[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vergleich der Oberfläche eines Gegenstands
mit einem Referenzgegenstand gemäß dem Patentanspruch 1.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Gegenständen mit Aufdrucken bzw.
Applikationen bekannt, die unter unterschiedlichen Richtungen jeweils unterschiedliche
Ansichten zeigen. Solche Aufdrucke befinden sich beispielsweise auf Geldscheinen und
werden als DOVIDs unter Bezugnahme auf die englische Bezeichnung "Diffractive Optically
Variable Image Device" bezeichnet. Gelegentlich werden DOVIDs auch als Hologramme
bezeichnet. Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Verfahren bekannt, wie
die Echtheit von DOVID-Aufdrucken einfach ermittelt werden kann. Hierbei wird die
jeweilige Banknote, deren Echtheit zu überprüfen ist, jeweils mit einer vorgegebenen
echten Banknote verglichen und untersucht, ob eine Übereinstimmung vorliegt.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, den betreffenden Bereich, an dem ein DOVID-Aufdruck
vorhanden sein sollte, mikroskopisch zu untersuchen oder punktweise Brechungsmuster
des jeweiligen Oberflächenbereichs zu ermitteln und diese anschließend zu vergleichen.
Beide Herangehensweisen sind nur mit großem Aufwand zu erreichen und ermöglichen jedenfalls
nicht eine rasche Untersuchung einer Vielzahl von Gegenständen, insbesondere Banknoten
in kurzer Zeit.
[0004] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, ein rasches und einfach durchzuführendes Verfahren
zu schaffen, mit dem Gegenstände einfach auf das Vorhandensein bestimmter DOVID-Aufdrucke
sowie auf deren Korrektheit überprüft werden können.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Erfindung sieht vor, dass
a) der Gegenstand von einer Bildaufnahmeeinheit aufgenommen wird und derart Digitalbilder
gleicher Größe erstellt werden, wobei jedes Digitalbild jeweils unter einer Beleuchtung
eines Leuchtmittels mit jeweils unterschiedlichem Einstrahlungswinkel erstellt wird,
und derart ein Bildstapel umfassend die einzelnen Digitalbilder erstellt wird,
b) ein Merkmalsbild erstellt wird, das dieselbe Größe aufweist wie die erstellten
Digitalbilder, wobei für jeden Bildpunkt des zu erstellenden Merkmalsbilds
- jeweils eine Beleuchtungsverteilungsfunktion ermittelt wird, die angibt, wie stark
der in dem Bildpunkt abgebildete Teil des DOVID-Bereichs bei einer Beleuchtung unter
dem jeweiligen Einfallswinkel Licht reflektiert, und
- aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion ein oder mehrere charakteristische Merkmale
extrahiert werden und dem jeweiligen Bildpunkt des Merkmalsbilds zugeordnet werden,
und
c) das Merkmalsbild mit einem nach denselben Kriterien von einem Referenzgegenstand
erstellten Referenz-Merkmalsbild verglichen wird.
[0006] Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass bereits mit einer geringen Anzahl von vom
betreffenden Gegenstand aufgenommenen Bildern sowie mit einer relativ einfach aufbaubaren
Beleuchtungseinheit eine wirksame Überprüfung von Gegenständen auf das Vorhandensein
und die Korrektheit von DOVID-Aufdrucken möglich ist.
[0007] Eine besonders einfache Art der Überprüfung, mit der insbesondere leicht festgestellt
werden kann, ob ein DOVID-Aufdruck überhaupt vorhanden ist, sieht vor, dass aus der
Beleuchtungsverteilungsfunktion die Exzentrizität als charakteristisches Merkmal extrahiert
wird.
[0008] Um zusätzlich oder alternativ auch feststellen zu können, ob DOVID-Bereiche auf dem
Gegenstand vorhanden sind, deren Reflektivität sich bei einer Verkippung nach demselben
Verkippungswinkel am stärksten ändern, kann vorgesehen sein, dass aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion
der Ausrichtungswinkel als charakteristisches Merkmal extrahiert wird, der angibt,
nach welcher Verkippungsrichtung der DOVID-Bereich seine Reflektivität am stärksten
oder am wenigsten ändert oder der die dominante Richtung der Reflexionsverteilung
in der Beleuchtungsverteilungsfunktion angibt.
