[0001] Die Erfindung betrifft ein System zum schnellen Verladen, Be- und Entladevorgang,
von Patienten auf Tragen in Krankentransportwagen sowie eines entsprechenden Krankentransportwagens.
[0002] Bei Krankentransportwagen, zu den bekannten gehören Notfallkranken- und Rettungswagen,
gibt es Spezialformen die in den Bereichen des Katastrophenschutzes, Schnelleinsatzgruppen
sowie beim Militär eingesetzt werden. Ein typischer Vertreter eines militärischen
Krankentransportwagens stellt der 4-Tragen-Krankentransportwagen dar.
[0003] Dieser Typ dient in erster Linie zum Transport von Leichtverletzten, die keine akute
Versorgung während der Fahrt benötigen oder im militärischen Fall umgehend aus einer
Gefahrenzone evakuiert werden müssen.
[0004] Eine typische Bauform beinhaltet einen Aufbau mit vier Tragen, je Seite befinden
sich links und rechts an der Fahrzeugwand zwei Tragegestelle übereinander angeordnet,
auf denen jeweils zwei Patienten übereinander verbracht werden können.
Die Tragevorrichtungen sind in der Regel hochklappbar, so dass eine ebene und große
Ladefläche für sonstige Einsatzzwecke bei Nichtbelegung durch Patienten entsteht.
Dies kann z.B. für eine platzsparende Umfunktionierung der Tragegestelle zum Einsatz
von Sitzgelegenheiten für Leichtverletzte sein, wie dies bei der Bundeswehr gemacht
wird. Auch Mischformen mit einer, zwei oder drei Tragen sind möglich. Die Bundeswehr
funktioniert die Tragegestelle derart um, dass bis zu 6 Leichtverletzte platzsparender
transportiert werden können.
[0005] Eine konkrete Realisierung eines Krankentransportwagens zeigt
AT 233165 B, mit einer klappbaren Anordnung von je zwei seitlichen Tragebühnen und einer Tragebühne
in der Mitte zum Transport von bis zu 5 Patienten.
[0006] Die
EP 2 366 369 B1 beschreibt ein Tragenmodul, das eine teleskopierbare Basiseinheit für die Aufnahme
einer Patiententrage beinhaltet.
[0007] Die
DE 2620939 A1 beschreibt ein Krankentragen-Lagerungsgestell mit schwenkbarer und teleskopierbarer
Führungsschiene zur Führung einer eine Krankentrage aufnehmende Unterbühne.
[0008] Die
DE 1541315 A beschreibt eine um eine Querachse kippbare Tragenbühne, wobei die Kippbewegung mittels
eines Gestänges erzeugt und durch federnde Mittel unterstützt wird.
[0009] Die
GB 2286813 A beschreibt einen lediglich lateral beweglichen Träger für eine rollbare Krankentrage
an Bord eines Fahrzeugs, wobei in dem beweglichen Träger eine auf den Untergrund teleskopierbare
Rampe gelagert und geführt wird. Die Rampe wird mit der Krankentrage befahren, um
diese anschließend in das Fahrzeug zu bewegen.
[0010] Auf Grund der sehr engen Platzverhältnisse in Spezialfahrzeugen, allen voran in militärischen
Fahrzeugen mit und ohne Panzerungen, müssen die zu transportierenden Patienten oft
in nischenartigen Raumbereichen innerhalb des Fahrzeugs untergebracht werden, wobei
der Zugang zumeist über sehr kleine Öffnungen im Fahrzeug erfolgt. Darüber hinaus
besteht typischerweise eine beträchtliche Höhendifferenz zwischen der Verladeebene,
dem umliegenden Erdboden / Geländeniveau und der Patientenlagerungsposition im Fahrzeug,
so dass die Beladehöhe deutlich über der zivil zu berücksichtigenden Forderungen im
Rahmen der DIN EN 1789_2014-12 hinsichtlich der maximalen Werte von Beladehöhe und
Beladewinkel liegt.
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein leichtes und flexibles Be- und Entladesystem zur
schnellen Transportpositionierung von zumindest einem Patienten, auf einer oder mehreren
Ebenen, unter räumlich engen Verhältnissen, wie diese beispielsweise in einem militärischen
Transportmittel vorliegen, mit einer individuellen Einstellung des Beladewinkels bzw.
Beladehöhe, zu schaffen.
[0012] Diese Aufgabe wird mit dem Tragenverladesystem gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen. Ein Krankentransportwagen,
indem das Tragenverladesystem eingesetzt ist, wird in Anspruch 10 beansprucht.
