[0001] Die Erfindung betrifft ein Überströmventil für eine vorzugsweise als Steckpumpe ausgebildete
Hochdruckpumpe in einem Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Hochdruckpumpe,
insbesondere Steckpumpe, mit einem solchen Überströmventil.
Stand der Technik
[0002] Ein Überströmventil der vorstehend genannten Art dient der mechanischen Steuerung
des Fülldrucks der Hochdruckpumpe. Das Überströmventil ist hierzu in einem Zulaufbereich
der Hochdruckpumpe angeordnet und öffnet, wenn der Druck im Zulaufbereich einen vorgegeben
Druck übersteigt. Mit dem Öffnen des Überströmventils wird dann eine überschüssige
Menge Kraftstoff aus dem Zulaufbereich einem Rücklaufbereich zugeführt. Das Überströmventil
kann in eine Hochdruckpumpe integriert oder Bestandteil einer mit der Hochdruckpumpe
verbindbaren Baugruppe sein.
[0003] Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 000 835 A1 ist beispielsweise eine Niederdruckeinheit für eine Brennstoffpumpe, insbesondere
eine Hochdruckpumpe einer luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschine, bekannt,
die der Versorgung der Brennstoffpumpe mit Kraftstoff dient und zur Absteuerung einer
überschüssigen Kraftstoffmenge ein Überströmventil besitzt. Das Überströmventil ist
dabei in ein Gehäuse der Niederdruckeinheit integriert, über welches die Niederdruckeinheit
mit der Brennstoffpumpe verbindbar ist. Die Verbindung erfolgt in der Weise, dass
das Gehäuse in verschiedenen Winkellagen an der Brennstoffpumpe befestigbar ist. Da
Zulauf- und Rücklaufstutzen durch das Gehäuse der Niederdruckeinheit ausgebildet werden,
können diese entsprechend den jeweiligen Winkellagen im Raum ausgerichtet werden.
[0004] Ein Überströmventil der vorstehend genannten Art ist entbehrlich, wenn das Kraftstoffeinspritzsystem
neben der Hochdruckpumpe eine geregelte Elektrokraftstoffpumpe als Vorförderpumpe
umfasst. Denn dann kann die der Hochdruckpumpe zugeführte Kraftstoffmenge und damit
der Fülldruck durch die Elektrokraftstoffpumpe vorgegeben werden.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, eine Art Baukastensystem
anzugeben, das als kleinste Einheit ein Überströmventil umfasst, das in einfacher
Weise an eine Hochdruckpumpe anbaubar ist. Der Anbau des Überströmventils an die Hochdruckpumpe
soll insbesondere keine baulichen Veränderungen an der Hochdruckpumpe selbst erfordert,
um diese - je nach Auslegung des Kraftstoffeinspritzsystems - wahlweise mit oder ohne
Überströmventil einsetzen zu können. Dadurch erhöhen sich die Einsatzmöglichkeiten
der Hochdruckpumpe. Ferner soll das Überströmventil einfach und kostengünstig herstellbar
sein.
[0006] Zur Lösung der Aufgabe wird das Überströmventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1
angegeben. Ferner wird eine Hochdruckpumpe, insbesondere Steckpumpe, mit einem solchen
Überströmventil vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den
jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Das für eine Hochdruckpumpe, insbesondere Steckpumpe, in einem Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine, vorgeschlagene Überströmventil umfasst einen Ventilkolben,
der zur Verbindung eines Zulaufs mit einem Rücklauf entgegen der Federkraft einer
Ventilfeder axial verschiebbar in einer zentralen Bohrung eines Ventilgehäuses aufgenommen
ist. Erfindungsgemäß weist das Ventilgehäuse mindestens zwei Radialbohrungen auf,
die in einem axialen Abstand zueinander angeordnet sind und in die zentrale Bohrung
münden, wobei die erste Radialbohrung Teil des Zulaufs und die zweite Radialbohrung
Teil des Rücklaufs ist.
