[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmeisoliertes Behältnis, vorzugsweise ein
Kühl- und/oder Gefriergerät, das mit Hilfe von einem oder mehreren thermoelektrischen
Elementen einen Innenraum des wärmeisoliertes Behältnisses temperiert, vorzugsweise
einen Innenraum des Kühl- und/oder Gefriergeräts kühlt.
[0002] Im Stand der Technik wird die Herstellung von Kühl- und/oder Gefriergeräten auf Basis
von thermoelektrischen Elementen als wenig erfolgsversprechend angesehen, da ein solches
ein Gerät einen schlechten Wirkungsgrad aufweist und hohe Anforderungen an den äußeren
Wärmetauscher zum Abtransport der durch das oder die thermoelektrischen Elemente produzierten
Abwärme fordert.
[0003] Aus der Peltier-Technik, die thermoelektrische Elemente behandelt, sind sogenannte
mehrstufige Peltier-Elemente bekannt, mit denen es möglich ist, größere Temperaturdifferenzen
zu erreichen als mit einstufigen Peltier-Elementen.
[0004] Hierbei wird das jeweils äußere Peltier-Element so dimensioniert, dass es die anfallende
Abwärme des nächst inneren Peltier-Elements abpumpen kann. Aufgrund des geringen Wirkungsgrades
von Peltier-Elementen ist dazu eine deutlich größere Kälteleistung des äußeren Peltier-Elements
nötig.
[0005] In Bezug auf die in einem Kältegerät benötigten Kühlleistungen ist dabei der Wärmetauscher
zum Abtransport der abfallenden Abwärme die kritische Größe. Ein lokal installiertes
zweistufiges Peltier-Element würde zu viel Abwärme erzeugen, die beim Abtransport
einen großen Temperaturgradienten erzeugen. Dieser große Temperaturgradient würde
der Wirkung des Peltier-Elements entgegenstehen.
[0006] Diese Überlegungen sind aber keineswegs auf Kühl- und/oder Gefriergeräte beschränkt
sondern gelten für wärmeisolierte Behältnisse im Allgemeinen.
[0007] Das wärmeisolierte Behältnis weist mindestens einen temperierten Innenraum auf, wobei
dieser gekühlt oder beheizt sein kann, so dass sich in dem Innenraum eine Temperatur
unterhalb oder oberhalb der Umgebungstemperatur von z.B. 21 °C ergibt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es nun ein wärmeisoliertes Behältnis, vorzugsweise ein
Kühl- und/oder Gefriergerät vorzusehen, das mit Hilfe von thermoelektrischen Elementen
temperiert und vorzugsweise gekühlt wird, ohne den im Stand der Technik vorherrschenden
Vorurteilen zu viel Bedeutung beizumessen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch das wärmeisolierte Behältnis mit den Merkmalen nach Anspruch
1 gelöst.
[0010] Das wärmeisolierte Behältnis umfasst demnach ein erstes Kompartiment zum Temperieren
auf ein erstes Temperaturniveau und ein zweites Kompartiment zum Temperieren auf ein
zweites Temperaturniveau, wobei das zweite Kompartiment von dem ersten Kompartiment
durch ein thermisch isolierendes Dämmelement getrennt ist. Das Kühl- und/oder Gefriergerät
ist ferner dadurch ausgezeichnet, dass es ein thermoelektrisches Element zum Temperieren
des zweiten Kompartiments umfasst, wobei das thermoelektrische Element seine Abwärme
in den ersten Kühlraum abgibt oder Wärme aus dem ersten Kompartiment aufnimmt, vorzugsweise
über einen Wärmetauscher.
[0011] Der temperierte Innenraum ist je nach Art des Gerätes (Kühlgerät, Wärmeschrank etc.)
entweder gekühlt oder beheizt.
[0012] In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem wärmeisolierten Behältnis um ein
Kühl- und/oder Gefriergerät. Das Kühl- und/oder Gefriergerät umfasst hierbei einen
ersten Kühlraum zum Kühlen auf ein erstes Temperaturniveau und einen zweiten Kühlraum
zum Kühlen auf ein zweites Temperaturniveau, wobei der zweite Kühlraum von dem ersten
Kühlraum durch ein thermisch isolierendes Dämmelement getrennt ist. Das Kühl- und/oder
Gefriergerät ist ferner dadurch ausgezeichnet, dass es ein thermoelektrisches Element
zum Kühlen des zweiten Kühlraums umfasst, wobei das thermoelektrische Element seine
Abwärme in den ersten Kühlraum abgibt, vorzugsweise über einen Wärmetauscher.
