[0001] Die Erfindung betrifft ein kontaktloses Energie- und/oder Datenübertragungssystem
für eine Tür- oder Fensteranordnung mit wenigstens einem Rahmen für eine Tür oder
ein Fenster und wenigstens einem Flügel der Tür oder des Fensters, mit wenigstens
einer senderseitigen, insbesondere dem Rahmen zugeordneten, Induktionsspule und wenigstens
einer empfängerseitigen, insbesondere dem Flügel zugeordneten, Induktionsspule.
[0002] Häufig sind bei Tür- oder Fensteranordnungen elektronische Einheiten im Bereich des
Tür- oder Fensterflügels vorgesehen. Eine solche elektronische Einheit kann beispielsweise
eine motorisierte Schließvorrichtung sein, die als Teil eines Sicherheitssystems zeit-
und/oder ferngesteuert ver- und entriegelt wird. Ein weiteres Beispiel für den Einsatz
elektronischer Einheiten im Bereich des Flügels von Türen oder Fenstern sind Anzeigen
oder sonstige Mittel zur Kennzeichnung, die zur Information oder zur besseren Wahrnehmung
beispielsweise von Fluchttüren dienen. Insbesondere Beleuchtungseinrichtungen werden
aus den vorgenannten Gründen sowie zum Erzielen eines bestimmten optischen Erscheinungsbilds
einer Tür oder eines Fensters zudem häufig im Bereich des Flügels eingesetzt. Der
Anschluss solcher elektronischer Einheiten erfolgt in der Regel über eine Kabelverbindung.
Die Energieversorgung für elektrische Verbraucher und eine etwaige Datenverbindung
sind auf diese Weise dauerhaft gegeben. Da in diesem Fall die Verbindung vom Rahmen
zum Flügel häufig nur von der Bandseite aus erfolgen kann, Verbraucher jedoch häufig,
wie im Fall einer motorisierten Schließvorrichtung, auch schlossseitig am Flügel angeordnet
sind, ist die kabelgebundene Energieversorgung der Verbraucher in der Regel mit einem
erhöhten Verlegeaufwand verbunden. Das Kabel wird dabei in einigen Fällen außen über
den Flügel verlaufend verlegt. Ist eine solche Verlegeart aus optischen Gründen oder
wegen der Gefahr einer einfachen Manipulierbarkeit aus sicherheitstechnischen Gründen
nicht erwünscht, so kann das Kabel alternativ verdeckt innerhalb des Profils des Flügels
verlegt werden, was einen weiter erhöhten Montageaufwand nach sich zieht.
[0003] Ferner ist es möglich, eine Energie- und/oder Datenübertragung zwischen dem Rahmen
und dem Flügel über Stößelkontakte zu realisieren. Diese schließen bei geschlossener
Tür über federgelagerte Stößel den Stromkreis, so dass elektrische Verbraucher im
Bereich des Flügels mit Energie versorgt werden und häufig zusätzlich ein Energiespeicher
geladen wird, der zur unterbrechungsfreien Energieversorgung der Verbraucher bei geöffneter
Tür dient. Eine Datenübertragung kann durch diesen Aufbau allerdings nur bei geschlossener
Tür bzw. geschlossenem Fenster erfolgen. Bei einem solchen System darf kein nennenswerter
Luftspalt zwischen Rahmen und Flügel im Bereich der Kontakte bestehen, da es erforderlich
ist, dass die eingesetzten Kontakte auch tatsächlich in Berührung miteinander kommen.
Zudem besteht in diesem Fall eine große Gefahr für Manipulationen, beispielsweise
durch ein Abkleben der Kontaktflächen.
[0004] Zusätzlich ergibt sich sowohl im Fall einer Kabelverbindung als auch bei einer Verbindung
über Stößelkontakte für eine Energie- und/oder Datenübertragung zwischen Rahmen und
Flügel das Problem einer mechanischen Beanspruchung am Übergangspunkt, d. h. eine
Materialermüdung des Kabels in Folge der häufigen Bewegung oder ein Verschleißen der
Kontaktflächen einer Stößelverbindung. Während ein Kabel beispielsweise durch eine
Umhüllung mit einer Drahtspirale zum Teil vor mechanischen Beschädigungen geschützt
werden kann, liegen Stößelkontakte frei und müssen im Fall einer Abnutzung oder starken
Verunreinigung ausgetauscht werden.
[0005] Eine Alternative zur Verwendung der vorgenannten Verbindungen ist die Energieversorgung
elektrischer Verbraucher über einen Energiespeicher, beispielsweise eine Batterie
oder einen Akkumulator, die bzw. der zusammen mit dem Verbraucher im Bereich des Tür-
oder Fensterflügels vorgesehen ist. Hierdurch ergibt sich jedoch das Problem, dass
ein solcher Energiespeicher in regelmäßigen Abständen ausgetauscht oder wieder aufgeladen
werden muss.
