[0001] Die Erfindung betrifft eine Höreinrichtung zur binauralen Versorgung eines Nutzers,
die ein erstes Hörgerät zur Versorgung des ersten Ohrs, ein zweites Hörgerät zur Versorgung
des zweiten Ohrs und eine Steuereinrichtung zur Steuerung des ersten und des zweiten
Hörgeräts aufweist, wobei das erste Hörgerät eine erste Kommunikationseinheit, einen
ersten Audioempfänger und einen ersten Hörer umfasst, wobei das zweite Hörgerät eine
zweite Kommunikationseinheit, einen zweiten Audioempfänger und einen zweiten Hörer
umfasst, und wobei die erste Kommunikationseinheit und die zweite Kommunikationseinheit
zu einer gegenseitigen Datenübertragung durch induktive Kopplung ausgebildet sind.
Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Höreinrichtung.
Die Erfindung beschäftigt sich mit der Anwendung, dem Nutzer einer binauralen Höreinrichtung
insbesondere stereofone Audiodaten einzuspielen.
[0002] Eine Höreinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 2 782 363 A1 bekannt. Dort wird für ein Hörgerät eine spezifische Anordnung einer Antenne zu einer
binauralen Datenübertragung mit hoher Bandbreite offenbart. Weiter ist auch aus der
EP 1 983 801 A2 eine solche Höreinrichtung zur binauralen Versorgung eines Nutzers bekannt. Dort
wird vorgeschlagen, zur Einstellung des einen Hörgeräts durch gegenseitigen Datenaustausch
Hardwareinformationen über das andere Hörgerät und/oder audiometrische Daten über
das andere Ohr zu verwenden. Gemäß der
DE 100 48 354 A1 werden auf dem Signalpfad zwischen den beiden Hörgeräten Schallfeld-Kennwerte ausgetauscht
und zu einer Anpassung der Signalverarbeitung in den Hörgeräten herangezogen.
[0003] Ferner ist aus der
WO 2006/122836 A2 eine Höreinrichtung der eingangs genannten Art bekannt. Zu einer bidirektionalen
Verbindung zwischen den Kommunikationseinheiten der beiden Hörgeräte mittels induktiver
Kopplung sind spezifisch ausgerichtete Antennen genannt. In der
EP 2 129 170 B1 wird für eine Höreinrichtung der eingangs genannten Art das Übertragen von Audiodaten
zu einem batteriebetriebenen Hörgerät beschrieben. Ein Gerät mit einem Audiosender
überträgt digitale Audiodaten an ein Zwischenkommunikationsgerät. Zwischen dem Hörgerät
und dem Zwischenkommunikationsgerät ist in zumindest einer Richtung eine drahtlose
induktive Verbindung etabliert.
[0004] Grundsätzlich muss bei einer Höreinrichtung, die insbesondere batteriebetriebene
Hörgeräte umfasst, die Energieeffizienz beachtet werden, um eine möglichst lange Betriebs-
und Lebensdauer zu ermöglichen. Dies gilt auch für eine praktische Anwendung, bei
der insbesondere stereofone Audiodaten in eine binaurale Höreinrichtung, die ein erstes
Hörgerät und ein zweites Hörgerät umfasst, eingespielt werden.
[0005] Der Erfindung liegt als eine erste Aufgabe zugrunde, eine Höreinrichtung der eingangs
genannten Art zur binauralen Versorgung eines Nutzers bereit zu stellen, die eine
möglichst energieeffiziente Einspielung von Audiodaten erlaubt. Als weitere Aufgabe
liegt der Erfindung zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Höreinrichtung zur binauralen
Versorgung eines Nutzers anzugeben, welches bezüglich der Einspielung von Audiodaten
möglichst energieeffizient ist.
[0006] Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Höreinrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass der erste Audioempfänger und der zweite Audioempfänger
zu einem Empfang und zu einer Verarbeitung von insbesondere stereofonen Audiodaten
eingerichtet sind, und dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist, eines der beiden
Hörgeräte in einen deaktiven Audioempfangszustand, und das jeweils andere Hörgerät
in einen aktiven Audioempfangszustand zu schalten, innerhalb eines Betriebszeitraums
die Audioempfangszustände der Hörgeräte in Abhängigkeit eines eine Signalstärke des
Audiosignals charakterisierenden, jeweils auf ein Hörgerät bezogenen Parameters zu
tauschen, und das Hörgerät mit aktivem Audioempfangszustand zu einer Übertragung von
Audiodaten auf das Hörgerät mit deaktivem Audioempfangszustand durch induktive Kopplung
mittels der Kommunikationseinheiten anzusteuern.
[0007] Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Verfahren zum Betrieb einer
Höreinrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass in einem aktiven Audioempfangszustand
eines Hörgeräts der zugeordnete Audioempfänger insbesondere stereofone Audiodaten
empfängt und weiterverarbeitet, während das jeweils andere der Hörgeräte in einen
deaktiven Audioempfangszustand geschaltet wird, dass innerhalb eines Betriebszeitraums
die Audioempfangszustände der Hörgeräte in Abhängigkeit eines eine Signalstärke des
Audiosignals charakterisierenden, jeweils auf ein Hörgerät bezogenen Parameters getauscht
werden, und dass mittels des Hörgeräts im aktiven Audioempfangszustand Audiodaten
auf das Hörgerät im deaktiven Audioempfangszustand durch induktive Kopplung mittels
der Kommunikationseinheiten übertragen werden.
