[0001] Die Erfindung betrifft ein Verteilergestänge gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches
1.
[0002] Ein derartiges Verteilergestänge ist in
FR 2 673 355 A1 beschrieben. Dieses Verteilergestänge für eine landwirtschaftliche Verteilmaschine
besteht aus mehreren zueinander in Transportstellung einklappbaren und in Arbeitsstellung
aus klappbaren Gestängeabschnitten. Das Verteilergestänge erstreckt sich quer zur
Fahrtrichtung und kann Arbeitsbreiten von bis zu 24 m und mehr aufweisen. Der jeweils
äußere Endabschnitt ist mittels Ausweichgelenken und um aufrechte Achsen gegen eine
nachgebende Federkraft erzeugende Federeinrichtung in auf die Fahrtrichtung bezogene
Vorwärts- und/oder Rückwärtsrichtung beim Auftreffen auf Hindernissen ausweichbar
angeordnet. Die Ausweichgelenke weisen zwei übereinander liegende Gelenkanordnungen
auf. Die eine Gelenkanordnung ist als Kugelgelenk ausgebildet, während die andere
Gelenkanordnung jeweils zwei in Fahrtrichtung zueinander beabstandete und auseinander
bewegbare komplementäre Gelenkelemente aufweist. Diese Anordnung hat sich hinsichtlich
der Ausweichbarkeit in der Praxis durchaus bewährt. Nachteilig ist jedoch, dass bei
extremen Ausweichbewegungen und bei einem unebenen Gelände, wenn das Gestänge in Schwingungen
geraten kann, die Gelenkanordnung mit den zwei in Fahrtrichtung zueinander beabstandeten
und auseinander bewegbaren komplementären Gelenkelemente diese Gelenkelemente bei
dem Zurückgehen in die Ausgangsstellung nicht immer wieder in die vorgesehenen komplementären
Gelenkelemente zusammen kommen, sondern auseinander springen und/oder fallen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine sicher funktionierende Gelenkanordnung
für die Ausweichgelenke zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe der erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das eine der komplementären
Gelenkelemente als geschlossenes ringförmiges Element ausgebildet ist, dass innerhalb
dieses geschlossenen ringförmigen Elementes die beabstandet zueinander angeordneten
Gelenkelemente des komplementären Gelenkelementes versetz- und/oder bewegbar angeordnet
sind.
[0005] In Folge dieser Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Gelenkanordnung nicht auseinander
springen und/oder fallen kann, sondern der Endabschnitt immer wieder in seine Ausgangsposition
zurückkehrt. Somit wird ein kontrolliertes Ausweichen und Verschwenken des Endabschnittes
über die Gelenkanordnung gewährleistet. Auch bei extremen Ausweichung und unter schwierigen
Verhältnissen können sich die komplementären Gelenkelemente immer wieder zueinander
ausrichten und fangen.
[0006] Damit der Endabschnitt immer sicher an dem benachbarten Abschnitt des Verteilergestänges
gehalten wird und nach Ausweichbewegungen sicher in die vorgesehene Position zurückkehrt,
ist vorgesehen, dass die jeweilige Federkraft erzeugende Federeinrichtung zwischen
dem jeweiligen Endabschnitt und dem jeweiligen benachbarten innen liegenden Gestängeabschnitt
angeordnet ist und die jeweiligen Endabschnitte ausweichbar gegenüber den innen liegenden
Gestängeabschnitten hält, dass die Federeinrichtung die beabstandeten komplementären
Gelenkelemente der zweiten Gelenkanordnung in Anlage aneinander anliegend zueinander
hält.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des ringförmigen Elementes der Gelenkanordnung wird
dadurch erreicht, dass die Innenkontur des ringförmigen Elementes herzförmig ausgebildet
ist.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der einen Gelenkanordnung, die ein kontrolliertes
Ausweichen und Zurückkehren des Endabschnittes in seine Ausgangsposition gewährleistet,
wird dadurch erreicht, dass die Innenkontur des ringförmigen Elementes ausgehend von
den beabstandeten Anlagebereichen der beabstandet zueinander angeordneten Gelenkelemente
in Nichtausweichposition zwei zueinander beabstandete Führungsbahnen, deren Abstand
zueinander sich zumindest nicht verringert, aufweist.
