Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Produktionssysteme für die Inline-Weiterverarbeitung von digital
bedruckten Signaturen/Druckbögen, primär im Endlosbahnbereich. Des Weiteren bezieht
sich die Erfindung auf Digitaldrucksysteme mit Inline-Weiterverarbeitung, konkret
in den Ausprägungen "Buchblock- oder Broschüren-Produktion", namentlich, aber nicht
abschliessend: Klebebinder, Zusammentragmaschine, Sammelhefter, Inline Buchproduktion,
Puffersysteme, etc. Alle Konfigurationen werden gesteuert durch Workflow-Control-Systeme.
Alle genannten Anlagen gehören zum Stand der Technik, und können beispielsweise aus
der Homepage der Müller Martini Gruppe abgerufen werden, und bilden sonach einen integrierenden
Bestandteil dieser Beschreibung.
[0002] Mittels eines Digitaldruckes können beliebige Sequenzen gedruckt werden. Dies ermöglicht,
Produktionen zu optimieren, dahingehend, dass die Logistik in den Vordergrund gerückt
wird. Es ist beispielsweise möglich, Bücher sortiert nach Bestellungen zu drucken.
Dies eliminiert aufwändige Zwischenlagerungsprozesse. Es ist auch möglich, Produkte
individuell und personalisiert in Auflage 1 herzustellen, z.B. personenbezogen Reiseführer.
Hier kommt neu die Anforderung, dickenvariable und inhaltsvariable Produktionen zu
beherrschen, was spezifische Anforderungen an die Weiterverarbeitungsmaschinen sowie
ans Datenmanagement stellt. In der Branche sind solche Anwendungen unter der Bezeichnung
"VDP" (Variable Data Printing) bekannt.
[0003] Demnach betrifft die Erfindung gemäss nächstliegendem Stand der Technik ein Verfahren
für die Produktion eines Druckauftrages durch sequentiellen oder quasi-sequentiellen
Digitaldruck, wobei die durch den Digitaldruck produzierte Signaturen und/oder Einzelblättern
mindestens einen Stapel bilden, dessen Bestandteile durch mindestens eine weitere
Verarbeitung mindestens zu einem Druckprodukt überführt werden.
Stand der Technik
[0004] Aus
EP2314533 A1, welche einen integrierenden Bestandteil dieser Beschreibung bildet, ist ein Produktionsprozess
bekanntgeworden, bei welchem die Papierbahn entsprechend einer ersten Formatausdehnung
des fertigen Druckprodukts in eine variable Anzahl von druckspezifischen Teilbahnen
unterteilt wird, wobei jede dieser Teilbahnen sequentiell allseitig bedruckt sind.
Im Nachgang der Druckphase wird die Papierbahn in Querrichtung fortlaufend getrennt,
dergestalt, dass die jeweilige Abschnittslänge ein Mehrfaches einer zweiten Formatausdehnung
des fertigen Druckprodukts bildet. Diese Teilbahnen, einzeln oder im Verbund miteinander,
werden dann mindestens einmal quer gefaltet, und diese sodann in Längsrichtung der
Papierbahn, entsprechend der Breite des Druckproduktes, geschnitten, wobei auch möglich
ist, die Falzung nach der Bildung der Teilbahnen vorzunehmen.
[0005] Eine erste Ausführung besteht darin, dass zuerst eine oder mehrere Falzungen über
die ganze Breite der bedruckten Papierbahn vorgenommen werden; anschliessend werden
nach erfolgter Falzung(en) die einzelnen Druckbogen auf eine bestimmte Breite in Längsrichtung
der Papierbahn getrennt und danach jeweils einem Stapel zugeführt. Wird also die Breite
der Papierbahn beispielsweise in vier Längspapier-Bahnen aufgeteilt, resultieren dann
daraus vier parallele Stapel.
[0006] Eine weitere Ausführungsart besteht darin, dass zuerst eine Trennung der Teilbahnen
in Längsrichtung der Papierbahn vorgenommen wird, bevor es zu den Falzungen kommt,
d.h. die Falzung erfolgt hier quer zu den bereits in Längsrichtung der Papierbahn
durchgeführten Trennschnitten und betrifft eine Anzahl von Druckbogen, welche der
Anzahl der vorgängig erstellten Teilbahnen entspricht. Wird also eine zweifache oder
mehrfache Falzung zugrunde gelegt, so entsteht dann jeweils einen Verbund von vier
zweiseitig, resp. acht zweiseitig bedruckten Seiten. Unabhängig davon, können die
Trennschnitte in Längsrichtung der Papierbahn auch hier vor oder nach den Falzungen
vorgenommen werden, analog zu den obigen Erläuterungen bei einer einfachen Falzung.
[0007] Im Bereich des "Selective Binding" bei Sammelheftern ist es Stand der Technik, Pakete
anhand vordefinierter Listen zu stapeln. Dies geschieht im Allgemeinen mit Hilfe von
"Selective Binding Controllern", welche über Steuerungssysteme abgewickelt werden.
Diese steuern sowohl die Zusammenstellung der Produkte durch das selektive Ansteuern
der Anleger, als auch die Bildung der Pakete im Kreuzleger/Stapler. Die Paketbildung
kann durch Steuerungssignale vom Controller oder durch aufgedruckte Marken erfolgen.
[0008] Es ist des Weiteren aus
EP14151766.4, welche ebenfalls einen integrierenden Bestandteil dieser Beschreibung bildet, ein
Drucksystem bekannt geworden, bei welchem es darum geht, über die internen Vorgänge
bei der Produktion und Weiterverarbeitung von Druckprodukten Bescheid zu wissen. Insbesondere
Stopppositionen sind präzise bekannt, das Drucksystem weiss jederzeit, welche Druckbogen
vollständig oder unvollständig gedruckt wurden. Ebenso sind weitere prozessleitende
Informationen ebenfalls bekannt oder unmittelbar beschaffbar, d.h., mit diesem Drucksystem
werden die vorhandenen Daten für die Weiterverarbeitung zeittauglich und materiell
zutreffend zugänglich gemacht.
[0009] Zu diesem Zweck wird ein Verfahren zur Erfassung und Übertragung von prozessleitenden
Daten vor und/oder innerhalb eines Druckprozesses bei der Herstellung von Druckprodukten
in einer Druckmaschine, welche vorzugsweise eine Digitaldruckmaschine ist, vorgeschlagen,
wobei diese Daten mindestens anhand von mit mindestens einem Druckprodukt in Wirkverbindung
stehenden Erkennungsmerkmalen, im folgenden Druckmarke genannt, erfasst werden, wobei
die aus der Druckmarke resultierenden Daten mindestens einem dem Druckprozess nachgeschalteten
Verarbeitungsaggregat übertragen und/oder übermittelt werden. Während des integralen
Druckprozesses wird nun eine erste Ermittlung von Daten durchgeführt, welche für mindestens
eine redundante Überprüfung der aus der Druckmarke, welche vorzugsweise einem Druckprodukt
zugehörig ist, hervorgehenden Daten herangezogen werden, also für die Weiterverarbeitung
der Druckprodukte unabdingbar sind.