[0008] Nach heutigem Stand der Technik werden Audiodaten in einer Höreinrichtung zur binauralen
Versorgung eines Nutzers jeweils vom Audioempfänger eines jeden Hörgeräts empfangen
und weiterverarbeitet. Im das rechte Ohr versorgenden Hörgerät wird im Falle von stereofonen
Audiodaten der Kanal des rechten Kanals auf den Hörer gespielt. Im das linke Ohr versorgenden
Hörgerät wird entsprechend im Falle stereofoner Audiodaten der linke Kanal auf den
Hörer gespielt.
[0009] In einem ersten Schritt erkennt die Erfindung, dass mit einer derartigen Technik
bei der Übertragung insbesondere von stereofonen Audiodaten in der Höreinrichtung
unnötig Energie deswegen verbraucht wird, weil in jedem der beiden Hörgeräte das vollständige
stereofone Audiosignal empfangen und weiterverarbeitet wird, obwohl zur Ausgabe über
den jeweiligen Hörer nur jeweils der rechte oder der linke Kanal des Audiosignals
benötigt wird.
[0010] In einem zweiten Schritt geht die Erfindung von der Überlegung aus, dass der Energiebedarf
zur Einspielung stereofoner Audiodaten in eine binaurale Höreinrichtung verringert
werden kann, wenn die in modernen binauralen Höreinrichtungen implementierte Datenübertragung
zwischen den beiden Hörgeräten durch induktive Kopplung intelligent auch zur Übertragung
von Audiodaten mitgenutzt wird.
[0011] Als Lösung für die gestellte Aufgabe schlägt die Erfindung in einem dritten Schritt
vor, jeweils nur eines der beiden Hörgeräte zum Empfang und zur Weiterverarbeitung
von Audiodaten aktiv zu schalten (aktiver Audioempfangszustand), während das andere
der beiden Hörgeräte zum Empfang und zur Weiterverarbeitung von stereofonen Audiodaten
deaktiviert ist (deaktiver Audioempfangszustand). Mit anderen Worten ist der Audioempfänger
und die Weiterverarbeitung von damit empfangenen Audiodaten im Hörgerät mit deaktiviertem
Audioempfangszustand abgeschaltet. Stattdessen erhält das Hörgerät, welches sich im
deaktiven Audioempfangszustand befindet, Audiodaten über die mittels induktiver Kopplung
etablierte Verbindung vom anderen Hörgerät, welches sich im aktiven Audioempfangszustand
befindet. Eine durch die Verarbeitung und Übertragung auftretende zeitliche Differenz
zwischen den Audiosignalen beider Ohren ist vernachlässigbar, da die in modernen Hörgeräten
auftretenden Latenzzeiten außerhalb der menschlichen Wahrnehmung liegen. Mithin erlauben
moderne Hörgeräte eine EchtzeitVerarbeitung.
[0012] Dadurch, dass sich während der Einspielung von Audiodaten nur jeweils eines der Hörgeräte
im aktiven Audioempfangszustand befindet, wird für die Höreinrichtung zunächst gegenüber
einem parallelen beidseitigen Empfang der Energiebedarf zum Empfang und zur Weiterverarbeitung
von Audiodaten halbiert. Weiter ist die Datenübertragung durch induktive Kopplung
zwischen den Kommunikationseinheiten beider Hörgeräte, die im elektrodynamischen Nahfeld
stattfindet, sehr energieeffizient und zudem zu einem Abgleich zwischen den Hörgeräten
ohnehin beständig etabliert. Insgesamt kann somit für eine Höreinrichtung zur binauralen
Versorgung die Energieeffizienz für die Einspielung von Audiodaten verbessert werden,
indem die Audiodaten lediglich einseitig empfangen und durch die zwischen den Hörgeräten
etablierte induktive Signalverbindung auf das andere Hörgerät übertragen werden.
[0013] Grundsätzlich ist die Erfindung nicht eingeschränkt auf die Art der Audiodaten. Die
energetischen Vorteile werden auch bei der Übertragung von Mono-Signalen erzielt.
Bevorzugt werden jedoch stereofone Audiodaten übertragen. Des Weiteren ist auch die
Art der Übertragung der Audiodaten grundsätzlich nicht eingeschränkt. Praktischerweise
handelt es sich jedoch um eine drahtlose Übertragung von Audiodaten auf die Höreinrichtung,
wobei die drahtlose Übertragung insbesondere mittels digital kodierter Daten erfolgt.
Jedoch ist die Erfindung hierauf keineswegs eingeschränkt. Als Hörgeräte sind insbesondere
Hörhilfsgeräte umfasst, die für einen Nutzer mit eingeschränktem Hörvermögen ausgebildet
sind. Darauf ist die Erfindung jedoch ebenfalls nicht eingeschränkt. Als Hörgeräte
sind insofern von der Erfindung auch Kopfhörer umfasst, wie sie beispielsweise im
Rahmen eines Head-Sets oder dergleichen eingesetzt sind.
