[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vibrationsrammen von Rammgut in einen Baugrund,
wobei mittels einer am Rammgut befestigten Vibrationseinrichtung hochfrequente Schwingungen
über das Rammgut in den Baugrund vor einem Profilfuß des Rammgutes eingeleitet werden,
so dass sich der Baugrund vor dem Profilfuß verflüssigt, wodurch das Rammgut aufgrund
seines Eigengewichts und des Gewichts der Vibrationseinrichtung in den Baugrund eingetrieben
wird.
[0002] Rammgut in Form von Pfählen, Spundprofilen oder andere Profilen kann durch Schlagrammen
oder durch Vibrationsrammen in einen Baugrund eingetrieben werden. Im Gegensatz zum
Vibrationsrammen werden beim Schlagrammen axial gerichtete Impulse über das Rammgut
in den Baugrund eingeleitet. Das Einbringen von Rammgut mit der Schlagramme weist
dadurch bedingt wesentliche Nachteile auf, insbesondere hinsichtlich der Umweltverträglichkeit.
Durch das Schlagrammen werden beachtliche Erschütterungen in den Untergrund eingebracht,
so dass das Schlagrammen mit einer starken Lärmentwicklung von bis zu 180 dB einhergeht.
Gegenüber dem Schlagrammen weist die Vibrationstechnik Vorteile auf, die beispielsweise
darin zu sehen sind, dass die Erregerfrequenz der Vibrationsrammen verändert und so
den spezifischen geologischen und bauwerksdynamischen Erfordernissen angepasst werden
kann, wodurch der Einbau von Fundamenten durch Vibrieren in vielen Fällen bedeutend
umweltschonender ist.
[0003] Insbesondere bei der Herstellung von offshore Gründungen ist das Schlagrammen von
Pfählen für sogenannte Monopiles, Jacketts oder andere Fundamenttypen nicht unumstritten,
da durch die Geräuschentwicklung beim Schlagrammen eine erhebliche Beeinträchtigung
von Meeressäugetieren erfolgt.
[0004] Für eine optimale Gründung eines Fundaments ist es von besonderer Bedeutung, die
Tragfähigkeit des Fundaments genau bemessen zu können. Dies bereitet bei einvibrierten
Pfählen regelmäßig Schwierigkeiten. Unter bestimmten Voraussetzungen können einvibrierte
Pfähle eine geringere seitliche Tragfähigkeit aufweisen als solche, die durch Schlagrammen
eingetrieben wurden. Es ist deshalb bekannt, Pfähle oder andere Fundamentprofile über
einen ersten Teilabschnitt einzuvibrieren und über einen letzten Teilabschnitt ihrer
Einspannlänge zusätzlich durch Schlagrammen einzutreiben. Hierzu ist es erforderlich,
auf der Baustelle sowohl eine Vibrationseinrichtung als auch eine Schlagramme bereitzustellen.
Der damit einhergehende Rüstaufwand ist unverhältnismäßig hoch.
[0005] Der mit dem Umsetzen der Geräte verbundene Aufwand macht insbesondere bei großen
Pfählen, wie zum Beispiel für die Gründung von offshore Windturbinen, den Einsatz
des Vibrationsrammens unwirtschaftlich.
[0006] Beim Einbringen von Rammgut in einen Baugrund mittels Vibrationsrammen kann der Vibrationsprozess
durch Deaktivieren der Vibrationseinrichtung unterbrochen werden. Zum Fortsetzen des
Vibrationsprozesses muss die Vibrationseinrichtung reaktiviert werden. Aufgrund der
teilweisen Einspannung des Rammgutes durch den Baugrund ändert sich jedoch das Vibrationsverhalten
des Rammgutes, so dass ein weiteres Versenken des Rammgutes mittels Vibrationsrammen
erschwert ist.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vibrationsrammen
von Pfählen in einen Baugrund bereitzustellen, welches ein diskontinuierliches Vibrationsrammen
von Rammgut in Baugrund verbessert ermöglicht. Auch liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Vibrationsrammen von Rammgut in einen Baugrund
bereitzustellen, durch dessen Anwendung eine erhöhte seitliche Tragfähigkeit des Rammgutes
erreicht werden kann.
