofffilter, und dem
einen Befestigungsring die Schmutzabdeckung als Filterschutz angeordnet. Die Schmutzabdeckung
ist mit dem Befestigungsring sowie mit dem Filterelement luftdicht verbunden.
[0015] In einer weiteren Ausführung der Erfindung ist der angeschweisste Luftfilter zudem
mittels Positionier- und Haltebolzen an einem festen Körper innerhalb des Schutzanzugs
befestigt. Zwischen dem festen Körper und einem Befestigungsring ist dabei ein O-Ring
angeordnet.
In einer besonderen Ausführung sind die Öffnungen für solche Haltebolzen mittels Ultraschall
durch das Filtermaterial und die Befestigungsringe gefertigt, was einen luftdichten
Übergang zwischen Haltebolzen und dem umschliessenden Material gewährleistet.
[0016] In einer weiteren Ausführung der Erfindung besteht der Luftfilter aus einer Kombination
von einem oder mehreren Typen von Luftfiltern.
[0017] In einer Variante besteht der Luftfilter aus einem ersten Filter mit mindestens einem
Luftfilterelement bestehend aus einem Vlies aus Fasern mit einem Faserdurchmesser
im Sub-Mikrometerbereich, und einem zweiten Filter, einem Gasfilter, beispielsweise
vom Typ A, B, E, oder K zur Filterung von organischen anorganischen Gasen, saure Gase
wie Schwefeldioxid , oder Ammoniak und organische Ammoniakderivate.
[0018] In einer weiteren Variante besteht der Luftfilter aus einem vorstehend erwähnten
ersten Filter mit Vlies aus Fasern im Sub-Mikrometerbereich und einem zweiten Filter,
einem Aktivkohlefilter (Ammoniak-, ABEK), und einem dritten Filter, Atemluftfilter
von verschiedenen möglichen Abscheidegraden, wie zum Beispiel einem sogenannten P3
Filter.
[0019] In einer besonderen Ausführung der Erfindung ist der feste Körper das Gehäuse eines
Gebläses oder anderen Geräts, wie zum Beispiel eines Atemgeräts oder einer Maske.
[0020] Der Anzug dient dazu, dass der Träger des Anzugs die Aussenluft einatmen kann, wobei
diese Atemluft durch den am Anzug integrierten Filter gereingt und über ein Gebläse
im Anzug ein Überdruck besteht. Die ausgeatmete Luft gelangt über Luftaustrittsventile
aus dem Anzug heraus.
[0021] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand eines in den schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert wird. Es zeigt:
Kurze Beschreibung der Figuren
[0022]
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Schutzanzugs mit integriertem
Luftfilter.
Fig. 2 zeigt den Ausschnitt aus Figur 1 mit einer Bedeckung über dem integrierten
Luftfilter.
Fig. 3a zeigt eine Ansicht in Perspektive eines integrierten Luftfilters in einem
Schnitt gemäss IIIb-IIIb in Figur 2.
Fig. 3b zeigt eine Seitenansicht des integrierten Luftfilters gemäss IIIb-IIIb in
Figur 2.
Fig. 4a eine Ansicht in Perspektive einer weiteren Ausführung des integrierten Luftfilters
in einem Schnitt gemäss IVb-IVb in Figur 2.
Fig. 4b zeigt eine Seitenansicht der Ausführung des integrierten Luftfilters von Figur
4a gemäss IVb-IVb in Figur 2.
Figur 5 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Luftfilters integriert in einem erfindungsgemässen
Schutzanzug, insbesondere dessen Befestigung mittels Befestigungsringen und Befestigung
an einem Gebläse.
Figur 6 zeigt eine Seitenansicht eines integrierten Luftfilters im Schnitt gemäss
VI-VI in Figur 5.
Figur 7 zeigt eine Sicht in Perspektive eines Luftfilters in einem Schnitt gemäss
VII-VII in Figur 5, befestigt an einem Gebläse.
Figur 8 zeigt im Detail den Ausschnitt des Luftfilters gemäss VIII-VIII aus Figur
7, insbesondere dessen Befestigung mittels Halte- und Positionierbolzen.
Figur 9 zeigt eine weitere Ausführung der Erfindung, insbesondere eine Variante der
Befestigung des Filters mit Befestigungsringen und Magneten.
Figur 10 zeigt eine Ansicht des Filters am Anzug gemäss X in Figur 9.