[0014] Bevorzugt erfolgt eine drahtlose Übertragung der Audiodaten mittels eines Übertragungsstandards
für lokal eingerichtete Funknetze, wie zum Beispiel WLAN. Auch ist prinzipiell eine
Übertragung der Audiodaten mittels BLUETOOTH möglich. Da die Einrichtung von BLUETOOTH
jedoch mittels sogenannter "Scatternetze" mit variabler Zuordnung von Übertragungstationen
erfolgt, kann es hierdurch zu unerwünschten Signalverzögerungen und Abschattungen
kommen.
[0015] Neben dem geschilderten Vorteil einer energieeffizienten Übertragung bietet die Erfindung,
insbesondere bei einem drahtlosen Empfang über lokale Funknetze, den weiteren Vorteil
eines einheitlichen Audiosignals auf beiden Hörgeräten. Wird das Audiosignal von beiden
Hörgeräten unabhängig empfangen und weiterverarbeitet, so kann es je nach Aufenthaltsort
des Nutzers zu unerwünschten Differenzen in den Signalstärken der Audiosignale für
beide Hörgeräte kommen. Dies ist bei einem einseitigen Empfang vermieden. Die Erfindung
ermöglicht hierbei die Auswahl des empfangenden bzw. aktiven Hörgeräts abhängig von
der Signalstärke und/oder der Signalqualität. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn
man die starken Dämpfungseffekte im HF-Bereich durch den Kopf betrachtet.
[0016] Bei der induktiven Kopplung zwischen den Hörgeräten wird mit niedrigen Frequenzen
gearbeitet, in denen die Dämpfung durch den menschlichen Körper vergleichsweise gering
ist. Zu einer Übertragung mittels induktiver Kopplung zwischen den beiden Hörgeräten
wird beispielsweise ein Frequenzband bei 3,2 MHz verwendet, so dass die Bedingungen
des Nahfelds zur Übertragung erreicht sind. Das zu einer Funkübertragung mittels WLAN
verwendete Frequenzband hiergegen liegt bei 2,4 GHz. In diesem Frequenzbereich führt
der menschliche Körper bereits zu einer deutlichen Dämpfung der Übertagungssignale.
[0017] Eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz zur Einspielung von stereofonen Audiodaten
wird erreicht, wenn im Hörgerät mit aktivem Audioempfangszustand bereits die Audiodaten
nur des dem Hörgerät mit deaktivem Audioempfang zugeordneten Stereokanals bereitgestellt
und nur diese mittels induktiver Kopplung auf das zum Audioempfang deaktivierte Hörgerät
übertragen werden. Hierdurch reduziert sich die mittels induktiver Kopplung zu übertragende
Datenmenge im Falle von stereofonen Audiodaten weiter. Auch ist der Energiebedarf
der Höreinrichtung hierdurch insgesamt weiter verringert.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der erste Audioempfänger
und der zweite Audioempfänger zu einem Empfang und zu einer Decodierung von nach einem
Verfahren der Kanalkopplung kodierten stereofonen Audiodaten eingerichtet. Mit anderen
Worten werden hierdurch die Hörgeräte zum Empfang von komprimierten stereofonen Audiodaten
ertüchtigt, wodurch sich eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz erreichen
lässt.
[0019] Bei den Verfahren der Kodierung von stereofonen Audiodaten mittels Kanalkopplung
handelt es sich um solche Verfahren, die die gegebene Redundanz in den beiden Stereokanälen
berücksichtigen. Beispielsweise lässt sich die für Stereosignale zu übertragende Datenmenge
reduzieren, indem die stereofonen Audiodaten in Form eines Gleich- und eines Differenzsignal
übertragen werden; die Stereokanäle stimmen mehr überein als sie sich unterscheiden.
Auch kann eine Datenkomprimierung dadurch erreicht werden, dass ein Mitten- und ein
Differenzsignal übertragen werden. Auch können bei der Komprimierung von stereofonen
Audiodaten Eigenschaften des menschlichen Hörvermögens ausgenutzt werden. Beispielsweise
wertet das menschliche Gehör zeitliche Differenzen zum räumlichen Hören eher bei niedrigen
Frequenzen aus, während Intensitätsunterschiede eher bei höheren Frequenzen zur Orientierung
herangezogen werden.
[0020] Abhängig vom jeweils verwendeten Komprimierungsverfahren können auf der Senderseite
die stereofonen Audiodaten exakt und vollständig oder mit einem gewissen Verlust an
Qualität rekonstruiert werden. Die Verfahren der Komprimierung bzw. Kodierung mittels
Kanalkopplung sind auch als sogenannte Joint-Stereo-Verfahren bekannt. Das Verfahren
mit Übertragung eines Mittelwert-Signals (M) und eines Differenz- oder Seitensignals
(S) ist auch als Mid-Side-Verfahren bzw. M/S-Verfahren bekannt.