[0008] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs eins gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens
sind in den von Anspruch eins abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0009] Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vibrationsanordnung
bereitzustellen, mittels der ein verbessertes diskontinuierliches Vibrationsrahmen
von Rammgut in Baugrund verbessert ermöglicht ist. Diese Aufgabe wird durch eine Vibrationsanordnung
mit den Merkmalen von Anspruch zwölf gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in
den von Anspruch zwölf abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0010] Im Genaueren wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch ein Verfahren
zum Vibrationsrammen von Rammgut in einen Baugrund unter Einleitung von hochfrequenten
Schwingungen, die mittels einer an dem Rammgut befestigten Vibrationseinrichtung erzeugt
werden, über das Rammgut in den Baugrund vor dem Profilfuß des Rammgutes unter zumindest
teilweiser Verflüssigung des Baugrundes vor dem Profilfuß gelöst, wobei das Verfahren
dadurch gekennzeichnet ist, dass eine Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des
Rammgutes während des Einbringens des Rammgutes in den Baugrund variiert wird.
[0011] Durch Variation der Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes wird das
Schwingungsverhalten des Rammgutes verändert. Ferner kann durch Variation der Masse
und somit der auf den Baugrund wirkenden Gewichtskraft des Rammgutes dessen Eindringgeschwindigkeit
in den Baugrund variiert und den gegebenen Erfordernissen angepasst werden. Folglich
ist es bei einem Reaktivieren des Vibrationsprozesses, nachdem die Vibrationseinrichtung
zeitweise deaktiviert war, vereinfacht möglich, den Eindringprozess des Rammgutes
in den Baugrund mittels Vibrationsrammens erneut aufzunehmen. Denn durch die Variation
der Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes kann den sich veränderten
Schwingungsbedingungen für das Rammgut Rechnung getragen werden. Ferner können die
Mantelreibung des Rammgutes im Baugrund und der Spitzenwiderstand des Rammgutes leichter
überwunden werden.
[0012] Da durch die Variation der Masse des Rammgutes und/oder der Vibrationseinrichtung
auch die Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes in den Baugrund variiert werden kann,
kann auch eine laterale Belastbarkeit des in den Baugrund eingebrachten Rammgutes
erhöht werden.
[0013] Das Verfahren zum Vibrationsrammen von Rammgut in einen Baugrund umfasst folglich
folgende Vibrationsschritte: Befestigen einer Vibrationseinrichtung an dem Rammgut,
Positionieren des Rammgutes auf dem Baugrund, und Aktivieren der Vibrationseinrichtung,
so dass hochfrequente Schwingungen über das Rammgut in den Baugrund von einem Profilfuß
des Rammgutes unter zumindest teilweiser Verflüssigung des Baugrundes vor dem Profilfuß
eingeleitet werden, wobei eine Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes
während des Einbringens des Rammgutes in den Baugrund variiert wird.
[0014] Die Vibrationseinrichtung kann auch als Vibrator oder als Vibrationsbär bezeichnet
werden. Das Rammgut kann in Form von Spundwänden, Spundprofilen, in Form von Pfählen,
insbesondere Gründungspfählen für beispielsweise Monopiles oder beispielsweise in
Form von beliebig gestalteten Profilen vorliegen.
[0015] Unter hochfrequenten Schwingungen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Schwingungen
zu verstehen, die dazu geeignet sind, sich im Baugrund so auszubreiten, dass bei dem
in den Baugrund eingebrachten Rammgut sowohl die Mantelreibung als auch der Spitzenwiderstand
des Bodens überwunden werden, der Boden vor dem Profilfuß also quasi verflüssig wird,
wodurch das Rammgut vermöge seiner Gewichtskraft in den Baugrund eindringen kann.
[0016] Obwohl im Folgenden der Begriff "Vibrationsrammen" verwendet wird, erfolgt der Einbringvorgang
ohne das beim Schlagrammen übliche einschlagende Eintreiben des Profils.
[0017] Unter einer hochfrequenten Schwingung im Sinne der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise
eine Schwingung innerhalb eines Frequenzbandes von etwa 5 Hz bis 150 Hz, vorzugsweise
von 10 Hz bis 50 Hz zu verstehen.
[0018] Unter einem Profilfuß im Sinne der Erfindung ist das in den Baugrund einzubringende
führende Ende des Rammgutes zu verstehen.
