[0001] Die Erfindung betrifft eine Buchbindemaschine gemäss dem Oberbegriff von Anspruch
1 sowie eine Buchbindemaschine gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 2.
[0002] Derartige Buchbindemaschinen, z.B. Klebebinder, dienen der Herstellung von klebegebundenen
Broschüren oder Buchblocks für Festeinbände, wobei die zu einem Buchblock zusammengetragenen
Falzbogen und / oder Einzelblätter durch Auftragen eines Klebstoffs auf den zuvor
bearbeiteten Blockrücken verbunden werden. Die möglichen Bindeverfahren und die Produktvarianten
sind von der Maschinenausrüstung abhängig. Diese besteht im Wesentlichen aus den Funktionseinheiten
Buchblocktransportsystem, Buchblockeinführstation, Rückenbearbeitung, Rückenbeleimen,
Zwischentrocknung, Seitenbeleimen, Rückenverstärkung, Umschlag anlegen, Umschlag andrücken
und trocknen.
[0003] Die
DE202005007012 U1 zeigt eine derartige Buchbindemaschine mit einem Buchblocktransportsystem. Das Buchblocktransportsystem
besteht aus um Umlenkräder laufenden Fördermitteln und einer Vielzahl von in einem
gleichen in gegenseitigen Abstand zueinander daran befestigten Klammern zum Einspannen
von Blattstapeln.
[0004] Nach dem Stand der Technik kommen als Fördermittel vorzugsweise Rollenketten mit
einzeln beweglich ineinander greifenden Gliedern zum Einsatz. Die Ketten dienen dem
Vortrieb der Klammern. Geführt werden die Klammen jedoch durch fest mit dem Maschinengestell
der Buchbindemaschine verbundene Führungsbahnen. Dazu besitzt eine jede Klammer mehrere
Laufrollen, welche auf der Lauffläche der Führungsbahn abrollen.
[0005] Aus der
US7918635 B2 ist ein Klebebinder bekannt, bei dem das Transportsystem eine Vielzahl von Klammern
aufweist, die einzeln angetrieben auf einer Führungsbahn geführt werden. Hierzu sind
die Klammern an Führungswagen befestigt, die Rollen aufweisen, welche auf der Führungsbahn
laufen. Die bisher bekannten Führungsbahnen weisen gerade und kurvenförmige Teilstücke
auf, die durch Montage oder Schweissen miteinander verbunden werden und danach eine
geschlossene einheitliche Führungsbahn bilden.
[0006] Die bekannten Führungswagen haben vier fest zueinander angeordnete Führungsrollen.
Dies schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten der Führungsbahnen ein. Es ist nur ein
fester Radius möglich und zusätzlich haben die Führungsrollen beim Übergang vom geraden
zum kurvenförmigen Teilstück Spiel zur Führungsbahn und werden somit nicht genau geführt.
[0007] In einer weiteren bekannten Ausführungsform weisen die Führungswagen vier Führungsrollen
auf, die jeweils paarweise gegenüberliegend auf jeweils einem Drehschemel angeordnet
sind. Bei dieser Ausführungsform sind die Gestaltungsmöglichkeiten der Führungsbahn
grösser, so dass beispielsweise auch S-Kurven für die Führungsbahn verwendet werden
können. Allerdings ist die Herstellung der Führungswagen technisch aufwendiger und
teurer.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein alternatives Transportsystem zu schaffen,
welches technisch einfach und kostengünstig herstellbar ist und eine gute Führung
der Führungswagen gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss sowohl durch die Merkmale des Anspruchs 1 als
auch durch die Merkmale des Anspruchs 2 gelöst.
[0010] Gemäss der Erfindung weist die Buchbindemaschine zur Erstellung von Druckprodukten,
wie Bücher, Zeitschriften und Broschüren mehrere Bearbeitungsstationen auf. Hierzu
gehören beispielsweise eine Buchblockeinführstation, eine Buchrückenbearbeitungsstation,
eine Leimauftragsstation, ein Umschlaganleger und eine Andrückstation. Je nach herzustellendem
Produkt sind auch noch weitere Bearbeitungsstationen möglich. Die Buchblocks werden
mit einem Buchblocktransportsystem durch die einzelnen Bearbeitungsstationen transportiert.