[0009] Ein besonders einfacher Vergleich, der auf die Rotation des abgebildeten Gegenstands
gegenüber der Bildaufnahmeeinheit invariant ist, sieht vor,
- dass das Merkmalsbild und das Referenz-Merkmalsbild miteinander verglichen werden,
indem
ausgehend vom Merkmalsbild ein Histogramm erstellt wird, das die Häufigkeit des Vorkommens
eines Merkmalswerts innerhalb eines bestimmten Wertebereichs angibt,
- dass für das Referenz-Merkmalsbild nach denselben Kriterien ein Referenz-Histogramm
erstellt wird, und
- dass das Histogramm des Merkmalsbilds mit dem Referenz-Histogramm des Referenz-Merkmalsbilds
auf Übereinstimmung verglichen wird und eine große Übereinstimmung der Histogramme
einer großen Übereinstimmung der DOVID-Bereiche der Gegenstände gleichgehalten wird.
[0010] Um hierbei eine Winkelausrichtung eines DOVID-Bereichs vorteilhaft ermitteln zu können,
kann vorgesehen sein,
- dass zur Erstellung des Merkmalsbilds aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion der
Ausrichtungswinkel als Merkmal extrahiert wird, und
- dass vor dem Vergleich des Histogramms mit dem Referenz-Histogramm beide Histogramme
Fourier-transformiert werden und die Fourier-Transformierten der beiden Histogramme
miteinander verglichen werden.
[0011] Zur Überprüfung von DOVID-Bereichen bei mehreren unterschiedlichen Lichtwellenlängen
kann vorgesehen sein,
- dass vom Gegenstand von einer Bildaufnahmeeinheit jeweils unter einer Beleuchtung
eines Leuchtmittels mit jeweils unterschiedlichem Einstrahlungswinkel jeweils ein
Mehrfarben-Digitalbild aufgenommen wird, und diese Mehrfarben-Digitalbilder untereinander
jeweils gleiche Größe aufweisen,
- dass die einzelnen Bildkanäle der Mehrfarben-Digitalbilder separat behandelt werden
und für jeden Bildkanal ein eigener Bildstapel erstellt wird,
- dass nach einem der vorangehenden Ansprüche jeweils für jeden der Bildstapel separat
ein Merkmalsbild ermittelt und als Farbkanal-Merkmalsbild dem jeweiligen Farbkanal
zugeordnet wird und die Farbkanal-Merkmalsbilder zum Vergleich mit auf dieselbe Weise
erstellten Referenz-Farbkanal-Merkmalsbildern herangezogen werden.
[0012] Eine besonders einfache Durchführung eines Vergleichs von Farbaufnahmen von DOVID-Bereichen
sieht vor, dass aus den Farbkanal-Merkmalsbildern ein Merkmalsbild erstellt wird,
indem der jeweilige Merkmalswert durch pixelweise Verknüpfung der Merkmalswerte der
Farbkanal-Merkmalsbilder, insbesondere durch Bildung des Mittelwerts, der Summe oder
eines Maximums, gebildet wird.
[0013] Ein genauerer Vergleich, der insbesondere die ermittelte Ausrichtungswinkelstärke
berücksichtigt, sieht vor, dass jedem Bildpunkt jedes Farbkanal-Merkmalsbildes jeweils
sowohl Exzentrizität als auch Ausrichtungswinkel zugeordnet werden und ein Merkmalsbild
durch pixelweises Heranziehen des Ausrichtungswinkels desjenigen Farbkanals im jeweiligen
Bildpunkt als Merkmal gebildet wird, dessen Exzentrizität für diesen Bildpunkt am
größten ist.
[0014] Weiters kann vorgesehen sein, dass das Referenz-Merkmalsbild aufgrund der Vermessung
eines Referenz-Gegenstands mit einem DOVID-Bereich nach einem der vorangehenden Ansprüche
analog der Erstellung des Merkmalsbilds vorgenommen wird.
[0015] Vorteilhafterweise kann ein Computerprogramm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens auf einem Datenträger abgespeichert werden.
[0016] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand der folgenden Zeichnungsfiguren
näher dargestellt.
[0017] Fig. 1a zeigt einen Aufbau einer Erfassungseinheit mit einer Bildaufnahmeeinheit sowie einer
Anzahl von Leuchtmitteln.
Fig. 1b zeigt schematisch die Einfallswinkel des Lichts eines Leuchtmittels.