[0006] Abhilfe bei dieser Problematik schafft ein kontaktloses Energie- und/oder Datenübertragungssystem
der eingangs genannten Art, das auf dem Prinzip der Induktion basiert. Ein Beispiel
für ein solches System ist die Induktionsladung von elektrischen Zahnbürsten. In jüngerer
Vergangenheit wird diese Technik zudem vermehrt im Bereich der Unterhaltungselektronik
eingesetzt, beispielsweise zum Laden von Mobiltelefonen oder ähnlichen Geräten. Das
zu ladende Gerät wird hierbei lediglich in eine Ladevorrichtung eingebracht oder auf
einer flächigen Ladevorrichtung abgelegt und sein Energiespeicher geladen, ohne dass
eine Verbindung über elektrisch leitende Kontakte erfolgt und insbesondere ohne den
Anschluss eines Kabels. Im Zusammenhang mit Geräten aus der Unterhaltungselektronik
oder aus dem informationstechnologischen Bereich hat für die Übertragung von Energie
und/oder Daten der sogenannte Qi-Standard Verbreitung gefunden. Beim Qi-Standard erfolgt
die Übertragung in der Regel zwischen zwei Spulen, die sich in fester Kopplung zueinander
befinden, unter nicht-resonanten Bedingungen. Die dabei eingesetzten Spulen zeichnen
sich vorwiegend durch eine flache, jedoch in zwei Dimensionen vergleichsweise weit
ausgedehnte Bauform aus. Da bei einer festen Kopplung der Induktionsspulen die relative
Position der Sender- zur Empfängerspule von großer Bedeutung für die Effizienz der
Übertragung ist, werden senderseitig häufig flächige Anordnungen aus einer Vielzahl
von sich überlappenden Spulen eingesetzt, von denen jeweils die einer idealen Position
nächstgelegene Spule ausgewählt und für die Übertragung genutzt wird. Mit typischen
Abmessungen von ca. 40 x 40 mm für eine einzelne Spule eignet sich ein solches System
jedoch nicht für den Einbau in vergleichsweise beschränkten Platzverhältnissen, wie
sie im Fall einer Tür- oder Fensteranordnung zwischen Flügel und Rahmen vorliegen,
oder macht zumindest eine aufwendige Profilbearbeitung erforderlich.
[0007] Das deutsche Patent
DE 102 46 671 beschreibt den Versuch, ein auf dem Prinzip der Induktion beruhendes, kontaktloses
Energieübertragungssystem bei einer Tür von einem feststehenden Rahmen zu einem beweglichen
Türflügel einzusetzen. Ein wesentliches Problem ist dabei stets, dass die eingesetzten
Induktionsspulen möglichst nah an den bestehenden Luftspalt zwischen Rahmen und Flügel
herangeführt werden müssen, um eine effiziente Energieübertragung zu gewährleisten,
gleichzeitig jedoch aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse in den Randbereichen
des Rahmens bzw. des Flügels eine vergleichsweise kompakte, insbesondere schmale Bauform
des Systems erforderlich ist, die der Leistungsfähigkeit einer solchen Verbindung,
insbesondere zur Energieübertragung, weiter entgegensteht. Dieses Problem wirkt sich
umso stärker aus, je größer der zu überbrückende Luftspalt zwischen Sender- und Empfängerspule
ist.
[0008] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kontaktloses Energie- und/oder
Datenübertragungssystem der eingangs genannten Art für den Einsatz bei einer Tür-
oder Fensteranordnung bereitzustellen, das sich durch kleinbauende Abmessungen auszeichnet
und eine Energie- bzw. Datenübertragung mit hoher Effizienz ermöglicht.
[0009] Die vorgenannte Aufgabe wird bei einem kontaktlosen Energie- und/oder Datenübertragungssystem
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die senderseitige und/oder
die empfängerseitige Induktionsspule jeweils auf einem als E-Profil oder als U-Profil
ausgebildeten Ankerkern angeordnet ist.
[0010] Wenngleich die Bezeichnungen "U-Profil" und "E-Profil" üblicherweise unterschieden
werden, handelt es sich in beiden Fällen jedoch um ein Profil mit grundsätzlich ähnlichem
Aufbau, bei dem von einem gemeinsamen Steg, zumindest im wesentlichen senkrecht zu
diesem und zumindest im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Schenkel abragen.
Im Fall von zwei Schenkeln wird im allgemeinen von einem "U-Profil" (in einigen Fällen
alternativ auch von einem "C-Profil") gesprochen, während ein Profil mit wenigstens
drei Schenkeln in Anlehnung an die Form des Buchstabens "E" als "E-Profil" bezeichnet
wird. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass unter der Bezeichnung "E-Profil"
bzw. "E-förmiges Profil" im Sinne der Erfindung grundsätzlich auch ein Profil mit
mehr als drei Schenkeln, das heißt mit einer kammartigen Form, zu verstehen ist.
[0011] Durch den Einsatz eines solchen Ankerkerns ist es möglich, das von den senderseitigen
Induktionsspulen erzeugte Magnetfeld derart zu lenken, dass im Luftspalt zwischen
der Sender- und der Empfängerseite lokal begrenzte Bereiche mit hoher magnetischer
Flussdichte entstehen. Insbesondere erlauben als E-Profil oder U-Profil ausgebildete
Ankerkerne sowohl auf der Sender- als auch auf der Empfängerseite, die aus den Stirnflächen
des senderseitigen Ankerkerns austretenden magnetischen Feldlinien mit nur geringen
Verlusten in die Stirnflächen des empfängerseitigen Ankerkerns eintreten zu lassen
und so eine äußerst effiziente Energieübertragung nach dem Prinzip der Induktion zu
erreichen.