[0019] Als Baugrund im Sinne der vorliegenden Erfindung kann ein im Wesentlichen sedimentöser
Untergrund sowohl onshore als auch offshore vorgesehen sein.
Das Verfahren unterscheidet grundsätzlich nicht zwischen einer Offshore-Gründung und
einer Onshore-Gründung.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Masse
der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes während des Eindringens in den Baugrund
erhöht.
[0021] Das zusätzliche Gewicht kann beispielsweise ein Stahlgewicht, ein Betongewicht oder
ein Ballasttank sein, wobei das Zusatzgewicht entweder an der Vibrationseinrichtung
und/oder dem Rammgut befestigt wird.
[0022] Als Eindringprozess des Rammgutes in den Baugrund ist dabei der Prozess zu verstehen,
bei dem das Rammgut auf die vorgesehene Endteufe in den Baugrund eingebracht wird.
Dieser Eindringprozess kann selbstverständlich unterbrochen werden. In diesen Unterbrechungen,
in denen die Vibrationseinrichtung deaktiviert ist, kann dann die Masse der Vibrationseinrichtung
und/oder des Rammgutes erhöht werden, indem entweder an der Vibrationseinrichtung
und/oder an dem Rammgut zumindest ein Zusatzgewicht angebracht wird.
[0023] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung wird die Masse der Vibrationseinrichtung
und/oder des Rammgutes während des Einbringens des Rammgutes vermindert.
[0024] Beispielsweise kann die Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes zuerst
erhöht werden, woraufhin anschließend die Masse der Vibrationseinrichtung und/oder
des Rammgutes vermindert wird. Dies lässt sich beispielsweise dadurch realisieren,
dass an der Vibrationseinrichtung und/oder an dem Rammgut ein Ballastbehälter angebracht
wird, der mit flüssigem oder rieselfähigem Ballast beispielsweise in Form vom Sand
oder Wasser befüllt wird. Während aktivierter Vibrationseinrichtung kann der Ballast
aus dem Ballastbehälter abgelassen werden, wodurch auch während einer aktivierten
Vibrationseinrichtung die Masse des Rammgutes und/oder der Vibrationseinrichtung vermindert
wird.
[0025] Durch eine Verminderung der Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes
wird insbesondere die Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes in den Baugrund verändert,
insbesondere verringert. Aufgrund einer verringerten Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes
in den Baugrund wird die laterale Belastbarkeit des Rammgutes erhöht.
[0026] Bevorzugterweise wird die Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes
derart vermindert, dass eine Verminderung der Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes
erreicht wird. Wie bereits oben erwähnt, führt eine verringerte Eindringgeschwindigkeit
des Rammgutes in den Baugrund zu einer erhöhten lateralen Belastbarkeit des Rammgutes
in den Baugrund.
[0027] Die Variation der Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes erfolgt
vorzugsweise nach einem Deaktivieren der Vibrationseinrichtung und vor einem Reaktivieren
der Vibrationseinrichtung. Wie bereits oben erwähnt, erfolgt in einer Vibrationspause
insbesondere eine Erhöhung der Masse der Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes,
beispielsweise durch Anbringung eines Zusatzgewichtes an dem Rammgut und/oder an der
Vibrationseinrichtung. In dem Fall, dass ein Ballastbehälter an der Vibrationseinrichtung
und/oder an dem Rammgut befestigt ist, kann die Masse auch durch Befüllen des Ballasttanks
mit Ballast erfolgen.
[0028] Wie bereits oben erwähnt, erfolgt vorzugsweise eine Verminderung der Masse der Vibrationseinrichtung
und/oder des Rammgutes bei aktivierter Vibrationseinrichtung.
[0029] Insbesondere lässt sich die Resonanzfrequenz durch eine Verminderung der Masse der
Vibrationseinrichtung und/oder des Rammgutes beeinflussen, sodass durch eine Verminderung
der entsprechenden Masse die Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes in den Baugrund
gezielt variiert, insbesondere vermindert werden kann.
[0030] Wie bereits eingangs erwähnt, erfolgt vorzugsweise eine Erhöhung der Masse der Vibrationseinrichtung
und/oder des Rammgutes durch ein Anbringen eines Zusatzgewichtes an der Vibrationseinrichtung
und/oder des Rammgutes. Das Zusatzgewicht kann als Stahlgewicht, als Betongewicht
oder auch als Ballasttank ausgebildet sein, wobei in dem Ballasttank rieselfähigen
oder flüssiges Material, insbesondere Sand oder Wasser eingefüllt werden kann.