[0013] Mit dem erfindungsgemäßen Tragenverladesystem ist es möglich, mindestens eine auf
einer Krankentrage liegende Person schnell und flexibel in ein Fahrzeug oder Transportmittel
bzw. -umgebung einzubringen sowie diese später zu entladen, wobei die Lagerung des
Patienten zumindest auf einer Ebene in einem Krankentransportwagen erfolgt.
Ebenso kann die Erfindung auch für Notfallkrankenwagen, Rettungswagen verwenden werden,
sowie für sonstige Situationen, die beengte Verhältnisse sowie große Höhenunterschiede
bei der Beladung aufweisen wie z.B. Verwundetentransport in einem mobilen Shelter
oder Container.
[0014] Die erfinderische Lösung zeichnet sich durch ein einfach handhabbares und sicheres
Bedienkonzept aus. Sie kann außerdem als Leichtbaukonstruktion ausgeführt werden.
[0015] Die Erfindung besteht im Wesentlichen aus einer Positioniereinrichtung, die mit einer
teleskopierbaren Zentraleinheit, welche die Patiententrage aufnimmt, verbunden ist.
Die Positioniereinrichtung ist für die Neigung und vertikale Position bzw. Höhe der
Zentraleinheit zuständig, diese ist derart ausgeführt, dass zwei unabhängig voneinander
bewegbare Streben verwendet werden, wobei diese über den gesamten Hubweg seitlich
betrachtet (d.h. in einer Richtung senkrecht zur Bewegungsebene der Streben; diese
Richtung entspricht der Querrichtung der Patiententrage, wenn diese bestimmungsgemäß
auf der Zentraleinheit angeordnet ist) eine Kreuzung aufweisen. In anderen Worten,
die Streben sind nicht miteinander verbunden und können sich somit frei kreuzen.
[0016] Die Streben können auch als mehrere parallele Strebenpaare oder eine Mischung aus
einem parallelen Paar und einer einzelnen Strebe gemäß der vorherigen Bedingungen
ausgeführt werden ähnlich einem Scherentisch. Die Streben sind bevorzugt an gegenüberliegenden
Enden der Zentraleinheit bezogen auf die Längsrichtung (entspricht der Längsrichtung
der Patiententrage, soweit sie bestimmungsgemäß an der Zentraleinheit angebracht ist)
angebracht und werden über ein Betätigungssystem bewegt. Als Betätigungssystem für
die Streben, die drehbar an der Zentraleinheit bzw. am Fahrzeug angebracht sind, werden
zweckmäßigerweise lineare Aktuatoren verwendet, die eine Kraft- bzw. Bewegungseinleitung
in die Streben vornehmen und dadurch das Kippen über die Querachse sowie die Höhenverstellung
der Zentraleinheit steuern.
Eine Steuerung kann dabei individuell manuell, semi-automatisch oder voll automatisch
erfolgen, abhängig vom verwendeten Steuerungs- bzw. Kontrollgerät.
[0017] Die oben genannte Zentraleinheit kann derart ausgeführt sein, dass sie Aufnahmeelemente
für die Patiententrage enthält, die eine (vorteilhaft ist eine geführte) laterale
Bewegung, senkrecht zu der von der Positioniereinrichtung vermittelten Bewegungsebene
der Patiententrage, ermöglichen. Dies ist insbesondre von Vorteil für eine Verlagerung
der Patiententrage vom Tragenverladesystem in vorgegebene Tragenaufnahmen innerhalb
des Krankentransportwagens.
[0018] Für die Beladung der Zentraleinheit ist eine in die Zentraleinheit integrierte Führungsbahn
für das Aufnahmeelement vorteilhaft, die eine Längsbewegung während dem Be- bzw. Entladevorgang
ermöglicht.
[0019] Die Zentraleinheit bildet die Schnittstelle für die Aufnahme der Patiententrage,
wobei das Einsetzen der Trage in die Aufnahmeelemente, die auf der Zentraleinheit
positioniert werden, erfolgt.