[0021] Durch eine Datenkompression von stereofonen Audiodaten reduziert sich die auf das
Hörgerät zu übertragende bzw. von diesem zu empfangende Datenmenge, was wiederum zu
einer Verbesserung der Energieeffizienz führt. Beispielsweise lässt sich bei einem
Zeit-Multiplex-Verfahren zur Übertragung der Stereokanäle gegenüber einer getrennten
Übertragung der beiden Kanäle mit einem Joint-Stereo-Kodierungsverfahren eine Datenreduktion
von bis zu 25% erzielen.
[0022] Die Steuereinrichtung zur Ansteuerung der beiden Hörgeräte ist bevorzugt als eine
erste Steuereinheit im ersten Hörgerät und als eine zweite Steuereinheit im zweiten
Hörgerät gegeben, wobei die erste und die zweite Steuereinheit durch Übertragung von
Daten mittels der eingerichteten induktiven Kopplung zwischen den Kommunikationseinrichtungen
kommunizieren. Nicht notwendigerweise ist hierfür ein Master-Slave-Betrieb erforderlich.
In einer alternativen Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung extern angeordnet und
übernimmt die Steuerung insbesondere beider Hörgeräte beispielsweise über eine entsprechend
eingerichtete Funkverbindung. Insbesondere ist eine externe Steuereinrichtung in einem
Audiotransmitter angeordnet, der die Audiodaten zur Verfügung stellt.
[0023] Innerhalb eines Betriebszeitraums werden durch entsprechende Steuerung die Audioempfangszustände
in Abhängigkeit eines eine Signalstärke des Audiosignals charakterisierenden, jeweils
auf ein Hörgerät bezogenen Parameters getauscht. Hierbei ist insbesondere Bezug auf
eine Positionsänderung des Nutzers genommen, so dass es sich aufgrund der gegebenen
Signalstärke empfiehlt, das Hörgerät im deaktiven Audioempfangszustand in den aktiven
Audioempfangszustand zu wechseln und zugleich das andere Hörgerät hinsichtlich des
Audioempfangs zu deaktivieren. Andererseits bietet ein mehrfacher Tausch der Rollen
als ein hinsichtlich des Audioempfangs aktives oder deaktives Hörgerät Möglichkeiten,
die Gesamtlebensdauer der binauralen Höreinrichtung zu verlängern. Beispielsweise
wird über einen entsprechenden Tausch der Rollen zwischen beiden Hörgeräten eine gleichmäßige
Entladung oder Belastung der Batterien erreicht, wenn die jeweils einen geringeren
Energieinhalt aufweisende Batterie häufiger die deaktive Rolle hinsichtlich des Audioempfangs
einnimmt. Hierdurch wird insbesondere auch eine Differenz im Ladezustand neu eingesetzter
Batterien oder eine erhöhte einseitige Belastung einer Batterie berücksichtigt, wobei
letzteres beispielsweise eine Folge einer aufgrund unterschiedlichen Hörvermögens
in beiden Ohren unterschiedlich eingestellten Verstärkung in den Hörgeräten ist.
[0024] Unabhängig von solchen Überlegungen werden im Sinne einer gleichmäßigen Belastung
beider Hörgeräte die Rollen der Hörgeräte hinsichtlich des Audioempfangs bevorzugt
periodisch getauscht, wozu die Steuereinrichtung entsprechend eingerichtet ist.
[0025] Demnach ist die Steuereinrichtung eingerichtet, die Audioempfangszustände der Hörgeräte
in Abhängigkeit eines eine Signalstärke des Audiosignal charakterisierenden, jeweils
auf ein Hörgerät bezogenen Parameters zu tauschen. Durch Erfassung eines derartigen
Parameters wird es möglich, den jeweils für ein Hörgerät gegebenen aktuellen Zustand
zu berücksichtigen und im Sinne einer verlängerten Lebensdauer des Gesamtsystems die
Audioempfangszustände der Hörgeräte entsprechend zu tauschen.
[0026] Zusätzlich zu einem Tausch der Audioempfangszustände der Hörgeräte ist bevorzugt,
insbesondere hierzu unterlagert, vorgesehen, das Hörgerät in den aktiven Audioempfangszustand
zu schalten, dessen Batterie einen höheren Energieinhalt aufweist oder welches hinsichtlich
einer Leistungsentnahme weniger belastet ist. Mit anderen Worten ist die Steuereinrichtung
zusätzlich eingerichtet, die Audioempfangszustände der Hörgeräte in Abhängigkeit eines
einen Batteriezustand oder einen Lastzustand charakterisierenden, jeweils auf ein
Hörgerät bezogenen Parameters zu tauschen.
[0027] Unter dem Begriff einer Batterie ist hierbei sowohl eine wiederaufladbare Batterie,
also ein Akkumulator, als auch eine Batterie verstanden, die zu einem Einmalgebrauch
vorgesehen ist.
[0028] Zweckmäßigerweise ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist, in
vorgebbaren Zeitabständen jeweils einen aktuellen Energieinhalt, also insbesondere
einen aktuellen Ladezustand, der ersten und der zweiten Batterie zu ermitteln, die
ermittelten Energieinhalte miteinander zu vergleichen und jeweils das Hörgerät in
den deaktiven Audioempfangszustand zu schalten, dessen Batterie aktuell einen geringeren
Energieinhalt aufweist. Unter dem Begriff eines vorgebbaren Zeitabstands wird hier
und im Folgenden verstanden, dass der Zeitabstand entweder fest vorgegeben ist oder
variabel auf einen dann vorgegebenen Wert entstellbar ist.
