[0001] Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen und betrifft
eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruch 1, sowie ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des verfahrensbezogenen Nebenanspruchs.
STAND DER TECHNIK
[0002] Seit langer Zeit werden Produkte oder einzelne Teile von komplexen Produkten, die
aus mehreren Systemen bestehen, mit Markierungen versehen, die möglichst fälschungssicher
und eindeutig lesbar sein sollen.
[0003] Häufig wird ein Markierwerkzeug rechnergesteuert entlang innerhalb eines vorgegebenen
Bereichs am Produkt verfahren, wobei eine Softwaresteuerung am Markierwerkzeug vorgesehen
ist, oder damit verbunden ist, die die für jeden Markiervorgang spezifischen Vorgaben
umsetzt. Dabei werden verschiedene Arten der Materialbearbeitung des Werkstücks verwendet:
das Ritzprägen und das Nadelprägen.
[0004] In der Deutschen Patentanmeldung
DE 10 2006 056 388 wird eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 offenbart, die das Ritzprägen
zur Markierung von Kraftfahrzeugkarosserien verwendet. Dort werden unter Anderem die
besonderen, dort gegebenen Anforderungen beschrieben, zum Beispiel, dass es eine besonders
hohe Fehleranfälligkeit für Verzerrungsfehler oder einen Versatz von Zeichen gibt,
die selbst bei einer relativ geringen Prägetiefe von 0,2 mm entstehen.
[0005] Die Verzerrungen oder nicht gewollten Abrundungen im Schriftbild in der Kontur von
Buchstaben oder Ziffern entstehen im Stand der Technik bei der Ritzprägung aufgrund
der dort erforderlichen großen seitlichen Kräfte beim seitlichen Verfahren des Ritzwerkzeugs
"im Graben" des Markierungsritzes durch Schlupf, Spiel, Verwindungen und nicht gewollter
Plastizität von Komponenten im Antriebssystem. Das Antriebssystem besteht im Stand
der Technik für Markierbewegungen in x- und in yRichtung jeweils im Wesentlichen aus
einem Elektromotor, der als Schrittmotor ausgebildet ist, dessen angetriebene, rotierende
Drehachse über einen Zahnradmechanismus und einen Zahnriemen auf einen Spindeltrieb
übertragen wird, der eine Bewegung in Längsrichtung ermöglicht, und einigen Lagerungen,
Gehäuseelementen und Kupplungselementen.
[0006] Diese Verzerrungen oder nicht gewollten Abrundungen von eckigen oder spitzeckigen
Zeichen (etwa bei 1, 2, 4, 7, M, N, R, T, V, W, Y, Z) lassen besonders diese Zeichen
oft unleserlich oder nichteindeutig lesbar erscheinen. Diese Ungenauigkeiten in der
Schrift werden in der industriellen Praxis, besonders bei automatisierter Bandfertigung
von zu markierenden Produkten in kurzen Zeittakten offenbar als unvermeidlich angesehen.
Weil aber eine Markierung immer eindeutig lesbar sein muss, und zweideutige Schreibweisen,
wo man etwa bestimmte Buchstaben oder Zahlen miteinander verwechseln kann wie etwa
ein B mit einer 8, oder eine 5 mit einer 6 oder ein O mit einer 0 (Null), oder ein
C mit einem G, werden dort Prüf- und Überwachungseinrichtungen eingesetzt, die automatisch
arbeiten und solche Fehler entdecken.
[0007] Abgesehen davon, dass solche Prüf- und Kontrollverfahren selbst ausfallen können
und dann die gesamte, im Bandbetrieb stattfindende Produktion verlangsamen, worauf
auch in der oben genannten Veröffentlichung hingewiesen wird, entsteht manchmal auch
ein materieller Schaden dadurch, dass bei einer fehlerhaften Markierung unter besonderen
Umständen das gesamte Teil, das die Markierung trägt, unbrauchbar geworden ist und
verschrottet oder anderweitig entsorgt werden muss. Bei hochwertigen Teilen ist dies
ein bedeutender Nachteil, denn man wirft ein Produkt oder ein Teil dessen weg, das
abgesehen von der fehlerhaften Markierung ja völlig funktionstüchtig ist. Dies ist
abgesehen von den Kosten allein aus Umweltschutzgründen bereits nicht hinnehmbar.
[0008] Da es aber speziell bei der Markierung von hochwertigen Teilen extrem wichtig ist,
dass das Teil nur und ausschließlich über die Markierung individualisiert und eindeutig
rückverfolgbar ist, scheint es, dass in der industriellen Praxis eine unter Umständen
umfangreiche Material- und Energievergeudung im Einzelfall trotz aller wirtschaftlichen
und umweltrelevanten Nachteile hinzunehmen ist.
[0009] Die Aufgaben der vorliegenden Erfindung bestehen daher erstens darin, die eingangs
genannten Markierungsvorrichtungen so zu verändern, dass im Schriftbild derart deutliche
Verbesserungen realisiert werden, dass eine wie im Stand der Technik beschriebene,
intensive Kontrolle der Qualität der Markierung vermieden werden kann, und zweitens
darin, die Markierungsverfahren derart zu verändern, dass der Ausschuss durch fehlmarkierte
Teile verringert werden kann.
VORTEILE DER ERFINDUNG
[0010] Der erfindungsgemäße Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 löst die erstgenannte
Aufgabe. Der erfindungsgemäße Gegenstand mit den Merkmalen des verfahrensbezogenen
Nebenanspruchs löst die zweitgenannte Aufgabe.
[0011] In den Unteransprüchen finden sich vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen
des jeweiligen Gegenstandes der Erfindung.