[0010] Druckmarken mit produktbezogenen Daten umfassen unter anderen Informationen über
eine Querschneider-Steuerung anhand von Schnittmarken oder eine Buchtrennung anhand
von Trennmarken. Selbstverständlich können Druckmarken auch noch andere produktbezogene
Daten erfassen. Innerhalb des Druckprozesses findet erfindungsgemäss demnach mindestens
eine redundante Überprüfung der aus der Druckmarke hervorgehenden produktbezogenen
Daten statt, mit dem Ziel, festzustellen, inwieweit diese Daten mit den effektiven
aus dem Druckprozess erfassten oder ermittelten Daten übereinstimmen.
[0011] Des Weiteren sind im Bereich der Versandraumanlagen Verfahren bekanntgeworden, welche
es erlauben, vordefinierte Pakete zu bilden, z.B. anhand von Postrouten oder Zustellpunkten.
[0012] Bislang nicht bekannt sind äquivalente Verfahren im Zusammenhang mit Digitaldruck.
Dies ist der Punkt, bei welchem die vorliegende Erfindungsmeldung ansetzen will.
Darstellung der Erfindung
[0013] Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
bei einem Verfahren der eingangs genannten Art im Zusammenwirken mit einer Digitaldruckmaschine
eine Produktion von variablen Druckprodukten vorzuschlagen.
[0014] Erfindungsgemäss geht es hier darum, die Bildung des Stapels und dessen Bestandteile
durch produktionsbezogene Daten oder Datensätze erfolgt, welche über mindestens ein
Workflowsystem zum einen eine spezifische Reihenfolge der einzelnen von dem Stapel
gebildeten Druckprodukte vorgeben, und welche zum anderen die Gestaltung der einzelnen
Druckprodukte mit gleicher oder unterschiedlicher Dicke und/oder Format und/oder mit
gleichem oder individuellem Inhalt steuern.
[0015] Die Druckprodukte, welche die Bestandteile des stromab der Digitaldruckmaschine gebildeten
Stapels bilden, bestehen im Normalfall aus Signaturen, Druckbogen, und auch aus Einzelblättern,
aus welchen dann durch Weiterverarbeitungen Bücher, Buchblocks, Broschüren, etc. entstehen.
[0016] Vorliegend werden die operativen Prozessabläufe betreffend Druckvorstufe, Digitaldruck,
Weiterverarbeitungsmaschine, nicht der Reihenfolge nach beschrieben, weil sonst bestehende
Interdependenzen in Wirkverbindung mit dem Workflowsystem nicht mit der gebotenen
Folgerichtigkeit und Klarheit dargelegt werden könnten.
[0017] Das erfindungsgemässe System basiert demnach gewichtig auf einem Workflowsystem,
das die Komponenten Druckvorstufe, Digitaldruck und Weiterverarbeitung steuert resp.
Informationen aus dem Betrieb der genannten Komponenten gezielt verarbeitet.
[0018] Bei der Druckvorstufe geht es darum, dass das erstellte JDF (Job Definition Format)
nach dessen Erstellung automatisch der Druckvorstufe übermittelt wird. Diese liest
aus dem JDF die relevanten Prozessparameter, holt sich das oder die PDFs (Customer
Input(s)) gemäss mindestens einem Link im JDF und schiesst (imposing) aus. Das Ergebnis
ist eine ausgeschossene PDF Datei. Das erfolgreiche Ausschiessen (Imposition) wird
dem Workflowsystem rückgemeldet.
[0019] Demnach codiert die Druckvorstufe die Druckprodukte gemäss den vom Editor (JDF-Editor/Auftragsmappe-Editor)
vorgegebenen Codes.
[0020] Die Codes bilden sonach eine zentrale Aussagekraft für die Produktverfolgung zwischen
der Druckvorstufe (siehe unten) und dem Drucksystem (Digitaldruckmaschine) einerseits
und der Weiterverarbeitung (Weiterverarbeitungsmaschinen) andererseits. Entsprechend
müssen diese Codes auf einer Ebene vergeben werden, die das genannte Teilsystem übergeordnet
ist.
[0021] Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, wie die Codes aufgedruckt werden können:
[0022] Das genannte Workflowsystem, im Sinne einer Anbindung und/oder Verknüpfung der Auftragsbegleitdaten,
erhält die Daten von einem vorgelagerten System, prüft diese und führt ggf. Korrekturen
durch (z.B. zu grosse oder zu kleine Pakete). Danach stellt das Workflowsystem die
Run-List in bereinigter Form für die Druckvorstufe zur Verfügung, welche die Codes
anhand dieser Vorgabe aufbereitet.
[0023] Bei diesem Workflowsystem handelt es sich um ein digitales System, mit welchem eine
vollständige Vernetzung von Teilprozessen sichergestellt werden kann. Darüber hinaus
lassen sich mit diesem System nicht nur einzelne Maschinen, sondern auch komplexe,
differenten und kundenspezifische Produktionssysteme vernetzen, also auch Produktionssysteme
und Maschinen verschiedener Anbieter. Damit können auch druckproduktbezogene Weiterverarbeitungsteilprozesse
so elektronisch vernetzen, dass eine Übernahme der in der Druckvorstufe oder beim
Druck generierten Daten stattfinden kann.
[0024] Sonach lässt sich feststellen, dass zu diesem digitalen System verschiedenen Module
gehören, welche das gesamte Workflowsystem steuern und kontrollieren, nämlich von
der Anzeige der gespeicherten Informationen, über das Erstellen neuer Jobtickets,
Produktionssteuerung und Anzeige der Jobtickets bis hin zum Einbinden der bestehenden
Linien (Produktionslinien) in den digitalen Gesamtarbeitsprozess.
[0025] Das bedeutet, dass mit der Zuweisung eines bestimmten Jobtickets auf eine Maschine
oder Anlage automatisch die nötigen Format-Daten übermittelt werden.
[0026] Darüber hinaus können die Jobtickets durch Hinzufügen und/oder Entfernen von Aktionen
definiert werden, wobei die Aktionen selbst verändert, gelöscht oder neu erstellt
werden können. Um Kollisionen zu vermeiden, muss jede Aktion, sei sie im originären
Zustand vorhanden, oder nachträglich eingebracht, oder geändert, einen korrekten Status
enthalten, der erst die Freigabe resp. Implementierung einer solchen Aktion umsetzt.
[0027] Dabei besteht das genannte Workflowsystem aus verschiedenen Modulen, die für die
einzelnen Produktionsschritte, einzeln oder in beliebiger Kombination zueinander,
zuständig sind, namentlich:
[0028] Ein Modul sorgt dafür, dass die Produktion transparent gestaltet wird, indem dieses
einen ständigen Überblick auf die Produktionslinien und Status der jeweiligen Aufträge
ermöglicht. Ausserdem lässt sich die gesamte Produktion graphisch darstellen und analysieren.
[0029] Ein weiteres Modul ermöglicht das Erstellen und Editieren von Aufträgen für Kunden.
[0030] Ein weiteres Modul erlaubt das Disponieren von Aufträgen im Sinne von Sortieren,
Gruppieren und Planen. Aufträge können Maschinen automatisch oder manuell zugewiesen
werden. Dabei lassen sich auch Maschinen erfassen, die nicht unbedingt eine workflowsystemmässige
Anbindung aufweisen.
[0031] Ein weiteres Modul erfasst und sammelt die während der Bearbeitung anfallenden Betriebsdaten,
welche dann fortwährend abgerufen werden können.
[0032] Ein weiteres Modul liefert und sammelt Daten für den Druck von Paketdeckblättern
und Logistikpapieren, die der effektiv produzierten Druckprodukte oder Pakete entsprechen.