[0031] In dem Fall, dass ein Ballasttank an der Vibrationseinrichtung und/oder am Rammgut
befestigt ist, erfolgt vorzugsweise eine Verminderung der Masse der Vibrationseinrichtung
und/oder des Rammgutes durch Ablassen von Ballast aus dem Ballasttank bei aktivierter
Vibrationseinrichtung. Somit lässt sich die Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes
in den Baugrund dynamisch verändern.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Zusatzgewicht
elastisch mit der Vibrationseinrichtung verbunden.
[0033] Durch die elastische Befestigung erfolgt bei aktivierter Vibrationseinrichtung eine
Schwingungsanregung des Zusatzgewichtes bzw. der Zusatzgewichte, sodass die Vibrationseinrichtung
selber zusätzlich zu ihrer Anregefunktion als eine Art Hochfrequenzhammer fungiert.
Bei der elastischen Koppelung der Vibrationseinrichtung und des Zusatzgewichtes kann
das Zusatzgewicht zeitlich variabel ausgestattet sein, d.h. die Masse der Zusatzgewichtes
ist zeitlich variabel, wodurch eine dynamische Verstärkung und eine dynamische Anpassung
der Frequenz, im Genaueren der Anregefrequenz erreicht wird.
[0034] Aufgrund der elastischen Kopplung des Zusatzgewichtes mit der Vibrationseinrichtung
kann das Zusatzgewicht bezüglich der Vibrationseinrichtung mit einer Schwebefrequenz
oszillieren, die sich aus der Anregefrequenz der Vibrationseinrichtung, der Masse
des Zusatzgewichtes und einer Federkonstanten ergibt, wobei sich die Federkonstante
aus der elastischen Verbindung des Zusatzgewichtes an der Vibrationseinrichtung ergibt.
[0035] Vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße Verfahren einen Verfahrensschritt zum Deponieren
von Wasser in den Bereich des Profilfußes des Rammgutes. Hierzu kann eine Injektionsleitung
vorgesehen sein, die zusammen mit dem Profilfuß des Rammgutes in den Baugrund vorangetrieben
wird. Mittels eines entsprechenden Verfahrens lässt sich die Eindringgeschwindigkeit
des Rammgutes in den Baugrund erhöhen.
[0036] Vorzugsweise wird eine Vibrationsfrequenz der Vibrationseinrichtung während des Vibrationsvorganges
innerhalb eines gegebenen Verflüssigungsfrequenzbandes des Baugrundes variiert. Dabei
wird vorzugsweise die Variation der Vibrationsfrequenz so vorgenommen, dass eine gezielte
Änderung der Eindringgeschwindigkeit des Profils durch die Frequenzänderung bewirkt
wird.
[0037] Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass entweder gezielt die Eindringgeschwindigkeit
des Rammgutes in dem Baugrund und/oder die Frequenz so variiert werden, dass während
des Einbringens des Rammgutes oder bei Erreichen der vorgegebenen Endteufe des Rammgutes
eine Bodenverfestigung beziehungsweise Bodenverdichtung erzielt wird, um die seitliche
Tragfähigkeit des eingebrachten Rammgutes zu erhöhen.
[0038] Wie eingangs bereits erwähnt, unterscheidet sich das Verfahren grundsätzlich von
dem sogenannten Schlagrammen dadurch, dass die Vibrationseinrichtung kraftschlüssig
mit einem Kopf des Rammgutes verbunden ist und keine Schlagimpulse über das Rammgut
in den Baugrund eingebracht werden.
[0039] Die gezielte Änderung der Vibrationsfrequenz erfolgt erfindungsgemäß zusätzlich zu
der notwendigen Frequenzänderung, die bei jedem Vibrationsvorgang unerlässlich ist,
um die Vibrationseinrichtung anzufahren und auch wieder abzustellen. Eine solche notwendige
Frequenzänderung zum Starten und Beenden des Vibrationsvorgangs ist nicht unter einer
Variation der Vibrationsfrequenz im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verstehen.
