[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt mit einer Schlosstasche sowie ein Verfahren zum
Herstellen eines solchen Türblatts.
[0002] Wie aus der
EP 0 898 636 B1 bekannt, können Türblätter aus Mantelblechen in Form von einem Kastenblech und einem
Deckelblech hergestellt werden, wobei an der schlossseitigen Stirntasche eine Schlosstasche
befestigt wird, in die ein Einsteckschloss eingesteckt und dort befestigt werden kann.
Einsteckschlösser gibt es von unterschiedlichen Herstellern auf dem Markt. Beispiele
von Einsteckschlössern finden sich zum Beispiel in der
US 4 696 174 oder der
WO80/00359 oder der
EP 0 937 846 B1.
[0003] Die bekannten aus Metallblech hergestellten Türblätter weisen in der Regel Schlosstaschen
ebenfalls aus Blech auf. Die Türblätter sind mit einer Schlossverstärkung in Form
eines dickeren Metallbleches versehen, an welchem das Einsteckschloss angeschraubt
werden kann. Auf der Rückseite dieser Schlossverstärkung werden die Schlosstaschen
angeschweißt.
[0004] Aus der
EP 2 455 575 A2 sowie der
EP 2 612 979 A2 ist ein Verfahren zum Herstellen der Türblätter bekannt, bei dem die Mantelbleche
auf größeren Flächen mit einer Füllung verklebt werden. Bei dieser Sandwichbauweise
unter Verwendung von Verklebungen lassen sich in einfacher und kostengünstiger Großserie
Türblätter mit hochwertigem Aussehen schaffen, die eine große Planarität der Breitseiten
aufweisen.
[0005] Es lassen sich beispielsweise auch mit dünneren Metallblechen in kostengünstiger
Großserie optisch hochwertige Türblätter ausbilden. Allerdings können bereits kleinere
Abweichungen in der Planarität zu optischer Beeinträchtigung führen.
[0006] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ausgehend von der
EP 2 455 575 A2 und der
EP 2 612 979 A2 Türblätter und deren Herstellverfahren derart zu verbessern, dass das Risiko optischer
Beeinträchtigungen weiter verringert wird.
[0007] Zum Lösen dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Türblatt nach Anspruch 1 sowie
ein Herstellverfahren nach dem Nebenanspruch vor.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die Erfindung schafft gemäß einem Aspekt davon ein Türblatt mit einer hülsen- oder
kastenförmigen Schlosstasche aus einem Flachmaterial oder Blechmaterial zur Aufnahme
eines Einsteckschlosses, wobei die Schlosstasche derart lose in einem Türblattkörper
aufgenommen ist, dass sie vor Befestigung des Einsteckschlosses zumindest in Dickenrichtung
mit Spiel beweglich ist, und durch Befestigung des Einsteckschlosses festlegbar ist.
[0010] Es ist bevorzugt, dass die Schlosstasche wenigstens eine Naht aufweist, an der aus
dem Blechmaterial gebildete Wandbereiche der Schlosstasche miteinander durch eine
schweißfreie Kaltverbindung und/oder eine wärmeeintragsfreie Verbindung und/oder mit
Spiel verbunden sind.
[0011] Es ist bevorzugt, dass die Schlosstasche wenigstens zwei Wandbereiche aus dem Flachmaterial
oder Blechmaterial aufweist, die durch eine wärmeeintragsfrei erzielbare Verbindung
und/oder eine mit Spiel in Dickenrichtung des Türblatts miteinander verbunden sind.
[0012] Es ist bevorzugt, dass die Wandbereiche durch eine Klipsverbindung miteinander verbunden
sind.
[0013] Es ist bevorzugt, dass die Schlosstasche schweißfrei mit einer Schlossverstärkung
verbunden ist.
[0014] Es ist bevorzugt, dass die Schlosstasche zumindest vor dem Einbringen des Schlosses
schwimmend in dem Türblattkörper gelagert ist.
