[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flaschenträger aus Kunststoff gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Genauer gesagt handelt es sich um einen Flaschenträger
mit einem Fachwerk, das eine Vielzahl an Flaschenaufnahmen aufweist, wobei die Flaschenaufnahmen,
insbesondere jede Flaschenaufnahme, durch einen Bodenabschnitt und einen oder mehrere
Seitenwandabschnitte begrenzt wird.
[0002] Getränke werden traditionell in Flaschenkästen mit sortenreinen Einheiten von 10
bis 24 Flaschen zum Kauf angeboten. In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Trend
abgezeichnet, wonach sich das Kaufverhalten immer mehr hin zu einzelnen Produkten
in kleinen Mengen verändert hat, d.h., dass die Kunden eine höheren Vielfalt an Getränken
wünschen und aufgrund von beschränkten Lagerungsmöglichkeiten, z. B. in Stadtwohnungen,
jede Getränkesorte in kleineren Stückzahlen erwerben wollen.
[0003] Vor diesem Hintergrund ist man schon vor längerer Zeit dazu übergegangen, kleinere
Flaschengebinde in Einheiten bestehend aus vier bis acht Flaschen, vorwiegend aus
sechs Flaschen (sog. "Six Packs") zum Verkauf anzubieten. Der Kunde soll verleitet
werden, ein komplettes Gebinde zu kaufen. Diese Gebinde sind meist in Trägern aus
Kartonagen verpackt oder mit Schrumpffolien umwickelt. Trotz dieser kleineren Gebindeeinheiten,
welche durch den Kunden komplett erworben werden sollen, hat sich gezeigt, dass selbst
diese kleinen Gebinde durch den Kunden aufgerissen werden, um lediglich einzelne Flaschen
davon zu kaufen oder sich ein eigenes Sortiment aus Einzelflaschen zusammenzustellen.
Nach dem Aufreißen des Gebindes muss der Kunde jedoch dann lose Flaschen nach Hause
transportieren.
[0004] Selbstverständlich bestünde grundsätzlich die Möglichkeit, einen der oben angesprochenen
Träger aus Kartonage dafür zu verwenden. Jedoch haben diese Träger eine so geringe
Eigenstabilität, dass diese nur mit ganz bestimmten dafür abgestimmten Flaschengrößen
funktionieren. Ferner handelt es sich hierbei bei den Kartonagenträgern um eher Einwegprodukte,
die sehr leicht einreißen und bei Feuchtigkeit leicht durchweichen, so dass diese
oftmals nicht einmal für den Rücktransport des Leerguts eingesetzt werden können.
Schrumpffolienverpackungen sind nach dem Aufreißen überhaupt nicht mehr verwendbar.
Somit besteht ein Bedarf für eine Transportverpackung.
[0005] Heutige Lösungen wie starre Träger sind meistens nicht volumenreduzierbar oder nur
nestbar. Textilträger oder Clipshalterungen, wie sie z.B. in
EP 1 934 112 A1 beschrieben sind, haben die Nachteile, dass sie keine ausreichende Stabilität bieten
und die Flaschen aneinander schlagen.
[0006] Aus
DE 10 135 292 A1 ist ein Flaschenträger aus Kunststoff bekannt, der mit einem Trägerboden zur Aufnahme
mehrerer Flaschen und zwei seitlich mit dem Trägerboden verbundenen Stützgliedern
versehen ist, welche zusammenklappbar und mit einander verbindbar sind, um die auf
den Trägerboden gestellten Flaschen seitlich zu stützen. Dieser aus Kunststoff gefertigte
Träger ist gegenüber einer Lösung aus Kartonage wesentlich stabiler und über einen
längeren Zeitraum wieder verwendbar, hat jedoch diverse Nachteile. So müssen die Flaschen
eine bestimmte Größe haben, um überhaupt in das durch den Flaschenträger aufgespannte
Gerippe zu passen bzw. nicht Gefahr zu laufen, seitlich aus dem Flaschenträger herauszufallen.