[0012] Die vorliegende Erfindung beinhaltet die Erkenntnis, dass es vorteilhaft ist, Maßnahmen
zu treffen, die so zuverlässig eine fehlerfreie Markierung herstellen können, dass
man sich den großen apparate- und softwarebezogenen Aufwand einsparen kann, der sonst
notwendig wäre, um allzu häufig entstehende Fehler in der Markierungsschrift zu überwachen,
zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
[0013] Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Markierung
eines Werkstücks mit einem Markierwerkzeug offenbart, das mittels eines Antriebssystems
bewegbar ist, wobei das Antriebssystem mindestens einen Linearmotor enthält, der die
Bewegung des Markierwerkzeugs in einer vorgegebenen Richtung bewirkt.
[0014] Ein Antriebssystem mit einem Linearmotor ersetzt dabei ein Antriebssystem mit herkömmlichem
Elektromotor, wie im Stand der Technik genau bei Markierungsvorrichtungen bekannt,
dessen rotatorische Bewegung durch einen Spindeltrieb und einen Riemenantrieb erst
in eine lineare Bewegung umgewandelt werden muss, die dann für das Verfahren des Markierwerkzeugs
beim Markiervorgang benötigt wird, um zum Beispiel einen gerade verlaufenden Strichabschnitt
auf dem Werkstück zu markieren, wie er etwa beim Schreiben eines I, T, L, etc. bei
der Erstellung des vertikal - hiernach folgend y-Richtung genannt - verlaufenden Buchstabenteils
oder einer Zahl erforderlich ist.
[0015] Der horizontal verlaufende Teil eines Buchstabens oder einer Zahl kann entweder wie
herkömmlich, durch ein Antriebssystem mit rotatorisch arbeitenden Elektromotor realisiert
werden oder - vorzugsweise - ebenfalls durch einen Antrieb mit Linearmotor.
[0016] Die elektromotorisch bewirkte Bewegung des Linearmotors kann dabei direkt - das heißt
insbesondere mit nur wenigen dazwischen liegenden Bauteilen, Materialverbindungen
oder Gelenken - nahezu spielfrei und nahezu schlupffrei auf das Markierwerkzeug übertragen
werden. Im Stand der Technik ist dies aufgrund der genannten Spindeln oder Zahnrad-
oder Zahnriemenantriebe nicht der Fall. Das erfindungsgemäße Antriebssystem mit Linearmotor
ist aus dem gleichen Grund auch weniger verformungs- insbesondere weniger verwindungsanfällig,
da der Kraftfluss vom Linearstator über den Linearläufer direkt über eine starr mit
dem Läufer verbundene Montageplatte auf das Markierwerkzeug gehen kann.
[0017] Diese technischen Effekte sind in der Summe alle besonders gut geeignet, ein gattungsgemäßes
Markierwerkzeug zu verbessern, denn die Verringerung des Spiels und des Schlupfes
bewirkt ebenso wie die Verringerung der Bauteilverwindung bei den beim Markieren in
Metall notwendigen hohen Druckkräften auf das Markierwerkzeug orthogonal zur Verfahrbewegung
eine sehr exakte Erzeugung von Markierzeichen.
[0018] Das heißt, alle positiven Wirkungen des Linearmotorantriebs beim Markieren kumulieren
sich vorteilhaft zu einem positiven Gesamtergebnis, nämlich einer im Verhältnis zum
Stand der Technik sehr exakten Markierschrift, auch wenn ein hartes Material wie Stahl
markiert werden soll. Damit ergibt sich gerade für die Anwendung des genauen Positionierens
und ortsgenauen Verfahrens, wie es beim Markieren in Stahl erforderlich ist, ein besonderer
synergetischer Effekt.
[0019] Ein weiterer Vorteil des Antriebs mit Linearmotor ist die geringere Baugröße die
sich für die Markiervorrichtung ergibt. Gerade beim Markieren von Kraftfahrzeugkarosserien
ist dies ein bedeutender Vorteil, denn die Markierorte sind bei diesem wichtigen Anwendungsfall
häufig aufgrund wenig freien Raums um den Markierort herum schlecht zugänglich.
[0020] Beim Markieren ist es häufig erforderlich, Markierungsritzungen nicht nur in einer
Richtung, sondern auch orthogonal oder nahezu orthogonal dazu, also klassisch in x-
und in y- Richtung zu bewirken. Auf diese Weise können Buchstaben oder Ziffern mit
einfach programmierbaren Treiberprogrammen computergesteuert markiert werden. Für
diesen Fall ist es vorteilhaft, auch für die zweite Richtung, hier für die x- Richtung,
an der Markiervorrichtung ein Antriebssystem mit Linearmotor vorzusehen. Bevorzugt
übernimmt ein erstes Antriebssystem mit Linearmotor die Verfahrbewegung in einer Referenzrichtung
am Werkstück, beispielsweise die x-Richtung horizontal am Werkstück in gebrauchsfähigem
Endzustand, und ein zweites Antriebssystem ebenfalls mit Linearmotor übernimmt die
davon unabhängige, zweite Koordinatenrichtung, etwa eine zur erwähnten x-Richtung
senkrecht oder nahezu senkrecht stehende y- Richtung.
[0021] Dabei sind die beiden Antriebssysteme mit den beiden Linearmotoren miteinander, und
der zweite Linearmotor mit dem Werkzeug mechanisch so starr und robust verkoppelt,
dass sich ein nahezu spiel- schlupf- und verwindungsfreies Markieren auch in Stahl
ergibt, wobei Fehlerquellen im Antriebsstrang im Vergleich zum Stand der Technik minimiert
sind. Ein weiterer Vorteil tritt bei Verwendung von zwei Linearmotoren hinzu, der
darin besteht, dass die beiden Linearmotoren auf sehr einfache Weise miteinander mechanisch
gekoppelt werden können, indem man sie um 90 Grad zueinander gedreht einfach übereinander
angeordnet und befestigt. Die Befestigung kann über eine einzige oder über zwei getrennte
Zwischenplatten erfolgen, die bei manchen kommerziell erhältlichen Linearmotoren ohnehin
Bestandteil des Produktes sind.