[0008] Erfindungswesentlich ist, dass sowohl der Rücklauf als auch der Zulauf radial in
Bezug auf die zentrale Bohrung des Überströmventils ausgerichtet sind. Denn dies bedeutet,
dass die zentrale Bohrung des Überströmventils als Zulauf für die Hochdruckpumpe nutzbar
ist. Das heißt, dass der Zulauf von Kraftstoff über das Überströmventil erfolgt. Dies
wiederum hat zur Folge, dass ein an der Hochdruckpumpe üblicherweise zur Verbindung
mit einer Zulaufleitung vorgesehener Zulaufstutzen entfallen kann. Der freiwerdende
Platz kann stattdessen für den Anbau des Überströmventils genutzt werden. Da der Zulaufstutzen
ein standardisiertes Bauteil ist und demzufolge definierte Abmessungen besitzt, kann
das Ventilgehäuse des Überströmventils entsprechend ausgebildet werden. Dadurch ist
gewährleistet, dass das Überströmventil an die meisten Hochdruckpumpen anbaubar ist.
Denn diese besitzen eine an den standardisierten Zulaufstutzen angepasste Aufnahmebohrung.
Das heißt, dass die gleiche Schnittstelle wahlweise für den Anbau des Zulaufstutzens
oder des Überströmventils genutzt werden kann.
[0009] Das erfindungsgemäße Überströmventil ermöglicht somit die Realisierung eines kostengünstigen
Pumpenbaukastens.
[0010] Wird die Schnittstelle genutzt, die üblicherweise für die Montage eines Standard-Zulaufstutzens
vorgesehen ist, kann zudem das Überströmventil vergleichsweise nah am Hochdruckbereich
der Hochdruckpumpe montiert werden. Dies besitzt den Vorteil, dass Druckverlusten
in der Zulaufleitung und/oder in einem vorgeschalteten Kraftstofffilter entgegengewirkt
werden kann. Ferner besitzt ein derart angebautes Überströmventil eine dämpfende Wirkung
bei Mengenwellen bzw. Druckpulsationen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Ventilgehäuse des Überströmventils
zumindest bereichsweise von einem Anschlusskörper umgeben, der mindestens zwei Anschlussstutzen
besitzt. Ein erster Anschlussstutzen dient dem Anschluss einer Zulaufleitung und ein
zweiter Anschlussstutzen dient dem Anschluss einer Rücklaufleitung. Der Anschlusskörper
vermag somit einen Standard-Zulaufstutzen zu ersetzen, der bei Anbau des erfindungsgemäßen
Überströmventils an eine Hochdruckpumpe vorzugsweise entfällt.
[0012] Die Anschlussstutzen des Anschlusskörpers sind in Überdeckung mit den im Ventilgehäuse
des Überströmventils vorgesehenen Radialbohrungen bringbar. Das heißt, dass auch die
Anschlussstutzen im Wesentlichen radial in Bezug auf die zentrale Bohrung des Überströmventils
ausgerichtet und in einem axialen Abstand zueinander angeordnet sind. In Weiterbildung
der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Anschlussstutzen in Überdeckung mit außenumfangseitig
im Ventilgehäuse ausgebildeten Ringnuten bringbar sind, in welche die Radialbohrungen
münden. In diesem Fall spielt die Winkellage der Anschlussstutzen in Bezug auf das
Ventilgehäuse des Überströmventils keine Rolle, so dass die Anschlussstutzen beliebig
ausrichtbar und der jeweiligen Einbausituation anpassbar sind.
[0013] Ferner wird vorgeschlagen, dass der Anschlusskörper zur Festlegung der Winkellage
der Anschlussstutzen drehbar gegenüber dem Ventilgehäuse ist. Die Drehbarkeit des
Anschlusskörpers gegenüber dem Ventilgehäuse kann dadurch realisiert werden, dass
das Ventilgehäuse einen zylinderförmigen Abschnitt besitzt, der von einem hülsenförmigen
Abschnitt des Anschlusskörpers umschlossen wird, an den die Anschlussstutzen radial
angesetzt sind. Um die beiden Anschlussstutzen unabhängig voneinander gegenüber dem
Ventilgehäuse des Überströmventils zu verdrehen, kann der Anschlusskörper auch mehrteilig
ausgeführt sein.
[0014] Bevorzugt ist der Anschlusskörper aus einem Kunststoffmaterial gefertigt. Hierzu
eigenen sich beispielsweise thermoplastische Kunststoffe. Ferner bevorzugt erfolgt
die Herstellung mittels eines Spritzprozesses, insbesondere unter Verwendung eines
Schieber-Werkzeugs. Sofern es höhere Anforderungen an die Festigkeit zu erfüllen gilt,
kann der Anschlusskörper auch aus einem metallischen Werkstoff, wie beispielsweise
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, gefertigt werden.
