[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeübertrager mit einem zu einem Sammelkasten
gehörenden Boden, in welchem Durchzüge zur längsendseitigen Aufnahme von Flachrohren
vorgesehen sind sowie mit einer Trennwand, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines Bodens eines Wärmeübertragers.
[0002] Aus der
DE 10 2005 058 177 A1 ist ein gattungsgemäßer Wärmeübertrager mit einem zu einem Sammelkasten gehörenden
Bodenteil bekannt, in dem Durchzüge zur längsendseitigen Aufnahme von Flachrohren
vorgesehen sind. Der bekannte Wärmeübertrager weist darüber hinaus eine sich in Längsrichtung
des Bodenteils erstreckende Trennwand zur Realisierung eines UT-Wärmeübertragers (U-Umlenkung
in der Tiefe). Die einzelnen Durchzüge werden dabei wenigstens teilweise durch ein
erstes Formgebungsverfahren und wenigstens teilweise durch ein zweites Formgebungsverfahren,
das vom ersten Formgebungsverfahren unterschiedlich ist, hergestellt. Die beiden Verfahren
sind dabei das Reißen und das Stanzen, wobei die beiden Vorteile der beiden Verfahren
miteinander kombiniert werden sollen.
[0003] Aus der
EP 1 728 038 B1 ist ein weiterer gattungsgemäßer Wärmeübertrager bekannt.
[0004] Wärmeübertrager, speziell Heizkörper, sind entweder einfach durchströmt oder besitzen
eine Umlenkung in der Tiefe oder Breite. Durch eine Umlenkung des Kühlmittels befinden
sich sowohl Kühlmitteleintritt als auch Kühlmittelaustritt am selben Sammelkasten.
Der Vorteil einer Umlenkung in der Tiefe ist die gleichmäßige Verteilung des Kühlmittels
auf die gesamte Breite. Durch den sich ergebenden Kreuzgegenstrom mit der zu erwärmenden
Luft ist die Leistung eines Wärmeübertragers mit Umlenkung in der Tiefe größer als
bei einem Wärmeübertrager mit Umlenkung in der Breite. Zusätzlich ergibt sich durch
die Kühlmittelumlenkung in der Tiefe ein homogeneres luftseitiges Temperaturprofil.
Die Durchströmung des Wärmeübertragers in der Tiefe bzw. Breite wird dabei über eine
Trennwand im Sammelkasten bewirkt. Abhängig von der Einbaulage der Trennwand (längs
oder quer) erfolgt die Umlenkung in der Tiefe (Längstrennwand) oder in der Breite
(Quertrennwand). Für eine Umlenkung in der Breite ist die Quertrennwand zwischen zwei
mit Kühlmittel durchströmten Flachrohren positioniert. Eine Trennwandleckage ist als
sehr kritisch zu bewerten, da diese zu einer Leistungsminderung und unter Umständen
zu einer mangelhaften Funktion des Wärmeübertragers führt.
[0005] Damit eine Umlenkung in der Tiefe möglich ist, muss mindestens ein Zweikammerrohr
als Flachrohr verwendet werden. Im Sammelkasten ist die Längstrennwand so positioniert,
dass der Steg/Falz zwischen den beiden Kammern von der Trennwand überdeckt wird. Der
Boden ist mit einer Nut versehen, in welche die Trennwand gesteckt wird. Die Trennwand/Boden-Verlötung
erfolgt somit über eine Art Nut-Feder-Verbindung. Im Bereich der Flachrohre ist die
Kontur der Längstrennwand so gestaltet, dass die einzelnen Rohrenden von der Trennwand
umschlossen werden und nur ein minimaler Spalt vorhanden ist. Um eine Trennwandleckage
zu vermeiden, muss die Trennwand durch den Lötprozess mit den Flachrohrenden verlöten.
Aus diesem Grund ist die Trennwand in der Regel mit einer Lotplattierung versehen.
Aufgrund der vielen Lötverbindungen kann eine 100-prozentige Verlötung zwischen Flachrohr
und Trennwand jedoch nicht immer zuverlässig gewährleistet werden.
