Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetürvorrichtung zu einem Führen zumindest einer
zwischen einer Deckenfläche und einer Bodenfläche angeordneten Schiebetür in einer
Öffnungsbewegung und in einer der Öffnungsbewegung zumindest im Wesentlichen entgegengesetzten
Schließbewegung und zu einem Halten der Schiebetür in einer sich an eine zur Deckenfläche
und/oder zur Bodenfläche senkrecht angeordnete Hauptfläche anschließenden Schließposition
und in einer zur Hauptfläche zumindest im Wesentlichen parallelen, in einer Richtung
senkrecht zur Hauptfläche zumindest teilweise vor der Hauptfläche liegenden Öffnungsposition.
[0002] Es sind bereits Schiebetürvorrichtungen vorgeschlagen worden, bei denen die Schiebetür
in einer Schließposition in einer Richtung senkrecht zur Hauptfläche zumindest teilweise
vor der Hauptfläche liegt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Schiebetürvorrichtung
mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich Einbauraum, Aussehen und/oder Schallschutz
bereitzustellen. Insbesondere soll eine flächenbündige Schließposition erzielt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst,
während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnommen werden können.
Vorteile der Erfindung
[0004] Es wird eine Schiebetürvorrichtung zu einem Führen zumindest einer zwischen einer
Deckenfläche und einer Bodenfläche angeordneten Schiebetür in einer Öffnungsbewegung
und in einer der Öffnungsbewegung zumindest im Wesentlichen entgegengesetzten Schließbewegung
und zu einem Halten der Schiebetür in einer sich an eine zur Deckenfläche und/oder
zur Bodenfläche senkrecht angeordnete Hauptfläche anschließenden, mit der Hauptfläche
zumindest im Wesentlichen flächenbündigen Schließposition und in einer zur Hauptfläche
zumindest im Wesentlichen parallelen, in einer Richtung senkrecht zur Hauptfläche
zumindest teilweise vor der Hauptfläche liegenden Öffnungsposition vorgeschlagen,
mit zumindest zwei deckenseitigen Türbeschlägen, die jeweils zumindest einen Laufwagen
und zumindest eine Türhalterung zum Halten der Schiebetür an ihrer der Deckenfläche
zugewandten Kante aufweisen, und mit zumindest zwei bodenseitigen Türbeschlägen die
jeweils zumindest einen Laufwagen und zumindest eine Türhalterung zum Halten der Schiebetür
an deren der Bodenfläche zugewandten Kante aufweisen, wobei die Türhalterungen an
den jeweiligen Laufwagen in einer zur Deckenfläche und/oder zur Bodenfläche parallelen
Verlagerungsrichtung mit einer zur Hauptfläche senkrechten Bewegungskomponente beweglich
gelagert sind und wobei zumindest ein Teil der Türbeschläge jeweils zumindest ein
Rückstellelement aufweist, das dazu vorgesehen ist, zwischen dem jeweiligen Laufwagen
und der jeweiligen Türhalterung des jeweiligen Türbeschlags eine einer Verlagerung
in Verlagerungsrichtung aus der Schließposition in die Öffnungsposition entgegengesetzte
Rückstellkraft auszuüben, und wobei zumindest eine in Richtung der Öffnungsbewegung
orientierte Kante der Schiebetür und eine dieser Kante benachbarte Kante der Hauptfläche
Gleitelemente aufweisen, die dazu vorgesehen sind, die Schiebetür und die Hauptfläche
zumindest während einer Öffnungsbewegung und einer Schließbewegung in der Verlagerungsrichtung
zu beabstanden.
[0005] Die Schiebetür kann insbesondere als Glasschiebetür ausgebildet sein. Die Schiebetür
kann jedoch auch aus einem anderen, dem Fachmann als geeignet bekannten Material gebildet
sein, wie insbesondere aus Holz und/oder aus einem Holzverbundwerkstoff. Unter einer
"Deckenfläche" soll in diesem Zusammenhang insbesondere die Fläche einer Decke eines
Raums in einem Bereich einer Türöffnung verstanden werden. Unter einer "Bodenfläche"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere die Fläche eines Bodens eines Raums in einem
Bereich einer Türöffnung verstanden werden. Bevorzugt ist die Deckenfläche zur Bodenfläche
zumindest im Wesentlichen parallel. Es kann möglich sein, dass insbesondere die Deckenfläche
im Bereich der Schiebetür von einer Deckenfläche weiterer Teile des Raums insbesondere
in Richtung der Bodenfläche abgesetzt ist. Unter einer "Türöffnung" soll in diesem
Zusammenhang insbesondere ein durch die Schiebetür in der Öffnungsposition freizugebender
Durchgang verstanden werden. Unter einer "Hauptfläche" soll in diesem Zusammenhang
insbesondere eine an die Türöffnung angrenzende Fläche, insbesondere eine Fläche einer
Wand, verstanden werden. Unter "flächenbündig" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
verstanden werden, dass die Hauptfläche und eine Fläche der Schiebetür auf einer der
Türöffnung abgewandten Seite zumindest im Wesentlichen in der gleichen Ebene zu liegen
kommen. Unter "zumindest im Wesentlichen" soll in diesem Fall insbesondere verstanden
werden, dass Abweichungen durch Führungstoleranzen sowie Unebenheiten der Hauptfläche
und der Schiebetür bedingt sind, insbesondere Abweichungen von weniger als 10 mm,
bevorzugt weniger als 5 mm, besonders bevorzugt weniger als 2 mm. Bevorzugt weisen
die Türbeschläge Anschlagmittel auf, die dazu vorgesehen sind, eine weitere Verlagerung
der Schiebetür durch die Rückstellkraft von der Öffnungsposition in Richtung der Schließposition
in Verlagerungsrichtung über die flächenbündige Schließposition hinaus zu blockieren.