[0015] Gelangt ein Anschlusskörper aus Kunststoff zum Einsatz, kann dieser auf das Ventilgehäuse
in der Weise aufgepresst werden, dass über den Presssitz zugleich die erforderliche
Abdichtung gewährleistet ist. Der Presssitz verhindert zudem ein unerwünschtes Verdrehen
des Anschlusskörpers gegenüber dem Ventilgehäuse.
[0016] Alternativ oder ergänzend, insbesondere bei Verwendung eines Anschlusskörpers aus
einem metallischen Werkstoff, wird vorgeschlagen, dass außenumfangseitig im Ventilgehäuse
mindestens eine Ringnut zur Aufnahme eines Dichtrings ausgebildet ist. Der Anschlusskörper
kann dann derart auf das Ventilgehäuse geschoben werden, dass der Dichtring in radialer
Richtung zusammengepresst wird und unter radialer Vorspannung sowohl am Ventilgehäuse
als auch am Anschlusskörper anliegt. Zugleich wird eine Art Presssitz des Anschlusskörpers
auf dem Ventilgehäuse erreicht, der ein unerwünschtes Verdrehen des Anschlusskörpers
gegenüber dem Ventilgehäuse verhindert.
[0017] Vorzugsweise ist die Ringnut zur Aufnahme des Dichtrings in axialer Richtung zwischen
den beiden Radialbohrungen des Ventilgehäuses und/oder den Ringnuten angeordnet, in
welche die beiden Radialbohrungen münden. Bei einer mehrteiligen Ausführung des Anschlusskörpers
sind mindestens zwei derartige Dichtstellen zwischen den beiden Radialbohrungen bzw.
Ringnuten vorzusehen.
[0018] Eine Abdichtung der im Ventilgehäuse ausgebildeten zentralen Bohrung nach außen wird
bevorzugt über einen Verschlusskörper erreicht, der vorzugsweise in die zentrale Bohrung
eingepresst ist. Weiterhin bevorzugt ist am Verschlusskörper die Ventilfeder axial
abgestützt, so dass über die Einpresstiefe des Verschlusskörpers der mittlere Öffnungsdruck
des Überströmventils einstellbar ist.
[0019] Zur Verbindung des Überströmventils mit der Hochdruckpumpe besitzt vorzugsweise das
Ventilgehäuse des Überströmventils ein Außengewinde. Das Außengewinde ermöglicht das
Einschrauben des Ventilgehäuses in eine Aufnahmebohrung der Hochdruckpumpe, die üblicherweise
der Aufnahme eines Standard-Zulaufstutzens dient und hierzu mit einem Innengewinde
ausgestattet ist. Die geschraubte Verbindung ermöglicht somit eine besonders einfache
und kostengünstige Variation der Hochdruckpumpe, um sie an die jeweiligen kundenspezifischen
Gegebenheiten anzupassen. Denn am Pumpenkörper, insbesondere am Barrel oder Zylinderkopf,
der in der Regel aus einem hochfesten gehärteten Stahl gefertigt ist, müssen keine
aufwendigen und damit teuren baulichen Änderungen vorgenommen werden. Dies gilt im
Besonderen, wenn das zur Verbindung des Überströmventils mit der Hochdruckpumpe vorgesehene
Außengewinde an einem stutzenförmigen Ende des Ventilgehäuses angeordnet ist.
[0020] Vorteilhafterweise besitzt das Ventilgehäuse an einem Ende bzw. einem weiteren Ende
eine außenumfangseitig oder innenumfangseitig ausgebildete Geometrie als Angriffs-
bzw. Eingriffsfläche für ein Werkzeug. Dabei sollte die Geometrie eine Verdrehsicherung
des Werkzeugs gegenüber dem Ventilgehäuse gewährleisten, um das Einschrauben des Ventilgehäuses
in eine Aufnahmebohrung der Hochdruckpumpe zu erleichtern. Im Falle einer innenumfangseitig
ausgebildeten Geometrie ist diese daher bevorzugt als Innensechskant oder Torx ausgebildet.
