TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Druckweiterverarbeitung.
Sie betrifft eine Zusammenführungsvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Sie betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Zusammenführungsvorrichtung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Unter dem Stichwort "Direct Mailing" sind seit Längerem Aktivitäten bekannt, bei
denen Werbeprospekte, Broschüren, Flyer, bedruckte Bögen und dgl., die sonst häufig
zu Werbezwecken als Beilagen einer Zeitung beigefügt (eingesteckt) wurden, von mehreren
Absendern gesammelt werden, um daraus eine Vielzahl von Zusammenstellungen zu machen,
die jeweils von jedem Absender ein Druckprodukt enthalten und in Form eines kleinen
Stapels an die Empfänger, z.B. Haushalte, ausgeliefert bzw. verteilt werden.
[0003] Um die einzelnen stapelartigen Zusammenstellungen der Druckprodukte beim Transport
und der Verteilung besser handhaben zu können, ist es vorteilhaft, Massnahmen zum
Zusammenhalten der einzelnen Stapel zu ergreifen.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, wenn eines der Druckprodukte gefalzt ist,
dieses Druckprodukt zu öffnen und die übrigen Druckprodukte in das geöffnete Druckprodukt
einzustecken.
[0005] Dies wird in der Praxis von denjenigen Personen per Hand durchgeführt, welche die
Zusammenstellungen in den ihnen zugeordneten Bezirken verteilen. Hierzu werden an
bestimmten Orten die einzelnen Druckprodukte in Form von verpackten Stapeln angeliefert.
Die Stapel müssen dann per Hand entpackt und die Druckprodukte von den verschiedenen
Stapeln einzeln abgenommen und zu der gewünschten Zusammenstellung vereinigt werden.
[0006] Es versteht sich von selbst, dass die Bildung der Zusammenstellungen von Hand durch
die an der Verteilung beteiligten Personen zwar keinerlei apparativen Aufwand erfordert,
jedoch, gerade wenn grosse Stückzahlen zu verteilen sind, ausserordentlich zeitaufwändig
ist und den Verteilungsprozess stark verzögert und zusätzliche Personalkosten verursacht.
[0007] Es kann daher unter bestimmten Umständen wirtschaftlich günstiger sein, die Bildung
und Bereitstellung der Zusammenstellungen zentral und maschinell durchzuführen und
die verteilenden Personen mit den fertigen Zusammenstellungen zu versorgen.
[0008] Das oben erwähnte Einsteckverfahren, bei dem ein gefalztes Druckprodukt geöffnet
wird und die übrigen Druckprodukte in das geöffnete Druckprodukt eingesteckt werden,
erfordert jedoch erheblichen maschinellen Aufwand.
[0009] Andererseits ist es denkbar, die Zusammenstellung der Druckprodukte dadurch zusammenzuhalten,
dass ein klebender oder nicht klebender Streifen seitlich um eine Kante der Zusammenstellung
herum gelegt wird. Eine solche Technologie ist z.B. aus der
WO 2012/084464 A2 oder der
WO 201 2/084494 A2 der Anmelderin bekannt.
[0010] Weiterhin ist aus der
EP 2 107 023 A1 ein Verfahren zum Erstellen eines Stroms aus flächigen Produkten, insbesondere Druckereiprodukten,
in einer vorbestimmten Sequenz bekannt, wobei die Produkte aus mehreren Zuführungsströmen
kommend, an mehreren hintereinander liegenden Abgabepositionen entlang wenigstens
einer Gruppierungsstrecke gesteuert an wenigstens einen kontinuierlich entlang einer
geschlossenen Umlaufbahn bewegten Förderer abgegeben und zu einer weiterverarbeitenden
Station bewegt werden. Es werden nur solche Produkte an die weiterverarbeitende Station
übergeben, deren Abfolge der vorbestimmten Sequenz entspricht, die Abgabe neuer Produkte
aus den Zuführungsströmen an den Förderer nach Detektion eines Fehlers wird unterbrochen,
ohne die Bewegung des Förderers zu unterbrechen, der auf dem Förderer befindliche
Teilstrom wird wenigstens ab einer dem Fehler entsprechenden Fehlerstelle wieder zur
Gruppierungsstrecke gefördert wird und der Fehler wird durch Abgabe des entsprechenden
Produkts oder der entsprechenden Produkte korrigiert.