[0015] Es ist bevorzugt, dass die Schlosstasche nach eingebrachtem Schloss zusammen mit
dem Schloss verschraubt an dem Türblattkörper und/oder an einer Schlossverstärkung
verschraubt ist.
[0016] Es ist bevorzugt, dass die Schlosstasche wenigstens eine Anschraublasche zum Verschrauben
der Schlosstasche an einer schlosseitigen Stirnseite des Türblattkörpers aufweist,
wobei die wenigstens eine Anschraublasche mit wenigstens einem Durchgangsloch zum
Durchbringen eines Schraubbefestigers in eine Einschrauböffnung an der Stirnseite
des Türblattkörpers versehen ist, das zumindest in Dickenrichtung des Türblatts eine
derart größere Ausdehnung als ein Schraubenschaft und/oder die Einschrauböffnung hat,
dass die Lage der Schlosstasche in Dickenrichtung vor Festziehen des Schraubbefestigers
einstellbar ist.
[0017] Es ist bevorzugt, dass die Einschrauböffnung eine Einschrauböffnung zum Verschrauben
des Einsteckschlosses mit dem Türblatt ist.
[0018] Es ist bevorzugt, dass der Türblattkörper aus Mantelblechen mit Füllung darin gebildet
ist.
[0019] Es ist bevorzugt, dass die Mantelbleche mit der Füllung verklebt sind.
[0020] Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines
Türblatts mit Schlosstasche und Einsteckschloss, gekennzeichnet durch:
- a) Herstellen einer hülsen- oder kastenförmigen Schlosstasche aus Flachmaterial oder
Blechmaterial,
- b) Herstellen eines Türblattkörpers und schwimmendes Lagern der Schlosstasche in dem
Türblattkörper,
- c) Einstecken eines Einsteckschlosses in die Schlosstasche und gemeinsames Befestigen
der Schlosstasche und des Einsteckschlosses an dem Türblattkörper.
[0021] Es ist bevorzugt, dass Schritt a) enthält:
a1) Umformen des Flachmaterials oder Blechmaterials zu der Hülsen- oder Kastenform.
[0022] Es ist bevorzugt, dass Schritt a) enthält:
a2) wärmeeintragfreies Verbinden überlappender Randbereiche oder Wandbereiche des
Flachmaterials oder Belchmaterials.
[0023] Es ist bevorzugt, dass Schritt a) enthält:
a3) Ausbilden von einer oder mehreren Anschraublaschen mit Durchgangsöffnung zum Anschrauben.
[0024] Es ist bevorzugt, dass Schritt a) enthält:
a4) Verklipsen einander überlappender Randbereiche oder Wandbereiche.
[0025] Es ist bevorzugt, dass Schritt a) enthält:
a5) spielbehaftetes Verbinden einander überlappender Randbereiche oder Wandbereiche.
[0026] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) enthält:
b1) Formen eines ersten Mantelblechs.
[0027] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) enthält:
b2) Formen eines zweiten Mantelblechs.
[0028] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) enthält:
b3) Einlegen einer Füllung in ein erstes Mantelblech und Verschließen mittels eines
zweiten Mantelblechs.
[0029] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) enthält:
b4) Einlegen der Schlosstasche.
[0030] Vorzugsweise wird die Schlosstasche im Verlauf des Einlegens von Teilen der Füllung
in eines der Mantelbleche eingelegt, wobei nach Komplettierung der Füllung das zweite
Mantelblech hinzugefügt wird.
[0031] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) enthält:
b5) flächiges Verkleben einer Füllung mit wenigstens einem Mantelblech.
[0032] Es ist bevorzugt, dass Schritt b) enthält:
b6) Planpressen eines aus mit einer Füllung verklebten Mantelblechen gebildeten Türblattkörpers.
[0033] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) enthält:
c1) Einstecken eines Einsteckschloss derart, dass Schraublöcher des Einsteckschlosses
mit Durchgangsöffnungen in Anschraublaschen der Schlosstasche und Einschrauböffnungen
an dem Türblattkörper und/oder einer Schlossverstärkung am Türblattkörper fluchten.