[0021] Die ferner für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine vorgeschlagene
Hochdruckpumpe, insbesondere Steckpumpe, zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein erfindungsgemäßes
Überströmventil umfasst. Das Ventilgehäuse des Überströmventils ist dabei in eine
Aufnahmebohrung eines Pumpenkörpers eingeschraubt. Die Aufnahmebohrung verläuft vorzugsweise
radial in Bezug auf eine Zylinderbohrung des Pumpenkörpers, in der ein Pumpenkolben
zur Begrenzung eines Pumpenarbeitsraums hubbeweglich aufgenommen ist. Diese Anordnung
gewährleistet eine Anordnung nahe dem Hochdruckbereich der Hochdruckpumpe, so dass
das Überströmventil in der Lage ist, Druckverluste zu mindern und Druckpulsationen
zu dämpfen. Ferner entspricht diese Anordnung der Anordnung eines Standard-Zulaufstutzens,
so dass wahlweise ein solcher oder das erfindungsgemäße Überströmventil in die Aufnahmebohrung
einsetzbar ist.
[0022] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die im Pumpenkörper vorgesehene Aufnahmebohrung
über einen Verbindungkanal, der vorzugsweise als Schrägbohrung ausgeführt ist, mit
einem Niederdruckbereich verbunden ist, in dem ein Einlassventil angeordnet ist. Dies
ermöglicht kurze Leitungswege. Ferner wird die Herstellung der Hochdruckpumpe vereinfacht,
so dass die Herstellungskosten sinken.
[0023] Das Einlassventil, das der Befüllung des Pumpenarbeitsraums mit Kraftstoff dient,
ist bevorzugt axial in Bezug auf die Zylinderbohrung des Pumpenkörpers der Hochdruckpumpe
ein- oder angebaut. Das heißt, dass bei einem nach außen öffnenden Einlassventil dieses
in Strömungsrichtung in den Pumpenarbeitsraum öffnet. Dadurch wird die Befüllung des
Pumpenarbeitsraums mit Kraftstoff erleichtert.
[0024] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Hochdruckpumpe,
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt durch das Überströmventil der Hochdruckpumpe
der Fig. 1 und
Fig. 3 einen schematischen Längsschnitt durch eine alternative Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Überströmventils.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Die in der Fig. 1 dargestellte Hochdruckpumpe 2 ist als Steckpumpe ausgeführt. Sie
umfasst einen Pumpenkörper 21 mit einer Zylinderbohrung 22, in der ein Pumpenkolben
23 hin und her beweglich aufgenommen ist. Der Pumpenkolben 23 begrenzt einen Pumpenarbeitsraum
24, der in der Zylinderbohrung 22 ausgebildet ist. Zur Befüllung des Pumpenarbeitsraums
24 mit Kraftstoff ist ein Einlassventil 27 vorgesehen, das in einem Niederdruckbereich
26 der Hochdruckpumpe 2 angeordnet ist und in den Pumpenarbeitsraum 24 hinein öffnet.
Im Saugbetrieb der Hochdruckpumpe 2 wird dem Pumpenarbeitsraum 24 über das Einlassventil
27 Kraftstoff zugeführt. Dieser wird dann im Förderbetrieb der Hochdruckpumpe verdichtet
und anschließend über ein Auslassventil 28 einem Hochdruckspeicher (nicht dargestellt)
zugeführt.
[0026] Zur Versorgung des Niederdruckbereichs 26 und damit des Einlassventils 27 mit Kraftstoff
ist die Hochdruckpumpe 2 an eine Zulaufleitung (nicht dargestellt) anschließbar. Der
Anschluss erfolgt entweder über einen Standard-Zulaufstutzen (nicht dargestellt),
der in eine Aufnahmebohrung 20 der Hochdruckpumpe 2 einschraubbar ist, oder - wie
in der Fig. 1 dargestellt - über einen Anschlussstutzen 12, der Bestandteil eines
Anschlusskörpers 11 eines Überströmventils 1 ist, das anstelle eines Standard-Zulaufstutzens
in die Aufnahmebohrung 20 des Ventilgehäuses 8 eingeschraubt ist. Der Zulauf erfolgt
in diesem Fall über das Überströmventil 1 und die Aufnahmebohrung 20, wobei die Aufnahmebohrung
20 über einen Verbindungskanal 25 mit dem Niederdruckbereich 26 verbunden ist.
[0027] Das zugleich als Zulauf dienende Überströmventil 1 besitzt ein Ventilgehäuse 8, das
endseitig mit einem Außengewinde 18 zum Einschrauben in die Aufnahmebohrung 20 der
Hochdruckpumpe 2 ausgestattet ist. In der Aufnahmebohrung 20 ist ein entsprechendes
Innengewinde ausgebildet. Das Einschrauben wird ferner dadurch erleichtert, dass das
Ventilgehäuse 8 andernends eine Geometrie 19 besitzt, die als Innensechskant zur Aufnahme
eines entsprechenden Werkzeugs ausgebildet ist (siehe Fig. 2 oder Fig. 3).