Die flächenbündige Schließposition kann zuverlässig sichergestellt werden. Unter einem
"Gleitelement" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden,
das ein aneinander Gleiten zweier einander im Bereich der Gleitflächen berührender
Flächen durch Herbeiführen eines Abstands zwischen den Flächen zumindest erleichtert.
Insbesondere kann das Gleitelement eine Haft- und/oder Gleitreibung zwischen den Flächen
gegenüber einer direkten Berührung der Flächen reduzieren. Bevorzugt kann das Gleitelement
von einer Rolle und/oder einem Rad gebildet werden. Bevorzugt können die Gleitelemente
der in Richtung der Öffnungsbewegung orientierten Kante der Schiebetür an dieser Kante
angeordneten Türbeschlägen gelagert sein. Bevorzugt kann die dieser Kante benachbarte
Kante der Hauptfläche Beschläge zur Lagerung der Gleitelemente dieser Kante aufweisen.
Eine der Flächen kann an der anderen Fläche durch Abrollen auf den als Rollen ausgebildeten
Gleitelementen besonders reibungsarm entlanggleiten. Die Schiebetürvorrichtung kann
insbesondere eine mit der Hauptfläche flächenbündige Schließposition der Schiebetür
erzielen. Eine optische Anmutung der geschlossenen Schiebetür kann verbessert sein.
Es kann ein besonders guter Schallschutz erzielt werden. Die Schiebetür kann durch
einen Benutzer besonders leicht zu öffnen und zu schließen sein. Insbesondere kann
die Verlagerungsbewegung beim Öffnen und/oder Schließen der Schiebetür durch ein Zusammenspiel
der Gleitelemente sowie der Rückstellkraft zuverlässig herbeigeführt werden. Weitere
Elemente, die die Verlagerungsbewegung einstellen und/oder steuern, können entfallen.
Die Türbeschläge können besonders einfach und kompakt ausgebildet sein. Insbesondere
können deckenseitig oberhalb und/oder bodenseitig unterhalb der Schiebetür angeordnete,
in die Deckenflächen und/oder Bodenflächen eingebaute weitere Steuerhebel und/oder
Kulissensteuerungen und/oder vergleichbare mechanische Einrichtungen entfallen. Ein
benötigter Einbauraum der Schiebetürvorrichtung kann besonders klein sein. Die Schiebetürvorrichtung
kann besonders einfach und kostengünstig sein.
[0006] Unter "vorgesehen" soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet
verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen
ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion
in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt.
[0007] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Türhalterungen an den jeweiligen Laufwagen mittels
Schwenkarmen gelagert sind. Unter einem "Schwenkarm" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
ein biege- und torsionssteifes längliches Bauteil verstanden werden, das an seinem
einen Endbereich am jeweiligen Laufwagen und an seinem weiteren Endbereich an der
jeweiligen Türhalterung um zur Bodenfläche und zur Deckenfläche senkrechte Achsen
drehbar gelagert ist. Unter "biege- und torsionssteif" soll in diesem Zusammenhang
insbesondere verstanden werden, dass der Schwenkarm sich bei durch die Schiebetür
verursachten Lasten nur geringförmig verformt, insbesondere um weniger als 1 mm und/oder
weniger als 5°. Der Fachmann wird den Schwenkarm so auslegen, dass eine einwandfreie
Funktion der Schiebetürvorrichtung gewährleistet ist und/oder eine Beeinträchtigung
durch Deformationen der Schwenkarme und/oder Schwenkarmlager ausbleibt. Die Schwenkarme
können eine besonders kostengünstige Lagerung mit einer zur Hauptfläche senkrechten
Bewegungskomponente darstellen. Die Schwenkarme von zwei an einer Kante der Schiebetür
angeordneten Türbeschlägen können mit der Kante der Schiebetür ein Parallelogramm
bilden. Die Lagerung mittels eines Parallelogramms kann besonders zweckmäßig eine
Verlagerung der Schiebetür mit einer zur Hauptfläche senkrechten Bewegungskomponente
sowie einer weiteren Bewegungskomponente, die durch eine Bewegung der Laufwagen ausgeglichen
werden kann, bewirken. Die Lagerung der Türhalterung an den Laufwagen kann mit Drehlagern
erfolgen. Drehlager können besonders kompakt, kostengünstig und reibungsarm sein.
Ein Verkanten des Lagers, welches bei Linearlagern möglich ist, kann bei Drehlagern
vermieden werden.
[0008] Vorteilhaft sind die Rückstellelemente als Torsionsfedern ausgebildet. Insbesondere
können die Torsionsfedern um eine Lagerachse des Schwenkarms am Laufwagen angeordnet
sein und eine als Rückstellmoment ausgebildete Rückstellkraft auf den Schwenkarm bewirken.
Torsionsfedern können besonders kostengünstig und/oder kompakt sein. Das Rückstellmoment
kann insbesondere eine Verlagerung der Türhalterung in Richtung der mit der Hauptfläche
flächenbündigen Schließposition der Schiebetür bewirken.