Fig. 2 zeigt eine Beleuchtungsverteilungsfunktion für einen spezifischen Bildpunkt.
Fig. 3 zeigt ein erstes Histogramm, das auf Basis der ermittelten Exzentrizitäten erstellt
wurde.
Fig. 4 zeigt ein zweites Histogramm, das auf Grundlage der Ausrichtungswinkel erstellt wurde.
Fig. 5 zeigt die Ermittlung eines Merkmalsbilds auf Grundlage eines einfarbig aufgenommenen
Bildstapels.
Fig. 6 zeigt die Ermittlung eines Merkmalsbilds auf Grundlage eines mehrfarbig aufgenommenen
Bildstapels.
[0018] Bei einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die folgenden Schritte
sowohl für einen Referenzgegenstand 20 als auch für den zu untersuchenden Gegenstand
10 durchgeführt. Beide Gegenstände 10, 20 weisen jeweils einen Bereich mit einem DOVID-Aufdruck,
im folgenden als DOVID-Bereich 11, 21 bezeichnet, auf. Ziel des nunmehr beschriebenen
Verfahrens ist es, festzustellen, ob der DOVID-Bereich 11 des Gegenstands 10 mit dem
DOVID-Bereich 21 des Referenzgegenstands 20 übereinstimmt und - da es sich beim Referenzgegenstand
20 um einen bekanntermaßen echten Gegenstand handelt - echt ist.
[0019] In
Fig. 1a ist ein Gegenstand 10 dargestellt, der einen DOVID-Bereich 11 aufweist. Auf den DOVID-Bereich
11 des Gegenstands 10 sind sowohl eine Bildaufnahmeeinheit 30 als auch eine Anzahl
von Leuchtmitteln 31 a, 31 b, ... gerichtet. Die einzelnen Leuchtmittel 31 a, 31 b,
... strahlen auf den DOVID-Bereich 11 des Gegenstands 10 jeweils mit unterschiedlichem
Einstrahlungswinkel ϕ, θ ein. Wie aus
Fig. 1b ersichtlich, bezeichnet der Winkel ϕ den Winkel des Leuchtmittels in der Ebene, während
der Winkel θ den Winkel darstellt, in dem die Lichtquelle über der Ebene des Gegenstands
10 steht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung wird von dem Gegenstand
10 mit der Bildaufnahmeeinheit 30 jeweils ein Digitalbild 32a, 32b, ... erstellt,
wobei bei jedem der erstellten Digitalbilder 32a, 32b, ... jeweils ein anderes Leuchtmittel
31, 31 b, ... zur Beleuchtung des Gegenstands 10 bzw. des DOVID-Bereichs 11 des Gegenstands
10 herangezogen wird. Derart werden Digitalbilder 32a, 32b (
Fig. 5) jeweils mit gleicher Größe erstellt. Die Gesamtheit der derart erstellten Digitalbilder
32a, 32b, ... wird als Bildstapel 39 bezeichnet bzw. zu einem Bildstapel 39 zusammengefasst.
[0020] Ausgehend von dem ermittelten Bildstapel 39 wird ein Merkmalsbild 33 erstellt, das
dieselbe Größe aufweist wie die erstellten Digitalbilder 32a, 32b, ... des Bildstapels
39. Hierbei werden pixelweise die Intensitätswerte der einzelnen Digitalbilder 32a,
32b, ... jeweils zu einem oder mehreren charakteristischen Merkmalen 37x, 37y akkumuliert.
Aus den Intensitätswerten der einzelnen Bildpunkte 34x, 34y an jeweils vorgegebenen
einander nach Lage entsprechenden Position in den Digitalbildern 32a, 32b, ... wird
jeweils separat eine Beleuchtungsverteilungsfunktion 36x, 36y ermittelt, die die Verteilung
der Helligkeit des im jeweiligen Bildpunkt 34x, 34y abgebildeten Bereichs über den
Einstrahlungswinkel ϕ, θ angibt. Es werden für jeden Bildpunkt 34x, 34y jeweils aus
der Beleuchtungsverteilungsfunktion 36x, 36y ein oder mehrere charakteristische Merkmale
37x, 37y extrahiert, die dem jeweiligen Bildpunkt 34x, 34y des Merkmalsbilds 33 zugeordnet
werden.