[0034] Es ist bevorzugt, dass Schritt c) enthält:
c2) Gemeinsames Anschrauben von Einsteckschloss und Schlosstasche mit denselben Schraubbefestigern.
[0035] Beim Durchführen der Herstellverfahren gemäß der
EP 2 612 979 A2 sowie der
EP 2 455 575 A2 hat sich herausgestellt, dass es mit den bisherigen Verfahren zum Vorsehen von Schlosstaschen
schwierig ist, die gewünschte Planarität in allen Fällen sicherzustellen. Eine mögliche
Fehlerquelle ist der Eintrag von Wärme beim Schweißen. Andererseits hat sich herausgestellt,
dass eine feste Verbindung zwischen Schlosstasche und Verstärkungsblech beim Herstellvorgang
und insbesondere beim Verpressen und Verkleben ebenfalls dazu führen kann, dass die
äußere Mantelfläche an der Breitseite und/oder der Stirnseite von der gewünschten
Planarität abweichen.
Demnach stand man bei dem bisherigen Türherstellverfahren mit Schlosstaschen vor dem
Problem, dass die bisherige Lösung eines Anschweißens der Schlosstasche an einem Verstärkungsflachstahl
nicht die benötigte Planebenheit der Verstärkung erreichen konnte.
[0036] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist eine Klipptechnik vorgesehen,
welche die Schlosstasche an sich zusammenfügt. Besonders bevorzugt wird dann die Schlosstasche
mittels einer Anschraublasche oder dergleichen mit der Befestigungsschraube des Schlosses
geklemmt. Die Anschraublasche wird vorzugsweise bei der Montage umgebogen.
[0037] Einer der Hauptvorteile ist, dass kein Wärmeeintrag in die Baugruppe erfolgt und
somit kein Wärmeverzug zu verzeichnen ist.
[0038] Ein weiterer Vorteil ist die schwimmende Lagerung der Schlosstasche, die somit eine
Möglichkeit eines Toleranzausgleiches bei der Fertigung des Türblattes ermöglicht.
Erst mit Einschrauben des Schlosses wird die Schlosstasche geklemmt.
[0039] Ein Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine teilweise weggebrochene Ansicht auf eine der Breitseitenflächen - hier die Bandseite
- eines Türblatts gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf die bandseitige Stirnseite des Türblatts von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht von links auf Fig. 1 auf die schlossseitige Stirnseite des mit
Einsteckschloss und Schlosstasche versehenen Türblatts von Fig. 1;
- Fig. 4
- eine Draufsicht von oben auf das Türblatt von Fig. 1;
- Fig. 5
- einen Horizontalschnitt durch das Türblatt auf Höhe des Schlosses entlang der Linie
A-A von Fig. 1;
- Fig. 6
- einen Vertikalschnitt durch das Türblatt von Fig. 1 entlang der Linie B-B;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Teilansicht des Details A von Fig. 1;
- Fig. 8
- eine vergrößerte Detailansicht des Details B von Fig. 1;
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht einer Schlossbaugruppe für das Türblatt von Fig. 1, umfassend
eine aus einem Flachstahl gebildete Schlossverstärkung, eine aus einem Metallblech
gebildete Schlosstasche sowie Isolierplatten;
- Fig.10
- eine Draufsicht auf die Schlossbaugruppe von Fig. 9
- Fig. 11
- eine Seitenansicht von einer Breitseite des Türblatts aus gesehen, auf die Schlossbaugruppe
von Fig. 9;
- Fig. 11a
- einen Schnitt entlang der Linie B-B von Fig. 11;
- Fig. 12
- eine Ansicht auf die Schlossbaugruppe von links von Fig. 11, auf die schlossseitige
Stirnseite hin gesehen;
- Fig. 13
- eine Seitenansicht auf die Schlosstasche vor der Montage;
