[0001] Die Erfindung betrifft eine Umformeinrichtung für becherförmige Hohlkörper mit einem
Maschinengestell, einer Antriebsanordnung, einem Werkstückrundtisch zur Aufnahme von
Hohlkörpern und einem Werkzeugträger zur Aufnahme von Bearbeitungswerkzeugen, wobei
sich Werkstückrundtisch und Werkzeugträger gegenüberliegen und um eine Drehachse zueinander
verdrehbar sowie längs der Drehachse zueinander linearverstellbar sind und wobei die
Antriebsanordnung zur Bereitstellung einer Drehschrittbewegung und einer zyklischen
Linearbewegung zwischen Werkstückrundtisch und Werkzeugträger ausgebildet ist, um
eine Umformung der Hohlkörper mittels der Bearbeitungswerkzeuge in mehreren aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsschritten zu ermöglichen.
[0002] Aus der
EP 0 275 369 A2 ist eine Umformmaschine bekannt, mit der becherförmige Hohlkörper aus Metall, insbesondere
Aluminium, aus einem im Wesentlichen zylinderhülsenförmigen Ausgangszustand bereichsweise
umgeformt, insbesondere lokal eingezogen, werden können, um beispielsweise im Bereich
der Öffnung eine Verschlusskappe oder ein Sprühventil abdichtend aufsetzten zu können.
Die bekannte Umformmaschine weist ein Maschinengestell auf, an dem ein Tragrohr ausgebildet
ist. An einer Außenoberfläche des Tragrohrs ist ein Werkstückrundtisch drehbar gelagert.
In einer vom Tragrohr begrenzten Ausnehmung ist ein linearverschiebliches Führungsrohr
aufgenommen, an dessen Endbereich der Werkzeugträger angebracht ist. In dem Maschinengestell
ist eine Antriebsanordnung aufgenommen, die zur Erzeugung einer intermittierenden
Drehbewegung des Werkstückrundtischs und zur Erzeugung einer oszillierenden Linearbewegung
des Führungsrohrs und des damit verbundenen Werkzeugträgers ausgebildet ist. Durch
die Linearbewegung können die am Werkzeugträger vorgesehenen Werkzeuge, insbesondere
Umformwerkzeuge, in Eingriff mit den am Werkstückrundtisch gehaltenen Hohlkörpern
gebracht werden, um diese lokal zu bearbeiten, insbesondere plastisch zu deformieren.
Durch die intermittierende Drehbewegung des Werkstückrundtischs können die Hohlkörper
in serieller Reihenfolge in Kontakt mit den am Werkzeugträgertisch angebrachten Werkzeugen
gebracht werden, um eine schrittweise Umformung der Hohlkörper von einer Ausgangsgeometrie
hin zu einer Zielgeometrie zu erreichen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Umformeinrichtung bereitzustellen,
die bei vereinfachtem Aufbau eine verbesserte Genauigkeit bei der Bearbeitung der
Hohlkörper ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Umformeinrichtung der eingangs genannten Art mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass eine Drehachse des Werkstückrundtischs
und eine Bewegungsachse des Werkzeugträgers in vertikaler Richtung ausgerichtet sind.
Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Werkzeugträger in vertikaler Richtung oberhalb
des Werkstückrundtischs angeordnet ist.
[0006] Dementsprechend findet auch die zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers in vertikaler
Richtung statt, so dass zu jedem Zeitpunkt der zyklischen Linearbewegung eine symmetrische
Belastung eines Tragrohrs gewährleistet ist, an dem der Werkzeugträger linearbeweglich
geführten ist und das Bestandteil des Maschinengestells ist. Dies ist insbesondere
dann von Interesse, wenn der Werkzeugträger für eine Aufnahme einer Vielzahl von Werkzeugen,
beispielsweise mehr als 40 Werkzeugen, vorzugsweise mehr als 50 Werkzeugen, insbesondere
mehr als 60 Werkzeugen, ausgebildet ist und einen dementsprechenden Durchmesser aufweist.
Der Durchmesser des Werkzeugträgers ist von einem minimalen Abstand zwischen benachbarten
Werkzeugen und einem minimalen Abstand der zu bearbeitenden Hohlkörper, die am Werkstückrundtisch
aufgenommen sind, abhängig. Da das Gewicht des Werkzeugträgers mit zunehmendem Durchmesser
ansteigt, ergeben sich bei einer horizontalen Ausrichtung der Bewegungsachse des Werkzeugträgers
mit zunehmender Werkzeugzahl auch stark ansteigende Problemstellungen im Hinblick
auf eine spielfreie Lagerung des Werkzeugträgers und eine Deformation des Tragrohrs
während der Bewegung des Werkzeugträgers. Diese Problemstellungen werden bei vertikaler
Ausrichtung der Drehachse und vertikaler Linearbewegung des Werkzeugträgers erheblich
reduziert. In gleicher Weise wird durch die vertikale Ausrichtung der Drehachse eine
flächige Lagerung des Werkstückrundtischs am Maschinengestell vereinfacht, da bei
einer derartigen Ausrichtung des Werkstückrundtischs unerwünschte Kippmomente entfallen,
wie sie bei einer horizontalen Ausrichtung der Drehachse für den Werkstückrundtisch
auftreten. Eine Anordnung des Werkzeugträgers oberhalb des Werkstückrundtischs ist
vorteilhaft, da in vertikaler Richtung nach oben üblicherweise genügend Freiraum vorliegt,
der für die zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers gegenüber dem Werkstückrundtisch
erforderlich ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Antriebsanordnung eine dem Werkzeugträger für
eine Bereitstellung der zyklischen Linearbewegung zugeordnete erste Antriebseinrichtung
und eine dem Werkstückrundtisch für eine Bereitstellung der Drehschrittbewegung zugeordnete
zweite Antriebseinrichtung umfasst. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Umformeinrichtungen
ist ein zentraler Antriebsmotor vorgesehen, der über ein Schwungrad die Antriebsbewegungen
sowohl für die zyklische Linearbewegung als auch für die Drehschrittbewegung bereitstellt.
Ausgehend von dem Schwungrad ist eine Weiterleitung der Antriebsbewegungen über geeignete
Getriebemittel bis zum Werkstückrundtisch und zum Werkzeugträger erforderlich, wodurch
die gattungsgemäßen Umformeinrichtungen einen komplexen Aufbau aufweisen. Demgegenüber
wird kann aufgrund der separat ausgebildeten und mechanisch voneinander unabhängigen
Antriebseinrichtungen für den Werkstückrundtisch und den Werkzeugträger, wie sie bei
der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung vorgesehen sind, eine einfachere und raumökonomische
Aufbauweise erzielt werden. Vorzugsweise sind die jeweiligen Antriebseinrichtungen
räumlich unmittelbar dem Werkstückrundtisch bzw. dem Werkzeugträger zugeordnet. Hierdurch
kann gegebenenfalls auch eine Vereinfachung des Maschinengestells erzielt werden kann,
da ein Kraftfluss zwischen der jeweiligen Antriebseinrichtung und dem Werkstückrundtisch
bzw. dem Werkzeugträger gegenüber dem gattungsgemäßen Umformeinrichtungen erheblich
verkürzt wird. Dies führt insbesondere im Falle des Werkstückrundtischs zu einer erheblichen
Vereinfachung der Aufbauweise der Umformeinrichtung.