[0020] Die Erfindung wird anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
Fig. 1 bis 13 näher erläutert:
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem in 3D-Ansicht
- Fig. 2
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem in Seitenansicht in Höhe H1 (ohne Aufnahmeelemente
A)
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem in Seitenansicht in Höhe H2 (ohne Aufnahmeelemente
A)
- Fig. 4
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem in Seitenansicht in geneigter und vollständig
teleskopierter Darstellung (ohne Aufnahmeelemente A)
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem als Übersichtszeichnung für den Patientenbeladungs-
bzw. Entladevorgang
- Fig. 6
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 1
- Fig. 7
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 2
- Fig. 8
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 3
- Fig. 9
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 4
- Fig. 10
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 5
- Fig. 11
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 6
- Fig. 12
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 7
- Fig. 13
- ein erfindungsgemäßes Tragenverladesystem Beladung Schritt 8
[0022] In Fig. 1 bis 4 ist eine beispielhafte Darstellung des erfindungsgemäßen Tragenverladesystems
T in verschiedenen Zuständen dargestellt sowie in den Fig. 5 und 11 ein entsprechender
Krankentransportwagen. Das Tragenverladesystem T umfasst als wesentliche Elemente
eine Positioniereinrichtung P und eine teleskopierbare Zentraleinheit Z und kann z.
B. auf einem Krankentransportwagen (siehe Fig. 5) angeordnet sein.
[0023] Die Zentraleinheit Z beinhaltet die Aufnahmeelemente A für die Patiententrage, Führungsbahn
F für die Bewegung der Aufnahmeelemente A in Längsrichtung sowie die Teleskopiereinrichtung
TP.
Die Teleskopiereinrichtung TP besteht, wie im Beispiel in Fig. 4 bei vollständiger
Teleskopierung der Zentraleinheit Z zu sehen, aus den beiden Teleskopelementen TE,
sowie dem äußeren Rahmen R der Zentraleinheit Z, der ein weiteres Teleskopelement
bildet.
[0024] Die Positioniereinrichtung P beinhaltet die unabhängig voneinander bewegbaren und
sich frei kreuzende Streben S1, S2. Wie man insbesondere aus der Fig. 1 erkennt, sind
die sich frei kreuzenden Streben nicht miteinander verbunden und weisen in der gezeigten
Ausführung zu jeder der beiden Streben S1, S2 jeweils eine parallele Strebe auf. Im
Folgenden werden zwei parallele Streben zusammen mit S1 bzw. S2 bezeichnet.
[0025] Die beiden unabhängigen Streben S1, S2 sind mit der Zentraleinheit Z drehbar verbunden
(siehe Fig. 2, 3, 4). Ein Betätigungssystem umfasst die Bewegungseinheiten B1, B2,
wobei die konkrete Ausführung im dargestellten Beispiel eine Bewegung der Streben
S1, S2 über 3 Aktuatoren, zwei Aktuatoren an der Strebe S1 und ein Aktuator an der
Strebe S2, zeigt. Zumindest erfordert jede unabhängige Strebe (bzw.paralleles Strebenpaar)
S1, S2 einen Aktuator, so dass zumindest 2 Aktuatoren die Bewegungseinheiten B1, B2
bilden. Der Aktuator kann beispielsweise wie in Fig. 2, 3, 4 als linearer Hubzylinder
ausgeführt sein, wobei dieser einen Kolben mit Zylinderauge aufweist.
[0026] Die Befestigung der Streben S1, S2 und Bewegungseinheiten B1, B2 erfolgt typischerweise
auf der Fahrzeugstruktur. Das untere Ende der Strebe S2 (siehe Fig. 2, 3, 4), das
nicht mit der Zentraleinheit Z verbunden ist und sich auf der Beladeöffnungsnahen
Seite der Positioniereinrichtung P befindet, wird drehbar gelagert auf der Fahrzeugstruktur
montiert.
Das untere Ende der Strebe S1 (siehe Fig. 2, 3, 4), das nicht mit der Zentraleinheit
Z verbunden ist und sich auf der Beladungsöffnungsfernen Seite befindet, wird wie
im Beispiel gezeigt, drehbar am Zylinderauge der Bewegungseinheit B1 montiert, und
ist somit linear beweglich d.h. das untere Ende der Strebe S1 wird linear in Bewegungsrichtung
des Hubzylinders bewegt (siehe Hubänderung von B1 in Fig. 2 und 3). Die Aktuatoren
sind bei der Bewegungseinheit B1 fest mit der Fahrzeugstruktur bzw. bei der Bewegungseinheit
B2 ist der Aktuator drehbar gelagert mit dieser verbunden, wobei sich der Winkel zwischen
der Längsachse des Aktuator und der Längsachse des Fahrzeugs während der Bewegung
verändert (siehe Position von B2 in Fig. 2 und 3).