[0006] Für das aus der aktuelle Bodendesign wird ein beidseitig lotplattierter Werkstoff
eingesetzt. Die Herstellung der Bodendurchzüge erfolgt, beispielsweise gemäß der
DE 10 2005 058 177 A1, mittels zweier unterschiedlicher Formgebungsverfahren, wobei der Boden im Bereich
der Trennwandnut gestanzt ist, d.h. es liegt eine Schnittkante ohne Lotplattierung
vor. Außerhalb der Trennwandnut wird das Bodenmaterial durchgerissen. Bei einem gestanzten
Durchzug muss das für die Flachrohr/Boden-Verlötung notwendige Lot allein durch die
Flachrohrkontur zur Verfügung gestellt werden bzw. vom Bodenmaterial über Kapillarkräfte
in die Flachrohr-/Bodenverbindung fließen. Besonders kritisch ist eine gelötete Flachrohr-/Bodenverbindung
bei gefalzten Flachrohren, die einen Deltabereich aufweisen. Der Deltabereich entsteht
an der Flachrohraußenkontur durch Abknicken/Umformen des Bandmaterials. Dadurch ergibt
sich in der Flach-rohr/Boden-Verbindung in diesem Bereich ein höherer Lotbedarf, der
mit Lot ge-füllt werden muss.
[0007] Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Wärmübertragern ist insbesondere,
dass ein heutiges Bodendesign im Bereich der Flachrohr/Boden-Verbindung keine ausreichenden
Einführschrägen am Boden zulässt und zudem in diesem Bereich nur äußerst aufwendig
dicht verlötet werden kann. Zudem erfordert der Einsatz zweier unterschiedlicher Fertigungsverfahren
auch den Einsatz zweier unterschiedlicher Fertigungswerkzeuge, wobei insbesondere
die Stanzwerkzeuge sehr wartungsintensiv sind.
[0008] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Wärmeübertrager
der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder eine alternative Ausführungsform anzugeben,
welche die Herstellung eines solchen Wärmeübertragers nicht nur vereinfacht, sondern
auch kostengünstiger ermöglicht.
[0009] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, Durchzüge zur längsendseitigen
Aufnahme von Flachrohren in einem zu einem Sammelkasten eines Wärmeübertragers gehörenden
Boden ausschließlich mittels Reißen herzustellen und nicht wie bislang durch einen
kombinierten Stanz-/Reißprozess, wodurch die erfindungsgemäß hergestellten Durchzüge
entlang ihres gesamten Umfangsrandes einen aus der Ebene der Durchzüge herausragenden,
aufgestellten Kragen aufweisen, über welchen Sie mit dem jeweils zugehörigen Flachrohr
und beispielsweise einer im Sammelkasten angeordneten Trennwand verlötet sind. Im
Vergleich zu einem gestanzten Bereich eines bisherigen Durchzuges, insbesondere in
einem Mittelbereich des Flachrohres, kann mit dem erfindungsgemäß ausschließlich mittels
Reißen hergestellten Durchzugs ein ausreichendes Lotangebot im gesamten Durchzugsumfang
bereitgestellt werden. Hierdurch kann auch eine besonders robuste Flachrohr/Bodenverbindung,
das heißt insbesondere auch eine zuverlässig dichte Verlötung in diesem Bereich hergestellt
werden. Hierdurch lässt sich das Risiko einer internen Leckage, wie dies bei dem im
bisherigen Stanzbereich aufgrund des reduzierten Lotangebots befürchtet werden musste,
deutlich reduzieren, da Verbindungsfehler ausschließlich noch dann auftreten, sofern
das Flachrohr nicht ausreichend tief in den Durchzug eingesteckt sein sollte. Aufgrund
der Tatsache, dass bei dem erfindungsgemäßen Wärmeübertrager die Durchzüge über die
gesamte Durchzugsbreite gerissen, d.h. auch im Bereich der Trennwandnut gerissen sind,
entsteht im gesamten Durchzugsbereich eine gleichmäßige Durchformung des Materials
und dadurch eine konstante Überdeckung bzw. Lötfläche zwischen dem Durchzug und dem
Flachrohr. Beim Reißen wird mit einem Stempel das Material plastisch bis zum Materialriss
verformt und aufgestellt (durchgerissen). Insbesondere im bislang kritischsten Bereich,
d.h. im Bereich der Trennwandnut, entsteht dadurch eine um ein Vielfaches größere
Lötfläche (Glanzanteil), welche ein besonders zuverlässiges und damit auch dichtes
Verlöten des jeweiligen Flachrohrs mit dem Rand des Durchzugs ermöglicht. Gleichzeitig
entsteht durch das Reißen der Durchzüge eine umlaufende Einführschräge, welche sich
positiv auf den Fügeprozess auswirkt, da das Einführen der Flachrohre in die Durchzüge
erleichtert wird.
