TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Positionierungssystem für Antennen und ein Antennensystem,
insbesondere für eine Anwendung auf Fahrzeugen, z.B. Flugzeugen. Die bei der Kommunikation
von Flugzeugen mit Satelliten benötigten niederprofilen Flachantennen ("low-profile
flat-panel antennas") unterliegen besonderen räumlich beengten Anforderungen bezüglich
Positionierung einer Antennenapertur in Richtung eines Satelliten.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Positionierungssysteme für Antennen auf mobilen Trägern, wie etwa Fahrzeugen, Flugzeugen
oder Schiffen haben die Aufgabe, die Antenne während der räumlichen Bewegung des mobilen
Trägers immer optimal auf ein Ziel, typischerweise eine Zielantenne, welche sich zum
Beispiel auf einem Satelliten befindet, auszurichten. In vielen Fällen muss dabei
eine permanente Richtfunkverbindung auch bei schneller Bewegung des Trägers zuverlässig
aufrechterhalten werden.
[0003] Um diese Aufgabe zu lösen, werden in vielen Anwendungen sogenannte 2-Achsen Positionierungssysteme
verwendet, siehe dazu auch
JP H06-252625 A, mit denen die Antenne in Azimut und Elevation unabhängig gedreht werden kann. Die
zwei Achsen solcher Systeme bilden dabei ein Orthogonalsystem und erlauben damit die
Ausrichtung der Antenne auf jeden beliebigen Punkt im dreidimensionalen Raum.
[0004] Arbeitet das drahtlose Kommunikationssystem mit elektromagnetischen Wellen linearer
Polarisation, dann tritt bei 2-Achsen Systemen das Problem auf, dass bei Drehung der
Antenne sich die Polarisationsebenen im Allgemeinen mit drehen, so dass die Polarisationsebene
der Zielantenne nicht mehr mit der Polarisationsebene der Antenne, die sich auf dem
Positionierungssystem befindet, übereinstimmt.
[0005] Um dieses Problem zu lösen kann bei kugelsymmetrischen Bewegungsvolumen (wie z.B.
bei Parabolantennen) eine dritte Achse eingeführt werden, die unabhängig von der Azimut
und der Elevationsachse die Drehung der Antenne um die Strahlachse erlaubt. Ein solches
3-Achsen System bildet dann ein vollständiges Orthogonalsystem und erlaubt eine optimale
Polarisationsnachführung.
[0006] Die bekannten 3-Achsen Positionierungssysteme für Parabolantennen lassen sich für
Niederprofil-Antennen allerdings nicht verwenden, da auf Grund der Form der Antennenapertur
und des niedrigen Bauraumes keine unabhängige Drehung um die Strahlachse möglich ist,
oder der Winkelbereich in dem eine solche Drehung möglich ist, stark eingeschränkt
ist.
[0007] Bei Niederprofil-Antennen, welche zwei orthogonale lineare Polarisationen unterstützen,
erfolgt die Polarisationsnachführung daher elektronisch oder elektromechanisch im
Signalverarbeitungspfad, so dass keine dritte mechanische Achse benötigt wird.
[0008] Solche 2-Achsen Positionierungssysteme mit separater Polarisationsnachführung 20
werden insbesondere bei rumpfmontierten Niederprofil-Antennen auf Flugzeugen oder
Fahrzeugen verwendet. Die Antennensysteme zeichnen sich dadurch aus, dass die Antennenaperturen
nur eine sehr geringe Höhe besitzen (typischerweise kleiner als 20cm) um den Luftwiderstand
so klein wie möglich zu halten. Die Antennenaperturen sind meist rechteckig. Ein Beispiel
eines solchen Positionierungssystems nach dem Stand der Technik ist in Figur 1 dargestellt.
[0009] Bei nicht rotationssymmetrischen Antennenaperturen auf Positionierungssystemen mit
zwei Achsen A, C tritt nun allerdings das zusätzliche Problem auf, dass sich das Antennendiagramm
bei Drehung der Antenne um Elevations- oder Azimutachse in Bezug auf die Zielantenne
und deren Umgebung räumlich ändert, da das Antennendiagram nicht-rotationssymmetrischer
Antennen ebenfalls nicht rotationssymmetrisch ist.
[0010] Es tritt, insbesondere bei Anwendungen auf mobilen Trägern wie Flugzeugen, welche
große geographische Entfernungen zurücklegen können, bei der Kommunikation mit Satelliten
deshalb das Problem des "geographischen Skew" auf.
[0011] Dieses Problem ist dadurch bedingt, dass bei einem 2-Achsen Positionierungssystem
die Antennenapertur mit ihrer Azimutachse immer in der Flugzeugebene liegt. Die Flugzeugebene
ist typischerweise eine Tangentialebene zur Erdoberfläche. Sind nun Flugzeugposition
und Satellitenposition nicht auf der gleichen geographischen Länge, dann ist die Antennenapertur,
wenn sie auf den Satelliten gerichtet ist, immer um einen bestimmten Winkel, der von
der geographischen Länge abhängt, gegenüber der Ebene des Clarke-Orbits, verdreht.
[0012] Da die Breite des Hauptstrahls von Niederprofil-Antennenaperturen mit zunehmender
Drehung um die Strahlachse (ausgehend von der Azimut-Normallage) immer mehr zunimmt,
muss die spektrale Leistungsdichte im Sendebetrieb der Antenne im FSS ("Fixed Satellite
Service") sukzessive reduziert werden, um einen regulatorisch konformen Betrieb weiterhin
zu gewährleisten.
