(57) Ein Antrieb für eine Tür oder ein Fenster umfasst ein Gehäuse, das zumindest teilweise
mit einem Dämpfungsfluid, insbesondere einer Hydraulikflüssigkeit, befüllt ist. Dabei
ist wenigstens eine thermosensitive Kapsel oder dergleichen in das Gehäuse eingebracht,
die eine Substanz enthält, die sie bei Überschreiten einer vorgebbaren Temperatur
und/oder bei Überschreiten eines vorgebbaren Drucks freigibt, um die Substanz mit
dem Dämpfungsfluid in Kontakt zu bringen und dadurch zu bewirken, dass das Dämpfungsfluid
so umgewandelt wird, dass es nicht mehr brennbar ist oder zumindest dessen Flammpunkt
erhöht wird.
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Tür oder ein Fenster, mit
einem Gehäuse, das zumindest teilweise mit einem Dämpfungsfluid, wie insbesondere
einer Hydraulikflüssigkeit, befüllt ist.
[0002] Antriebe für Türen oder Fenster sind allgemein bekannt und können als manuelle oder
automatische Antriebe ausgeführt sein. In bekannter Weise umfasst ein derartiger Antrieb
in der Regel ein Gehäuse mit einer Bohrung, in der ein Arbeitskolben angeordnet ist,
der mit einer Abtriebswelle getriebemäßig zusammenwirkt. Auf der Abtriebswelle kann
ein Gestänge oder ein Gleitarm drehfest angeordnet sein. Der Antrieb kann wahlweise
an einem Flügel der Tür oder des Fensters oder an der Umrahmung angeordnet sein. Entsprechend
stützt sich das Gestänge bzw. der Gleitarm am Rahmen oder dem Flügel ab, wodurch eine
Verbindung zwischen der Schwenkbewegung des Flügels und dem Antrieb bewirkt wird.
[0003] In dem mit einem Dämpfungsmedium wie insbesondere einer Hydraulikflüssigkeit gefüllten
Gehäuse kann zudem eine Federeinheit angeordnet sein, die bei einer Drehbewegung der
Abtriebswelle beim Öffnen des Flügels durch Verschieben des Arbeitskolbens komprimiert
wird und als Energiespeicher zum selbsttätigen Schließen des Flügels dient. Der Innenraum
des Gehäuses kann durch den Kolben in mehrere Räume aufgeteilt sein. Zwischen diesen
Räumen können Kanäle, insbesondere Hydraulikkanäle, mit zugeordneten Regulierventilen
zur Beeinflussung des Überströmens des Dämpfungsmediums angeordnet sein, die der Steuerung
des Antriebsverhaltens dienen. Darüber hinaus können Sicherheitsventile für eine Druckbegrenzung
sorgen, um eine Beschädigung empfindlicher Bauteile des Antriebs zu verhindern.
[0004] Durch Antriebe der eingangs genannten Art, beispielsweise Türschließer, soll häufig
auch gewährleistet werden, dass eine zugeordnete Brandschutztür oder Brandschutzklappe
im Brandfall sicher geschlossen wird, um eine Ausbreitung des Feuers oder der durch
das Feuer entstehenden Rauchgase zu verhindern. Da die Antriebe in der Regel mit brennbarer
Hydraulikflüssigkeit befüllt sind, besteht im Brandfall nun aber die Gefahr, dass
sich die Hydraulikflüssigkeit infolge einer übermäßigen Erwärmung ausdehnt und es
aufgrund des dadurch entstehenden Überdrucks zu einer Leckage kommt, infolge der Hydraulikflüssigkeit
aus dem Antriebsgehäuse austritt und sich an der heißen Tür bzw. Klappe entzündet.
Dadurch besteht trotz des Einsatzes einer Brandschutztür oder Brandschutzklappe auch
weiterhin die Gefahr einer Brandausbreitung.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb der eingangs genannten Art
anzugeben, bei dem die Gefahr des Austretens von Dämpfungsfluid infolge einer hitzebedingten
Druckerhöhung im Antriebsgehäuse im Brandfall auf ein Minimum reduziert wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Antrieb mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Antriebs ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der anschließenden Beschreibung.
[0007] Der erfindungsgemäße Antrieb für eine Tür oder ein Fenster umfasst ein Gehäuse, das
zumindest teilweise mit einem Dämpfungsfluid, insbesondere einer Hydraulikflüssigkeit,
befüllt ist. Dabei ist wenigstens eine thermosensitive Kapsel oder dergleichen in
das Gehäuse eingebracht, die eine Substanz enthält, die sie bei Überschreiten einer
vorgebbaren Temperatur und/oder bei Überschreiten eines vorgebbaren Drucks freigibt,
um die Substanz mit dem Dämpfungsfluid in Kontakt zu bringen und dadurch zu bewirken,
dass das Dämpfungsfluid so umgewandelt wird, dass es nicht mehr brennbar ist oder
zumindest dessen Flammpunkt erhöht wird.
[0008] Aufgrund dieser Ausbildung wird die Gefahr des Austretens von Dämpfungsfluid infolge
einer hitzebedingten Druckerhöhung im Antriebsgehäuse im Brandfall und damit die Gefahr
einer Ausbreitung des Brandes auf ein Minimum reduziert.