[0040] Wie eingangs bereits erwähnt, liegt der Erfindung mitunter die Erkenntnis zugrunde,
dass für die spätere Tragfähigkeit des einvibrierten Rammgutes die Wahl des Eindringfortschritts
beim Einbringen als auch die Vibrationsfrequenz bei gegebenem Eindringfortschritt
entscheidend ist. Die Wahl einer zu hohen Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes geht
unter Umständen einher mit einer verringerten Endtragfähigkeit des Rammgutes. Schließlich
liegt der Erfindung auch die Erkenntnis zugrunde, dass ein Vibrieren ohne nennenswerten
Eindringfortschritt ebenfalls signifikant zu einer Erhöhung der Tragfähigkeit des
Rammgutes beiträgt.
[0041] Grundsätzlich lässt sich die Eindringgeschwindigkeit über die Frequenz des Vibrators
als auch über die wirksame Gewichtskraft des Rammgutes und der Vibrationseinrichtung
einstellen. Die wirksame Gewichtskraft des Rammgutes als auch der Vibrationseinrichtung
lässt sich zusätzlich über die Last an einem Kran oder einem anderen Hebezeug beeinflussen.
[0042] Die Beeinflussung der Gewichtskraftwirkung des Rammgutes und der Vibrationseinrichtung
kann folglich zusätzlich über eine Lastvariation an einem Kran oder einem anderen
Hebezeug erfolgen.
[0043] Unter der wirksamen Gewichtskraft des Rammgutes im Sinne der Erfindung ist der Anteil
der Gewichtskraft zu verstehen, der über den Profilfuß und die Mantelreibung des Rammgutes
in den Baugrund eingetragen wird.
[0044] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch eine Vibrationsanordnung
gelöst, die eine an einem Rammgut befestigbare bzw. befestigte Vibrationseinrichtung
umfasst, wobei die Vibrationsanordnung ferner zumindest ein Zusatzgewicht umfasst,
das an der Vibrationseinrichtung und/oder am Rammgut befestigbar ist.
[0045] Die Verbindung des Zusatzgewichtes mit der Vibrationseinrichtung und/oder dem Rammgut
ist vorzugsweise elastisch ausgebildet. Eine entsprechende elastische Verbindung kann
insbesondere über entsprechend stabil ausgebildete Federn erfolgen.
[0046] Das Vibrationsrammen wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur erläutert.
Es zeigt:
- Figur 1:
- eine schematische Ansicht eines in einen Baugrund einzutreibenden Rammguts mit aufgesetzter
Vibrationseinrichtung, die an einem Kran aufgehängt ist.
[0047] Aus Figur 1 ist der Aufbau eine erfindungsgemäße Vibrationsrammanordnung ersichtlich.
Die Vibrationsrammanordnung weist ein Hydraulikaggregat 14 und eine Vibrationseinrichtung
10 auf, die mittels Hydraulikschläuchen 17 mit einer Hydraulikpumpe 16 des Hydraulikaggregats
14 verbunden ist. Das Hydraulikaggregat 14 umfasst ferner einen Verbrennungsmotor
15, der zum Antreiben der Hydraulikpumpe 16 ausgebildet ist. In der Vibrationseinrichtung
10 ist zumindest ein Hydraulikmotor 11 angeordnet, der zum Antreiben von Unwuchten
12 ausgebildet ist. Durch die gegenläufig rotierenden Unwuchten 12 werden axiale Schwingungen
in ein als Profil 1 ausgebildetes Rammgut 1 eingeleitet, wobei das Rammgut 1 mittels
einer Spanneinrichtung 13 mit der Vibrationseinrichtung 10 verbunden ist. Aus Figur
1 ist ferner ersichtlich, dass die Vibrationseinrichtung 10 samt dem an dieser befestigten
Rammgut 1 an einem Kran 6 befestigt ist, so dass ein auf einen Profilfuß 3 des Rammgutes
1 wirkende Gewichtskraft durch eine entsprechende Abstützung über den Kran 6 beeinflusst
werden kann.
[0048] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Vibrationseinrichtung 10 hydraulisch
angetrieben. Jedoch ist die vorliegende Erfindung nicht auf ein hydraulisches Antreiben
der Vibrationseinrichtung 10 beschränkt, denn die Unwuchten 12 der Vibrationsanordnung
10 können auch elektrisch angetrieben werden. Hinsichtlich des Antriebs der Unwuchten
12 besteht insofern keinerlei Begrenzung.