Ferner lassen sich in den Flaschenträger, wenn sich dieser in der geschlossenen Trageposition
befindet, keine weiteren Flaschen hineinstellen oder herausnehmen. Im geöffneten Zustand
hingegen bietet der Träger nur geringen Halt für die bereits im Träger befindlichen
Flaschen, weshalb die Flaschen mit dem geöffneten Träger nicht transportiert werden
können. Wenn also der Kunde Flaschen unterschiedlicher Sorten kaufen will, muss er
den Träger an einer Stelle deponieren und die einzelnen Flaschen unterschiedlicher
Sorten, die durchaus weit voneinander im Getränkemarkt oder Supermarkt aufgestellt
sein können, zum Träger bringen, um ihn anschließend zu verschließen. Schließlich
ist der in der Druckschrift
DE 10 135 292 A1 beschriebene Flaschenträger in der geöffneten und auseinander geklappten Stellung
sehr ausladend und in der geschlossenen und zusammengeklappten Stellung sehr voluminös,
so dass dieser im Leerzustand relativ viel Lagerplatz beansprucht.
[0007] Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen
Flaschenträger bereitzustellen, welcher die oben genannten Nachteile des Standes der
Technik beseitigt. Insbesondere soll der Flaschenträger dem Kunden ermöglichen, sein
individuell zusammengestelltes Flaschensortiment sicher nach Hause zu tragen.
[0008] Insbesondere soll der erfindungsgemäße Flaschenträger wieder verwendbar sein und
eine höhere Festigkeit und Formbeständigkeit aufweisen. Wenn möglich soll sich sein
Leervolumen reduzieren lassen und schließlich soll dieser eine verbesserte Handhabung
bei der Zusammenstellung eines Getränkesortiments seitens des Kunden ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen Flaschenträger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Ein erfindungsgemäßer Flaschenträger ist, insbesondere einstückig, aus Kunststoff
gefertigt und weist ein Fachwerk mit einer Vielzahl an Flaschennestern bzw. Flaschenaufnahmen
auf. Jede Flaschenaufnahme wird durch einen oder mehrere Bodenabschnitte und durch
Seitenwandabschnitte begrenzt. Erfindungsgemäß weisen die Seitenwandabschnitte und/oder
der Bodenabschnitt an ausgewählten Stellen Knick- oder Faltabschnitte auf, um das
Fachwerk im Leerzustand zur Volumenreduzierung zusammenfalten bzw. -knicken zu können.
Selbstredend kann der Flaschenträger bzw. das Fachwerk auch wieder aufgefaltet werden,
wodurch sich die Flaschenaufnahmen auffalten, um darin Flaschen stellen zu können.
[0011] Bei den Knick- oder Faltabschnitten kann es sich erfindungsgemäß um gezielt geometrisch
gestaltete Abschnitte handeln, z. B. kann die Wandstärke des entsprechenden Seitenwandabschnitts
oder Bodenabschnitts im Bereich der Knick- oder Faltabschnitte reduziert sein. Bei
den Knick- oder Faltabschnitten kann es sich um Filmscharniere handeln, an welchen
sich die an sich steifen und allenfalls nur unter plastischer Verformung knickbaren
Seitenwandabschnitte bzw. Bodenabschnitten falten oder knicken lässt. Erfindungsgemäß
sind diese Abschnitte so gestaltet, dass diese reversibel auseinander- und zusammengefaltet
werden können, ohne dass die Knick- oder Faltabschnitte dabei Schaden nehmen.
[0012] Somit kann der Flaschenträger aufgrund von sogenannten Filmscharnieren, die sich
im Boden und den Trenn- bzw. Seitenwänden befinden, zusammengefaltet werden, damit
dieser platzsparend transportiert, aber auch im Handel für den Kunden separat zur
Verfügung gestellt werden kann.
[0013] Da der Flaschenträger aus Kunststoff gefertigt ist, weist er neben einer höheren
Festigkeit auch eine höhere Widerstandfähigkeit gegen Feuchtigkeit auf. Das Mehrgewicht
gegenüber einem Träger aus Kartonagen ist vernachlässigbar. Aufgrund des vorgesehenen
Fachwerks bietet der Flaschenträger einen ausreichenden Halt für die in die Flaschenaufnahmen
gestellten Flaschen, ohne dabei irgendwelche Teile des Flaschenträgers miteinander
verbinden oder lösen zu müssen. Im Grunde genommen weist der erfindungsgemäße Flaschenträger
alle Vorteile eines gewöhnlichen Flaschenkastens mit einem Fachwerk auf, hat jedoch
noch den zusätzlichen Vorteil, dass dessen Leervolumen mittels gezielt vorgesehenen
Knick- oder Faltabschnitten in dem Fachwerk bzw. in den das Fachwerk definierenden
oder aufspannenden Wänden reduziert werden kann, so dass die erfindungsgemäßen Flaschenträger
platzsparend im Getränkemarkt bzw. Supermarkt vorgehalten werden können. Gleiches
gilt für den Kunden zu Hause, da sich der wieder verwendbare Flaschenträger, wenn
sich die Getränkeflaschen im Kühlschrank befinden, platzsparend verstauen lässt. Im
Grunde genommen handelt es sich bei dem Erfindungsgegenstand um eine volumenreduzierbare
Transportverpackung in Form eines Flaschenträgers, die keinen großen Platzbedarf im
Handel hat und aufgrund seiner Wiederverwendbarkeit dort oder beim Kunden auch zu
keinem zusätzlichen Restmüll führt.