[0009] Zweckmäßig ist es, wenn die erste Antriebseinrichtung und die zweite Antriebseinrichtung
jeweils zumindest einen Elektromotor umfassen und/oder dass die die erste Antriebseinrichtung
und die zweite Antriebseinrichtung für eine unabhängige Bereitstellung der Drehschrittbewegung
und der zyklischen Linearbewegung zwischen Werkstückrundtisch und Werkzeugträger ausgebildet
sind. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Umformeinrichtungen ist eine kinematische
Kopplung zwischen dem Werkstückrundtisch und dem Werkzeugträger vorgesehen. Diese
kinematische Kopplung wird beispielsweise mit Hilfe eines Schrittschaltgetriebes realisiert.
Dabei ist das Schrittschaltgetriebe mit einem Schwungrad gekoppelt, das seinerseits
von einem Elektromotor angetrieben wird. Das Schwungrad treibt sowohl das Schrittschaltgetriebe,
mit dem die intermittierende Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs bewirkt wird,
als auch eine Pleuelanordnung an, mit der die zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers
erzeugt wird. Somit liegt stets eine Zwangskopplung zwischen der zyklischen Linearbewegung
und der Drehschrittbewegung vor. Um bei einer Veränderung eines Arbeitshubs für die
zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers eine Beibehaltung einer Phasenlage zwischen
der zyklischen Linearbewegung und der Drehschrittbewegung gewährleisten zu können,
sind bei den Umformeinrichtungen nach dem Stand der Technik einstellbare Getriebemittel
vorzusehen, die insgesamt zu einer komplexen Aufbauweise für die Umformeinrichtung
führen. Durch die erfindungsgemäße Zuordnung der separat ausgebildeten, mechanisch
voneinander unabhängigen, Antriebseinrichtungen zum Werkstückrundtisch und zum Werkzeugträger
liegt keine Zwangskopplung zwischen den Bewegungen des Werkstückrundtischs und des
Werkzeugträgers vor. Vielmehr können die zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers
und die Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs bedarfsgerecht an die Anforderungen
des Umformvorgangs angepasst werden. Beispielsweise kann vorgesehen werden, dass die
zyklische Linearbewegung je nach Anforderung als Sinusbewegung oder oszillierende
Schwenkbewegung oder als unstetige Abfolge unterschiedlicher Geschwindigkeitsprofile
durchgeführt wird, ohne dass hierdurch eine Einflussnahme auf die Drehschrittbewegung
stattfindet.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste
Antriebseinrichtung eine drehbar am Maschinengestell gelagerte Kurbelwelle mit einem
Antriebszahnrad sowie eine mit dem Werkstückträger gekoppelte Pleuelanordnung umfasst
und dass der Elektromotor der ersten Antriebseinrichtung mit einem Ritzel versehen
ist, das in das Antriebszahnrad der Kurbelwelle eingreift. Bei einer gattungsgemäßen
Umformeinrichtung ist zwischen dem zentralen Antriebsmotor und der ebenfalls vorgesehenen
Kurbelwelle ein Schwungrad zwischengeschaltet. Die Schwungmasse des Schwungrads wird
dazu genutzt, gleichmäßige Bewegungen des Werkstückrundtischs und des Werkzeugträgers
zumindest weitgehend unabhängig von den im Zuge der Drehschrittbewegung und der zyklischen
Linearbewegung, insbesondere durch einen Eingriff von Bearbeitungswerkzeugen in die
zu bearbeitenden Hohlkörper, auftretenden Kraftschwankungen zu ermöglichen. Demgegenüber
ist bei der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung eine direkte kinematische Kopplung
zwischen dem wenigstens einen Elektromotor der ersten Antriebseinrichtung und der
zum Antrieb des Werkzeugträgers dienenden Kurbelwelle vorgesehen. Dementsprechend
kann eine Bereitstellung von Antriebsenergie von der Antriebseinrichtung in den Werkzeugträger
mit einer hohen Dynamik erfolgen. Bevorzugt können durch die Bearbeitung der Werkstücke
auftretende Kraftschwankungen oder andere kurzfristige Veränderungen der Bewegungsgeschwindigkeit
des Werkzeugträgers durch entsprechende Ansteuerung des Elektromotors zumindest teilweise
ausgeglichen werden. Dies ist beispielsweise dann von Interesse, wenn in einem Umkehrpunkt
der zyklischen Linearbewegung des Werkzeugträgers, an dem eine Bearbeitung der Hohlkörper
stattfindet, eine Stillstandsphase für den Werkzeugträger je nach Bedarf eingestellt
werden soll, um ein gewünschtes Bearbeitungsergebnis für die Hohlkörper zu erzielen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kurbelwelle ein
Pleuellager aufweist, das zwischen zwei am Maschinengestell ausgebildeten Kurbelwellenlagern
angeordnet ist und dass an einander entgegengesetzten, freien Endbereichen der Kurbelwelle
jeweils ein Antriebszahnrad angeordnet ist, dem jeweils wenigstens ein Elektromotor
der ersten Antriebseinrichtung zugeordnet ist. Durch die Anordnung des Pleuellagers
zwischen den beiden Kurbelwellenlagern wird eine vorteilhafte Krafteinleitung vom
Pleuel über die Kurbelwelle auf das Maschinengestell gewährleistet, wodurch auch bei
hohen Bearbeitungskräften, die vom Werkzeugträger über das Pleuel auf die Kurbelwelle
einwirken, eine präzise Positionierung des Werkzeugträgers gegenüber den Hohlkörpern
in jeder Phase des Bearbeitungsablaufs gewährleistet ist. Dabei ist das Pleuel drehbeweglich
an einem exzentrisch zu den exemplarisch als Wälzlagern ausgebildeten Kurbelzapfen
der Kurbelwelle gelagert, vorzugsweise mit einem als Gleitlager ausgebildeten Pleuellager.
Durch die jeweils den freien Endbereichen der Kurbelwelle angeordneten Antriebszahnräder
und den wenigstens einen Elektromotor, der jedem der Antriebszahnräder zugeordnet
ist, ergibt sich auch eine vorteilhafte symmetrische Krafteinleitung von den wenigstens
zwei Elektromotoren auf die Kurbelwelle. Hierdurch kann eine kostengünstige Gestaltung
der Kurbelwelle, der Kurbelwellenlagerung und der Antriebszahnräder sowie eine kompakte
räumliche Anordnung der ersten Antriebseinrichtung am Maschinengestell erzielt werden.