[0013] Durch diese Anordnung des thermoelektrischen Elements ist es möglich die anfallende
Wärme des thermoelektrischen Elements mit Hilfe des in dem ersten oder zweiten Kompartiment,
vorzugsweise in dem ersten Kühlraum herrschenden Temperaturniveaus besonders vorteilhaft
abzuleiten. Dadurch ist es möglich die kritische Größe der bei dem thermoelektrischen
Element anfallenden Abwärme unter Kontrolle zu bringen.
[0014] Als Dämmelement kann vorzugsweise ein Vakuumelement verwendet werden, dessen Außenbegrenzungen
aus einer Hochbarrierefolie besteht, die den von der Hochbarrierefolie definierten
Innenbereich diffusionsdicht abschließt. Ein solches Vakuumelement wird typischerweise
Vakuumdämmkörper genannt.
[0015] Besonders bevorzugt ist eine Ausführung, bei der zwischen der den Innenraum begrenzenden
Innenwand des Behältnisses und der Außenhaut des Behältnisses eine Wärmedämmung angeordnet
ist, die aus einem Vollvakuumsystem besteht. Darunter ist eine Wärmedämmung zu verstehen,
die ausschließlich oder überwiegend aus einem evakuierten Bereich besteht, der mit
einem Kernmaterial gefüllt ist. Die Begrenzung dieses Bereiches kann beispielsweise
durch eine vakuumdichte Folie und vorzugsweise durch eine Hochbarrierefolie gebildet
werden. Somit kann zwischen der Innenwand des Behältnisses, vorzugsweise Geräts und
der Außenhaut des Behältnisses, vorzugsweise Gerätes, als Wärmedämmung ausschließlich
ein solcher Folienkörper vorliegen, der einen durch eine vakuumdichte Folie umgebenen
Bereich aufweist, in dem Vakuum herrscht und in dem ein Kernmaterial angeordnet ist.
Eine Ausschäumung und/oder Vakuumisolationspaneele als Wärmedämmung oder eine sonstige
Wärmedämmung außer dem Vollvakuumsystem zwischen der Innenseite und der Außenseite
des Behältnisses bzw. Gerätes sind vorzugsweise nicht vorgesehen.
[0016] Diese bevorzugte Art der Wärmedämmung in Form eines Vollvakuumsystems kann sich zwischen
der den Innenraum begrenzenden Wand und der Außenhaut des Korpus und/oder zwischen
der Innenseite und der Außenseite des Verschlusselementes, wie z.B. einer Tür, Klappe,
Deckel oder dergleichen erstrecken.
[0017] Das Vollvakuumsystem kann so erhalten werden, dass eine Umhüllung aus einer gasdichten
Folie mit einem Kernmaterial gefüllt und anschließend vakuumdicht versiegelt wird.
In einer Ausführungsform erfolgt sowohl das Befüllen als auch das vakuumdichte Versiegeln
der Umhüllung bei Normal- bzw. Umgebungsdruck. Die Evakuierung erfolgt dann durch
Anschluss einer geeigneten in die Umhüllung eingearbeiteten Schnittstelle, beispielsweise
eines Evakuierungsstutzens, der ein Ventil aufweisen kann, an eine Vakuumpumpe. Vorzugsweise
herrscht während der Evakuierung außerhalb der Umhüllung Normal- bzw. Umgebungsdruck.
Es ist in dieser Ausführungsform vorzugsweise zu keinem Zeitpunkt der Herstellung
erforderlich, die Umhüllung in eine Vakuumkammer einzubringen. Insofern kann in einer
Ausführungsform während der Herstellung der Vakuumdämmung auf eine Vakuumkammer verzichtet
werden.
[0018] Unter einer vakuumdichten oder diffusionsdichten Umhüllung bzw. unter einer vakuumdichten
oder diffusionsdichten Verbindung bzw. unter dem Begriff Hochbarrierefolie wird vorzugsweise
eine Umhüllung bzw. eine Verbindung bzw. eine Folie verstanden, mittels derer der
Gaseintrag in den Vakuumdämmkörper so stark reduziert ist, dass der durch Gaseintrag
bedingte Anstieg in der Wärmeleitfähigkeit des Vakuumdämmkörpers über dessen Lebensdauer
hinweg ausreichend gering ist. Als Lebensdauer ist beispielsweise ein Zeitraum von
15 Jahren, vorzugsweise von 20 Jahren und besonders bevorzugt von 30 Jahren anzusetzen.
Vorzugsweise liegt der durch Gaseintrag bedingte Anstieg in der Wärmeleitfähigkeit
des Vakuumdämmkörpers über dessen Lebensdauer bei < 100 % und besonders bevorzugt
bei < 50 %.