[0014] Der für vier bis zehn Flaschen, insbesondere für sechs Flaschen geeignete Flaschenträger,
ist vorzugsweise aus einem Teil, insbesondere aus einem einstückigen dreidimensionalen
Körper, gefertigt. Dadurch erhält der Träger eine hohe Stabilität bei geringen Fertigungskosten,
da dieser füge- oder montagefrei bzw. in der eigentlichen Nutzform hergestellt wird,
d.h. kein Zusammenbau, Kleben oder Zusammenstecken erforderlich ist.
[0015] Aufgrund der typischen Bauform mit Flaschenaufnahmen bzw. Flaschennestern ergibt
ferner eine sichere Transporteinheit, so dass die Flaschen nicht gegeneinander schlagen
oder aus dem Träger herausfallen können.
[0016] Gemäß einem Aspekt der Erfindung liegen mehrere Knick- oder Faltabschnitte in einer
Schnittebene des Fachwerks. Dadurch lässt sich das Fachwerk in einer definierten Ebene
zusammenklappen oder zusammenfalten. Vorzugsweise weist das Fachwerk mehrere, vorzugsweise
parallel zueinander angeordnete, Schnittebenen mit solchen Knick- oder Faltabschnitten
auf, so dass sich entsprechend angrenzende Wandabschnitte parallel zueinander verschieben,
d.h. aufeinander zu oder voneinander weg, lassen.
[0017] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist das Fachwerk mehrere parallel zueinander angeordnete
Reihen von Flaschenaufnahmen auf, wobei das Fachwerk so ausgestaltet ist, dass es
im Bereich oder entlang jeder Flaschenaufnahmereihe faltbar ist. Anders angedrückt
lässt sich der Abstand zwischen den Seitenwänden der Flaschenaufnahmereihe durch Falten
der Quer- bzw. Trennwände dieser Flaschenaufnahmenreihe verringern, insbesondere auf
Null, und durch Auseinanderfalten oder Strecken der Quer- bzw. Trennwände dieser Flaschenaufnahmenreihe
vergrößern. Anders ausgedrückt lässt sich die Flaschenaufnahmereihe zwischen einer,
vorzugsweise komplett, zusammengefalteten Stellung und einer, vorzugsweise komplett,
geöffneten oder aufgespannten Stellung bringen.
[0018] Faltet der Benutzer jede Flaschenaufnahmenreihe komplett zusammen, so beträgt die
Breite des Fachwerks in etwa der Summe der Wandstärken aller Seitenwände, welche die
Flaschenaufnahmenreihen seitlich begrenzen.
[0019] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weisen die Seitenwandabschnitte mehrere parallel
zueinander angeordnete erste (nicht faltbare) Seitenwandabschnitte und ein oder mehrere
parallel zueinander angeordnete zweite (faltbare) Seitenwandabschnitte auf. Die ersten
Seitenwandabschnitte und die zweiten Seitenwandabschnitte verlaufen zueinander senkrecht,
wobei die Knick- oder Faltabschnitte nur in den zweiten Seitenwandabschnitten vorgesehen
sind. Dadurch wird die Faltbewegung definiert und somit die Handhabung durch den Benutzer
vereinfacht, da dieser den Flaschenträger nur in eine bestimmte Richtung falten kann
und somit nicht nachdenken muss, wie die Faltung des Fachwerks vorgenommen werden
muss.