[0029] Die Steuereinrichtung ist bevorzugt weiter eingerichtet, in vorgebbaren Zeitabständen
jeweils einen Verschleiß und/oder Alterungsgrad der ersten und der zweiten Batterie
zu ermitteln, die ermittelten Verschleiß- und/oder Alterungsgrade miteinander zu vergleichen
und jeweils das Hörgerät in den deaktiven Audioempfangszustand zu schalten, dessen
Batterie einen höheren Verschleiß- und/oder Alterungsgrad aufweist. Insbesondere wird
der Verschleiß und/oder Alterungsgrad einer Batterie über den "state of health" oder
über die Restkapazität, also die maximal mögliche Ladekapazität, festgestellt.
[0030] In einer Weiterbildung ist die Steuereinrichtung bevorzugt auch dazu eingerichtet,
in vorgebbaren Zeitabständen jeweils eine aktive Leistungsentnahme der ersten und
der zweiten Batterie zu erfassen, die erfassten Leistungsentnahmen miteinander zu
vergleichen und jeweils das Hörgerät in den deaktiven Audioempfangszustand zu schalten,
dessen Batterie aktuell eine höhere Leistungsentnahme aufweist.
[0031] Die vorgenannten Schaltstrategien führen zu einer Verlängerung der Betriebsdauer
und Lebensdauer des Gesamtsystems. Insbesondere werden hierbei Asymmetrien in den
beiden Hörgeräten hinsichtlich Leistungsentnahme, anfänglicher Ladezustände der Batterien,
Alterungs- oder Verschleißzustände der Batterien, z.B. Alter oder Anzahl der Lade-
und Entladezyklen, oder Batteriequalität reduziert.
[0032] Bevorzugt überlagert hierzu ist die Steuereinrichtung zweckmäßigerweise eingerichtet,
in wählbaren Zeitabständen jeweils die Signalstärken der im ersten Hörgerät und im
zweiten Hörgerät empfangenen Audiodaten zu erfassen, die erfassten Signalstärken miteinander
zu vergleichen und jeweils das Hörgerät in den deaktiven Audioempfangszustand zu schalten,
dessen Signalstärke aktuell geringer ist. Umgekehrt wird hierbei natürlich das Hörgerät
in den aktiven Audioempfangszustand geschaltet, dessen erfasste Signalstärke stärker
ist. Hierdurch wird für den Nutzer die Signalqualität der eingespielten Audiodaten
verbessert.
[0033] In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung eingerichtet,
in vorgebbaren Zeitabständen zur Erkennung eines Audiosignals jeweils eines der Hörgerät
in den aktiven Audioempfangszustand und ansonsten beide Hörgeräte jeweils in den deaktiven
Audioempfangszustand zu schalten. Mit anderen Worten ist jeweils nur eines der Hörgeräte
zum Erkennen eines Audiosignals aktiv. Wird ein Audiosignal erkannt, wird dieses über
das im aktiven Audioempfangsmodus geschaltete Hörgerät empfangen und weiter verarbeitet
und mittels induktiver Kopplung auf das andere Hörgerät übertragen. Da die Audiodaten
nicht über beide Hörgeräte empfangen werden, ist es nicht notwendig, regelmäßig beide
Hörgeräte in einen aktiven Betriebszustand zum Erfassen von Audiosignalen zu schalten.
Auch hierdurch wird die Energieeffizienz verbessert. Zum Erkennen eines Audiosignals
ist nur jeweils eines der beiden Hörgeräte regelmäßig aktiviert.
[0034] Zweckmäßigerweise umfasst die Höreinrichtung weiter einen Audiotransmitter, der zu
einer drahtlosen Übermittlung von insbesondere stereofonen Audiodaten eingerichtet
ist. Insbesondere ist der Audiotransmitter hierbei zu einer Kodierung von stereofonen
Audiodaten nach einem Verfahren der Kanalkopplung eingerichtet. Ein derartiger Audiotransmitter
ist beispielsweise ein Smartphone, welches die benötigten Funktionen durch Implementieren
einer entsprechenden Software ("App") bereitstellt. Alternativ ist der Audiotransmitter
als Teil einer Audioquelle, wie z.B. eines PC, einer Stereoanlage oder eines TV-Empfänger,
oder als Teil eines Audiotransceivers ausgebildet. Dabei stellt der Audiotransceiver
ein Zwischenglied zwischen einer Audioquelle und der Höreinrichtung dar. Der Audiotransceiver
empfängt die Audiodaten von der entsprechenden Audioquelle und wandelt diese in entsprechende
Signale um, die insbesondere nach einem Verfahren der Kanalkopplung kodierte Stereodaten
umfassen.
[0035] Die vorbeschriebenen Ausführungsvarianten der Erfindung beziehen sich sowohl auf
die Höreinrichtung als auch auf ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Höreinrichtung.