[0009] In einer Variante der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Rückstellelemente dazu
vorgesehen sind, die Türhalterungen an den jeweiligen Laufwagen zu lagern. Insbesondere
können die Rückstellelemente an einem Endbereich mit den Türhalterungen und an einem
weiteren Endbereich mit den Laufwagen verbunden sein. Die Rückstellelemente sind vorteilhaft
in Richtung einer auf die Rückstellelemente wirkenden Hauptbelastung durch eine auf
die Schiebetür wirkende Gewichtskraft biege- und torsionssteif ausgebildet. Bevorzugt
sind die Rückstellelemente in Verlagerungsrichtung federelastisch ausgebildet. Die
Rückstellelemente können bei einer Verlagerung des jeweiligen Türbeschlags in Verlagerungsrichtung
aus der Schließposition in die Öffnungsposition eine entgegengesetzte Rückstellkraft
ausüben. Von den Rückstellelementen getrennt ausgebildete Bauteile zur Lagerung der
Türhalterungen an den Laufwagen, wie zum Beispiel Schwenkarme, können entfallen. Die
Schiebetürvorrichtung kann besonders einfach aufgebaut und/oder robust ausgebildet
sein.
[0010] Es wird vorgeschlagen, dass die Rückstellelemente als Blattfedern ausgebildet sind.
Unter einer "Blattfeder" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein flaches, längliches
federelastisches Bauteil verstanden werden. Bevorzugt wird die Blattfeder zumindest
teilweise von einem Federstahl gebildet. Bevorzugt weist die Blattfeder eine Breite
auf, die zumindest 5-mal größer ist als ihre Dicke. Bevorzugt weist die Blattfeder
eine Länge auf, die zumindest 5-mal größer ist als ihre Breite. Die Blattfeder kann
in Dickenrichtung ein vorteilhaft federelastisches Verhalten aufweisen. Die Blattfeder
kann in Breitenrichtung vorteilhaft biegesteif sein. Bevorzugt werden die Rückstellelemente
jeweils von einem Blattfederpaar gebildet. Die als Blattfederpaar gebildeten Rückstellelemente
können um ihre Längsrichtung besonders torsionssteif sein. Bevorzugt sind die Blattfedern
des Blattfederpaars in der Schließposition zueinander in einem Abstand zumindest im
Wesentlich parallel angeordnet. Bevorzugt weisen die Laufwagen und die Türhalterungen
jeweils Blattfederhalter auf, mit denen die Blattfedern kraft- und/oder formschlüssig
verbunden sind. Bevorzugt weisen die Blattfederhalter jeweils zwei zueinander parallele
Aufnahmeflächen auf, mit denen die Blattfedern verbunden sind. Bevorzugt spannt eine
Flächennormale der Aufnahmeflächen der Blattfederhalter der Laufwagen mit der Schieberichtung
einen Winkel von 75° - 85° auf. Die Längsrichtung der Blattfedern kann in der Schließposition
vorteilhaft einen Winkel von 5°-15° mit der Schieberichtung einnehmen. Vorteilhaft
sind die Blattfederhalter der Türhalterungen an den Türhalterungen um zur Bodenfläche
und zur Deckenfläche sowie zur Schieberichtung und Verlagerungsrichtung senkrechte
und zu der Breitenrichtung der Blattfedern parallele Achsen drehbar gelagert. Die
Blattfedern können in der Schließposition vorteilhaft entlastet sein. Die Blattfedern
können in der Öffnungsposition eine vorteilhafte Rückstellkraft ausüben.
[0011] Vorteilhaft weisen zumindest die in der Schließposition der Hauptfläche nächstliegenden
Türbeschläge Rückstellelemente auf. Die Rückstellelemente können die Schiebetür zuverlässig
in Richtung der Schließposition verlagern. Weisen die bodenseitigen und die deckenseitigen
Türbeschläge Rückstellelemente auf, kann die Schiebetür besonders gleichmäßig in Richtung
der Schließposition verlagert werden. Ein Verkanten der Schiebetür kann vermieden
werden.
[0012] Weiter werden zumindest eine an der Deckenfläche angeordnete Führungseinheit und
zumindest eine in die Bodenfläche eingelassene Führungseinheit vorgeschlagen, die
dazu vorgesehen sind, die Laufwagen der Türbeschläge in einer zur Deckenfläche und
zur Bodenfläche sowie zur Hauptfläche parallelen Schieberichtung verschiebbar zu lagern.
Die Führungseinheiten können bevorzugt als Strangpressprofile ausgebildet sein und/oder
Strangpressprofile aufweisen, die zu einer Lagerung der Laufwagen geeignet sind. Bevorzugt
weisen die Laufwagen Lagerrollen auf, die dazu vorgesehen sind, die Laufwagen in einer
Nut der Führungseinheit in Schieberichtung beweglich zu lagern. Unter "an der Deckenfläche
angeordnet" soll in diesem Zusammenhang insbesondere an der Deckenfläche befestigt
und/oder zur Deckenfläche unbeweglich gelagert verstanden werden. Die Führungseinheit
kann in die Deckenfläche eingelassen sein. Ebenfalls kann die Führungseinheit an einem
Vorsprung der Deckenfläche in Richtung der Bodenfläche angeordnet sein, insbesondere
falls die Schiebetür und/oder die Türöffnung nicht bis zur Deckenfläche reichen soll.
Unter "in die Bodenfläche eingelassen" soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden
werden, dass eine der Deckenfläche zugewandte Oberseite der Führungseinheit zumindest
im Wesentlichen flächenbündig mit der Bodenfläche angeordnet ist. Es kann eine mit
der Bodenfläche ebene Türöffnung erreicht werden. Eine Schwelle im Bereich der Türöffnung
kann vermieden werden.