[0012] Der nahezu parallele Verlauf der magnetischen Feldlinien beim Austritt aus den Stirnflächen
des senderseitigen Ankerkerns erlaubt die Überbrückung eines vergleichsweise großen
Abstands zwischen Sender- und Empfängerseite. Es ist daher denkbar, dass anstelle
eines reinen Luftspalts in den Zwischenraum zwischen Sender und Empfänger auch nicht
leitende Materialien eingebracht werden. Beispielsweise ist damit der Einsatz eines
erfindungsgemäßen Energie- und/oder Datenübertragungssystems auch bei Isoliertüren
oder -fenstern mit vergleichsweise dicken Schichten von Dämmmaterial im Bereich des
Flügels oder bei Sicherheitstüren oder -fenstern, gegebenenfalls auch mit einer zusätzlich
aufgebrachten, flammhemmenden Schicht, denkbar.
[0013] Darüber hinaus kann das System durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des grundsätzlich
E- oder U-förmigen Ankerkerns an die jeweilige Einbausituation in einfacher Weise
angepasst werden. Beispielsweise erlaubt eine sehr schmale Ausführung der Schenkel
des Ankerkerns, dessen Stirnflächen auch im Fall sehr beschränkter Platzverhältnisse,
etwa bei sehr dünnwandigen Türen oder Fenstern, nah an den zu überbrückenden Spalt
heranzuführen. Da die Feldlinien des von der senderseitigen Induktionsspule erzeugten
Magnetfeldes zumindest im Wesentlichen innerhalb des Ankerkerns verlaufen und somit
geführt werden können, treten sie zumindest im wesentlichen an den Stirnflächen im
Bereich des Spaltes aus.
[0014] Aufgrund der hohen Übertragungseffizienz, d. h. des geringen Auftretens von Leistungsverlusten,
ist das erfindungsgemäße Übertragungssystem insbesondere für Verbraucher bzw, elektronische
Einheiten im Bereich des Flügels mit vergleichsweise großer Leistungsaufnahme geeignet,
beispielsweise für motorisierte Schließvorrichtungen mit einer großen, schwer beweglichen
Mechanik.
[0015] Die Effizienz und die insgesamt vom System übertragbare Leistung kann weiter erhöht
werden durch eine Spulenanordnung aus einer Mehrzahl von Spulen auf der Sender- und/oder
der Empfängerseite.
[0016] Über einen empfängerseitigen Resonanzschwingkreis mit wenigstens einer Spule und
wenigstens einem Kondensator (Kapazität), insbesondere mit einstellbarer Eigenfrequenz
(Resonanzfrequenz), lässt sich empfängerseitig eine Anpassung an optimale Übertragungsbedingungen
vornehmen. Dabei wird vorzugsweise die Resonanzfrequenz des Resonanzschwingkreises
auf die Eingangsfrequenz der senderseitigen Induktionsspule bzw. -spulen abgestimmt.
Zusätzlich lässt sich durch wenigstens eine parallel zur empfängerseitigen Induktionsspule
geschaltete Kapazität ebenfalls ein resonanzfähiger Schwingkreis erzeugen. Durch eine
Kapazitätsanpassung kann dabei die Resonanzfrequenz dieses schwingfähigen Systems
angepasst und auf diese Weise die Übertragungseffizienz weiter erhöht werden. Entsprechendes
gilt für den Fall einer Mehrzahl von empfängerseitigen Induktionsspulen.
[0017] Die positiven Effekte der Erfindung beruhen zum großen Teil auf den ferromagnetischen
Eigenschaften des für den Ankerkern benutzten Materials. Als besonders vorteilhaft
hat sich hierbei ein ferritisches Sintermaterial erwiesen, das bei guten ferromagnetischen
Eigenschaften leicht in eine für die jeweilige Einbausituation geeignete Form gebracht
werden kann.
[0018] Durch die Lenkung des Magnetfeldes und die damit erreichte hohe Flussdichte im Luftspalt
zwischen dem Sender- und dem Empfängerteil des Systems lassen sich wie bereits erwähnt
auch vergleichsweise breite Spalte überbrücken, wobei sich nicht zwingend allein Luft
zwischen dem senderseitigen und dem empfängerseitigen Teil befinden muss. Das magnetische
Feld durchdringt auch elektrisch nicht leitende Materialien. Die Stirnflächen des
Ankerkerns müssen daher nicht freiliegend sein, so dass der sender- und/oder der empfängerseitige
Teil des erfindungsgemäßen Übertragungssystems auch hinter einer Dekor- oder Dämmschicht
verdeckt in den Rahmen bzw. in den Flügel integriert werden kann.
[0019] Bei einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist sowohl senderseitig als
auch empfängerseitig jeweils ein Ankerkern vorgesehen. Damit befindet sich bevorzugt
ein Ankerkern im Rahmen und einer auf der gegenüberliegenden Seite im Flügel. Bevorzugt
sind die beiden Ankerkerne spiegelsymmetrisch zueinander im Rahmen bzw. im Flügel
angeordnet. Hiermit ist zunächst einmal gemeint, dass die freien Enden der Schenkel
der Ankerkerne aufeinander zuweisen. Günstig ist es dabei in diesem Zusammenhang insbesondere,
bei Verwendung eines C-förmiges Ankerkerns auf der einen Seite auch einen C-förmigen
auf der anderen Seite zu verwenden. Die einander gegenüberliegenden und aufeinander
zuweisenden Ankerkerne können dabei die gleichen Abmaße haben, wobei dies jedoch nicht
grundsätzlich erforderlich ist.