Die genannten Vorteile lassen sich hierbei sinngemäß problemlos übertragen. Sofern
Verfahrensschritte als solche beschrieben sind, sind diese in der Höreinrichtung durch
eine Steuereinrichtung implementiert, die zur Durchführung der entsprechenden Verfahrensschritte
unter entsprechender Ansteuerung der Komponenten der Höreinrichtung bzw. der Hörgeräte
eingerichtet ist.
[0036] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
- FIG 1
- eine Höreinrichtung zur binauralen Versorgung eines Nutzers, die zur Einspielung von
stereofonen Audiodaten eingerichtet ist.
[0037] In FIG 1 ist eine Höreinrichtung 1 zur binauralen Versorgung eines Nutzers 2 über
ein erstes Hörgerät 4 zur Versorgung des ersten, rechten Ohrs 5 und über ein zweites
Hörgerät 6 zur Versorgung des zweiten, linken Ohrs 7 dargestellt. Die gezeigte Höreinrichtung
1 ist zur Einspielung von insbesondere stereofonen Audiodaten 8 über beide Hörgeräte
4,6 eingerichtet. Die Audiodaten 8 werden dazu mittels Funk, beispielsweise über WLAN,
auf die Hörgeräte 4, 6 übertragen, wozu ein entsprechender Audiotransmitter 9 vorgesehen
ist. Der Audiotransmitter 9 ist beispielsweise ein Smartphone oder ein Audiotransceiver,
der mit einer Audioquelle 30 kabelgebunden oder drahtlos in Verbindung steht. Die
Audioquelle 30 ist beispielsweise ein PC, ein TV-Empfänger, ein Rundfunkempfänger
oder eine Stereoanlage.
[0038] Das erste Hörgerät 4 umfasst einen ersten Audioempfänger 10 zum Empfang und zur Weiterverarbeitung
von Audiodaten, eine erste Kommunikationseinheit 11, einen ersten Hörer 12 und eine
erste Steuereinheit 13. Zur Energieversorgung ist eine wiederaufladbare erste Batterie
14 implementiert.
[0039] Entsprechend umfasst das zweite Hörgerät 6 einen zweiten Audioempfänger zum Empfang
von Audiodaten 8, eine zweite Kommunikationseinheit 21, einen zweiten Hörer 22 und
eine zweite Steuereinheit 23. Zur Energieversorgung ist eine zweite wiederaufladbare
Batterie 24 implementiert.
[0040] Die erste Kommunikationseinheit 11 und die zweite Kommunikationseinheit 21 sind zu
einer gegenseitigen Datenübertragung durch induktive Kopplung ausgebildet. Über diese
Datenübertragung findet während des Betriebs der Höreinrichtung 1 beständig ein Abgleich
von Daten zwischen dem ersten Hörgerät 4 und dem zweiten Hörgerät 6 hinsichtlich einer
optimalen binauralen Versorgung des Nutzers 2 statt.
[0041] Zur Einspielung von bevorzugt stereofonen Audiodaten 8 wird jeweils nur eines der
Hörgeräte 4, 6 in einen aktiven Audioempfangszustand versetzt. Das jeweils andere
der Hörgeräte 4, 6 befindet sich dann jeweils in einem deaktiven Audioempfangszustand.
Vorliegend ist das rechte Hörgerät 4 in den aktiven Audioempfangszustand geschaltet.
Das linke Hörgerät 6 ist in den deaktiven Audioempfangszustand geschaltet. Die stereofonen
Audiodaten 8 werden ausschließlich vom Hörgerät 4 über Funk empfangen und weiterverarbeitet.
Die stereofonen Audiodaten 8 beinhalten einen rechten Stereokanal R und einen linken
Stereokanal L.
[0042] Im ersten Hörgerät 4 werden, durch die erste Steuereinheit 13 veranlasst, die empfangenen
stereofonen Audiodaten 8 weiter verarbeitet. Insbesondere wird der rechte Stereokanal
R extrahiert und an den ersten Hörer 12 überspielt. Zugleich werden die empfangenen
Audiodaten 8 vom ersten, sich im aktiven Audioempfangszustand befindlichen Hörer 4
mittels induktiver Kopplung über die erste Kommunikationseinheit 11 an die zweite
Kommunikationseinheit 21 des zweiten Hörgeräts 6 übermittelt. Dort wird aus den erhaltenen
Audiodaten der linke Stereokanal L extrahiert und an den zweiten Hörer 22 überspielt.
[0043] Die Steuereinheiten 13, 23 der beiden Hörgeräte 4, 6 kommunizieren ebenfalls über
die induktive Kopplung zwischen den Kommunikationseinheiten 11 und 21. Insbesondere
werden in regelmäßigen Abständen die den Hörgeräten 4, 6 zugewiesenen Rollen hinsichtlich
eines aktiven oder deaktiven Audioempfangszustands durch entsprechende Ansteuerung
mittels der ersten und der zweiten Steuereinheit 13, 23 getauscht. Auf diese Weise
wird eine gleichmäßige Belastung der Batterien 14 und 24 erreicht. Bevorzugt wird
hierbei mittels der Steuereinheiten 13, 23 der jeweilige Batteriestatus im zugeordneten
Hörgerät 4, 6 ermittelt und jeweils dasjenige Hörgerät 4, 6 in den aktiven Audioempfangszustand
geschaltet, dessen Batterie 14, 24 noch einen größeren Energieinhalt aufweist. Überlagert
wird durch regelmäßige Überprüfung der Signalstärke der erhaltenen Audiodaten 8 dasjenige
Hörgerät 4, 6 in den aktiven Audioempfangszustand geschaltet, in dem Audiodaten 8
mit einer höheren Signalintensität empfangen werden.