[0033] Ein weiteres Modul wird dahingehend aufgebaut, dass es die Korrektheit der einzelnen
oben erwähnten Module bei deren operativen Umsetzung in Alleinstellung oder interdependent
zueinander prüft, insoweit, dass zum Beispiel geprüft wird, wie sich eine einzelne
Aktion im Verbund der Module bezogen auf die zugrundeliegende Produktion auswirkt.
[0034] Damit überspannt das Workflowsystem alle Produktionsaspekte des Gesamtsystems nach
folgenden Kriterien:
[0035] Bei einem anfänglichen Auftrag ist es so, dass ein oder mehrere PDFs (Customer Inputs)
und/oder eine oder mehrere PDF/VTs (Datenformate für zusätzliche Metadaten) dazu herangezogene
werden, um die anvisierten Druckprodukte mit festen oder variablen Inhalten, Dicken,
Formaten zu verarbeiten.
[0036] Bei der Arbeitsvorbereitung wird im Editor des Workflowsystems entweder eine Auftragstasche
angelegt, oder ein MIS (Management Information System) sendet dem Workflowsystem eine
Graybox JDF (Job Definition Format).
[0037] Dabei unterscheidet man zwei Vorgehensweisen:
- a) Erstens im Zusammenhang mit dem Editor: Der Operator am Workflowsystem startet
den Editor indem er ein Produktionstemplate auswählt. Das Produktionstemplate enthält
(Basis)Informationen über die Art der gewünschten Produktion (Buchblock, Buch, Broschüren,
etc.).
Im Editor wählt der Operator das oder die PDFs und/oder PDF/VTs aus, selektiert das
Papier und kann optional noch weitere Parameter wie Farbprofil der Druckmaschine,
gewünschte Druckmarken (Codes), etc. auswählen.
Der Editor erstellt darauf auf dieser Basis ein JDF (Job Definition Format) im Sinne
einer Auftragstasche.
- b) Zweitens im Fall eines Imports der Graybox JDF: In der Graybox JDF ist eine Referenz
auf das/die zu produzierenden PDFs sowie die relevanten Papierformate und Druckeinstellungen
enthalten. Das Workflowsystem liest diese Werte aus und expandiert auf dieser Basis
(analog zum oben beschriebenen Fall unter a) die Graybox JDF zu einem JDF.
[0038] Erfindungsgemäss kann also das MIS (Management Information System) dem Workflowsystem
nicht nur eine Graybox JDF, sondern zusätzlich mindestens eine Run List senden.
[0039] Eine Run List enthält allgemein umsetzbare Informationen für den Prozess, nämlich:
[0040] Wie bereits oben aufgeführt, bekommt das Workflowsystem die Daten von einem vorgelagerten
System übermittelt, prüft diese und führt ggf. Korrekturen durch (z.B. zu grosse oder
zu kleine Pakete). Danach stellt dieses System die Run-List in bereinigter Form zur
Verfügung.
[0041] Die Run-List wird direkt von einem vorgelagerten System übernommen.
[0042] Darüber hinaus gilt, dass im PDF/VT Informationen (Metadaten) enthalten sind, welche
dem Editor erlauben, eine Run List zu erstellen.
[0043] Der Editor kann die Run List entsprechend interpretieren und das PDF/VT mit weiteren
für die Druckvorstufe bestimmten Metadaten anreichern. Im Konkreten berechnet der
Editor die zu produzierenden Signaturen, Buchblocks, Bücher, etc. und für sämtliche
Einheiten werden die entsprechenden Codes implementiert (siehe vorangehende Definition).
[0044] Hinsichtlich der Produktion der Druckprodukte (siehe oben) wird das JDF (Job Definition
Format) vom Workflowsystem einem Druckmanager (Digital Front End) gesendet, welcher
dann die Digitalmaschine entsprechend steuert.
Zeitgleich wird das JDF auch einer Liniensteuerung im Zusammenhang mit der Weiterverarbeitung
gesendet, welche ihrerseits die angeordneten Weiterverarbeitungsmaschinen entsprechend
ansteuert.
[0045] Optional können die Weiterverarbeitungsmaschinen das JDF direkt oder semi-direkt
empfangen, interpretieren und sich entsprechend einrichten.
[0046] Daraus ergibt sich die Maxime, dass die Produktion erst dann gestartet werden kann,
wenn sämtliche bei der Produktion involvierten Maschinen den Bereitschaftsgrad aufweisen
und Rückmeldung erstattet haben.
[0047] Ausgehend von diesen Prämissen, erhalten das oder die druckproduktbildenden Aggregate
(Sammelhefter, Klebebinder, Fadenhefter) die oben beschriebenen Informationen am Beginn
der Linie. Über die interne Produktverfolgung werden die Informationen bis zu den
paketbildenden Modulen weitergeleitet. Die Informationen enthalten Steuercodes über
die Paketbildung, sowie optional über die fortlaufende oder anschliessende Lagenbildung.
[0048] Eine zum Einsatz kommende Zusammentragmaschine verfügt optional über eine Hilfsverleimung
der gestapelten Druckbogen resp. Signaturen oder Einzelblätter. Diese Funktion dient
dazu, einen losen Stapel zu fixieren, so dass ein handliches zusammenhängendes Paket
aus Druckprodukten entsteht. Im Betriebsmodus wird die Hilfsverleimung selektiv angesteuert,
so dass ein Stapel von in sich fixierten Druckprodukten entstehen kann.
[0049] Sodann, durch die Möglichkeiten des Digitaldrucks entsteht eine weitere merkmalsmässige
Komponente, welche sich von konventionellen "Selective Binding"-Applikationen differenziert,
nämlich:
[0050] Mittels Digitaldruck können beliebige Sequenzen von beliebigem Inhalt produziert
werden. Die nacheinander produzierten Produkte müssen also keinerlei inhaltlichen
Bezug zueinander haben. Bei "Selective Binding" bedient sich die Maschine aus einem
vorgegebenen Set von Signaturen, welche individuell zu Produkten zusammengestellt
werden. Die Anzahl der möglichen Produkte ergibt sich also aus den Kombinations- und
Permutationsmöglichkeiten der Ursprungs-Teilprodukte.
[0051] Wie oben bereits dargelegt, weist die Erfindung mindestens eine Schaltung auf, bei
welcher das Eingangsformat nicht mehr allein aus einem (Standard-)PDF (Customer Input),
sondern auch ein PDF/VT-Datenformat besteht.
[0052] Dieses (PDF/VT) enthält neben den PDF-basierten Inhaltsseiten zusätzlich Metadaten,
welche in Form von Datensätzen (Records) die individuelle Zusammenstellung der Produkte
beinhaltet. Es ist also eine Kombination des Druckinhalts mit der Adressaten-Datenbank.
[0053] Grundsätzlich unterscheidet man hinsichtlich PDF/VT verschiedene Konformitätsgrade,
namentlich:
[0054] Ein PDF/VT-1 ist für den Austausch einer einzigen, vollständigen Datei gedacht. Die
Datei enthält alle Ressourcen und Inhalte, welche für eine einwandfreie Interpretation
der Datei benötigt werden.
[0055] Ein PDF/VT-2 erlaubt den Austausch von Dateien, welche auf externe ICC Profile und
externe Seiteninhalte verweisen.
[0056] Es sind noch weitere PDF/VT-Varianten möglich, welche spezifische und zusätzliche
Metadaten in die Verarbeitung einfliessen lassen können.