[0020] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen kontaktlosen
Energie- und/oder Datenübertragungssystems mit sender- und empfängerseitigem Ankerkern
beträgt der Abstand der Stirnflächen der Ankerkerne im geschlossenen Zustand der Tür-
oder Fensteranordnung wenigstens 4 mm, insbesondere wenigstens 8 mm, bevorzugt wenigstens
10 mm. Da es abhängig von der Einbausituation grundsätzlich auch denkbar ist, einen
Ankerkern nur auf einer der beiden Seiten, d.h. senderseitig oder empfängerseitig,
einzusetzen, gelten die vorgenannten Werte in diesem Fall für den Abstand der Stirnfläche
des senderseitigen Ankerkerns zur empfängerseitigen Induktionsspule bzw. der senderseitigen
Induktionsspule zur Stirnfläche des empfängerseitigen Ankerkerns.
[0021] Im Hinblick auf eine möglichst effiziente Energie- und/oder Datenübertragung sowie
die Kompatibilität zu bestehenden Standards wird bei der vorliegenden Erfindung ein
insbesondere hochfrequenter Wechselstrom übertragen, dessen Frequenz vorzugsweise
zwischen 10 kHz und 250 kHz liegt. In den vorgenannten Frequenzbereich wird die Anregung
von hörbaren und als störend empfundenen mechanischen Schwingungen weitgehend verhindert,
während auftretende Leistungsverluste gleichzeitig auf ein akzeptables Maß beschränkt
bleiben.
[0022] Viele infrage kommende elektronische Einheiten benötigen für einen korrekten Betrieb
eine Gleichstromquelle. Eine empfängerseitige Gleichrichterschaltung, insbesondere
mit einer nachgeschalteten Konstantstromquelle, erzeugt aus dem induzierten Wechselstrom
einen nutzbaren Gleichstrom.
[0023] Denkbare elektrische Verbraucher sind beispielsweise eine motorbetriebene Schließvorrichtung
und/oder eine Kennzeichnungsvorrichtung zur Kennzeichnung der Tür- oder Fensteranordnung.
Durch eine mögliche Beleuchtung wird die Wahrnehmbarkeit einer solchen Kennzeichnungsvorrichtung
weiter erhöht. Die Gesamtleistungsaufnahme steigt dadurch jedoch entsprechend an,
so dass sich in diesem Fall die hohe Übertragungseffizienz des erfindungsgemäßen Energie-
und/oder Datenübertragungssystems vorteilhaft auswirkt.
[0024] Um eine unterbrechungsfreie Energieversorgung eines oder mehrerer elektrischer Verbraucher
im Bereich des Tür- oder Fensterflügels zu gewährleisten, ist im Tür- oder Fensterflügel
vorzugsweise wenigstens ein Energiespeicher vorgesehen, in dem eingespeiste Energie
gespeichert wird. Dadurch werden Unterbrechungen der Energieversorgung verhindert,
die einerseits bei der Öffnung der Tür oder des Fensters, infolge derer die Breite
des Luftspalts zwischen Sender- und Empfängerseite auf ein für eine Übertragung zu
großes Maß ansteigt, und anderseits im Fall einer Störung, beispielsweise bei einem
Stromausfall, eintreten. So ist insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen die
Betätigung einer motorbetriebenen Schließvorrichtung oder die Beleuchtung bzw, Kennzeichnung
beispielsweise einer Fluchttür dauerhaft gewährleistet.
[0025] Der Energiespeicher kann insbesondere wenigstens einen mehrfach wiederaufladbaren
Akkumulator aufweisen. Besonders bevorzugt ist jedoch der Einsatz von wenigstens einem
sogenannten Superkondensator, bei dem es sich um einen speziellen Kondensator mit
einer hohen Kapazität von in der Regel mehr als 1 Farad handelt. Im Vergleich zu einem
Akkumulator ist ein solcher Superkondensator in der Lage, die übertragene Energie
schneller zu speichern und wieder abzugeben. Bezüglich der maximal möglichen Schaltzyklen
ist die Lebensdauer eines Superkondensators zudem deutlich größer als die eines Akkumulators.
Diese Eigenschaft ist vorliegend besonders vorteilhaft, da jedes Öffnen und Schließen
der Tür bzw. des Fensters einen neuen Schaltzyklus für den Energiespeicher darstellt.
Eine alternative Ausführungsform des Energiespeichers ist ein System, das wenigstens
einen Akkumulator und wenigstens einen Superkondensator umfasst. Auf diese Weise lässt
sich die vergleichsweise hohe Kapazität eines Akkumulators mit der erhöhten Schaltfestigkeit
eines Superkondensators kombinieren.
[0026] Das Ausfallrisiko der unterbrechungsfreien Energieversorgung lässt sich in einfacher
Weise durch eine Schaltung zur Überwachung des Ladezustands des Energiespeichers beurteilen.
Über eine Datenverbindung lassen sich darüber hinaus Informationen über den Ladezustand
des Energiespeichers übertragen, so dass eine Mehrzahl von Tür- oder Fensteranordnungen
von einer zentralen Stelle aus entsprechend überwacht werden können.