[0013] Der schlechteste Fall tritt im FSS ein, wenn sich der mobile Träger unter oder in
der Nähe des Äquators befindet. Dann ist der Hauptstrahl bezüglich der Tangente an
den geostationären Orbit am Ort des Zielsatelliten maximal breit und es kann zur unerlaubten
Bestrahlung von Nachbarsatelliten kommen.
[0014] Auch im Empfang ergeben sich dann erhebliche Probleme, weil zusammen mit den Signalen
des Zielsatelliten die Signale benachbarter Satelliten empfangen werden und über das
Antennendiagram so gut wie keine Diskriminierung mehr stattfindet. Die Signale der
benachbarten Satelliten wirken dann als Störsignale (Rauschen), die dem Nutzsignal
überlagert sind und dieses korrumpieren. Die empfangbare Datenrate nimmt in diesem
Fall stark ab.
[0015] Beides, Reduzierung der spektralen Leistungsdichte des Sendesignals und Interferenz
benachbarter Satelliten im Empfangssignal, führt dazu, dass Niederprofil-Antennen
auf 2-Achsen Positionierungssystemen in der Nähe des Äquators im FSS nicht, oder nur
mit erheblichem Performanceverlust, betrieben werden können.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0016] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, die vorgenannten Schwierigkeiten bei der Positionierung
von Antennen zu überwinden.
[0017] Die Aufgabe wird mit einem Positionierungssystem mit den Merkmalen von Anspruch 1
und einem Antennensystem mit den Merkmalen von Anspruch 20 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Vorrichtung sind in den weiteren Patentansprüchen aufgeführt.
[0018] Dazu enthält das erfindungsgemäße Positionierungssystem für eine Antennenapertur,
insbesondere einer Niederprofil-Antenne, einen Bügel, an dem die Antennenapertur entlang
einer ersten Achse drehbar befestigt ist. Der Bügel ist wiederum an einer zweiten
Achse in einem zweiten Drehlager befestigt, welches an einer dritten Achse drehbar
auf einer Positioniererplattform gelagert ist. Die Positioniererplattform selbst ist
im Fahrzeug gelagert bzw. das dritte Drehlager ist starr mit dem Fahrzeug verbunden.
[0019] Nach Figur 2 bilden die drei Achsen A, B, C des Positionierungssystems dann ein vollständiges
Orthogonalsystem, dass es erlaubt, die Antennenapertur 1 auch in einem in seiner Höhe
beschränkten Bauraum immer in der den Gegebenheiten angepassten optimalen Weise auf
eine Zielantenne auszurichten.
[0020] Der drehbare Bügel ermöglicht die Bewegung um die zweite Achse und schafft eine Beabstandung
der Antennenapertur von der Positioniererplattform, so dass deren Bewegung um die
zweite Achse durch die Positionsplattform ungehemmt erfolgen kann. Der Bügel zur Befestigung
der Antennenapertur kann zweiarmig sein oder nur einen Arm umfassen, der dann eher
an der geometrische Mitte oder dem Masseschwerpunkt der Antennenapertur ansetzt.
[0021] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bilden die erste Achse zur zweiten
Achse, sowie die zweite Achse zur dritten Achse einen schiefen Winkel, d.h. sind vom
rechten Winkel abweichend. Die schiefwinkelige Anordnung der Achsen ist für allgemeine
Bauraumvolumen der Vorzugsfall. Eine rechtwinkelige Anordnung ist eher ein Sonderfall.
In der Praxis sind die meisten Bauraumvolumen von Flugzeugantennen allerdings jedenfalls
stückweise zylinderförmig (dann bevorzugt rechtwinklige Anordnung der Achsen). In
Kugelvolumen oder Kugelabschnittsvolumen kommen jedoch typischerweise schiefwinkelige
Anordnungen zur Anwendung. Das ist meist dadurch bedingt, dass das System dann gewichtsmäßig
besser ausbalanciert werden kann.
[0022] Im Gegensatz zu den bislang bekannten 3-Achsen Positionierungssystemen entsprechen
die 3-Achsen eines erfindungsgemäßen Positionierungssystems nicht den generischen
Azimut-, Elevations- und Antennenstrahlachsen ("Skew-Achsen"). Da die drei Achsen
eines erfindungsgemäßen Positionierungssystems jedoch ein vollständiges Orthogonalsystem
darstellen, können die generischen Achsen durch eine unitäre Transformation wiedergewonnen
werden. Damit ergeben sich die Winkeleinstellungen bezüglich der drei Achsen des erfindungsgemäßen
Positionierungssystems aus den generischen Azimut-, Elevations- und Skew-Winkeln eindeutig
durch eine entsprechende unitäre Drehung im 3-dimensionalen Raum. Bei rechten Winkeln
ist diese Transformation einfacher zu vollziehen, es können jedoch auch von einer
senkrechten Anordnung der Achsen zueinander abweichende Winkel berücksichtigt werden,
um eine bessere Massebalance zu erzielen.
[0023] Im Allgemeinen erfordert eine einfache generische Drehung um die Azimutachse (Azimutdrehung)
allerdings eine simultane Drehung um alle drei Achsen des erfindungsgemäßen Positionierungssystems.
Gleiches gilt für generische Elevations- und Skew-Drehungen. Die notwendige Koordinatentransformation
kann jedoch in einfacher Weise algorithmisch implementiert werden.