Das Buchblocktransportsystem weist eine geschlossene Führungsbahn mit geraden, kreisbogenförmigen
und kurvenbahnförmigen Teilbereichen auf. Weiterhin weist das Buchblocktransportsystem
Klammern zum Einspannen der Buchblocks auf. Die Klammern weisen Führungswagen mit
Führungsrollen auf, die auf der Führungsbahn abrollen. Die Klammern werden hierzu
entweder gemeinsam oder einzeln über einen Antrieb angetrieben.
[0011] In einer ersten erfindungsgemässen Lösung weisen die Führungswagen zwei feststehende,
äussere Führungsrollen auf, die am Führungswagen befestigt sind und auf einer die
Aussenbahn der Führungsbahn bildenden Master-Bahn laufen, die aus geradlinigen, kreisbogenförmigen
und kurvenbahnförmigen Teilstücken bestehen kann. Zudem weisen die Führungswagen zwei
feststehemde, innere Führungsrollen auf, die am Führungswagen befestiget sind und
auf einer sich aus mathematisch-geometrischen Gesetzen ergebenden Slave-Bahn der Führungsbahn
laufen, welche ebenfalls aus geradlinigen, kreisbogenförmigen und kurvenbahnförmigen
Teilstücken bestehen kann. Dabei ist der Abstand der beiden inneren Führungsrollen
zueinander geringer, als der Abstand der beiden äusseren Führungsrollen zueinander.
Die Führungswagen sind zudem mit mindestens einem Antrieb gekoppelt der ausserhalb
der Führungsbahn angeordnet ist. Hierdurch wird gewährleistet, dass immer mindestens
drei Führungsrollen spielfrei an der Führungsbahn anliegen Zudem ist die Belastungssituation
für die inneren Führungsrollen insbesondere auf den geradlinigen und kreisbogenförmigen
Teilstücken deutlich verbessert, da hier die Belastung von zwei Führungsrollen getragen
wird.
[0012] In einer zweiten erfindungsgemässen Lösung weisen die Führungswagen zwei feststehende
äussere Führungsrollen auf, die auf einer die Außenbahn der Führungsbahn bildenden
Master-Bahn laufen und zwei feststehende innere Führungsrollen, die auf einer Slave-Bahn
laufen. Der Abstand der beiden inneren Führungsrollen zueinander ist geringer, als
der Abstand der beiden äusseren Führungsrollen zueinander.
[0013] In einer Ausführungsform der zweiten erfindungsgemässen Lösung laufen die beiden
feststehenden, inneren Führungsrollen auf einer sich nach mathematisch-geometrischen
Gesetzen ergebenden Slave-Bahn. In einer weiteren Ausführungsform der zweiten erfindungsgemässen
Lösung kann die Master-Bahn und/oder die Slave-Bahn aus geradlinigen, kreisbogenförmigen
und kurvenbahnförmigen Teilstücken bestehen. Auch bei dieser Lösung sind die Führungswagen
vorteilhaft mit mindestens einem Antrieb gekoppelt, der ausserhalb der Führungsbahn
angeordnet ist.
[0014] In einer Ausführungsform beider erfindungsgemässen Lösungen sind die äußere Führungsrollen
und die inneren Führungsrollen in etwa dreiecksförmig am Führungswagen befestigt.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist in den kurvenbahnförmigen Teilstücken nur jeweils
eine der inneren Führungsrollen mit der Slave-Bahn in Kontakt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mathematisch-geometrische Gesetz abhängig
von der Stellung der Führungsrollen zueinander, sowie von der Kontur der Master-Bahn.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das mathematisch-geometrische Gesetz
abhängig von der Stellung der mindestens drei jeweils an der Führungsbahn anliegenden
Führungsrollen zueinander, sowie von der Kontur der Master-Bahn.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet die Führungsbahn ein Oval
oder ein Dreieck oder ein Rechteck, insbesondere ein Quadrat mit geraden und kurvenförmigen
Teilbereichen.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Klebebinder in einer Übersichtsdarstellung,
- Figur 2
- ein Buchblocktransportsystem gemäss Stand der Technik,
- Figur 3
- ein beispielhaftes Buchblocktransportsystem,
- Figur 4
- ein weiteres beispielhaftes Buchblocktransportsystem mit innerer Master-Bahn,
- Figur 5
- ein zur Fig. 4 alternatives Buchblocktransportsystem mit äusserer Master-Bahn,
- Figur 6
- ein Buchblocktransportsystem nach Figur 4 mit Darstellung der Mittelpunktsbahnen der
Führungsrollen,
- Figur 7
- ein Buchblocktransportsystem einer erfindungsgemässen Buchbindemaschine mit zwei äusseren
und zwei inneren Führungsrollen sowie einer äusseren Master-Bahn und einer inneren
Slave-Bahn.