[0011] Da der Durchzug erfindungsgemäß nun vollständig gerissen ist, kann auch das bisher
erforderliche, oftmals filigrane und insbesondere instandhaltungsintensive Stanzwerkzeug
entfallen, sodass je Durchzug nur noch ein einziger und deutlich stabiler Reißstempel
erforderlich ist.
[0012] Das Bodenmaterial ist dabei mindestens auf der Außenseite lotplattiert, wobei durch
das Reißen der Durchzüge diese Lotplattierung auch im Bereich der Trennwandnut erhalten
bleibt und damit für die Flachrohr-/Bodenverlötung zur Verfügung steht. Vor dem Löten
sollten die Durchzüge selbstverständlich mit einem Flussmittel benetzt werden, welches
im Lötprozess durch das aufgeschmolzene Lot verdrängt wird. Im insbesondere für Falzrohre
kritischen Bereich (Delta-radius) ist durch den komplett gerissen Durchzug bereits
ausreichend Lot im Durchzug vorhanden. Während des Abkühlvorgangs erstarrt dabei das
Lot vor dem Flussmittel, wodurch Scheindichtheiten ausgeschlossen werden können.
[0013] Um die Anlage des Flachrohres an die Trennwand sicherstellen zu können, kann der
heutige Distanzier- und Fügeablauf beibehalten werden, wobei auf der Seite mit der
Trennwand die Enden der Flachrohre bündig mit den Durchzügen im Nutbereich gefügt
werden. Dies kann beispielsweise mittels eines festen Anschlages erfolgen, der wiederum
die Ausrichtung der Flachrohre vereinfacht, insbesondere durch eine Vereinfachung
der Aufdrückwerkzeuge in einem Blockfertiger, da die Federfunktion der bisher erforderlichen
Aufweitstempel zum Aufweiten der Flach-rohre entfällt. Die Toleranz in der Rohrlänge
wird im Bodendurchzug auf der Umlenkseite durch die konstante umlaufende Überdeckung
zwischen dem Durchzug und dem Flachrohr kompensiert. Dies ermöglicht insbesondere
auch den Entfall eines bisher erforderlichen Flachrohrüberstandes und damit eine Materialeinsparung.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung erstreckt sich
die Trennwand entlang einer Längsrichtung oder einer Querrichtung. Dies bedeutet,
dass mit dem erfindungsgemäß hergestellten Boden sowohl ein UT-Wärmeübertrager als
ein UB-Wärmeübertager hergestellt werden kann.
[0015] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist in dem Boden
eine Trennwandnut zur Aufnahme und Fixierung der Trennwand vorgesehen. Eine derartige
Trennwandnut ermöglicht einerseits eine Positionierung und Fixierung der Trennwand
und stellt andererseits die zur Fixierung der Trennwand erforderlichen Lötverbindungsflächen
zur Verfügung. Eine derartige Trennwandnut kann mittels eines entsprechend ausgebildeten
Prägestempels beim Herstellen des Bodens mit eingeprägt werden.
[0016] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung sind
die Flachrohre als Zweikammerrohre ausgebildet, wobei zwischen den beiden Kammern
eine weitere Trennwand, insbesondere ein Steg oder ein Falz vorgesehen ist. Dem erfindungsgemäßen
Wärmeübertrager ist somit auch der Einsatz von bisher, insbesondere im Bereich einer
Trennwandnut, lediglich kritisch zu verlötenden Falzrohren denkbar, da aufgrund des
komplett gerissenen Durchzugs auch im Bereich der Trennwandnut ein absolut ausreichendes
Lotangebot zur Verfügung gestellt werden kann.
[0017] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0018] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0019] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
[0020] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Wärmeübertrager in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wärmeübertragers bei geöffnetem
Sammelkasten UB-Ausführung (U-flow und Trennwand in Querrichtung),
- Fig. 3
- eine Darstellung wie in Fig. 2, jedoch mit einer UT-Ausführung (U-flow und Trennwand
in Längsrichtung),
- Fig. 4
- eine Darstellung wie in Fig. 3, jedoch bei einer Explosionsdarstellung,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung und eine Schrägansicht durch einen Boden des erfindungsgemäßen
Wärmeübertragers,
- Fig. 6
- eine Ansicht ähnlich der Fig. 3 sowie eine Detaildarstellung zur Verdeutlichung der
komplett gerissenen Durchzüge,
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung im Bereich der Trennwandebene durch den erfindungsgemäßen
Wärmeübertrager.