- Fig. 14
- eine Ansicht von oben in Fig. 13 auf die Schlosstasche;
- Fig. 15
- eine Ansicht von rechts in Fig. 13 gesehen auf die Schlosstasche;
- Fig. 16
- eine Ansicht von links in Fig. 13 gesehen auf die Schlosstasche
- Fig. 17
- einen Schnitt durch die Schlosstasche entlang der Linie B-B von Fig. 15;
- Fig. 18
- eine vergrößerte Detaildarstellung des Details Y von Fig. 17;
- Fig. 19
- eine vergrößerte Detailansicht des Details Z von Fig. 17;
- Fig. 20
- einen Schnitt entlang der Linie A-A von Fig. 14;
- Fig. 21
- eine vergrößerte Darstellung des Details V von Fig. 15;
- Fig. 22
- eine perspektivische Darstellung der Schlosstasche von Fig. 13;
- Fig. 23
- eine vergrößerte Darstellung des Details X von Fig. 22;
- Fig. 24
- eine vergrößerte Darstellung des Details W von Fig. 16;
- Fig. 25
- eine Draufsicht auf das abgewickelte Blechmaterial, aus welchem die Schlosstasche
der Fig. 13 bis 24 durch Umbiegung und Verklipsen geformt wird;
- Fig. 25
- eine Ansicht auf die Schlosstasche vergleichbar der Fig. 13 mit umgebogener Anschraublasche;
- Fig. 27
- eine perspektivische Darstellung der Schlossverstärkung und
- Fig. 28
- eine Längsschnitt durch die Schlossverstärkung von Fig. 27.
[0040] In den Figuren 1 bis 8 sind unterschiedliche Ansichten eines Türblatts 10 gezeigt,
welche aus äußeren Mantelblechen 12, einer darin befindlichen Füllung 14 und einer
Schlossbaugruppe 16 zum Aufnehmen eines Einsteckschlosses gebildet sind.
[0041] Als Mantelbleche 12 sind in der dargestellten Ausgestaltung ein Kastenblech 18 und
ein Deckelblech 20 vorgesehen.
[0042] Das Kastenblech 18 umschließt einen Hohlraum 22, der mit der Füllung 14 gefüllt ist.
Das Deckelblech 20 ist am Randbereich derart profiliert, dass es einen Randbereich
des Kastenblechs 18 umgreift und einen Dickfalz 24 ausbildet.
[0043] Die Füllung 14 ist mit dem Kastenblech 18 und dem Deckelblech 20 verklebt und im
Bereich eines Schlosses mit einer Ausnehmung 26 versehen, in der die Schlossbaugruppe
16 untergebracht ist.
[0044] Die Mantelbleche 12 und die Füllung 14 bilden einen Türblattkörper 28, der so aufgebaut
ist und so hergestellt ist, wie dies näher in der
EP 2 455 575 A2 oder der
EP 2 612 979 A2 beschrieben und gezeigt ist.
[0045] Im Bereich der Türbänder 30 ist an dem Türblattkörper 28 jeweils ein Verstärkungswinkel
31 aus dickerem Stahl vorgesehen.
[0046] Im Bereich des Schlosses ist an dem Kastenblech 18 eine Schlossverstärkung 32 vorgesehen,
die aus einem Verstärkungsflachstahl 34 gebildet ist und in den Fig. 27 und 28 einzeln
dargestellt ist.
[0047] Optional sind am oberen bandseitigen Eckbereich ein Verstärkungswinkel 36 für einen
Türschließer auf der Bandgegenseite und/oder ein Verstärkungswinkel 38 für einen Türschließer
auf der Bandseite vorgesehen.
[0048] Die Füllung 14 ist beispielsweise aus einer einteiligen (oder mehrteiligen) Mineralfaserplatte
40 gebildet, die entsprechend einer gewünschten Türfunktion - beispielsweise Feuerschutz
- ausgebildet ist.
[0049] Zum Bilden eines Teils der jeweiligen Türbänder 30 ist ein schraubbares Flügelteil
42 mit einer gewindefurchenden Schraube 44 mit Senkkopf befestigt.
[0050] Weiter ist ein Sicherungsbolzen 46 unter Zwischenlagerung einer Zahnscheibe 48 an
einem an dem Kastenblech 18 befestigten Verstärkungsflachstahl 50 für den Sicherungsbolzen
befestigt.