[0049] Wie bereits eingangs erwähnt, ist Vibrationseinrichtung 10 ist auf einen Pfahlkopf
4 des Rammgutes 1 mittels der Spanneinrichtung 13 geklemmt, also kraftschlüssig an
diesen befestigt und umfasst einen Antrieb in Form des Hydraulikmotors 11 sowie ein
Feder-Masse-System in Form der Unwuchten 12, über welche das Profil 1 beziehungsweise
der Profilkopf 4 in eine vertikal oszillierende Bewegung versetzt wird, so dass sich
in dem Profil 1 eine stehende Welle ausbreitet. Ein Teil dieser so in das Profil 1
eingeleitenden Vibrationsenergie wird durch die Mantelreibung des in den Baugrund
2 eindringenden Profils 1 verbraucht. Ein Teil der Vibrationsenergie, die an dem Profilfuß
3 ankommende Vibrationsenergie wird zur Überwindung des Spitzenwiderstandes des Profils
1 beim Eindringen in den Baugrund 2 benötigt, was letztendlich das Eindringen des
Profils 1 in den Baugrund 2 bewirkt.
[0050] Die über die Vibrationseinrichtung 10 eingeleitenden Schwingungen pflanzen sich durch
das Profil 1 vom Profilkopf 4 über die Länge des Profils 1 zum Profilfuß 3 und in
den Baugrund 2 fort, so dass sich der Baugrund 2 unterhalb beziehungsweise vor dem
Profilfuß 3 verflüssigt und die Mantelreibung der Einspannlänge des in den Baugrund
eingetragenen Profils 1 überwunden wird, so dass das Profil 1 vermöge seiner Gewichtskraft
in den Baugrund 2 eindringt, wenn die Last an den Kran 6 entsprechend eingestellt
wird.
[0051] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine Masse der Vibrationseinrichtung 10 und/oder
des Rammgutes 1 während des Einbringens bzw. Eindringens des Rammgutes in den Baugrund
variiert wird. Zu diesem Zweck weist die Vibrationsanordnung bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel zwei Zusatzgewichte 20 auf, die an der Vibrationseinrichtung 10
elastisch befestigt sind. Die Verbindung zwischen den Zusatzgewichten 20 und der Vibrationseinrichtung
erfolgt also über eine Federverbindung 21.
[0052] Jedoch ist es auch möglich, wenn auch in der Figur nicht dargestellt, dass das Zusatzgewicht
20 bzw. die Zusatzgewichte 20 mit der Vibrationseinrichtung 10 starr verbunden ist/sind.
[0053] Aufgrund der elastischen Befestigung der Zusatzgewichte 20 mit der Vibrationseinrichtung
10 erfolgte bei aktivierter Vibrationseinrichtung 10 eine Schwingungsanregung der
Zusatzgewichte 20, sodass die Vibrationseinrichtung 10 selber zusätzlich zu ihrer
Anregefunktion als eine Art Hochfrequenzhammer fungiert. Denn die Zusatzgewichte 20
schwingen mit einer Schwebefrequenz bezüglich der Vibrationseinrichtung 10, wobei
sich die Schwebefrequenz durch die Anregefrequenz, die durch die Umlaufgeschwindigkeit
der Unwuchten 12 bestimmt ist, durch die Masse der Zusatzgewichte 20 und durch die
Federverbindungen 21 bedingte Federkraft zwischen den Zusatzgewichte 20 und der Vibrationseinrichtung
10, ergibt.
[0054] Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, die Schwingungsfrequenz der Vibrationseinrichtung
10 als Erregerfrequenz über die Einbringungslänge bis zur Endteufe des Profils 2 und
ggf. darüber hinaus in einer Nachverdichtungsphase zu variieren.
[0055] Die Vibrationsfrequenz der Vibrationseinrichtung 10 kann in einem Frequenzbereich
zwischen 5 Hz bis 150 Hz, vorzugsweise zwischen 10 Hz bis 50 Hz während des Vibrationsvorgangs
innerhalb eines gegebenen Verflüssigungsfrequenzbandes des Baugrundes 2 variiert werden,
so dass beispielsweise eine gezielte Änderung der Eindringgeschwindigkeit des Profils
1 durch die Frequenzänderung innerhalb dieses Frequenzbandes im Bereich zwischen 5
Hz und 150 Hz erzielt werden kann.