[0013] Es wird vorgeschlagen, dass Führungsnuten der Führungseinheiten die von der jeweiligen
Führungseinheit gelagerten Türbeschläge begrenzen. Insbesondere können sämtliche Bauteile
der deckenseitigen Türbeschläge mit Ausnahme von in die Führungsnuten eingreifenden
Lagerelementen der Laufwagen in Richtung der Bodenfläche unterhalb der Deckenfläche
angeordnet sein und/oder sämtliche Bauteile der bodenseitigen Türbeschläge können
mit Ausnahme von in die Führungsnuten eingreifenden Lagerelementen der Laufwagen in
Richtung der Deckenfläche oberhalb der Bodenfläche angeordnet sein. Ein in die Deckenfläche
eingelassener Oberbau und/oder ein in die Bodenfläche eingelassener Unterbau zur Aufnahme
von Bauteilen der Türbeschläge der Schiebetürvorrichtung kann vermieden werden. Die
Schiebetürvorrichtung kann besonders einfach montierbar sein. Ausnehmungen der Bodenfläche
und der Deckenfläche können vermieden werden, mit Ausnahme von Ausnehmungen zur Aufnahme
der Führungseinheiten.
[0014] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Führungseinheiten dazu vorgesehen sind, die Laufwagen
der Türbeschläge in einer in Verlagerungsrichtung in Richtung der Öffnungsposition
vor der Hauptfläche angeordneten Bewegungsebene beweglich zu lagern. Bevorzugt entspricht
die Bewegungsebene einer zur Hauptfläche parallelen Mittelebene der Laufwagen sowie
der Schiebetür. Die Führungseinheiten können vorteilhaft in der Verlagerungsrichtung
vor der Hauptfläche angeordnet sein. Ein Einbau der Führungseinheiten kann besonders
einfach sein.
[0015] Weiter wird vorgeschlagen, dass zumindest die deckenseitige Führungseinheit zumindest
ein Dämpfungselement aufweist, das dazu vorgesehen ist, auf zumindest einen deckenseitigen
Türbeschlag zumindest vor Erreichen einer Schließposition eine einer Schließbewegung
entgegengesetzte Dämpfungskraft auszuüben. Das Dämpfungselement kann insbesondere
eine Gasfeder aufweisen. Es sind auch weitere, dem Fachmann bekannte Dämpfungselemente
denkbar. Bevorzugt ist das Dämpfungselement in die Führungseinheit eingelassen. Bevorzugt
übt das Dämpfungselement auf den Laufwagen des jeweiligen Türbeschlags vor Erreichen
der Schließposition eine Dämpfungskraft entgegen der Schieberichtung bei einem Schließen
der Schiebetür aus. Eine Schließbewegung der Schiebetür kann vorteilhaft vor Erreichen
der Schließposition gebremst werden. Die Schiebetür kann besonders geräuscharm geschlossen
werden.
[0016] Weiter wird ein Schiebetürsystem mit einer Schiebetürvorrichtung vorgeschlagen. Bevorzugt
kann das Schiebetürsystem eine von einer Glasschiebetür gebildete Schiebetür aufweisen.
Bevorzugt kann die Schiebetür und/oder die Hauptfläche Dichtelemente, insbesondere
Dichtlippen, aufweisen, die dazu vorgesehen sind, Spalte zwischen der Schiebetür und
der Hauptfläche und/oder der Deckenfläche und/oder der Bodenfläche zu überbrücken.
Ein Schallschutz kann weiter verbessert werden. Das Schiebetürsystem kann weiter die
genannten Vorteile der Schiebetürvorrichtung aufweisen.
[0017] Des Weiteren wird ein Verfahren zu einem mit einer Hauptfläche flächenbündigen Schließen
und zu einem Öffnen einer Schiebetür, insbesondere mit einem Schiebetürsystem, bei
dem auf eine Schiebetür eine dauerhafte Rückstellkraft entgegen einer Verlagerungsrichtung
mit einer zu einer Hauptfläche senkrechten Bewegungskomponente ausgeübt wird, vorgeschlagen.
Zum Öffnen der Schiebetür kann ein Benutzer bevorzugt die Schiebetür an einem an der
Schiebetür angebrachten Türgriff in Schieberichtung in Richtung einer Öffnungsposition
verschieben und gleichzeitig zu einer Unterstützung den Türgriff mit einer der Rückstellkraft
entgegengesetzten Kraft beaufschlagen. Die Gleitelemente bewirken gemeinsam mit der
durch den Benutzer auf den Türgriff aufgebrachten Kraft eine Verlagerung der Schiebetür
in Verlagerungsrichtung. Zum Schließen der Schiebetür kann der Benutzer die Schiebetür
in Schieberichtung in Richtung einer Schließposition verschieben. In der Nähe der
Schließposition bewirkt die Rückstellkraft gemeinsam mit Gleitelementen eine Verlagerung
der Schiebetür in die flächenbündige Schließposition.