[0051] Die in den Figuren 9 bis 12 näher dargestellte Schlossbaugruppe 16 weist die durch
den Verstärkungsflachstahl 34 gebildete Schlossverstärkung 32, eine Schlosstasche
52, sowie Isolierplatten 54 auf. Die Isolierplatten 54 sind an der Schlosstasche 52,
beispielsweise mittels Verklebungen, befestigt.
[0052] Die Schlosstasche 52 dient zum Aufnehmen eines Einsteckschlosses 56, welches insbesondere
in Fig. 7 dargestellt ist. Als Einsteckschloss 56 ist insbesondere ein Schloss nach
DIN 18250 vorgesehen. Das Einsteckschloss 56 greift mit Anschraublaschen in den Figuren
27 und 28 näher dargestellte Schloss-Vertiefung 60 in dem Verstärkungsflachstahl 34
ein und wird dort mittels Schraubbefestigern 58 befestigt. Die Schraubbefestiger 58
dienen gleichzeitig zur Befestigung der Schlosstasche 52 an dem Verstärkungsflachstahl
34 und somit der Schlossverstärkungung 32.
[0053] Die Schlossverstärkung 32 ist an dem Kastenblech 18, beispielsweise durch Verschweißung
befestigt und bildet einen Teil des Türblattkörpers 28.
[0054] Die Schlosstasche 52 ist dagegen schweißfrei und wärmeeintragsfrei, insbesondere
lediglich über die Schraubbefestiger 58 an der Schlossverstärkung 32 befestigt. Als
Schraubbefestiger 58 dienen beispielsweise Senk-Blechschrauben.
[0055] Im Folgenden wird anhand der Darstellung der Figuren 9 bis 12 die Schlossbaugruppe
16 näher erläutert.
[0056] Wie oben bereits erläutert, weist die Schlossbaugruppe 16 die Schlossverstärkung
32, die Schlosstasche 52 und Isolierplatten 54 auf.
[0057] Auf Seiten des Kastenblechs 18 (Gegenbandseite) ist eine Isolierplatte 54, beispielsweise
einer Dicke von 15 mm vorgesehen, eine gleiche Isolierplatte 54 ist auf Seiten des
Deckelblechs 20, ebenfalls mit einer Dicke von 15 mm vorgesehen, darauf wird zwischen
dem Deckelblech 20 und der einen Isolierplatte 54 noch eine dünnere Isolierplatte,
beispielsweise 9,5 mm dick, eingesetzt.
[0058] Zur Befestigung des Isolierplatten 54 mit der Schlosstasche und untereinander sind
Verklebungsflächen 62 vorgesehen, wie sie in der Fig. 11 näher dargestellt sind. An
diesen Verklebungsflächen 62 sind die Isolierplatten 54 untereinander und mit der
Schlosstasche 52 verklebt. Die Isolierplatte 54 dient zur Isolierung des Schlossbereiches
zwecks der gewünschten Türblattfunktion, insbesondere Feuerschutzfunktion.
[0059] In den Darstellungen ist ein Türblatt 10 nach DIN rechts gezeichnet, ein Türblatt
nach DIN links ergibt sich durch eine entsprechende spiegelbildliche Darstellung.
[0060] Die Schlosstasche 52 wird im Folgenden anhand der Figuren 15 bis 26, die die Schlosstasche
52 einzeln darstellen, näher erläutert.
[0061] Die Schlosstasche 52 ist aus einem Blechmaterial 64 in Form eines Stahlbleches 66
gebildet, das in Fig. 25 abgewickelt dargestellt ist.
[0062] Das Stahlblech 66 wird in der in Fig. 25 dargestellten Form mit zwei Öffnungen 68
für Türdrücker, zwei Öffnungen 70 für Schließzylinder, zwei Anschraublaschen 72, zwei
Klippsverbindungsöffnungen 74 und Ausklinkungen 76 hergestellt und anschließend an
den mit den stichpunktierten Linien in Fig. 25 angedeuteten Falzlinien 78 umgebogen,
um das Blechmaterial 64 in die in Fig. 16 bis 24 dargestellte Form zu bringen. Hierdurch
überlappen an der Schlosstasche 52 entsprechende Randbereiche 80 des Stahlblechs 66,
die überlappende Wandbereiche 82 der Schlosstasche 52 bilden.