[0057] Die Vorteile dieser PDF/VT-Formate sind darin zu sehen, dass sie gegenüber den heute
üblichen Druckprozessen, unter anderen, sichere Druckprozesse von Farbsystemen ermöglichen.
Dies setzt aber voraus, dass sich die ganze Prozesskette mit diesem Farbdruck qualitativ
auseinandersetzt, resp. mit entsprechenden Codes geleitet wird.
[0058] Darüber hinaus erlauben die PDF/VT-Formate eine grosse Flexibilität bei der Gestaltung
von Metadaten. Bei einem Massenversand muss beispielsweise sichergestellt werden,
dass die Inhalte nach Empfänger, Postleitzahl oder Geschlecht für die Kuvertierung
oder den Versand gruppiert werden können. Dabei müssen beispielsweise unterschiedliche
Anzahl Seiten, unterschiedliche Textbausteine oder unterschiedliche graphische Elemente
berücksichtigt werden.
[0059] Ein weiterer Vorteil der PDF/VT-Formate ist darin zu sehen, dass die Unterstützung
von Datenströmen möglich ist. Dabei werden Seiten, Seitenbereiche und Ressourcen in
einen fortlaufenden Datenstrom geschrieben und integral oder quasi-integral an den
Druckserver weitergegeben.
[0060] Durch die PDF/VT-Inputs wird der Auftrag aufbereitet und erstellt, nämlich:
- 1. Auswerten der Metainformationen;
- 2. Bilden einer Run-List aus den Datensätzen;
- 3. Prüfen der Run-List gegenüber der Spezifikations-Limiten betreffend die Weiterverarbeitung
und das Drucksystem;
- 4. Berechnen der Leerseiten pro Produkt:
- 5. Gegebenenfalls Korrekturen in der Run-List anbringen (z.B. Paketdefinition, kann
automatisch oder manuell erfolgen);
- 6. Anhand der bereinigten Run-List die benötigten Barcodes generieren (z.B. Paket-/Lagendefinition);
- 7. Bereinigte Run-List mit Zusatzinformationen entweder im Workflowsystem zwischenspeichern
oder vorzugsweise ins PDF/VT-Format zurückschreiben;
- 8. PDF/VT-Format zusammen mit JDF-Jobticket der Vorstufen-Lösungen übergeben;
- 9. Die Kommandosprache in Wirkverbindung mit dem JMF-Jobticket sorgt dafür, die Produktion
entsprechend zu planen und zu steuern;
- 10. Die Druckvorstufe berechnet aus dem PDF/VT-Format (welches nun umfangreiche und
bereinigte Metadaten enthält) die einzelnen Druckbogen in individueller Zusammenstellung;
- 11. Übermittlung der Druckbogen-Daten (üblicherweise) an die Druckmaschine zur Rasterung.
[0061] Eine wichtige Eigenschaft der eingebrachten Daten besteht darin, dass die für die
Druckvorstufe und die Berechnungen/Prüfungen im Workflowsystem verwendeten Daten dieselben
und damit vollständigen und präzisen Daten sind, welche für die Formateinstellungen
der Weiterverarbeitung benötigt werden.
[0062] Darüber hinaus weist das erfindungsgemässe Verfahren noch folgende grundsätzliche
Aspekte auf:
[0063] Die Eingangs-Datenformat-Informationen werden als Einzelseiten-Dateien überführt
und in Jobtickets implementiert.
[0064] Die Eingangs-Datenformat-Informationen als Druckvorstufe löst ein Ausschiessen aus,
bei welchem:
[0065] Die Formatdaten betreffend vordefinierte Bahnbreiten / Produktarten, welche dynamisch
nach einem festgelegten Qualitätsstandard optimiert werden;
[0066] Zusätzliche visuelle Kennmarken oder Texte werden im Abschnitt- oder Sichtbereich
zugefügt, um die Teil-/Endprodukte für den Bediener erkennbar und zuordenbar zu machen.
[0067] Die Eingangs-Daten und/oder prozessrelevanten Informationen werden nach dem jeweiligen
zugrunde gelegten PDF/VT-Format implementiert.
[0068] Das PDF/VT-Format wird nach einem der erwähnten Tools (VT-1; VT-2, etc.) entsprechend
erweitert.
[0069] Das Workflowsystem generiert anhand mindestens eines Jobtickets resp. eines JDF-Format
(Job Definition Format) weitere produktionsbezogene Daten, beispielsweise Auftragskopf,
Produktionsanweisungen, Planungsinformationen, Ereignisliste, etc.
[0070] Das JDF-Format erfüllt sonach die Funktion einer elektronischen Auftragstasche, und
es erstreckt sich über den ganzen Lebenszyklus eines Produktes. Wichtig zu unterscheiden,
ist die Tatsache, dass das JDF-Format nur Referenzen, also Links, enthält, wobei jedes
JDF-Format weitere Knotenpunkte enthalten kann, welche zu einer Verschachtelung führen
können, womit der produktionsbezogene Abdeckungsgrad eines solchen JDF-Formats maximiert
erweitert werden kann.
[0071] Die Daten im Jobticket oder in einem PDF/VT-Format werden zwischengespeichert und/oder
als Druckbogendaten weitergegeben, wobei die Daten als Barcodes einfliessen, und wobei
die Barcodes eine PDF-, PDF/VT-, JDF-, Run-List-, Jobticketsbezogene Codierung aufweisen.
[0072] Entgegen dem Stand der Technik wird hier also datentechnisch nicht eine Vorwärtsstrategie
(Jobticket > Vorstufe > Druck > Weiterverarbeitung), sondern eine Rückwärtsstrategie
(Jobticket für Weiterverarbeitung > Vorstufe > Druck) eingesetzt.
[0073] Dies hat den grossen Vorteil, dass die Druckvorstufe sehr variabel und individuell
für die jeweilige Konfiguration der Weiterverarbeitung angepasst werden kann.
[0074] Eine zusätzliche Erweiterung des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, im
Eingangs-PDF/VT-Format nebst dem Produktkörper (Body) auch den Umschlag (Cover) in
einer Datei einzubetten. Dadurch kann ebenfalls der Umschlag anhand der Metadaten
variabel auf die Produkte zugewiesen werden. Dabei kann wie auch beim Inhalt der Umschlag
als Ganzes ausgetauscht werden, wie auch in sich ein oder mehrere variable Objekte
(Logos, Titel, Adressen, etc.) enthalten.
[0075] Im Rahmen der Verarbeitung im Workflowsystem können zudem die Umschlag-Daten extrahiert
werden und in Form eines PDF/VT-Formats, eines Jobtickets und/oder von Run Lists eine
entsprechende Umschlagproduktion zur Verfügung gestellt werden. Dabei sind verschiedene
Szenarien denkbar: So zum Beispiel eine Inline-Produktion der Umschläge mit der verarbeitenden
Einheit (z.B. Klebebinder) anhand der identifizierten zugeführten Buchblöcke oder
anhand einer Run-List. Die Umschläge könnten auch Near-Line oder Offline anhand oben
genannter Datenquellen vorbereitet werden.
[0076] Demnach findet während der Produktion und Bildung der variablen Druckprodukte eine
automatisierte Implementierung von verschiedenen Auftragsbegleitdaten statt, welche
als Eingangs-Datenformat-Informationen für die gesteuerte Produktion und Bildung der
variablen Druckprodukte umgesetzt werden kann, und welche auf die individuelle Zusammensetzung
der einzelnen Druckprodukte referenzieren.