Figur 11 zeigt einen Querschnitt gemäss XI-XI in Figur 10 eines Nano-Filters kombiniert
mit einem Atemluftfilter und Aktivkohlefilter mit Befestigungsringen am Anzugsmaterial
befestigt.
Figuren 12-16 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Befestigung eines Filters
an einem Anzug mittels Schweissen und Befestigungsringen.
In den Figuren sind für dieselben Elemente jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet
worden und erstmalige Erklärungen betreffen alle Figuren, wenn nicht ausdrücklich
anders erwähnt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0023] In der Figur 1 ist ein Ausschnitt eines erfindungsgemässen Schutzanzugs dargestellt
zur vollständigen oder teilweisen Bedeckung eines Menschen und zur Verwendung als
Schutz in einem gesundheitsgefährdenden Bereich. Der Anzug bedeckt den Benützer des
Anzugs gänzlich oder teilweise, zum Beispiel als Haube, wobei der Benützer Luft aus
der Umgebung über einen Luftfilter einatmet, der Partikel/Aerosole in der Luft zurückhält.
Die Figur zeigt insbesondere einen Ausschnitt des Anzugmaterials 1, in dem ein Luftfilter
2 luftdicht befestigt ist und als solches ein integraler Teil des Anzugs ist. Das
Anzugsmaterial 1 ist zum Beispiel ein thermoplastischer Kunststoff, an dem der Luftfilter
2 mittels thermischem Schweissen, Ultraschall- oder Laser-Schweissen befestigt ist.
Um eine solche Schweissung gleichmässig über den Umfang des Filters und kontrolliert
ausführen zu können, ist ein Ring 3 aus einem festen Material, zum Beispiel Kunststoff,
auf den Umfang des Filters 2 angeordnet. In der gezeigten Ansicht des Anzugs mit Luftfilter
ist vom Filter ein äusseres Element des Luftfilters 2 sichtbar. Dieses ist in dem
gezeigten Beispiel ein Filterschutz 4, zum Schutz vor Beschädigung.
Figur 2 zeigt eine Ausführung des erfindungsgemässen Schutzanzugs 1, der über dem
integrierten Luftfilter eine Abdeckung 6 aufweist, die an ihrem unteren Ende offen
ist. Diese Abdeckung dient zum Schutz vor mechanischen Beschädigungen des Filters
während dem Anziehen und Arbeiten im Anzug. Die Luft gelangt über den offenen Teil
der Abdeckung zum Filter und in das Innere des Anzugs.
[0024] Die Figuren 3a, b und 4a, b zeigen zwei verschiedene Ausführungen des integrierten
Luftfilters 2. Sie unterscheiden sich im Aufbau der eigentlichen Luftfilterelemente.
Der Aufbau der Befestigung jedoch ist bei beiden Varianten gleich.
Beide Varianten des Filters 2 sind mittels Schweissen am Anzugsmaterial luftdicht
befestigt. Hierzu weisen sie zwei Befestigungsringe 3 und 3' auf. Ein erster Ring
3 ist an der Aussenseite, d.h. ausserhalb des Schutzanzugs 1 und an der dem Anzugsmaterial
abgewendeten Seite des Filters 2 angeordnet. Ein zweiter Ring 3' ist an der Innenseite
des Filters 2, d.h. dem Anzugsmaterial zugewandten Seite, angeordnet. Zudem ist der
weitere Ring 3' an der Innenseite des Schutzanzugs 1 luftdicht befestigt. Diese Ringe
3, 3' dienen dazu, für das Schweissen eine feste Unterlage zu gewähren, sodass eine
gleichmässige Verbindung kontrolliert ausgeführt werden kann.
Für das Schweissen eignet sich beispielsweise thermisches Schweissen, sofern die beiden
zu verschweissenden Teile aus dem gleichen Material sind. Ausserdem eignet sich auch
Ultraschall-Schweissen und Laser-Schweissen für diese Verbindung.
[0025] Die in Figur 3a, b gezeigte erste Variante des Luftfilters weist lediglich ein Luftfilterelement
7 auf. Dieses Luftfilterelement 7 besteht beispielsweise aus einem Vlies aus Fasern,
beispielsweise Polyesterfasern, deren Faserdicke in einem Bereich von weniger als
1 Mikrometer, beispielsweise von der Grössenordnung von 100 Mikrometern beträgt. Solche
Fasern werden auch als Nanofasern bezeichnet.