[0063] Außerdem wird im Bereich der Klippsverbindungsöffnung 74 der jeweils andere Randbereich
80 ausgeklinkt, um eine Klippslasche 84 zu bilden, die in die Klippsverbindungsöffnung
74 eingeklippst wird, um eine Klippsverbindung 86 zu bilden.
[0064] Wie sich aus den Detaildarstellungen in Fig. 21, 23 und 24 dieser Klippsverbindung
86 ergibt, stemmt sich die Klippsverbindung 86 einem Auseinanderbiegen der mit den
Öffnungen 68, 70 für den Türdrücker und den Schließzylinder versehenen größeren Schlosstaschenwandbereichen
88 entgegen. Diese Schlosstaschenwandbereiche 88 können jedoch aufgrund der Klippsverbindung
86 begrenzt aufeinander zu bewegt werden. Die Schlosstaschenwandbereiche 88 werden
weiter mit einer Einbuchtung 90 ins Innere der Schlosstasche 52 hin versehen, welche
das Einsteckschloss 56 zwischen sich aufnehmen.
[0065] Die Anschraublaschen 72 sind mit Durchgangsöffnungen 92 versehen, die als sich in
Dickenrichtung der Schlosstasche 52 erstreckende Langlöcher 94 ausgebildet sind. Die
Langlöcher 94 sowie die Durchgangsöffnungen 92 sind derart bemessen, dass sie größer
als Einschrauböffnungen 96 für die Schraubbefestiger 58 an der Schlossverstärkung
32 sind.
[0066] Bei der Herstellung des Türblattes 10 wird wie folgt vorgegangen.
[0067] Zunächst wird das Kastenblech 18 bereitgestellt und mit den Verstärkungen 32 bis
38 sowie 50 versehen. Die Füllung 14 wird in den Hohlraum 22 des Kastenblechs 18 unter
Vorsehung einer Verklebung zwischen dem Kastenblech 18 und der Füllung 14 eingefügt.
[0068] Die Schlosstasche 52 wird in der aus den Fig. 15 bis 26 ergebenden Weise hergestellt,
wobei eine der Anschraublaschen 72 noch nicht umgebogen wird, wie dies in Fig. 13
näher dargestellt ist. Auf die Schlosstaschenwandbereiche 88 werden die Isolierplatten
54 an den Verklebungsflächen 62 angeklebt. Diese Kombination aus Schlosstasche 52
und Isolierplatten 54 wird in die Schlossverstärkung 32 und in die Ausnehmung 26 der
Füllung 14 eingefügt. Dabei wird die Schlosstasche 52 schwimmend gelagert; Sie ist
noch nicht mit der Schlossverstärkung 32 verbunden. Die Isolierplatten 54 werden mit
dem Kastenblech 18 verklebt.
[0069] Anschließend erfolgt das Auftragen des Klebers auf der freibleibenden Fläche der
Füllung 14 sowie der Deckblech-seitigen Isolierplatte 54. Dann wird das Deckelblech
20 auf das Kastenblech 18 geschoben, wie dies näher in der
EP 24 55 575 A2 und/oder der
EP 2 612 979 A2 dargestellt und gezeigt ist.
[0070] Das Aushärten der Kleber erfolgt unter großflächigem Anpressen von Druckplatten auf
die Außenseiten der Mantelbleche 12.
[0071] Durch die schwimmende Lagerung der Schlosstasche 52 sowie die Klippsverbindung 86
können dabei Toleranzen im Bereich des Schlosses ausgeglichen werden, so dass eine
große Planheit auch im Bereich des Schlosses erzielbar ist.