[0027] Fig. 2 bis 4 zeigen eine schematische Darstellung der Bewegungs- und Teleskopierzustände
des Tragenverladesystems T in Seitansicht, orthogonal zur Hub- und Teleskopierrichtung
der Zentraleinheit Z. Die Positioniereinrichtung P verändert durch Steuerung der Bewegungseinheiten
B1, B2, sichtbar an der Änderung des Aktuatorenhubs und der Position der Zylinderaugen,
die Auslenkung der Streben S1, S2 in Bezug auf Höhe und Neigung der Zentraleinheit
Z, wodurch sich die Höhenänderung von H1 auf H2 entsprechend H2 = H1 + ΔX in den Fig.
2, 3 ergibt.
Man erkennt hierbei, dass sich der projezierte fiktive Kreuzungspunkt der Streben
S1, S2, bei der Darstellung der Bewegungsabläufe in den Fig. 2 - 4 entsprechend verschiebt,
von Fig. 2 zu Fig. 3 nach oben wandert und schließlich bei Fig. 4 sich nach rechts
unten im Bild bewegt hat, somit sich also in der Ebene frei bewegen kann, was einen
erheblichen Vorteil im Vergleich zu einem Scherentisch darstellt, der nur einen Freiheitsgrad
entlang seiner Bewegungsachse umfasst.
[0028] Fig. 4 zeigt eine mögliche Aufnahmeposition für die Patiententrage PT, die die vollständig
teleskopierte Zentraleinheit Z mit den Teleskopelementen TE zeigt, wobei der Winkel
Alpha α die Neigung der Zentraleinheit Z in Bezug auf die Längsachse des Transportmittels
angibt, der durch entsprechende Steuerung der Bewegungseinheiten B1, B2 in jeder Position
der Zentraleinheit individuell einstellbar ist.
Zudem sieht man die drehbaren Befestigungspunkte BP der Streben S1, S2 an der Zentraleinheitsstruktur
angedeutet, sowie die Lagerungspunkte bzw. Drehpunkte für die Bewegungseinheiten B1,
B2, die in diesem Beispiel als Aktuatoren dargestellt sind. Die Streben S1, S2 sind
in Längsrichtung an verschiedenen Stellen an der Zentraleinheit Z, auf der nahen und
weiter entfernten Seite bezogen auf die Beladeöffnung, drehbar angebracht.
[0029] Ein typischer Wert für den Beladewinkel Alpha α liegt bei 16°, jedoch können Winkel
von 0° bis an die technischen Grenzen in positiver und negativer Drehrichtung angefahren
werden, wobei nur positive Winkel eine praktische Relevanz für die Beladung haben,
da diese eine Reduzierung der Übergabehöhe des Verladevorgangs bewirken. Bei zu großen
Winkeln besteht zudem die Gefahr, dass der Patient von der Trage abrutscht.
[0030] Die Fig. 5 bis 13 zeigen exemplarisch einen Beladeablauf zur Erläuterung der Erfindung
und deren Funktion aufgeteilt in eine Auswahl von 8 Schritten.
[0031] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts von einem 4-Tragen-Krankentransportwagen
beim Aufsetz- oder Entladevorgang der Patiententrage PT, wobei grobe Umrisse des Fahrzeugtransportraums
Fz skizziert sind und 4 Tragenaufnahmen TA mit einer entsprechenden Führung FA im
Transportraum zu erkennen sind.
[0032] Die Erfindung und deren Funktion wird am Beispiel der Beladung beschrieben, wobei
die Fig. 6 bis 13 den Beladevorgang aufgeteilt in repräsentative Schritte zeigen.
Dieser Vorgang folgt auf die Vorbereitungsphase, gemäß Fig. 1 bis 4, in der das Tragenverladesystem
T, in die Aufnahmeposition durch Neigung und Teleskopierung der Zentraleinheit Z verfahren
wird.
[0033] Die Aufnahmeelemente A sind einzeln und frei aus der Führung FT bzw. F der Zentraleinheit
Z zu entnehmen oder einzusetzen (ähnlich wie in einem Magazin einlegt bzw. innerhalb
dessen bewegt werden). Für die Patientenaufnahme werden die Aufnahmeelemente in die
entsprechenden Führungen FT gesetzt und das obere Aufnahmeelement A entlang der Führungsbahn
F zum unteren Ende hin, der zum Boden näheren und zugeneigten Seite, verschoben. Nach
Durchführung der genannten Schritte, wobei deren Sequenz variabel ausgeführt werden
kann, ist das Tragenverladesystem T für die Aufnahme der Patiententrage PT in der
Aufsetzphase vorbereitet.