Ein solches Vlies weist für die Verwendung in einem Schutzanzug eine ausreichende
Luftdurchlässigkeit, also einen genügend tiefen Strömungswiderstand sowie eine ausreichende
Rückhaltecharakteristik auf. Durch ein solches Nanovlies werden aufgrund elektrostatischer
Eigenschaften sowie quantenmechanischer Effekte Partikel/Aerosole von Grössen im SubmikrometerBereich
von 100 nm, 10nm sowie bis zu 1 nm zurückgehalten.
[0026] Die in Figur 4a, b gezeigte Variante des Luftfilters weist zusätzlich zu dem Luftfilterelement
7 mit Nanofasern einen Kohlestofffilter 8 auf. Ein solcher Luftfilter hält somit nicht
nur Partikel/Aerosole inklusive gesundheitsgefährdende Partikel/Aerosole sondern auch
chemische Substanzen zurück.
[0027] Über dem Luftfilterelement 7 ist in beiden Varianten beispielsweise ein Filterschutz
4 wie in Figur 1 gezeigt angeordnet. Dieser ist zwischen dem Filterelement 7 bzw.
dem Kohlenstofffilter 10 und dem äusseren Befestigungsring 3 angeordnet.
[0028] In der ersten Variante des integrierten Luftfilters gemäss Figur 3a, b ist der äussere,
erste Ring 3 auf das Luftfilterelement 7 mit Schutzfilter 4 mittels Schweissen befestigt.
Das Luftfilterelement 7 ist an seiner Innenseite, dem Anzug 1 zugewandten Seite, auf
dem Anzugsmaterial wiederum mittels Schweissen luftdicht befestigt. An der Innenseite
des Anzugs 1 ist der zweite, innere Befestigungsring 3' luftdicht mit dem Anzugsmaterial
1 verschweisst.
In der Variante gemäss Figur 4a, b ist der Befestigungsring 3 auf dem Luftfilterelemente
7 mit Schutzfilter 4 und Kohlestofffilter 8 befestigt. Beispielsweise ist der Befestigungsring
3 wiederum am Schutzfilter 4 als äusserstes Element befestigt. Der Schutzfilter 4
ist an seiner Innenseite mit dem Kohlenstofffilter 8 verschweisst. Der Kohlenstofffilter
8 ist lediglich auf dem Nanovlies 7 gelegt. Beim Andrücken durch das Schweissen des
Rings 3 an den Schutzfilter 4 werden Kohlenstofffilter und Nanovlies 7 luftdicht zusammengepresst.
Das Filterelemente 7 ist wie in Figur 3a, b wiederum am Anzugsmaterial verschweisst,
wobei der innere Ring 3' an der Innenseite des Anzugs mit diesem verschweisst ist.
[0029] In den gezeigten Beispielen in Figur 3a, b und 4a, b ist der Stapel von Ringen 3
und 3' mit dem dazwischen angeordneten Filterelement 7 mittels der Halte- und Positionierbolzen
5 am Gehäuse eines Gebläses 9 befestigt. Am Gebläse 9 ist an dessen Eingangsöffnung
eine Dichtplatte 8 angeordnet. Der Luftfilter mit seinen erwähnten Elementen kann,
anstelle an einem Gebläse, auch an einem beliebig festen Element innerhalb des Anzugs
oder am Anzug befestigt sein, wie zum Beispiel dem Gehäuse eines Messgeräts.
[0030] Es ist jedoch auch eine Ausführung der Erfindung ohne solche Halte- und Positionierbolzen
denkbar, wobei der Filter mittels der Befestigungsringe lediglich am Anzugsmaterial
1 angeschweisst ist.
[0031] Beide Varianten des Filters 2 aus den Figuren 3a, b und 4a, b weisen über dem integrierten
Luftfilter 2 eine Abdeckung 6 auf zum Schutz des Filters vor Stössen, Einstichen oder
anderen mechanischen Beschädigungen.