[0011] Aus der
WO 2011/144451 A1 ist eine Druckweiterverarbeitungsanlage zum Zusammentragen und Weiterbearbeiten von
flächigen Vorprodukten bekannt, welche eine Zusammentragvorrichtung mit einer Förderbahn
umfasst, auf welcher in einem geschlossenen Umlauf eine Vielzahl von in Umlaufrichtung
hintereinander angeordneten Aufnahmeeinheiten zur Aufnahme von zusammenzutragenden
Vorprodukten zirkuliert, und an welcher in wenigstens einem Zusammentragbereich in
Umlaufrichtung hintereinander mehrere Zufördereinrichtungen angeordnet sind, aus welchen
Vorprodukte in die sich auf der Förderbahn daran vorbei bewegenden Aufnahmeeinheiten
abgegeben werden. An mindestens einer Stelle der Förderbahn ist eine Transfereinrichtung
angeordnet, welche zusammengetragene erste Teilkollektionen aus den Aufnahmeeinheiten
zur weiteren Verarbeitung transferieren, und mindestens an einer weiteren Stelle der
Förderbahn oder beabstandet davon ist eine Zusammenführung angeordnet ist, welche
zusammengetragene weitere Teilkollektionen aus den Aufnahmeeinheiten mit den ersten
Teilkollektionen oder die erste Teilkollektion umfassende Druckprodukte zu Kollektionen
zusammenführt.
[0012] Es besteht demgegenüber der Wunsch, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der schnell,
flexibel und mit reduziertem apparativen Aufwand einzelne Druckprodukte in vorbestimmter
und jederzeit änderbarer Weise zu Zusammenstellungen zusammengeführt und für die Verteilung
fertig gemacht werden können.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0013] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine solche Vorrichtung zu schaffen, sowie
ein Verfahren zu deren Betrieb anzugeben.
[0014] Diese und andere Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1, 12 und 13 gelöst.
[0015] Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0016] Die erfindungsgemässe Zusammenführungsvorrichtung, die insbesondere für Druckprodukte
wie Prospekte, Flyer oder dgl. geeignet ist, umfasst einen Sammelabschnitt mit wenigstens
zwei parallel angeordneten und unabhängig voneinander arbeitenden Sammelstrecken,
auf welchen eine Mehrzahl von Produkten nacheinander zugeführt und übereinander liegend
zu einem Sammelprodukt vereinigt werden, sowie wenigstens einen hinter dem Sammelabschnitt
platzierten Weiterverarbeitungsabschnitt mit wenigstens einer Weiterverarbeitungsvorrichtung.
[0017] Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sammelabschnitt und dem wenigstens
einen Weiterverarbeitungsabschnitt eine Verteilvorrichtung angeordnet ist, welche
die von den Sammelstrecken kommenden Sammelprodukte wahlweise einem der wenigstens
einen Weiterverarbeitungsvorrichtung zuführt.
[0018] Eine Ausgestaltung der Zusammenführungsvorrichtung nach der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Weiterverarbeitungsabschnitt zwei parallel
angeordnete und unabhängig voneinander arbeitende Weiterverarbeitungsvorrichtungen
umfasst, und dass die Verteilvorrichtung die von den Sammelstrecken kommenden Sammelprodukte
wahlweise einem oder beiden Weiterverarbeitungsvorrichtungen zuführt.
[0019] Eine andere Ausgestaltung der Zusammenführungsvorrichtung nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelstrecken für einen synchronen Betrieb ausgelegt
sind.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der Zusammenführungsvorrichtung nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilvorrichtung als Weichenmodul ausgebildet ist,
welches die von den Sammelstrecken kommenden Sammelprodukte als Produkteströme wahlweise
in den wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt überführt.