[0034] Schritt 1 gemäß Fig. 6 zeigt die Positionierung des System auf einen Aufnahmewinkel
Alpha α, wobei dieser Winkel die Übergabe bzw. Aufnahmehöhe bedingt, wobei die Zentraleinheit
Z vollständig teleskopiert ist und die Positionierung des oberen Aufnahmeelements
A in die Aufnahmeposition für die Aufnahme der Patiententrage PT erfolgt ist. Fig.
5, 6 zeigt die Patiententrage PT, wobei deren kopfseitige Tragenfüße TF bereits in
das obere Aufnahmeelement A eingesetzt sind, zweckmäßiger Weise beinhaltet das Aufnahmeelement
A eine Verriegelung. Die genannten Verriegelungen der Tragenfüße TF dienen der Erhöhung
der Sicherheit, sind aber keine Voraussetzung für die erfindungsgemäße Umsetzung des
Tragenverladesystems T.
[0035] Anschließend folgt Schritt 2 das Hochschieben des Aufnahmeelements A, entlang der
Führungsbahn F, diese kann z.B. als C-Schiene gestaltet sein, mit dem Patienten bis
in die obere Endposition. In dieser Position werden die fußseitigen Tragenfüße TF
in das untere noch freie Aufnahmeelement A, das sich in der Führung FT befindet, abgesetzt
und zweckmäßigerweise verriegelt. Die nun erreichte Position zeigt Fig. 7.
[0036] In Schritt 3 wird die vollständige Teleskopierung der Zentraleinheit Z bis zu einer
Zwischenposition, nach deren Erreichen die Änderung der Neigung in die Horizontale
durch Bewegung der Streben S1, S2 erfolgt, reduziert. Dies wird in Fig. 8 durch den
vollständigen Einschub von einem der Teleskopelemente TE erreicht. Diese Zwischenposition
kann gemäß den jeweiligen Erfordernissen beliebig zwischen der Grundposition (unteleskopiert)
und der vollständigen Teleskopierung vorgesehen werden. Auch wenn eine komplette Rücknahme
der Teleskopierung der Zentraleinheit Z ohne Zwischenposition in einem Schritt möglich
wäre, erfolgt die Einbringung des Patienten aus ergonomischen Gründen wie dargestellt
vorteilhaft über die Zwischenposition.
[0037] Die Einbringung der Zentraleinheit Z, unabhängig davon, ob sich eine Patiententrage
PT wie oben beschrieben auf dieser befindet, erfolgt händisch durch eine Schiebebewegung
in das Fahrzeug bis zum Erreichen der Zwischenposition. Dabei kann bei Bedarf der
Winkel Alpha α der Zentraleinheit Z zum leichteren Verschieben reduziert werden. Die
Krafteinleitung für die Schiebebewegung erfolgt entweder über den Rahmen der Zentraleinheit
Z oder über die Patiententrage PT.
[0038] Eine komplette Rücknahme des Neigungswinkel Alpha α erfolgt in Schritt 4 (Fig. 9),
sofern nicht bereits in Schritt 3 erledigt, dies führt zu einer horizontalen Ausrichtung
Alpha α = 0° der Zentraleinheit Z. Anschließend erfolgt das Einschieben (Schritt 5)
der verbliebenen Teleskopierung, wobei sich nun alle Teleskopelemente TE innerhalb
der Zentraleinheit Z befinden, gemäß Fig. 10. Zweckmäßig beinhaltet die Teleskopiereinrichtung
TP Verriegelungen.
[0039] In Fig. 11 gemäß Schritt 6 erfolgt die vertikale Positionierung des Tragenverladesystems
T auf die gewünschte Übergabehöhe der Tragenaufnahme TA. Wie man in Fig. 5 erkennt,
sind 4 Tragenaufnahmen TA auf zwei verschiedenen Ebenen vorhanden. Nach Erreichen
der Übergabehöhe und Lösen der zweckmäßigen Verriegelungen der Aufnahmeelemente A
erfolgt eine laterale Bewegung der Aufnahmeelemente A entlang der Führung FT in Richtung
der Tragenaufnahme TA gemäß Fig. 12a, 12b (Schritt 7), wobei die Tragenaufnahme TA
zweckmäßig Führungen FA (z.B. Schienen) für die Aufnahmeelemente A enthält.
Nach Verschieben des Patienten entlang der Führungen FT, FA gemäß den Pfeilen von
Fig. 12a, 12b in die Endposition gemäß Fig. 13, erfolgt eine zweckmäßige Verriegelung
der Aufnahmeelemente A. Dies stellt die Transportposition dar, in der der Weitertransport
mit dem Krankentransportwagen möglich ist.