[0009] Eine vorteilhafte Zuordnung der Gelenkanordnung ergibt sich dadurch, dass die erste
Gelenkanordnung sich unterhalb der zweiten Gelenkanordnung befindet. Hierbei ist in
bevorzugter Weise vorgesehen, dass die das Kugelgelenk aufweisende Gelenkanordnung
als untere der Gelenkanordnungen ausgebildet ist.
[0010] Eine robuste Ausgestaltung und ein vorteilhaftes Ansteuern der Federeinrichtung lässt
sich dadurch erreichen, dass die Federeinrichtung als Hydraulikzylinder mit zugeordnetem
Hydraulikspeicher ausgebildet ist.
[0011] Eine einfache Ausgestaltung des Ausweichgelenkes lässt sich dadurch verwirklichen,
dass die zweite Gelenkanordnung nach dem Prinzip Gelenkbolzen und Gelenkhülse ausgebildet
ist. Hierbei kann der Gelenkbolzen in der vergrößert und erfindungsgemäß ausgestalteten
Gelenkhülse sich bei dem Ausweichen entsprechend bewegen. Die Gelenkhülse bildet das
ringförmiges Element der Gelenkanordnung.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen
zu entnehmen. Die Zeichnungen zeigen
- Fig.1
- das Verteilergestänge einer als Pflanzenschutzspritze ausgebildeten landwirtschaftlichen
Verteilmaschine in der Ansicht von hinten und in Prinzipdarstellung,
- Fig.2
- das in Fahrtrichtung gesehen rechte Ausweichgelenk zwischen dem Endabschnitt und dem
benachbarten innen liegenden Gestängeabschnitt in Arbeitsposition,
- Fig.3
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.2 in perspektivischer Darstellung,
- Fig.4
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.2 in Draufsicht,
- Fig.5
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.2 in perspektivischer Darstellung, jedoch in Ausweichstellung
nach vorn, wenn sich im Bereich des Endabschnittes beim Rückwärtsfahren ein Hindernis
befindet,
- Fig.6
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.5 in Draufsicht,
- Fig.7
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.2 in perspektivischer Darstellung, jedoch in Ausweichstellung
nach oben, wenn der äußere Bereich des Endabschnittes Bodenberührung bekommt,
- Fig.8
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.7 in der Ansicht von hinten und
- Fig.9
- das Ausweichgelenk gemäß Fig.7 in der Draufsicht und
- Fig.10
- das geschlossene ringförmige Element des komplementären Gelenkelementes in perspektivischer
Darstellung.
[0013] Das Verteilergestänge 1 einer als Pflanzenschutzspritze ausgebildeten landwirtschaftlichen
Verteilmaschinen weist die mehreren zueinander in Transportstellung einklappbaren
und in Arbeitsstellung, wie in Fig.1 dargestellt ist, und ausklappbaren Gestängeabschnitte
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 auf. Die Gestängeabschnitten 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 sind mittels
Gelenken 9, 10 jeweils miteinander verbunden. Auf jeder Seite des Verteilergestänges
1 ist ein Endabschnitt 7, 8 angeordnet, welches jeweils zusätzlich mittels eines Ausweichgelenkes
11 am inneren benachbarten Gestängeabschnitt 5, 6 des Verteilergestänges 1, bezogen
auf die Fahrtrichtung in Vorwärts- und/oder Rückwärtsrichtung beim Auftreffen auf
Hindernissen ausweichbar angeordnet ist.
[0014] Jedes Ausweichgelenk 11 weist zwei übereinander liegende Gelenkanordnungen 12, 13
auf. Im Ausführungsbeispiel ist die die untere Gelenkanordnung 12 als Kugelgelenk
ausgebildet, während die obere Gelenkanordnung 13 jeweils zwei in Fahrtrichtung 14
zueinander beabstandete und auseinander bewegbare komplementäre Gelenkelemente 15
aufweist. Zwischen dem jeweiligen Endabschnitt 7, 8 und dem jeweils benachbarten inneren
Gelenksabschnitt 5, 6 ist ein als Hydraulikzylinder 16 ausgebildetes eine nachgebende
Federkraft erzeugende Federeinrichtung angeordnet. Durch diese Federeinrichtung werden
der Endabschnitt 7, 8 und der jeweils benachbarte innere Gestängeabschnitt 5, 6 im
Bereich der Gelenkanordnung 13 federnd zusammengezogen und zueinander gehalten. Im
vorteilhafterweise ist dem Hydraulikzylinder 16 ein nicht dargestellter Hydraulikspeicher
zugeordnet, über den durch den Hydraulikzylinder 16 ausgeübte und auf die Gestängeabschnitten
5, 6, 7, 8, einwirkende Federkraft erzeugt wird.