[0019] Vorzugsweise ist die flächenspezifische Gasdurchgangsrate der Umhüllung bzw. der
Verbindung bzw. der Hochbarrierefolie < 10-5 mbar * I / s *m
2 und besonders bevorzugt < 10-6 mbar * I / s *m
2 (gemessen nach ASTM D-3985). Diese Gasdurchgangsrate gilt für Stickstoff und Sauerstoff.
Für andere Gassorten (insbesondere Wasserdampf) bestehen ebenfalls niedrige Gasdurchgangsraten
vorzugweise im Bereich von < 10-2 mbar * I / s * m
2 und besonders bevorzugt im Bereich von < 10-3 mbar * I / s * m
2 (gemessen nach ASTM F-1249-90). Vorzugsweise werden durch diese geringen Gasdurchgangsraten
die vorgenannten geringen Anstiege der Wärmeleitfähigkeit erreicht.
[0020] Ein aus dem Bereich der Vakuumpaneele bekanntes Hüllsystem sind sogenannte Hochbarrierefolien.
Darunter werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise Ein- oder Mehrschichtfolien
(die vorzugsweise siegelfähig sind) mit einer oder mehreren Barriereschichten (typischerweise
metallische Schichten oder Oxid-Schichten, wobei als Metall oder Oxid vorzugsweise
Aluminium bzw. ein Aluminiumoxid Verwendung findet) verstanden, die den oben genannten
Anforderungen (Anstieg der Wärmeleitfähigkeit und/oder flächenspezifische Gasdurchgangsrate)
als Barriere gegen den Gaseintrag genügen.
[0021] Bei den oben genannten Werten bzw. bei dem Aufbau der Hochbarrierefolie handelt es
sich um exemplarische, bevorzugte Angaben, die die Erfindung nicht beschränken.
[0022] In der Erfindung wird das thermoelektrische Element vorzugsweise durch ein Peltier-Element
verkörpert, das durch die Zufuhr von Strom eine Temperaturdifferenz zwischen zwei
Flächen bilden kann. Typischerweise verlaufen die beiden Flächen parallel zueinander
und sind voneinander beabstandet.
[0023] Vorzugsweise ist der zweite Kühlraum als Gefrierfach verwendbar.
[0024] Vorzugsweise ist das thermoelektrische Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments,
vorzugsweise zum Kühlen des zweiten Kühlraums mit einem Wärmetauscher in Kontakt,
der ebenfalls mit einem thermoelektrischen Element zum Temperieren des ersten Kompartiments,
vorzugsweise zum Kühlen des ersten Kühlraums in Kontakt steht.
[0025] Die Abwärme des thermoelektrischen Elements zum Temperieren des zweiten Kompartiments,
vorzugsweise zum Kühlen des zweiten Kühlraums wird in einem Regelbetrieb des Behältnisses,
vorzugsweise des Kühl- und/oder Gefriergeräts an den Wärmetauscher abgegeben. Dabei
steht der Wärmetauscher auch mit der Kühlseite oder Wärmseite des anderen thermoelektrischen
Elements zum Temperieren des ersten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen des ersten
Kühlraums in einer thermischen Verbindung.
[0026] Hierbei bedeutet ein in Kontakt stehen nicht zwangsläufigerweise eine physische Verbindung,
sondern es ist für die Zwecke der Erfindung ausreichend, wenn eine thermische Verbindung
zwischen Wärmetauscher und den verschiedenen thermoelektrischen Elementen gegeben
ist. Die thermische Verbindung muss jedoch so ausgeführt sein, dass die an dem thermoelektrischen
Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen des zweiten
Kühlraums anfallende Abwärme oder benötigte Wärme durch den Wärmetauscher aufgenommen
oder abgegeben und an das thermoelektrische Element zum Temperieren des ersten Kompartiments,
vorzugsweise zum Kühlen des ersten Kühlraums weitergegeben werden kann bzw. von diesem
aufgenommen werden kann.