[0020] Gemäß einem Aspekt der Erfindung befinden sich die Knick- oder Faltabschnitte an
einem Verbindungsabschnitt zwischen zwei Seitenwandabschnitten, insbesondere zwischen
einem ersten Seitenwandabschnitt und einem zweiten Seitenwandabschnitt, und/oder einem
Verbindungsabschnitt zwischen einem, insbesondere ersten, Seitenwandabschnitt und
einem Bodenabschnitt und/oder mittig in einem, insbesondere zweiten, Seitenwandabschnitt
und/oder mittig in dem Bodenabschnitt. Dadurch lassen sich die im nicht gefalteten
bzw. geknickten Zustand senkrecht zu den ersten Seitenwandabschnitten verlaufenden
zweiten Seitenwandabschnitte so falten, dass diese im komplett gefalteten Zustand
möglichst parallel und flächig aneinanderliegend ausgerichtet sind. Gleiches gilt
für den Bodenabschnitt, der vorzugsweise nach unten wegknickt oder alternativ bei
nicht komplett bis zum Boden erreichenden Seitenwänden auch nach innen knicken kann.
[0021] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist der Bodenabschnitt einer Flaschenaufnahme oder
einer Reihe von Flaschenaufnahmen nur mit zwei einander gegenüberliegenden, insbesondere
ersten, Seitenwandabschnitten verbunden. Anders ausgedrückt sind nur die nicht faltbaren,
insbesondere ersten, Seitenwandabschnitte mit dem Boden verbunden und die faltbaren
Seitenwandabschnitte nicht mit Bodenabschnitt verbunden. Dadurch können die Bodenabschnitte
gleichzeitig mit dem Falten der zweiten Seitenwandabschnitte gefaltet werden.
[0022] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist der Flaschenträger einen mittig angeordneten
Handgriff auf. Vorzugsweise kann dieser aus dem Fachwerk herausragen. Durch den mittig
oder zentral angeordneten Handgriff kann das Gewicht sehr leicht ausbalanciert werden.
Außerdem lassen sich auf diese Weise durch den Kunden zwei erfindungsgemäße Flaschenträger
rechts und links tragen.
[0023] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist der Handgriff einstückig mit einem, insbesondere
nicht faltbaren ersten, Seitenwandabschnitt ausgebildet. Somit kann der Handgriff
parallel zu den nicht faltbaren Seitenwandabschnitten ausgerichtet sein.
[0024] Gemäß einem Aspekt der Erfindung weist der Flaschenträger mehrere Reihen von Flaschenaufnahmen
auf, wobei sich jede Reihe von Flaschenaufnahmen zusammenfalten lässt. Somit bestimmt
die Anzahl der Reihen an Flaschenaufnahmen die Anzahl der Faltungen.
[0025] Gemäß einem Aspekt weist die Flaschenreihe nur eine Faltung auf. Alternativ können
mehrere Faltabschnitte pro Flaschenreihe vorgesehen sein, um z. B. eine Reihe zweifach
oder dreifach falten zu können. Die Knick- oder Faltabschnitte können so gestaltet
sein, dass sie sich nur in eine bestimmte Richtung falten oder knicken lassen. Gemäß
einem Aspekt falten oder knicken sich die Seitenwandabschnitte alle in die gleiche
Richtung. Alternativ können sich bestimmte Seitenwandabschnitte auch in entgegengesetzte
Richtungen falten lassen. Dies hat z. B. den Vorteil, dass die jeweils äußeren Seitenwandabschnitte
des Fachwerks sich nach innen knicken oder falten lassen, um so die Seitenprojektionsfläche
des zusammengefalteten Flaschenträgers im Vergleich zum aufgestellten oder aufgespannten
Zustand nicht zu vergrößern.
[0026] Gemäß einem Aspekt der Erfindung können die falt- oder knickbaren Seitenwandabschnitte
und/oder Bodenabschnitte im Bereich der Knick- oder Faltabschnitte zusammenwirkende
Rastelemente aufweisen, welche die Seitenwandabschnitte und/oder Bodenabschnitte in
der aufgespannten oder gestreckten Stellung werkzeuglos arretieren. Auf diese Weise
kann die Eigenstabilität des Flaschenträgers erhöht werden, um z. B. kleinere, die
Flaschenaufnahmen nicht komplett ausfüllende Flaschen tragen zu können, ohne dabei
Gefahr zu laufen, dass die Seitenwandabschnitte oder Bodenabschnitte zusammenknicken.