[0020] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Buchbindemaschine 1000 mit einem Teil des
zugehörigen Buchblocktransportsystems 1050, welches durch eine in Figur 2 dargestellte,
angetriebene umlaufende Kette mit daran befestigten Klammern 1002 gebildet wird. Der
Antrieb der umlaufenden Kette erfolgt über einen Antriebsmotor 13 beispielsweise von
einem Servomotor. Buchblöcke 100 werden von einer Zusammentragmaschine 1010 kommend
in Transportrichtung T der Buchbindemaschine 1000 zugeführt. Die Buchblöcke 100 werden
von Klammern 1002 ergriffen und zu einer ersten Bearbeitungsstation, einer Rückenbearbeitungsstation
1020, transportiert. Die Rückenbearbeitungsstation 1020 kann mehrere nicht dargestellte
Bearbeitungswerkzeuge besitzen. Der an seinem Rücken bearbeitete Buchblock 100 wird
weiter zu einer Leimauftragsstation 1030 transportiert und mit Klebstoff versehen.
In einer nachfolgenden Fälzelstation 1040 kann optional ein Fälzel aufgebracht werden.
In einer Vorrichtung zum Anlegen und Fixieren des Umschlages 1080 werden von einer
Umschlagzuführstation 1070 zugeführte Umschläge 101 an die Buchblöcke 100 angelegt
und fixiert und in der Vorrichtung zum Anpressen eines Umschlags 1085 angepresst und
miteinander verbunden. Anschliessend werden die Buchblöcke 100 weiter durch eine Kühlstrecke
1060 zu einer Beschnittstation 1090 (nicht näher dargestellt) transportiert.
[0021] Fig. 2 zeigt das Buchblocktransportsystem 1050 einer in Figur 1 dargestellten Buchbindemaschine
1000. Das Buchblocktransportsystem 1050 besteht aus mehreren Buchblockklammem 1002
die jeweils an Führungswagen 2 befestigt sind. Die Führungswagen 2 weisen eine Grundplatte
6 auf an der Führungsrollen 1, 1 a angebracht sind, die auf einer Führungsbahn 4 abrollen
(Figur 3). Die Buchblockklammem 1002 (von denen in Figur 2 der Übersichtlichkeit halber
nur drei gezeigt sind) sind in einem gleichen gegenseitigen Abstand zueinander über
eine Koppel 12 an einer Antriebskette 5 befestigt. Die Antriebskette 5 ist über Kettenräder
3 geführt, von denen einer mit einem Antriebsmotor 13 angetrieben ist. Aufgrund der
Verbindung der Klammern 1002 mit der Antriebskette 5 werden die Klammern 1002, und
damit die in den Klammern eingeklemmten Buchblocks 100 entlang der Führungsbahn 4
in Transportrichtung T von einer Bearbeitungsstation zur nächsten (1020, 1030, 1040,
1070, 1080, 1085, 1090) transportiert.
[0022] Fig. 3 zeigt beispielhaft den Aufbau eines Buchblocktransportsystems. Da es im Wesentlichen
auf die Führung der Führungswagen 2 ankommt, wurde in dieser Figur 3 auf die Darstellung
der Buchblockklammem 1002, sowie des Antriebssystems (3, 5, 13) verzichtet. Die Führungsbahn
4 besteht aus geradlinigen Teilstücken 7, kurvenbahnförmigen Teilstücken 8 und kreisbogenförmigen
Teilstücken 9. Die Führungswagen 2 weisen eine Grundplatte 6 auf an der die Führungsrollen
1, 1a fest angeordnet sind. Die drei Führungsrollen 1, 1a sind im Dreieck derart an
der Grundplatte 6 angeordnet, dass zwei Rollen 1 entweder auf der Aussenbahn oder
Innenbahn der Führungsbahn 4 laufen und die einzelne, gegenüberliegende Führungsrolle
1a auf der jeweils entsprechenden anderen Bahn. Die Bahn auf der die zwei Rollen 1
laufen ist die Master-Bahn 10. Durch die Festlegung der Zwangsbedingung, dass die
Rollen 1 und die Rolle 1 a immer Kontakt zur Bahn haben, ergibt sich somit für die
Slave-Bahn 11 auf der die Rolle 1a läuft ein ganz bestimmter, geometrisch-mathematischen
Gesetzen folgender Verlauf für die Slave-Bahn 11. Dieser mathematische Verlauf der
Slave-Bahn 11 ist abhängig vom Abstand der Innenbahn zur Aussenbahn, der Stellung
der drei Führungsrollen 1, 1a zueinander und dem Radius der Master-Bahn 10. Der Verlauf
der Master-Bahn 10, sowie der Verlauf der berechneten Slave-Bahn 11 kann in ein NC-Programm
zur mechanischen Bearbeitung umgesetzt werden. Die komplette Führungsbahn 4 kann dann
in einer Aufspannung gefertigt werden, so dass eine einteilige Führungsbahn 4 mit
sehr engen Toleranzen in allen Bahnbereichen entsteht. Hieraus ergibt sich vorteilhafter
Weise ein einfacher und kostengünstiger Aufbau von Führungsbahn 4 und Führungswagen
2. Des Weiteren ergibt sich ein nahezu spielfreier Lauf der Führungswagen 2 auf der
gesamten Führungsbahn 4. Weiterhin ergeben sich gute Kraft-und Momentaufnahmen durch
die im Dreieck angeordneten Führungsrollen 1, 1a.