[0022] Prinzipiell können die beiden Linearmotoren beliebig zueinander crientiert sein,
solange die Anordnung ihre technische Aufgabe erfüllt. Die Reihenfolge der Bauelemente
Stator (ST) und Läufer (L) kann also je nach den individuell vorherrschenden Randbedingungen
am Markierort nach den Regeln der Kombinatorik variiert werden, wobei sich etwas unterschiedliche
Baugrößen, und Kippmomente ergeben können: Von oben nach unten im Sinne des nachfolgenden
Ausführungsbeispiels sind dabei folgende Kombinationen möglich:
ST-L---L_ST, oder
ST-L --- ST-L, oder
L-ST---L-ST, oder
L-ST---ST-L,
wobei die drei Bindestriche jeweils eine feste, spielfreie Verbindung bevorzugt über
eine zwischenliegende Zwischenplatte symbolisieren, und die außenliegenden Elemente
jeweils fest an einer Abstützvorrichtung, im Ausführungsbeispiel der krafteinleitende
Stempel 21, der an der Grundplatte 20 befestigt ist, bzw. fest an einem Werkzeugträgerkörper,
der bevorzugt ebenfalls als Platte ausgebildet ist, montiert sind.
[0023] Da an die Läufer jeweils die elektrischen Kabel angeschlossen sind, kann es vorteilhaft
sein, die Läufer benachbart anzuordnen.
[0024] Dabei dienen die Platten, die die elektrischen Bauteile wie Läufer und Stator umgeben,
die im Ausführungsbeispiel als Grundplatte, Zwischenplatte und Werkzeugträgerplette
bezeichnet sind, bevorzugt als Verankerungsort für Führungselemente, wie zum Beispiel
Schienen, die dann korrespondierende geführte Bauteile wie Schlitten beweglich geführt
lagern. Auf diese Weise können die Läufer sehr spielfrei geführt relativ zu den Statoren
bewegt werden. In Abwesenheit dieser Platten können die Führungselemente alternativ
direkt an den elektrischen Bauteilen befestigt werden.
[0025] Sollten sich durch extreme Bewegungen der beiden Läufer große Kippmomente ergeben
zwischen dem krafteinleitenden Stempel und der Werkzeugspitze, so sollten diese Momente
durch zusätzliche Abstützvorrichtungen bei Bedarf abgefangen werden.
[0026] Aus dieser erfindungsgemäß bewirkten, mechanisch extrem direkten Kopplung zwischen
dem ersten der beiden Linearmotoren über den zweiten Linearmotor bis zur Markierspitze
selbst ergibt sich ein weiterer Vorteil gegenüber dem Stand der Technik bezüglich
der Kontrolle der Markierspitzenbewegung, die gerade beim automatisierten Markieren
von höchster Wichtigkeit ist:
[0027] Im Stand der Technik, sei es mittels Schrittmotor oder Servomotor, endet der Regelkreis
in Richtung Markierspitze - und damit die direkte Kontrellmöglichkeit des Schreibvorgangs
- bei der Bewegung desjenigen Motors, der mechanisch am nächsten an der Markierspitze
gekoppelt ist. Das bedeutet, dass nur die Bewegung dieses Motors Eingang in den Regelkreis
findet, dass aber die eigentliche Bewegung der Markierspitze, die ja über eine relativ
zur erfindungsgemäßen Lösung sehr lose und mit viel Spiel ausgeprägte Kopplung mit
diesem Motor verbunden ist, gar keinen Eingang in den Regelkreis findet. Bezüglich
der Kontrolle des Markierschreibvorgangs kann das nachteilige Folgen haben, wenn zum
Beispiel ein Zahnriemen locker ist, oder eine Lagerung eines Kopplungsbauteils defekt
ist, und die Markierspitze infolgedessen relativ unkontrollierte Bewegungen macht,
denn der Regelkreis "denkt" ja nur bis zum Motor mit, und nicht bis zur Markierspitze.
Markierfehler werden also nicht mit diesem Regelkreis erkannt, und man benötigt dafür
einen zweiten Kontrollmechanismus, der etwa auf einer visuellen Kontrolle durch einen
Menschen beruht.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Markierwerkzeug umfasst der Regelkreis jedoch praktisch
die Markierspitze selbst und deren Bewegung, nämlich aufgrund der Tatsache, dass die
Markierspitze direkt und unverrückbar ohne mechanische Kopplungsglieder mit dem einen
Linearmotor verbunden ist- quasi ein einziges "einstückiges" Bauteil bildet, und dieser
wiederum mit dem anderen Linearmotor ebenfalls direkt und unverrückbar verbunden ist,
und somit mechanisch gesehen ebenfalls ein einziges "einstückiges" Bauteil bildet.