[0021] Entsprechend der Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßer Wärmeübertrager 1 einen oberen
Sammelkasten 2, einen Wärmeübertragerblock 3, sowie einen unteren Sammelkasten 4 auf.
Der Wärmeübertrager 1 ist dabei als UB-Wärmeübertrager oder als UT-Wärmeübertrager
ausgebildet und besitzt demzufolge eine U-förmige Umlenkung eines Kühlmittels 5, was
es ermöglicht, sowohl einen Einlass 6 als auch einen Auslass 7 ein und demselben Sammelkasten
2 anordnen zu können. Um eine derartige U-Strömung bewirken zu können, ist es erforderlich,
im Sam-melkasten 2 eine Trennwand 8 (vgl. auch die Figuren 2 bis 6) vorzusehen, welche
im Falle eines UT-Wärmeübertragers in Längsrichtung eines Bodens 9 (vgl. Fig. 3) und
im Falle eines UB-Wärmeübertragers quer zur Längsrichtung des Bodens 9 angeordnet
ist. Der Boden 9 besitzt eine Reihe von Durchzügen 10 zur längsendseitigen Aufnahme
von Flachrohren 11. Im vorliegenden Fall ist somit der Wärmeübertrager 1 in vertikaler
Richtung von Kühlmittel 5 durchströmt und quer dazu, d.h. im vorliegenden Fall horizontal
von zu erwärmender bzw. zu kühlender Luft 12.
[0022] Erfindungsgemäß sind nun die Durchzüge 10 des Bodens 9 ausschließlich mittels Reißen
hergestellt und besitzen dadurch einen entlang ihres gesamten Umfangrandes 13 aus
der Ebene der Durchzüge 10 herausragenden, aufgestellten Kragen 14, über welchen sie
mit dem jeweils zugehörigen Flachrohr 11 und der Trennwand 8 verlötet sind. Den Umfangsrand
13 und den entlang desselben aufgestellten Kragen 14 kann man besonders gut der Detaildarstellung
6 entnehmen.
[0023] Im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten und lediglich teilweise gerissenen
und im übrigen Bereich gestanzten Durchzügen, bieten die vollständig gerissenen Durchzüge
10 gemäß der Erfindung den großen Vorteil, dass diese insbesondere auch im Bereich
der Trennwand 8 eine genügende Überdeckung und damit ein ausreichendes Lotangebot
zur Verfügung stellen, durch welches eine zuverlässige und dichte Verlötung gewährleistet
werden kann. Bei bisher in diesem Bereich gestanzten Durchzügen konnte das zur Verlötung
erforderliche Lot ausschließlich von dem Flachrohr 11 bzw. der Trennwand 8 bereitgestellt
werden, da ausschließlich diese bisher mit einem Lotauftrag versehen waren. Eine Überdeckung
zwischen Flachrohren und Boden bei Wärmeübertragern gemäß dem Stand der Technik betrug
im gestanzten Bereich der Trennwand lediglich 0,2 mm, wodurch nicht immer eine zuverlässige
Verlötung möglich war. Durch die nunmehr ausschließlich mittels eines Reißstempels
gerissenen Durchzüge 10, lässt sich der Boden 9 zudem kostengünstiger herstellen,
da die bisher im Bereich der Trennwand 8 eingesetzten Stanzwerkzeuge aufgrund der
filigranen Kontur der Trennwand 8 komplex und dadurch kostenintensiv waren. Darüber
hinaus erfordern derartige Stanzwerkzeuge vergleichsweise hohe Instandhaltungskosten,
welche nunmehr aufgrund des ausschließlichen Einsatzes von Reißstempeln komplett entfallen
können.
[0024] Generell kann die Trennwand 8 an ihrer dem Boden 9 zugewandten Seite Ausnehmungen
18 (vgl. Fig. 3) aufweisen, welche jedoch derart dimensioniert sind, dass sie den
jeweiligen Kragen 14 des Durchzugs 10 umgreifen und sowohl dicht mit der Trennwand
15 des Flachrohres 11 als auch mit dem Boden 9 verlötet sind.