[0023] Figur 4 zeigt beispielhaft eine Führungsbahn 4, bei der die Master-Bahn 10 die Innenbahn
ist, und die berechnete Slave-Bahn 11 die Aussenbahn der Führungsbahn 4 bildet. Die
Figur 5 zeigt eine alternative Lösung der Führungsbahn 4, bei der die Master-Bahn
10 die Aussenbahn ist, und die berechnete Slave-Bahn 11 die Innenbahn der Führungsbahn
4 bildet.
[0024] In Figur 6 ist beispielhaft anhand der Ausführung gemäss Figur 4 der Verlauf von
Master-Bahn und der berechneten Slave-Bahn dargestellt. Die mathematische Ermittlung
der Slave-Bahn ergibt sich aus den nachfolgenden Schritten:
- 1. Punkt P1n(x1n;y1n) liegt auf einer die Master - Bahn beschreibenden Funktion (Gerade, Kreis, Kreisbogen,
Polynom...) f(X;YMaster-Bahn). Am Punkt P1 befindet sich der Ausgangspunkt mit einer Schrittweite von Delta sn.
- 2. Punkt P2n(x2n;y2n) liegt auch auf der die Master - Bahn beschreibenden Funktion f(X;YMaster-Bahn) im Abstand von I2. D.h. der Schnittpunkt einer die Kreisbahn beschreibenden Funktion um den Punkt P1 mit dem Radius I2 (I22= x1n2+y1n2) mit f(X;YMaster-Bahn) liefert eine sinnvolle Lösung für P2n(x2n;y2n).
- 3. Durch die Punkte P1n(x1n;y1n) und P2n(x2n;y2n) geht eine Gerade gn mit dem Anstieg mn=(y2n-y1n)/x2n-x1n). Der arctan(mn) entspricht dem Winkel zwischen gn und der y - Achse des Bezugskoordinatensystems.
- 4. Die Abstände der Führungsrollen oder der Punkte P1nP3n =I3 und P1nP2n = I1 und P2nP3n =I2 sind konstruktiv festgelegt und damit bekannt. Damit lässt sich der Winkel (ϕ) zwischen
P1nP2n (gn) und P1nP3n über cos(ϕ)=(I32+I22-I12)/2*I3*I2 bestimmen. Die Koordinaten des Punktes P3n(x3n;y3n) lassen sich dann wie folgt ermitteln:

- 5. Durch Verschieben des Punktes P1 mit der Schrittweite Delta s erhält man Punktreihen
P11;P12...P1n, welche sich auf der Funktion f(X;YMaster-Bahn) befinden und P31;P32...P3n, welche die Funktion f(X;YSlave-Bahn) bilden.
- 6. Die eigentliche Führungsbahn ist eine Äquidistante der beiden Funktionen, welche
von der Wahl der Durchmesser der Führungsrollen abhängt.
- 7. CNC - Postprozessoren interpolieren die Punktereihen mit Geraden und Radien derart,
dass sich die so erzeugte Fräsbahn im Rahmen der vorgegebenen Toleranzfelder bewegt.
Je kleiner diese Toleranzfelder gehalten werden können, umso weniger Spiel hat der
Führungswagen mit drei feststehenden Führungsrollen auf der beschriebenen Führungsbahn.
[0025] Prinzipiell gibt es auch weitere mathematische Methoden den Verlauf der Slave-Bahn
zu ermitteln.