Wenn beispielsweise aufgrund einer Inhomogenität in dem zu ritzenden Material beim
Ritzen eines Zeichens ein vertikaler Strich nicht lang genug geworden ist, so "merkt
das die Regelung" aufgrund eines einfachen Soll-Ist-Vergleichs, da der Versatz in
y-Richtung ein Stück weit hinter dem Sollwert zurückgeblieben ist. Nun kann die Kontrolle
der Markierbewegung direkt über den Regelkreis erfolgen, der die Bewegung der Markierspitze
bewirkt. Im vörgenannten Fall kann das Ritzen dieses vertikalen Strichs beispielsweise
mit der gleichen oder einer erhöhten Druckkraft wiederholt werden, solange bis der
Sollwert erfüllt ist. Alternativ kann der vertikale Strich zu seiner anderen Seite
hin verlängert werden, wo keine Inhomogenität zu erwarten ist. Das Zeichen sitzt dann
als Ganzes beispielsweise in y-Richtung 2 mm tiefer als im Idealfall, aber es ergibt
sich trotz Materialinhomogenität immer noch eine hervorragende Schriftqualität. Sollte
sich also beispielsweise aus der Regelung ergeben, dass ein Zeichen nicht gut genug
markiert worden ist, so kann der Markiervorgang zeichenweise wiederholt werden, und
dies, ohne dass eine separate visuelle Kontrolle erfolgen braucht. Dies spart Kosten
und Produktionszeit.
[0029] Bezüglich des Aspekts der erfindungsgemäß starren Kopplung der beteiligten Komponenten
sei Folgendes für ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ergänzt:
[0030] Wenn die Markierung und die Einritzung nach unten erfolgen soll, und sich die Markiervorrichtung
nach oben abstützen kann, um mit der erforderlichen Kraft in das zu markierende Material
eindringen zu können - trägt eine in sich starre Montageplatte auf ihrer Unterseite
das Markierwerkzeug in Form einer Markierspitze und gleichzeitig auf ihrer Oberseite
die Magnete des Linearstators für die y- Richtung. Der Linearläufer für die y- Richtung
ist auf der Unterseite einer zweiten Montageplatte befestigt, die auf ihrer Oberseite
gleich den Linearläufer für die x-Richtung trägt. Der Linearstator für die x- Richtung
ist auf einer dritten Montageplatte befestigt, die der Kopplung an einen Roboterarm
oder an einen Abstützarm dient, damit die erforderliche Markierkraft in z-Richtung
auch während des Verfahrens in x- und in y-Richtung aufgebracht werden kann.
[0031] Bezogen auf den genannten Anwendungsfall bei dem in der Praxis häufig automatisierten
Schritt des Markierens von Karosserien für Kraftfahrzeuge sollte ein dem Markieren
vorgelagerter Überprüfungsschritt erfolgen, der feststellt, ob an der primär zu verwendenden
Markierstelle zum Beispiel Schweißperlen oder andere extrem störende Effekte im Werkstück
vorhanden sind, die einer zulässigen Markierung prinzipiell im Wege stehen. Diese
Überprüfung kann manuell durch Streichen mit der Hand über die Markierstelle erfolgen
oder auch automatisiert durch entsprechende optisch und / oder mechanisch arbeitende
Abtastsysteme gemäß Stand der Technik. Sobald diese Überprüfung "grünes Licht gibt",
kann nun der erfindungsgemäße Markiervorgang mit der erfindungsgemäßen Markiervorrichtung
erfolgen, ohne dass es einer aufwändigen Kontrolle wie im eingangs genanten Stand
der Technik bedarf, da erfindungsgemäß eine sehr exakte Markierschrift bewirkt wird.
Es reicht also die ohnehin stattfindende, ohnehin in den meisten Fertigungsanlagen
vorgesehene manuelle Kontrolle und Sichtkontrolle aus, um die Qualität des Markierergebnisses
zu überprüfen.
[0032] Im Vergleich zum Stand der Technik können somit weitere, sekundäre Kosten eingespart
werden. Insbesondere wird die Markierung ausfallsicherer, fälschungssicherer, da exakter
geschrieben werden kann, und aufgrund der geringeren Baugröße der Markiervorrichtung
kann ein Werkstück an noch schlechter zugänglichen Stellen markiert werden, ein Vorteil,
der sich ebenfalls positiv auf die Fälschungssicherheit auswirkt.
[0033] Auch die Kosten der Markiervorrichtung sind geringer als im Stand der Technik, denn
die erfindungsgemäße Markiervorrichtung beinhaltet diverse Bauteile nicht, insbesondere
die vorgenannten Spindeltriebe und Zahnriemen samt Zahnrädern.
[0034] Weiter kann die Markierung schneller erfolgen, denn es gibt weniger bewegte Teile,
die beschleunigt und abgebremst werden müssen. Dies verringert die Taktzeiten bei
einer automatisierten Fertigung am Band. Bei einer handgeführten halbautomatischen
Anlage wird dadurch der Werker zeitlich entlastet. Gegebenenfalls kann auch die Bandgeschwindigkeit
erhöht werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht auch vom verfahrensbezogenen
Aspekt betrachtet, eine zeichenweise Wiederholung eines Markiervorgangs, falls ein
Zeichen zu undeutlich geritzt wurde. Dies spart Produktionszeit ein und ermöglicht,
dass Taktzeiten eingehalten werden können, auch wenn die Markierung auf inhomogener
Unterlage erfolgt, was im Stand der Technik die Produktion durcheinander bringt, da
beispielsweise eine Karosserie aus der Bandfertigung herausgenommen werden muss, um
sie manuell weiter zu bearbeiten.
[0035] Des Weiteren besteht ein Vorteil gegenüber dem Stand der Technik darin, dass aufgrund
der im Stand der Technik, vorhandenen diversen Antriebsteile zwischen Motor und Werkzeug
dort mehr Teile mechanisch verschleißen. Der Verschleiß einer erfindungsgemäßen, bevorzugten
Markiervorrichtung mit zwei Linearmotoren beschränkt sich auf die mechanischen Linearführungen
für die Läufer in x- bzw. in y- Richtung und auf das Markierwerkzeug.