[0021] Eine mögliche Beleuchtungsverteilungsfunktion 36x, 36y ist in
Fig. 2 näher dargestellt. Diese Beleuchtungsverteilungsfunktion 36x, 36y gibt an, wie stark
der in dem Bildpunkt 34x, 34y abgebildete Teil des DOVID-Bereichs 11 bei einer Beleuchtung
unter dem jeweiligen Einfallswinkel ϕ, θ Licht reflektiert. Zu diesem Zweck wird für
die einzelnen Bildpunkte 34x, 34y des Bildstapels 39 jeweils separat der jeweilige
Intensitätswert i herangezogen und in der für den jeweiligen Bildpunkt 34x, 34y erstellten
Beleuchtungsverteilungsfunktion 36x, 36y an der betreffenden Stelle eingetragen. Aufgrund
der bekannten Winkel ϕ, θ der einzelnen Beleuchtungseinheiten 31 a, 31 b, ... ist
es möglich, durch stereographische Projektion auf eine Ebene mit den betreffenden
Koordinaten x, y die Stützpunkte 35a, 35b, ... zu erhalten.
[0022] Jedem der vorhandenen Stützpunkte 35a, 35b, ... wird entsprechend der ermittelten
Intensität i des betreffenden Bildpunkts 34x, 34y jeweils eine Intensität i zugeordnet.
Durch Interpolation ist es möglich, eine Beleuchtungsverteilungsfunktion 36 auf Grundlage
der Stützpunkte 35a, 35b, ... sowie der zugeordneten Intensitäten i zu ermitteln.
[0023] Als Merkmal 37x, 37y für die Erstellung des Merkmalsbilds 33 wird in diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung die Exzentrizität e der jeweiligen Beleuchtungsverteilungsfunktion 36x,
36y herangezogen. Die Exzentrizität e kann vereinfacht und ohne die Notwendigkeit
der tatsächlichen Bestimmung einer Beleuchtungsverteilungsfunktion als kontinuierliche
Funktion in zwei Variablen x, y durch diskrete Methoden wie folgt ermittelt werden:
In einem ersten Schritt wird die Summe M00 als Summe sämtlicher Intensitätswerte ermittelt. Die einzelnen x- und y-Koordinaten
der Stützpunkte 35a, 35b, 35c, 35d werden zu Vektoren X, Y zusammengefügt. Die jeweils
diesen Stützpunkten 35a, 35b, 35c, 35d zugeordneten Intensitätswerte werden zu einem
Intensitätsvektor I zusammengefügt.
[0024] Anschließend wird ein gewichteter Schwerpunkt der angegebenen Intensitätswerte ermittelt.
Die x-Koordinate x_ des gewichteten Schwerpunkts ergibt sich als Skalarprodukt des
Vektors X der x-Koordinaten der Stützpunkte und des Intensitätsvektors I der Intensitätswerte
dividiert durch die Summe M
00. Entsprechend ergibt sich die y-Koordinate y_ des gewichteten Schwerpunkts als Skalarprodukt
des Vektors Y der y-Koordinaten der Stützpunkte und der Intensitätswerte I dividiert
durch die Summe M
00.

[0025] Im Folgenden werden nun die Momente zweiter Ordnung µ
20, µ
11 und µ
02 gemäß den folgenden Vorschriften ermittelt:

wobei "Vektor minus Skalar" (X-x_) bzw. (Y-y_) bedeutet, dass der Skalar von jedem
Element des Vektors subtrahiert wird, und die binäre Operation "*" für zwei Vektor-Operanden
die elementweise Multiplikation der beiden Operanden bedeutet. Das Resultat ist dann
wieder ein Vektor.
[0026] Anschließend wird die Exzentrizität e gemäß der folgenden Formel ermittelt:

[0027] Dieses Vorgehen kann für jeden einzelnen der Bildpunkte 34x, 34y, ... des zu erstellenden
Merkmalsbilds 33 separat vorgenommen werden. Als charakteristisches Merkmal 37x, 37y,
... des jeweiligen Bildpunkts 34x, 34y, ... wird die jeweils ermittelte Exzentrizität
e zugeordnet.
[0028] Mit demselben Vorgehen wird ein Referenzmerkmalsbild 23 des Referenzbilds 20 bzw.
des DOVID-Bereichs 21 des Referenzmerkmalsbilds 20 erstellt. Das Merkmalsbild 33 und
das Referenzmerkmalsbild 23 werden anschließend miteinander verglichen. Hierbei wird
ausgehend vom Merkmalsbild 33 ein Histogramm 38 erstellt, das die Häufigkeit des Vorkommens
eines Merkmalswerts innerhalb eines bestimmten Wertebereichs angibt. Für das Referenzmerkmalsbild
23 wird nach denselben Kriterien ein Referenzhistogramm 28 erstellt.
