[0001] Die Erfindung betrifft eine Bürstenherstellungsvorrichtung, in der ein Bürstenkörper,
der Öffnungen zur Aufnahme und Befestigung von Borsten hat und der Teil der herzustellenden
Bürste ist, weiterverarbeitet wird.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen bei einer solchen Bürstenherstellungsvorrichtung
zu verwendenden Bürstenkörperhalter sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste.
[0003] Bürstenherstellungsvorrichtungen sind hochpräzise arbeitende Maschinen, bei denen
in darauffolgenden Arbeitsstationen einzelne Teile der Bürste hergestellt und weiterverarbeitet
werden. Die Bürste selbst hat einen Bürstenhauptkörper, der bei einer Zahnbürste einen
Stiel, einen Hals und einen Kopf aufweist. Der Kopf besitzt Öffnungen in einem vorgegebenen
Lochbild, in welches Borstenbüschel gestopft werden. Diese Borstenbüschel werden dann
bürstenseitig befestigt. Das sogenannte "Bestopfen" kann in den kompletten Bürstenhauptkörper
erfolgen oder in einen Teil des Bürstenhauptkörpers, beispielsweise ein Halteplättchen,
welches die erforderlichen Öffnungen für die Borstenbüschel besitzt. Dieses Halteplättchen
wird bestopft und anschließend mit dem Rest des Bürstenkörpers verbunden. Dies kann
durch Umspritzen oder durch Befestigen an einem vorgefertigten Rest des Bürstenhauptkörpers
erfolgen. Die vorliegende Erfindung betrifft Bürstenherstellungsvorrichtungen, die
sowohl Halteplättchen als auch fertige Bürstenhauptkörper oder Teile des Bürstenhauptkörpers
weiterverarbeiten. Sowohl der Bürstenhauptkörper selbst, der Öffnungen zum Einsetzen
von Borsten aufweist oder in den ein Halteplättchen mit den Borsten eingesetzt wird,
als auch Halteplättchen oder allgemeiner, vorgefertigte Teile, die später den Bürstenhauptkörper
mit definieren, werden im folgenden Bürstenkörper genannt. Die im Folgenden vorgestellte
erfindungsgemäße Bürstenherstellungsvorrichtung ist auch nicht auf die Art der Befestigung
der Bostenbüschel am Bürstenkörper beschränkt. Die Befestigung kann durch einen Anker
erfolgen oder ankerlos.
[0004] Die Erfindung betrifft ferner Bürstenherstellungsvorrichtungen, in denen einer oder
mehrere der folgenden Schritte bei der Herstellung von Borsten durchgeführt werden:
Stopfen, Befestigen der Borsten am Bürstenkörper, Bearbeiten (Beschneiden, Abrunden)
der Borstenenden.
[0005] Bürstenherstellungsvorrichtungen müssen sehr flexibel ausgebildet sein, d.h. sie
müssen sehr schnell umgerüstet werden können. Hintergrund ist, dass die Vielzahl der
herzustellenden Bürsten zunimmt, ebenso wie die Taktrate. Die Bürstenkörper müssen
genauestens, trotz der hohen Geschwindigkeit in der Vorrichtung, positioniert werden.
Dies bedeutet, in den einzelnen Stationen müssen Positioniereinheiten exakt justiert
werden, wenn die Vorrichtung auf eine neue Bürste umzurüsten ist.
[0006] Entscheidend ist dabei, dass die sogenannten Positioniereinheiten, mit denen die
Bürstenkörper in der jeweiligen Bearbeitungsstation aufgespannt sind, exakt justiert
werden. Da die Bürstenkörper aber an ihrem äußeren Umfangrand (Seitenrand) eine unterschiedliche
Außengeometrie haben, ist die Justage aufwendig.
[0007] Es gibt Überlegungen, nicht einen Bürstenkörper in die Vorrichtung einzusetzen, sondern
diesen zuvor in einen Bürstenkörperhalter einzubringen, um eine Einheit zu schaffen.
Der Bürstenkörperhalter hat dann eine relativ einfache Außenkontur, an der die Bürstenherstellungsvorrichtung
sehr leicht angreifen kann, sodass die Zentrierung und Positionierung schnell erfolgt.
Wichtig dabei ist, dass mehrere unterschiedliche Bürstenkörper zwar unterschiedliche
Aufnahmekonturen in unterschiedlichen Bürstenkörperhaltern aufweisen, also individualisierte
Aufnahmen besitzen. Die unterschiedlichen Bürstenkörperhalter haben aber dieselbe
Kontur an denjenigen Stellen, an denen sie in der Bürstenherstellungsvorrichtung positioniert
und gehalten werden. Damit kann die aufwändige Justage der Positioniereinheiten trotz
unterschiedlicher Bürstenkörper entweder komplett entfallen oder einfacher gestaltet
werden.
[0008] Die angedachten Bürstenkörperhalter haben hierzu von ihrer Vorderseite ausgehend
zur Rückseite hin sich leicht konisch verjüngende Öffnungen, die bezogen auf die Außengeometrie
des darin einzusetzenden Bürstenkörpers mit Untermaß versehen sind. Damit werden die
von vorne eingesteckten Bürstenkörper wie Keile geklemmt.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bürstenherstellungsvorrichtung sowie Bürstenkörperhalter
und ein Herstellungsverfahren zu schaffen, mit denen die Herstellung von Bürsten weiter
vereinfacht und beschleunigt werden kann.
[0010] Dies wird durch eine Bürstenherstellungsvorrichtung erreicht, in der ein Bürstenkörper,
der Öffnungen zur Aufnahme und Befestigung von Borsten hat und der Teil der herzustellenden
Bürste ist, weiterverarbeitet wird, wobei der Bürstenkörper eine Rückseite und eine
Vorderseite hat, von der Borsten im fertigen Zustand der Bürste abstehen. Die Vorrichtung
umfasst Bürstenkörperhalter, wobei in jeden Bürstenkörperhalter zumindest ein Bürstenkörper
lösbar einsetzbar ist, um eine formschlüssige temporäre Einheit zu bilden, die in
die Vorrichtung, durch die Vorrichtung und aus der Vorrichtung transportiert wird.
Die Bürstenherstellungsvorrichtung umfasst ferner eine vorrichtungsseitige Positioniereinheit,
die bei der Weiterverarbeitung des Bürstenkörpers die Einheit hält und in der Vorrichtung
positioniert, indem sie an dem Bürstenkörperhalter angreift, wobei die Bürstenkörperhalter
so ausgebildet sind, dass sie einen mechanischen Anschlag gegen Herausbewegen des
zugeordneten Bürstenkörpers in Richtung von der Rückseite zur Vorderseite aus dem
Bürstenkörperhalter haben.