[0024] Im Vergleich zu den bislang bekannten 3-Achsen Positionierungssystemen, welche aus
generischen Achsen aufgebaut sind, hat ein erfindungsgemäßes Positionierungssystem
eine Reihe von wesentlichen Vorteilen:
1. Bedingt durch die neuartige Anordnung der Achsen, ist der Winkelbereich in dem
um die zweite Achse gedreht werden muss, stark beschränkt. Vorteilhafterweise kann
der Winkelbereich der Bewegung um die zweite Achse auf ca. ±20° beschränkt werden.
Der Hauptanteil einer Skew-Drehung, deren generischer Winkelbereich ±90° ist, wird
durch eine Drehung um die dritte Achse erreicht. Da der Winkelbereich der dritten
Achse n x 360° (n = ∞) ist (vergl. generische Azimutdrehung), stellt dies eine erhebliche
Vereinfachung der Mechanik dar.
2. Bei einer generischen Anordnung der drei Achsen (nicht erfindungsgemäß) ist der
typischerweise erforderliche Winkelbereich für die Azimutdrehung n x 360° (n = ∞),
für die Elevationsdrehung 0° bis 90° und für die Skew-Drehung -90° bis +90°. In einem
in der Höhe beschränkten Bauraum kann dann nur durch die Software-Steuerung verhindert
werden, dass die Antennenapertur das Bauraumvolumen nicht verlässt, also z.B. an ein
aerodynamisches Radom anstößt. Mechanische Sperren ("hard-stops") können nicht implementiert
werden. Andernfalls könnte die Antenne nicht mehr optimal ausgerichtet werden. Aus
Sicherheitsgründen wäre eine reine Software-Definition des Bewegungsvolumens ("swept
volume") jedoch äußerst kritisch.
Eine erfindungsgemäße Anordnung der Achsen erlaubt hingegen die Implementierung einer
mechanischen Sperre (Anschlag), die den Winkelbereich um die zweite Achse einschränkt.
Damit kann selbst bei Versagen der Steuerung zuverlässig ausgeschlossen werden, dass
die Antennenapertur das definierte Bewegungsvolumen verlässt.
3) Insbesondere für Flugzeugantennen sind die Anforderungen an die Vibrationsfestigkeit
sehr hoch. Wie sich durch numerische Simulationen gezeigt hat, ist eine erfindungsgemäße
Anordnung erheblich toleranter gegenüber Vibrationen, als die bekannten generischen
Anordnungen. Dies ermöglicht es Antennenaperturen zu verwenden, welche ein wesentlich
geringeres Gewicht besitzen, da sehr viel weniger strukturelle Vorkehrungen erforderlich
sind. Auch Antennenaperturen in Leichtbauweise, z.B. mit Aluminium oder Carbonfasern,
sind mit erfindungsgemäßen Positionierungssystemen jetzt möglich. Wenn die Antennenapertur
leichter ist, dann muss das Positionierungssystem im Betrieb weniger Kräfte aufnehmen
und kann daher ebenfalls gewichtsmäßig leichter ausgelegt werden. Insgesamt ergeben
sich durch leichtere Antenennaperturen und leichtere Positionierungssysteme erhebliche
Gewichtsvorteile gegenüber bekannten Systemen.
4) Die Anordnung der Achsen bei erfindungsgemäßen Positionierungssystemen erlaubt
erheblich kompaktere Bauformen. Da der erforderliche Winkelbereich um die zweite Achse
relativ klein ist und sich der zugehörige Winkel im Betrieb nur langsam ändert, sind
die erforderlichen Getriebe und Motoren wenig aufwändig. Zudem durchstreicht die Antennenapertur
im Betrieb einen erheblich kleineren Bereich des Bauraumvolumens als bei generischen
Anordnungen. Dies ermöglicht es zusätzlich notwendige Funktionsmodule, wie Antennensteuerungsbox
oder Polarisationsnachführungselektronik, ohne Probleme auf einer typischen Positioniererplattform
unterzubringen.
[0025] Vorzugsweise erfolgt die Befestigung der Antennenapertur mit dem Bügel an zwei gegenüberliegenden
Seiten der Antennenapertur. Der Bügel hat dazu zwei Arme. Damit kann die Antennenapertur
zwischen den Bügelarmen durchdrehen ohne in der Höhe weiter aufzutragen. Dies ist
insbesondere der Fall, wenn die Befestigung der Antennenapertur an deren Schmalseiten
über jeweils ein erstes Drehlager erfolgt und beispielsweise über einen Direktantrieb
angetrieben wird.
[0026] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sehen vor, dass eine Halterung das zweite Drehlager
an einem dritten Drehlager befestigt und das dritte Drehlager auf der Positioniererplattform
angeordnet ist. Damit erhält die Antennenapertur eine ausreichende Höhe über der Positioniererplattform
um geringfügige Schwenkbewegungen um die zweite Achse auszuführen. Unterstützend ist
dabei, wenn die Antennenapertur eine ovale oder abgestuft ovale Form hat, bevorzugt
mit einem Höhen- zu Breitenverhältnis von 1 : ≥4.
[0027] Die Bauhöhe kann weiter reduziert werden, wenn ein dritter Antrieb senkrecht zur
Positioniererplattform angeordnet ist und über einen unter der Positioniererplattform
angeordneten Zahnkranz das dritte Drehlager antreibt. Die Antenne ist dann von einem
Radom abdeckbar, das eine Schüsselform hat und im Betrieb nur geringe aerodynamische
Widerstände aufbaut.