[0072] Die verbleibende Anschraublasche 72 wird erst nach Einfügen der Schlosstasche 52
in die Einsteckdurchgangsöffnung 98 des Verstärkungsflachstahles 34 umgelegt, so dass
die Einschraublaschen 72 in gesonderte Anschraublaschen-Vertiefungen 100 auf der Außenseite
des Verstärkungsflachstahls 34 eingreifen. Die endgültige Befestigung der Schlosstasche
52 an dem Verstärkungsflachstahl 34 erfolgt erst bei Einstecken des Einsteckschlosses
56 und Verschrauben des Einsteckschlosses 56 mittels den Schraubbefestigern 58, welche
durch die Durchgangsöffnungen 92 der Anschraublaschen 72 hindurch in die Einschrauböffnungen
96 des Verstärkungsflachstahles 34 hinein eingreifen.
Bezugszeichenliste:
[0073]
- 10
- Türblatt
- 12
- Mantelblech
- 14
- Füllung
- 16
- Schlossbaugruppe
- 18
- Kastenblech
- 20
- Deckelblech
- 22
- Hohlraum
- 24
- Dickfalz
- 26
- Ausnehmung
- 28
- Türblattkörper
- 30
- Türband
- 31
- Verstärkungswinkel Türband
- 32
- Schlossverstärkung
- 34
- Verstärkungsflachstahl
- 36
- Verstärkungswinkel Türschließer Bandgegenseite
- 38
- Verstärkungswinkel Türschließer Bandseite
- 40
- Mineralfaserplatte
- 42
- Flügelteil
- 44
- gewindefurchende Schraube
- 46
- Sicherungsbolzen
- 48
- Zahnscheibe
- 50
- Verstärkungsflachstahl Sicherungsbolzen
- 52
- Schlosstasche
- 54
- Isolierplatte
- 56
- Einsteckschloss
- 58
- Schraubbefestiger
- 60
- Schloss-Vertiefung
- 62
- Verklebungsfläche
- 64
- Blechmaterial
- 66
- Stahlblech
- 68
- Türdrückeröffnung
- 70
- Schließzylinderöffnung
- 72
- Anschraublaschen
- 74
- Klippsverbindungsöffnung
- 76
- Ausklinkung
- 78
- Falzlinie
- 80
- Randbereich
- 82
- Wandbereich
- 84
- Klippslasche
- 86
- Klippsverbindung
- 88
- Schlosstaschenwandbereich
- 90
- Einbuchtung
- 92
- Durchgangsöffnung
- 94
- Langlöcher
- 96
- Einschrauböffnung
- 98
- Einsteckdurchgangsöffnung
- 100
- Anschraublaschen-Vertiefung
1. Türblatt (10) mit einer hülsen- oder kastenförmigen Schlosstasche (52) aus einem Flachmaterial
oder Blechmaterial (62) zur Aufnahme eines Einsteckschlosses (56), wobei die Schlosstasche
(52) derart lose in einem Türblattkörper (28) aufgenommen ist, dass sie vor Befestigung
des Einsteckschlosses (56) zumindest in Dickenrichtung mit Spiel beweglich ist, und
durch Befestigung des Einsteckschlosses (56) festlegbar ist.
2. Türblatt (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosstasche (52) wenigstens eine Naht aufweist, an der aus dem Blechmaterial
(62) gebildete Wandbereiche (82) der Schlosstasche (52) miteinander durch eine schweißfreie
Kaltverbindung und/oder eine wärmeeintragsfreie Verbindung und/oder mit Spiel verbunden
sind.
3. Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosstasche (52) wenigstens zwei Wandbereiche (82) aus dem Flachmaterial oder
Blechmaterial (62) aufweist, die durch eine wärmeeintragsfrei erzielbare Verbindung
und/oder eine mit Spiel in Dickenrichtung des Türblatts (10) miteinander verbunden
sind.
4. Türblatt (10) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wandbereiche (82) durch eine Klippsverbindung (86) miteinander verbunden sind.
5. Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosstasche (52) schweißfrei mit einer Schlossverstärkung (32) verbunden ist.
6. Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosstasche (52) zumindest vor dem Einbringen des Schlosses schwimmend in dem
Türblattkörper (28) gelagert ist.
7. Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosstasche (52) nach eingebrachtem Schloss zusammen mit dem Schloss verschraubt
an dem Türblattkörper und/oder an einer Schlossverstärkung (32) verschraubt ist.
8. Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlosstasche (52) wenigstens eine Anschraublasche (72) zum Verschrauben der
Schlosstasche (52) an einer schlosseitigen Stirnseite des Türblattkörpers aufweist,
wobei die wenigstens eine Anschraublasche (72) mit wenigstens einem Durchgangsloch
zum Durchbringen eines Schraubbefestigers (58) in eine Einschrauböffnung (96) an der
Stirnseite des Türblattkörpers (28) versehen ist, die zumindest in Dickenrichtung
des Türblatts (10) eine derart größere Ausdehnung als ein Schraubenschaft und/oder
die Einschrauböffnung (96) hat, dass die Lage der Schlosstasche (52) in Dickenrichtung
vor Festziehen des Schraubbefestigers (58) einstellbar ist.
9. Türblatt (10) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einschrauböffnung (96) eine Einschrauböffnung (96) zum Verschrauben des Einsteckschlosses
(56) mit dem Türblatt (10) ist.
10. Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Türblattkörper (28) aus Mantelblechen (12) mit Füllung (14) darin gebildet ist.
11. Türblatt nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mantelbleche (12) mit der Füllung (14) verklebt sind.
12. Verfahren zum Herstellen eines Türblatts (10) mit Schlosstasche (52) und Einsteckschloss
(56),
gekennzeichnet durch:
a) Herstellen einer hülsen- oder kastenförmigen Schlosstasche (52) aus Flachmaterial
oder Blechmaterial (64),
b) Herstellen eines Türblattkörpers und schwimmendes Lagern der Schlosstasche (52)
in dem Türblattkörper,
c) Einstecken eines Einsteckschlosses (56) in die Schlosstasche (52) und gemeinsames
Befestigen der Schlosstasche (52) und des Einsteckschlosses (56) an dem Türblattkörper.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt a) wenigstens einen mehrere oder alle der folgenden Schritte enthält:
a1) Umformen des Flachmaterials oder Blechmaterials (64) zu der Hülsen- oder Kastenform;
a2) wärmeeintragfreies Verbinden überlappender Randbereiche (80) oder Wandbereiche
(82) des Flachmaterials oder Blechmaterials (64)
a3) Ausbilden von einer oder mehreren Anschraublaschen (72) mit Durchgangsöffnung
zum Anschrauben;
a4) Verklippsen einander überlappender Randbereiche (80) oder Wandbereiche (82); und/oder
a5) spielbehaftetes Verbinden einander überlappender Randbereiche (80) oder Wandbereiche
(82).
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt b) wenigstens einen, mehrere oder alle der folgenden Schritten enthält:
b1) Formen eines ersten Mantelblechs (12),
b2) Formen eines zweiten Mantelblechs (12),
b3) Einlegen einer Füllung in ein erstes Mantelblech (12) und Verschließen mittels
eines zweiten Mantelblechs (12);
b4) Einlegen der Schlosstasche (52),
b5) flächiges Verkleben einer Füllung (14) mit wenigstens einem Mantelblech (12)
b6) Planpressen eines aus mit einer Füllung (14) verklebten Mantelblechen (12) gebildeten
Türblattkörpers.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass Schritt c) einen, mehrere oder alle der folgenden Schritte umfasst:
c1) Einstecken eines Einsteckschloss (56) derart, dass Schraublöcher des Einsteckschlosses
(56) mit Durchgangsöffnungen (92) in Anschraublaschen der Schlosstasche (52) und Einschrauböffnungen
an dem Türblattkörper und/oder einer Schlossverstärkung (32) am Türblattkörper fluchten
und/oder
c2) Gemeinsames Anschrauben von Einsteckschloss (56) und Schlosstasche (52) mit denselben
Schraubbefestigern (58).