[0027] In der Regel ist es wünschenswert, beim Betrieb des kontaktlosen Energie- und/oder
Datenübertragungssystems Informationen über die störungsfreie Funktion des Systems
zu erhalten. In sicherheitsrelevanten Umgebungen kommt dieser Information besondere
Bedeutung zu, da in einer Notsituation beispielsweise die Funktion von Beleuchtungsvorrichtungen,
Anzeigen oder ähnlicher Mittel zur Kennzeichnung von Fluchtwegstüren garantiert werden
muss. Es ist daher zweckmäßig, wenigstens eine Vorrichtung zur Überwachung der Energie-
und/oder Datenübertragung in das erfindungsgemäße System zu integrieren. Durch die
sender- und/oder empfängerseitige Messung von Strom und Spannung an entsprechenden
Messpunkten lassen sich die senderseitig abgegebene, die empfängerseitig aufgenommene,
die insgesamt übertragene sowie die reflektierte Leistung ermitteln. Daneben kommen
auch der Einsatz eines Sensors zur Messung des Magnetfeldes im Spalt zwischen der
Sender- und der Empfängerseite und/oder eine Messung der Phasenbeziehung des senderseitig
anliegenden Wechselstroms zum empfängerseitig induzierten Strom als Mittel zur Überwachung
der Übertragungsbedingungen in Frage.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen kontaktlosen Energie- und/oder Datenübertragungssystem
kann eine Datenübertragung zusätzlich zu oder anstelle einer Energieübertragung vorgesehen
sein. Im bereits erwähnten Qi-Standard wird eine Datenübertragung beispielsweise dadurch
realisiert, dass eine Schaltung vorgesehen ist, die zur Modulation des erzeugten Magnetfeldes
und damit des induzierten Wechselstroms dient.
[0029] Entsprechend einer störungsfreien Energieversorgung elektrischer Verbraucher im Bereich
des Flügels einer Tür oder eines Fensters ist in vielen Fällen auch die ungestörte
Übermittelung von Daten, beispielsweise in Form von Steuerbefehlen oder Sensordaten,
von großer Bedeutung. Daher ist es wünschenswert, dass entweder zusätzlich zu einer
Vorrichtung zur integrierten Überwachung der Energieübertragung eine entsprechende
Vorrichtung zur integrierten Überwachung der Datenübertragung vorgesehen ist oder
dass eine kombinierte Vorrichtung zur Überwachung der Energie- und/oder der Datenübertragung
in das erfindungsgemäße System integriert ist.
[0030] In einer Vielzahl von Anwendungsszenarien werden elektronische Einheiten am Tür-
oder Fensterflügel in Abhängigkeit von Daten von Sensoren am selben Flügel gesteuert.
Beispiele dafür sind die Schaltung einer Beleuchtungsvorrichtung in Abhängigkeit von
der mit einer Fotodiode gemessenen Umgebungshelligkeit oder die Entriegelung einer
Schließvorrichtung bei der Erfassung einer zugangsberechtigten Person an einer Tür.
Während in einigen Fällen eine solche Steuerung durch eine lokale Schaltung zwischen
Sensor und zu steuernder elektronischer Einheit realisiert werden kann, ist es in
anderen Fällen wünschenswert, dass die Steuerung über eine zentrale Stelle erfolgt,
so dass eine Übertragung der Sensordaten vom Flügel einer Tür- oder Fensteranordnung
zur Zentrale und eine Übertragung von Steuerdaten von der Zentrale zur elektronischen
Einheit am Flügel erfolgt. Durch eine Schaltung zur bidirektionalen Datenübertragung
kann eine Übertragung von Daten sowohl vom Tür- oder Fensterflügel weg als auch zu
diesem hin über dasselbe kontaktlose Energie- und/oder Datenübertragungssystem realisiert
werden. Eine entsprechende Schaltung ist dazu vorzugsweise sowohl auf der Sender-
als auch auf der Empfängerseite vorgesehen. Beim Qi-Standard wird zum Zweck der Datenübertragung
in Rückrichtung, das heißt bezogen auf die Energieübertragungsrichtung von der Empfänger-
zur Senderseite, die reflektierte Leistung durch eine entsprechende, empfängerseitige
Schaltung moduliert, senderseitig gemessen und entsprechend demoduliert. Es versteht
sich, dass eine solche bidirektionale Datenübertragung nicht ausschließlich zur Übertragung
von in Beziehung zueinander stehenden Sensor- und Steuerdaten genutzt werden kann,
sondern die Nutzung beider Kanäle, das heißt Hin- und Rückkanal, unabhängig voneinander
möglich ist.
[0031] Es können beispielsweise den Verriegelungszustand einer Schließvorrichtung betreffende
Daten sowohl zu einer Schließvorrichtung am Tür- oder Fensterflügel hin übertragen
werden, um diese zu steuern, als auch in umgekehrter Richtung Daten übertragen werden,
mit denen der Verriegelungszustand einer solcher Schließvorrichtung ausgelesen wird.
[0032] Ferner können die übertragenen Daten den Öffnungszustand der Tür- oder Fensteranordnung
betreffen. Diese Daten können beispielsweise von einem Zugangskontrollsystem verarbeitet
oder von einem zentralen Sicherheitssystem ausgewertet werden. Ebenso ist denkbar,
dass mittels Steuerdaten eine elektromechanische Sperre an einem federgelagerten Tür-
oder Fensterflügel aus der Ferne gelöst oder aktiviert wird, um die Tür oder das Fenster
zu schließen.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform eignet sich das erfindungsgemäße kontaktlose Energie-
und/oder Datenübertragungssystem auch zur Übertragung von Daten, die der Steuerung
einer Kennzeichnungsvorrichtung zur Kennzeichnung der Tür- oder Fensteranordnung dienen,
wobei insbesondere die Steuerung einer Beleuchtungsvorrichtung denkbar ist. Auf diese
Weise lässt sich zum Beispiel eine variable Kennzeichnung von Fluchtwegstüren realisieren,
oder Personen, insbesondere in großen Menschengruppen, können durch eine steuerbare,
wechselnde Kennzeichnung von Türen gelenkt werden.