[0027] Gemäß einem zusätzlichen oder alternativen Aspekt wird der Bodenabschnitt gestreckt
oder aufgespannt, wenn die faltbaren Seitenwandabschnitte gestreckt oder aufgespannt
werden und der Bodenabschnitt gefaltet, wenn die faltbaren Seitenwandabschnitte gefaltet
werden. Insbesondere werden die faltbaren Seitenwandabschnitte durch Einsetzen einer
die Flaschenaufnahme ausfüllenden Flasche gestreckt oder aufgespannt. Auf diese Weise
wird ein sich selbst stabilisierendes System aus Flaschenträger und Flaschen geschaffen,
da die Flaschen den faltbaren Flaschenträger aufspannen und so dem Flaschenträger
eine stabile abstellbare und tragbare Form verleihen.
[0028] Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die faltbaren, insbesondere zweiten, Seitenwandabschnitte
lediglich durch Einsetzen einer Flasche in die Flaschenaufnahme steck- oder aufspannbar.
Dies Erleichtert die Handhabung des Flaschenträgers.
[0029] Ein alternativer und unabhängiger Aspekt der Erfindung ist auf das Fachwerk alleine
gerichtet, welches insbesondere einstückig aus Kunststoff gefertigt ist und eine Vielzahl
an Flaschenaufnahmen aufweist. Jede Flaschenaufnahme dieses Fachwerks wird dabei durch
einen Bodenabschnitt und Seitenwandabschnitten begrenzt, wobei die Seitenwandabschnitte
und/oder der Bodenabschnitt an ausgewählten Stellen Knick- oder Faltabschnitte, insbesondere
in Form von Materialverdünnungen, vorzugsweise Filmscharniere, aufweisen, um das Fachwerk
im Leerzustand zur Volumenreduzierung zusammenfalten zu können.
[0030] Das erfindungsgemäße Fachwerk weist mit Ausnahme eines Handgriffs alle Vorteile des
erfindungsgemäßen Flaschenträgers auf und lässt sich z.B. als austauschbarer und faltbarer
Fachwerkmodul oder -einsatz in einem Flaschenkasten bzw. Transportbehälter verwenden
und aufgrund der Faltbarkeit platzsparend lagern.
[0031] Ein alternativer und unabhängiger Aspekt der Erfindung ist auf ein Herstellungsverfahren
des erfindungsgemäßen Flaschenträgers bzw. des Fachwerks gerichtet, wobei sich das
Verfahren dadurch auszeichnet, dass der Flaschenträger bzw. das Fachwerk einstückig
aus Kunststoff im Spritzgießverfahren hergestellt wird und das Fachwerk mit gefalteten,
insbesondere halbgefalteten, Seitenwandabschnitten und/oder Bodenabschnitten gegossen
wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0032]
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Vorderansicht eines faltbaren Flaschenträgers gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im aufgespannten Zustand;
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Rückansicht eines faltbaren Flaschenträgers gemäß
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im aufgespannten Zustand;
Fig. 3 zeigt eine perspektivische Vorderansicht eines faltbaren Flaschenträgers gemäß
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im halbgefalteten Zustand; und
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Vorderansicht eines faltbaren Flaschenträgers gemäß
der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im mit Flaschen gefüllten Zustand.
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
[0033] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Flaschenträgers
2, welcher ein Fachwerk 4 und ein zentral angeordneten Hand- oder Tragegriff 6 aufweist,
mit welchem das Tragen des Flaschenträgers 2 ermöglicht bzw. erleichtert wird. Der
Flaschenträger 2 ist einstückig aus einem Kunststoff, insbesondere im Spritzgießverfahren
mit Wandstärken im Bereich von ca. 0,3 mm bis 3 mm gefertigt.
[0034] Das Fachwerk 4 hat eine im Wesentlichen quaderförmige Form mit insgesamt sechs Flaschenaufnahmen
8, wobei die sechs Flaschenaufnahmen 8 in zwei Reihen ä drei Flaschenaufnahmen angeordnet
sind. Die Flaschenaufnahmen 8 werden durch drei in Längsrichtung und zueinander parallel
verlaufende Längswände 10 (erste Seitenwandabschnitte) und insgesamt acht quer dazu
verlaufende Quer- bzw. Trennwände 12 (zweite Seitenwandabschnitte) sowie bodenseitig
durch sechs Bodenabschnitte 14 definiert bzw. begrenzt. Das Fachwerk 4 weist somit
im Wesentlichen rechteckförmige, genauer gesagt quadratische, Flaschenaufnahmen 8
auf. Die Höhe der Seitenwandabschnitte 10 und 12 ist so gewählt, dass diese bis zum
Flaschenhals reichen, so dass eingestellte Falschen sicher aufgenommen sind.