[0021] Insbesondere kann im Falle der zwei Weiterverarbeitungsvorrichtungen die Verteilvorrichtung
als Weichenmodul ausgebildet sein, welches die von den Sammelstrecken kommenden Sammelprodukte
als Produkteströme wahlweise einem oder beiden Weiterverarbeitungsvorrichtungen zuführt.
[0022] Insbesondere kann das Weichenmodul als Doppelweiche ausgelegt sein, welche die Produkteströme
nach einem Zusammenführen in Teilströme aufteilen kann.
[0023] Sofern das Weichenmodul dabei zwei hintereinander geschaltete Teilmodule umfasst,
kann zwischen den Teilmodulen eine Fixiervorrichtung angeordnet sein.
[0024] Eine andere Ausgestaltung der Zusammenführungsvorrichtung nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelstrecken jeweils ein umlaufendes Förderband
umfassen, an dem in Förderrichtung hintereinander eine Mehrzahl von Anlegestationen
zum Zuführen der einzelnen Produkte angeordnet ist.
[0025] Eine weitere Ausgestaltung der Zusammenführungsvorrichtung nach der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Weiterverarbeitungsabschnitt als
Weiterverarbeitungsvorrichtungen zwei Fixiervorrichtungen zum Fixieren der von den
Sammelstrecken kommenden Sammelprodukte umfasst.
[0026] Insbesondere versehen die Fixiervorrichtungen die einzelnen Sammelprodukte mit mindestens
einem Fixierelement, insbesondere mit einem Umschlag oder Klebeband.
[0027] Insbesondere ist hinter dem wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt ein weiterer
Weiterverarbeitungsabschnitt angeordnet, welcher als Weiterverarbeitungsvorrichtungen
zwei den Fixiervorrichtungen zugeordnete Stapelvorrichtungen umfasst.
[0028] Die wenigstens zwei Sammelstrecken können gleichartig ausgebildet sein und dieselbe
Anzahl von Anlegestationen aufweisen. Die Sammelstrecken können aber auch unterschiedlich
lang und mit einer unterschiedlichen Anzahl von Anlegestationen versehen sein.
[0029] Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Betrieb einer Zusammenführungsvorrichtung nach
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass auf den wenigstens zwei Sammelstrecken
erste und zweite Sammelprodukte zusammengestellt werden, und dass die ersten und zweiten
Sammelprodukte im nachfolgenden wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt separat
weiterverarbeitet werden.
[0030] Ein anderes Verfahren zum Betrieb einer Zusammenführungsvorrichtung nach der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, dass auf den wenigstens zwei Sammelstrecken erste und
zweite Sammelprodukte zusammengestellt werden, dass die ersten und zweiten Sammelprodukte
mittels der Verteilvorrichtung jeweils zu dritten Sammelprodukten zusammengeführt
werden, und dass im nachfolgenden wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt die
dritten Sammelprodukte weiterverarbeitet werden.