[0034] Durch wenigstens einen Speicher zum Speichern von übertragenen Daten im Tür- oder
Fensterflügel stehen notwendige Daten auch dann zur Verfügung, wenn die betreffende
Tür oder das betreffende Fenster geöffnet ist, so dass keine Datenübertragung über
das erfindungsgemäße System erfolgen kann. Der Speicher ist vorzugsweise nicht-flüchtig
ausgebildet. Die gespeicherten Daten sind dadurch auch nach einem Ausfall der Energieversorgung
weiterhin abrufbar.
[0035] Insbesondere bei einer Tür- oder Fensteranordnung, bei der das kontaktlose Energie-
und/oder Datenübertragungssystem zur Steuerung bzw. zum Betrieb einer motorisierten
Schließvorrichtung genutzt wird, ist es von Vorteil, wenn das Energie- und/oder Datenübertragungssystem
in geringem Abstand zur Schließvorrichtung angeordnet ist. Dadurch ergeben sich kurze
Strecken für die erforderlichen Kabelverbindungen zwischen dem empfängerseitigen Teil
des erfindungsgemäßen Übertragungssystems und der Schließvorrichtung. Auf diese Weise
werden Nachteile wie weitere Leitungsverluste oder ein hoher Montageaufwand vermieden
bzw. reduziert.
[0036] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung und der Zeichnung selbst. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen und
deren Rückbeziehung.
[0037] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Einbausituation eines erfindungsgemäßen kontaktlosen Energie- und/oder Datenübertragungssystems
in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht des Energie- und/oder Datenübertragungssystems aus Fig. 1
in schematischer Darstellung und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Energie- und/oder Datenübertragungssystems
in seitlicher Ansicht.
[0038] Bei der in Fig. 1 dargestellten Einbausituation dient das erfindungsgemäße kontaktlose
Energie- und/oder Datenübertragungssystem 1 bei einer Türanordnung 2 mit einem Rahmen
3 und einem Flügel 4 dazu, eine kontaktlose Verbindung zur Übertragung von Energie-
und/oder Daten zwischen dem Rahmen 3 und dem Flügel 4 zu realisieren. Durch einen
an die senderseitigen Induktionsspulen 5 angelegten Wechselstrom wird ein Magnetfeld
erzeugt, das seinerseits einen Wechselstrom in den empfängerseitigen Induktionsspulen
6 induziert.
[0039] Wie insbesondere in der in Fig. 2 gezeigten Darstellung erkennbar ist, sind bei dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen kontaktlosen Energie- und/oder
Datenübertragungssystems 1 senderseitig zwei Induktionsspulen 5 auf einem gemeinsamen
Ankerkern 7 angeordnet. Der Ankerkern 7 ist vorliegend als E-Profil mit drei Schenkeln
8 ausgebildet. Wird den senderseitigen Induktionsspulen 5 über entsprechende Zuleitungen
9 ein elektrischer Wechselstrom zugeführt, so erzeugt der im durch Wicklung in Spulenform
gebrachten Leiter fließende Strom ein sich im zeitlichen Verlauf änderndes Magnetfeld,
dessen Feldlinien 10 im Inneren der Spule 5 parallel zur Spulenlängsachse verlaufen.
Aufgrund der ferromagnetischen Eigenschaften des Materials des Ankerkerns 7, der vorliegend
aus einem ferritischen Sintermaterial besteht, verlaufen die magnetischen Feldlinien
10 zumindest im wesentlichen im Inneren des Ankerkerns 7 und können so im Raum gelenkt
werden.
[0040] Am Spalt 11 zwischen dem Rahmen 3 und dem Flügel 4 treten die Feldlinien 10 aus den
Stirnflächen 12 des senderseitigen Ankerkerns 7 nahezu senkrecht aus und treten auf
der gegenüberliegenden Seite des Spaltes 11 zumindest im wesentlichen über die Stirnflächen
12 in den empfängerseitigen Ankerkern 7 ein. Auch dort verlaufen die Feldlinien 10
aufgrund der ferromagnetischen Eigenschaften des Materials des Ankerkerns 7 zumindest
im wesentlichen in dessen Inneren und damit durch die auf dem empfängerseitigen Ankerkern
7 angeordneten Induktionsspulen 6. Das sich im zeitlichen Verlauf ändernde Magnetfeld
induziert in den im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei Induktionsspulen 6 wiederum
einen Wechselstrom. Die auf diese Weise von der Senderseite zur Empfängerseite übertragene
elektrische Energie kann zum Betrieb elektronischer Einheiten am Flügel 4 genutzt
werden. Bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Energie zum Betrieb
eines motorisierten Schlosses 13 verwendet. Alternativ zu dem hier dargestellten motorisierten
Schloss 13 oder auch kumulativ dazu sind auch andere elektrische Verbraucher denkbar,
die mittels des erfindungsgemäßen kontaktlosen Energie- und/oder Datenübertragungssystems
1 mit Energie versorgt werden. Beispiele sind in diesem Zusammenhang eine elektronische
Anzeige, eine Beleuchtungsvorrichtung und/oder auch ein weiteres elektromechanisches
Bauteil.