[0036] In vorteilhafter Weise können erfindungsgemäß nun auch Markierungsvorgänge durchgeführt
werden, die nach dem Stand der Technik zumindest bei vielen automatisierten Fertigungsprozessen
nicht möglich waren:
[0037] So kann bei zeichenweiser Kontrolle ein "missglücktes" Markierungszeichen mit dem
gleichen Markierwerkzeug unkenntlich gemacht oder zum Beispiel mittels Überschreiben
mit "X"-Buchstaben als ungültig gekennzeichnet werden, und der Markierungsschriftzug
an neuer Stelle begonnen oder mit dem missglückten Zeichen an neuer Stelle fortgesetzt
werden.
[0038] Aufgrund der geometrischen Exaktheit der erfindungsgemäß hergestellten Markierungsschriftzüge
können diese nun auch in deutlich kleinerer Darstellung mehrfach als Kontrollschriftzüge
an dem Produkt aufgebracht werden. So wird die Fälschungssicherheit erhöht. Beispielsweise
kann der Markierungsschriftzug in einer nur ca. 3 mm hohen Schrift in der Nähe des
Original- Schriftzuges auf das zu markierende Produkt aufgebracht werden.
[0039] Alternativ oder zusätzlich können auch prüf-Ziffernfolgen in der Nähe der Originalmarkierung
oder an anderer Stelle aufgebracht werden, die nach einem nur beim Hersteller des
Produkts bekannten Algorithmus erzeugt bzw. geprüft werden können. So wird die Fälschungssicherheit
weiter erhöht.
[0040] Die erfindungsgemäße Idee ermöglicht es aufgrund der geringen Baugröße der Markiervorrichtung
sogar, einen dritten Antrieb für die z- Richtung in die Markiervorrichtung zu integrieren.
Der Antrieb für die z-Richtung liegt beispielsweise direkt dort, wo die Gegenkraft
für das Markieren aufgebaut wird, also entfernt von dem Markierwerkzeug. Der Läufer
für die z-Richtung ist mit dem Stator der darunterliegenden Montageplatte für die
x- oder y-Richtung direkt verbunden. Der Linearstator für die z-Richtung ist hingegen
mit der Kopplungsplatte für die Erzeugung der Markiergegenkraft verbunden. Um eine
Bewegung in z- Richtung zu bewirken, ist die Kopplung zwischen z-Läufer und z-Stator
so gehemmt, dass die für die Ritzung in z-Richtung erforderliche Auflagekraft des
Markierwerkzeus vorhanden ist. Erst ein Steuerstrom in z-Richtung bewirkt dann eine
darüber hinaus gehende Kraft und eine resultierende Bewegung des Z-Läufers. Daraus
ergibt sich der Vorteil, dass auch gewölbte Flächen mit einer Wölbung in z-Richtung
markiert werden können. Dies ist ein markanter Vorteil gegenüber dem Stand der Technik,
der dies nicht ohne Komplikationen zulässt.
[0041] Des Weiteren liegt ein weiterer Vorteil der geometrischen Exaktheit der Markierungsschrift,
die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt werden kann, darin, dass man die
Markierungsschrift kleiner gestalten kann, wobei sie dennoch exakt lesbar bleibt.
Oder man ergänzt die Markierungsschrift mit einer Prüfziffernfolge, die nach geheimen
Algorithmen beim Hersteller erzeugt und mit kleineren Buchstaben oder Ziffern an einem
anderen Ort am Produkt markiert wird. Dies erhöht die Fälschungssicherheit gegen minderwertige
Plagiatprodukte.
[0042] Wenn keine kommerziell erhältlichen Standardlinearmotoren für den Zusammenbau einer
erfindungsgemäßen Markiervorrichtung verwendet werden müssen, sondern Sonderanfertigungen
möglich sind, so kann die erfindungsgemäße Markiervorrichtung mit noch kleinerer Baugröße
gefertigt werden, indem man die zwischen den beiden Linearmotoren liegende Montageplatte
weglässt und sie so gestaltet, dass sie nach unten zu dem einen Linearmotor hin als
Motorbestandteil, z.B. als Stator wirkt, und nach oben zu dem anderen Linearmotor
hin ebenfalls als Motorbestandteil, dann als Läufer wirkt. Das Werkzeug kann dann
auch ohne eigene Kopplungsplatte an die nach unten zeigende Läuferplatte angesetzt
werden, in dem man das Markierwerkzeug mit einer geeigneten Verrastung dort stabil
fixiert. Analog kann mit der Kopplung zum abstützenden Element auf der nach oben zeigenden,
äußeren Statorplatte verfahren werden.
ZEICHNUNGEN
[0043] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine erfindungsgemäße Markiervorrichtung freigelegt ohne Gehäuse mit einem ersten
Linearmotor in y- Richtung und einem zweiten Linearmotor in x-Richtung in einer perspektivischen
Ansicht von schräg unten auf das Markierwerkzeug,
- Figur 2
- zeigt die Vorrichtung aus Figur 1 in einer Explosionsdarstellung.
- Figur 3
- zeigt die Vorrichtung aus Figur 1 von schräg oben.
- Figur 4a
- zeigt die Vorrichtung aus Figur 3 von schräg oben mit einer zusätzlichen Einspannvorrichtung
an einem Federbeindom im Motorraum eines Kraftfahrzeugs,
- Figur 4b
- zeigt einen Teilausschnitt aus der Darstellung aus Figur 4a von links auf Figur 4a
schauend, wobei nur die Einspannvorrichtung an dem Federbeindom gezeigt ist, und wobei
die Spannbacken unter den Innenrand des Federbeindoms greifend in einer freigelegten
Ansicht dargestellt sind.
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0044] In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Komponenten.