[0026] In den Figuren 2 bis 5 wurden beliebige Führungsbahnen 4 dargestellt. Es lassen sich
aber auch spezielle geometrische Führungsbahnen aus geraden und kurvenförmigen Teilbereichen
fertigen, die dann im Wesentlichen ein Oval, oder ein Dreieck, oder ein Rechteck,
insbesondere Quadrat bilden.
[0027] Figur 7 zeigt eine Ausführungsform des Buchblocktransportsystems einer erfindungsgemässen
Buchbindemaschine. Die Führungswagen 2 sind mit vier feststehenden Rollen 1,1a ausgestattet.
Die Master-Bahn 10 ist die äussere Bahn; auf dieser laufen die äusseren Führungsrollen
1. Die Slave-Bahn 11 ist die innere Bahn; auf dieser laufen die inneren Führungsrollen
1a. Die inneren Führungsrollen 1a sind so nah wie möglich beieinander positioniert.
Der Abstand der beiden äusseren Führungsrollen 1 zueinander ist wesentlich grösser
als der Abstand der beiden inneren Führungsrollen 1a, wodurch ein in etwa dreiecksförmiger
Aufbau der Rollen zueinander entsteht. Diese Ausführungsform weist alle Vorteile der
weiter oben beschriebenen Lösungen mit drei feststehenden Führungsrollen 1, 1a auf,
allerdings liegen auf den geradlinigen und kreisbogenförmigen Teilstücken immer vier
Führungsrollen 1, 1a an der Führungsbahn 4 an, was die Belastung für die inneren Führungsrollen
1a deutlich verbessert. Die dieser Ausführungsform sind nur konkave Führungsbahngeometrien
möglich und die Master-Bahn 10 muss die Aussenbahn sein. Anders als bei einer Lösung
mit drei Führungsrollen 1, 1a hat im Übergangsbereich vom geraden zum kreisbogenförmigen
Teilstück, also im kurvenförmigen Teilstück nur eine der inneren Rollen 1a mit der
Slave-Bahn Kontakt.
- 1
- Führungsrollen für Master-Bahn
- 1a
- Führungsrollen für Slave-Bahn
- 2
- Führungswagen
- 3
- Kettenrad
- 4
- Führungsbahn
- 5
- Antriebskette
- 6
- Grundplatte
- 7
- geradliniges Teilstück
- 8
- kurvenbahnförmige Teilstücke
- 9
- kreisbogenförmiges Teilstück
- 10
- Master-Bahn
- 11
- Slave-Bahn
- 12
- Koppel
- 13
- Antriebsmotor
- 14
- Mittelpunktsbahn der auf der Master-Bahn laufenden Führungsrollen
- 15
- Mittelpunktsbahn der auf der Slave-Bahn laufenden dritten Rolle
- 100
- Buchblock
- 101
- Umschlag
- 1000
- Buchbindemaschine
- 1002
- Buchblockklammer
- 1010
- Position Zusammentragmaschine
- 1020
- Position Rückenbearbeitungsstation
- 1030
- Position Leimauftragsstation
- 1040
- Position Fälzelstation
- 1050
- Buchblocktransportsystem
- 1060
- Position Kühlstrecke
- 1070
- Position Umschlagzuführstation
- 1080
- Position Umschlaganlegestation
- 1085
- Position Umschlaganpressstation
- 1090
- Position Beschnittstation
- T
- Transportrichtung
- P1, P2, P3
- Mittelpunkte der Führungsrollen
- P1n, P2n
- Punkte auf der Master-Bahn
- P3n
- berechneter Koordinationspunkt auf der Slave-Bahn
- gn
- Gerade
1. Buchbindemaschine (1000) zur Erstellung von Druckprodukten, wie Bücher, Zeitschriften,
und Broschüren mit mehreren Bearbeitungsstationen, wie beispielsweise Buchblockeinführstation,
Buchrückenbearbeitungsstation, Leimauftragsstation, Umschlaganleger und Andrückstation,
und mit einem Buchblocktransportsystem, das die Buchblocks (100) durch die einzelnen
Bearbeitungsstationen transportiert, wobei das Buchblocktransportsystem eine geschlossene
Führungsbahn (4) mit geraden (7), kreisbogenförmigen (9) und kurvenbahnförmigen (8)
Teilbereichen aufweist und Klammern (1002) zum Einspannen der Buchblocks, wobei die
Klammern (1002) Führungswagen (2) mit Führungsrollen (1, 1a) aufweisen, die auf der
Führungsbahn (4) abrollen, und wobei die Klammern (1002) gemeinsam oder einzeln über
einen Antrieb angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungswagen (2) zwei feststehende, äussere Führungsrollen (1) aufweisen, die
am Führungswagen (2) befestigt sind und auf einer die Außenbahn der Führungsbahn (4)
bildenden Master-Bahn (10) laufen, welche aus geradlinigen (7), kreisbogenförmigen
(9) und kurvenbahnförmigen (8) Teilstücken bestehen kann und dass die Führungswagen
(2) zwei feststehende, innere Führungsrollen (1a) aufweisen, die am Führungswagen
(2) befestigt sind und auf einer sich nach mathematisch-geometrischen Gesetzen ergebenden
Slave-Bahn (11) laufen, welche ebenfalls aus geradlinigen (7), kreisbogenförmigen
(9) und kurvenbahnförmigen (8) Teilstücken bestehen kann, wobei der Abstand der beiden
inneren Führungsrollen (1a) zueinander geringer ist, als der Abstand der beiden äusseren
Führungsrollen (1) zueinander, und wobei die Führungswagen (2) mit mindestens einem
Antrieb (3, 5, 12, 13) gekoppelt sind, der ausserhalb der Führungsbahn (4) angeordnet
ist.