[0028] Alternativ zu Antrieben an den Drehlagern kann eine Drehbewegung um die erste Achse
und/oder eine Drehbewegung des Bügels auf der zweiten Achse mittels eines Linearaktuators
ausgeführt werden.
[0029] Durch die eingeschränkten Bewegungsszenarien für die ersten Drehlager und das zweite
Drehlager eignen sich diese für einen Antrieb durch einen Direktantrieb, der kein
Getriebe erfordert und damit weiter Gewicht spart.
[0030] In das dritte Drehlager wird vorteilhafterweise eine im Wesentlichen mittig angeordnete
Hochfrequenzdrehdurchführung integriert, die hochfrequente Signale von und zur Antennenapertur
leitet, vorzugsweise für zwei Hochfrequenzkanäle. Damit wird die volle 360° Drehung
dieses Drehlagers unterstützt. Die in das dritte Drehlager integrierte Hochfrequenzdrehdurchführung
kann damit auch leichter verkapselt und gut gegen einen Feuchtigkeitseintritt geschützt
werden. Bevorzugt werden in das dritte Drehlager zudem zwei oder mehr getrennte Schleifringpaare
für die Stromversorgung der Antriebe der weiteren beweglichen Teile und für Steuerungszwecke
integriert. Für die übrigen Hochfrequenzverbindungen zur Antennenapertur eignen sich
flexible Koaxialleiter, da typischerweise das zweite Drehlager und das erste Drehlager
nur sehr eingeschränkte Drehungen ausführen und die flexiblen Koaxialleiter diesen
Bewegungen leicht folgen können.
[0031] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Antrieb an den Drehlagern mittels
bürstenloser Elektromotoren erfolgt.
[0032] Durch die festgestellten geringeren Vibrationen ist es möglich Aluminium- oder gar
Kohlefaserstrukturen bei der Halterung und/oder dem Bügel etc. zu nutzen, die einen
weiteren Gewichtsvorteil mit sich bringen.
[0033] Das geschilderte Positionierungssystem kann in einem Antennensystem mit einer ersten
und einer zweiten Antenne eingesetzt werden, die eine gemeinsame Positionierungsplattform
nutzen und von denen zumindest eine ein erfindungsgemäßes Positionierungssystem nutzt.
Damit wird nur unerheblich mehr Bauraum benötigt und beide Antennen können unter einem
gemeinsamen Radom angebracht werden. Die zwei Antennen können vorteilhafterweise folgende
Anwendungsszenarien erschließen.
[0034] Entweder kann die erste Antenne im Ka-Band und die zweite Antenne im Ku-Band betrieben
werden. Damit kann je nach Verfügbarkeit oder Kosten der Satellitenverbindung im Ka-
oder Ku-Band die jeweils bevorzugte ausgewählt werden. Die jeweils andere Antenne
hat dann im Betrieb keine Funktion und dreht nur mit.
[0035] Oder beide Antennen werden parallel zueinander im gleichen Frequenzband, also beispielsweise
im Ka-Band oder Ku-Band oder X-Band betrieben. In den meisten Positionen des Flugzeugs
von Äquator bis in nördliche Breiten von 48° beträgt der Elevationswinkel der Antenne
zu einem geostationären Satelliten in Äquatornähe nur bis zu 30°. Somit können sich
auch beide Antennen gleichzeitig auf den Satelliten ausrichten und parallel betrieben
werden. Damit verbessert sich das Signal/Rausch-Verhältnis und die übertragene Datenrate
kann erhöht werden.
[0036] Eine weitere vorteilhafte Nutzung des Antennensystems betrifft einen Gleichlauf beider
Antennen. Bei einer symmetrischen Anordnung beider Antennen um die dritte Drehachse
bringt eine synchrone Bewegung beider Antennen auch um die erste und zweite Drehachse
(sogenannter Butterfly-Betrieb) zusätzlich den Vorteil, dass keine zusätzlichen Drehimpulse
auf das Antennensystem wirken und Kräfte auf Motor und Getriebe minimiert werden.
[0037] Darüber hinaus sind weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung aus
der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich. Die dort beschriebenen
Merkmale können alleinstehend oder in Kombination mit einem oder mehreren der oben
erwähnten Merkmale umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen.
Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen erfolgt dabei unter Bezugnahme
auf die begleitenden Zeichnungen.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0038]
Figur 1 zeigt ein Positionierungssystem nach dem Stand der Technik.
Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Positionierungssystem mit drei Achsen.
Figuren 3 und 4 zeigen ein erfindungsgemäßes Positionierungssystem unter einem Radom.
Figuren 5 bis 8 zeigen ein erfindungsgemäßes Positionierungssystem in unterschiedlichen
Positionen der Antennenapertur.
Figur 9 zeigt die Anordnung der Drehlager eines erfindungsgemäßen Positionierungssystems.
Figur 10 zeigt eine Hochfrequenzdurchführung am dritten Drehlager.
Figur 11 zeigt ein erfindungsgemäßes Positionierungssystem mit Direktantrieben.
Figur 12 zeigt die Nutzung eines Linearaktuators.
Figur 13 zeigt ein Antennensystem mit zwei Antennen.
AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0039] Figur 3 zeigt die Frontansicht der Antennenapertur 1 bei einem Elevationswinkel 0°
und eine typische Bewegungsvolumenbegrenzung durch ein Radom 18. Figur 4 zeigt wie
durch eine mechanische Beschränkung, z.B. einen Anschlag 21, der Winkelbereich der
Drehung um die zweite Achse eingegrenzt werden kann, so dass die Antennenapertur 1
das Bewegungsvolumen nicht verlässt.
[0040] In Abbildungen 5 bis 8 sind verschiedene Ausrichtungsszenarien dargestellt, die zeigen,
dass sich die Bewegung des Positionierungssystems in einem sehr kleinen Bewegungsvolumen
realisieren lässt. Die Ausrichtung der Apertur in Figur 5 stellt z.B. eine Situation
dar, in der sich die Antenne unter dem Äquator befindet, der Längengrad der Position
der Antenne und der des Zielsatelliten sich jedoch unterscheidet. In einer solchen
Situation kann mit einem 2-Achsen-Positionierer die Antennenapertur nicht mit ihrer
langen Achse parallel zum Äquator ausgerichtet werden, sondern nur mit ihrer schmalen
Achse. Der Antennenhauptstrahl ist dann jedoch sehr breit und es liegen typischerweise
mehrere Satelliten im Strahl. Im Empfangsfall empfängt die Antenne dann die Signale
mehrerer Satelliten gleichzeitig was zu einer unerwünschten Überlagerung und zu einer
signifikanten Degradation des Signals vom Zielsatelliten führt. Im Sendefall muss
typischerweise die Sendeleistung stark reduziert werden, weil sonst Nachbarsatelliten
des Zielsatelliten mit bestrahlt werden würden, was regulatorisch nicht erlaubt ist.
[0041] Wie in Figur 5 dargestellt kann mit einem erfindungsgemäßen Positionierungssystem
mit Hilfe der Achse B auch in einer solchen Situation die Antennenapertur optimal,
nämlich mit ihrer langen Achse parallel zum Äquator, ausgerichtet werden. Der Elevationswinkel
des Satelliten entspricht dann hier dem Winkel um die zweite Achse B (ca. 20°) und
nicht mehr dem Winkel um die erste Achse A, der hier dann 90° beträgt. Der Azimutwinkel
des Zielsatelliten entspricht in diesem Spezialfall dem Winkel um die dritte Achse
C.
[0042] In den Figuren 6 bis 8 sind beispielhaft weitere Ausrichtungsmöglichkeiten dargestellt,
welche sich alle innerhalb desselben Bauraumes realisieren lassen. Wie oben beschrieben
ergibt sich in diesen allgemeinen Fällen die Ausrichtung auf einen Zielsatelliten
mit Azimutwinkel α und Elevationswinkel β durch eine Drehung α' um die Achse C, eine
Drehung β' um die Achse A und eine Drehung σ um die Achse B, so dass α = α(α', β',
σ) und β = β(α', β', σ) gilt. Da dieses Gleichungssystem überbestimmt ist, können
α', β' und σ zudem so gewählt werden, dass der Winkel den die lange Hauptachse der
Antennenapertur und die Tangente an den geostationären Orbit am Ort des Zielsatelliten
bilden, minimiert wird. Damit ist immer gewährleistet, dass die Antennenapertur bezüglich
ihres Antennendiagramms unter der Randbedingung des begrenzten Bewegungsvolumens optimal
auf den Zielsatelliten ausgerichtet ist.
[0043] Wie aus diesen Figuren ersichtlich, ist es zur optimalen Ausnutzung des zur Verfügung
stehenden Bewegungsvolumens oft vorteilhaft keine genau rechteckigen Antennenaperturen
zu verwenden. Ovale oder abgestufte Formfaktoren passen sich insbesondere aeronautischen
Radomen besser an.
[0044] Bei bestimmten Aperturformen oder Formen des Bewegungsvolumens kann es außerdem vorteilhaft
sein, wenn die jeweiligen Ebenen, welche die Achsen bei Drehung um die jeweils nächste
Achse durchstreichen, und diese nächste Achse nicht senkrecht aufeinander stehen.
[0045] Solche Anordnungen können das zur Verfügung stehenden Bewegungsvolumen z. B. dann,
wenn es sich nicht um ein einfaches Zylindervolumen (also z.B. um ein Kegelstumpfvolumen,
ein Rotationsellipsoidvolumen oder um ein Volumen mit Einschnürungen) handelt, noch
besser ausnutzen. Auch kann es zur Minimierung des Trägheitsmoments, d.h. zu Minimierung
der dynamischen Belastung der Achsen im Betrieb, günstiger sein, wenn die Bewegungsebenen
nicht senkrecht aufeinander stehen. Das den Achsen zuordenbare Koordinatensystem ist
dann schiefwinkelig. Die Anordnung funktioniert solange die Vektoren, welche das Koordinatensystem
bilden, im dreidimensionalen Raum voneinander linear unabhängig sind.