[0012] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Werkstückrundtisch drehbar am Maschinengestell
gelagert ist und eine zirkular umlaufend ausgebildete Verzahnung aufweist und dass
der Elektromotor der zweiten Antriebseinrichtung mit einem Ritzel versehen ist, das
in die Verzahnung des Werkstückrundtischs eingreift. Hierdurch kann eine unmittelbare
Einleitung von Bewegungsenergie von dem wenigstens einen Elektromotor der zweiten
Antriebseinrichtung auf den Werkstückrundtisch erfolgen. Dies ermöglicht eine vorteilhafte
Anpassung des Bewegungsablaufs für die Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs,
insbesondere da jede Phase der Drehschrittbewegung individuell an die Bedürfnisse
der Bearbeitung der Hohlkörper angepasst werden kann. Dies gilt insbesondere für Stillphasen,
Beschleunigungs- und Bremsphasen. Die Verzahnung am Werkstückrundtisch ist wahlweise
als Innenverzahnung oder als Außenverzahnung an einer Innenumfangsfläche oder an einer
Außenumfangsfläche des Werkstückrundtischs ausgebildet.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn die zweite Antriebseinrichtung mehrere, vorzugsweise in
gleicher Teilung zirkular verteilt angeordnete, insbesondere drei, Elektromotoren
aufweist, die mit ihren Ritzeln in die Verzahnung des Werkstückrundtischs eingreifen.
Durch die Verwendung mehrerer Elektromotoren zum Antrieb des Werkstückrundtischs kann
jeder der Elektromotoren kompakter ausgeführt werden als wenn nur ein Elektromotor
zum Antrieb des Werkstückrundtischs genutzt würde. Ferner wird aufgrund der, vorzugsweise
in gleicher Teilung, zirkular vorgesehenen Anordnung der Elektromotoren eine vorteilhafte
symmetrische Krafteinleitung auf den Werkstückrundtisch ermöglicht. Darüber hinaus
können die Elektromotoren während der unterschiedlichen Phasen der Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs durch geeignete Ansteuerung geringfügig gegeneinander verspannt
werden, um möglichst spielfreie Beschleunigungs- und Abbremsbewegungen für den Werkstückrundtisch
und damit eine hohe Präzision der Positionierung des Werkstückrundtischs gegenüber
dem Werkzeugträger zu gewährleisten.
[0014] Zweckmäßig ist es, wenn der ersten Antriebseinrichtung und/oder der zweiten Antriebseinrichtung
eine Steuerungseinrichtung zugeordnet ist, die für eine Beeinflussung von elektrischen
Energieströmen zwischen einer elektrischen Spannungsquelle und den jeweiligen Elektromotoren
ausgebildet ist. Die Aufgabe der Steuerungseinrichtung besteht im Wesentlichen in
einer koordinierten Bereitstellung der elektrischen Energieströme an die Elektromotoren
der jeweiligen Antriebseinrichtungen, um die Bewegungsabläufe zwischen dem Werkstückrundtisch
und dem Werkzeugträger in einer für die vorgesehene Bearbeitung der Hohlkörper besonders
günstigen Weise durchführen zu können. Exemplarisch handelt es sich bei den Elektromotoren
um Servomotoren, insbesondere um Asynchronmotoren, die von einer als Wechselrichter
ausgebildeten Steuerungseinrichtung angesteuert werden.
[0015] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Pleuelanordnung
zwei Pleuel umfasst, die parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Verwendung von
zwei Pleueln, die beide mit dem Werkzeugträger und der Kurbelwelle verbunden sind,
erhöht die Betriebssicherheit für die Umformeinrichtung im Hinblick auf einen möglichen
Pleuelbruch. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei einer schlanken Gestaltung des
jeweiligen Pleuels eine Untersuchung auf Materialfehler einfacher ist als bei einem
einzelnen, massiv ausgeführten Pleuel. Dementsprechend ist eine derartige Anordnung
zweier Pleuel für die Kopplung zwischen Kurbelwelle und Werkzeugträger höher belastbar
als ein einzelnes Pleuel, so dass bei gleichem Materialeinsatz wie für ein einzelnes
Pleuel eine größere Sicherheit gegen Bruch besteht.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Antriebseinrichtung
genau einen Elektromotor umfasst, wobei ein Stator des Elektromotors am Maschinengestell
festgelegt ist und der drehbeweglich am Maschinengestell gelagerte Werkstückrundtisch
als Rotor des Elektromotors ausgebildet ist. Eine derartige Anordnung wird auch als
Torquemotor oder Direktantrieb bezeichnet, bei dem vollständig auf ein Getriebe zwischen
Elektromotor und Werkstückrundtisch verzichtet werden kann, da der Werkstückrundtisch
als Rotor des Elektromotors unmittelbar von einem elektromagnetischen Wechselfeld
des Stators in eine Rotationsbewegung versetzt werden kann.
[0017] Zweckmäßig ist es, wenn am Werkstückrundtisch angeordnete Werkstückhalter für eine
Aufnahme von Werkstücken mit vertikal ausgerichteten Werkstückachsen ausgebildet sind
und wenn dem Maschinengestell eine Einrichtung zur Werkstückzufuhr und/oder eine Einrichtung
zur Werkstückabfuhr zugeordnet sind, die für eine Zufuhr und/oder Abfuhr von Werkstücken
mit vertikal ausgerichteter Werkstückachse ausgebildet sind. Hierbei wird davon ausgegangen,
dass die zu deformierenden Hohlkörper in einem unbearbeiteten Zustand vor der Zuführung
in die Umformeinrichtung zumindest im Wesentlichen rotationssymmetrisch ausgebildet
sind und eine Rotationssymmetrieachse der Hohlkörper in vertikaler Richtung ausgerichtet
ist. Dementsprechend wird durch die Ausrichtung der als Werkstücke dienenden Hohlkörper
an der Umformeinrichtung eine Zufuhr der Werkstücke von vorgelagerten Bearbeitungseinrichtungen
und oder eine Abfuhr der Werkstücke an nachgelagerte Bearbeitungseinrichtungen erleichtert.
Insbesondere entfällt eine bei gattungsgemäßen Umformeinrichtungen gelegentlich notwendige
Verschwenkung der Werkstücke bei der Zufuhr an die Umformeinrichtung bzw. bei der
Abfuhr von der entsprechenden Umformeinrichtung.
[0018] Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß einem zweiten Erfindungsaspekt durch ein Verfahren
zum Betreiben einer Umformeinrichtung gelöst, wie es im Anspruch 13 angegeben ist.
Hierbei ist vorgesehen, dass eine Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs unabhängig
von einer zyklischen Linearbewegung des Werkzeugträgers vorgenommen wird.
[0019] Ergänzend oder alternativ ist ein Verfahren zum Betreiben einer Umformeinrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 13 vorgesehen, bei dem die drehbar am Maschinengestell
gelagerte Kurbelwelle von dem wenigstens einen zugeordneten Elektromotor in eine oszillierende
Schwenkbewegung mit einstellbarem Schwenkwinkel versetzt wird, um eine Hubbewegung
der mit dem Werkstückträger gekoppelten Pleuelanordnung und die zyklische Linearbewegung
des Werkzeugträgers einzustellen. Bei einer solchen Schwenkbewegung der Kurbelwelle
wird ein Bearbeitungshub des Werkzeugträgers gegenüber den am Werkstückrundtisch aufgenommenen
Hohlkörpern durch den Schwenkwinkel der Kurbelwelle bestimmt. Ein maximaler Hub des
Werkzeugträgers liegt vor, wenn die Kurbelwelle eine vollständige Umdrehung vollzieht.