[0035] Der Handgriff 6 ist einstückig mit der mittleren, die beiden Flaschenreihen trennenden
Längswand 10 ausgebildet. Der Handgriff 6 ist im Wesentlichen U-förmig oder bügelförmig
ausgebildet, wobei unterhalb des Handgriffs 6 die Mittellängswand 10 unterbrochen
ist.
[0036] Wie insbesondere aus der Fig. 2 erkennbar ist, welche eine perspektivische Rückansicht
des Flaschenträgers 2 zeigt, weisen alle zweite Seitenwandabschnitte 12 in Querrichtung
mittig einen in Höhen- bzw. vertikaler Richtung der zweiten Seitenwandabschnitte 12
und über deren gesamte Höhe erstreckenden geschwächten Abschnitte bzw. Faltabschnitte
16 versehen, an welchem die Wandstärke der zweiten Seitenwandabschnitte 12 derart
verringert ist, dass sich die beiden Hälften der zweiten Seitenwandabschnitte 12 entlang
dieser Faltabschnitte 16 knicken bzw. falten lassen.
[0037] Ferner sind die Randabschnitte der zweiten Seitenwandabschnitte 12 ebenfalls geschwächt,
so dass auch die Abschnitte, an denen die zweiten Seitenwandabschnitte an den ersten
Seitenwandabschnitten 10 verbunden sind, Faltabschnitte 18 darstellen, um die zweiten
Seitenwandabschnitte 12 bezüglich der ersten Seitenwandabschnitte 10 knicken bzw.
falten zu können.
[0038] Auch die Bodenabschnitte 14 weisen in Querrichtung mittig und jeweils zu beiden Seiten
angeordnete und sich in Längsrichtung des Flaschenträgers 2 erstreckende geschwächte
Bodenabschnitte bzw. Faltabschnitte 20 und 22 auf, so dass sich die zweiten Seitenwandabschnitte
12 und die Bodenabschnitte 14 wie in der Fig. 3 gezeigt knicken bzw. falten lassen.
[0039] Die Fig. 3 zeigt den Flaschenträger in einer halb gefalteten Stellung. Der erfindungsgemäße
Flaschenträger 2 lässt sich jedoch weiter zusammenfalten, bis schließlich die drei
ersten Seitenwandabschnitte 10 unter Zwischenschaltung der gefalteten oder geknickten
zweiten Seitenwandabschnitte 12 flächig aneinander liegen.
[0040] Bei allen Faltabschnitten 16, 18, 20 und 22 handelt es sich im Wesentlichen um sogenannte
Filmscharniere, die reversibel von einer gestreckten (siehe Fig. 1) in eine geknickte
(siehe Fig. 3) Position und umgekehrt bringbar sind, ohne dabei Schaden zu nehmen.
Die Faltabschnitte 16, 18, 20 und 22 sind vorzugsweise so konstruktiv gestaltet, dass
die zweiten Seitenwandabschnitte 12 und die Bodenabschnitte 14 sich allesamt in eine
bevorzugte, in der Fig. 3 gezeigte, Richtung knicken, wenn eine äußere Kraft auf die
beiden äußeren ersten Seitenwände 10 aufgebracht wird. Mit anderen Worten knicken
oder falten sich die zweiten Seitenwandabschnitte 12 allesamt in eine Richtung und
die Bodenabschnitte 14 nach unten weg.
[0041] Um zu bewerkstelligen, dass sich die Bodenabschnitte 14 in der in der Fig. 3 gezeigten
Form, d.h. nach unten, knicken lassen, sind diese lediglich mit den ersten Seitenwandabschnitten
10 verbunden. Aus den Fign. 1 und 2 ist ferner erkennbar, dass die zweiten Seitenwandabschnitten
12 zu den Bodenabschnitten 14 etwas beabstandet sind. Wenn dieser Abstand vergrößert
wird, können die Bodenabschnitte 14 auch so konstruktiv ausgelegt werden, dass sie
sich nach oben bzw. nach innen, d.h. in das Fachwerk 4 hinein knicken lassen bzw.
hierfür genügend Raum vorgesehen ist. Alternativ können die äußersten das Fachwerk
4 begrenzende zweiten Seitenwandabschnitte 12 auch jeweils nach innen knickbar sein,
um die seitliche Projektionsfläche des gefalteten Flaschenträgers 2 gegenüber dem
aufgespannten Flaschenträger 2 nicht zu erhöhen.