[0056] Eine Änderung der Eindringgeschwindigkeit des Profils 1 kann alternativ dadurch erreicht
werden, dass die Frequenz innerhalb des Frequenzbandes zwischen 5 und 150 Hz, vorzugsweise
zwischen 10 Hz und 50 Hz so gewählt wird, dass eine möglichst niedrige Eindringgeschwindigkeit
des Profils 1 erreicht wird, so dass das Profil 1 gerade eben noch vermöge seiner
Gewichtskraft und der Gewichtskraft der aufgesetzten Vibrationseinrichtung 10 in den
Baugrund 2 eindringt.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Rammgut / Profil
- 2
- Baugrund
- 3
- Profilfuß
- 4
- Profilkopf
- 5
- Vibrationsramme
- 6
- Kran
- 10
- Vibrationseinrichtung / Vibrationsramme / Vibrationsbär / Vibrator
- 11
- Hydraulikmotor (der Vibrationseinrichtung)
- 12
- Unwucht (der Vibrationseinrichtung)
- 13
- Spanneinrichtung (der Vibrationseinrichtung)
- 14
- Hydraulikaggregat
- 15
- Verbrennungsmotor
- 16
- Hydraulikpumpe
- 17
- Hydraulikschläuche
- 20
- Zusatzgewicht
- 21
- Federverbindung / elastische Verbindung
1. Verfahren zum Vibrationsrammen von Rammgut (1) in einen Baugrund (2) unter Einleitung
von hochfrequenten Schwingungen, die mittels einer an dem Rammgut (1) befestigten
Vibrationseinrichtung (10) erzeugt werden, über das Rammgut (1) in den Baugrund (2)
vor einem Profilfuß (3) des Rammgutes (1) unter zumindest teilweiser Verflüssigung
des Baugrundes (2) vor dem Profilfuß (3), dadurch gekennzeichnet, dass eine Masse der Vibrationseinrichtung (10) und/oder des Rammgutes (1) während des
Einbringens des Rammgutes (1) in den Baugrund (2) variiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse der Vibrationseinrichtung (10) und/oder des Rammgutes (1) während des Einbringens
erhöht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse der Vibrationseinrichtung (10) und/oder des Rammgutes (1) während des Einbringens
des Rammgutes (1) vermindert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse der Vibrationseinrichtung (10) und/oder des Rammgutes (1) derart vermindert
wird, dass eine Verminderung der Eindringgeschwindigkeit des Rammgutes (1) erreicht
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Variation der Masse der Vibrationseinrichtung (10) und/oder des Rammgutes (1)
nach einem Deaktivieren der Vibrationseinrichtung (10) und vor einem Reaktivieren
der Vibrationseinrichtung (10) erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verminderung der Masse der Vibrationseinrichtung (10) und/oder des Rammgutes
(1) bei aktivierter Vibrationseinrichtung (10) erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Erhöhung der Masse durch ein Anbringen eines Zusatzgewichtes () an der Vibrationseinrichtung
(10) und/oder des Rammgutes (1) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wenn dieser von Anspruch 3 abhängig
ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ballasttank an der Vibrationseinrichtung (10) und/oder dem Rammgut (1) befestigt
wird, wobei eine Verminderung der Masse der Vibrationseinrichtung (10) durch Ablassen
von Ballast aus dem Ballasttank bei aktivierter Vibrationseinrichtung (10) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zusatzgewicht an der Vibrationseinrichtung (10) elastisch befestigt ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fluid, insbesondere Wasser in den Bereich des Profilfußes (3) deponiert wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vibrationsfrequenz der Vibrationseinrichtung (10) während des Vibrationsvorganges
innerhalb eines gegebenen Verflüssigungsfrequenzbandes des Baugrundes (2) variiert
wird.
12. Vibrationsrammanordnung, umfassend eine an eine Rammgut (1) befestigbare Vibrationseinrichtung
(10), dadurch gekennzeichnet, dass die Vibrationsanordnung ferner zumindest ein Zusatzgewicht (20) umfasst, das an der
Vibrationseinrichtung (10) und/oder an dem Rammgut befestigbar ist.
13. Vibrationsanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusatzgewicht (20) mit der Vibrationseinrichtung (10) und/oder dem Rammgut elastisch
verbunden ist.