[0028] An den das Außengewinde 18 aufweisenden Endabschnitt des Ventilgehäuses 8 schließt
sich ein weiterer Abschnitt an, der außerhalb des Pumpenkörpers 21 zu liegen kommt
und von dem Anschlusskörper 11 umgeben ist, der den als Zulauf 4 dienenden Anschlussstutzen
12 ausbildet. Neben diesem Anschlussstutzen 12 bildet der Anschlusskörper 11 einen
weiteren Anschlussstutzen 13 aus, der als Rücklauf 5 dient. Um die Anschlussstutzen
12, 13 in einer beliebigen Winkellage auszurichten, ist der Anschlusskörper 11 drehbar
gegenüber dem Ventilgehäuse 8 angeordnet.
[0029] Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die als Zulauf 4 und Rücklauf 5 dienenden Anschlussstutzen
12, 13 in einem axialen Abstand zueinander angeordnet. Gleiches gilt für Radialbohrungen
9, 10, die im Ventilgehäuse 8 ausgebildet sind und einerseits in eine zentrale Bohrung
7 sowie andererseits in außenumfangseitige Ringnuten 14, 15 münden, um eine hydraulische
Verbindung der Radialbohrungen 9, 10 mit den Anschlussstutzen 12, 13 herzustellen.
Der Zulauf erfolgt demnach über den Anschlussstutzen 12, die Ringnut 14 und die Radialbohrung
9, so dass in der zentralen Bohrung 7 des Ventilgehäuses 8 des Überströmventils 1
Zulaufdruck herrscht.
[0030] In der zentralen Bohrung 7 des Ventilgehäuses 8 des Überströmventils 1 ist ein Ventilkolben
3 axial verschiebbar aufgenommen, der in Schließrichtung von der Federkraft einer
Ventilfeder 6 beaufschlagt ist. In Öffnungsrichtung liegt Zulaufdruck an. Übersteigt
der Zulaufdruck einen vorgegebenen Grenzwert, wird der Ventilkolben 3 entgegen der
Federkraft der Ventilfeder 6 in Richtung der Radialbohrung 10 verschoben, bis eine
Verbindung zwischen Zulauf 4 und Rücklauf 5 hergestellt ist. In Offenstellung des
Überströmventils 1 wird eine überschüssige Menge Kraftstoff dem Rücklauf zugeführt,
so dass der Zulaufdruck wieder unterhalb des vorgegebenen Grenzwertes sinkt. Die Federkraft
der Ventilfeder 6 stellt dann den Ventilkolben 3 zurück.
[0031] Die Ventilfeder 6 ist einerseits unmittelbar am Ventilkolben 3 und andererseits an
einem Verschlusskörper 29 abgestützt, der hierzu in die zentrale Bohrung 7 eingepresst
ist. Der Verschlusskörper 29 dichtet zudem die zentrale Bohrung 7 nach außen hin ab.
Eine Abdichtung zwischen dem Anschlusskörper 11 und dem Ventilgehäuse 8 des Überströmventils
1 wird durch einen Dichtring 17 bewirkt, der in eine außenumfangseitige Ringnut 16
des Ventilgehäuses 8 eingelegt ist.
[0032] Werden höhere Anforderungen an die Dichtigkeit gestellt, können weitere Dichtringe
17 vorgesehen werden. Beispielsweise kann der Anschlusskörper 11 eine dem Pumpenkörper
21 zugewandte, stirnseitige Ringnut 30 zur Aufnahme eines Dichtrings 17 besitzen (siehe
Fig.2 oder Fig. 3). Ferner können im Ventilgehäuse 8 weitere außenumfangseitige Ringnuten
16 zur Aufnahme von Dichtringen 17 ausgebildet sein.
[0033] Um den Zulauf 4 gegenüber dem Rücklauf 5 abzudichten, kann - wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 3 dargestellt - mindestens eine Ringnut 16 zur Aufnahme eines Dichtrings
17 zwischen den beiden Radialbohrungen 9, 10 bzw. zwischen den beiden Ringnuten 14,
15 angeordnet sein. Sofern der Anschlusskörper 11 mehrteilig ausgeführt ist (nicht
dargestellt), um beispielsweise die beiden Anschlussstutzen 12, 13 unabhängig voneinander
durch Verdrehen gegenüber dem Ventilgehäuse 8 ausrichten zu können, sind weitere Dichtringe
17 vorzusehen.