Fig. 3 zeigt ein derartiges Histogramm. Anschließend werden das Histogramm 38 des Merkmalsbilds
33 und das Referenzhistogramm 28 des Referenzmerkmalsbilds 23 auf Übereinstimmung
überprüft. Eine große Übereinstimmung der Histogramme 28, 38 lässt dabei auf eine
große Übereinstimmung der DOVID-Bereiche 21, 11 der Gegenstände 20, 10 schließen.
[0029] Um die Übereinstimmung zweier Histogramme 28, 38 miteinander zu überprüfen, werden
die Histogramme zunächst normiert. Anschließend können die einzelnen den Bereichen
zugeordneten Häufigkeiten miteinander elementweise multipliziert werden und die sich
daraus ergebenden Produkte miteinander summiert werden. Werden die Histogramme 28,
38 als Häufigkeitsvektoren dargestellt, kann ein Übereinstimmungswert durch Bildung
des Skalarprodukts der normierten Häufigkeitsvektoren der Histogramme gefunden werden.
Für die Normierung kann insbesondere die L
2-Norm herangezogen werden.
[0030] Bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, die im übrigen der ersten Ausführungsform
der Erfindung entspricht, besteht die Möglichkeit, das Merkmalsbild 33 und das Referenzmerkmalsbild
23 nicht mittels Histrogrammvergleich zu vergleichen, sondern eine unmittelbare Prüfung
der beiden Merkmalsbilder 23, 33 durch Bildvergleich vorzunehmen.
[0031] Eine dritte vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, die im übrigen der ersten
Ausführungsform der Erfindung entspricht, verwendet als charakteristische Merkmale
anstelle der Exzentrizität e den Ausrichtungswinkel ω als Merkmal 37. Dieser Ausrichtungswinkel
ω gibt an, in welcher Verkippungsrichtung der DOVID-Bereich 11 die stärkste Reflektivität
aufweist. In derselben Richtung findet auch der dominante Farbwechsel des DOVID-Bereichs
statt.
[0032] Basierend auf den bereits im Zusammenhang mit der Exzentrizität e beschriebenen Momenten
µ
20, µ
11 und µ
02 kann der Ausrichtungswinkel wie folgt beschrieben werden:

[0033] Wenn als Merkmal der Ausrichtungswinkel ω verwendet wird, ist es von Vorteil, dass
vor dem Vergleich des Histogramms 38 mit dem Referenzhistogramm 28 beide Histogramme
Fourier-transformiert werden und die Fourier-Transformierten der beiden Histogramme
miteinander verglichen werden. Ein unter Verwendung des Ausrichtungswinkels ω erstelltes
Histogramm ist in
Fig. 4 dargestellt und weist einen hinsichtlich seines Arguments periodischen Verlauf auf,
der lediglich zwischen -π/2 und π/2 dargestellt ist. Um Verschiebungen dieser Histogramme
gegeneinander vernachlässigen zu können, die insbesondere dadurch entstehen, dass
der betreffende Gegenstand nicht exakt im gleichen Winkel wie der Referenzgegenstand
eingezogen wurde, wird das betreffende Histogramm jeweils Fourier-transformiert. Die
betreffenden Fourier-Transformierten sind gegen Verdrehungen des Gegenstands 10 bzw.
Referenzgegenstands 20 bei der Aufnahme invariant, sodass hierbei ein besonders einfacher
Vergleich möglich ist.
[0034] Bei einem vierten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Gegenstand
10 von einer Bildaufnahmeeinheit 30 jeweils unter einer Beleuchtung eines Leuchtmittels
31 a, 31 b, ... mit jeweils unterschiedlichem Einstrahlungswinkel ϕ, θ aufgenommen,
wobei jeweils ein Mehrfarben-Digitalbild 32a, 32b, ... aufgenommen wird. Diese Mehrfarben-Digitalbilder
32a, 32b, ... weisen untereinander jeweils dieselbe Größe auf und zeigen denselben
Gegenstandsbereich des Gegenstands 10. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist jedes
dieser Mehrfarbendigitalbilder 32a, 32b drei Bildkanäle auf, einen Bildkanal für den
roten, einen Bildkanal für den grünen und einen Bildkanal für den blauen Farbanteil
des betreffenden Bilds. In einem ersten Schritt wird für jeden Bildkanal jeweils ein
separater Bildstapel 39R, 39G, 39B erstellt und anschließend für jeden Bildstapel
separat ein Merkmalsbild 33R, 33G, 33B ermittelt. Dieses wird in weiterer Folge als
Farb-Merkmalsbild 33R, 33G, 33B dem jeweiligen Farbkanal zugeordnet.