[0027] Dabei ist auch denkbar, dass es zum Temperieren des ersten Kompartiments, vorzugsweise
zum Kühlen des ersten Kühlraums mehr als ein thermoelektrisches Element gibt. Vorzugsweise
ist das thermoelektrische Element zum Temperieren des ersten Kompartiments, vorzugsweise
zum Kühlen des ersten Kühlraums ebenfalls in einem Dämmelement angeordnet, das das
erste Kompartiment, vorzugsweise den ersten Kühlraum umgibt. Vorzugsweise ist das
thermoelektrische Element zum Temperieren des ersten Kompartiments, vorzugsweise zum
Kühlen des ersten Kühlraums nicht in einem Bereich angeordnet, der zwischen dem ersten
und dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise zwischen dem ersten Kühlraum und dem zweiten
Kühlraum angeordnet ist, sondern in einem Bereich zwischen dem ersten Kompartiment,
vorzugsweise dem ersten Kühlraum und einer Außenwand des Behältnisses, vorzugsweise
der Kühlvorrichtung.
[0028] Nach einem weiteren Merkmal, das optional ist, steht das thermoelektrische Element
zum Temperieren des ersten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen des ersten Kühlraums
mit der Außenwand des Behältnisses, vorzugsweise des Kühl- und/oder Gefriergeräts
in einer thermischen oder physischen Verbindung. Hierbei wird die Außenwand genutzt,
um eine an dem thermoelektrischen Element anfallende Abwärme abzuleiten und an die
Umgebung abzugeben oder eine von dem thermoelektrischen Element benötigte Wärme zu
leiten und aus der Umgebung zu beziehen. Ist das thermoelektrische Element in einem
Vakuumkörper angeordnet, so befindet sich zwischen der Außenwand des Behältnisses,
vorzugsweise des Geräts und der Abwärmefläche bzw. Wärmeaufnahmefläche des thermoelektrischen
Elements eine Hochbarrierefolie, die einer wirksamen Wärmeleitung jedoch nicht entgegensteht.
[0029] Vorzugsweise ist der Wärmetauscher, der sowohl mit dem thermoelektrischen Element
zum Temperieren des ersten als auch des zweiten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen
des ersten als auch des zweiten Kühlraums in Verbindung steht, der Innenbehälter selbst
oder ein Teil des Innenbehälters des ersten Kompartiments und vorzugsweise des ersten
Kühlraums. Als Material für diesen Wärmetauscher kommt beispielsweise ein Metall,
insbesondere ein Aluminium in Frage. Durch die Verwendung eines Metalls ist es möglich,
die abzuleitende Abwärme oder aufzunehmende Wärme besonders rasch zu verteilen oder
aufzunehmen und mit Hilfe der in dem ersten Kompartiment, vorzugsweise dem ersten
Kühlraum herrschenden Temperatur bzw. der anderen thermoelektrischen Elemente zu kühlen
bzw. zu erwärmen.
[0030] Nach einem weiteren optionalen Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das thermoelektrische
Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen des zweiten
Kühlraums innerhalb des Dämmelements angeordnet, das das erste Kompartiment und das
zweite Kompartiment, vorzugsweise den ersten Kühlraum und den zweiten Kühlraum voneinander
trennt.
[0031] Vorzugsweise ist das zweite Temperaturniveau kleiner als das erste Temperaturniveau.
Alternativ kann das zweite Temperaturniveau größer als das erste Temperaturniveau
sein.
[0032] Vorzugsweise umfasst das wärmeisolierte Behältnis, vorzugsweise das Kühl- und/oder
Gefriergerät einen Wärmetauscher, der in dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise dem
zweiten Kühlraum angeordnet ist und eine thermisch begrenzte Fläche darstellt, die
eine kältere oder wärmere Temperatur aufweist als die in dem zweiten Kompartiment,
vorzugsweise dem zweiten Kühlraum vorhandene Luft. Typischerweise ist der Wärmetauscher
in dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise dem zweiten Kühlraum nahe dem thermoelektrischen
Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen des zweiten
Kühlraums angeordnet und befindet sich auf einem niedrigeren oder höheren Temperaturniveau
als die in dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise dem zweiten Kühlraum vorhandene
Luft.