[0015] Das eine der komplementären Gelenkelemente 13 ist als geschlossenes ringförmiges
Element 13.1 ausgebildet. Innerhalb dieses geschlossenen ringförmigen Elementes 13.1
sind zwei beabstandet zueinander angeordnete bolzen- und/oder stiftförmige Gelenkelemente
13.2 des komplementären Gelenkelementes 13 versetz- und/oder bewegbar angeordnet.
Die die jeweilige Federkraft erzeugende Federeinrichtung, die von dem Hydraulikzylinder
16 gebildet wird, ist zwischen dem jeweiligen Endabschnitt 7, 8 und dem jeweiligen
benachbarten innen liegenden Gestängeabschnitt 5, 6 angeordnet. Mittels dieser Federeinrichtung
16 werden die jeweiligen Endabschnitt 7, 8 des ausweichbar gegenüber den innen liegenden
Endabschnitten 5, 6 gehalten. Durch die von dem Hydraulikzylinder 16 gebildete Federeinrichtung
werden die beabstandeten komplementären Gelenkelemente 13, 13.1, 13.2 in Anlage aneinander
anliegend gehalten, wie die Fig.2-4 zeigen. Die Innenkontur des ringförmigen Elementes
13.1 ist herzförmig ausgebildet.
[0016] Durch die geschlossene ringförmige Ausgestaltung dieses Gelenkelementes 13.1 wird
sichergestellt, dass die zugeordneten Gelenkelemente 13.2, die von bolzen- und/oder
stiftförmigen Gelenkelementen gebildet werden, nicht aus dem ringförmig ausgebildeten
Gelenkelemente 13.1 herausspringen können. Somit ist eine sichere zueinander Ordnung
der komplementär ausgestalteten Gelenkelemente 13.1 und 13.2 der entsprechenden Gelenkanordnung
13 immer gewährleistet.
[0017] Die Innenkontur des ringförmigen Elementes 13.1 mit den zwei zueinander beabstandeten
Führungsbahnen 14 verringert sich ausgehend von den beabstandeten Anlagebereichen
der beabstandet zueinander angeordneten Gelenkelemente 13.2 in Nichtausweichposition
nicht. Somit wird der Abstand in diesem Bereich der Führungsbahnen 14 ausgehend von
den vorerwähnten Anlagebereichen nicht geringer. Diese Gelenkanordnung 13 ist nach
dem Prinzip Gelenkbolzen 13.2 und Gelenkhülse 13.1, wobei die Gelenkhülse 13.1 entsprechend
größer gegenüber dem Gelenkbolzen 13.2 ausgestattet ist, ausgebildet.
[0018] Die Funktionsweise der vorbeschriebenen erfindungsgemäßen Gelenkanordnung 11, 13
zwischen dem jeweiligen Endabschnitt 7, 8 und dem inneren benachbarten Gestängeabschnitt
5, ist Folgende:
Wenn, wie im Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2-4 dargestellt, bei Rückwärtsfahren
sich ein Hindernis im Bereich des Endabschnittes 7 des Verteilergestänges 1 befindet
wird dieses nach vorn in Pfeilrichtung 17 gedrückt, so dass es in Vorwärtsrichtung,
also entgegen der Fahrtrichtung 15, ausweicht. Hierbei verschwenkt der Endabschnitt
7 um die Gelenkachse des Kugelgelenk 12 und den hinteren Gelenkbolzen 13.2, wie die
Fig.5 und 6 zeigen. Bei dieser Ausweichbewegungen werden die der hintere Gelenkbolzen
13.2 und die hintere Ecke der des ringförmigen Gelenkelemente des 13.1 durch den Hydraulikzylinder
16 gegeneinander gedrückt. Nach dem Passieren des Hindernisses schwenkt der Endabschnitt
7 wieder in die in den Fig.2-4 dargestellte Position zurück, in welcher die beiden
Gelenkbolzen 13.2 an den entsprechenden Stellen des ringförmigen Gelenkelementes 13.1
anliegen.