[0035] Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die so erhaltenen Farb-Merkmalsbilder 33R,
33G, 33B mit auf dieselbe Weise erhaltenen Farb-Merkmalsbildern des Referenzgegenstands
zu vergleichen und derart die Übereinstimmung zu überprüfen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird jedoch vor dem Vergleich mit dem Referenzbild aus den Farb-Merkmalsbildern 33R,
33G, 33B ein Merkmalsbild 33 erstellt, wobei die Merkmalswerte 37x, 37y pixelweise
durch Verknüpfung der Merkmalswerte einander in ihrer Lage entsprechender Bildpunkte
34x, 34y der Farbkanalsmerkmalsbilder erstellt werden. Als Merkmal 37x, 37y kann beispielsweise
der Mittelwert, die Summe oder das Maximum der jeweiligen Merkmale in den Farb-Merkmalsbildern
33R, 33G, 33B an der betreffenden Position herangezogen werden.
[0036] Bei einer fünften Ausführungsform der Erfindung werden jedem Bildpunkt 34x, 34y jedes
Farb-Merkmalsbilds 33R, 33G, 33B sowohl die Exzentrizität e als auch der Ausrichtungswinkel
ω als charakteristische Merkmale zugeordnet. Bei der Erstellung des Merkmalsbilds
33 wird für jeden Bildpunkt 34x, 34y jeweils pixelweise untersucht, für welchen Bildkanal
jeweils die größte Exzentrizität vorliegt. Der Ausrichtungswinkel w desjenigen Farbkanals
im jeweiligen Bildpunkt 34x, 34y wird als Merkmal 37x, 37y herangezogen, dessen Exzentrizität
für diesen Bildpunkt 34x, 34y am größten ist.
1. Verfahren zum Vergleich der Oberfläche eines Gegenstands (10), insbesondere einer
Banknote, einer Chipkarte oder eines Ausweises, umfassend einem DOVID-Bereich (11),
mit einem Referenzgegenstand (20), ebenfalls umfassend einen DOVID-Bereich (21),
a) wobei der Gegenstand (10) von einer Bildaufnahmeeinheit (30) aufgenommen wird und
derart Digitalbilder (32a, 32b, ...) gleicher Größe erstellt werden, wobei jedes Digitalbild
(32a, 32b, ...) jeweils unter einer Beleuchtung eines Leuchtmittels (31 a, 31 b, ...)
mit jeweils unterschiedlichem Einstrahlungswinkel (ϕ, θ) erstellt wird, und derart
ein Bildstapel (39) umfassend die einzelnen Digitalbilder (32a, 32b, ...) erstellt
wird,
b) wobei ein Merkmalsbild (33) erstellt wird, das dieselbe Größe aufweist wie die
erstellten Digitalbilder (32a, 32b, ...), wobei für jeden Bildpunkt (34x, 34y, ...)