[0025] Einen weiteren großen Vorteil bieten die erfindungsgemäß komplett gerissenen Durchzüge
10 dadurch, dass die Flachrohre 11 nicht mit Übermaß in die Durchzüge 10 eingesteckt
werden müssen, sondern bündig mit diesen abschließen können. Hierdurch können nicht
nur im Bereich der Flachrohre Material und damit Gewicht und Kosten eingespart werden,
sondern es kann zudem auch ein positiver Einfluss auf eine Strömung im Sammelkasten
2 genommen werden, da nunmehr keine über die Durchzüge 10 in den Sammelkasten 2 hineinragenden
Rohrenden mehr vorhanden sind, welche die Strömung unter Umständen negativ beeinflussen.
[0026] Einen weiteren großen Vorteil bieten die erfindungsgemäß ausschließlich gerissenen
Durchzüge 10 dadurch, dass nunmehr auch gefalzte Flachrohre 11 eingesetzt werden können,
bei welchen eine Trennwand 15 (vgl. die Figuren 4 bis 6) mittels eingefalzter Ränder
des Bandmaterials hergestellt wird. Ein derartig gefalztes Flachrohr 11 besitzt nämlich
im Bereich der Trennwand 15 Deltaradien, welche zur dichten Verlötung einen hohen
Lotanteil erfordern. Gerade im Bereich der bisher gestanzten Durchzüge an der Stelle
der Trennwand 15 war aufgrund des in diesem Bereich gestanzten Bodens 9 ein lediglich
minimales Lotangebot vorhanden.
[0027] Wie bereits den Figuren 2 bis 4 zu entnehmen ist, kann die Trennwand 8 entlang einer
Längsrichtung (vgl. Fig. 3 und 4) oder entlang einer Querrichtung (vgl. Fig. 2) des
Bodens 9 eingesetzt werden, wobei in letzterem Fall die Trennwand 8 zwischen zwei
mit Kühlmittel durchströmten Flachrohren 11 positioniert wird. Zur besseren Positionierung
und Fixierung der Trennwand 8 am Boden 9 ist im Boden 9 eine Trennwandnut 16 zur Aufnahme
der Trennwand 8 vorgesehen. Die Flachrohre 11 selbst sind dabei als Zweikammerrohre
ausgebildet, wobei die zwischen den beiden Kammern 17 und 17' (vgl. Fig. 2 bis 4)
die zuvor beschriebene Trennwand 15 angeordnet ist. Diese kann als Steg oder als Falz
ausgebildet werden, wobei selbstverständlich auch denkbar ist, dass das gesamte Flachrohr
11 als extrudiertes oder geschweißtes Flachrohr 11 ausgebildet ist.
[0028] Eine Wandstärke des Bodens liegt dabei zwischen 0,6 und 2,5 mm, bevorzugt zwischen
0,8 und 1,5 mm. Hierdurch kann ein vernünftiges Verhältnis bezüglich der Kosten/Nutzen
(Festigkeit des Bauteils, Herstellbarkeit, Montierbarkeit) erreicht wird.
[0029] Eine Durchzugsbreite b (vgl. Fig. 5) liegt dabei zwischen 12,0 und 60 mm, besonders
bevorzugt zwischen 16 und 45 mm. Dies ist ein Standardbereich für eine solche Durchzugsbreite
und ein typischer Bereich für Heizkörper in Fahrzeugen, der sich wiederum aus dem
zur Verfügung stehenden Bauraum und der geforderten Heizleistung ergibt.
[0030] Eine Tiefe t
D der Durchzüge 10 liegt dabei zwischen 1,0 und 5,0 mm, bevorzugt zwischen 1,0 und
2,0 mm. Diese ergibt sich aus den typischen Flachrohrabmessungen für Heizkörper, wodurch
ein Kompromiss aus kühlmittelseitigem Druckabfall und Wärmeübergang der Flachrohre
erzielt werden kann.
[0031] Generell betrifft die Erfindung auch den Boden 9, dessen Durchzüge 10 ausschließlich
mittels Reißen, das heiß eines zugehörigen Reißstempels, hergestellt wird. Hierdurch
verbilligt sich nicht nur die Herstellung des Bodens 9, sondern es kann auch ein um
den Durchzug 10 komplett umlaufender Kragen 14 insbesondere im Bereich der Trennwand
8 bzw. der die beiden Kammern 17, 17' trennenden Trennwand 15, geschaffen werden,
welcher eine zuverlässige und dichte Verlötung der Flachrohre 11 mit dem Boden 9 und
der Trennwand 8 ermöglicht. Da ein ausreichendes Lotangebot am gesamten Umfangsrand
13 des Durchzuges 10 bereitgestellt werden kann. Dadurch kann auch das Risiko einer
internen Leckage deutlich minimiert werden, da Undichtigkeiten ausschließlich dann
auftreten kann, sofern das Flachrohr 11 nicht ausreichend tief in den jeweiligen Durchzug
10 eingesteckt wurde. Dies kann jedoch mittels entsprechender Anschläge zuverlässig
vermieden werden. Zugleich kann auch die Länge der einzelnen Flachrohre reduziert
werden, da der bisher erforderliche Rohrüberstand zur Herstellung einer sicheren Verlötung
nun nicht mehr erforderlich ist. Hierdurch lassen sich nicht nur Kosten, sondern auch
Gewicht einsparen.