[0042] Wenn sich in dem Flaschenträger 2, wie in der Fig. 4 gezeigt, Flaschen 24 befinden,
werden über die Flaschen 24 die ersten Seitenwandabschnitte 10 auseinandergedrückt
und dadurch die zweiten Seitenwandabschnitte 12 sowie die Bodenabschnitte 14 gespannt
bzw. gestreckt, so dass die Seitenwandabschnitte 10 und 12 sowie die Bodenabschnitte
14 ein quaderförmiges Fachwerk mit gitterförmigen bzw. quadratischen Flaschenaufnahmen
bilden. Jedoch lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Flaschenträger 2 auch kleinere
Flaschen, d.h. Flaschen mit einem geringeren Durchmesser als dem Durchmesser der Flaschenaufnahmen
8 transportieren, da selbst im nicht vollkommen aufgespannten Zustand des Flaschenträgers
2 die Flaschen 24 bodenseitig durch die nicht komplett gestreckten Bodenabschnitte
14 gehalten werden. Gemäß einer Variante der dargestellten Ausführungsform können
die Filmscharniere bzw. Faltabschnitte 16, 18, 20 und 22 auch mit kleinen Rastelementen
versehen werden, welche die jeweiligen Wandabschnitte 12 und Bodenabschnitte 14 ohne
die Stützkraft durch die Flaschen im gestreckten bzw. aufgespannten Zustand gehalten
werden und deren Arretierung sich werkzeuglos durch entsprechende Druckkraft lösen
lassen.
[0043] Bei der Fertigung wird die in der Fig. 3 gezeigte Form hergestellt, d.h. eine Form,
die sich zwischen der Auslieferungs- oder Lagerungsform bzw. gefalteten Form und der
Trageform bzw. aufgerichteten Form befindet. Aufgrund des fertigungsbedingten Memoryeffekts
kann der Flaschenträger 2 nur mit etwas Widerstand gefaltet und nur mit etwas Widerstand
aufgespannt werden. Dadurch, dass sich das Fachwerk 4 ohne äußere Krafteinwirkung
von alleine in die in der Fig. 3 gezeigten Mittelstellung begibt, unterstützt die
Form, in welcher der Flaschenträger 2 gefertigt wird, das Falten bzw. Aufspannen des
Fachwerks und somit die Handhabung des Flaschenträgers. Somit kann der Kunde den Flaschenträger
nehmen, aufrichten und sich sein Sortiment zusammenstellen.
[0044] Der erfindungsgemäße Flaschenträger wurde anhand einer bevorzugten Ausführungsform
mit Flaschenaufnahmen für insgesamt sechs Flaschen beschrieben. Selbstverständlich
kann der erfindungsgemäße Flaschenträger auch für andere Gebindezahlen, wie z. B.
vier bis zehn Flaschen, hergestellt werden. Auch können die Größen der Flaschenaufnahmen
8 sowohl in der Höhe als auch im Durchmesser für eine bestimmte Flaschengröße angepasst
sein. Im Gegensatz zu der oben beschriebenen Ausführungsform können die Flaschenaufnahmen
8 auch in Querrichtung gefaltet werden, so dass anstelle der zweiten Seitenwandabschnitte
12 die ersten Seitenwandabschnitte 10 mit entsprechenden Faltabschnitten 18 und 20
versehen sind und auch die Bodenabschnitte 14 in eine Querrichtung faltbar sind und
somit anstelle mit den ersten Seitenwandabschnitten 10 mit den zweiten Seitenwandabschnitten
12 verbunden sein.
[0045] Bei der beschriebenen Ausführungsform weist jede Flaschenaufnahme einen separaten
Bodenabschnitt 14 auf. Alternative kann jede faltbare Flaschenreihe einen gemeinsamen
faltbaren Bodenabschnitt aufweisen.
1. Flaschenträger (2), welcher einstückig aus Kunststoff gefertigt ist und welcher ein
Fachwerk (4) mit einer Vielzahl an Flaschenaufnahmen (8) aufweist, wobei jede Flaschenaufnahme
(8) durch einen Bodenabschnitt (14) und Seitenwandabschnitten (10, 12) begrenzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwandabschnitte (12) und/oder der Bodenabschnitt (4) an ausgewählten Stellen
Knick- oder Faltabschnitte (16, 18, 20, 22), insbesondere in Form von Materialverdünnungen,
vorzugsweise Filmscharniere, aufweisen, um das Fachwerk (4) im Leerzustand zur Volumenreduzierung
zusammenfalten zu können.
