[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einem Zylindergehäuse drehbaren,
schlüsselbetätigbaren Schließkern.
[0002] Es ist üblich, einen Schließzylinder mit identifizierenden Informationen zu versehen,
insbesondere durch Prägungen, Gravuren oder Beschriftungen. Diese Informationen werden
beispielsweise bei der Nachbestellung von Schließzylindern benötigt. Problematisch
ist allerdings, dass diese Informationen im eingebauten Zustand des Schließzylinders
(also beispielsweise bei Anordnung an einem Tür- oder Fensterflügel) nicht zugänglich
sind und erst durch eine Demontage des Schließzylinders zugänglich gemacht werden
können.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schließzylinder
der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine komfortablere Zugänglichkeit der
den Schließzylinder identifizierenden Informationen ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Schließzylinder der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass eine an der Vorderseite des Zylindergehäuses angeordnete Identifikationseinheit
vorgesehen ist, welche einen RFID-Transponder und eine mit dem Zylindergehäuse verbundene
Aufnahmeeinheit für den RFID-Transponder umfasst.
[0005] Erfindungsgemäß wird eine elektronische Kennzeichnung eines Schließzylinders ermöglicht,
wobei die den Schließzylinder identifizierenden Informationen auch im eingebauten
Zustand des Schließzylinders zugänglich sind. Dies wird dadurch erreicht, dass an
der Vorderseite des Zylindergehäuses, welche auch im eingebauten Zustand des Schließzylinders
sichtbar ist, eine Identifikationseinheit vorgesehen ist. Diese umfasst einen RFID-Transponder
und eine mit dem Zylindergehäuse verbundene Aufnahmeeinheit für den RFID-Transponder.
Die Aufnahmeeinheit ermöglicht die Bereitstellung eines Aufnahmeraums für den RFID-Transponder,
der mittels eines Lesegeräts auslesbar ist. Das Lesegerät kann benachbart zu der Vorderseite
des Zylindergehäuses positioniert werden, um die auf dem RFID-Transponder gespeicherten
Informationen auszulesen.
[0006] Die Aufnahmeeinheit ermöglicht es, den RFID-Transponder vor einem mechanischen Zugriff
zu schützen.
[0007] Für eine möglichst unauffällige Integration der Identifikationseinheit an dem Schließzylinder
ist es bevorzugt, wenn die Aufnahmeeinheit in einer Materialaussparung des Zylindergehäuses
aufgenommen ist.
[0008] Für eine verbesserte Auslesbarkeit des RFID-Transponders ist es bevorzugt, wenn die
Aufnahmeeinheit aus einem Kunststoffmaterial hergestellt ist.
[0009] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Aufnahmeeinheit auf ihrer Vorderseite einen Wandabschnitt
aufweist, dessen nach außen weisende Oberfläche einen Teil der Vorderseite des Schließzylinders
bildet. Diese Vorderseite des Schließzylinders ist auch im eingebauten Zustand des
Schließzylinders sichtbar.
[0010] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Aufnahmeeinheit auf ihrer Rückseite einen Wandabschnitt
zur Anordnung einer magnetischen Schirmfolie aufweist. Hierdurch wird die Auslesbarkeit
des RFID-Transponders an einem metallischen Zylindergehäuse verbessert.
[0011] Um eine möglichst raumsparende Anordnung zu schaffen, welche eine nur kleine Aufnahmeeinheit
benötigt, ist es bevorzugt, wenn der RFID-Transponder eine integrierte Antenne aufweist.
Ein solcher RFID-Transponder ist beispielsweise von der Firma Morata, Japan, unter
der Bezeichnung "LXMS33HCNG-134" bekannt.
[0012] Ferner ist es bevorzugt, wenn der RFID-Transponder NFC-kompatibel ist. Bei "NFC"
handelt es sich um einen im Bereich der Mobiltelefone zwischenzeitlich verbreiteten
Nahfeldkommunikations-Standard.
[0013] Der RFID-Transponder enthält vorzugsweise einen den Schließzylinder kennzeichnenden,
einmaligen Identifikationscode. Zusätzlich oder alternativ hierzu können in dem RFID-Transponder
auch einzelne oder mehrere der folgenden Informationen gespeichert sein: Länge des
Schließzylinders, Prüfklasse, Material, Bestellnummer, Seriennummer. Die vorstehend
genannten Informationen sind vorzugsweise verschlüsselt. Darüber hinaus ist auch die
Speicherung von Fertigungsinformationen, welche die Qualitätssicherung betreffen,
möglich. In entsprechender Weise kann das Fertigungsdatum des Schließzylinders gespeichert
werden.