[0033] Sofern es sich bei dem Behältnis um ein Kühl- und/oder Gefriergerät handelt, ist
das thermoelektrische Element zum Kühlen des zweiten Kühlraums in einer Ausführungsform
umgekehrt betreibbar, um den Wärmetauscher in dem zweiten Kühlraum zu erwärmen und
eine sich an diesem Wärmetauscher bildendende Eisschicht abzutauen.
[0034] Sofern es sich bei dem Behältnis um ein Kühl- und/oder Gefriergerät handelt, wird
Feuchtigkeit, die im zweiten Kühlraum vorliegt, sich aufgrund der niedrigen Temperatur
am Wärmetauscher des zweiten Kühlraums niederschlagen und möglicherweise gefrieren.
Die Kühlung des zweiten Kühlraums mittels des thermoelektrischen Elements bietet eine
einfache und effiziente Möglichkeit den zweiten Kühlraum als sogenannten "No-Frost"-Kühlraum
ausbilden. Dies wird erreicht, indem die Polung am thermoelektrischen Element vertauscht
wird, sodass der Wärmetauscher den zweiten Kühlraum beheizt. Dadurch schmilzt das
eventuell an dem Wärmetauscher gebildete Eis und kann mit geeigneten Mitteln aus dem
zweiten Kühlraum geführt werden. Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, eine Leitung
zum Ableiten von Tau- und/oder Kondenswasser bis in die Dämmung hinein in den Wärmetauscher
zu integrieren, um das Tau- und/oder Kondenswasser durch die Dämmung abzuleiten.
[0035] Da das thermoelektrische Element als Wärmepumpe mit sehr hohem Wirkungsgrad beitreibbar
ist, ist in diesem Aufbau der "No-Frost"-Zyklus mit sehr geringen Energieverlusten
behaftet.
[0036] Vorzugsweise ist demnach das thermoelektrische Element zum Kühlen des zweiten Kühlraums
umgekehrt betreibbar, um den Wärmetauscher in dem zweiten Kühlraum zu erwärmen und
eine sich an diesem Wärmetauscher bildende Eisschicht abzutauen.
[0037] Dabei kann es von Vorteil sein eine Leitung zum Befördern von Tauwasser und/oder
Kondenswasser des Wärmetauschers in dem zweiten Kühlraum vorzusehen, die das Wasser
in Richtung einer Außenhaut des Kühl- und/oder Gefriergeräts befördert, um ein Verdunsten
des Tauwassers und/oder Kondenswasser zu ermöglichen. Vorzugsweise ist es möglich,
das Tauwasser und/oder das Kondenswasser durch Kapillarkräfte an eine bestimmte Stelle
einer Kühlschrankaußenseite zu transportieren.
[0038] Darüber hinaus kann es für das wärmeisolierte Behältnis, vorzugsweise für das Kühl-
und/oder Gefriergerät von Vorteil sein, wenn dieses einen Lüfter in dem zweiten Kompartiment,
vorzugsweise dem zweiten Kühlraum umfasst, um eine natürliche Konvektion in dem zweiten
Kompartiment, vorzugsweise dem zweiten Kühlraum zu unterstützen.
[0039] Für einen "No-Frost"-Betrieb in einem Kühl- und/oder Gefriergerät kann es sinnvoll
sein in den zweiten Kühlraum einen Lüfter einzubringen, wenn die sich einstellende
natürliche Konvektion nicht ausreichend stark ist, um die Feuchtigkeit zuverlässig
an den kältesten Punkt in dem zweiten Kühlraum (Wärmetauscher) zu transportieren.
Hierzu ist es dann von Vorteil, einen Lüfter mit sehr kleiner Leistung einzusetzen,
der die Konvektion antreibt und einen Transport der Feuchtigkeit hin zum Wärmetauscher
garantiert. So wird eine Eisbildung an anderen Stellen als dem Wärmetauscher verhindert
und eine erfolgreicher "No-Frost"-Betrieb unterstützt. Es ist jedoch ratsam einen
Lüfter mit sehr kleiner Leistung zu verwenden, da die elektrische Leistung des Lüfters
im zweiten Kühlraum als Wärme anfällt und ebenfalls abtransportiert werden muss.
[0040] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass es sich bei dem erfindungsgemäßen Behältnis
um ein Kühl- und/oder Gefriergerät, insbesondere um ein Haushaltsgerät bzw. ein gewerbliches
Kühlgerät handelt. Beispielsweise sind solche Geräte umfasst, die für eine stationäre
Anordnung im Haushalt, in einem Hotelzimmer, in einer gewerblichen Küche oder in einer
Bar konzipiert sind. Beispielsweise kann es sich auch um einen Weinkühlschrank handeln.