[0011] Bei der vorliegenden Erfindung sind zahlreiche Bürstenkörperhalter vorgesehen, die
sozusagen die Bürstenherstellungsvorrichtung durchlaufen. Es handelt sich also um
keine in der Vorrichtung permanent montierten Halter, die Teil der Vorrichtung selbst
sind. Vielmehr bildet jeder Bürstenkörperhalter zusammen mit dem oder den Bürstenkörpern
eine Einheit, welche die Vorrichtung in einzelnen Stationen oder einer singulären
Station durchläuft. Die Bürstenkörperhalter sind somit temporäre, mobile Halter, welche
dem Bürstenkörper und nicht der Vorrichtung zuzuordnen sind. Die Besonderheit der
Bürstenkörperhalter besteht darin, dass sie nicht wie die bislang angedachten Bürstenkörperhalter
von vorne eingesetzt und in Richtung nach vorne nur durch Klemmen (Keilwirkung) im
Bürstenkörperhalter fixiert sind. Vielmehr haben die Bürstenkörperhalter einen oder
mehrere mechanische Anschläge gegen Herausbewegen des Bürstenkörpers. Die Richtung,
in welcher der oder die Anschläge wirken, ist am einfachsten zu definieren als Richtung
von der Rückseite des Bürstenkörpers in Richtung zur Vorderseite. Im übrigen ist zu
erwähnen, dass der Bürstenkörperhalter eine Rückseite und eine Vorderseite hat, die
jeweils der Rückseite und der Vorderseite des darin aufgenommenen Bürstenkörpers entsprechen,
d.h. gleich gerichtet sind. Durch den Anschlag ist eine mechanische Verriegelung gegen
Herausziehen des Bürstenkörpers nach vorne erreicht. Dies ist besondere beim Bearbeiten
der schon in den Bürstenkörper eingesetzten Borstenbüschel vorteilhaft. Werden die
Borstenbüschel nämlich beschnitten oder verrundet, so kann es zu Zugkräften kommen,
die den Bürstenkörper aus seinem Borstenhalter lösen.
[0012] Die Positioniereinheit sollte ausschließlich am Bürstenkörperhalter angreifen, damit
sie von den immer gleichen Außenabmessungen oder Außengeometrien des Borstenhalters,
die unabhängig von der Art des Bürstenkörpers sind, profitieren kann und nicht mehr
neu ausgerichtet werden muss.
[0013] Darüber hinaus kann eine Transporteinheit vorgesehen sein, die ausschließlich am
Bürstenkörperhalter angreift und die Einheit durch die Vorrichtung transportiert.
Auch die Transporteinheit profitiert damit von den immer gleichen Außenabmessungen
und Außengeometrien des Bürstenkörperhalters, unabhängig von der Geometrie des in
ihm aufgenommenen Bürstenkörpers.
[0014] Die Transporteinheit kann bewegliche Klauen aufweisen, die seitlich an den Bürstenkörperhaltern
angreifen und sie aufnehmen, um die Bürstenkörperhalter zu oder von den Positioniereinheiten
oder zu oder von der Positioniereinheit hin- bzw. wegzubewegen. Vorzugsweise greift
also die Transporteinheit außen, am Rand, d.h. am Umfangsrand des Bürstenkörperhalters
an, wobei aber auch andere Ausführungsvarianten denkbar sind. Beispielsweise können
die Bürstenkörperhalter auch eine oder mehrere Öffnungen besitzen, in die Stifte der
Transporteinheit eingreifen können, um die Bürstenkörper aus der Positioniereinheit
herauszunehmen und weiter zu transportieren.
[0015] Die Bürstenkörperhalter sind so ausgebildet, dass die in sie aufgenommenen Bürstenkörper
in allen Richtungen gehalten sind, und zwar spielfrei. Das bedeutet, auch wenn die
Bürstenkörper von der Rückseite aus in die Bürstenkörperhalter eingesetzt werden,
so können Sie nicht aus ihnen herausfallen, wenn die Einheit hochgehoben wird.
[0016] Um die Herstellung der Bürstenkörperhalter zu vereinfachen, insbesondere aber um
die Positionierung und den Transport, d.h. das Erfassen der Bürstenkörperhalter zu
erleichtern, haben diese an ihrem Seitenrand zumindest eine ebene Angriffsfläche für
die Positioniereinheit und/oder Transporteinheit. Besser sind jedoch sogar zwei entgegengesetzte,
parallele ebene Angriffsflächen und/oder eine Öffnung zum Eingreifen der Positioniereinheit
und/oder der Transporteinheit.
[0017] Die Bürstenkörperhalter können eine plattenförmige Gestalt haben, mit einer Aufnahmeöffnung
für den Bürstenkörper, wobei die Aufnahmeöffnung durch einen Halterand definiert ist,
der am Seitenrand des Bürstenkörpers angreift. Die plattenförmige Gestalt erlaubt
eine einfache Herstellung, aber auch eine einfache und sichere Positionierung in einer
ersten Ebene, nämlich der Auflageebene in der Vorrichtung oder in den Stationen der
Vorrichtung.
[0018] Die Aufnahmeöffnung kann eine zum Außenumfang des Bürstenkörpers zumindest abschnittsweise
komplementäre Gestalt besitzen. Die Aufnahmeöffnung muss nicht komplett komplementär
sein, vielmehr kann es vorteilhaft sein, nur Abschnitte als Angriffsflächen vorzusehen.
Dies reduziert die Reibung und das Verklemmen der Teile zueinander. Auch ist die Herstellung
der Bürstenkörperhalter nur an den Berührstellen besonders aufwändig und genau. Somit
wird auch die Herstellung verringert, wenn die Kontaktfläche kleiner ist.
[0019] Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Bürstenkörperhalter so ausgebildet
ist, dass er mit dem zumindest einen eingesetzten Bürstenkörper eine Rastverbindung
eingeht. Eine solche Rastverbindung ist besonders vorteilhaft, denn sie kombiniert
schnelles Einsetzen und Herausnehmen des Bürstenkörpers aus dem Bürstenkörperhalter
und eine mechanische Verriegelung.
[0020] Der Bürstenkörperhalter oder Abschnitte des Bürstenkörperhalters können aus elastischem
Material sein, beispielsweise aus Kunststoff oder auch aus Metall. Bei aufgenommenem
Bürstenkörper drücken die Abschnitte gegen den Bürstenkörper selbst und klemmen diesen.