[0032] Figur 5 zeigt in einer Explosionszeichnung den Aufbau der Befestigung eines Filters
der Variante aus Figur 3a, b am Gehäuse eines Gebläses 9, das im Innern des Anzugs
angeordnet ist. Dort sind der äussere Befestigungsring 3 und der innere Befestigungsring
3' gezeigt, zwischen denen der Filterschutz 4 und das Filterelement 7, das Nanovlies,
angeordnet sind. In den Befestigungsringen 3, 3`, dem Filterschutz 4 sowie dem Nanovlies
7 sind jeweils Öffnungen 11 gefertigt, durch die die Halte- und Positionierbolzen
5 geführt und in dem Gehäuse des Gebläses 9 befestigt werden können. Diese Öffnungen
11 sind beispielsweise mittels Ultraschall realisiert, wodurch äusserst präzise Öffnungen
ausgeführt werden können, an denen ein Ausfransen des umgebenden Materials minimiert
werden kann. Diese präzisen Öffnungen gewährleisten, dass der Übergang zwischen Bolzen
5 und dem jeweiligen umgebenden Material luftdicht ist.
Figuren 6-8 zeigen in einer Seitenansicht die Befestigung des Filters 2 mit Befestigungsringen
mittels Bolzen 5 an dem Gehäuse des Gebläses 9. Das Gebläse gewährleistet ein leichteres
Atmen für den Benützer des Schutzanzugs. Gebläseseitig ist zur Gewährleistung einer
luftdichten Verbindung an den Haltebolzen 5 zwischen dem Befestigungsring 3' und dem
Gebläsegehäuse 9 ein O-Ring angeordnet.
Figur 9 zeigt eine weitere Ausführung der Erfindung, wobei in der Schutzanzug der
Filter mittels Befestigungsringen und Magneten an einem festen Teil des Anzugs, hier
das Gehäuse eines Gebläses 9, luftdicht und unlösbar befestigt ist. Vom Gebläse ist
der Ansaugstutzen 20, und zwei Filter gezeigt, wovon der eine am Gebläse befestigt,
der andere vom Ansaugstutzen entfernt gezeigt, ist um die Öffnung des Stutzens 20
zu zeigen. (Mit 25 ist ein Gebläseauslass zur Luftverteilung im Anzug bezeichnet.)
Am Gebläse 9 innerhalb des Anzugs ist rund um die Öffnung 20 für den Atemluftzugang
eine Anzahl Magnete 21 angeordnet. Mittels der Magnete 21 wird ein Befestigungsring
3 aus Metall am Filter 7 befestigt. Der Befestigungsring 3 wiederum ist durch Schweissen
am Anzugsmaterial luftdicht und unlösbar befestigt.
[0033] Figur 10 zeigt die Draufsicht auf den Filter 7 mittels Befestigungsringen 3, 3' am
Anzug 1 befestigt. Figur 11 zeigt den Querschnitt der Befestigung des Filters 7, beispielsweise
einem Nanofilter 7, der mittels des Ringe 3 am Anzug befestigt ist, wobei die Ringe
am Anzug angeschweisst werden. Der metallene Ring 3 wird sodann mittels der Magnete
(hier nicht gezeigt) am Gebläse-Ansaugstutzen befestigt.Figur 12-16 zeigen ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Erfindung eines Filters, eines 3-D Aktivkohlefilters 22, der
am Anzug 1 mittels Schweissen an drei Seiten seines rechteckigen Umfangs angeschweisst
ist sowie mittels Metallringen am Anzug 1 befestigt ist, wobei die Ringe 3 wiederum
am Anzug 1 angeschweisst sind.
Figur 13 zeigt den rechteckigen Aktivkohlefilter 22, durch dessen untere Stirnseite
22a die Luft angesaugt wird und durch den 3-D Filter nach oben und sodann durch den
Ansaugstutzen 20 in das Gebläse gelangt. Figur 14 zeigt den Querschnitt durch den
Filter nach XIV-XIV, insbesondere die Stirnseite 22a, durch die die Luft hineingelangt,
und das obere Ende 24, das durch Schweissen am Anzug 1 befestigt ist. Figur 15 zeigt
die Stirnseite 22a im Detail, und Figur 24 zeigt das obere Ende im Detail mit der
Schweissstelle 24 am Anzug. Mit 3 ist ein metallener Befestigungsring bezeichnet,
der ebenfalls am Anzug durch Schweissen befestigt ist und mittels dem der Filter durch
Magnete am Anzugsstutzen befestigt werden kann.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Schutzanzug, Ausschnitt des Anzugsmaterials
- 2
- Luftfilter integriert im Anzugmaterial
- 3
- Ring
- 4
- Filterschutz
- 5
- Haltebolzen
- 6
- Abdeckung
- 7
- Filter
- 8
- Dichtplatte des Gebläses
- 9
- Gebläse, fester Stoff
- 10
- Kohlenstoff-Filter
- 11
- Öffnungen in allen Filterkomponenten
- 12
- O-Ring
1. Schutzanzug (1) mit einem Luftfilter (2) zum Schutz eines Menschen
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) am Schutzanzug (1) luftdicht und unlösbar befestigt ist.
2. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) am Schutzanzug (1) an einer Öffnung im Anzugsmaterial mittels einer
unlösbaren Fügetechnik luftdicht und unlösbar am Anzug befestigt ist.
3. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) am Schutzanzug (1) an einer Öffnung im Anzugsmaterial mittels Kleben
luftdicht und unlösbar am Anzug befestigt ist.
4. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) am Schutzanzug (1) an einer Öffnung im Anzugsmaterial mittels einem
Schnappverschluss zusammen mit einer Dichtung luftdicht und unlösbar am Anzug befestigt
ist
5. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) an einer Öffnung im Anzugsmaterial luftdicht angeschweisst ist.
6. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) an einer Öffnung im textilen Teil des Schutzanzugs (1) angeschweisst
ist.
7. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) an einer im Schutzanzug (1) integrierten Gesichtsmaske und an einer
Öffnung in der Gesichtsmaske angeschweisst ist.
8. Schutzanzug (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 1-7
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) ein Luftfilterelement (7) mit einem Vlies aus Fasern mit jeweils
einer Dicke im Sub-Mikrometerbereich aufweist.
9. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 8
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) ein Luftfilterelement (7) mit einem Vlies aus Fasern mit jeweils
einer Dicke im Sub-Mikrometerbereich aufweist und zusätzlich einen Gasfilter aufweist.
10. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) zusätzlich einen Gasfilter sowie einen Atemluftfilter aufweist.
11. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) zusätzlich zum Luftfilterelement (7) zudem einen Filter mit einem
Sorptionsmaterial und/oder einem Reaktivmaterial aufweist.
12. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 9
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) zusätzlich zum Luftfilterelement (7) einen Kohlenstofffilter (8)
aufweist.
13. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kohlenstofffilter (8) eine feste dreidimensionale Struktur aufweist.
14. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 13
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kohlenstofffilter (8) Kohlen katalytisch aktive Oberflächen oder imprägnierte
Oberflächen aufweist.
15. Schutzanzug (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 1-9
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) mittels zweier Befestigungsringe (3, 3') am Schutzanzug (1) mittels
Schweissen befestigt ist.
16. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schweissen ein thermisches Schweissen, Laser-Schweissen oder Ultraschall-Schweissen
ist.
17. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 15 oder 16
dadurch gekennzeichnet, dass
das Luftfilterelement (7) zwischen den beiden Befestigungsringen (3, 3') angeordnet
ist.
18. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 17
dadurch gekennzeichnet, dass
ein erster Befestigungsring (3) ausserhalb des Schutzanzugs (1) und ein zweiter Befestigungsring
(3') innerhalb des Schutzanzugs (1) angeordnet ist.
19. Schutzanzug (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 1-18
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) einen Filterschutz (4) aufweist.
20. Schutzanzug (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 18 und 19
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) zudem mittels Positionier- und Haltebolzen (5) an einem festen
Körper (9) innerhalb des Schutzanzugs (1) befestigt ist.
21. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 20
dadurch gekennzeichnet, dass
Öffnungen (12) für die Haltebolzen (5) im Filterelement (7) und in den Befestigungsringen
(3, 3') mittels Ultraschall gefertigt sind
22. Schutzanzug (1) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 18 und 19
dadurch gekennzeichnet, dass
der Luftfilter (2) zudem mittels Magneten an einem festen Körper (9) innerhalb des
Schutzanzugs (1) befestigt ist.
23. Schutzanzug (1) gemäss Anspruch 20 oder 22
dadurch gekennzeichnet, dass
der feste Körper das Gehäuse eines Gebläses (9) ist.
24. Schutzanzug (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche 1-23
dadurch gekennzeichnet, dass
der Schutzanzug (1) ein Vollschutzanzug oder eine Haube ist.