Eine Reduzierung des Hubs wird vorgenommen, indem die Kurbelwelle nur über einen vorgebbaren
Schwenkwinkelbereich im Zuge einer oszillierenden Hin- und Herbewegung angetrieben
wird. Bei einer derartigen Betriebsart kann zusätzlich eine Einstellung eines maximalen
Abstands und eines minimalen Abstands des Werkzeugträgers gegenüber dem Werkstückrundtisch
durch geeignete Auswahl von Umkehrpunkten für die Schwenkbewegung der Kurbelwelle
erzielt werden. Die Schwenkbewegung muss beispielsweise nicht den oberen und/oder
den unteren Totpunkt der Kurbelwelle beinhalten. Dementsprechend entfallen aufwändige
mechanische Komponenten zur Einstellung des maximalen Hubs und des Arbeitsabstands
zwischen Werkzeugträger und Werkstückrundtisch.
[0020] Ergänzend oder alternativ ist ein Verfahren zum Betreiben einer Umformeinrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 14 vorgesehen, wobei eine der ersten Antriebseinrichtung
und/oder der zweiten Antriebseinrichtung zugeordnete Steuerungseinrichtung eine Rückspeisung
von elektrischer Energie von dem wenigstens einen Elektromotor der ersten und/oder
der zweiten Antriebseinrichtung an eine elektrische Spannungsquelle und/oder an einen
elektrischen Speicher vornimmt. Hierbei wird ausgenutzt, dass bei einem Einsatz geeigneter
Elektromotoren während einer Bremsphase für die Bewegung des Werkzeugträgers und/oder
des Werkstückrundtischs ein Generatorbetrieb des jeweiligen Elektromotors bewirkt
werden kann, durch den die gewünschte Rückspeisung von elektrischer Energie ermöglicht
wird. Die Rückspeisung der elektrischen Energie kann wahlweise in ein elektrisches
Netz und/oder an eine der Steuerungseinrichtung zugeordnete Speichereinrichtung, insbesondere
eine Kondensatoranordnung, erfolgen.
[0021] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Hierbei zeigt:
- Figur 1
- eine ebene, schematische Schnittdarstellung durch eine Umformeinrichtung in einer
Vorderansicht,
- Figur 2
- eine stark vereinfachte, schematisch funktionale Schnittdarstellung der Umformeinrichtung
gemäß Figur 1 in einer Seitenansicht und
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht auf einen Werkstückrundtisch mit zugeordneten Einrichtungen
zur Werkstückzufuhr und Werkstückabfuhr.
[0022] Eine in der Figur 1 dargestellte Umformeinrichtung 1, die insbesondere zur Umformung
von becherförmigen Hohlkörpern einsetzbar ist, umfasst ein Maschinengestell 2, an
dem ein Werkstückrundtisch 3 und ein Werkzeugträger 4 angeordnet sind. Bei der dargestellten
Ausführungsform der Umformeinrichtung 1 ist der Werkstückrundtisch 3 drehbar am Maschinengestell
2 angebracht, während der Werkzeugträger 4 exemplarisch linearbeweglich am Maschinengestell
2 aufgenommen ist. Ferner ist beispielhaft vorgesehen, dass der Werkstückträger 4
in vertikaler Richtung oberhalb des Werkstückrundtischs 3 angeordnet ist. Der Werkstückrundtisch
3 ist um eine Drehachse 5 drehbar gegenüber dem Maschinengestell 2 und dem Werkzeugträger
4 gelagert. Der Werkzeugträger 4 kann linear längs der Drehachse 5 gegenüber dem Maschinengestell
2 und dem Werkstückrundtisch 3 verschoben werden, die somit auch als Bewegungsachse
für den Werkzeugträger 4 bezeichnet werden kann.
[0023] Die Umformeinrichtung 1 umfasst weiterhin eine erste Antriebsanordnung 6, die zur
Bereitstellung einer zyklisch oszillierenden Linearbewegung an den linearbeweglich
gelagerten Werkzeugträger 4 ausgebildet ist.
[0024] Die erste Antriebsanordnung 6 umfasst unter anderem eine Doppelexzenteranordnung
8. Die Doppelexzenteranordnung 8 umfasst einen auch als Exzenterwelle bezeichneten
inneren Exzenter 9, einen auch als Exzenterbuchse bezeichneten äußeren Exzenter 10
und eine drehbar am Maschinengestell 2 gelagerte Kurbelwelle 14. Dabei ist der innere
Exzenter 9 als Bestandteil der Kurbelwelle 14 ausgebildet, während der äußere Exzenter
10 drehbar am inneren Exzenter 9 aufgenommen ist. Die Anordnung aus der Kurbelwelle
14 und den beiden Exzentern 9 und 10 dient als hinsichtlich des Kurbelhubs einstellbarer
Kurbeltrieb zur Einleitung einer kreisförmigen Umlaufbewegung mit einstellbarem Kreisdurchmesser
für ein nicht näher bezeichnetes Pleuelauge einer Pleuelstange 7, das den äußeren
Exzenter 10 umschließt und mit einer nicht näher bezeichneten Gleitlagerung beweglich
am äußeren Exzenter 10 gelagert ist.
[0025] Die zum Antrieb der Pleuelstange 7 notwendigen Kräfte werden von beispielsweise als
Elektromotoren ausgeführten Antriebsmotoren 11 der ersten Antriebsanordnung 6 bereitgestellt,
die exemplarisch jeweils eine mit einem Antriebsritzel 15 versehene Antriebswelle
12 aufweisen. Das Antriebsritzel 15 steht in Eingriff mit einem Hauptzahnrad 16, das
endseitig drehfest an der Kurbelwelle 14 angebracht ist. Wie aus den Figuren 1 und
2 entnommen werden kann, sind exemplarisch an einander entgegengesetzten Endbereichen
17 der Kurbelwelle 14 jeweils Hauptzahnräder 16 angeordnet. Ferner ist rein exemplarisch
vorgesehen, dass jedem der Hauptzahnräder 16 jeweils zwei Antriebsmotoren 11 zugeordnet
sind. Durch die Verwendung von insgesamt vier Antriebsmotoren 11 wird eine vorteilhafte
Krafteinleitung von den jeweiligen Antriebswelle 12 über die Antriebsritzel 15 in
die Hauptzahnräder 16 ermöglicht. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, dass die hierdurch
bewirkte Krafteinleitung von den Antriebsmotoren 11 auf die Kurbelwelle 14 symmetrisch
erfolgt, so dass durch die Antriebskräfte hervorgerufene, jedoch unerwünschte Reaktionskräfte
und Reaktionsmomente auf die Kurbelwelle 14, die Hauptzahnräder 16 sowie auf das Maschinengestell
2 gering gehalten werden können.