Die Rastverbindung ist folglich so ausgeführt, dass nicht nur ein Formschluss mit
dem Bürstenkörper eingegangen wird, sondern dieser zusätzlich auch geklemmt wird.
[0021] Eine sehr einfache Variante sieht vor, den plattenförmigen Bürstenkörperhalter zu
schlitzen, d.h. es werden zwei zueinander bewegliche Abschnitte durch den Schlitz
begrenzt. Die Abschnitte können voneinander beabstandet werden, um den Bürstenkörperhalter
aufzunehmen und werden dann zurück aufeinander zu bewegt, um den Bürstenkörper zu
halten.
[0022] Der Schlitz bildet z.B. zwei beabstandete Schenkel, welche zueinander elastisch nachgiebig
sind, um die Rastverbindung zu bilden. Der Schlitz kann bis zum Seitenrand des Bürstenkörperhalters
gehen, d.h. er ist auf nur einer Seite oder einem Ende sogar durchgehend ausgeführt.
Damit sind die beiden Schenkel auf einer Seite über einen Steg miteinander elastisch
verbunden und sind vorzugsweise einstückig miteinander verbunden, wobei der Steg dann
vor allem die für die Beweglichkeit der Schenkel zueinander verantwortlich ist. Auf
den entgegengesetzten Enden laufen die Schenkel frei aus.
[0023] Eine Alternative zur elastischen Ausbildung des Bürstenkörperhalters oder eine zusätzlich
damit zu koppelnd Variante sieht vor, dass der Schlitz durchgehend durch den Bürstenkörperhalter
geht, so dass mehrere Abschnitte entstehen, die auch separate Teile sein können. Die
Abschnitte sind durch zumindest ein Federelement, insbesondere eine metallische Feder,
zueinander elastisch nachgiebig gelagert, um die Rastverbindung zu bilden. Im einfachsten
Fall ist der Bürstenkörperhalter aus zwei separaten Hälften, die über eine Schwenkverbindung
und zumindest eine Feder oder über z.B. zwei Federn gekoppelt sind, gebildet. Durch
diese Federwirkung kommt es zu einer Nachgiebigkeit, mit der die Rastverbindung realisiert
werden kann. Dies hat den Vorteil, dass die Elastizität der Haltebereiche nicht zu
groß sein muss, beispielsweise lassen sich die Abschnitte oder Teile des Bürstenkörperhalters
aus Metall ausführen, wodurch die Halter langlebiger werden.
[0024] Der Bürstenkörperhalter hat ein plattenartiges Unterteil, durch das der Schlitz verläuft,
und einen vom Unterteil vorstehenden Halterand, wobei die nachgiebigen Anschnitte
jeweils einen Abschnitt des plattenartigen Unterteils sowie einen vorstehende Halterrand
aufweisen, so dass die Halteränder der Abschnitte aufeinander zu und voneinander weg
federn.
[0025] Die Positioniereinheit verhindert optional bei eingesetzter Einheit aus Bürstenkörper
und Bürstenkörperhalter eine Bewegung der zueinander beweglichen Abschnitte gegen
in eine Öffnungsstellung und sichert damit gegen Herausnehmen des Bürstenkörpers mechanisch.
[0026] Der Bürstenkörperhalter sollte den in ihm aufgenommenen Bürstenkörper vorzugsweise
spielfrei klemmen und natürlich zumindest in seitlicher Richtung und nach vorne formschlüssig
halten.
[0027] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung greift diese vorzugsweise nicht mehr während
der Weiterverarbeitung direkt an dem Bürstenkörper an. Der Bürstenkörper ist nur über
den Bürstenkörperhalter in der Vorrichtung gesichert.
[0028] Die Erfindung betrifft darüber hinaus auch einen Bürstenkörperhalter für eine Bürstenherstellungsvorrichtung
nach der Erfindung, wobei der Bürstenkörperhalter eine Aufnahmeöffnung für einen darin
einzusetzenden Bürstenkörper hat, die durch einen Halterand definiert ist, wobei der
Halterand zur Vorderseite zumindest einen einwärts vorstehenden Anschlag besitzt.
Über diesen Anschlag ist es nicht mehr möglich, dass innerhalb der Bürstenherstellungsvorrichtung
während der Bearbeitung der Bürstenkörper einfach aus dem Halter herausgezogen wird.
Der Bürstenkörperhalter ist geschlitzt, und der Schlitz verläuft auch durch die Aufnahmeöffnung,
so dass zueinander bewegliche, insbesondere elastisch nachgiebige Abschnitte entstehen,
die ein Einsetzen und Herausnehmen des Bürstenkörpers erlauben, die mit einem Bürstenkörper
eine zerstörungsfrei lösbare Rastverbindung bilden und die bei aufgenommenem Bürstenkörper
gegen diesen drücken
[0029] Der Bürstenkörperhalter kann, wie bereits im Zusammenhang mit der Bürstenherstellungsvorrichtung
erwähnt, elastisch nachgiebige Abschnitte haben, die mit dem zugeordneten Bürstenkörper
eine zerstörungsfrei lösbare Rastverbindung bilden.
[0030] Insbesondere hat der Bürstenkörperhalter ein plattenförmiges Unterteil, von dem einstückig
angeformte Halteränder abstehen. Der Schlitz teilt, wie zuvor schon erläutert, Unterteil
und Halterand in zwei Abschnitte oder Hälften, die aufeinander zu und voneinander
weg gedrückt werden können, so dass der Schlitz vergrößert oder verkleinert wird.
Die Abschnitte sind zueinander federnd ausgebldet, entweder über eine Feder oder über
die einstückige Verbindung der Abschnitte an einem Ende unter Bildung einer U-Form.
[0031] Darüber hinaus muss betont werden, dass sämtliche zuvor bereits im Rahmen der Vorstellung
der erfindungsgemäßen Bürstenherstellungsvorrichtung erwähnten Merkmale des Bürstenkörperhalters
auch bei diesem selbst vorhanden sein können.
[0032] Die Erfindung betrifft vorzugsweise einen Satz von mehreren Bürstenkörperhaltern,
die identische Außengeometrien besitzen, jedoch unterschiedliche Aufnahmeöffnungen
für unterschiedliche Bürstenkörper.