[0009] Bevorzugt ist diese Substanz so beschaffen, dass sie bei einer Freigabe bewirkt,
dass sich das Dämpfungsfluid verfestigt oder das Dämpfungsfluid zumindest geliert.
[0010] Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Substanz so beschaffen ist, dass sie
bei einer Freigabe so mit dem Dämpfungsfluid reagiert, dass dieses insbesondere aufgrund
einer innerhalb des Gehäuses erfolgenden exothermen Reaktion nicht mehr brennbar ist.
[0011] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Antriebs ist
die Substanz so beschaffen, dass sie bei einer Freigabe durch eine chemische Reaktion
bewirkt, dass sich das spezifische Volumen des Dämpfungsfluids verkleinert. Mit dem
damit einhergehenden Abfall des statischen Drucks im Antriebsgehäuse wird verhindert,
dass Dämpfungsfluid aus dem Gehäuse nach außen austritt.
[0012] Die thermosensitive Kapsel ist zweckmäßigerweise mit einer bei der vorgebbaren Temperatur
schmelzenden Außenhaut versehen. Dabei kann die Außenhaut der thermosensitiven Kapsel
vorteilhafterweise eine insbesondere bei etwa 120°C schmelzende Wachsschicht umfassen.
[0013] Die thermosensitive Kapsel kann insbesondere auch so beschaffen sein, dass sie sich
bei Überschreiten der vorgebbaren Temperatur und/oder bei Überschreiten des vorgebbaren
Drucks öffnet. Dabei kann die thermosensitive Kapsel beispielsweise mit Sollbruchstellen
oder dergleichen versehen sein.
[0014] Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform umfasst der Antrieb einen im
Gehäuse verschiebbar geführten Kolben, durch den das Gehäuse in wenigstens zwei Gehäusekammern
unterteilt wird, und eine insbesondere hydraulische Dämpfungseinrichtung mit im Gehäuse
vorgesehenen Kanälen, durch die das Dämpfungsfluid strömen kann und denen zur Regulierung
des überströmenden Dämpfungsfluids wenigstens ein Regulierventil zugeordnet ist.
[0015] Zudem kann der Antrieb auch wenigstens ein Sicherheitsventil umfassen, das bei einem
insbesondere durch ein manuelles Überdrücken des Tür- bzw. Fensterflügels entstehenden
Überdruck in einer Gehäusekammer wirksam wird.
[0016] Bevorzugt ist der Antrieb für eine Brandschutztür, eine Brandschutzklappe oder dergleichen
vorgesehen.
1. Antrieb für eine Tür oder ein Fenster, mit einem Gehäuse, das zumindest teilweise
mit einem Dämpfungsfluid wie insbesondere einer Hydraulikflüssigkeit befüllt ist,
wobei wenigstens eine thermosensitive Kapsel oder dergleichen in das Gehäuse eingebracht
ist, die eine Substanz enthält, die sie bei Überschreiten einer vorgebbaren Temperatur
und/oder bei Überschreiten eines vorgebbaren Drucks freigibt, um die Substanz mit
dem Dämpfungsfluid in Kontakt zu bringen und dadurch zu bewirken, dass das Dämpfungsfluid
so umgewandelt wird, dass es nicht mehr brennbar ist oder zumindest dessen Flammpunkt
erhöht wird.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz so beschaffen ist, dass sie bei einer Freigabe bewirkt, dass sich das
Dämpfungsfluid verfestigt oder das Dämpfungsfluid zumindest geliert.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz so beschaffen ist, dass sie bei einer Freigabe so mit dem Dämpfungsfluid
reagiert, dass dieses insbesondere aufgrund einer innerhalb des Gehäuses erfolgenden
exothermen Reaktion nicht mehr brennbar ist.
4. Antrieb nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Substanz so beschaffen ist, dass sie bei einer Freigabe durch eine chemische
Reaktion bewirkt, dass sich das spezifische Volumen des Dämpfungsfluids verkleinert.
5. Antrieb nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermosensitive Kapsel mit einer bei der vorgebaren Temperatur schmelzenden Außenhaut
versehen ist.
6. Antrieb nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhaut der thermosensitiven Kapsel eine insbesondere bei etwa 120 °C schmelzende
Wachsschicht umfasst.
7. Antrieb nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die thermosensitiven Kapsel so beschaffen ist, dass sie sich bei Überschreiten der
vorgebbaren Temperatur und/oder bei Überschreiten des vorgebbaren Drucks öffnet.
8. Antrieb nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass er einen im Gehäuse verschiebbbar geführten Kolben umfasst, durch den das Gehäuse
in wenigstens zwei Gehäusekammern unterteilt wird, und eine insbesondere hydraulische
Dämpfungseinrichtung mit im Gehäuse vorgesehenen Kanälen umfasst, durch die das Dämpfungsfluid
strömen kann und denen zur Regulierung des überströmenden Dämpfungsfluids wenigsten
ein Regulierventil zugeordnet ist.
9. Antrieb nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass er wenigstens ein Sicherheitsventil umfasst, das bei einem insbesondere durch ein
manuelles Überdrücken des Tür- bzw. Fensterflügels entstehenden Überdruck in einer
Gehäusekammer wirksam wird.
10. Antrieb nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass er für eine Brandschutztür, eine Brandschutzklappe oder dergleichen vorgesehen ist.