[0041] Mittels einer nicht dargestellten Schaltung kann der an die senderseitigen Induktionsspulen
5 angelegte Wechselstrom moduliert werden. Diese Modulation überträgt sich über das
zeitlich veränderliche Magnetfeld auf den empfängerseitigen Teil des Energie- und/oder
Datenübertragungssystems 1 und ist dort auch im in den Induktionsspulen 6 induzierten
Wechselstrom messbar. Eine solche Modulation des übertragenen Stroms lässt sich zur
Datenübertragung nutzen. Damit können beispielsweise Steuerdaten an das Schloss 13
übertragen werden, um es aus der Ferne zu ver- oder entriegeln.
[0042] Durch die Ausführung des Ankerkerns 7 mit schmalen Schenkeln 8 und entsprechend kleinen
Stirnflächen 12 ist es zum einen möglich, die Stirnflächen 12 nah an den Spalt 11
heranzuführen, und es ergibt sich gleichzeitig eine hohe magnetische Flussdichte im
Spalt 11 zwischen den Stirnflächen 12 des Ankerkerns 7. Es lässt sich dadurch eine
hochgradig effiziente Energieübertragung realisieren. Durch die vergleichsweise kompakten
Abmessungen und die Möglichkeit zu einer variablen Formgebung des grundsätzlich E-förmigen
Ankerkerns 7 ist es zudem möglich, das erfindungsgemäße kontaktlose Energie- und/oder
Datenübertragungssystem 1 schlossseitig in die Türanordnung 2 zu integrieren und insbesondere
in geringem Abstand zu dem angeschlossenen motorbetriebenen Schloss 13 zu positionieren.
Durch die damit verbundenen kurzen Längen der empfängerseitig eingesetzten Kabel 14
werden dort auftretende Leistungsverluste weiter verringert.
[0043] Wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt, weisen die freien Enden der Schenkel 8 der
E-förmigen Ankerkerne 7, die zum einen am Rahmen und zum anderen am Flügel vorgesehen
sind, aufeinander zu. Im Einbauzustand befinden sich die einander zugewandten Schenkel
jeweils auf gleicher Höhe. Letztlich liegt eine spiegelsymmetrische Anordnung der
Ankerkerne 7 vor, wobei diese als solche außerdem baugleich sind.
[0044] In Fig. 3 sind weitere Maßnahmen zur Steigerung der Übertragungseffizienz des erfindungsgemäßen
kontaktlosen Energie- und/oder Datenübertragungssystems 1 gezeigt. Empfängerseitig
bilden eine weitere auf dem Schenkel 8 des Ankerkerns 7 angeordnete Spule 15 und eine
parallel zu dieser geschaltete Kapazität 16 einen Resonanzschwingkreis 17, dessen
Eigenfrequenz auf die Eingangsfrequenz der senderseitigen Induktionsspulen 5 abgestimmt
wird.
[0045] Zusätzliche Kapazitäten 18, die parallel zu den empfängerseitigen Induktionsspulen
6 geschaltet werden, dienen zur Einstellung der Ausgangsfrequenz des Systems auf der
Empfängerseite. Hierdurch kann der Wirkungsgrad weiter erhöht werden, so dass sich
eine äußerst effiziente, das heißt verlustarme, Übertragung von elektrischer Energie
mit dem erfindungsgemäßen kontaktlosen Energie- und/oder Datenübertragungssystem 1
realisieren lässt.
[0046] Mittels einer empfängerseitigen Gleichrichterschaltung 19, insbesondere mit einer
nachgeschalteten, nicht dargestellten Konstantstromquelle, wird letztlich der von
einer Wechselstromquelle 20 in das System eingebrachte Wechselstrom in einen Gleichstrom
umgewandelt, der zum Betrieb von elektrischen Einheiten im Flügel 4 genutzt werden
kann.
[0047] Ferner dient der auf der Empfängerseite induzierte Strom zum Aufladen eines nicht
dargestellten Energiespeichers, der insbesondere wenigstens einen Akkumulator, wenigstens
einen Superkondensator oder ein System aus wenigstens einem Akkumulator und wenigstens
einem Superkondensator aufweist. Ein solcher Energiespeicher gewährleistet eine unterbrechungsfreie
Energieversorgung der am Flügel 4 angeordneten elektrischen Verbraucher.
[0048] Durch eine entsprechend schmale Ausführungsform der Schenkel 8 des Ankerkerns 7 auf
beiden Seiten des erfindungsgemäßen Energie- und/oder Datenübertragungssystems 1 wird
erreicht, dass sich die Stirnflächen 12 nahe dem zu überbrückenden Spalt 11 befinden.