[0046] Ein solches Positionierungssystem zeichnet sich dann dadurch aus, dass es drei Achsen
besitzt, welche derart angeordnet sind, dass eine Antennenapertur an einer ersten
Achse angebracht ist, welche in einer Ebene liegt, die senkrecht zur Hauptstrahlrichtung
steht, und um diese Achse gedreht werden kann, die erste Achse an einer zweiten Achse
angebracht ist, die zweite Achse an einer dritten Achse angebracht ist, und die Achsen
derart miteinander verbunden sind, dass die Ebene welche die zweite Achse bei Drehung
um die erste Achse durchstreicht und die Ebene welche die erste Achse bei Drehung
um die zweite Achse durchstreicht einen Winkel bilden, der nicht null ist, und die
Ebene welche die zweite Achse bei Drehung um die dritte Achse durchstreicht und die
Ebene, die die dritte Achse bei Drehung um die zweite Achse durchstreicht einen Winkel
bilden, der nicht null ist. Eine bevorzugte Realisierung ist in Figur 9 skizziert.
Die Antennenapertur 1 ist an zwei gegenüber liegenden Schmalseiten mit jeweils einem
ersten Drehlager 2 an einem U-förmigen, im Wesentlichen mittig (für Aperturen mit
einer inhomogenen Massenverteilung kann der Bügel wegen der Gewichtsaustarierung auch
leicht abweichend von der geometrischen Mitte, jedoch in Bezüglich der Masse mittig
angebracht werden) gelagerten Bügel 3 mit zwei Armen angebracht. Der Stator der Drehlager
2 befindet sich jeweils auf dem Bügel 3 und der Rotor an der jeweiligen Seite der
Antennenapertur 1 (nicht gesondert dargestellt), so dass die Antennenapertur 1 um
die erste Achse, welche durch die beiden ersten Drehlager 2 geht, im Bügel 3 gedreht
werden kann. Da bei der in Figur 9 dargestellten flachen Antennenapertur die Hauptstrahlrichtung
senkrecht zur Aperturfläche (Aperturebene) ist, liegt die erste Achse in einer Ebene,
welche senkrecht zur Hauptstrahlrichtung steht.
[0047] Der Bügel 3 ist an der Seite, welche die erste Achse nicht schneidet, mit einem zweiten
Drehlager 4 an einer Halterung 5 befestigt, wobei der Rotor des zweiten Drehlagers
4 sich am Bügel 3 und der Stator sich an der Halterung 5 befindet (nicht gesondert
dargestellt). Die Halterung 5 ist mit Hilfe einer Positioniererplattform 6 am Rotor
eines dritten Drehlagers 7 befestigt. Der Stator des dritten Drehlagers 7 ist typischerweise
mit der Struktur des mobilen Trägers des Antennensystems starr verbunden.
[0048] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das dritte Drehlager 7 so ausgelegt, dass
es in der Mitte eine Öffnung besitzt, in welcher Hochfrequenz-Drehdurchführungen und
SchleifringDrehdurchführungen untergebracht werden können. Figur 10 skizziert beispielhaft
einen Aufbau eines solchen dritten, verkapselten Drehlagers 7 im Querschnitt.
[0049] Das dritte Drehlager 7 besteht aus einem Stator 12 und einem Rotor 10, welche durch
ein Lager 11 verbunden sind. Das Lager 11 kann z.B. als Polymerlager, Kugellager,
oder Nadellager ausgeführt sein. Eine Hochfrequenzdrehdurchführung 8 ist in der Drehachse
des Drehlagers 7 angebracht. Der Stator der Hochfrequenzdrehdurchführung 8 mit seinen
Anschlüssen 8b (hier z.B. mit zwei Kanälen) ist mit dem Stator 12 des Drehlagers 7
verbunden. Der Rotor der Hochfrequenzdrehdurchführung 8 mit seinen Anschlüssen 8a
ist mit dem Rotor 10 des Drehlagers 7 verbunden. Neben der Hochfrequenzdrehdurchführung
8 sind im Zentrum des Drehlagers 7 Schleifringe 9a, 9b mit ihren Anschlüssen für die
Stromversorgung und Steuerung der Antriebe vorhanden, wobei die Anschlüsse 9a zum
Rotor 10 und die Anschlüsse 9b zum Stator 12 der Drehdurchführung 7 gehören. Schleifkörper
13 sorgen dabei für einen galvanischen Kontakt zwischen den Anschlüssen des Rotors
10 und denen des Stators 12.
[0050] Dargestellt sind beispielhaft 3 Schleifringpaare für 3 Kanäle. Um die Strombelastung
zu verringern, ist jeder Kanal in 2-Subkanäle zerlegt. Damit fließt durch die (kritischen)
Schleifkörper jeweils nur die Hälfte des Stroms. Oft wird auch eine Zerlegung in >
2 Sub-Kanäle vorgenommen.
Die Signalführung erfolgt ebenfalls über die Schleifringe. Je nach Anforderung haben
typische Schleifringkonfigurationen ca. 8 - 32 Kanäle. Davon sind ca. 4 - 6 für die
Stromversorgung, oft einer für die Masseverbindung extra, und der Rest für Steuerungszwecke.
[0051] Die drei Achsen des Positionierungssystems sind mit jeweils einem Motorantrieb ausgestattet,
so dass der Neigungswinkel um die Achsen für jede Achse getrennt eingestellt werden
kann. Die Motoren sind bevorzugt Elektromotoren, insbesondere bürstenlose Elektromotoren.
[0052] Der Antrieb für eine Drehung um die dritte Achse ist bevorzugt auf der Positioniererplattform
6 angebracht, da dies den Bauraum am effizientesten ausnutzt, und mit einem Getriebe
ausgestattet, das eine sehr exakte Ausrichtung erlaubt.