Zeichnungen
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen
sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung eines Schiebetürsystems mit einer Schiebetürvorrichtung
in zwei Ansichten (Fig. 1-I, Fig. 1-II),
- Fig. 2
- eine vereinfachte Darstellung des Schiebetürsystems in einer Schließposition, in einer
Zwischenposition und in einer Öffnungsposition,
- Fig. 3
- eine vereinfachte Darstellung einer bodenseitigen Führungseinheit mit Türbeschlägen,
- Fig. 4
- eine vereinfachte Darstellung eines bodenseitigen Türbeschlags und einer Kante der
Hauptfläche mit Gleitelementen,
- Fig. 5
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags und der Kante der Hauptfläche
mit den Gleitelementen in einer zweiten Ansicht,
- Fig. 6
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags und der Kante der Hauptfläche
mit den Gleitelementen in einer dritten Ansicht,
- Fig. 7
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags in einer Öffnungsposition,
- Fig. 8
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags in der Öffnungsposition
in einer zweiten Ansicht
- Fig. 9
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags in einer Schließposition,
- Fig. 10
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags in der Schließposition
in einer zweiten Ansicht,
- Fig. 11
- eine vereinfachte isometrische Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags in der Öffnungsposition
und in der Schließposition,
- Fig. 12
- eine vereinfachte Darstellung einer deckenseitigen Führungseinheit mit einem Dämpfungselement,
mit der Schiebetür in der Schließposition und in einer Zwischenposition,
- Fig. 13
- eine vereinfachte Darstellung eines bodenseitigen Türbeschlags in einem zweiten Ausführungsbeispiel
in einer isometrischen Ansicht,
- Fig. 14
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags des zweiten Ausführungsbeispiels
in einer Seitenansicht und
- Fig. 15
- eine vereinfachte Darstellung des bodenseitigen Türbeschlags des zweiten Ausführungsbeispiels
in einer Draufsicht.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] Die Figuren 1 bis 12 zeigen ein Schiebetürsystem 74 mit einer Schiebetürvorrichtung
10 zum Führen zumindest einer zwischen einer Deckenfläche 12 und einer zur Deckenfläche
12 parallelen Bodenfläche 14 angeordneten Schiebetür 16 in einer Öffnungsbewegung
18 und in einer der Öffnungsbewegung 18 zumindest im Wesentlichen entgegengesetzten
Schließbewegung 20 (Figur 2) und zu einem Halten der Schiebetür 16 in einer sich an
eine zur Deckenfläche 12 und zur Bodenfläche 14 senkrecht angeordnete Hauptfläche
22 anschließenden, mit der Hauptfläche 22 zumindest im Wesentlichen flächenbündigen
Schließposition 24 (Figur 2-I), und in einer zur Hauptfläche 22 zumindest im Wesentlichen
parallelen, in einer Richtung senkrecht zur Hauptfläche 22 zumindest teilweise vor
der Hauptfläche 22 liegenden Öffnungsposition 26 (Figur 2-III). Die Schiebetür 16
des Schiebetürsystems 74 ist im gezeigten Beispiel als Glasschiebetür ausgebildet.
Die Schiebetür 16 dient zu einem Verschließen und einem Freigeben einer Türöffnung
76. Die Türöffnung 76 unterbricht die von im Beispiel als feststehende Glasscheiben
ausgebildete Hauptfläche 22. Die Hauptfläche 22 kann ebenfalls als Wand ausgebildet
sein.
[0021] Die Schiebetürvorrichtung 10 weist zwei deckenseitige Türbeschläge 30', 30" auf,
die jeweils einen Laufwagen 32 und eine Türhalterung 34 zum Halten der Schiebetür
16 an ihrer der Deckenfläche 12 zugewandten Kante 36 aufweisen, und weist zwei bodenseitige
Türbeschläge 40', 40" auf, die jeweils einen Laufwagen 32 und eine Türhalterung 34
zum Halten der Schiebetür 16 an ihrer der Bodenfläche 14 zugewandten Kante 42 aufweisen.
Die Türhalterungen 34 sind an den jeweiligen Laufwagen 32 in einer zur Deckenfläche
12 und zur Bodenfläche 14 parallelen Verlagerungsrichtung 44 mit einer zur Hauptfläche
22 senkrechten Bewegungskomponente mittels Schwenkarmen 56 beweglich gelagert. Die
Schwenkarme 56 sind in ihren einander gegenüberliegenden Endbereichen jeweils an zur
Deckenfläche 12 und zur Bodenfläche 14 senkrechten Drehachsen 80 an dem jeweiligen
Laufwagen 32 und dem jeweiligen Türbeschlag 34 drehbar gelagert.
[0022] Die Türbeschläge 30', 30", 40', 40" weisen jeweils ein von einer Torsionsfeder 58
gebildetes Rückstellelement 46 auf, das dazu vorgesehen ist, zwischen dem jeweiligen
Laufwagen 32 und der jeweiligen Türhalterung 34 des jeweiligen Türbeschlags 30', 30",
40', 40" eine einer Verlagerung in Verlagerungsrichtung 44 aus der Schließposition
24 in die Öffnungsposition 26 entgegengesetzte Rückstellkraft 48 auszuüben (Figuren
4 bis 11). Die Torsionsfedern 58 sind am jeweiligen Laufwagen 32 angeordnet und greifen
jeweils mit einem ihrer Schenkel in ein Mitnahmeelement der jeweiligen Türhalterung
34 ein und übertragen so die Rückstellkraft 48 vom Laufwagen 32 auf die Türhalterung
34. Weiter ist jeweils ein in eine Ausnehmung des Schwenkarms 56 greifendes Anschlagelement
82 dazu vorgesehen, die Verlagerung in Verlagerungsrichtung 44 in Richtung der Schließposition
24 bei Erreichen der flächenbündigen Schließposition 24 zu begrenzen.