[0077] Ferner wird das Eingangs-Datenformat (PDF) gleichzeitig oder intermittierend mit
zusätzlichen Datenformaten (VT-1, VT-2, etc. sowie mit JDF, Jobtickets, Run-Lists)
ergänzt. Darüber hinaus greift das oben beschriebene Workflowsystem ein, welches die
implementierten Auftragsbegleitdaten fortlaufend überprüft, anpasst, Rückmeldung erstattet
und optimiert.
[0078] Als Schlussfolgerung lässt sich demnach aufführen, dass die PDF/VT-Formate überall
dort eine Grundlage des erfindungsgemässen Verfahrens bilden, wo alle Register des
Drucks innerhalb der in den Ansprüchen abgesteckten Verfahren gezogen werden, wobei
die PDF/VT-Formate auch alle Druckaufträge unterstützen, unabhängig davon, ob sie
variable Daten hinsichtlich der Zusammensetzungen der einzelnen Druckaufträge enthalten.
Dies gilt auch für jene Fälle, bei welchen die PDF/VT-Formate zusätzlich mit anderen
Auftragsbegleitdaten resp. Datenformaten ergänzt werden.
[0079] Zusammenfassend lässt sich demnach feststellen, dass die Produktion aus einem interdependenten
Zusammenspiel zwischen Druckvorstufe, Druck, Weiterverarbeitung besteht, deren Abläufe
direkt oder semi-direkt von einem Workflowsystem gesteuert, überwacht und angepasst
werden.
[0080] Mit der Erfindung, wie sie oben detailliert dargelegt worden ist, lassen sich sonach
verschiedene Produktionsarten fahren, wobei im Vordergrund nicht so sehr die Volumenproduktion
oder die Einzelexemplar-Produktion steht, sondern gewichtig die Individual-Produktion
fokussiert wird, bei welcher eine Serie ähnlich oder quasiähnlich oder verschieden
gearteter Druckprodukte im Zentrum stehen. Diese Druckprodukte zeichnen sich durch
hohen Wiederverwendungsgrad des Inhalts aus, welcher jedoch einzelne oder mehrere
individualisierte Inhaltselemente enthält.
[0081] Auch die selektive Zusammenstellung auf Basis von Kapiteln ist möglich. Typische
Anwendungsfälle hierzu sind Reiseführer, Versicherungsdossiers, Prüfungsbogen, Unterrichtsmittel.
Bei den letztgenannten ist es dann noch möglich, die einzelnen Druckprodukte kapitel-
oder lektions- oder lehrgangsweise der Reihe nach in Form eines zusammenhängenden
Stapels anzubieten. Diese Produktion basiert hier auf Datenaufbereitungen, wie dies
aus den vorangehenden Ausführungen hervorgeht.
[0082] Die erfinderische Weiterbildung gegenüber dem nächstliegenden Stand der Technik besteht
also auch darin, dass die Bildung eines Druckprodukt-Stapels und dessen Bestand durch
produktionsbezogene Auftragsbegleitdaten erfolgt, welche zum einen eine spezifische
Reihenfolge der einzelnen von dem Stapel gebildeten Druckprodukte vorgeben, und welche
zum anderen die Gestaltung der einzelnen Druckprodukte mit gleicher oder unterschiedlicher
Dicke und/oder Format und/oder mit gleichem oder individuellem Inhalt steuern, und
dass die einzelnen Druckprodukte mit Zusatzinformationen versehen werden, welche auf
Vollständigkeit und/oder benötigte Reparaturen Auskunft geben.
[0083] Durch den Prozess werden alle Teilprodukte eindeutig verfolgt und zu grösseren Teilprodukten
verarbeitet oder schliesslich zu Endprodukten gemacht. Der Zustand jeder Entität ist
jederzeit bekannt. Eine schlechte Signatur führt in der Transformation deshalb zu
einem schlechten Buchblock, was wiederum zu einem schlechten oder unvollständigen
Paket führen kann. Nebst den Informationen zur Qualität eines Produkts oder Teilprodukts
können in der Produktverfolgung auch Informationen über die Paketbildung oder weitere
logistische Aktionen enthalten sein.
[0084] Die Verfolgung des Status des Druckproduktes hängt eng zusammen mit nach Bedarf vorzusehenden
allfälligen Reparatur-Szenarien. Folgende Ansätze lassen sich vorsehen:
- 1) Zusammenfassen der Reparatur-Exemplare in einem separaten Auftrag, Produkt am Ende
des laufenden Auftrags oder zu einem separaten Reparaturzeitpunkt.
- 2) Zeitnahe Rückmeldung und erneutes Einspeisen in den Druckprozess. Manuelles oder
automatisches Einfügen der Reparaturexemplare in den fehlerhaften Produktstrom oder
Pakete.
- 3) Zeitnahe Meldung an einen Reparaturdrucker örtlich nahe am Reparaturort. Manuelles
oder automatisches Einfügen der Reparaturexemplare in den fehlerhaften Produktstrom
oder Pakete.
- 4) Ein fehlerbehaftetes oder fehlendes Druckprodukt wird nachproduziert und über mindestens
eine autonome Förderlinie direkt an die druckproduktbezogene fehlerbehaftete Stelle
in der Bearbeitungsstation nachgeliefert. Beispielsweise nach EP2749419 A1, wobei diese Druckschrift einen integrierenden Bestandteil vorliegender Beschreibung
bildet.
- 5) Ein spezifisches Reparaturverfahren beispielsweise nach EP2457859 A1, wobei diese Druckschrift einen integrierenden Bestandteil vorliegender Beschreibung
bildet.
[0085] Alle dargelegten Szenarien können unterstützt werden durch gezielte "Warte- und Reparaturpositionen".
So könnten z.B. unvollständige oder fehlerhafte Pakete nach der paketbildenden Einheit
durch Weichensysteme auf Parkpositionen gefahren werden. Das Auflegen von Deckblättern
mit Informationen über den Zustand und den genauen Fehler erleichtert dabei die Arbeit
der Bediener.
[0086] Anstelle von Deckblättern ist es natürlich auch möglich, die Produkte oder Teilprodukte
optisch zu kennzeichnen über aufgebrachte Farbmarkierungen und/oder eingeschossene
Marker-Zettel. Nebst den einfachen gut/schlecht-Informationen können über diese Systeme
sehr präzise Meldungen über die genaue Position des unvollständigen Produkts im Stapel
mitgegeben werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0087] Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme der Zeichnung näher dargestellt.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht wesentlichen Elemente sind
weggelassen worden.
[0088] In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 einen Herstellungsprozess von Druckprodukten, welche nach bestimmten Kriterien
hergestellt und verarbeitet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0089] Aus Figur 1 geht die schematische Darstellung eines Produktionsprozesses hervor.
Aufgeteilt ist der Prozess in drei Bereiche: Druckvorstufe A, Druck B und Weiterverarbeitung
C.