Ferner sind auch Kühl- und/oder Gefriertruhen von der Erfindung umfasst. Die erfindungsgemäßen
Geräte können eine Schnittstelle zur Anbindung an eine Stromversorgung, insbesondere
an ein Haushaltsstromnetz (z.B. einen Stecker) und/oder eine Steh- oder Einbauhilfe
wie beispielsweise Stellfüße oder Schnittstelle zur Fixierung innerhalb einer Möbelnische
aufweisen. Beispielsweise kann es sich bei dem Gerät um ein Einbaugerät oder auch
um ein Standgerät handeln.
[0041] In einer Ausführungsform ist das Behältnis bzw. das Gerät derart ausgebildet, dass
es mit einer Wechselspannung, wie beispielsweise mit einer Hausnetzspannung von z.B.
120 V und 60 Hz oder 230 V und 50 Hz betrieben werden kann. In einer alternativen
Ausführungsform ist das Behältnis bzw. das Gerät derart ausgebildet, dass es mit Gleichstrom
einer Spannung von beispielsweise 5 V, 12 V oder 24 V betrieben werden kann. In dieser
Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass innerhalb oder außerhalb des Gerätes ein
Steckernetzteil vorgesehen ist, über welches das Gerät betrieben wird. Ein Vorteil
der Verwendung von thermoelektrischen Wärmepumpen ist in dieser Ausführungsform, dass
die komplette EMV-Problematik lediglich am Netzteil auftritt.
[0042] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät eine schrankartige
Gestalt hat und einen Nutzraum aufweist, der an seiner Vorderseite (im Falle einer
Truhe an der Oberseite) für einen Benutzer zugänglich ist. Der Nutzraum kann in mehrere
Kompartimente unterteilt sein, die alle bei derselben oder bei unterschiedlichen Temperaturen
betrieben werden. Alternativ kann lediglich ein Kompartiment vorgesehen sein. Innerhalb
des Nutzraumes bzw. eines Kompartiments können auch Lagerungshilfen wie beispielsweise
Ablagefächer, Schubladen oder Flaschenhalter (im Falle einer Truhe auch Raumteiler)
vorgesehen sein, um eine optimale Lagerung von Kühl- oder Gefriergütern und eine optimale
Platzausnützung zu gewährleisten.
[0043] Der Nutzraum kann durch wenigstens eine um eine vertikale Achse schwenkbare Türe
verschlossen sein. Im Falle einer Truhe ist eine um eine horizontale Achse schwenkbare
Klappe oder ein Schiebedeckel als Verschlusselement denkbar. Die Türe oder ein sonstiges
Verschlusselement kann im geschlossenen Zustand anhand einer umlaufenden Magnetdichtung
mit dem Korpus im Wesentlichen luftdicht in Verbindung stehen. Vorzugsweise ist auch
die Türe bzw. ein sonstiges Verschlusselement wärmeisoliert, wobei die Wärmeisolierung
anhand einer Ausschäumung und ggf. anhand von Vakuumisolationspaneelen erreicht werden
kann, oder auch vorzugsweise anhand eines Vakuumsystems und besonders bevorzugt anhand
eines Vollvakuumsystems. An der Innenseite der Türe können ggf. Türabsteller vorgesehen
sein, um auch dort Kühlgüter lagern zu können.
[0044] In einer Ausführungsform kann es sich um ein Kleingerät handeln. In derartigen Geräten
weist der Nutzraum, der durch die Innenwand des Behälters definiert ist, beispielsweise
ein Volumen von kleiner 0,5 m
3, kleiner 0,4 m
3 oder kleiner 0,3 m
3 auf.
[0045] Die Außenabmessungen des Behälters bzw. Gerätes liegen vorzugsweise im Bereich bis
1 m hinsichtlich der Höhe, der Breite und der Tiefe.
[0046] Die Erfindung ist aber nicht auf Kühl- und/oder Gefriergeräte beschränkt sondern
betrifft allgemein Geräte mit einem temperierten Innenraum, beispielsweise auch Wärmeschränke
oder Wärmetruhen.
[0047] Nachfolgend werden anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Figur dargestellt
ist, weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung detailliert beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1:
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kühl und/oder Gefriergeräts in einer Querschnittsansicht.