[0023] Weiter weist eine in Richtung der Öffnungsbewegung 18 orientierte Kante 52 der Schiebetür
16 und eine dieser Kante 52 benachbarte Kante 50 der Hauptfläche 22 Gleitelemente
54 auf, die von Rollen gebildet sind. Die Gleitelemente 54 sind dazu vorgesehen, die
Schiebetür 16 und die Hauptfläche 22 während einer Öffnungsbewegung 18 und einer Schließbewegung
20 in der Verlagerungsrichtung 44 zu beabstanden und diesen Abstand in der Öffnungsposition
26 zu sichern. Die Gleitelemente 54 sind an der in Richtung der Öffnungsbewegung 18
orientierten Kante 52 der Schiebetür 16 an den an dieser Kante 54 angeordneten Türbeschlägen
30', 40' gelagert. An einer der Hauptfläche 22 abgewandten Fläche der Schiebetür 16
ist weiter ein Türgriff 78 angeordnet, an dem ein Benutzer die Schiebetür 16 greifen
kann, um sie zu öffnen und/oder zu schließen. Der Türgriff 78 ist bevorzugt nahe an
der Kante 52 angeordnet. Der Benutzer kann so durch Ziehen am Türgriff 78 in Verlagerungsrichtung
44 in Richtung der Öffnungsposition 26 eine Verlagerung der Schiebetür 16 entgegen
der Rückstellkraft 48 bewirken und/oder unterstützen.
[0024] An der Deckenfläche 12 ist eine Führungseinheit 60 angeordnet und in die Bodenfläche
14 ist eine weitere Führungseinheit 62 eingelassen, die dazu vorgesehen sind, die
Laufwagen 32 der Türbeschläge 30', 30", 40', 40" in einer zur Deckenfläche 12 und
zur Bodenfläche 14 sowie zur Hauptfläche 22 parallelen Schieberichtung 64 verschiebbar
zu lagern. Im Beispiel ist die Führungseinheit 60 flächenbündig mit der Deckenfläche
12 und die Führungseinheit 62 ist flächenbündig mit der Bodenfläche 14 ausgebildet.
Insbesondere die deckenseitige Führungseinheit 60 kann auch an einem Vorsprung oder
einer Schwelle der Deckenfläche 12 angeordnet sein, falls die Türöffnung 76 nicht
bis zur Deckenfläche 12 reichen soll. Im Bereich der Bodenfläche 14 ist eine flächenbündige
Anordnung der Führungseinheit 62 vorteilhaft, um Schwellen, die eine Stolpergefahr
darstellen, zu vermeiden. Die Laufwagen 34 weisen zur Lagerung jeweils Lagerrollen
84 auf, die in Führungsnuten 66 der Führungseinheiten 60, 62 greifen. Die Führungsnuten
66 begrenzen die jeweiligen Laufwagen 34 und damit die Türbeschläge 30', 30", 40',
40'. Insbesondere sind alle die deckenseitigen Türbeschläge 30', 30" bildenden Bauteile
ausgehend von den Führungsnuten 66 der Führungseinheit 60 in Richtung der Bodenfläche
14 angeordnet und alle die bodenseitigen Türbeschläge 40', 40" bildenden Bauteile
ausgehend von den Führungsnuten 66 der Führungseinheit 62 in Richtung der Deckenfläche
12 angeordnet. Auf in die Deckenfläche 12 und/oder in die Bodenfläche 14 eingebaute
Ober- und/oder Unterbauten kann so mit Ausnahme der Führungseinheiten 60, 62 verzichtet
werden. Die Führungseinheiten 60, 62 sind in Verlagerungsrichtung 44 in Richtung der
Öffnungsposition 26 vor der Hauptfläche 22 angeordnet, um die Laufwagen 32 der Türbeschläge
30', 30", 40', 40' in einer in Verlagerungsrichtung 44 in Richtung der Öffnungsposition
26 vor der Hauptfläche 22 angeordneten Bewegungsebene 68 beweglich zu lagern. Die
Laufwagen 32 können so in der Schieberichtung 64 an der Hauptfläche 22 vorbeibewegt
werden.
[0025] Die deckenseitige Führungseinheit 60 weist zudem ein Dämpfungselement 70 auf (Figur
12), das dazu vorgesehen ist, auf den deckenseitigen Türbeschlag 30' vor Erreichen
der Schließposition 24 eine der Schließbewegung 20 entgegengesetzte Dämpfungskraft
72 auszuüben. Das Dämpfungselement 70 wird von einem Gasdruckdämpfer 86 gebildet,
an dessen Kolbenstange 88 eine Mitnahmekontur 90 angeordnet ist. Wird der Laufwagen
32 des Türbeschlags 30' in Schieberichtung 64 in Richtung der Schließposition 24 bewegt,
kommt die Mitnahmekontur 90 mit diesem Laufwagen 32 in Eingriff, so dass der Laufwagen
32 die Kolbenstange 88 verschiebt und diese die Dämpfungskraft 72 auf den Laufwagen
32 ausübt. Der Laufwagen 32 des Türbeschlags 30' und die Mitnahmekontur 90 sind so
gestaltet, dass sie miteinander in Eingriff kommen, während der Türbeschlag 30" das
Dämpfungselement 70 in Schieberichtung 64 passieren kann, ohne mit der Mitnahmekontur
90 in Eingriff zu kommen. Alternativ kann das Dämpfungselement 70 auch so angeordnet
sein, dass es vor Erreichen der Schließposition 24 mit dem Türbeschlag 30" in Eingriff
kommt und auf den Türbeschlag 30" die Dämpfungskraft 72 ausübt. Ebenso ist es möglich,
dass mehrere Dämpfungselemente 70 eingesetzt werden, die jeweils eine Dämpfungskraft
auf einen der Türbeschläge 30', 30", 40', 40" ausüben.