[0090] Die über einer Digitaldruckmaschine 2 hergestellten Druckprodukte 30a, welche unter
Zugrundelegung des hier dargestellten Produktionsprozesses erstellt werden, gelangen
nach deren in einer Weiterverarbeitungsmaschine erfolgenden Stapelung 4 paketweise
zu einem Klebebinder 5 und/oder zu einem Sammelhefter 8, in welchen die Verarbeitung
zu Bücher, Buchblocks, Broschüren erfolgt.. Ausgangspunkt ist in allen Fällen ein
durch eine nicht gezeigte Zusammentragmaschine bestehender Stapel 4 bestehend aus
Druckbogen und/oder Signaturen und/oder Einzelblättern, der im Hinblick auf die Beschaffenheit
der Endprodukte des Druckauftrages nach bestimmten Kriterien gebildet resp. zusammengesetzt
wird. Selbstverständlich kann jede Weiterverarbeitung der Druckprodukte ab Stapelbildung
durch entsprechende Abzweigungen individuell vorgenommen werden. Eine nicht näher
gezeigte Hilfsverleimung sorgt dafür, dass der Stapel eine körperliche Konsistenz
erhält.
[0091] Der physikalische Fertigungsprozess beginnt mit der Festlegung einer Bedruckstoffbahn
1, welche von einer stromauf angeordneten und nicht näher gezeigten Zuführeinrichtung
stammt. Damit wird die anschliessende Digitaldruckmaschine 2 fortlaufend gespeist.
Stromab der Digitaldruckmaschine 2 wird die vorzugsweise beidseitig bedruckte Stoffbahn
1 einer Weiterverarbeitungsmaschine 3 zugeführt, in welcher die Signaturen/Druckbogen
zur Bildung des Stapels über mehrere Verarbeitungsschritte produziert werden. Grundsätzlich
besteht eine solche Weiterverarbeitungsmaschine 3, je nach Bedarf, aus Querfalz- und/oder
Längsfalzeinrichtungen aus Schneideinrichtungen. In diesem Zusammenhang lässt sich
ohne weiteres vorsehen, dass zunächst mehrere Teilstapel nebeneinander gebildet werden
können, welche dann zu einem nach bestimmten Kriterien zusammengesetzten Hauptstapel
überführt werden, wie dies in Figur 1. Pos. 4, versinnbildlicht ist.
[0092] Wird zunächst die Produktion mit Teilstapeln zugrunde gelegt, so besteht eine erste
Ausführungsart darin, dass zuerst eine oder mehrere Falzungen über die ganze Breite
der bedruckten Papierbahn vorgenommen werden. Anschliessend werden nach erfolgter
Falzung(en) die einzelnen Druckbogen auf eine bestimmte Breite in Längsrichtung der
Papierbahn getrennt und danach als Signaturen jeweils einem bestimmten Stapel zugeführt.
Wird also die Breite der bedruckten Papierbahn beispielsweise in vier Längsbahnen
aufgeteilt, so werden dann auch vier parallel angeordnete Teilstapel vorgesehen.
[0093] Es besteht indessen auch die Möglichkeit, zuerst eine Trennung der zugrunde gelegten
Längsbahnen vorzunehmen, bevor es zu den Falzungen kommt, d.h. die Falzung erfolgt
hier quer zu den bereits in Längsrichtung der bedruckten Papierbahn durchgeführten
Trennschnitten, so dass es zu einer Anzahl von nebengeordneten Signaturen entsprechend
der Anzahl der vorgängig erstellten Teilbahnen kommt.
[0094] Wird eine zwei- oder mehrfache Falzung zugrunde gelegt, so entstehen dann jeweils
Signaturen von vier resp. acht zweiseitig bedruckten Seiten. Unabhängig davon, können
die Trennschnitte in Längsrichtung der bedruckten Papierbahn auch hier vor oder nach
den Falzungen vorgenommen werden, analog zu den obigen Erläuterungen bei einer einfachen
Falzung.
[0095] Eine spezifische Reihenfolge der Signaturen und/oder aus einzelnen Blättern innerhalb
des Stapels 4 bildet die Basis für die nachfolgende Bildung einzelner Druckprodukte,
und dies unabhängig davon, ob der Stapel 4 originär oder durch eine Zusammenlegung
verschiedener Teilstapel entstanden ist.
[0096] Im Wesentlichen geht es hier darum, dass die im Stapel "schlummernd" vorhandenen
Druckprodukte, seien sie Bücher, Buchblocks oder Broschüren, nach der Verarbeitung
dieselben quantitativen Zusammensetzung und Reihenfolge aufweisen, wie sie bereits
beim (Haupt)Stapel zugrunde gelegt wurden.
[0097] In diesem Zusammenhang werden gemäss Stapel 4 die einzelnen Druckprodukte 30a, 30b
...30n versinnbildlicht. Die Verarbeitung der einzelnen Druckprodukte geschieht in
dem Klebebinder 5 individuell, während die Kopf-, Fuss-, Frontschnitt-Beschneidung
des Druckprodukts, beispielsweise in einem Dreischneider 6, individuell oder über
eine Paketbildung, welche insbesondere bei dünneren Broschüren vorteilhaft gebildet
wird, durchgeführt wird.
[0098] Somit kann der (Haupt)Stapel eine gezielte Reihenfolge von Druckbogen, Signaturen
und/oder Einzelblättern aufweisen, welche dann bei der Auflösung des Stapels zu Druckprodukten
mit gleicher oder unterschiedlicher Dicke, mit gleichem oder unterschiedlichem Format,
mit gleichem oder individuellem Umfang führen. Sonach ist der Stapel mit entsprechenden
Hilfsmitteln ausgestattet, welche eine mechanische und/oder elektronische Abgrenzung
zwischen den einzelnen Druckprodukten vorgeben.
[0099] In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, die einzelnen Signaturen und Blätter
mit Steuercodes zu versehen, welche eine Separierung und Zusammenführung der zugehörigen
Bestandteile des Stapels ermöglichen.
[0100] Lässt sich aber eine Separierung der einzelnen Druckprodukte bereits ab Stapel vornehmen,
so kann die nachfolgende Weiterverarbeitung, beispielsweise in einem Klebebinder 5
oder Sammelhefter 8, sequentiell vorgenommen werden, d.h. die Paketiervorrichtung
7 der einzelnen Druckprodukte sorgt dann für jene Reihenfolge, welche inhaltsmässig
bereits im Stapel zugrunde gelegt wurde, d.h. zwischen dem ursprünglichen Stapel 4
und der nachgeschalteten Paketbildung 7 der einzelnen Druckprodukte herrscht hinsichtlich
der qualitativen und quantitativen Reihenfolge Kongruenz vor.
[0101] Die vorgenannten Ziele lassen sich durch ein (zentrales) Workflowsystem 100 erreichen,
wobei dieses mindestens mit den nachgenannten Metadaten beaufschlagt wird, wobei immer
eine Interdependenz zwischen Workflowsystem 100, Druckvorstufe 130, Digitaldruckmaschine
2 und Weiterverarbeitungsmaschinen 3-8 besteht.
[0102] Das Workflowsystem 100 wird durch mindestens folgende Träger bzw. Prozessdaten beaufschlagt:
Graybox JDF 101;
Run List 102;
PDF 103;
PDF/VT 104.
Die vorgenannten Träger 101-104 und deren Metadaten lassen sich einzeln oder bei Bedarf
in einer beliebigen Kombination und Interdependenz zueinander aktivieren.
[0103] Daraus ergibt sich, dass der Editor 105 im Workflowsystem 100 in der Lage ist, aus
einem PDF 103 oder PDF/VT 104 ein JDF (Auftragstasche) zu erstellen resp. zu berechnen,
wobei das PDF nach Bedarf mit einigen Zusatzangaben, wie beispielsweise das zu verwendende
Papier, ergänzt werden kann, welche auf das gewünschte Ausgangsprodukt zielen.