[0053] Wie in Figur 11 beispielhaft dargestellt, ist der Antrieb 15 für eine Drehung um
die dritte Achse vorteilhafterweise senkrecht stehend auf der Positioniererplattform
6 angebracht und sein Getriebe greift in einen Zahnkranz 19 (siehe Figur 3) der sich
auf der Unterseite der Positioniererplattform 6 befindet. Diese Anordnung hat den
Vorteil, dass durch entsprechende Auslegung des Zahnkranzes 19 sehr hohe Winkelauflösungen
erreicht werden können. Zudem kann ein Antriebsmotor direkt mit einem Resolver
(Winkelauflösungssensor) in kompakter Bauweise gekoppelt werden.
[0054] Der Antrieb 16 für eine Drehung um die zweite Achse kann als Direktantrieb "direct
drive" ausgelegt werden. D.h. hier ist kein Getriebe erforderlich, weil die Achse
direkt angetrieben werden kann.
[0055] Ein Antriebsmotor 17 für die Drehung um die erste Achse kann im oder am Bügel angebracht
werden. Um das Bewegungssvolumen durch den Antrieb 17 nicht einzuschränken, ist es
hier vorteilhaft ein Riemengetriebe oder ein Stangengetriebe zum Antrieb der ersten
Achse zu verwenden. Alternativ kann auch ein Direktantrieb verwendet werden.
[0056] An Stelle von Elektromotoren können zur Drehung um die zweite und erste Achse auch
Linearaktuatoren 14 verwendet werden. Dies ist schematisch in Figur 12 dargestellt.
Der Hubkörper des Linearaktuators 14 ist am Bügel 3 befestigt, die Basis auf der Positioniererplattform
6. Auch mit dieser Anordnung kann die Winkelstellung des Bügels 3 um die zweite Achse
B in einfacher Weise eingestellt werden. Da in typischen Anordnungen der Winkelbereich
um die zweite Achse B nur bis ca. ±20° beträgt, ist kein Motor mit Getriebe erforderlich.
Dies stellt eine starke Vereinfachung der Anordnung dar.
[0057] In gleicher Weise kann die Winkelstellung um die erste Achse mit einem Linearaktuator
bewerkstelligt werden. Auch hier ist der erforderliche Winkelbereich in typischen
Anordnungen nur 0° bis 90°. Auch Anordnungen mit mehreren Aktuatoren für jede Achse
sind denkbar.
[0058] Figur 13 zeigt ein Antennensystem mit einer ersten Antenne 31 und einer zweiten Antenne
32, die eine gemeinsame Positionierungsplattform 6 nutzen. Die Positionierungssysteme
beider Antennen 31, 32 sind bevorzugt entsprechend der Varianten nach den Figuren
1 bis 12 ausgestaltet. Beide Antennen 31, 32 müssen jedoch nicht baugleich sein. So
ist es auch denkbar andere Positionierungsmechanismen zu nutzen. Es sollte jedoch
darauf geachtet werden, dass Gewicht und Anordnung der Antennen so gewählt werden,
dass bei einer Bewegung der Positionierungsplattform 6 um die dritte Achse keine Unwucht
entsteht.
[0059] Die Antennen können bezüglich ihrer Apertur für das gleiche Frequenzband, insbesondere
X-Band, Ka-Band oder Ku-Band, ausgelegt werden. Die Dimensionierung der Apertur ist
beispielsweise in
WO2010/124867A1 und
WO2014/005699A1 beschrieben. In diesem Fall können bei bestimmten Winkelszenarien zum Satelliten
beide Antennen 31, 32 parallel auf den Satelliten ausgerichtet und betrieben werden.
Die Signalströme über beide Antennen 31, 32 werden dann in einer nicht dargestellten
Sende-/Empfangseinrichtung im Empfangsfall kombiniert und im Sendefall aufgeteilt.
[0060] Alternativ dazu kann die erste Antenne im Ka-Band und die zweite Antenne im Ku-Band
betrieben werden. Damit kann je nach Verfügbarkeit oder Kosten der Satellitenverbindung
im Ka- oder Ku-Band die jeweils günstigere bezüglich Leistung und Kosten ausgewählt
werden. Hierbei ist zu beachten, dass die dann bezüglich der Apertur unterschiedlichen
Antennen vorzugweise in Gewicht und Gewichtsverteilung aneinander angeglichen werden.
[0061] Bei der angestrebten symmetrischen Anordnung bezüglich Gewicht und Gewichtsschwerpunkte
beider Antennen 31, 32 um die dritte Drehachse bringt eine synchrone Bewegung beider
Antennen 31, 32 auch um die erste und zweite Drehachse (sogenannter Butterfly-Betrieb)
zusätzliche Vorteile. Unabhängig davon, ob beide Antennen 31, 32 in Betrieb sind,
schwenken Bügel und Drehlager für die erste und zweite Drehachse beider Antennen 31,
32 im Wesentlichen synchron. Damit werden die Belastungen für Motor und Getriebe minimiert.