[0033] Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Bürste die
einen Bürstenkörper mit Öffnungen zur Aufnahme von Borsten hat, wobei der Bürstenkörper
Teil der fertigen Bürste ist und eine Rückseite sowie eine Vorderseite, von der in
fertigem Zustand der Bürste Borsten abstehen, hat, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Einsetzen des Bürstenkörpers in einen Bürstenkörperhalter, der einen mechanischen
Anschlag gegen Herausbewegen des Bürstenkörpers in Richtung von der Rückseite zur
Vorderseite aus dem Bürstenkörperhalter hat,
Übertragung der Einheit aus Bürstenkörper und Bürstenkörperhalter in eine Transporteinheit,
die die Einheit in eine Bürstenherstellungsvorrichtung automatisch, d.h. über einen
Antrieb, transportiert,
Positionieren der Einheit in einer Weiterverarbeitungsstation mittels einer Positioniereinheit
unter Angriff von Greifmitteln am Bürstenkörperhalter, wobei die Positioniereinheit
ausschließlich am Bürstenkörperhalter angreift und bei eingesetzter Einheit aus Bürstenkörper
und Bürstenkörperhalter die zueinander beweglichen Abschnitte gegen eine Bewegung
in eine Öffnungsstellung und damit gegen Herausnehmen des Bürstenkörpers mechanisch
sichert,
Weiterverarbeiten des Bürstenkörpers, und
Heraustransportieren der Einheit aus der Weiterverarbeitungsstation und/oder der Bürstenherstellungsvorrichtung
unter Angriff am Bürstenkörperhalter.
[0034] Auch beim erfindungsgemäßen Verfahren sind der Bürstenkörperhalter oder die zahlreichen
Bürstenkörperhalter kein Teil der Vorrichtung, sondern bilden temporär mit ihren Bürstenkörpern
jeweils eine Einheit, um durch die Bürstenherstellungsvorrichtung automatisch, d.h.
nicht per Hand, sondern über einen Antrieb, transportiert und schließlich wieder aus
dieser heraus genommen zu werden, und zwar als Einheit.
[0035] Die zuvor erwähnten Merkmale im Zusammenhang mit der Bürstenherstellungsvorrichtung
beziehen sich auch auf das erfindungsgemäße Verfahren und sind bei diesem ebenfalls
anwendbar.
[0036] Insbesondere werden die Bürstenkörper in ihren Bürstenkörperhaltern unter Verwendung
einer Rastverbindung eingesetzt und darin spielfrei gehalten. Die spielfreie Halterung
bezieht sich auf sämtliche Raumrichtungen.
[0037] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bürstenherstellungsvorrichtung,
- Figur 2 eine bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung einsetzbare Positioniereinheit,
- Figur 3 die Positioniereinheit nach Figur 2 mit eingesetztem Bürstenkörper samt erfindungsgemäßem
Bürstenkörperhalter,
- Figur 4 einen erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalter samt eingesetztem Bürstenkörper,
- Figur 5 den Bürstenkörperhalter nach Figur 4 in Rückansicht, der bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung einsetzbar ist,
- Figur 6 einen gegenüber Figur 4 leicht modifizierten erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalter,
ebenfalls in Rückansicht, der bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung einsetzbar ist,
- Figur 7 eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalters, der bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt wird, ebenfalls in Rückansicht,
- Figur 8 eine perspektivische Ansicht des Bürstenkörperhalters nach Figur 7,
- Figur 9 eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalters, der bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung einsetzbar ist, mit einzusetzenden Bürstenkörpern,
- Figur 10 noch eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalters, der
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung einsetzbar ist, mit einzusetzenden Bürstenkörpern,
- Figur 11 den Bürstenkörperhalter mit Bürstenkörpern nach Figur 10 in Unteransicht,
- Figur 12 eine Transporteinheit für die erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalter,
- Figur 13 die Transporteinheit nach Figur 11 beim Einsetzen der Bürstenkörper,
- Figur 14 eine weitere Station, die bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorhanden
sein kann, und
- Figur 15 eine Alternative einer Positioniereinheit mit eingesetztem Bürstenkörper
samt einem weiteren erfindungsgemäßen Bürstenkörperhalter.
[0038] In Figur 1 ist eine Bürstenherstellungsvorrichtung 1 dargestellt, die im vorliegenden
Beispiel verschiedene Bearbeitungsschritte durchführen kann, wobei dies nicht einschränkend
zu verstehen ist. Die Bürstenherstellungsherstellungsvorrichtung hat beispielsweise
einen Aufnahmetisch 5, der drehbar ist.
[0039] Der Aufnahmetisch ist im Wesentlichen ein Quader, der um die Achse A zwischen vier
Stellungen gedreht werden kann. Auf seinen Seitenflächen sitzen in Positioniereinheiten
7 aufgenommene Einheiten aus Bürstenkörper 8 und Bürstenkörperhalter 9. In den vier
verschiedenen Stellungen laufen unterschiedliche Bearbeitungsschritte ab, die Bearbeitungsstationen
darstellen.
[0040] In der obersten Stellung, ist eine Befüllstation 4 realisiert. Hier werden Einheiten
aus Bürstenkörper 8 und Bürstenkörperhalter 9 in eine freie Positioniereinheit 7 eingesetzt.
Dies erfolgt insbesondere vollautomatisch. Die gezeigte Ausführungsform ist nur vereinfacht.
[0041] Im nächsten Schritt (90°-Drehung im Uhrzeigersinn) erfolgt ein Stopfen in einer Stopfstation,
hier beispielsweise ein Stopfen mittels eines Ankers.
[0042] Der Bürstenkörper 8 hat hierzu mehrere Öffnungen 20, welche mit einem Stopfwerkzeug
10 nacheinander befüllt werden. Mit 11 ist ein Magazin von Borsten dargestellt, mit
dem Bezugszeichen 12 ein Vereinzelner.
[0043] Nach dem Drehen um weitere 90° oder um 180° wird in dieser Position dann eine Bearbeitung
der freien Enden der Borsten 15 stattfinden, beispielsweise durch Schneiden und/oder
Schleifen. Schließlich werden die Einheiten aus Bürstenkörper 8 und Bürstenkörperhalter
9 der Vorrichtung wieder entnommen Dies erfolgt in einer gegenüber der Befüllstation
4 um 270° gedrehten Stellung. Diese Station trägt das Bezugszeichen 13.