[0031] Insbesondere können die dritten Sammelprodukte in der Verteilvorrichtung zur Weiterverarbeitung
in Teilströme aufgeteilt werden.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0032] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- in der Draufsicht von oben ein erstes Ausführungsbeispiel einer Zusammenführungsvorrichtung
nach der Erfindung mit zwei gleichartigen Sammelstrecken in Parallelanordnung, einem
einfachen Weichenmodul, einer Fixiervorrichtung und einer Stapelvorrichtung;
- Fig. 2
- in der Draufsicht von oben ein zweites Ausführungsbeispiel einer Zusammenführungsvorrichtung
nach der Erfindung mit zwei gleichartigen Sammelstrecken, Fixiervorrichtungen und
Stapelvorrichtungen in Parallelanordnung sowie einem einfachen Weichenmodul;
- Fig. 3
- in der Draufsicht von oben ein drittes Ausführungsbeispiel einer Zusammenführungsvorrichtung
nach der Erfindung mit zwei gleichartigen Sammelstrecken, Fixiervorrichtungen und
Stapelvorrichtungen in Parallelanordnung sowie einem als Doppelweiche ausgebildeten
Weichenmodul;
- Fig. 4
- in einem vergrösserten Ausschnitt einen Abschnitt einer Sammelstrecke aus Fig. 1-3
mit zwei Anlegestationen;
- Fig. 5
- in einem vergrösserten Ausschnitt eine Fixiervorrichtung aus der Zusammenführungsvorrichtung
gemäss Fig. 1-3; und
- Fig. 4
- in einem vergrösserten Ausschnitt eine Stapelvorrichtung aus der Zusammenführungsvorrichtung
gemäss Fig. 1-3.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0033] In Fig. 1 ist in der Draufsicht von oben ein erstes Ausführungsbeispiel einer Zusammenführungsvorrichtung
nach der Erfindung wiedergegeben. Die Zusammenführungsvorrichtung 10 der Fig. 1 umfasst
einen Sammelabschnitt 11 mit zwei zueinander spiegelbildlich ausgebildeten, gleichartig
aufgebauten Sammelstrecken 11a, 11 b. Die Sammelstrecken 11a und 11 b, die in der
Fig. 1 eine Förderrichtung von links nach rechts haben, sind wahlweise über ein Weichenmodul
12 mit einer Weiterverarbeitungsstrecke verbindbar, die im Beispiel eine erste Weiterverarbeitungsvorrichtung
13b und eine nachgeordnete zweite Weiterverarbeitungsvorrichtung 15b aufweist, die
untereinander durch einen Förderer 14b verbunden sind.
[0034] An den Sammelstrecken 11a,b sind in Förderichtung hintereinander mehrere (im dargestellten
Beispiel fünfzehn) Anlegestationen 19 (Fig. 4) angeordnet, die einzelne Druckprodukte
auf die Sammelstrecke flach auflegen, die dann zu einem Sammelprodukt vereinigt werden.
[0035] Im Beispiel der Fig. 1 ist die erste Weiterverarbeitungsvorrichtung 13b eine Fixiervorrichtung,
die von den Sammelstrecken 11 a,b zugeführte Sammelprodukte durch Umschlagen mit wenigstens
einem Band oder wenigstens einem weiteren Druckprodukt für die weitere Handhabung
fixiert. Die zweite Weiterverarbeitungsvorrichtung 15b ist hier eine Stapelvorrichtung,
welche die zugeführten Sammelprodukte zu Stapeln zusammenfasst und in Form einer Paketpalette
16' für den Versand fertig macht.
[0036] Das zwischen den Sammelstrecken 11 a,b und den Weiterverarbeitungsvorrichtungen angeordnete
Weichenmodul 12 kann verschiedene Funktionen übernehmen und ausüben. Es kann einerseits
die Sammelprodukte beider Sammelstrecken zu einem dritten Sammelprodukt vereinen.
Dies kann fortlaufend für alle Sammelprodukte geschehen. Es ist aber auch denkbar,
nur ausgewählte Sammelprodukte der einen Sammelstrecke mit ausgewählten Sammelprodukten
der anderen Sammelstrecke zu vereinen. Es kann aber auch wahlweise die Sammelprodukte
nur einer Sammelstrecke zur Weiterverarbeitung befördern, wenn die andere Sammelstrecke
nicht in Betrieb ist oder pausiert.
[0037] Hierdurch ist bereits ein flexibler Betrieb der Vorrichtung 10 möglich.
[0038] In Fig. 2 ist in der Draufsicht von oben ein zweites Ausführungsbeispiel einer Zusammenführungsvorrichtung
nach der Erfindung wiedergegeben, das noch weitere Betriebsarten zulässt. Die Zusammenführungsvorrichtung
10' der Fig. 2 umfasst zwei zueinander spiegelbildlich ausgebildete, gleichartig aufgebaute
Produktionslinien 11 a, 13a, 14a und 15a sowie 11 b, 13b, 14b und 15b, die untereinander
an einer Stelle durch ein Weichenmodul 12 miteinander in Verbindung stehen.