[0040] Der Entladevorgang ist entsprechend in umgekehrter Reihenfolge der Schritte 1 bis
8 durchzuführen. Für die weitere Beladung mit Patienten ist für jede weitere Patiententrage
PT ein neues Paar an Aufnahmeelementen A in die Zentraleinheit Z einzusetzen, sinngemäß
beim Entladevorgang zu entnehmen, anschließend wird wie oben beschrieben verfahren.
Die Lagerung der Aufnahmeelemente A erfolgt vorteilhaft innerhalb des Transportfahrzeugs.
Die Befestigung des Tragenverladesystems T im entsprechenden Transportmittel z.B.
im Fahrzeugraum, Nutzraum, Container, mobilen Shelter, LKW-Pritsche etc., erfolgt
in einer dem Fachmann bekannten Verbindungsmethode z.B. durch direkte Verschraubung
mit der Transportmittelstruktur oder indirekt bei Nutzung eines entsprechenden Adapters,
so dass dieser Punkt nicht näher beschrieben ist.
[0041] Die klappbaren Tragenaufnahmen TA sind derart im Fahrzeug anzubringen, dass eine
Übergabe der Aufnahmeelemente auf dem entsprechenden Übergabeniveau sichergestellt
wird, wobei hier eine entsprechende Führung bzw. Verriegelung auf der Tragenaufnahme
zweckdienlich ist. Eine Befestigung der Tragenaufnahme im Fahrzeug, sowie etwaige
Absenkungsvarianten, sind im Detail nicht beschrieben und sind fachmännisch für die
Verwendung des Tragenverladesystem T auszuführen.
1. Tragenverladesystem (T) zum schnellen Verladen von zumindest einer Patiententrage
(PT) in einer engen Transportumgebung mit folgenden Merkmalen:
- einer teleskopierbaren Zentraleinheit (Z) zur Aufnahme der Patiententrage (PT),
- einer auf die Zentraleinheit (Z) wirkende Positioniereinrichtung (P), die eine Höhenänderung
sowie eine Änderung der Neigung (α) der Zentraleinheit (Z) bewirken kann,
dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung (P) mindestens zwei bewegbare, sich frei kreuzende und
nicht miteinander verbundene Streben (S1, S2) umfasst, die mit der Zentraleinheit
(Z) angelenkt verbunden sind, wobei die Streben (S1, S2) unabhängig voneinander bewegbar
sind.
2. Tragenverladesystem (T) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strebe mit linear beweglichem Ende ausgeführt ist.
3. Tragenverladesystem (T) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentraleinheit (Z) Aufnahmeelemente (A) für die Patiententrage (PT) enthält,
wobei die Aufnahmeelemente (A) eine laterale Bewegung der Patiententrage (PT) ermöglichen.
4. Tragenverladesystem (T) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentraleinheit (Z) für die Aufnahmeelemente (A) eine Führung (FT) für die laterale
Bewegung aufweist.
5. Tragenverladesystem (T) einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentraleinheit (Z) für die Aufnahmeelemente (A) eine Führungsbahn (F) für die
Bewegung in Längsrichtung enthält.
6. Tragenverladesystem einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeelement (A) einen Verriegelungsmechanismus für die Tragenfüße umfasst.
7. Tragenverladesystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeelemente (A) frei aus ihrer Führung (F, FT) entnommen werden können.
8. Tragenverladesystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bewegung der Positioniereinrichtung (P) Aktuatoren als Bewegungseinheiten (B1,
B2) vorhanden sind.
9. Tragenverladesystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung (P) eine kombinierte Hub- und Kippbewegung der Plattform
über die Querachse ermöglicht, wobei die Höhe und die Neigung individuell geregelt
werden können.
10. Krankentransportwagen mit
- Tragenverladesystem (T) nach einem der Ansprüche 1 - 9,
- mehreren Tragenaufnahmen (TA) zur Lagerung einer Patiententrage PT,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragenaufnahme (TA) Führungsbahnen (FA) für die Aufnahmeelemente (A) aufweisen.
11. Krankentransportwagen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeelemente (A) lateral entlang der Führung (FT) des Tragenverladesystems
(T) auf die Führungsbahn (FA) bewegt werden können.
12. Krankentransportwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragenaufnahme (TA) Verriegelungen für die Aufnahmeelemente (A) aufweist, um
die Patiententrage in ihrer Endposition zu sichern.