[0044] Natürlich können der Bürstenkörper und sein Halter für Nachbearbeitungsschritte auch
gemeinsam dem Aufnahmetisch entnommen und einer weiteren Station zugeführt werden,
wo die Borsten z.B. geschnitten oder abgerundet werden. Zu betonen ist, dass die dargestellte
Vorrichtung nur ein Beispiel darstellt, sie kann auch nur einen der vorgenannten Bearbeitungsschritte
oder andere Bearbeitungsschritte durchführen und muss auch nicht in einem drehbaren
Aufnahmetisch verwirklicht werden. Auch nacheinander über eine Bahn verbundene Stationen
können eine erfindungsgemäße Vorrichtung bilden.
[0045] In Figur 2 ist die Positioniereinheit 7 separat dargestellt, die am Aufnahmetisch,
der vorliegend eine Transporteinheit bildet, angebracht ist. Die Positioniereinheit
7 ist während des Betriebs fest am Aufnahmetisch 5 befestigt und fester Bestandteil
der Vorrichtung, wogegen die Einheiten aus Bürstenkörper und Bürstenkörperhalter 8
bzw. 9 nur temporär in der Vorrichtung sind und vor und nach der Bearbeitung in diese
bzw. aus dieser heraustransportiert werden.
[0046] Bürstenkörper 8 sind vorliegend Bürstenhauptkörper, die bereits fertig gespritzt
sind und zahlreiche Öffnungen 20 besitzen, in welche Borsten 15 gestopft werden.
[0047] Die Bürstenkörperhalter 9 werden als Standardteil ausgeführt, die im Wesentlichen
plattenförmig sind und eine ebene Rückseite (auch Unterseite genannt) besitzen. Die
Rückseite liegt auf derselben Seite wie die Rückseite des Bürstenkörpers 8, der eine
in Figur 2 zu sehende Oberseite hat. Diese Oberseite ist diejenige Seite, von der
die Borsten im fertigen Zustand der Bürste abstehen (siehe Figur 1).
[0048] Entsprechend hat auch der Bürstenkörperhalter 9 eine Oberseite, die zur selben Seite
wie die Oberseite des Bürstenkörpers 9 weist.
[0049] Der in Figur 4 näher dargestellte Bürstenkörperhalter 9 hat eine einfach strukturierte
Außengeometrie mit einem Seitenrand 20, der zahlreiche parallele, ebene Angriffsflächen
22, 24 besitzt. An diesen Angriffsflächen 22, 24 kann sehr leicht ein Greifen oder
Ausrichten der Einheiten erfolgen.
[0050] Die Bürstenkörper 8 sind spielfrei in den Bürstenkörperhaltern 9 gehalten, und zwar
über eine Rastverbindung.
[0051] Hierzu weist der Bürstenkörperhalter 9 eine Aufnahmeöffnung 30 auf, die nur zur Vorderseite
(siehe Figur 4), nur zur Rückseite (siehe Figur 5) oder zur Vorder- und zur Rückseite
(bei einer Kombination von Figur 4 und Figur 5) offen ist. Die Aufnahmeöffnung 30
ist durch einen Halterand 32 definiert, der am Seitenrand 34 des Bürstenkörpers zumindest
abschnittsweise anliegt und gegen ihn drückt.
[0052] Der Halterand ist innenseitig zumindest abschnittsweise mit einer Geometrie ausgeführt,
die komplementär zur Gestalt des Seitenrands und Außenumfangs des Bürstenkörpers ist,
sodass der Bürstenkörper 8 fest im Bürstenkörperhalter 9 sitzt.
[0053] Abschnitte des Bürstenkörperhalters 9, hier des gegenüber einem plattenförmigen Unterteil
nach oben vorstehenden Halterands, sind elastisch nachgiebig ausgeführt. Zusätzlich
oder alternativ kann auch der ganze Bürstenkörperhalter 9 aus elastisch nachgiebigen
Abschnitten bestehen.
[0054] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 4 bis 6 ist der Bürstenkörperhalter 9 geschlitzt
ausgeführt. Ein Längsschlitz 41, der in einer Öffnung 42 mündet, erstreckt sich bis
zum Seitenrand des Bürstenkörperhalters, sodass zwei zueinander bewegliche Abschnitte,
hier zwei Schenkel 44, 46 gebildet werden, die durch einen Steg 48 miteinander in
Verbindung stehen. Die Schenkel 44, 46 besitzen den Halterand 32 (siehe Figur 4) und
können in Pfeilrichtung gemäß Figur 5 zueinander- und voneinander weggedrückt werden,
sind also zueinander beweglich. Die Gestaltung ist dabei so, dass die Bürstenkörper
8 von oben oder in Längsrichtung (siehe Pfeil in Figur 4) in die Aufnahmeöffnung 30
eingerastet werden können. Die Öffnung 42 kann auch als Positionieröffnung in der
Vorrichtung dienen.
[0055] Während sich bei der Ausführungsform nach Figur 5 der Schlitz 41 zu einer rückseitigen
Öffnung verbreitert, sodass ein Einstecken des Bürstenkörpers 8 von der Rückseite
möglich ist, ist er bei der Ausführungsform nach Figur 6 gleichmäßig schmal.
[0056] Zu betonen ist ferner, dass der Halterand 32 auch in mehrere kleine fingerförmige
Fortsätze unterteilt sein kann und nicht aus zwei länglichen Fortsätzen bestehen muss,
die über fast den gesamten Seitenrand am Bürstenkörper 9 anliegen. Der Schlitz erstreckt
sich auch durch die Aufnahmeöffnung und den Halterand 32, so dass auch der Halterand,
der einstückig vom plattenförmigen Unterteil des Bürstenkörperhalters 9 absteht, mehrere
Abschnitte hat.
[0057] Die Rastverbindung ist so ausgeführt, dass der Halterand 32 auf der Oberseite des
Bürstenkörpers 8 anliegt, indem er einen in diesem Bereich nach innen vorstehenden
Anschlag 40 (siehe Figur 4) besitzt, der als eine Art vorstehend Lippe ausgeführt
ist. Dies verhindert mechanisch ein Herausbewegen des Bürstenkörpers nach oben, d.
h. von der Rückseite zur Vorderseite, aus dem Bürstenkörperhalter 9.
[0058] An der Spitze des Bürstenkörpers anliegender Abschnitt 50 des Bürstenkörperhalters
9 kann zusätzlich als Anschlag und Positionierhilfe in Richtung des Pfeiles in Figur
4 dienen und kann ebenfalls an seiner Oberseite einen Anschlag 52 besitzen, der ein
Herausbewegen des Bürstenkörpers 9 aus dem Bürstenkörperhalter nach oben verhindert.