[0044] Werden über einen vorgegebenen Zeitraum keine stereofonen Audiodaten 8 mehr empfangen,
so werden mittels der Steuereinheiten 13, 23 beide Hörgeräte in den deaktiven Audioempfangszustand
versetzt. In regelmäßigen Zeitabständen wird dann eines der Hörgeräte 4, 6 in den
aktiven Audioempfangszustand versetzt und überprüft, inwieweit Audiosignal 8 zur Einspielung
zur Verfügung stehen. Sofern Audiosignale 8 erkannt werden, werden diese über das
aktivierte Hörgerät 4, 6 in die Höreinrichtung 1 eingespielt.
[0045] Das beschriebene und dargestellte Verfahren ermöglicht eine hohe Energieeffizienz
zur Einspielung von stereofonen Audiodaten 8, da diese lediglich einseitig empfangen
und weiter verarbeitet werden. Die Weiterleitung der Audiodaten 8 an das jeweils andere
Hörgerät 4 bzw. 6 geschieht energieeffizient über eine induktive Kopplung zwischen
den Kommunikationseinheiten 11, 21.
[0046] Eine weitere Verbesserung der Energieeffizienz wird erreicht, indem der Audiotransmitter
9 zur Kodierung und zum Senden von nach einem Verfahren der Kanalkopplung kodierten
stereofonen Audiodaten 8 ausgebildet ist. Hierdurch wird eine Datenkompression und
somit eine zur Übermittlung der Audiodaten 8 verringerte Datenrate ermöglicht. Weiter
wird die Energieeffizienz des Verfahrens dadurch verbessert, dass über die induktive
Kopplung zwischen den beiden Kommunikationseinheiten 11, 21 in einer vorgesehenen
Ausführungsvariante lediglich derjenige Stereokanal (vorliegend der linke Stereokanal
L) übertragen wird, der für das jeweils hinsichtlich des Audioempfangs deaktive Hörgerät
4, 6 benötigt wird.
1. Höreinrichtung (1) zur binauralen Versorgung eines Nutzers (2), mit einem ersten Hörgerät
(4) zur Versorgung des ersten Ohrs (5) und mit einem zweiten Hörgerät (6) zur Versorgung
des zweiten Ohrs (7), wobei das erste Hörgerät (4) eine erste Kommunikationseinheit
(11), einen ersten Audioempfänger (10) und einen ersten Hörer (12) umfasst, wobei
das zweite Hörgerät (6) eine zweite Kommunikationseinheit (21), einen zweiten Audioempfänger
(20) und einen zweiten Hörer (22) umfasst, und wobei die erste Kommunikationseinheit
(11) und die zweite Kommunikationseinheit (21) zu einer gegenseitigen Datenübertragung
durch induktive Kopplung ausgebildet sind, und mit einer Steuereinrichtung (26), die
zu einer Steuerung des ersten Hörgeräts (4) und des zweiten Hörgeräts (6) eingerichtet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Audioempfänger (10) und der zweite Audioempfänger (20) zu einem Empfang
und zu einer Verarbeitung von insbesondere stereofonen Audiodaten (8) eingerichtet
sind, und dass die Steuereinrichtung (26) eingerichtet ist, eines der beiden Hörgeräte
(z.B. 6) in einen deaktiven Audioempfangszustand, und das jeweils andere der Hörgeräte
(z.B. 4) in einen aktiven Audioempfangszustand zu schalten, innerhalb eines Betriebszeitraums
die Audioempfangszustände der Hörgeräte (4, 6) in Abhängigkeit eines eine Signalstärke
des Audiosignals charakterisierenden, jeweils auf ein Hörgerät (4, 6) bezogenen Parameters
zu tauschen, und das Hörgerät (z.B. 4) mit aktivem Audioempfangszustand zu einer Übertragung
von Audiodaten (8) auf das Hörgerät (6) mit deaktivem Audioempfangszustand durch induktive
Kopplung mittels der Kommunikationseinheiten (11, 21) anzusteuern.
2. Höreinrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) eingerichtet ist, das Hörgerät (z.B. 4) mit aktivem Audioempfangszustand
zu einer Übertragung von Audiodaten (8) nur des dem Hörgerät (z.B. 6) mit deaktivem
Audioempfang zugeordneten Stereokanals anzusteuern.
3. Höreinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Audioempfänger (10) und der zweite Audioempfänger (20) zu einem Empfang
und zu einer Dekodierung von nach einem Verfahren der Kanalkopplung kodierten stereofonen
Audiodaten (8) eingerichtet sind.
4. Höreinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) eine erste Steuereinheit (13) im ersten Hörgerät (4) und
eine zweite Steuereinheit (23) im zweiten Hörgerät (6) umfasst, die eingerichtet sind,
durch Übertragung von Daten zwischen den Kommunikationseinrichtungen (11, 21) zu kommunizieren.
5. Höreinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) eingerichtet ist, innerhalb eines Betriebszeitraums die
Audioempfangszustände der Hörgeräte (4, 6) periodisch zu tauschen.
6. Höreinrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) eingerichtet ist, in vorgebbaren Zeitabständen jeweils
die Signalstärken der im ersten Hörgerät (4) und im zweiten Hörgerät (6) empfangenen
Audiodaten (8) zu erfassen, die erfassten Signalstärken miteinander zu vergleichen
und jeweils das Hörgerät (z.B. 6) in den deaktiven Audioempfangszustand zu schalten,
dessen Signalstärke aktuell geringer ist.
7. Höreinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (26) eingerichtet ist, in vorgebbaren Zeitabständen zur Erkennung
eines Audiosignals jeweils eines der Hörgeräte (z.B. 4) in den aktiven Audioempfangszustand
und ansonsten beide Hörgeräte (4, 6) jeweils in den deaktiven Audioempfangszustand
zu schalten.
8. Höreinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass weiter ein Audiotransmitter (9) umfasst ist, der zu einer drahtlosen Übermittlung
von insbesondere stereofonen Audiodaten (8), insbesondere zu einer drahtlosen Übermittlung
von nach einem Verfahren der Kanalkopplung kodierten stereofonen Audiodaten (8) eingerichtet
ist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Höreinrichtung (1), umfassend ein erstes Hörgerät (4)
zur Versorgung des ersten Ohrs (5) und ein zweites Hörgerät (6) zur Versorgung des
zweiten Ohrs (7), wobei das erste Hörgerät (4) eine erste Kommunikationseinheit (11),
einen ersten Audioempfänger (10) und einen ersten Hörer (12) umfasst, wobei das zweite
Hörgerät (6) eine zweite Kommunikationseinheit (21), einen zweiten Audioempfänger
(20) und einen zweiten Hörer (22) umfasst, und wobei die erste Kommunikationseinheit
(11) und die zweite Kommunikationseinheit (21) zu einer gegenseitigen Datenübertragung
durch induktive Kopplung ausgebildet sind, und eine Steuereinrichtung (26), die zu
einer Steuerung des ersten Hörgeräts (4) und des zweiten Hörgeräts (6) eingerichtet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem aktiven Audioempfangszustand eines Hörgeräts (z.B. 4) der zugeordnete Audioempfänger
(z.B. 10) insbesondere stereofone Audiodaten empfängt und weiterverarbeitet, während
das jeweils andere der Hörgeräte (z.B. 6) in einen deaktiven Audioempfangszustand
geschaltet wird, dass innerhalb eines Betriebszeitraums die Audioempfangszustände
der Hörgeräte (4, 6) in Abhängigkeit eines eine Signalstärke des Audiosignals charakterisierenden,
jeweils auf ein Hörgerät (4, 6) bezogenen Parameters getauscht werden, und dass mittels
des Hörgeräts (z.B. 4) im aktiven Audioempfangszustand Audiodaten (8) auf das Hörgerät
(z.B. 6) im deaktiven Audioempfangszustand durch induktive Kopplung mittels der Kommunikationseinheiten
(11, 21) übertragen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Hörgeräts (z.B. 4) im aktiven Audioempfangszustand Audiodaten (8) nur
des dem Hörgerät (z.B. 6) im deaktiven Betriebszustand zugeordneten Stereokanals übertragen
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass im Audioempfänger (z.B. 10) des jeweiligen Hörgeräts (z.B. 4) im aktiven Audioempfangszustand
nach einem Verfahren der Kanalkopplung kodierte stereofone Audiodaten empfangen und
dekodiert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb eines Betriebszeitraums die Audioempfangszustände der Hörgeräte (4, 6)
getauscht werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb eines Betriebszeitraums die Audioempfangszustände der Hörgeräte (4, 6)
periodisch getauscht werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass in vorgebbaren Zeitabständen jeweils die Signalstärken der im ersten Hörgerät und
im zweiten Hörgerät (4, 6) empfangenen Audiodaten erfasst werden, die erfassten Signalstärken
miteinander verglichen werden und jeweils das Hörgerät (z.B. 6) in den deaktiven Audioempfangszustand
geschaltet wird, dessen Signalstärke aktuell geringer ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass in vorgebbaren Zeitabständen zur Erkennung eines Audiosignals jeweils eines der Hörgeräte
(z.B. 4) in den aktiven Audioempfangszustand und ansonsten beide Hörgeräte (4, 6)
jeweils in den deaktiven Audioempfangszustand geschaltet werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die insbesondere stereofonen Audiodaten (8), insbesondere die nach einem Verfahren
der Kanalkopplung kodierten stereofonen Audiodaten (8), drahtlos von einem Audiotransmitter
(9) empfangen werden.