[0026] Die Kurbelwelle 14 ist exemplarisch an zwei Tragwangen 17 drehbar gelagert aufgenommen,
von denen aufgrund der Schnittdarstellung der Figur 1 nur eine sichtbar ist, während
in der Figur 2 beide Tragwangen 17 mit den zugehörigen Lagermitteln 18, bei denen
es sich insbesondere um Wälzlager handeln kann, sichtbar sind
[0027] Für die Einstellung des Hubs für die mit der Kurbelwelle 14 gekoppelte Pleuelstange
7 kann der äußere Exzenter 10 mittels einer nicht näher dargestellten Kupplung vom
inneren Exzenter 9 entkoppelt werden, um anschließend eine relative Verdrehung des
inneren Exzenters 9 gegenüber dem äußeren Exzenter 10 durchzuführen und damit die
gewünschte, insbesondere stufenlose, Einstellung des Arbeitshubs des Arbeitshubs für
die Pleuelstange 7 zu bewirken.
[0028] Zur Durchführung dieser Verstellung ist eine Feststellein-richtung 19 vorgesehen,
die einen schwenkbar in nicht dargestellter Weise am Maschinengestell 2 gelagerten
Feststellhebel 20, ein beispielsweise als hydraulisch ansteuerbaren Zylinder ausgebildetes
Stellmittel 21 sowie einen am äußeren Exzenter 10 in axialer Richtung abragenden Feststellbolzen
22 umfasst.
[0029] Mit Hilfe der Feststelleinrichtung 19 kann der äußere Exzenter 10 festgelegt werden,
indem das Stellmittel 21 von einer nicht dargestellten Steuereinrichtung angesteuert
wird und den Feststellhebel 20 derart verschwenkt, dass dieser in Eingriff mit dem
Feststellbolzen 22 kommen kann. Anschließend werden die Antriebsmotoren 11 von der
Steuereinrichtung derart angesteuert, dass das Hauptzahnrad 16 eine langsame, in der
Darstellung der Figur 1 vorzugsweise im Uhrzeigersinn stattfindende Rotationsbewegung,
durchführt. Bei dieser Rotationsbewegung werden zunächst sowohl der innere Exzenter
9 als auch der äußere Exzenter 10 mitbewegt, bis der Feststellbolzen 22 in Eingriff
mit dem gabelförmig ausgebildeten Feststellhebel 20 kommt. Ab diesem Zeitpunkt wird
eine weitere Verdrehung des äußeren Exzenters 10 durch den eingeschwenkten Feststellhebel
20 verhindert, während sich der innere Exzenter 9 als Bestandteil der von den Antriebsmotoren
11 über die Hauptzahnräder 16 angetriebenen Kurbelwelle 14 bei weiterer Rotation des
Hauptzahnrads 16 relativ zum äußeren Exzenter 10 verdrehen kann. Durch diese relative
Verdrehung zwischen innerem Exzenter 9 und äußerem Exzenter 10 wird die gewünschte
Einstellung des Arbeitshubs in stufenloser Weise bewirkt.
[0030] Sobald der gewünschte Arbeitshub zwischen innerem Exzenter 9 und äußerem Exzenter
10 eingestellt ist, wird die nicht näher dargestellte Kupplung zwischen dem äußeren
Exzenter 10 und dem inneren Exzenter 9 wieder eingekuppelt, so dass keine weitere
Relativbewegung zwischen den beiden Exzentern 9, 10 möglich ist. Anschließend kann
durch eine Reversierbewegung der Antriebsmotoren 16 der Feststellbolzen 74 außer Eingriff
mit dem Feststellhebel 20 gebracht werden und der Feststellhebel 20 wird mit Hilfe
des Stellmittels 21 in eine nicht dargestellte Neutralstellung gebracht. Somit kann
die Umformeinrichtung 1 nunmehr mit dem neu eingestellten Arbeitshub in Betrieb genommen
werden.
[0031] Für eine Einleitung einer diskontinuierlichen, intermittierenden Drehschrittbewegung
auf den Werkstückrundtisch 3 ist eine zweite Antriebsanordnung 24 vorgesehen. Die
zweite Antriebsanordnung 24 umfasst exemplarisch drei, insbesondere als Elektromotoren
ausgebildete, in der Figur 3 näher dargestellte, Antriebsmotoren 25, von denen jeder
an einer Antriebswelle 26 mit einem Antriebsritzel 27 versehen ist. Exemplarisch ist
am Werkstückrundtisch 3 eine Innenverzahnung 28 ausgebildet, in die die Antriebsritzel
27 eingreifen, um die Drehschrittbewegung auf den Werkstückrundtisch 3 einzuleiten,
der dann die Drehschrittbewegung um die Drehachse 5 vollzieht. Beispielhaft sind die
drei Antriebsmotoren 25 jeweils unterhalb des Werkstückrundtischs 3 am Maschinengestell
2 angeordnet und durchsetzen mit ihren Antriebswellen 26 eine Stützplatte 30 des Maschinengestells
2. Vorzugsweise sind Mittelachsen der Antriebswellen 26 parallel zur Drehachse 5 des
Werkstückrundtischs 3 ausgerichtet und erstecken sich somit in einer vertikalen Raumrichtung.
Beispielhaft sind die drei Antriebsmotoren 25 in gleicher Winkelteilung am Umfang
der Innenverzahnung 28 angeordnet, wodurch eine vorteilhafte, symmetrische Kraftübertragung
zwischen den Antriebsmotoren 25 und dem Werkstückrundtisch 3 ermöglicht wird. Durch
die mechanisch unabhängige Ausgestaltung der zweiten Antriebsanordnung 24 von der
ersten Antriebsanordnung 6 können die Bewegungen des Werkstückrundtischs 3 und des
Werkzeugträgers 4 völlig unabhängig voneinander ausgeführt werden. Bei der Bearbeitung
von Hohlkörpern, insbesondere bei einer Durchführung eines Einziehvorgangs für die
Hohlkörper, ist jedoch eine exakte Koordination der Bewegungen des Werkstückrundtischs
3 und des Werkzeugträgers 4 erforderlich, damit die am Werkzeugträger 4 aufgenommenen
Bearbeitungswerkzeuge 58 exakt in Eingriff mit den am Werkstückrundtisch 3 aufgenommenen
Hohlkörpern 56 gebracht werden können. Diese Koordination wird durch eine nicht näher
dargestellte Steuerungseinrichtung vorgenommen, bei der es sich beispielsweise um
eine Kombination einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) mit zur Ansteuerung
der Antriebsmotoren 11, 25 ausgebildeten Frequenzumrichtern handeln kann.
[0032] Bei der Einstellung des Arbeitshubs kommt es zu einer Veränderung der Phasenlage
zwischen zyklischer Linearbewegung und Drehschrittbewegung. Dies ist darauf zurückzuführen,
dass sich der obere und der untere Totpunkt der Doppelexzenteranordnung 8, die sich
durch die Position der beiden Exzenter 9, 10 zueinander ergeben, bei der Einstellung
relativ zur Pleuelstange 7 verschieben. Ohne eine Kompensation der verstellten Phasenlage
wäre ein vorgebbarer zeitlicher Ablauf von zyklischer Linearbewegung und Drehschrittbewegung
nach erfolgter Hubeinstellung nicht länger gewährleistet. Die Korrektur der Phasenlage
erfolgt durch eine entsprechend geänderte Ansteuerung der zweiten Antriebsanordnung
24 bezüglich der ersten Antriebsanordnung 6, so dass vorstehend genannte zeitliche
Ablauf zwischen zyklischer Linearbewegung und Drehschrittbewegung vorgegeben und exakt
an die Bedürfnisse des Bearbeitungsvorgangs für die Hohlkörper 56 angepasst werden
kann.