[0059] Die elastischen, zueinander beweglichen Abschnitte sind in diesem Fall die beiden
Schenkel 44, 46, die durch den Zwischensteg 48 miteinander elastisch verbunden sind,
es ist jedoch auch möglich, ohne Schlitz 41 zu arbeiten und nur den Halterand 32 elastisch
auszuführen.
[0060] Generell, dies gilt für alle Ausführungsformen, kann der Bürstenkörperhalter aus
Metall oder aus Kunststoff hergestellt sein. Auch die Fertigung mittels 3-D-Drucktechnik
(Rapid Prototyping) ist möglich.
[0061] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 7 und 8 ist der Bürstenkörperhalter 9 im
Wesentlichen so ausgeführt wie in den Figuren 4 bis 6, jedoch sind die beiden Schenkel
44, 46 voneinander komplett dahingehend getrennt, dass sie nicht einstückig ineinander
übergehen, der Steg 48 fehlt. Dadurch ergeben sich durch den Schlitz, der sich durch
den Bürstenkörperhalter 9 erstreckt, separate Abschnitte oder Teile, die durch Federelemente
50, hier metallische Zugfedern aufeinander zu vorgespannt sind. Auch hier ergibt sich
wieder die zuvor erwähnte Rastverbindung zwischen Bürstenkörper 8 und Bürstenkörperhalter
9.
[0062] Was die Gestalt des Bürstenkörperhalters anbelangt, so ist diese entsprechend der
Ausführungsform nach den Figuren 4 bis 6 ausgeführt.
[0063] Die Ausführungsform nach Figur 9 unterscheidet sich von der nach den Figuren 7 und
8 lediglich dadurch, dass die beiden getrennten, als separate Teile gebildeten Schenkel
44, 46 über ein Lager oder Scharnier an einem Ende miteinander verbunden sind. Ein
Federelement 50, hier beispielsweise eine U-förmige Schenkelfeder drückt die beiden
Abschnitte zusammen, um den Rastmechanismus zu bilden.
[0064] Anstatt der gezeigten Feder kann natürlich auch ein Kunststoffscharnier vorhanden
sein, das federnde Eigenschaften hat.
[0065] Generell können die Bürstenkörperhalter auch als Mehrkomponenten-Spritzgussteile
ausgeführt sein. Eine weichere Komponente kann zwei Hälften aus einer härteren Komponente
miteinander verbinden.
[0066] Es ist auch möglich, die Bürstenkörperhalter immer im ersten Schritt identisch herzustellen,
insbesondere zu spritzen, und anschließend an den zugehörigen Bostenträger individuell
anzupassen, d.h. nachzubearbeiten, insbesondere durch Fräsen. Dabei wird beispielsweise
nur die Aufnahmeöffnung individuell gefräst oder erweitert. Ein solches Verfahren
zum Herstellen von Kostenträgerhaltern ist ein erfindungsgemäßes Verfahren.
[0067] Bei der Ausführungsform nach Figur 10 sind die Bürstenkörper 8 nicht die kompletten
Bürstenhauptkörper, wie dies bei den vorhergehenden Ausführungsformen der Fall war,
sondern kleine scheibenartige Teile, die mit Löchern 20 versehen sind, und die in
elektrischen Zahnbürsten eingesetzt und dort angetrieben werden.
[0068] Mehrere Bürstenkörper 8 werden in einen plattenförmigen Bürstenkörperhalter 9 von
der Rückseite, hier von unten, eingesetzt.
[0069] Wie in Figur 11 zu sehen ist, hat auch hier der Bürstenkörperhalter 9 einen Anschlag
40, der nahe an der Oberseite liegt und als nach innen in die Aufnahmeöffnung vorspringender
Rand ausgeführt ist.
[0070] Auch bei dieser Ausführungsform gilt wie bei der vorhergehenden, dass die Aufnahmeöffnung
30 zumindest abschnittsweise komplementär zu dem Außenumfang und der Gestalt des Außenumfangs
des Bürstenkörpers 8 ausgeführt ist. Bei der gezeigten Ausführungsform sind einige
Vertiefungen 60 im Bereich des Halterands 32 ausgebildet.
[0071] Auch hier wird durch den Anschlag 40 verhindert, dass die Bürstenkörper 9 vorderseitig
aus dem Bürstenkörperhalter herausgezogen werden können.
[0072] Im Gegensatz zur vorhergehenden Ausführungsform ist hier keine Rastverbindung vorgesehen,
gegen Herausfallen nach unten sind die Bürstenkörper 9 durch Klemmwirkung gesichert,
indem die Aufnahmeöffnung 32 etwas mit Untermaß gegenüber dem Außenumfang des Bürstenkörpers
8 ausgeführt ist. Natürlich wäre hier auch eine Rastverbindung möglich.
[0073] Wie zuvor hat auch hier der Bürstenkörperhalter 9 einige ebene Angriffsflächen 22,
die zum Teil auch paarweise in entgegengesetzte Richtungen weisen, um eine leichte
Positionierung der Einheit aus Bürstenkörper 8 und Bürstenkörperhalter 9 und eine
einfache Herstellung zu ermöglichen.
[0074] Zu beachten ist, dass die Außengeometrie der Bürstenkörperhalter 9 zunächst in den
Abschnitten, in denen die Positioniereinheit 7 an den Abschnitten (Schenkel 44, 46)
angreift, stets gleich bleibt, obwohl Bürstenkörperhalter 9 im Bereich der Aufnahmeöffnung
30 unterschiedlich ausgebildet sind, um unterschiedliche Bürstenkörper 8 aufnehmen
zu können.
[0075] Die Aufnahme und Halterung der Einheiten innerhalb der Vorrichtung bzw. der einzelnen
Stationen ist in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
[0076] Die Positioneinheit 7 hat eine ebene Auflagefläche 62, auf der die Bürstenkörperhalter
9 mit ihrer ebenen Unterseite aufliegen.
[0077] Ein Halteschuh 64 auf der Auflagefläche 62 hat einen überkragenden oberen Rand 66,
der über den plattenförmigen Abschnitt des Bürstenkörperhalters 9 greift, ähnlich
einer Skibindung. Am entgegengesetzten Ende des Bürstenkörperhalters 9 greifen verschwenkbare
oder verschiebbare Fixierteile 68 an der Oberseite des plattenförmigen Abschnitts
des Bürstenkörperhalters 9 an. Diese Fixierteile 68 verfahren in Richtung zum Halteschuh
64, zum Beispiel über vorgespannte Federn oder hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch,
nachdem die Einheit aufgesetzt ist. Im gezeigten Beispiel werden die Fixierteile 68
pneumatisch in die AUF-Position geschwenkt oder verfahren, der Federdruck sorgt für
eine Bewegung in die ZU-Position.