[0039] Beide Produktionslinien sind jeweils unterteilt in einen Sammelabschnitt 11, einen
ersten Weiterverarbeitungsabschnitt 13 und einen zweiten Weiterverarbeitungsabschnitt
15.
[0040] Die beiden Weiterverarbeitungsabschnitte 13 und 15 der beiden Produktionslinien 11
a, 13a, 14a und 1 5a bzw. 11 b, 13b, 14b und 1 5b sind jeweils durch einen Förderer
14a bzw. 14b verbunden.
[0041] Im Sammelabschnitt 11 sind wiederum parallel zueinander und unabhängig voneinander
betreibbar zwei Sammelstrecken 11a und 11 b angeordnet, die zwei eng nebeneinander
platzierte umlaufende Förderbänder 17 (Fig. 2) oder vergleichbare Fördereinrichtungen
wie z.B. Nockenketten umfassen, auf denen beispielsweise in gleichmässigen Abständen
Abteile oder Ablegepositionen definiert sind, in denen die einzelnen Druckprodukte
zum Sammeln abgelegt werden können. Die Förderbänder 17 führen die Abteile bzw. Ablegepositionen
an den in Förderrichtung hintereinander angeordneten Anlegestationen 19 vorbei, wo
ihnen jeweils durch eine Zuführvorrichtung 18 (Fig. 4) ein vorbestimmtes Druckprodukt
zugeführt wird. Ist ein einzelnes Abteil an allen (aktiven) Anlegestationen 19 vorbeibewegt
worden, haben sich in ihm die an den Anlegestationen 19 zugeführten Druckprodukte
- wie bereits oben beschrieben - zu einem Sammelprodukt zusammengefunden, das dann
der nachfolgenden Weiterverarbeitung zugeführt werden kann.
[0042] Die Zuführvorrichtungen 18 können beispielsweise vergleichsweise einfache Vereinzeler
sein, denen von aussen von einer Bedienperson das jeweilige Druckprodukt stapelweise
von einer Paketpalette 16 (Fig. 4) zugeführt wird, und die dann die Druckprodukte
durch Abziehen vom Stapel vereinzeln und auf dem Förderband der zugehörigen Sammelstrecke
11 a,b flach ablegen.
[0043] Beide Sammelstrecken 11a und 11b geben an ihren Enden (rechts in Fig. 1) unabhängig
voneinander, aber miteinander koordiniert Sammelprodukte aus, deren Weiterverarbeitung
dann durch die wählbare Betriebsstellung des nachfolgenden Weichenmoduls 12 bestimmt
wird. Das Weichenmodul 12 verknüpft nach Art einer Weiche die Ausgänge der beiden
Sammelstrecken 11a und 11b. Dabei sind grundsätzlich drei verschiedene Weichenstellungen
möglich: In der ersten Weichenstellung werden die Sammelprodukte der unteren Sammelstrecke
11a nach oben zu den Sammelprodukten der oberen Sammelstrecke 11 b zugegeben, so dass
aus diesen beiden Sammelprodukten ein drittes Sammelprodukt entsteht, das als ein
Sammelprodukt weiterverarbeitet wird.
[0044] In der zweiten Weichenstellung werden die Sammelprodukte der unteren Sammelstrecke
11a und der oberen Sammelstrecke 11 b getrennt der Weiterverarbeitung zugeführt und
dort getrennt weiterverarbeitet.
[0045] In der dritten Weichenstellung werden die Sammelprodukte der oberen Sammelstrecke
11b nach unten zu den Sammelprodukten der unteren Sammelstrecke 11a zugegeben, so
dass aus diesen beiden Sammelprodukten ein viertes Sammelprodukt entsteht, das als
ein Sammelprodukt weiterverarbeitet wird.
[0046] Die Weichenstellung kann dabei für eine Abfolge von Sammelprodukten konstant bleiben,
kann aber auch während des laufenden Betriebs gezielt verändert bzw. umgeschaltet
werden, um abwechselnd unterschiedliche Sammelprodukte zu erzeugen.