[0034] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Überströmventile 1 haben jeweils gemein, dass
sie wahlweise an eine Hochdruckpumpe 2, insbesondere eine Steckpumpe, anbaubar sind.
Sofern die Einbausituation kein Überströmventil 1 erfordert, kann anstelle des Überströmventils
1 ein standardisierter Zulaufstutzen in die Aufnahmebohrung 20 der Hochdruckpumpe
2 eingeschraubt werden. Ist ein Überströmventil 1 erforderlich, kann der Zulaufstutzen
entfernt und ein erfindungsgemäßes Überströmventil 1 eingesetzt werden, da dieses
zugleich einen als Zulauf 4 dienenden Anschlussstutzen 12 umfasst. An der Hochdruckpumpe
2 selbst müssen darüber hinaus keine Änderungen vorgenommen werden.
1. Überströmventil (1) für eine Hochdruckpumpe (2), insbesondere Steckpumpe, in einem
Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine, umfassend einen Ventilkolben (3),
der zur Verbindung eines Zulaufs (4) mit einem Rücklauf (5) entgegen der Federkraft
einer Ventilfeder (6) axial verschiebbar in einer zentralen Bohrung (7) eines Ventilgehäuses
(8) aufgenommen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (8) mindestens zwei Radialbohrungen (9, 10) aufweist, die in einem
axialen Abstand zueinander angeordnet sind und in die zentrale Bohrung (7) münden,
wobei die erste Radialbohrung (9) Teil des Zulaufs (4) und die zweite Radialbohrung
(10) Teil des Rücklaufs (5) ist.
2. Überströmventil (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (8) zumindest bereichsweise von einem Anschlusskörper (11) umgeben
ist, der mindestens zwei Anschlussstutzen (12, 13) für den Anschluss einer Zulaufleitung
und einer Rücklaufleitung besitzt, wobei die Anschlussstutzen (12, 13) in Überdeckung
mit den Radialbohrungen (9, 10) oder in Überdeckung mit außenumfangseitig im Ventilgehäuse
(8) ausgebildeten Ringnuten (14, 15) bringbar sind, in welche die Radialbohrungen
(9, 10) münden.
3. Überströmventil (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlusskörper (11) zur Festlegung der Winkellage der Anschlussstutzen (12,
13) drehbar gegenüber dem Ventilgehäuse (8) ist.
4. Überströmventil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass außenumfangseitig im Ventilgehäuse (8) mindestens eine Ringnut (16) zur Aufnahme
eines Dichtrings (17) ausgebildet ist, wobei vorzugsweise die Ringnut (16) in axialer
Richtung zwischen den Radialbohrungen (9, 10) und/oder den Ringnuten (14, 15) angeordnet
ist.
5. Überströmventil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (8) ein Außengewinde (18) zur Verbindung mit der Hochdruckpumpe
(2) besitzt, wobei vorzugsweise das Außengewinde (18) an einem stutzenförmigen Ende
des Ventilgehäuses (8) angeordnet ist.
6. Überströmventil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (8) an einem Ende eine außenumfangseitig oder innenumfangseitig
ausgebildete Geometrie (19) als Angriffs- bzw. Eingriffsfläche für ein Werkzeug besitzt,
wobei vorzugsweise die innenumfangseitig ausgebildete Geometrie (19) als Innensechskant
oder Torx ausgebildet ist.
7. Hochdruckpumpe (2), insbesondere Steckpumpe, für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer
Brennkraftmaschine mit einem Überströmventil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Ventilgehäuse (8) des Überströmventils (1) in eine Aufnahmebohrung (20)
eines Pumpenkörpers (21) eingeschraubt ist, die vorzugsweise radial in Bezug auf eine
Zylinderbohrung (22) des Pumpenkörpers (21) verläuft, in der ein Pumpenkolben (23)
zur Begrenzung eines Pumpenarbeitsraums (24) hubbeweglich aufgenommen ist.
8. Hochdruckpumpe (2) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmebohrung (20) über einen Verbindungkanal (25), der vorzugsweise als Schrägbohrung
ausgeführt ist, mit einem Niederdruckbereich (26) verbunden ist, in dem ein Einlassventil
(27) angeordnet ist.
9. Hochdruckpumpe (2) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Einlassventil (27) axial in Bezug auf die Zylinderbohrung (22) des Pumpenkörpers
(21) ein- oder angebaut ist.