Durch die vergleichsweise kleinen Abmessungen der Stirnflächen 12 ergibt sich im Spalt
11 zwischen den gegenüberliegenden Stirnflächen 12 eine hohe magnetische Flussdichte,
wobei die magnetischen Feldlinien 10 zumindest im wesentlichen senkrecht aus den Stirnflächen
12 des Ankerkerns 7 sender- und empfängerseitig ein- bzw. austreten. Dies erlaubt
die Überbrückung eines Spaltes 11 mit vergleichsweise großer Breite. Neben Luft können
zudem weitere, elektrisch nicht leitende Materialien im Spalt 11 vorhanden sein. Bei
dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der sender- und der empfängerseite
Ankerkern 7 durch Stulpe 21 vom luftgefüllten Spalt 11 getrennt. Die Stulpe 21 bestehen
vorliegend aus Kunststoff. Denkbar ist jedoch auch ein anderes Material, solange es
elektrisch nicht leitend ist, so dass es von den magnetischen Feldlinien 10 durchdrungen
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Energie- und/oder Datenübertragungssystem
- 2
- Türanordnung
- 3
- Rahmen
- 4
- Flügel
- 5
- Induktionsspule (senderseitig)
- 6
- Induktionsspule (empfängerseitig)
- 7
- Ankerkern
- 8
- Schenkel
- 9
- Zuleitung
- 10
- Feldlinien
- 11
- Spalt
- 12
- Stirnfläche
- 13
- Schloss
- 14
- Kabel
- 15
- Spule
- 16
- Kapazität
- 17
- Resonanzschwingkreis
- 18
- Kapazität
- 19
- Gleichrichterschaltung
- 20
- Wechselstromquelle
- 21
- Stulp
1. Kontaktloses Energie- und/oder Datenübertragungssystem (1) für eine Tür- oder Fensteranordnung
(2) mit wenigstens einem Rahmen (3) für eine Tür oder ein Fenster und wenigstens einem
Flügel (4) der Tür oder des Fensters, mit wenigstens einer senderseitigen, insbesondere
dem Rahmen (3) zugeordneten Induktionsspule (5) und wenigstens einer empfängerseitigen,
insbesondere dem Flügel (4) zugeordneten Induktionsspule (6),
dadurch gekennzeichnet,
dass die senderseitige Induktionsspule (5) und/oder die empfängerseitige Induktionsspule
(6) jeweils auf einem als E-Profil oder als U-Profil ausgebildeten Ankerkern (7) angeordnet
ist.
2. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass senderseitig und/oder empfängerseitig eine Spulenanordnung aus einer Mehrzahl von
Spulen (5, 6) vorgesehen ist, und/oder dass der Ankerkern (7) ein ferritisches Sintermaterial
aufweist.
3. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass empfängerseitig wenigstens ein Resonanzschwingkreis (17) vorgesehen ist, wobei die
Frequenz des empfängerseitigen Resonanzschwingkreises (17) vorzugsweise auf die Eingangsfrequenz
wenigstens einer senderseitigen Induktionsspule (5) eingestellt ist.
4. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein senderseitiger Ankerkern (7) und ein empfängerseitiger Ankerkern (7) vorgesehen
sind und dass die freien Enden der Schenkel (8) der Ankerkerne (7) aufeinander zu
weisen.
5. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der senderseitigen Induktionsspule (5) oder der Stirnfläche (12) des
senderseitigen Ankerkerns (7) zur empfängerseitigen Induktionsspule (6) oder zur Stirnfläche
(12) des empfängerseitigen Ankerkerns (7) im geschlossenen Zustand der Tür- oder Fensteranordnung
(2) wenigstens 4 mm, insbesondere wenigstens 8 mm, bevorzugt wenigstens 10 mm, beträgt.
6. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Wechselstrom mit einer Frequenz von 10 kHz bis 250 kHz übertragen wird.
7. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass empfängerseitig eine Gleichrichterschaltung (19), insbesondere mit einer nachgeschalteten
Konstantstromquelle vorgesehen ist.
8. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Energie zum Betrieb einer motorgetriebenen Schließvorrichtung und/oder einer, insbesondere
beleuchteten Kennzeichnungsvorrichtung übertragen wird.
9. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Flügel (4) wenigstens ein, insbesondere wenigstens einen Akkumulator und/oder
wenigstens einen Superkondensator aufweisender Energiespeicher zum Speichern von eingespeister
Energie vorgesehen ist und dass, vorzugsweise, der Energiespeicher zur unterbrechungsfreien
Energieversorgung einer Schließvorrichtung und/oder einer Kennzeichnungsvorrichtung
zur Kennzeichnung der Tür- oder Fensteranordnung (2) dient.
10. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Vorrichtung zur integrierten Überwachung der Energie- und/oder Datenübertragung
und/oder eine Schaltung zur Überwachung des Ladezustands des Energiespeichers vorgesehen
ist.
11. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Schaltung zur bidirektionalen Datenübertragung vorgesehen ist.
12. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass den Verriegelungszustand einer Schließvorrichtung und/oder den Öffnungszustand der
Tür- oder Fensteranordnung (2) betreffende Daten und/oder Daten zur Steuerung einer
insbesondere beleuchteten Kennzeichnungsvorrichtung zur Kennzeichnung der Tür- oder
Fensteranordnung (2) übertragen werden.
13. Energie- und/oder Datenübertragungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass im Flügel (4) wenigstens ein insbesondere nicht-flüchtiger Speicher zum Speichern
von übertragenen Daten vorgesehen ist.
14. Tür- oder Fensteranordnung (2) mit einem Rahmen (3) für eine Tür oder ein Fenster,
einem Flügel (4) der Tür oder des Fensters und wenigstens einer Schließvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein kontaktloses Energie- und/oder Datenübertragungssystem (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche vorgesehen ist.
15. Tür- oder Fensteranordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das kontaktlose Energie- und/oder Datenübertragungssystem (1) der Schließvorrichtung
zugeordnet ist.