[0033] Beispielhaft ist der Werkstückrundtisch 3 mittels einer Drehlagerung 29 drehbar an
einer Stützplatte 30 gelagert.
[0034] Die Drehlagerung 29 umfasst beispielsweise einen an der Stützplatte 30 angebrachten,
vorzugsweise kreisringförmigen Lagerring 31, der an einer umlaufenden Außenoberfläche
eine Auflagefläche für eine Vielzahl von schematisch dargestellten Wälzkörpern 32
aufweist. Die Wälzkörper 32 sind zwischen dem Lagerring 31 und einer dem Lagerring
31 gegenüberliegenden, am Werkstückrundtisch 3 exemplarisch als umlaufender Bund 33
ausgebildeten Lagerfläche 30 angeordnet und werden von einem nicht näher dargestellten
Käfig in Position gehalten. Sie bilden zusammen mit dem Lagerring 31 und umlaufenden
Bund 33 ein Radiallager, das eine reibungsarme und insbesondere bezüglich der Drehachse
5 und dem Werkzeugträger 4 hochpräzise Drehbewegung des Werkstückrundtischs 3 gewährleistet.
Eine Abstützung von Bearbeitungskräften, die in Richtung der Drehachse 5 auf den Werkstückrundtisch
3 einwirken, erfolgt beispielsweise durch einen kreisringförmigen Gleitlagerring 34,
auf dem eine Unterseite des Werkstückrundtischs 3 flächig aufliegt. Vorzugsweise erfolgt
eine Schmierung in einem Lagerspalt zwischen dem Gleitlagerring 34 und der gegenüberliegend
angeordneten Unterseite des Werkstückrundtischs 3 durch einen nicht näher dargestellten
Schmierungskreislauf mit einer intermittierenden oder kontinuierlichen Schmierstoffversorgung.
[0035] An einer der Antriebsanordnung 6 entgegengesetzten Oberfläche der Stützplatte 30
und beabstandet zur Drehlagerung 29 ist ein längs der Drehachse 5 erstrecktes Tragrohr
35 angebracht, das exemplarisch zur Abstützung und linearen Lagerung und Führung des
Werkzeugträgers 4 dient. Vorzugsweise weist das Tragrohr 35 in normal zur Drehachse
5 ausgerichteten Querschnittsebenen jeweils konstante Querschnittsprofile, insbesondere
einen kreisringförmigen Querschnitt auf. Eine zylindrische Innenoberfläche 36 des
Tragrohrs 35 dient als Gleitlagerfläche für einen Koppelschlitten 34, der mit der
Pleuelstange 7 gekoppelt ist und zur Umsetzung der kombinierten Dreh- und Linearbewegung
der Pleuelstange 7 in eine Linearbewegung dient.
[0036] Der Koppelschlitten 37 umfasst exemplarisch einen rohrförmig ausgebildeten Grundkörper
39, an dem ein Lagerbolzen 41 zur schwenkbeweglichen Lagerung der Pleuelstange 7 angebracht
ist. An dem Grundkörper 39 sind radial außenliegend mehrere, vorzugsweise ringförmige,
Gleitstücke 42, beispielsweise aus Gleitlagerbronze, angeordnet, die für eine Gleitbewegung
auf der Innenoberfläche 36 des, exemplarisch aus Metall hergestellten, Tragrohrs 35
ausgebildet sind.
[0037] An einer Außenoberfläche 38 des Tragrohrs 35 sind mehrere parallel zur Drehachse
5 erstreckte Lagerschienen 40 angebracht, die als Linearführungselemente für den Werkzeugträger
4 dienen. Vorzugsweise sind die Lagerschienen 40 in konstanter Winkelteilung um die
Drehachse 5 angeordnet, beispielsweise in einer 120-Grad-Teilung oder einer 90-Grad-Teilung.
[0038] Für die lineare Führung des Werkzeugträgers 40 sind zudem an einer radial innenliegenden
Innenoberfläche 43 des Werkzeugträgers 4 korrespondierend zu den Lagerschienen 40
auch als Kugelrollschuhe bezeichnete Linearführungen 44 angebracht, die die Lagerschienen
40 jeweils U-förmig umgreifen. Die Linearführungen 44 können beispielsweise als Kugelumlaufführungen
ausgebildet sein, bei denen eine Vielzahl von zylindrischen oder sphärischen Wälzkörpern
in einer Führungsbahn aufgenommen sind und eine lineare Relativbewegung gegenüber
der jeweiligen Lagerschiene 40 ermöglichen. Vorzugsweise sind die Linearführungen
44 durch nicht näher dargestellte Spannmittel in radialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung
des Tragrohrs 35 gegeneinander verspannt, wodurch eine spielarme, insbesondere spielfreie,
Linearlagerung des Werkzeugträgers 4 gegenüber dem Tragrohr 35 erzielt wird. Aufgrund
der Linearführungen 44 ist der Werkzeugträger 4 drehfest am Tragrohr 35 aufgenommen.
[0039] An dem Grundkörper 39 des Koppelschlittens 34 ist an der der Pleuelstange 7 abgewandten
Stirnseite eine Abschlussplatte 45 angebracht, die eine Gewindespindel 46 trägt. Die
Gewindespindel 46 erstreckt sich beispielsweise parallel, insbesondere konzentrisch,
zur Drehachse 5. Zwei längs der Drehachse 5 zueinander beabstandet angeordnete Spindelmuttern
47, 48 greifen in das nicht näher dargestellte Außengewinde der Gewindespindel 46
ein. Die beiden Spindelmuttern 47, 48 sind drehfest und linearverschieblich miteinander
verbunden. Der zweiten Spindelmutter 48 sind eine, vorzugsweise hydraulisch ansteuerbare,
Linearstelleinrichtung 49 und ein Stellmotor 50 zugeordnet.
[0040] Die Aufgabe des Stellmotors 50, der vorzugsweise als Torquemotor ausgebildet ist
und einen mit der zweiten Spindelmutter 48 gekoppelten, drehbeweglich gelagerten Rotor
51 sowie einen Stator 52 umfasst, der in einem Mitnehmer 53 drehfest aufgenommen ist,
besteht darin, die beiden Spindelmuttern 47, 48 durch Rotation längs der Gewindespindel
46 zu verschieben und dadurch eine Verstellung einer Ausgangsposition des Werkzeugträgers
4 längs der Gewindespindel 46 zu ermöglichen.
[0041] Die Aufgabe der Linearstelleinrichtung 49, die eine Kraft in Richtung der Drehachse
5 auf die zweite Spindelmutter 48 ausüben kann, besteht, darin, die zweite Spindelmutter
48 gegenüber der ersten Spindelmutter 47 zu verspannen und damit eine spielfreie Kraftübertragung
zwischen Gewindespindel 46 und dem Mitnehmer 53 zu ermöglichen, in dem die Spindelmuttern
47 und 48 ortsfest und drehbeweglich aufgenommen sind.