[0019] Gleiches geschieht in umgekehrter Weise, wenn bei Vorwärtsfahrt der Endabschnitt
7 des Verteilergestänges 1 nach hinten ausweicht, wenn sich im Bereich des Endabschnittes
7 ein Hindernis befindet, wie die Fig.5 und 6 zeigen.
[0020] Wenn der äußere Endabschnitt 7 dem Boden berührt, wird er nach oben gedrückt, wie
die Fig.7-9 zeigen. Hierbei wird der Endabschnitt angehoben und schwenkt um die Gelenkachse
des Kugelgelenk 12 nach oben, so dass die Gelenkbolzen 13.2 von den äußeren enden
des ringförmigen Elementes 13.1 der Gelenkanordnung 13 abheben und in den freien Raum
des inneren des Gelenkelementes 13.1 in Richtung nach außen sich verschieben, wie
die Fig. 7-9 zeigen.
1. Verteilergestänge (1) für eine landwirtschaftliche Verteilmaschine mit mehreren zueinander
in Transportstellung einklappbaren und in Arbeitsstellung ausklappbaren Gestängeabschnitten
(2, 3, 4, 5, 6, 7, 8) und mit auf jeder Seite des Verteilergestänges (1) mittels Ausweichgelenken
(11) und um aufrechte Achsen gegen eine nachgebende Federkraft erzeugende Federeinrichtung
(16) in auf die Fahrtrichtung (15) bezogene Vorwärts- und/oder Rückwärtsrichtung beim
Auftreffen auf Hindernissen ausweichbar angeordneten Endabschnitten (7, 8), wobei
die Ausweichgelenke (11) zwei übereinander liegende Gelenkanordnungen (12, 13) aufweisen,
wobei die erste Gelenkanordnung als Kugelgelenk (12) ausgebildet ist und die zweite
Gelenkanordnung (13) jeweils zwei in Fahrtrichtung (14) zueinander beabstandete und
auseinander bewegbare komplementäre Gelenkelemente (13.1, 13.2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das eine der komplementären Gelenkelemente (13) als geschlossenes ringförmiges Element
(13.1) ausgebildet ist, dass innerhalb dieses geschlossenen ringförmigen Elementes
(13.1) die beabstandet zueinander angeordneten Gelenkelemente (13.2) des komplementären
Gelenkelementes (13) versetz- und/oder bewegbar angeordnet sind.
2. Verteilergestänge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Federkraft erzeugende Federeinrichtung (16) zwischen dem jeweiligen
Endabschnitt und dem jeweiligen benachbarten innen liegenden Gestängeabschnitt (5,
6) angeordnet ist und die jeweiligen Endabschnitte (7, 8) ausweichbar gegenüber den
innen liegenden Gestängeabschnitten (5, 6) hält, dass die Federeinrichtung (14) die
beabstandeten komplementären Gelenkelemente (13) der zweiten Gelenkanordnung (13,
13.1, 13.2) in Anlage aneinander anliegend zueinander hält.
3. Verteilergestänge nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur des ringförmigen Elementes (13.1) herzförmig ausgebildet ist.
4. Verteilergestänge nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenkontur des ringförmigen Elementes (13.1) ausgehend von den beabstandeten
Anlagebereichen (14) der beabstandet zueinander angeordneten Gelenkelemente (12, 13)
in Nichtausweichposition zwei zueinander beabstandete Führungsbahnen (14), deren Abstand
zueinander sich zumindest nicht verringert, aufweist.
5. Verteilergestänge nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gelenkanordnung (12) sich unterhalb der zweiten Gelenkanordnung (13) befindet.
6. Verteilergestänge nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung als Hydraulikzylinder (16) mit zugeordnetem Hydraulikspeicher
ausgebildet ist.
7. Verteilergestänge nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Gelenkanordnung (13) nach dem Prinzip Gelenkbolzen (13.2) und Gelenkhülse
(13.1) ausgebildet ist.