[0014] Die beschriebenen Informationen ermöglichen eine einfache Zuordnung der Schließzylinder
insbesondere bei dem Aufbau großer Schließanlagen.
[0015] Schließlich kann in dem RFID-Transponder eine Information gespeichert und ausgelesen
werden, welche Einzel- oder Gruppenschlüssel für den betreffenden Schließzylinder
schließberechtigt sind.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0017] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Schließzylinders; und
- Fig. 2
- eine Vorderansicht des Schließzylinders gemäß Fig. 1.
[0018] Eine Ausführungsform eines Schließzylinders ist in Figur 1 insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. Dieser umfasst ein Zylindergehäuse 12 mit mindestens einem schlüsselbetätigbaren
Schließkern 14. Der Schließkern 14 ist in an sich bekannter Weise mittels Sperrelementen
16 relativ zu dem Zylindergehäuse 12 verriegel- und freigebbar zur Betätigung eines
Schließbarts 18.
[0019] Das Zylindergehäuse 12 weist eine Vorderseite 20 auf, welche auch bei Einbau des
Schließzylinders 10 und insbesondere auch bei Verwendung eines Schutzbeschlags (Rosette)
sichtbar bleibt.
[0020] Im Bereich der Vorderseite 20 des Zylindergehäuses 12 weist diese eine taschenförmige
Materialaussparung 22 auf, in welche eine Identifikationseinheit 24 eingesetzt ist.
Die Identifikationseinheit 24 umfasst eine Aufnahmeeinheit 26 mit einem Hohlraum zur
Aufnahme eines RFID-Transponders 28.
[0021] Die Aufnahmeeinheit 26 weist an ihrer Vorderseite einen Wandabschnitt 30 auf, der
den RFID-Transponder überdeckt. Die nach außen weisende Oberfläche 32 des Wandabschnitts
30 bildet einen Teil der Vorderseite 20 des Schließzylinders 12 (vgl. Figur 2).
[0022] Die Aufnahmeeinheit 26 weist ferner einen rückwärtigen Wandabschnitt 34 auf, der
an einer Begrenzung der Materialaussparung 22 des Zylindergehäuses 12 anliegt. Der
Wandabschnitt 34 dient zur Anordnung einer magnetischen Schirmfolie 36, welche ebenfalls
im Innenraum der Aufnahmeeinheit 26 aufgenommen ist und somit auf der Rückseite des
RFID-Transponders angeordnet ist.
[0023] Der RFID-Transponder 28 ist mit einer integrierten Antenne versehen und NFC-kompatibel.
[0024] Der RFID-Transponder 28 trägt insbesondere einen den Schließzylinder 10 kennzeichnenden,
weltweit einmaligen Identifikationscode.
1. Schließzylinder (10) mit einem in einem Zylindergehäuse (12) drehbaren, schlüsselbetätigbaren
Schließkern (14), gekennzeichnet durch eine an der Vorderseite (20) des Zylindergehäuses (12) angeordnete Identifikationseinheit
(24), welche einen RFID-Transponder (28) und eine mit dem Zylindergehäuse (12) verbundene
Aufnahmeeinheit (26) für den RFID-Transponder (28) umfasst.
2. Schließzylinder (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinheit (26) in einer Materialaussparung (22) des Zylindergehäuses (12)
aufgenommen ist.
3. Schließzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinheit (26) aus Kunststoff hergestellt ist.
4. Schließzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinheit (26) auf ihrer Vorderseite einen Wandabschnitt (30) aufweist,
dessen nach außen weisende Oberfläche (32) einen Teil der Vorderseite (20) des Schließzylinders
(12) bildet.
5. Schließzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinheit (26) auf ihrer Rückseite einen Wandabschnitt (34) zur Anordnung
einer magnetischen Schirmfolie (36) aufweist.
6. Schließzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der RFID-Transponder (28) eine integrierte Antenne aufweist.
7. Schließzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der RFID-Transponder (28) NFC-kompatibel ist.
8. Schließzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der RFID-Transponder (28) einen den Schließzylinder (10) kennzeichnenden, einmaligen
Identifikationscode enthält.