[0047] Auf diese Weise entsteht ein aussergewöhnlich flexibel und vielseitig einsetzbares
Zusammenführungssystem, das bei kleinen Sammelprodukten und hohen Durchsätzen parallel
arbeitet oder komplexe, grosse und unterschiedliche Sammelprodukte bei vergleichsweise
geringem apparativen Platzbedarf durch Zusammenführen zweier nebeneinander angeordneter
Sammelstrecken bereitstellen kann.
[0048] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 umfasst die Weiterverarbeitung der Sammelprodukte
im Weiterverarbeitungsabschnitt 13 in getrennten Weiterverarbeitungsvorrichtungen
13a und 13b wiederum das Fixieren der gebildeten Sammelprodukte mit einem Umschlag,
insbesondere in Form eines umgeschlagenen weiteren Druckprodukts, oder einem Klebeband
(Tapefix) als Fixierelement, wobei die Fixierelemente von aussen stapelweise der Vorrichtung
zugeführt bzw. von einer Rolle abgezogen werden (Fig. 5).
[0049] Zur nächsten Weiterverarbeitung im Weiterverarbeitungsabschnitt 15 werden die fixierten
Sammelprodukte über zwei separate Förderer 14a und 14b zu Stapelvorrichtungen 15a
und 15b weiterbefördert, wo das endgültige Verpacken (Binden, Umwickeln mit Folien,
Palettieren etc.) durchgeführt wird. Im Endergebnis liegen dann Paketpaletten 16'
vor, die zu den Verteilern transportiert werden können.
[0050] Eine noch weitergehende Flexibilisierung wird erreicht, wenn gemäss dem in Fig. 3
gezeigten Ausführungsbeispiel die Zusammenführungsvorrichtung 10" ein Weichenmodul
12 umfasst, das als Doppelweiche mit zwei hintereinander angeordneten Teilmodulen
12a und 1 2b ausgebildet ist.
[0051] Während die übrigen Teil der Zusammenführungsvorrichtung 10" in Anordnung und Funktion
der Zusammenführungsvorrichtung 10' aus Fig. 2 gleichen, kann mit Hilfe der Teilmodule
12a und 12b des Weichenmoduls eine Betriebsart verwirklicht werden, bei der die Sammelprodukte
der beiden Sammelstrecken 11 a und 11 b im Weichenmodul 12 durch das erste Teilmodul
12a zu einem dritten Sammelprodukt zusammengeführt und dann im nachfolgenden Teilmodul
12b der Produktstrom der dritten Sammelprodukte gleich wieder in zwei Teilströme aufgeteilt
wird, die dann getrennt in den Weiterverarbeitungsstrecken 13a, 14a, 15a bzw. 13b,
14b 15b weiterverarbeitet werden.
[0052] Eine solche Betriebsart macht beispielsweise dann Sinn, wenn die Stapelvorrichtungen
15a und 15b nur begrenzte Stapelhöhen zulassen. Durch die Aufteilung in Teilströme
können dann beide Stapelvorrichtungen 15a und 15b gleichmässig ausgelastet werden,
ohne durch die Stapelhöhe begrenzt zu sein.
[0053] In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, zwischen den beiden Teilmodulen 12a und
12b eine Fixiervorrichtung einzusetzen, die bereits vor dem Aufteilen in Teilströme
die oben erwähnte Fixierung an den Sammelprodukten vornimmt.
1. Zusammenführungsvorrichtung (10, 10', 10"), insbesondere für Druckprodukte wie Prospekte,
Flyer oder dgl., umfassend einen Sammelabschnitt (11) mit wenigstens zwei parallel
angeordneten und unabhängig voneinander arbeitenden Sammelstrecken (11a,b), auf welchen
jeweils eine Mehrzahl von Produkten nacheinander zugeführt und übereinander liegend
zu einem Sammelprodukt vereinigt werden, weiterhin umfassend wenigstens einen hinter
dem Sammelabschnitt (11) platzierten Weiterverarbeitungsabschnitt (13, 15) mit wenigstens
einer Weiterverarbeitungsvorrichtung (13a,b; 15a,b), dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Sammelabschnitt (11) und dem wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt
(13, 15) eine Verteilvorrichtung (12) angeordnet ist, welche die von den Sammelstrecken
(11a,b) kommenden Sammelprodukte wahlweise der wenigstens einen Weiterverarbeitungsvorrichtung
(13a,b; 15a,b) zuführt.
2. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Weiterverarbeitungsabschnitt (13, 15) zwei parallel angeordnete
und unabhängig voneinander arbeitende Weiterverarbeitungsvorrichtungen (13a,b; 1 5a,b)
umfasst, und dass die Verteilvorrichtung (12) die von den Sammelstrecken (11a,b) kommenden
Sammelprodukte wahlweise einem oder beiden Weiterverarbeitungsvorrichtungen (13a,b;
15a,b) zuführt.
3. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelstrecken (11 a,b) für einen synchronen Betrieb ausgelegt sind.
4. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilvorrichtung als Weichenmodul (1 2) ausgebildet ist, welches die von den
Sammelstrecken (11a,b) kommenden Sammelprodukte als Produkteströme wahlweise in den
wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt (13, 15) überführt.
5. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verteilvorrichtung als Weichenmodul (12) ausgebildet ist, welches die von den
Sammelstrecken (11a,b) kommenden Sammelprodukte als Produkteströme wahlweise einem
oder beiden Weiterverarbeitungsvorrichtungen (13a,b; 15a,b) zuführt.
6. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichenmodul (12) als Doppelweiche (12a, 12b) ausgelegt ist, welche die Produkteströme
nach einem Zusammenführen in Teilströme aufteilen kann.
7. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Weichenmodul (12) zwei hintereinander geschaltete Teilmodule (12a, 12b) umfasst,
und dass zwischen den Teilmodulen (12a, 12b) eine Fixiervorrichtung angeordnet ist.
8. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sammelstrecken (11a,b) jeweils ein umlaufendes Förderband (17) umfassen, an dem
in Förderrichtung hintereinander eine Mehrzahl von Anlegestationen (19) zum Zuführen
der einzelnen Produkte angeordnet ist.
9. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Weiterverarbeitungsabschnitt (13) als Weiterverarbeitungsvorrichtungen
zwei Fixiervorrichtungen (13a,b) zum Fixieren der von den Sammelstrecken (11a,b) kommenden
Sammelprodukte umfasst.
10. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixiervorrichtungen (13a,b) die einzelnen Sammelprodukte mit mindestens einem
Fixierelement, insbesondere mit einem Umschlag oder Klebeband, versehen.
11. Zusammenführungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass hinter dem wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt (13) ein weiterer Weiterverarbeitungsabschnitt
(15) angeordnet ist, welcher als Weiterverarbeitungsvorrichtungen zwei den Fixiervorrichtungen
(13a,b) zugeordnete Stapelvorrichtungen (15a,b) umfasst.
12. Verfahren zum Betrieb einer Zusammenführungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf den wenigstens zwei Sammelstrecken (11a,b) erste und zweite Sammelprodukte zusammengestellt
werden, und dass die ersten und zweiten Sammelprodukte im nachfolgenden wenigstens
einen Weiterverarbeitungsabschnitt (13, 15) separat weiterverarbeitet werden.
13. Verfahren zum Betrieb einer Zusammenführungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass auf den wenigstens zwei Sammelstrecken (11a,b) erste und zweite Sammelprodukte zusammengestellt
werden, dass die ersten und zweiten Sammelprodukte mittels der Verteilvorrichtung
(12) jeweils zu dritten Sammelprodukten zusammengeführt werden, und dass im nachfolgenden
wenigstens einen Weiterverarbeitungsabschnitt (13, 15) die dritten Sammelprodukte
weiterverarbeitet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten Sammelprodukte in der Verteilvorrichtung (12) zur Weiterverarbeitung
in Teilströme aufgeteilt werden.