[0026] Zum Öffnen der Schiebetür 16 greift der Benutzer die Schiebetür 16 am Türgriff 78
und zieht die Schiebetür 16 in Schieberichtung 64 in Richtung der Öffnungsposition
26. Aufgrund der Gleitelemente 54 an den Kanten 50, 52 wird die Schiebetür 16 gleichzeitig
in Verlagerungsrichtung 44 vor die Hauptfläche 22 in Richtung der Bewegungsebene 68
verlagert. Der Benutzer kann dies unterstützen, indem er am Türgriff 78 zusätzlich
eine Kraft in der Verlagerungsrichtung 44 ausübt. Die Rückstellkraft 48 wirkt dabei
dauerhaft entgegen der Verlagerungsrichtung 44. Zum Schließen der Schiebetür 16 zieht
der Benutzer die Schiebetür 16 am Türgriff 78 in Schieberichtung 64 in Richtung der
Schließposition 24. Im Bereich der Türöffnung 76 wird die Schiebetür 16 aufgrund der
Rückstellkraft 48 in Richtung der flächenbündigen Schließposition 24 in Verlagerungsrichtung
44 verlagert, sobald die an der Kante 50 der Hauptfläche 22 angeordneten Gleitelemente
54 einen Kontakt mit der Schiebetür 16 verlieren. Die Anschlagelemente 82 verhindern
dabei, dass sich die Schiebetür 16 zu weit in Verlagerungsrichtung 44 verlagert. Das
Dämpfungselement 70 bremst die Schließbewegung 20 ab, so dass sich die Schiebetür
16 sanft schließt.
[0027] In den Figuren 13 bis 15 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt.
Die nachfolgenden Beschreibungen und die Zeichnungen beschränken sich im Wesentlichen
auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen, wobei bezüglich gleich bezeichneter
Bauteile, insbesondere in Bezug auf Bauteile mit gleichen Bezugszeichen, grundsätzlich
auch auf die Zeichnungen und/oder die Beschreibung des anderen Ausführungsbeispiels
in den Figuren 1 bis 12 verwiesen werden kann. Zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele
ist den Bezugszeichen des weiteren Ausführungsbeispiels in den Figuren 13 bis 15 der
Buchstabe a nachgestellt.
[0028] Die Figuren 13 - 15 zeigen eine Schiebetürvorrichtung 10a in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
Die Schiebetürvorrichtung 10a unterscheidet sich von der Schiebetürvorrichtung 10
dadurch, dass Rückstellelemente 46a dazu vorgesehen sind, Türhalterungen 34a an den
jeweiligen Laufwagen 32a zu lagern. Die Rückstellelemente 46a werden von Blattfedern
92a gebildet. Die Rückstellelemente 46a vereinen somit die Funktionen der Rückstellelemente
46 sowie der Schwenkarme 56 des ersten Ausführungsbeispiels. Die weiteren Merkmale
der Schiebetürvorrichtung 10a entsprechen der Schiebetürvorrichtung 10.
[0029] Die Laufwagen 32a weisen zur Aufnahme der Blattfedern 92a einen Blattfederhalter
94a auf, der so angeordnet ist, dass Flächennormale 96a von Auflageflächen 98a der
Blattfederhalter 94a, an denen die Blattfedern 92a angebracht sind, mit einer Schieberichtung
64a einen Winkel 110a zwischen 75° und 85° aufspannen und in einer von der Schieberichtung
64a und einer Verlagerungsrichtung 44a aufgespannten Ebene liegen. Eine Längsrichtung
112a der Blattfedern 92a nimmt so in einer Schließposition der Schiebetürvorrichtung
10a vorteilhaft einen Winkel 114a von 5° - 15° mit der Schieberichtung 64a ein. Die
Blattfedern 92a sind quer zu ihrer Längsrichtung in einem Abstand 100a angeordnet,
der einem Abstand der Auflageflächen 98a zueinander in Richtung ihrer Flächennormalen
96a entspricht. Die Türhalterungen 34a weisen jeweils einen um eine zur Verlagerungsrichtung
44a und zur Schieberichtung 64a senkrechte Achse 106a drehbar gelagerten Blattfederhalter
102a auf. Der Blattfederhalter 102a weist ebenfalls Auflageflächen 98a auf. Die Blattfedern
92a sind an ihren jeweiligen Enden an den Auflageflächen 98a der Blattfederhalter
94a sowie Auflageflächen der Blattfederhalter 102a mittels von Schrauben gebildeter
Befestigungselemente 108a befestigt, so dass die das Rückstellelement 46a bildenden
Blattfedern 92a im Abstand 100a parallel angeordnet sind und jeweils die Türhalterung
34a am Laufwagen 32a lagern. Wird die Türhalterung 34a in der Verlagerungsrichtung
44a bewegt, werden die Blattfedern 92a um den am Laufwagen 32a feststehend angebrachten
Blattfederhalter 94a um eine zur Breitenrichtung 104a parallele Achse gebogen, so
dass sie eine Rückstellkraft 48a entgegen der Verlagerung in Verlagerungsrichtung
44a erzeugen. Da der Blattfederhalter 102a um die Achse 106a drehbar gelagert ist,
kann eine Einleitung eines Moments um die Achse 106a in die Türhalterungen 34a aufgrund
einer Biegung der Blattfedern 92a vermieden werden.