[0078] Die Fixierteile 68 können auch zusätzlich seitlich am Seitenrand des Bürstenkörperhalters
9 angreifen und diesen nach vorne in und gegen den Halteschuh 64 drücken.
[0079] Nachdem der Seitenrand der Bürstenkörperhalter 9 im Kontaktbereich mit den Fixierteile
68 abgeschrägte Ecken besitzt, die ebene Angriffsflächen 24 bilden, wird der Bürstenkörperhalter
9 zwischen den beiden Fixierteile 68 auch seitlich gehalten und ausgerichtet.
[0080] Die Positioniereinheit 7 mit ihren Fixierteilen 68, die außen an den Abschnitten
in Form der Schenkel 44, 46 angreifen, verhindert bei eingesetzter Einheit aus Bürstenkörper
und Bürstenkörperhalter eine Bewegung der zueinander beweglichen Abschnitte des Bürstenkörperhalters
9 gegen in eine Öffnungsstellung nach außen und sichert damit gegen Herausnehmen/Herausziehen
des Bürstenkörpers 8 mechanisch.
[0081] In Figur 13 wird eine Transporteinheit 70 mit aufeinander zu und voneinander weg
beweglichen Klauen 72 dargestellt, die die Bürstenkörperhalter 9 an den ebenen Angriffsflächen
22 erfasst.
[0082] Der Bürstenkörperhalter 9 nach Figur 10 hat eine abgeschrägte Kante 74 am Übergang
zwischen dem Seitenrand und der Unterseite, um einen Angriff der Klauen 72 zu erlauben
und um unter die Bürstenkörperhalter 9 greifen zu können, wenn diese auf einer ebenen
Fläche liegen sollten.
[0083] In Figur 13 ist dargestellt, dass die Transporteinheit 9 beispielsweise die Bürstenkörperhalter
9 auf die Bürstenkörper 8 aufsetzt, um Einheiten zu bilden.
[0084] Figur 12 zeigt ebenfalls die Transporteinheit 70, die aber im vorliegenden Fall nicht
zur Bildung der Einheit eingesetzt wird, sondern zum Transport in und aus der sowie
innerhalb einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Hier werden die Einheiten in eine oder
aus einer oder von einer zur darauffolgenden Station bewegt, wobei die Bürstenkörper
8 natürlich auch schon bestopft oder anderweitig weiterverarbeitet sein können.
[0085] In Figur 14 ist eine alternative Bestopfungsstation dargestellt, bei der die Einheiten
verwendet werden. Hier sind die Borsten nicht bereits geschnitten, wenn sie gestopft
werden, sondern von zumindest einer Spule 80 werden Borsten oder Büschel abgewickelt
und in die Öffnungen 20 gesteckt. Anschließend werden die Borsten 15 oder die Bündel
von Borsten mit einem Messer 82 abgeschnitten. Wenn von der Rückseite aus gestopft
wird, müssen die Bürstenkörperhalter 9 auf ihrer Rückseite eine entsprechend große
Öffnung haben, damit die Öffnungen 20 im Bürstenkörper 8 zugänglich sind. Die Bürstenkörperhalter
9 sind hier zur Vereinfachung nicht dargestellt, die Bürstenkörper 8 sind aber in
dieser Station auch permanent in ihren Bürstenkörperhaltern.
[0086] Bei der Ausführungsform nach Figur 15 bestehen die Bürstenkörperhalter 9 aus mehreren
Teilen, nämlich zwei separat hergestellten Schenkeln 44, 46, auf deren Oberseite eine
Verbindungsplatte 80 sitzt. Die Schenkel 44, 46 liegen auf einer Grundplatte 82, die
eine der Rückseite der Bürstenkörper 8 angepasste, komplementäre Einwölbung besitzen
kann.
[0087] Im Bereich des vorderseitigen Endes des Bürstenkörpers 8 ragt die die Verbindungsplatte
80 etwas über den Bürstenkörper 8, um den Anschlag 32 zu bilden.
[0088] Die Schenkel 44, 46 haben im Bereich der entgegengesetzten Seitenränder des Bürstenkörpers
8 einen etwas über die Vorderseite des Bürstenkörpers 8 vorstehenden Halterand 32,
der in diesem Bereich einen Anschlag 40 bildet.
[0089] Eine nicht dargestellte, zwischen den Schenkeln 44, 46 liegende Feder drückt die
Schenkel 44, 46 gegen den Bürstenkörper 8. Hierzu sind die Schenkel 44, 46 an Achsen
84, welche die Verbindungsplatte 80 und die Grundplatte 82 miteinander verbinden,
schwenkbar gelagert.
[0090] Gut zu erkennen ist in Figur 15, dass das vordere Ende der Grundplatte 82 eine keilförmige
Abschrägung 88 besitzt, mit der sie in einen im wesentlichen komplementären Hinterschnitt
des Halteschuhs 64 gedrückt wird, um einerseits seitlich und andererseits vertikal
fixiert zu werden.
[0091] Zusätzlich haben die Schenkel 44, 46 an ihrem dem Halteschuh 64 entgegengesetzten
Ende keilförmige, leicht nach oben weisende Schrägflächen 90, die neben der Schrägstellung
nach oben auch noch eine Schrägstellung zur Längsachse der Schenkel 44, 46 besitzen.
Die Fixierteile 68 haben sich nach oben kegelförmig aufweitende Enden 92, die zum
Schließen der Positioniereinheit 7 um Achsen 94 aufeinander zu geschwenkt werden.
In der Schließstellung, die in Figur 15 gezeigt ist, drücken die kegelförmigen Enden
92 gegen die Schrägflächen 90, sodass die Schenkel 44, 46 einerseits gegen eine Bewegung
voneinander weg gesichert und blockiert sind. Andererseits werden die Schenkel 44,
46 auch nach unten gedrückt, sodass die Einheit aus Bürstenkörperhalter 9 und Bürstenkörper
8 in diesem Bereich auch in vertikaler Richtung lagepositioniert ist.