[0104] Da das Workflowsystem 100 die Parameter der Bedruckstoffbahn 1, die angesteuerten
Maschinen 3-8 und die Digitaldruckmaschine 2 inkl. deren Prozessparameter und -grenzen
kennt, kann der erwähnte Editor auf dieser Grundlage einen optimalen Produktionsprozess
berechnen und in einem JDF (Auftragstasche) abbilden.
[0105] Beim anfänglichen Auftrag ist es so, dass ein oder mehrere PDFs (Customer Inputs)
103 und/oder eine oder mehrere PDF/VTs (Datenformate für zusätzliche Metadaten) 104
dazu herangezogene werden, um Druckprodukte mit festen oder variablen Inhalten, Dicken,
Formaten, zu verarbeiten.
[0106] Bei der Arbeitsvorbereitung wird im Editor 105 des Workflowsystems 100 entweder eine
Auftragstasche angelegt, oder ein MIS (Management Information System) 121 sendet dem
Workflowsystem 100 eine Graybox JDF (Job Definition Format) 101.
[0107] Im Editor 105 wählt der Operator das oder die PDFs 103 und/oder PDF/VTs 104 aus,
selektiert das Papier und kann optional noch weitere Parameter wie Farbprofil der
Druckmaschine, gewünschte Druckmarken (Codes), etc. auswählen.
[0108] Der Editor 105 erstellt darauf auf dieser Basis ein JDF (Job Definition Format) im
Sinne einer Auftragstasche.
[0109] Im Falle eines Imports eines Graybox JDF 101 über ein MIS (Management Information
System) 121 ist eine Referenz auf das/die zu produzierenden PDFs 103 enthalten und
die relevanten Papierformate und Druckeinstellungen. Das Workflowsystem 100 liest
diese Werte aus und expandiert auf dieser Basis (analog zum oben beschriebenen Fall
unter a) die Graybox JDF 101 zu einem JDF.
[0110] Das MIS 121 kann demnach nicht nur eine Graybox JDF 101, sondern zusätzlich eine
Run List 102 dem Workflowsystem 100 senden.
[0111] Dabei enthält die Run List 102 allgemein umsetzbare Informationen für den Prozess.
[0112] Das dann im Workflowsystem 100 erstellte JDF wird automatisch der Druckvorstufe 130
übermittelt. Diese liest aus dem JDF die relevanten Prozessparameter ab, holt sich
das oder die PDFs (Customer Input(s)) gemäss mindestens einem Link im JDF und schiesst
(imposing) aus. Das Ergebnis ist eine ausgeschossene PDF-Datei. Das erfolgreiche Ausschiessen
(Imposition) wird dem Workflowsystem 100 rückgemeldet.
[0113] Als Output liefert die Druckvorstufe 130 demnach ein ausgeschossenes PDF, welches
dann durch die Digitaldruckmaschine 2 entsprechend gedruckt wird. Die Druckvorstufe
130 wandelt somit die Einzelseiten eines PDFs in ein neues PDF (ausgeschossenes PDF),
in welchem die Einzelseiten so angeordnet sind, dass sie nach dem drucken Falzen in
der korrekten Reihenfolge zu liegen kommen.
[0114] Hinsichtlich der Produktion wird das JDF (Job Definition Format) vom Workflowsystem
100 einem Druckmanager (Digital Front End) 108 zur Steuerung der Digitaldruckmaschine
2 gesendet, welcher dann die Digitaldruckmaschine entsprechend steuert.
[0115] Zeitgleich wird das JDF auch einer Liniensteuerung 109 im Zusammenhang mit der Weiterverarbeitung
gesendet, welche ihrerseits die angeordneten Weiterverarbeitungsmaschinen 3-8 entsprechend
ansteuert.
[0116] Diese Liniensteuerung 109 wird für Weiterverarbeitungsmaschinen optional vorgesehen,
wobei auch noch möglich ist, diese Liniensteuerung nur für einen Teil der Weiterverarbeitungsmaschinen
vorzusehen. Mehrere Liniensteuerungen sind nicht ausgeschlossen.
[0117] Darüber hinaus können die Weiterbverarbeitungsmaschinen optional das JDF direkt oder
semi-direkt empfangen, interpretieren und sich entsprechend einrichten.
[0118] Darüber hinaus lassen sich noch weitere Prozessdaten 112, vorzugsweise im Sinne einer
Imposition, mit prozessrelevanten variablen Parametern in das Workflowsystem 100 einbringen,
welche sich vorzugsweise auf das einzelne Druckprodukt beziehen. Je nach mechanischer
und steuertechnischer Ausgestaltung des zugrundeliegenden Prozesses ermöglichen diese
Parameter eine gezielte Ausprägung innerhalb der gesamten Verarbeitung, inkl. Digitaldruckmaschine.
[0119] Die übergeordnete Zielsetzung bei der Einleitung dieser variablen Parameter besteht
unter anderen darin, die Verarbeitung auch von nicht fixformatigen, dickenvariablen
Druckprodukten zu koordinieren, dergestalt, dass auch lange Prozessketten durchgeführt
sowie nahtlose Umstellungen von einem Produktionsablauf zu einem nächsten oder übernächsten
bewerkstelligt werden können.
[0120] Aus der Gesamtheit dieser in den Produktionsprozess eingegebenen Daten wird der Druckauftrag
an die Digitaldruckmaschine 2 definiert und über eine Steuerungs-/Regelungslinie 111
übermittelt, wobei diese Informationen über die Steuerungslinien 110 gleichzeitig
oder subsequent, integral oder abgestuft auch an alle weiteren Maschinen 3-8 des Produktionsprozesses
und auch an die Bedruckstoffbahn 1 weitergeleitet werden. Im Sinne einer Regelung
kommunizieren die genannten Maschinen mit dem Workflowsystem 100, wie dies aus den
gezeigten Regelungslinien 120 hervorgeht, welche Reglungsinformationen weiterleiten.
[0121] Es ist ohne weiteres möglich, dass bei einem solchen Produktionsprozess bestimmte
Maschinen untereinander eine besonders starke Interdependenz aufweisen müssen, so
dass Vorkehrungen für übergeordnete Steuerungen resp. Regelungseingriffe vorgesehen
werden müssen, wie beispielsweise die Leitungen 113 (zwischen Datenfluss Digitaldruckmaschine
2 und Bedruckstoffbahn 1) und die Leitungen 114 (Informationen zwischen der Weiterverarbeitung
3 und Datenfluss zur Digitaldruckmaschine) versinnbildlichen wollen.
1. Verfahren für die Produktion eines Druckauftrages durch sequentiellen oder quasi-sequentiellen
Digitaldruck, wobei die durch den Digitaldruck produzierten Signaturen und/oder Einzelblätter
mindestens einen Stapel bilden, dessen Bestandteile durch mindestens eine weitere
Verarbeitung mindestens zu einem Druckprodukt überführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung des Stapels und dessen Bestandteile durch produktionsbezogene Daten oder
Datensätze erfolgt, welche über mindestens ein Workflowsystem (100) zum einen eine
spezifische Reihenfolge der einzelnen von dem Stapel (4) gebildeten Druckprodukte
vorgeben, und welche zum anderen die Gestaltung der einzelnen Druckprodukte mit gleicher
oder unterschiedlicher Dicke und/oder Format und/oder mit gleichem oder individuellem
Inhalt steuern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte Bücher, Buchblocks, Broschüren sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Workflowsystem (100) mit mindestens einem der folgenden Aggregate direkt oder
quasi-direkt oder indirekt in operativer Wirkverbindung steht, nämlich:
- Mit mindestens einer Druckvorstufe (130);
- Mit mindestens einer Digitaldruckmaschine (2);
- Mit mindestens einem Editor (105);
- Mit mindestens einem Druckmanager (108);
- Mit mindestens einer Liniensteuerung (109);
- Mit allen stromauf und stromab der Digitaldruckmaschine (2) operierenden Verarbeitungsmaschinen
(1, 3-8).