[0045] Figur 1 und Figur 3 veranschaulichen, dass die Markiervorrichtung 10 versehen ist
mit einem ersten Linearmotor 16, der für die Verfahrbewegung in y- Richtung und einem
zweiten Linearmotor 18, der für die Verfahrbewegung in x-Richtung eingerichtet ist.
[0046] Die Markiervorrichtung 10 ist so eingerichtet, dass sie von oben her mit einer gewissen
Kraft nach unten in z-Richtung gedrückt werden kann, die groß genug ist, um das Markierwerkzeug
12, ein nach unten gerichteter Kegel mit Öffnungswinkel von 120° mit einer gehärteten
Spitze, wie im Stand der Technik gebräuchlich, in das zu markierende Material, hier
im Ausführungsbeispiel Stahl, in z- Richtung nach unten einzudrücken und einen Graben
im Material zu bewirken, wenn sie durch die genannten Linearmotoren in x- und y-Richtung
angetrieben oder einer Kombination aus beiden Richtungen verfahren wird.
[0047] Damit die Kraft in z-Richtung erzeugt werden kann, ist am oberen Endabschnitt der
Markiervorrichtung 10 eine Grundplatte 20 aus gehärtetem Aluminium vorgesehen, die
die Kräfte aufnehmen kann, die von einem Einspannwerkzeug über einen Stempel 21 auf
die Grundplatte 20 ausgeübt werden.
[0048] An der Unterseite der Grundplatte 20 ist der zweite Linearmotor 18 für die x- Richtung
befestigt.
[0049] Im Einzelnen ist die Statorplatte 32 des Linearmotors 18 direkt an der Grundplatte
20 an deren Unterseite befestigt. Die Läuferplatte 34 des Linearmotors 18 liegt planparallel
zur Statorplatte 32 im Abstand von ca. 0,5 mm. Die beiden Platten sind flächenparallel
relativ zueinander beweglich, gehalten in Führungsvorrichtungen, bestehend aus jeweils
randseitig zu den Platten angeordneten Führungsschienen 36 und Führungsschlitten 38.
[0050] An den beiden Längsrändern der Statorplatte 32 mit den Permanentmagneten sind je
eine Führungsschiene 36 an der Grundplatte 20 mittels nicht dargestellter Verschraubungen
befestigt. Die Läuferplatte mit den elektrischen Spulen weist an ihren beiden Längsrändern
jeweils zwei kugelgelagerte Führungsschlitten 38 auf, die die Führungsschienen 36
jeweils formschlüssig umgreifen. Die Schlitten 38 sind nahe genug an den Querkanten
der Läuferplatte angeordnet, um zu verhindern, dass die magnetischen Kräfte die Läuferplatte
34 durch ein eventuell in z-Richtung wirkendes Kippmoment aus der flächenparallelen
Lage zur Statorplatte 32 herausbringen. Die vier Führungsschlitten 38 sind an einer
ersten Zwischenplatte 24 fest verschraubt. Die Läuferplatte 34 ist an der ersten Zwischenplatte
24 fest verklebt und vorteilhafter Weise ebenfalls mit ihr verschraubt. Die elektrische
Ansteuerung der Läuferplatte 34 erfolgt über mit ihr verbundene elektrische Anschlüsse,
wie im Stand der Technik bekannt.
[0051] Die Linearmotoren besitzen eine integrierte Rückmeldesensorik für die Position, um
einen geschlossenen Regelkreis mit Soll-Ist-Vergleich zu ermöglichen.
[0052] Eine zweite Zwischenplatte 25 ist mit der ersten Zwischenplatte 24 fest verschraubt
und/ oder verklebt. An dieser zweiten Zwischenplatte ist nach unten hin in Richtung
Markierspitze 12 prinzipiell der gleiche Aufbau an Bauteilen für den Linearmotor 16
befestigt, wie oben für den Linearmotor 18 für die Bewegung der Markierspitze in x-Richtung
beschrieben worden ist, nur dass die Läuferplatte 44 in y-Richtung, also senkrecht
zur x- Richtung hin- und her bewegbar ist. Alle Bauteile sind daher um 90° um die
z-Achse gedreht und um 180° wahlweise um die x- oder um die y-Achse gedreht.
[0053] Die Beschreibung des Aufbaus für den Linearmotor 16 ergibt sich also aus der vorangegangenen
Beschreibung für den Linearmotor 18.
[0054] Die Statorplatte 42 des Linearmotors 16 ist fest mit der Werkzeugträgerplatte 28
verbunden. An dieser Platte 28 ist das Markierwerkzeug 12 in Form der Markierspitze
befestigt, wie im Stand der Technik bekannt.
[0055] Die elektrischen Anschlüsse der Läuferplatten 34, 44 für die x- und die y- Richtung
sind mit einer erfindungsgemäß vorgesehenen Steuerungseinrichtung verbunden, die eine
Treiberlogik zur Ausführung der Markierspitzenbewegung und Schnittstellenlogik zur
Anbindung einer computergesteuerten Steuerungssoftware enthält, mit der die erfindungsgemäße
Markiervorrichtung zum Beispiel per Laptop eingerichtet werden kann, so dass eventuell
auch eine Anbindung an eine komplexe Automatisierungslogik erfolgen kann, die ihrerseits
ein Teil einer gegebenenfalls robotergestützten, automatisierten Produktionssteuerung
sein kann.
[0056] Figur 2 zeigt der Vollständigkeit halber und zur Erhöhung der Klarheit die Vorrichtung
aus Figur 1 und 3 in einer Explosionsdarstellung.
[0057] Figur 4a zeigt die Vorrichtung aus Figur 3 von schräg oben mit einer zusätzlichen
Einspannvorrichtung 50 an einem Federbeindom 52 im Motorraum eines Kraftfahrzeugs.