1. Bürstenherstellungsvorrichtung, in der ein Bürstenkörper (8), der Teil der herzustellenden
Bürste ist, weiterverarbeitet wird, wobei der Bürstenkörper (8) eine Rückseite und
eine Vorderseite hat, von der Borsten im fertigen Zustand der Bürste abstehen, mit
Bürstenkörperhaltern (9), wobei in jeden Bürstenkörperhalter (9) zumindest ein Bürstenkörper
(8) lösbar einsetzbar ist, um eine formschlüssige temporäre Einheit zu bilden, die
in die Vorrichtung, durch die Vorrichtung und aus der Vorrichtung transportiert wird,
einer vorrichtungsseitigen Positioniereinheit (7), die bei der Weiterverarbeitung
des Bürstenkörpers (8) die Einheit hält und in der Vorrichtung positioniert, indem
sie an dem Bürstenkörperhalter (9) angreift,
wobei die Bürstenkörperhalter (9) so ausgebildet sind, dass sie einen mechanischen
Anschlag (40) gegen Herausbewegen des Bürstenkörpers (8) in Richtung von der Rückseite
zur Vorderseite aus dem Bürstenkörperhalter (9) haben.
2. Bürstenherstellungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (7) ausschließlich am Bürstenkörperhalter (9) angreift
3. Bürstenherstellungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bürstenkörperhalter (9) eine plattenförmige Gestalt haben, mit einer Aufnahmeöffnung
(30) für den Bürstenkörper (8), wobei die Aufnahmeöffnung (30) durch einen Halterand
(32) definiert ist, der am Seitenrand des Bürstenkörpers (8) angreift.
4. Bürstenherstellungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen Bürstenkörperhalter (9) geschlitzt sind, so dass zueinander bewegliche,
insbesondere elastisch nachgiebige Abschnitte entstehen, die ein Einsetzen und Herausnehmen
des Bürstenkörpers erlauben und die bei aufgenommenem Bürstenkörper (8) gegen diesen
drücken.
5. Bürstenherstellungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz durch die Aufnahmeöffnung verläuft.
6. Bürstenherstellungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkörperhalter (9) ein plattenartiges Unterteil hat, durch das der Schlitz
verläuft, und einen vom Unterteil vorstehenden Halterand (32), wobei die nachgiebigen
Anschnitte jeweils einen Abschnitt des plattenartigen Unterteils sowie einen vorstehende
Halterrand (32) ausweisen, so dass die Halteränder (32) der Abschnitte aufeinander
zu und voneinander weg federn.
7. Bürstenherstellungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elastisch nachgiebigen Abschnitte durch den Schlitz beabstandete, insbesondere
an einem einzigen Ende einstückig ineinander übergehende Schenkel (44, 46) sind, die
zueinander beweglich, insbesondere elastisch nachgiebig sind, um die Rastverbindung
zu bilden.
8. Bürstenherstellungsvorrichtung nach einem der Anspruche 4 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkörperhalter (9) mehrere Abschnitte hat, die durch ein Federelement (50),
insbesondere eine metallische Feder, zueinander beweglich gelagert sind.
9. Bürstenherstellungsvorrichtung nach einem Ansprüche 4 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass zueinander beweglichen Abschnitte des Bürstenkörperhalters (9) so ausgebildet sind,
dass sie mit ihrem zumindest einen eingesetzten Bürstenkörper (8) eine Rastverbindung
eingehen.
10. Bürstenherstellungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (7) bei eingesetzter Einheit aus Bürstenkörper (8) und Bürstenkörperhalter
(9) die zueinander beweglichen Abschnitte gegen eine Bewegung in eine Öffnungsstellung
und damit gegen Herausnehmen des Bürstenkörpers mechanisch sichert.
11. Bürstenkörperhalter für eine Bürstenherstellungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkörperhalter (9) plattenförmig ist und eine Aufnahmeöffnung (30) für einen
darin einzusetzenden Bürstenkörper (8) hat, die durch einen Halterand (32) definiert
ist, wobei der Halterand (32) zur Vorderseite zumindest einen einwärts vorstehenden
Anschlag (40) besitzt, dass der Bürstenkörperhalter (9) geschlitzt ist und der Schlitz
auch durch die Aufnahmeöffnung (30) verläuft, so dass zueinander bewegliche, insbesondere
elastisch nachgiebige Abschnitte entstehen, die ein Einsetzen und Herausnehmen des
Bürstenkörpers erlauben, die mit einem Bürstenkörper (8) eine zerstörungsfrei lösbare
Rastverbindung bilden und die bei aufgenommenem Bürstenkörper (8) gegen diesen drücken.
12. Bürstenkörperhalter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Bürstenkörperhalter (9) ein plattenartiges Unterteil hat, durch das der Schlitz
verläuft und einen vom Unterteil vorstehenden Halterand, wobei die nachgiebigen Anschnitte
jeweils einen Abschnitt des plattenartigen Unterteils sowie einen vorstehende Halterrand
(32) aufweist, so dass die Halteränder (32) der Abschnitte aufeinander zu und voneinander
weg federn.
13. Verfahren zum Herstellen einer Bürste, die einen Bürstenkörper (8) mit Öffnungen (20)
zur Aufnahme von Borsten hat, wobei der Bürstenkörper (8) Teil der fertigen Bürste
ist und eine Rückseite sowie eine Vorderseite, von der in fertigem Zustand der Bürste
Borsten abstehen, hat,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Einsetzen des Bürstenkörpers (8) in einen Bürstenkörperhalter (9), der einen mechanischen
Anschlag (40) gegen Herausbewegen des Bürstenkörpers (8) in Richtung von der Rückseite
zur Vorderseite aus dem Bürstenkörperhalter (9) hat,
Übertragung der Einheit aus Bürstenkörper (8) und Bürstenkörperhalter in eine Transporteinheit
(5,70), die die Einheit in eine Bürstenherstellungsvorrichtung automatisch transportiert,
Positionieren der Einheit in einer Weiterverarbeitungsstation mittels einer Positioniereinheit
(7) unter Angriff von Greifmitteln am Bürstenkörperhalter (9), wobei die Positioniereinheit
(7) ausschließlich am Bürstenkörperhalter (9) angreift und bei eingesetzter Einheit
aus Bürstenkörper (8) und Bürstenkörperhalter (9) die zueinander beweglichen Abschnitte
gegen eine Bewegung in eine Öffnungsstellung und damit gegen Herausnehmen des Bürstenkörpers
(8) mechanisch sichert,
Weiterverarbeiten des Bürstenkörpers (8), und
Heraustransportieren der Einheit aus der Weiterverarbeitungsstation und/oder der Bürstenherstellungsvorrichtung
unter Angriff am Bürstenkörperhalter.