2. Buchbindemaschine (1000) zur Erstellung von Druckprodukten, wie Bücher, Zeitschriften,
und Broschüren mit mehreren Bearbeitungsstationen, wie beispielsweise Buchblockeinführstation,
Buchrückenbearbeitungsstation, Leimauftragsstation, Umschlaganleger und Andrückstation,
und mit einem Buchblocktransportsystem, das die Buchblocks (100) durch die einzelnen
Bearbeitungsstationen transportiert, wobei das Buchblocktransportsystem eine geschlossene
Führungsbahn (4) mit geraden (7), kreisbogenförmigen (9) und kurvenbahnförmigen (8)
Teilbereichen aufweist und Klammern (1002) zum Einspannen der Buchblocks, wobei die
Klammern (1002) Führungswagen (2) mit Führungsrollen (1, 1a) aufweisen, die auf der
Führungsbahn (4) abrollen, und wobei die Klammern (1002) gemeinsam oder einzeln über
einen Antrieb angetrieben werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungswagen (2) zwei feststehende äussere Führungsrollen (1) aufweisen, die
auf einer die Außenbahn der Führungsbahn (4) bildenden Master-Bahn (10) laufen und
zwei feststehende innere Führungsrollen (1a) aufweisen, die auf einer Slave-Bahn (11)
laufen, wobei der Abstand der beiden inneren Führungsrollen (1a) zueinander geringer
ist, als der Abstand der beiden äusseren Führungsrollen (1) zueinander.
3. Buchbindemaschine (1000) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden feststehenden, inneren Führungsrollen (1a) auf einer sich nach mathematisch-geometrischen
Gesetzen ergebenden Slave-Bahn (11) laufen.
4. Buchbindemaschine (1000) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Master-Bahn (10) und/oder die Slave-Bahn (11) aus geradlinigen (7), kreisbogenförmigen
(9) und kurvenbahnförmigen (8) Teilstücken bestehen kann.
5. Buchbindemaschine (1000) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungswagen (2) mit mindestens einem Antrieb (3, 5, 12, 13) gekoppelt sind,
der ausserhalb der Führungsbahn (4) angeordnet ist.
6. Buchbindemaschine (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Führungsrollen (1) und die inneren Führungsrollen (1a) in etwa dreiecksförmig
am Führungswagen (2) befestigt sind.
7. Buchbindemaschine (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in den kurvenbahnförmigen Teilstücken (8) der Führungsbahn (4) nur eine der inneren
Führungsrollen (1 a) mit der Slave-Bahn (11) in Kontakt ist.
8. Buchbindemaschine (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das mathematisch-geometrische Gesetz abhängig ist von der Stellung der Führungsrollen
(1, 1a) zueinander, und der Kontur der Master-Bahn (10).
9. Buchbindemaschine (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das mathematisch-geometrische Gesetz abhängig ist von der Stellung zueinander der
beiden äussere Führungsrollen (1) sowie der zumindest einen mit der Slave-Bahn (11)
in Kontakt befindlichen inneren Führungsrollen (1a), und der Kontur der Master-Bahn
(10).
10. Buchbindemaschine (1000) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbahn (4) aus geraden (7) und kurvenförmigen (8) Teilbereichen besteht
die ein Oval oder ein Dreieck oder ein Rechteck, insbesondere Quadrat bilden.