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Workflowsystem (100) aus mindestens den folgenden Modulen besteht, welche einzeln
oder in beliebiger Kombination zueinander zum Einsatz gelangen:
- Modul für eine informative transparente Produktion mit einem ständigen Report über
die Status der Produktionslinien und jeweiligen Aufträge;
- Modul für eine informative transparente Produktion mit einem ständigen Report über
die Status der Produktionslinien und jeweiligen Aufträge, wobei die gesamte Produktion
graphisch dargestellt und analysiert wird;
- Modul für das Erstellen und Editieren von Aufträgen für Kunden mit Kunden-Softwares;
- Modul für das Disponieren von Aufträgen im Sinne von Sortieren, Gruppieren und Planen,
unabhängig über den Grad der Automatisierung und der Softwareausrüstung der Maschine;
- Modul für Erfassen und Speichern der während der Produktion, Bildung und Bearbeitung
anfallenden Betriebsdaten, nach Massgabe, dass diese Daten fortwährend zur Verfügung
stehen;
- Modul zur Lieferung von Betriebsdaten für den Druck von Deckblättern für Buchblocks
und Logistikpapiere, die mit den effektiv produzierten Produkten überstimmt;
- Modul für eine übergeordnete Überprüfung der umgesetzten Betriebsdaten und der interdependenten
modulabhängigen Abläufe während Produktion und Bildung der Produkte;
- Modul für Fehlermeldungen/Warnungen bei Abweichungen zum Sollzustand und Einsetzung
von diesbezüglichen Korrekturprogrammen und/oder Ausscheidungsprozessen gegenüber
den mit Abweichungen behafteten Produkten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Signaturen und/oder Einzelblätter während der Stapelbildung mittels einer Hilfsverleimungsstation
miteinander verbunden werden und die Hilfsverleimungsstation mit dem Workflowsystem
(100) direkt oder quasi-direkt oder indirekt in operativer Wirkverbindung steht.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Aggregate Workflowsystem (100), Druckvorstufe (130), Bedruckstoffbahn
(1), Digitaldruckmaschine (2), Weiterverarbeitungsmaschinen (3-8) individuell oder
interdependent zueinander mit Steuerungslinien (110) zu den Aggregaten und mit Regelungsinformationen
(120) aus den Aggregaten operieren.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorstufe (130) die Druckprodukte codiert gemäss den vom Editor (105) vorgegebenen
Codes.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorstufe (130) ein Ausschiessen auslöst, bei welchem:
- Die aus mindestens einem Datenformat hervorgehenden Metadaten vordefinierte Bahnbreiten
und/oder Produktarten betreffen;
- Die Metadaten als Informationen auf dem Druckprodukt codiert aufgedruckt werden;
- Zusätzliche visuelle Kennmarken oder Texte im Abschnitt- oder Sichtbereich zugefügt
werden, um die Teil-/Endprodukte für den Bediener erkennbar und zuordenbar zu machen.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorstufe (130) mindestens eine der folgenden Operationen festlegt:
- Die mit dem Workflowsystem in Wirkverbindung stehende Druckvorstufe kennt die Auftragsmappe
mit allen relevanten Parametern;
- Ein Jobticket wird automatisch der Druckvorstufe zugewiesen, worauf sich die Weiterverarbeitungsmaschinen
(3-8) danach einrichten;
- Sobald die Weiterverarbeitungsmaschinen prozessbereit sind, dergestalt, dass Papier
des entsprechenden Auftrags angenommen wird, erfolgt die Bereitschaftsmeldung und
- Erst wenn die Digitaldruckmaschine (2) und das Workflowsystem (100) den Einrichtungsvorgang
als abgeschlossen melden, wird die Produktion aufgenommen.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstelltes JDF (Job Definition Format) automatisch der Druckvorstufe (130) übermittelt
wird, dass die Druckvorstufe (130) aus dem JDF die relevanten Prozessparameter in
Wirkverbindung mit mindestens einem integrierten PDF (Customer Inputs) liest, dass
eine PDF-Datei ausgeschossen wird, und dass das erfolgte Ausschiessen dem Workflowsystem
(100) zurückgemeldet wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein JDF (Job Definition Format) vom Workflowsystem (100) dem Druckmanager (108) gesendet
wird, dass der Druckmanager (108) die Digitaldruckmaschine (2) steuert.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Druckvorstufe (130) mindestens folgende Prozesse beinhaltet:
- Sobald die Weiterverarbeitungsmaschinen prozessbereit sind, dergestalt, dass Papier
des entsprechenden Auftrags angenommen wird, erfolgt die Bereitschaftsmeldung und
- Erst wenn die Digitaldruckmaschine (2) und das Workflowsystem (100) den Einrichtungsvorgang
als abgeschlossen melden, wird die Produktion aufgenommen resp. freigegeben.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein JDF (Job Definition Format) einer Liniensteuerung (109) gesendet wird, welche
direkt oder indirekt alle stromab der Digitaldruck-maschine (2) wirkenden Weiterverarbeitungsmaschinen
(3-8) steuert.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Workflowsystem (100) mit mindestens einer der nachfolgenden Prozessdaten beaufschlagt
wird, wobei bei einer Beaufschlagung mit mehreren Prozessdaten, diese in beliebiger
Kombination und Reihenfolge zueinander eingeführt werden:
- Graybox JDF (101)
- Run List (102)
- PDF (103)
- PDF/VT (104)
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Editor (105) die Run List (102) prozesstechnisch interpretiert, und dass das
PDF/VT (104) mit weiteren Metadaten die Druckvorstufe (130) und/oder die Digitaldruckmaschine
(2) speist.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Workflowsystem (100) mit weiteren Prozessdaten (112) beaufschlagt wird.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Workflowsystem (100) mit mindestens einem von aussen eingebrachten MIS (121)
in Wirkverbindung steht, welches mindestens ein zusätzliches Graybox JDF (101) und/oder
eine Run List (102) in das Workflowsystem (100) einbringt.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Druckprodukte innerhalb des Stapels (4) differenziert untereinander
über eine körperliche und/oder elektronisch wirksame Abgrenzung differenziert vorliegen
und abrufbar für die Weiterverarbeitung sind.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen aus dem Stapel heraus gebildeten Druckprodukte durch mindestens eine
Verarbeitung in Sammelheftern, Klebebindern, Fadenheftern fertiggestellt werden.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte mindestens bei der Schlussbearbeitung in einer Verarbeitungsmaschine
mit einem Cover versehen werden.
21. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die PDF- oder PDF/VT-Formate auf die Umschläge der Druckprodukte gerichtete
Metadaten enthalten, dass diese Umschläge variabel und individuell auf das jeweilige
Druckprodukt zugewiesen werden.