[0048] Fig. 1 zeigt ein Kühl- und/oder Gefriergerät, mit einem ersten Kühlraum 1, der oberhalb
eines zweiten Kühlraums 2 angeordnet ist. Begrenzt sind die beiden Kühlräume durch
jeweilige Dämmelemente 3, die den Kühlraum in seinen Abmessungen definieren. Selbstverständlich
ist jeder der beiden Kühlräume über eine separate oder eine gemeinsame Zugangstür
(nicht dargestellt) von außen zugänglich.
[0049] Man erkennt das thermoelektrische Element 4 zum Kühlen des zweiten Kühlraums, das
zwischen dem ersten Kühlraum 1 und dem zweiten Kühlraum 2 angeordnet ist. Es ist mit
seinen Flächen, zwischen denen ein Temperaturgefälle hergestellt werden kann, jeweils
zu den Kühlräumen ausgerichtet. In einem Normalbetrieb wird der zweite Kühlraum 2
durch die kältere Fläche des thermoelektrischen Elements 4 auf ein zweites Temperaturniveau
gekühlt, das niedriger ist als das Temperaturniveau des ersten Kühlraums 1. Die Abwärme
abgebende Fläche des thermoelektrischen Elements 4 ist mit einem Wärmetauscher in
Kontakt, der gleichzeitig den Innenbehälter des ersten Kühlraums definiert.
[0050] Zudem erkennt man weitere thermoelektrische Elemente 7 (in Fig.1 insgesamt 3 Stück),
die die zwischen dem ersten Kühlraum 1 und der Außenseite 5 des Kühl- und/oder Gefriergeräts
angeordnet sind. Auch hier ist in einem Normalbetrieb die kalte Seite der thermoelektrischen
Elemente 7 hin zum ersten Kühlraum ausgerichtet und befinden sich in einer thermischen
Verbindung mit dem Wärmetauscher, an dem das thermoelektrische Element 4 zum Kühlen
des zweiten Kühlraums seine Abwärme abgibt. Die warme Seite der thermoelektrischen
Elemente 7 steht in einem (thermischen) Kontakt mit der Außenfläche 5 des Kühl- und/oder
Gefriergeräts und gibt hierüber die produzierte Abwärme an die Umwelt ab.
[0051] Mit dem Bezugszeichen 8 ist der Wärmetauscher in dem zweiten Kühlraum bezeichnet,
der eine im Vergleich zu Luft im zweiten Kühlraum 2 kältere Temperatur aufweist. Somit
bildet sich zuerst an diesem Wärmetauscher 8 eine Eisschicht, vorausgesetzt es herrscht
eine ausreichend hohe Konvektion in dem zweiten Kühlraum 2.
[0052] Die Peltier-Elemente (thermoelektrische Elemente) 7 zum Kühlen des ersten Kühlraums
1 dienen zur Aufrechterhaltung des Temperaturniveaus in dem ersten Kühlraum 1. Sie
geben ihre Kälteleistung an einen Wärmetauscher 6 ab, der in der Fig. 1 den Innenbehälter
des ersten Kühlraums 1 entspricht. Das Peltier-Element 4, das zwischen erstem Kühlraum
1 und zweiten Kühlraum 2 angeordnet ist, gibt ebenfalls seine Abwärme an den Wärmetauscher
6 ab. Hierbei ist Größe und Dämmung des ersten Kühlraums 1 und des zweiten Kühlraums
2 so dimensioniert, dass der Wärmetauscher 6 die anfallende Abwärme des Peltier-Elements
4, das zwischen erstem Kühlraum 1 und zweitem Kühlraum 2 angeordnet ist, ohne größere
Temperaturdifferenz zu den Peltier-Elementen 7 transportieren kann und über die Außenhaut
5 des Kühl- und/oder Gefriergeräts an die Luft abgegeben werden kann. Die Außenhaut
5 des Kühl- und/oder Gefriergeräts wirkt hierbei ebenfalls wie ein Wärmetauscher,
da Wärme an die Umgebung abgegeben werden kann. Mit dem Bezugszeichen 9 ist eine Verdunstungsschale
für Kondens- und/oder Tauwasser bezeichnet.