[0042] Der Mitnehmer 53 ist exemplarisch als im Wesentlichen rotationssymmetrischer Körper
ausgebildet und weist einen umlaufenden Flansch 54 auf, an dem ein rohrförmiges Koppelmittel
55 befestigt ist, das für eine kraftübertragende Verbindung mit dem Werkzeugträger
4 ausgebildet ist. Der Flansch 54 und das Koppelmittel 55 sind derart dimensioniert,
dass sie aufgrund der vom Werkzeugträger 4 auf den Werkstückrundtisch 3 übertragenen
Kräfte geringfügig elastisch deformiert werden und dabei eventuell auftretende Verkippungen
des Koppelschlittens 37 und des Mitnehmers 53 um Kippachsen quer zur Drehachse 5 zumindest
teilweise aufnehmen, so dass diese nicht oder allenfalls anteilig auf den Werkzeugträger
4 übertragen werden. In Kombination mit der zumindest im Wesentlichen spielfreien
Lagerung des Werkzeugträgers 4 am Tragrohr 35 wird dadurch eine besonders hohe Präzision
für die Bearbeitung der am Werkstückrundtisch aufgenommenen Hohlkörper 55 erzielt.
[0043] Nachstehend sollen einige Aspekte für die Funktion der Umformeinrichtung 1 umrissen
werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass an dem Werkstückrundtisch 3 mehrere in
gleicher Winkelteilung zur Drehachse 5 angeordnete, auch als Spannfutter bezeichnete
Werkstückhalter 57 angebracht sind, in denen jeweils becherförmige Hohlkörper 56 aufgenommen
sind. An der dem Werkstückrundtisch 3 gegenüberliegenden Oberfläche des Werkzeugträgers
4 sind korrespondierend zu den Werkstückhaltern 57 entsprechende Werkzeughalter 59
angeordnet, die mit Bearbeitungswerkzeugen 58, beispielsweise mit Umformwerkzeugen,
bestückt sind.
[0044] Für eine Inbetriebnahme der in der Figur 1 dargestellten Umformeinrichtung 1 werden
von der nicht dargestellten Steuerungseinrichtung zunächst Sensorsignale ermittelt,
um die Phasenlage oder relative Stellung des Werkstückrundtischs 3 und des Werkzeugträgers
4 zueinander zu ermitteln. Hierzu kann die Steuerungseinrichtung insbesondere auf
Sensorsignale zugreifen, die von einem dem Werkstückrundtisch 3 zugeordneten Drehwinkelsensor
60, bei dem es sich beispielsweise um einen inkrementalen Drehwinkelsensor oder einen
induktiv arbeitenden Näherungssensor handelt und/oder von einem dem Koppelschlitten
37 zugeordneten Wegsensor 61, mit dessen Hilfe die Position des Werkzeugträgers 4
ermittelt werden kann, bereitgestellt werden. Ferner kann ergänzend oder alternativ
vorgesehen werden, eine relative Verdrehung der beiden Exzenter 9, 10 und eine Stellung
des Hauptzahnrads 16 zu ermitteln. Hierzu kann die Steuereinrichtung zusätzliche Sensorsignale
von Drehwinkelsensoren 62 und 63 abfragen.
[0045] Zur Ermittlung der relativen Verdrehung der beiden Exzenter 9, 10 kann beispielsweise
vorgesehen werden, den äußere Exzenter 10 mittels der Feststelleinrichtung 19 festzulegen,
da hierdurch auch seine rotatorische Position bekannt ist. Die rotatorische Position
des inneren Exzenters 9 wird durch den Drehwinkelsensor 62 ermittelt. Gegebenenfalls
kann vor der Inbetriebnahme der Umformeinrichtung 1 auch eine Einstellung des Antriebshubs
vorgenommen werden. Hierzu wird die gewünschte relative Verdrehung zwischen dem inneren
Exzenter 9 und dem äußeren Exzenter 10 eingestellt und sodann der äußere Exzenter
10 durch Ansteuerung eines Spannmittels drehfest am inneren Exzenter 9 festgelegt.
[0046] Darüber hinaus kann auch die Ausgangsstellung des Werkzeugträgers 4 längs der Drehachse
5 durch Ansteuerung des Stellmotors 50 und der damit gekoppelten Spindelmuttern 47,
48 eingestellt werden. Anschließend werden die Spindelmuttern 47, 48 mittels der Linearstelleinrichtung
49 auf der Gewindespindel 46 arretiert.
[0047] Nach der Ermittlung der Phasenlage von Werkstückrundtisch 3 und Werkzeugträger 4
sowie einer gegebenenfalls vorzunehmenden Einststellung des Arbeitshubs sowie der
Ermittlung der Exzentereinstellung kann nunmehr eine Beaufschlagung der Antriebsmotoren
6, 25 mit elektrischer Energie erfolgen, um in koordinierter Weise die Drehschrittbewegung
des Werkstückrundtischs 3 und die zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers 4 zu
bewirken.
[0048] Durch die Kurbelbewegung der Doppelexzenteranordnung 8 und die Kopplung über die
Pleuelstange 7 wird der Koppelschlitten 37 in eine oszillierende Linearbewegung versetzt,
die über die Gewindespindel 46, die Spindelmuttern 47, 48, den Mitnehmer 53 und das
Koppelmittel 55 auf den Werkzeugträger 4 übertragen wird, der diese Linearbewegung
in gleicher Weise wie der Koppelschlitten 37 vollzieht.
[0049] Der Werkstückrundtisch 3 wird durch die zweite Antriebsanordnung in eine Drehschrittbewegung
um die Drehachse 5 versetzt. Dabei können die Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs
3 und die oszillierende, zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers 4 in gewissen
Grenzen frei aufeinander abgestimmt werden. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der
Werkstückrundtisch 3 in demjenigen Zeitintervall ruht, in dem die am Werkzeugträger
4 angebrachten Bearbeitungswerkzeuge 58 in Eingriff mit den Hohlkörpern 56 stehen.
Der Werkstückrundtisch 3 vollzieht die Drehschrittbewegung, wenn die Bearbeitungswerkzeuge
58 nicht im Eingriff mit den Hohlkörpern 56 stehen. Hierdurch können die Bearbeitungswerkzeuge
58 im Zuge der kombinierten Linear- und Drehschrittbewegung von Werkzeugträger 4 und
Werkstückrundtisch 3 sequentiell in Eingriff mit den Hohlkörpern 56 gebracht werden,
um eine schrittweise Umformung der Hohlkörper 56 zu erzielen. Bevorzugt umfasst die
Umformung eines, insbesondere zylindrischen, Seitenwandbereichs des napfförmig oder
becherförmig ausgebildeten Hohlkörpers 56 einen Einziehvorgang für einen offenen,
oberen Endbereich des Hohlkörpers 56, um dort in einem späteren Arbeitsschritt abseits
der Umformeinrichtung 1 eine Ventilanordnung anbringen zu können, damit der Hohlkörper
56 zusammen mit der Ventileinrichtung rein exemplarisch eine Aerosoldose bildet. Ferner
kann vorgesehen werden, mit einem oder mehreren der Bearbeitungswerkzeuge 58 lokale,
also nicht rotationssymmetrisch zu einer Mittelachse der Hohlkörper 56 ausgebildete
Deformationen, insbesondere Einprägungen und/oder Ausprägungen, vorzunehmen.