2. Flaschenträger (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Flaschenträger (2) ein dreidimensionaler Körper ist, der ohne zusätzliches Fügen
einzelner Abschnitte, insbesondere im Spritzgießverfahren, hergestellt ist.
3. Flaschenträger (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Fachwerk (4) mit gefalteten, insbesondere halbgefalteten, Seitenwandabschnitten
(12) und/oder Bodenabschnitten (14) gegossen ist.
4. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fachwerk (4) in Längsrichtung und zueinander parallel verlaufenden Längswände
(10) und quer dazu verlaufenden Quer- oder Trennwände (12) aufweist, die die Vielzahl
an Flaschenaufnahmen (8) definieren.
5. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Knick- oder Faltabschnitte (16, 18, 20, 22) in einer Schnittebene des Fachwerks
(4) liegen, insbesondere alle Knick- oder Faltabschnitte (16, 18, 20, 22) in mehreren
zu einander parallelen Schnittebenen liegen.
6. Flaschenträger (2) nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwandabschnitte (10, 12) parallel zueinander angeordnete erste Seitenwandabschnitte
(10) und parallel zueinander angeordnete zweite Seitenwandabschnitte (12) aufweisen,
wobei die ersten Seitenwandabschnitte (10) und die zweiten Seitenwandabschnitte (12)
zueinander senkrecht verlaufen und die Knick- oder Faltabschnitte nur in den zweiten
Seitenwandabschnitten (12) vorgesehen sind.
7. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Knick- oder Faltabschnitte (16, 18, 20, 22) an einem Verbindungsabschnitt zwischen
zwei Seitenwandabschnitten (10, 12), insbesondere zwischen einem ersten Seitenwandabschnitt
(10) und einem zweiten Seitenwandabschnitt (12), und/oder einem Verbindungsabschnitt
zwischen einem, insbesondere ersten, Seitenwandabschnitt (10) und dem Bodenabschnitt
(14) und/oder mittig in einem, insbesondere zweite, Seitenwandabschnitt (12) und/oder
mittig in dem Bodenabschnitt (14) angeordnet sind.
8. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (14) nur mit den nicht faltbaren, insbesondere ersten, Seitenwandabschnitten
(10) verbunden ist.
9. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch einen mittig angeordneten, insbesondere aus dem Fachwerk (4) herausragenden, Handgriff
(6) aufweist.
10. Flaschenträger (2) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Handgriff (6) einstückig mit einem oder mehreren mittleren, insbesondere ersten,
Seitenwandabschnitten (10) ausgebildet ist.
11. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwei, insbesondere zweite, Seitenwandabschnitte (12) einer Flaschenaufnahme
(8) in gleiche und/oder entgegengesetzte Richtungen falten oder knicken lassen.
12. Flaschenträger (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bodenabschnitt (14) gestreckt wird, wenn die faltbaren, insbesondere zweiten,
Seitenwandabschnitte (12) gestreckt werden, und der Bodenabschnitt (14) gefaltet wird,
wenn die faltbaren, insbesondere zweiten, Seitenwandabschnitte (12) gefaltet werden.
13. Fachwerk (4), welches einstückig aus Kunststoff gefertigt ist und eine Vielzahl an
Flaschenaufnahmen (8) aufweist, wobei jede Flaschenaufnahme (8) durch einen Bodenabschnitt
(14) und Seitenwandabschnitten (10, 12) begrenzt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Seitenwandabschnitte (12) und/oder der Bodenabschnitt (4) an ausgewählten Stellen
Knick- oder Faltabschnitte (16, 18, 20, 22), insbesondere in Form von Materialverdünnungen,
vorzugsweise Filmscharniere, aufweisen, um das Fachwerk (4) im Leerzustand zur Volumenreduzierung
zusammenfalten zu können.
14. Fachwerk (4) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Fachwerk (4) ein dreidimensionaler Körper ist, der ohne zusätzliches Fügen einzelner
Abschnitte, insbesondere im Spritzgießverfahren, hergestellt ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines Flaschenträgers (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
12 oder eines Fachwerks (4) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch auszeichnet, dass der
Flaschenträger (2) oder das Fachwerk (4) einstückig aus Kunststoff im Spritzgießverfahren
hergestellt wird und das Fachwerk mit gefalteten, insbesondere halbgefalteten, Seitenwandabschnitten
und/oder Bodenabschnitten gegossen wird.