[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Strangfangvorrichtung an einer eine endlose Substratbahn,
insbesondere eine Bedruckstoffbahn verarbeitende Maschine. Dies kann insbesondere
eine faktisch endlose Bedruckstoffbahn verarbeitende Rollendruckmaschine zum Auffangen
von nicht mehr im Falzaufbau ausreichend geführten Strängen beziehungsweise Teilbahnen
sein.
[0002] Bei einer ein bahnförmiges Substrat verarbeitenden Maschinen, wie beispielsweise
eine faktisch endlose Bedruckstoffbahn verarbeitende Rollendruckmaschine, wird die
vollbreite Papierbahn bedruckt. Um die bedruckte vollbreite Bahn mit Bahnbreiten bis
zu ca. drei Metern im Offsetdruck und bis zu über vier Metern im Tiefdruck zu sinnvollen
Produkten verarbeiten zu können, wird die Bedruckstoffbahn nach dem Bedrucken zumeist
in Stränge aufgeteilt. Anstelle des Begriffes Strang wird teilweise auch der Begriff
Teilbahn verwendet. Diese Stränge werden über einen sogenannten Falzaufbau, welcher
teilweise auch als Wendeeinheit bezeichnet wird, zueinander ausgerichtet. Die zu einem
Falzprodukt gehörigen Stränge, welche üblicherweise in das selbe Falzwerk geführt
werden, werden im Falzaufbau ganz oder teilweise übereinander angeordnet und ausgerichtet,
bevor die zu einem Strangbündel gehörigen übereinander liegenden Stränge einem Falzwerk
zugeführt werden. Vor dem Einlauf der Stränge in ein Falzwerk können diese optional
über einen Falztrichter zum Ausbilden eines Längsfalzes geführt werden.
Im Falzaufbau durchläuft somit nahezu jeder Strang mindestens eine Winkel- oder Versatzstange,
durchläuft in der Regel mindestens eine Strangzugwalze, und wird zumeist über sogenannte
Registerwalzen, gegebenenfalls sogar über zusätzliche Warenbahnregler zur lagerichtigen
Ausrichtung in Bedruckstoffrichtung und quer dazu geführt.
[0003] Aufgrund dieser vielfältigen Strangführungsmöglichkeiten ist es somit möglich, dass
ein einzelner Strang reißt, so dass die Spannung mindestens in diesem Strang unterbrochen
ist, was entweder zu Wicklern insbesondere an Zugwalzen führt oder aber Brüche weiterer
Stränge verursacht.
[0004] Das Risiko von Bahn- oder Strangbrüchen kann auch bei perfekter Bahnführung und Maschinensteuerung
nicht ausgeschlossen werden, da die Bedruckstoffqualität sowohl in Längsrichtung der
Bahn als auch quer dazu Schwankungen unterliegen kann oder beispielsweise Bedruckstoffrollen
während des Transportes beschädigt werden können. Derartige Schwachstellen oder mechanische
Beschädigung insbesondere im Randbereich einer Bahn oder eines Stranges erhöhen das
Risiko eines Bahn- bzw. Strangbruches erheblich.
[0005] Insbesondere bei modernen, schnelllaufenden Druckmaschinen mit Produktionsgeschwindigkeiten
von bis zu mehr als 17 Metern pro Sekunde fallen bei einem Strangbruch erhebliche
Mengen an Papier an, so dass das Risiko weiterer Strangbrüche durch ungeführte nachgeförderte
Stränge erheblich steigt, insbesondere wenn im Falle eines Strangbruches der Strang
in Bedruckstoffrichtung gesehen hinterhalb der Bruchstelle weitergefördert wird und
in Bereiche des Falzaufbaus oder des Falzwerkes eindringen kann.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind zur Vermeidung von Wicklern oder Papierstaus zum einen
sogenannte Fangvorrichtungen bekannt, bei denen die Bahn oder theoretisch auch der
Strang durch eine oder an einer potentiellen Klemmstelle bestehend beispielsweise
auch zwei rotierenden, zueinander abgestellten Walzen geführt wird. Im Falle eines
detektierten Bahn- bzw. theoretisch auch Strangbruches, wird die Fangvorrichtung aktiviert,
so dass die immer rotierenden Walzen angestellt werden und die nachlaufende Bahn oder
den nachlaufenden Strang zur Vermeidung von Wicklern oder Stopfern aufwickeln.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind auch Verfahren bekannt, bei welchen bei Detektion
eines Bahn- und/oder Strangbruches mittels Bahn- bzw. Strangbruchsensoren nicht nur
eine Fangvorrichtung ausgelöst wird, sondern zeitgleich werden auch an verschiedenen
Stellen in der eine Bedruckstoffbahn verarbeitende Maschine angebrachte Abschlagvorrichtungen
aktiviert und die Maschine im sogenannten Sicher-Halt-Modus schnellstmöglich gestoppt,
so dass nur noch eine relativ begrenzte Menge des Substrates in die jeweiligen Komponenten
oder Wickler-gefährdeten Bereiche wie beispielsweise Zugwalzen gefördert wird.