des zu erstellenden Merkmalsbilds (33)
- jeweils eine Beleuchtungsverteilungsfunktion (36x, 36y, ...) ermittelt wird, die
angibt, wie stark der in dem Bildpunkt (34x, 34y, ...) abgebildete Teil des DOVID-Bereichs
(11) bei einer Beleuchtung unter dem jeweiligen Einfallswinkel (ϕ, θ) Licht reflektiert,
und
- aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion (36x, 36y, ...) ein oder mehrere charakteristische
Merkmale (37x, 37y, ... ) extrahiert werden und dem jeweiligen Bildpunkt (34x, 34y,
...) des Merkmalsbilds (33) zugeordnet werden, und
c) wobei das Merkmalsbild (33) mit einem nach denselben Kriterien von einem Referenzgegenstand
(20) erstellten Referenz-Merkmalsbild (23) verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion (36x, 36y, ...) die Exzentrizität (e) als
charakteristisches Merkmal (37x, 37y, ...) extrahiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion (36x, 36y, ...) der Ausrichtungswinkel (ω)
als charakteristisches Merkmal (37) extrahiert wird, der angibt, nach welcher Verkippungsrichtung
der DOVID-Bereich (11) seine Reflektivität am stärksten oder am wenigsten ändert oder
der die dominante Richtung der Reflexionsverteilung in der Beleuchtungsverteilungsfunktion
(36x, 36y, ...) angibt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Merkmalsbild (33) und das Referenz-Merkmalsbild (23) miteinander verglichen werden,
indem
ausgehend vom Merkmalsbild (33) ein Histogramm (38) erstellt wird, das die Häufigkeit
des Vorkommens eines Merkmalswerts innerhalb eines bestimmten Wertebereichs angibt,
- dass für das Referenz-Merkmalsbild (23) nach denselben Kriterien ein Referenz-Histogramm
(28) erstellt wird, und
- dass das Histogramm (38) des Merkmalsbilds (33) mit dem Referenz-Histogramm (28) des Referenz-Merkmalsbilds
(23) auf Übereinstimmung verglichen wird und eine große Übereinstimmung der Histogramme
(28, 38) einer großen Übereinstimmung der DOVID-Bereiche der Gegenstände (20, 30)
gleichgehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zur Erstellung des Merkmalsbilds (33) aus der Beleuchtungsverteilungsfunktion (36x,
36y, ...) der Ausrichtungswinkel (ω) als Merkmal (37) extrahiert wird, und
- dass vor dem Vergleich des Histogramms (38) mit dem Referenz-Histogramm (28) beide Histogramme
(28, 38) Fourier-transformiert werden und die Fourier-Transformierten der beiden Histogramme
(28, 38) miteinander verglichen werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass vom Gegenstand (10) von einer Bildaufnahmeeinheit (30) jeweils unter einer Beleuchtung
eines Leuchtmittels (31 a, 31 b, ...) mit jeweils unterschiedlichem Einstrahlungswinkel
(ϕ, ϑ) jeweils ein Mehrfarben-Digitalbild (32a, 32b) aufgenommen wird, und diese Mehrfarben-Digitalbilder
(32a, 32b, ...) untereinander jeweils gleiche Größe aufweisen,
- dass die einzelnen Bildkanäle der Mehrfarben-Digitalbilder (32a, 32b, ...) separat behandelt
werden und für jeden Bildkanal ein eigener Bildstapel (39R, 39G, 39B) erstellt wird,
- dass nach einem der vorangehenden Ansprüche jeweils für jeden der Bildstapel (39R, 39G,
39B) separat ein Merkmalsbild (33R, 33G, 33B) ermittelt und als Farbkanal-Merkmalsbild
(33R, 33G, 33B) dem jeweiligen Farbkanal zugeordnet wird und die Farbkanal-Merkmalsbilder
(33R, 33G, 33B) zum Vergleich mit auf dieselbe Weise erstellten Referenz-Farbkanal-Merkmalsbildern
(23R, 23G, 23B) herangezogen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Farbkanal-Merkmalsbildern (33R, 33G, 33B) ein Merkmalsbild (33) erstellt
wird, indem der jeweilige Merkmalswert durch pixelweise Verknüpfung der Merkmalswerte
der Farbkanal-Merkmalsbilder, insbesondere durch Bildung des Mittelwerts, der Summe
oder eines Maximums, gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Bildpunkt (34x, 34y) jedes Farbkanal-Merkmalsbildes (33R, 33G, 33B) jeweils
sowohl Exzentrizität (e) als auch Ausrichtungswinkel (ω) zugeordnet werden und ein
Merkmalsbild (33) durch pixelweises Heranziehen des Ausrichtungswinkels (w) desjenigen
Farbkanals im jeweiligen Bildpunkt (34x, 34y) als Merkmal (37x, 37y) gebildet wird,
dessen Exzentrizität (e) für diesen Bildpunkt (34x, 34y) am größten ist.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Referenz-Merkmalsbild (23) aufgrund der Vermessung eines Referenz-Gegenstands
(20) mit einem DOVID-Bereich (21) nach einem der vorangehenden Ansprüche analog der
Erstellung des Merkmalsbilds vorgenommen wird.
10. Datenträger, auf dem ein Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahrens nach einem
der vorangehenden Ansprüche abgespeichert ist.