Bezugszeichenliste
[0062]
- erste Achse
- A
- zweite Achse
- B
- dritte Achse
- C
- Antennenapertur
- 1
- erstes Drehlager
- 2
- Bügel
- 3
- zweites Drehlager
- 4
- Halterung
- 5
- Positioniererplattform
- 6
- drittes Drehlager
- 7
- Hochfrequenzdrehdurchführung
- 8
- Schleifringpaare
- 9a, 9b
- Rotor
- 10
- Lager
- 11
- Stator
- 12
- Schleifkörper
- 13
- Linearaktuators
- 14
- Antrieb für dritte Achse
- 15
- Antrieb für zweite Achse
- 16
- Direktantrieb für erste Achse
- 17
- Radom
- 18
- Zahnkranz
- 19
- Modul zur Polarisationsnachführung
- 20
- Anschlag
- 21
- Erste Antenne
- 31
- Zweite Antenne
- 32
1. Positionierungssystem für eine Antennenapertur (1), wobei
• die Antennenapertur (1) entlang einer ersten Achse (A) drehbar an einem Bügel (3)
befestigt ist,
• der Bügel (3) an einer zweiten Achse (B) an einem zweiten Drehlager (4) befestigt
ist,
• das zweite Drehlager (4) an einer dritten Achse (C) drehbar auf einer Positionierplattform
(6) gelagert ist.
2. Positionierungssystem nach Anspruch 1, wobei die erste Achse (A) in einer Ebene liegt,
die senkrecht zu einer Hauptstrahlrichtung steht.
3. Positionierungssystem nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Ebene, welche die erste Achse
(A) bei Drehung um die zweite Achse (B) durchstreicht, senkrecht zur zweiten Achse
(B) steht, und die zweite Achse (B) an einer dritten Achse (C) derart angebracht ist,
dass die Ebene, welche die zweite Achse (B) bei einer Drehung um die dritte Achse
(C) überstreicht, senkrecht zur dritten Achse (C) steht.
4. Positionierungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die erste Achse (A)
zur zweiten Achse (B), sowie die zweite Achse (B) zur dritten Achse (C) einen schiefen,
von der Senkrechten abweichenden Winkel bilden.
5. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Befestigung der
Antennenapertur (1) mit dem Bügel (3) an zwei gegenüberliegenden Seiten der Antennenapertur
(1) erfolgt.
6. Positionierungssystem nach Anspruch 5, wobei die Befestigung der Antennenapertur (1)
an deren Schmalseiten über jeweils ein erstes Drehlager (2) erfolgt.
7. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Halterung (5)
das zweite Drehlager (4) an einem dritten Drehlager (7) befestigt und das dritte Drehlager
auf der Positioniererplattform (6) angeordnet ist.
8. Positionierungssystem nach Anspruch 7, wobei ein dritter Antrieb (15) senkrecht zur
Positioniererplattform (6) angeordnet ist und über einen unter der Positioniererplattform
(6) angeordneten Zahnkranz (19) das dritte Drehlager (7) antreibt.
9. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Antennenapertur
(1) eine ovale oder abgestuft ovale Form hat.
10. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die ersten Drehlager
(2) auf eine Drehung von 0 bis 90° begrenzt sind.
11. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das dritte Drehlager
(7) eine Drehung um 0 bis 360° zulässt.
12. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das zweite Drehlager
(4) mit mindestens einem Anschlag versehen ist, der die Drehbewegung des Bügels (3)
auf der zweiten Achse (B) auf kleiner +/-90°, vorzugsweise kleiner +/- 45°, vorzugsweise
kleiner +/- 20° begrenzt.
13. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Drehbewegung
der Antennenapertur (1) um die erste Achse (A) und/oder eine Drehbewegung des Bügels
(3) auf der zweiten Achse (B) mittels eines Linearaktuators (14) ausgeführt wird.
14. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Drehung der Antennenapertur
(1) im ersten Drehlager (2) und/oder im zweiten Drehlager (4) über einen Direktantrieb
(17, 16) angetrieben wird.
15. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zumindest das dritte
Drehlager (7) im Wesentlichen mittig mit einer Hochfrequenzdrehdurchführung (8) versehen
ist, die hochfrequente Signale von und zur Antennenapertur (1) leitet, vorzugsweise
werden zwei Hochfrequenzkanäle bereitstellt.
16. Positionierungssystem nach Anspruch 15, wobei das dritte Drehlager (7) mindestens
zwei getrennte Schleifringpaare (9a, 9b) umfasst und die Stromversorgung und/oder
die Steuerung von Antrieben der ersten und zweiten Drehlager (2, 4) sicherstellt.
17. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei eine Übertragung
hochfrequenter Signale von der Antennenapertur zu einer Hochfrequenzdurchführung (8)
im dritten Drehlager (7) über flexible Koaxialleiter erfolgt.
18. Positionierungssystem nach Anspruch 17, wobei die Hochfrequenzdrehdurchführung (8)
und die Schleifringdrehdurchführungen (9) im dritten Drehlager (7) verkapselt sind.
19. Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Antrieb (15,
16, 17) an den Drehlagern (2, 4, 7) mittels bürstenloser Elektromotoren erfolgt.
20. Antennensystem mit einer ersten und einer zweiten Antenne (31, 32), die jeweils ein
Positionierungssystem nach einem der vorherigen Ansprüche nutzen und eine gemeinsame
Positionierungsplattform (6) nutzen.
21. Antennensystem nach Anspruch 20, wobei die erste Antenne (31) im Ka-Band und die zweite
Antenne (32) im Ku-Band betrieben werden.
22. Antennensystem nach Anspruch 20, wobei beide Antennen (31, 32) im Ka-Band oder Ku-Band
betrieben werden.
23. Antennensystem nach einem der Ansprüche 20 bis 22, wobei beide Antennen (31, 32) entlang
der ersten und zweiten Achse (A, B) im Wesentlichen zueinander synchron bewegt werden.