1. Schiebetürvorrichtung zu einem Führen zumindest einer zwischen einer Deckenfläche
(12) und einer Bodenfläche (14) angeordneten Schiebetür (16) in einer Öffnungsbewegung
(18) und in einer der Öffnungsbewegung (18) zumindest im Wesentlichen entgegengesetzten
Schließbewegung (20) und zu einem Halten der Schiebetür (16) in einer sich an eine
zur Deckenfläche (12) und/oder zur Bodenfläche (14) senkrecht angeordnete Hauptfläche
(22) anschließenden, mit der Hauptfläche (22) zumindest im Wesentlichen flächenbündigen
Schließposition (24), und in einer zur Hauptfläche (22) zumindest im Wesentlichen
parallelen, in einer Richtung senkrecht zur Hauptfläche (22) zumindest teilweise vor
der Hauptfläche (22) liegenden Öffnungsposition (26), mit zumindest zwei deckenseitigen
Türbeschlägen (30', 30"), die jeweils zumindest einen Laufwagen (32, 32a) und zumindest
eine Türhalterung (34, 34a) zum Halten der Schiebetür (16) an deren der Deckenfläche
(12) zugewandten Kante (36) aufweisen, und mit zumindest zwei bodenseitigen Türbeschlägen
(40', 40") die jeweils zumindest einen Laufwagen (32, 32a) und zumindest eine Türhalterung
(34, 34a) zum Halten der Schiebetür (16) an deren der Bodenfläche (14) zugewandten
Kante (42) aufweisen, wobei die Türhalterungen (34, 34a) an den jeweiligen Laufwagen
(32, 32a) in einer zur Deckenfläche (12) und/oder zur Bodenfläche (14) parallelen
Verlagerungsrichtung (44, 44a) mit einer zur Hauptfläche (22) senkrechten Bewegungskomponente
beweglich gelagert sind und wobei zumindest ein Teil der Türbeschläge (30', 30", 40',
40") jeweils zumindest ein Rückstellelement (46, 46a) aufweist, das dazu vorgesehen
ist, zwischen dem jeweiligen Laufwagen (32, 32a) und der jeweiligen Türhalterung (34,
34a) des jeweiligen Türbeschlags (30', 30", 40', 40") eine einer Verlagerung in Verlagerungsrichtung
(44, 44a) aus der Schließposition (24) in die Öffnungsposition (26) entgegengesetzte
Rückstellkraft (48, 48a) auszuüben, und wobei zumindest eine in Richtung der Öffnungsbewegung
(18) orientierte Kante (52) der Schiebetür (16) und eine dieser Kante (52) benachbarte
Kante (50) der Hauptfläche (22) Gleitelemente (54) aufweisen, die dazu vorgesehen
sind, die Schiebetür (16) und die Hauptfläche (22) zumindest während einer Öffnungsbewegung
(18) und einer Schließbewegung (20) in der Verlagerungsrichtung (44, 44a) zu beabstanden.
2. Schiebetürvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Türhalterungen (34) an den jeweiligen Laufwagen (32) mittels Schwenkarmen (56)
gelagert sind.
3. Schiebetürvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellelemente (46) als Torsionsfedern (58) ausgebildet sind.
4. Schiebetürvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellelemente (46a) dazu vorgesehen sind, die Türhalterungen (34a) an den
jeweiligen Laufwagen (32a) zu lagern.
5. Schiebetürvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückstellelemente (46a) als Blattfedern (92a) ausgebildet sind.
6. Schiebetürvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die in der Schließposition (24) der Hauptfläche (22) nächstliegenden Türbeschläge
(30', 40') Rückstellelemente (46, 46a) aufweisen.
7. Schiebetürvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest eine an der Deckenfläche (12) angeordnete Führungseinheit (60) und zumindest
eine in die Bodenfläche (14) eingelassenen Führungseinheit (62), die dazu vorgesehen
sind, die Laufwagen (32, 32a) der Türbeschläge (30', 30", 40', 40") in einer zur Deckenfläche
(12) und zur Bodenfläche (14) sowie zur Hauptfläche (22) parallelen Schieberichtung
(64, 64a) verschiebbar zu lagern.
8. Schiebetürvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsnuten (66) der Führungseinheiten (60, 62) die von der jeweiligen Führungseinheit
(60, 62) gelagerten Türbeschläge (30', 30", 40', 40") begrenzen.
9. Schiebetürvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinheiten (60, 62) dazu vorgesehen sind, die Laufwagen (32, 32a) der
Türbeschläge (30', 30", 40', 40") in einer in Verlagerungsrichtung (44, 44a) in Richtung
der Öffnungsposition (26) vor der Hauptfläche (22) angeordneten Bewegungsebene (68)
beweglich zu lagern.
10. Schiebetürvorrichtung zumindest nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die deckenseitige Führungseinheit (60) zumindest ein Dämpfungselement (70)
aufweist, das dazu vorgesehen ist, auf zumindest einen deckenseitigen Türbeschlag
(30') zumindest vor Erreichen einer Schließposition (24) eine der Schließbewegung
(20) entgegengesetzte Dämpfungskraft (72) auszuüben.
11. Schiebetürsystem mit einer Schiebetürvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche.
12. Verfahren zu einem mit einer Hauptfläche (22) flächenbündigen Schließen einer Schiebetür
(16), insbesondere mit einem Schiebetürsystem (74) nach Anspruch 9, bei dem auf die
Schiebetür (16) eine dauerhafte Rückstellkraft (48, 48a) entgegen einer Verlagerungsrichtung
(44, 44a) mit einer zu der Hauptfläche (22) senkrechten Bewegungskomponente ausgeübt
wird.