[0050] In der Figur 3 sind rein schematisch ein Ladestern 64 für eine Bereitstellung von
Hohlkörpern 56 in tangentialer Richtung an eine Beladeposition des Werkstückrundtischs
3 sowie ein Entladestern 65 für einen Abtransport von Hohlkörpern 56 in tangentialer
Richtung von einer Entladeposition des Werkstückrundtischs 3 dargestellt. Der Ladestern
64 und der Entladestern 65 werden jeweils von nicht dargestellten Antriebsmotoren
vorzugsweise mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie der Werkstückrundtisch 3, also
insbesondere ebenfalls mit Drehschrittbewegungen, betrieben und sind in gleicher Weise
wie der Werkstückrundtisch 3 für eine Beförderung der Hohlkörper 56 mit parallel zur
Drehachse und somit vertikal ausgerichteter Mittelachse vorgesehen.
1. Umformeinrichtung für becherförmige Hohlkörper (56) mit einem Maschinengestell (2),
einer Antriebsanordnung, einem Werkstückrundtisch (3) zur Aufnahme von Hohlkörpern
(56) und einem Werkzeugträger (4) zur Aufnahme von Bearbeitungswerkzeugen (58), wobei
sich Werkstückrundtisch (3) und Werkzeugträger (4) gegenüberliegen und um eine Drehachse
(5) zueinander verdrehbar sowie längs der Drehachse (5) zueinander linearverstellbar
sind und wobei die Antriebsanordnung zur Bereitstellung einer Drehschrittbewegung
und einer zyklischen Linearbewegung zwischen Werkstückrundtisch (3) und Werkzeugträger
(4) ausgebildet ist, um eine Umformung der Hohlkörper (56) mittels der Bearbeitungswerkzeuge
(58) in mehreren aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehachse (5) des Werkstückrundtischs (3) und eine Bewegungsachse (5) des Werkzeugträgers
(4) in vertikaler Richtung ausgerichtet sind.
2. Umformeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (4) in vertikaler Richtung oberhalb des Werkstückrundtischs (3)
angeordnet ist.
3. Umformeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsanordnung eine dem Werkzeugträger (4) für eine Bereitstellung der zyklischen
Linearbewegung zugeordnete erste Antriebseinrichtung (6) und eine dem Werkstückrundtisch
(3) für eine Bereitstellung der Drehschrittbewegung zugeordnete zweite Antriebseinrichtung
(24) umfasst.
4. Umformeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Antriebseinrichtung (6) und die zweite Antriebseinrichtung (24) jeweils
zumindest einen Elektromotor (11; 25) umfassen und/oder dass die die erste Antriebseinrichtung
(6) und die zweite Antriebseinrichtung (24) für eine unabhängige Bereitstellung der
Drehschrittbewegung und der zyklischen Linearbewegung zwischen Werkstückrundtisch
(3) und Werkzeugträger (4) ausgebildet sind.
5. Umformeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Antriebseinrichtung (6) eine drehbar am Maschinengestell (2) gelagerte
Kurbelwelle (14) mit einem Antriebszahnrad (16) sowie eine mit dem Werkstückträger
(4) gekoppelte Pleuelanordnung (7) umfasst und dass der Elektromotor (11) der ersten
Antriebseinrichtung (6) mit einem Ritzel (15) versehen ist, das in das Antriebszahnrad
(16) der Kurbelwelle (14) eingreift.
6. Umformeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwelle (14) ein Pleuellager aufweist, das zwischen zwei am Maschinengestell
(2) ausgebildeten Kurbelwellenlagern (18) angeordnet ist und dass an einander entgegengesetzten,
freien Endbereichen der Kurbelwelle (14) jeweils ein Antriebszahnrad (16) angeordnet
ist, dem jeweils wenigstens ein Elektromotor (11) der ersten Antriebseinrichtung (6)
zugeordnet ist.
7. Umformeinrichtung nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstückrundtisch (3) drehbar am Maschinengestell (2) gelagert ist und eine
zirkular umlaufend ausgebildete Verzahnung aufweist und dass der Elektromotor (25)
der zweiten Antriebseinrichtung (24) mit einem Ritzel (27) versehen ist, das in die
Verzahnung (28) des Werkstückrundtischs (3) eingreift.
8. Umformeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebseinrichtung (24) mehrere, vorzugsweise in gleicher Teilung zirkular
verteilt angeordnete, insbesondere drei, Elektromotoren (25) aufweist, die mit ihren
Ritzeln (27) in die Verzahnung (28) des Werkstückrundtischs (3) eingreifen.
9. Umformeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten Antriebseinrichtung (6) und/oder der zweiten Antriebseinrichtung (24)
eine Steuerungseinrichtung zugeordnet ist, die für eine Beeinflussung von elektrischen
Energieströmen zwischen einer elektrischen Spannungsquelle und den jeweiligen Elektromotoren
(11; 25) ausgebildet ist.
10. Umformeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Pleuelanordnung zwei Pleuel umfasst, die parallel zueinander ausgerichtet sind.
11. Umformeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebseinrichtung genau einen Elektromotor umfasst, wobei ein Stator
des Elektromotors am Maschinengestell festgelegt ist und der drehbeweglich am Maschinengestell
gelagerte Werkstückrundtisch als Rotor des Elektromotors ausgebildet ist.
12. Umformeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Werkstückrundtisch (3) angeordnete Werkstückhalter (57) für eine Aufnahme von
Werkstücken (56) mit vertikal ausgerichteten Werkstückachsen ausgebildet sind und
dass dem Maschinengestell (2) eine Einrichtung (64) zur Werkstückzufuhr und/oder eine
Einrichtung (65) zur Werkstückabfuhr zugeordnet sind, die für eine Zufuhr und/oder
Abfuhr von Werkstücken (56) mit vertikal ausgerichteter Werkstückachse ausgebildet
sind.
13. Verfahren zum Betreiben einer Umformeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehschrittbewegung des Werkstückrundtischs (3) unabhängig von einer zyklischen
Linearbewegung des Werkzeugträgers (4) vorgenommen wird.
14. Verfahren zum Betreiben einer Umformeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die drehbar am Maschinengestell (2) gelagerte Kurbelwelle (14) von dem wenigstens
einen zugeordneten Elektromotor (11) in eine oszillierende Schwenkbewegung mit einstellbarem
Schwenkwinkel versetzt wird, um eine Hubbewegung der mit dem Werkzeugträger (4) gekoppelten
Pleuelanordnung (7) und die zyklische Linearbewegung des Werkzeugträgers (4) einzustellen.
15. Verfahren zum Betreiben einer Umformeinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der ersten Antriebseinrichtung (6) und/oder der zweiten Antriebseinrichtung
(24) zugeordnete Steuerungseinrichtung eine Rückspeisung von elektrischer Energie
von dem wenigstens einen Elektromotor (11; 25) der ersten und/oder der zweiten Antriebseinrichtung
(6; 24) an eine elektrische Spannungsquelle und/oder an einen elektrischen Speicher
vornimmt.