[0058] Die Einspannvorrichtung 50 enthält einen im Querschnitt L-förmig ausgebildeten Winkelstreifen,
der als Spannbügel 51 die Kräfte überträgt, der massiv aus 4 mm Edelstahl gefertigt
ist. Er kann vorteilhaft im Stand der Technik übliche Hilfsmittel wie T-Träger-artige
Profilverstärkungen oder dergleichen aufweisen, die eine Verformung des L unter Krafteinwirkung,
wie beim Betrieb des Markiervorgangs erforderlich, vermeiden helfen.
[0059] Der vertikale Schenkel des L setzt an der Grundplatte 20 möglichst verwindungssteif
befestigt an.
[0060] Der horizontal gezeichnete Schenkel des L ist verwindungssteif am vertikalen Schenkel
einerseits, und andererseits am Federbeindom eines PKW befestigt gezeigt, wie besonders
aus Figur 4b klar werden soll.
[0061] Figur 4b zeigt einen Teilausschnitt aus der Darstellung aus Figur 4a von links auf
Figur 4a schauend, wobei nur der Verspannmechanismus der Einspannvorrichtung 50 an
dem Federbeindom 56 gezeigt ist, und wobei die Spannbacken 60 unter den oberen Innenrand
58 des Federbeindoms greifend in einer freigelegten Ansicht dargestellt sind. Gestrichelt
gezeichnet sind die Spannbacken in der nicht-verspannten Stellung.
[0062] Ein Gehäuse 55 enthält einen Pneumatikantrieb und vier Spannarme an deren Endabschnitt
jeweils eine Spannbacke angeordnet ist. Der horizontale Schenkel 54 des L-förmigen
Spannbügels hat eine runde Ausnehmung, durch die vier Spannarme mit den Spannbacken
60 nach unten hindurchtreten und unter den oberen Innenrand des Federbeindoms eintreten
können. Dargestellt sind aus Gründen verbesserter Klarheit nur zwei der vier Spannbacken
60. Die Spannbacken 60 können durch den nicht dargestellten Pneumatikantrieb radial
auseinanderbewegt werden, und sich so unter dem Innenrand nach allen 4 Richtungen
hin, jeweils um 90° versetzt, verspannen. Damit ist der horizontale Schenkel 54 des
Spannbügels fest zwischen dem Federbeindom und dem Gehäuse 55 des Pneumatikantriebs
verspannt. Damit ist eine kraftschlüssige Verbindung vom Federbeindom über die Spannbacken,
das Gehäuse 55 auf den Spannbügel und von dort auf die oben angeordnete Grundplatte
20 geschaffen. Damit ist auch eine Gegenkraft erzeugt, die den Kräften entspricht,
die für das Markieren notwendig ist.
[0063] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels vorstehend
beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise
modifizierbar.
[0064] Anstelle oder in Kombination mit der beschriebenen Einspannvorrichtung kann die zum
Markieren notwendige Kraft in z-Richtung auch durch eine reibschlüssig eingebrachte
Druckkraft in Höhe von 1000 bis 2000 N auf das Markierwerkzeug erzeugt werden. Oder
es kann ein weiterer Spannbügel auf analoge Weise an einer zweiten Stelle in der Umgebung
des zu markierenden Bereichs angesetzt werden.
[0065] Bei Werkstücken, die markiert werden sollen und nicht aus Stahl oder Aluminium bestehen,
sondern aus nichtmetallischen Stoffen oder Stoffverbünden aufgebaut sind, wie etwa
aus kohlenstofffaserverstärkten Verbundmaterial CFK, oder aus anderen Verbundwerkstoffen
hergestellt sind, wird anstelle einer Ritzung eine Fräsung verwendet. Dabei rotiert
ein Fräskopf relativ schnell und schert kleine Schichten des Materials ab. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist auch für solche fräsende Materialbearbeitung in vorteilhafter Weise
verwendbar. Dabei wird ein Fräskopf als Werkzeug anstelle der Markierspitze eingesetzt,
und die Auflagekraft in z-Richtung wird deutlich verringert. Der doppelte Linearmotorantrieb
kann jedoch ebenso vorteilhaft verwendet werden.