1. Wärmeisoliertes Behältnis umfassend ein erstes Kompartiment zum Temperieren auf ein
erstes Temperaturniveau, und ein zweites Kompartiment zum Temperieren auf ein zweites
Temperaturniveau, wobei das zweite Kompartiment von dem ersten Kompartiment durch
ein thermisch isolierendes Dämmelement getrennt ist,
gekennzeichnet durch
ein thermoelektrisches Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments, das mit
seinen beiden Flächen, zwischen denen ein Temperaturgefälle aufgebaut werden kann,
zwischen dem ersten und dem zweiten Kompartiment angeordnet ist und bei einem Temperierbetrieb
des zweiten Kompartiments seine Abwärme in den ersten Kühlraum abgibt oder Wärme aus
dem ersten Kompartiment aufnimmt.
2. Wärmeisoliertes Behältnis nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem wärmeisolierten Behältnis
um ein Kühl- und/oder Gefriergerät, umfassend: einen ersten Kühlraum zum Kühlen auf
ein erstes Temperaturniveau, und einen zweiten Kühlraum zum Kühlen auf ein zweites
Temperaturniveau handelt, wobei der zweite Kühlraum von dem ersten Kühlraum durch
ein thermisch isolierendes Dämmelement getrennt ist, und wobei das Kühl- und/oder
Gefriergerät ein thermoelektrisches Element zum Kühlen des zweiten Kühlraums umfasst,
das mit seinen beiden Flächen, zwischen denen ein Temperaturgefälle aufgebaut werden
kann, zwischen dem ersten und dem zweiten Kühlraum angeordnet ist und bei einem Kühlbetrieb
des zweiten Kühlraums seine Abwärme in den ersten Kühlraum abgibt.
3. Wärmeisoliertes Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste
Kompartiment und das zweite Kompartiment, vorzugsweise der erste Kühlraum und der
zweite Kühlraum in einem gemeinsamen Gehäuse des Geräts angeordnet sind.
4. Wärmeisoliertes Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
das thermoelektrische Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments, vorzugsweise
zum Kühlen des zweiten Kühlraums mit einem Wärmetauscher in Kontakt steht, und
ein thermoelektrisches Element zum Temperieren des ersten Kompartiments, vorzugsweise
zum Kühlen des ersten Kühlraums ebenfalls mit diesem Wärmetauscher in Kontakt steht.
5. Wärmeisoliertes Behältnis nach Anspruch 4, wobei der Wärmetauscher ein Material ist,
vorzugsweise ein Metall, bevorzugterweise Aluminium, aus dem der Innenbehälter des
ersten Kompartiments, vorzugsweise des ersten Kühlraums aufgebaut ist.
6. Wärmeisoliertes Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das thermoelektrische
Element zum Temperieren des zweiten Kompartiments, vorzugsweise zum Kühlen des zweiten
Kühlraums innerhalb des Dämmelements angeordnet ist, das das erste Kompartiment und
das zweite Kompartiment, vorzugsweise den ersten Kühlraum und den zweiten Kühlraum
voneinander trennt.
7. Wärmeisoliertes Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite
Temperaturniveau kleiner oder größer ist als das erste Temperaturniveau.
8. Wärmeisoliertes Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
einen Wärmetauscher in dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise dem zweiten Kühlraum,
der eine thermisch begrenzte Fläche darstellt, die eine kältere oder wärmere Temperatur
aufweist als das zweite Kompartiment, vorzugsweise der zweite Kühlraum.
9. Wärmeisoliertes Behältnis nach Anspruch 8, wobei es sich um ein Kühl- und/oder Gefriergerät
handelt und wobei das thermoelektrische Element zum Kühlen des zweiten Kühlraums umgekehrt
betreibbar ist, um den Wärmetauscher in dem zweiten Kühlraum zu erwärmen und eine
sich an diesem Wärmetauscher bildende Eisschicht abzutauen.
10. Wärmeisoliertes Behältnis nach Anspruch 9, ferner mit einer Leitung zum Befördern
von Tauwasser und/oder Kondenswasser des Wärmetauschers in dem zweiten Kühlraum in
Richtung einer Außenhaut des Kühl- und/oder Gefriergeräts, um ein Verdunsten des Tauwassers
und/oder Kondenswassers zu ermöglichen, wobei vorzugsweise das Tauwasser und/oder
Kondenswasser durch Kapillarkräfte an eine bestimmte Stelle einer Kühlschrankaußenseite
transportiert wird.
11. Wärmeisoliertes Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
einen Lüfter in dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise in dem zweiten Kühlraum, um
eine natürliche Konvektion in dem zweiten Kompartiment, vorzugsweise in dem zweiten
Kühlraum zu unterstützen.