[0032] Durch den festen Anschlag im Bereich der Durchzüge 10 kann auch ein unerwünschtes
Verschieben der Flachrohre 11 bei der Montage des Wärmeübertragers 1 vermieden werden,
was dazu beiträgt, eine Taktzeit zu reduzieren und insbesondere auch eine Messeinheit
erübrigt. Durch einen komplett gerissenen Durchzug 10 besteht zudem die Möglichkeit,
auf das Kalibrieren der Flachrohrenden durch Aufweitstempel zu verzichten, sodass
auch derartige Aufweitstempel nicht mehr erforderlich sind. Aufgrund des umlaufenden
Kragens 14, der zudem das Einführen der Flachrohre 11 in den jeweils zugehörigen Durchzug
10 erleichtert, können der Montage des Wärmeübertragerblocks auch beide Böden 9 gleichzeitig
aufgedrückt werden, da ein leichtes Rohrverschieben sich nicht derart signifikant
auf eine Trennwandleckage auswirkt, wie beim heutigen Design. Hierdurch kann ebenfalls
eine Reduzierung der Taktzeit erreicht werden.
1. Wärmeübertrager (1) mit zu einem Sammelkasten (2,3) gehörenden Boden (9), in welchem
Durchzüge (10) zur längsendseitigen Aufnahme von Flachrohren (11) vorgesehen sind
und mit einer Trennwand (8),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Durchzüge (10) im Boden (9) ausschließlich mittels Reißen hergestellt sind und
dadurch entlang ihres gesamten Umfangsrandes (13) einen aufgestellten Kragen (14)
aufweisen, über welchen sie mit dem jeweils zugehörigen Flachrohr (11) und der Trennwand
(8) verbunden, insbesondere verlötet, sind.
2. Wärmeübertrager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Trennwand (8) entlang einer Längsrichtung oder einer Querrichtung des Bodens
(9) erstreckt.
3. Wärmeübertrager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Trennwandnut (16) zur Aufnahme der Trennwand (8) vorgesehen ist.
4. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachrohre (11) als Zweikammerrohre ausgebildet sind, wobei zwischen den beiden
Kammern (17,17') eine Trennwand (15), insbesondere ein Steg oder ein Falz, vorgesehen
ist.
5. Wärmeübertrager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (8) Ausnehmungen (18) aufweist, wobei diese Ausnehmungen (18) mit der
Trennwand (15) und mit dem Kragen (14) verlötet sind.
6. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zumindest ein Flachrohr (11) aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung hergestellt
ist, und/oder
- das zumindest ein Flachrohr (11) als extrudiertes, geschweißtes oder gefalztes Flachrohr
(11) ausgebildet ist.
7. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flachrohre (11) bündig mit den Krägen (14) abschließen.
8. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandstärke des Bodens (9) zwischen 0,6 mm und 2,5 mm, bevorzugt zwischen 0,8
mm und 1,5 mm, liegt.
9. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Durchzugsbreite b zwischen 12,0 mm < b < 60,0 mm, bevorzugt zwischen 16,0 mm
< b < 45 mm, liegt.
10. Wärmeübertrager nach einem der Ansprüche 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Tiefe der Durchzüge (10) zwischen 1,0 mm < tD < 5,0 mm, bevorzugt zwischen 1,0 < tD < 2,5 mm, liegt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Bodens (9) mit Durchzügen (10) zur längsendseitigen
Aufnahme von Flachrohren (11) vorgesehen sind, wobei die Durchzüge (10) ausschließlich
mittels Reißen hergestellt werden und dadurch entlang ihres gesamten Umfangsrandes
(13) einen aus der Ebene der Durchzüge (10) herausragenden, aufgestellten Kragen (14)
aufweisen.