[0066] Schließlich können die Merkmale der Unteransprüche im Wesentlichen frei miteinander
und nicht durch die in den Ansprüchen vorliegende Reihenfolge miteinander kombiniert
werden, sofern sie unabhängig voneinander sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0067]
- 10
- Markiervorrichtung
- 12
- Markierwerkzeug
- 16
- Linearmotor in y-Richtung
- 18
- Linearmotor in x-Richtung
- 20
- Grundplatte
- 21
- krafteinleitender Stempel
- 24
- erste Zwischenplatte
- 25
- zweite Zwischenplatte
- 28
- Werkzeugträgerplatte
- 32
- Statorplatte von 18
- 34
- Läuferplatte von 18
- 36
- Führungsschienen,
- 38
- Führungsschlitten,
- 42
- Statorplatte von 16
- 44
- Läuferplatte von 16
- 50
- Einspannvorrichtung
- 51
- Spannbügel
- 52
- vertikaler Schenkel
- 54
- horizontaler Schenkel
- 55
- Gehäuse für Pneumatikantrieb
- 56
- Federbeindom
- 58
- oberer Innenrand am Federbeindom
- 60
- Spannbacken
- 62
- Karosserieblech
1. Vorrichtung (10) zur Markierung eines Werkstücks (62) mit einem Markierwerkzeug (12),
das mittels eines Antriebssystems bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebssystem mindestens einen Linearmotor (16, 18) enthält, der die Bewegung
des Markierwerkzeugs in einer vorgegebenen Richtung bewirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei für die Bewegung des Markierwerkzeugs (12) in zwei
unabhängigen Richtungen jeweils ein Linearmotor (16,18) vorgesehen ist, und die beiden
Linearmotoren direkt oder über eine Zwischenplatte (24, 25) miteinander verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei eine Grundplatte (20) vorgesehen ist, an der ein
erster Linearmotor (18) befestigt ist, und eine Werkzeugträgerplatte (28) vorgesehen
ist, an der ein zweiter Linearmotor (16) befestigt ist, und
a) ein Läufer (34) des ersten Linearmotors mit dem Läufer (44) des zweiten Linearmotors
fest verbunden ist, oder
b) ein Läufer (34) des ersten Linearmotors mit dem Stator (42) des zweiten Linearmotors
fest verbunden ist, oder
c) ein Stator (32) des ersten Linearmotors mit dem Läufer (44) des zweiten Linearmotors
fest verbunden ist, oder
d) ein Stator (32) des einen Linearmotors mit dem Stator (42) des anderen Linearmotors
fest verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die
ein Treiberprogramm implementiert, das zwei unabhängige Koordinatenrichtungen für
die Bewegung des Markierwerkzeugs (12) verwendet, wobei für die Bewegung des Markierwerkzeugs
(12) für jede Koordinatenrichtung jeweils ein Linearmotor (16, 18) vorgesehen ist,
und wobei beide Linearmotoren (16, 18) von der Steuereinrichtung Stellimpulse bekommen,
um das Markierwerkzeug (12) gemäß in die Steuereinheit eingegebener Markierungsvorgaben
zu führen.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Markierwerkzeug (12)
eine gehärtete Spitze, ein Nadelprägekopf oder ein Fräskopf ist.
6. Produkt, enthaltend ein Werkstück, insbesondere ein Karosseriebauteil (62), das mit
einer Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche markiert worden ist.
7. Verfahren zur Markierung eines Werkstücks, wobei eine Vorrichtung (10) nach einem
der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6 für die Markierung verwendet wird.
8. Verfahren zur Markierung eines Produkts, das ein Werkstück (62) enthält, wobei das
Werkstück (62) mit einem Markierwerkzeug (12) markiert werden soll, wobei die Bewegung
des Markierwerkzeugs (12) in zwei unabhängigen Richtungen jeweils mittels eines Linearmotors
(16, 18) durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Regelkreis verwendet wird, der zeichenweise eine Entscheidung trifft, ob ein
markiertes Zeichen bestimmte, vorgegebene Qualitätsanforderungen erfüllt, und der
bei Nichterfüllung vorbestimmte weitere Schritte durchführt.
9. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei einer der folgenden weiteren Schritte
durchgeführt wird:
a) das Zeichen wird nochmals mit dem Markierwerkzeug (12) nachmarkiert, oder
b) das Zeichen wird als ungültig gekennzeichnet und die Markierung mit dem Zeichen
an einer neuen Stelle auf dem Werkstück (62) fortgesetzt, oder
c) die Markierung wird an einer neuen Stelle auf dem Werkstück (62) von vorne begonnen,
10. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch, wobei es den Schritt enthält, die Markierung
des Produkts auf demselben oder einem anderen Markierungswerkstück (62) in kleinerem
oder gleichem Größenmaßstab darzustellen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung (10) zur Markierung eines Werkstücks (62) mit einem Markierwerkzeug (12),
das mittels eines Antriebssystems bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebssystem zwei Linearmotoren (16, 18) enthält, wobei für die Bewegung des
Markierwerkzeugs (12) in zwei unabhängigen Richtungen die beiden Linearmotoren direkt
oder über eine Zwischenplatte (24, 25) übereinander angeordnet und miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei für die Bewegung des Markierwerkzeugs (12) in zwei unabhängigen Richtungen
jeweils genau ein Linearmotor (16,18) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch
1 oder 2, wobei eine Grundplatte (20) vorgesehen ist, an der ein erster Linearmotor (18) befestigt
ist, und eine Werkzeugträgerplatte (28) vorgesehen ist, an der ein zweiter Linearmotor
(16) befestigt ist, und
a) ein Läufer (34) des ersten Linearmotors mit dem Läufer (44) des zweiten Linearmotors
fest verbunden ist, oder
b) ein Läufer (34) des ersten Linearmotors mit dem Stator (42) des zweiten Linearmotors
fest verbunden ist, oder
c) ein Stator (32) des ersten Linearmotors mit dem Läufer (44) des zweiten Linearmotors
fest verbunden ist, oder
d) ein Stator (32) des einen Linearmotors mit dem Stator (42) des anderen Linearmotors
fest verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, die ein Treiberprogramm implementiert,
das zwei unabhängige Koordinatenrichtungen für die Bewegung des Markierwerkzeugs (12)
verwendet, wobei für die Bewegung des Markierwerkzeugs (12) für jede Koordinatenrichtung
jeweils ein Linearmotor (16, 18) vorgesehen ist, und wobei beide Linearmotoren (16,
18) von der Steuereinrichtung Stellimpulse bekommen, um das Markierwerkzeug (12) gemäß
in die Steuereinheit eingegebener Markierungsvorgaben zu führen.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Markierwerkzeug (12)
eine gehärtete Spitze, ein Nadelprägekopf oder ein Fräskopf ist.
6. Produkt, enthaltend ein Werkstück, das mit einer Vorrichtung (10) nach einem der vorstehenden
Ansprüche markiert worden ist, bei dem der Markierungsschriftzug eine Höhe von 3 Millimetern
oder weniger besitzt.
7. Produkt nach Anspruch 6, wobei das Werkstück ein Karosseriebauteil (62) ist.