[0008] Dieser Stand der Technik weist jedoch vielfältige Nachteile auf. So benötigen beispielsweise
derartige Fangvorrichtungen, welche auch als Rücklaufsicherung bezeichnet werden,
einen relativ großen mechanischen Bauraum. Zudem sind diese mechanisch relativ aufwändig
gestaltet, da diese beispielsweise mindestens einen Antrieb benötigen und müssen zur
Sicherstellung einer extrem kurzen Reaktionszeit permanent beim Betrieb der Maschine
angetrieben werden. Dieser hohe mechanische und steuerungstechnische Aufwand resultiert
auch in hohen Investitionskosten.
[0009] Darüber hinaus weisen Sicherungseinrichtungen wie Abschlagvorrichtungen den Nachteil
auf, dass bis zum Halt der Maschine aufgrund der hohen Produktionsgeschwindigkeiten
immer noch hohe Mengen des Bedruckstoffes in die verschiedenen Komponenten der Maschine
gefördert werden, was zu einem relativ hohen Stopperrisiko führt.
Insbesondere ist bei den bekannten Lösungen von Nachteil, dass nach einem Bahn- bzw.
Strangbruch und dem daraus resultierenden Abschlagen und/oder Stoppen der Anlage sowohl
die Bedruckstoffbahn als auch die Stränge wieder komplett eingezogen werden müssen.
Bei Anlagen mit einer großen Bedruckstoffbreite und somit einer hohen Anzahl von Strängen
führt dies zu relativ langen Stillstandszeiten und langen Produktionsausfällen der
Anlage.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zu schaffen, mit welcher zum
einen das Stopperrisiko im Falle eines Strangbruches vermieden oder mindestens minimiert
wird und gleichzeitig der Aufwand zum Einziehen des einen oder der mehreren Stränge
minimiert wird.
[0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß derart gelöst, dass als Fangvorrichtung eine wannenförmige
Auffangwanne vorzugsweise in Bahnlaufrichtung gesehen an oder nach einer Zugeinrichtung
angebracht ist, in welcher der nachlaufende Rest eines gebrochenen Stranges einläuft,
ohne andere Stränge oder Bedruckstoff fördernde Komponenten berühren und somit schädigen
zu können.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Funktionselements sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0013] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass lange Rüstzeiten deshalb aus Strangbrüchen
resultieren, da zum einen der nachgeförderte Strang, welcher nicht mehr in der vorgesehenen
Strangführung läuft, in andere Bahn- und/oder Strang-führende Komponenten gefördert
wird, und dadurch Bahn- und/oder Strangbrüche, Wickler etc. verursacht.
Zum anderen wird zur Vermeidung des Nachförderns hoher Bedruckstoffmengen im Falle
eines Strangbruches eine oder mehrere Bahn- und/oder Strang-Trennvorrichtungen aktiviert.
Allerdings wird durch das Abschlagen der Bahn und/oder der Stränge der gesamte Bedruckstoff
faktisch aus der Maschine genommen, so dass zur Wiederaufnahme der Produktion in der
Regel ein gesamtes Einziehen aller Bahnen und Stränge erforderlich ist.
[0014] Insofern beruht die Erfindung darauf, bei einem Strangbruch den nachgeförderten Strang,
welcher aufgrund des Zusammenbruchs der Strangspannung insbesondere an einer Zugwalze
beliebig aus der jeweiligen Maschinenkomponente, insbesondere aus dem Falzaufbau gefördert
wird, aufzufangen und in einem räumlich abgetrennten Bereich zu isolieren, so dass
dieser nicht mehr in eine Komponente der Bahn-verarbeitenden Maschine gelangen kann.
[0015] Eine derartige räumliche Isolation des einlaufenden Stranges kann entweder durch
ein fest installiertes räumliches Gebilde in Form eines Käfigs oder beispielsweise
einer Gitterbox ausgeführt sein. Die Abtrennung muss in der Art ausgeführt sein, dass
diese für den einlaufenden Strang nicht durchdringbar ist.
Die Strangfangvorrichtung kann auch als wannenförmiges Gebilde ausgeführt sein, welches
an einer Strangzugwalze, vorzugsweise an einer bahnbreiten Strangzugwalze beginnt
oder diese mindestens in einer Projektion einschließt, um den nachlaufenden gebrochenen
Strang aufzunehmen. An der bahnbreiten Strangzugwalze ist die Anordnung deshalb besonders
vorteilhaft, da kurz vor der bahnbreiten Strangzugwalze die Bahn üblicherweise in
Stränge aufgeschnitten wird. Somit liegen auf der bahnbreiten Strangzugwalze alle
Stränge noch nebeneinander, so dass der nachlaufende, ungeführte Strang an dieser
Stelle am besten entnommen werden kann, zumal dies schwierig wird, sobald Stränge
übereinander angeordnet sind.
Vorzugsweise ist an der Strangzugwalze, an welcher die als räumlich isoliertes Gebilde
ausgeführte Strangfangvorrichtung angrenzt, ein Rakel angebracht, so dass hierdurch
vermieden wird, dass sich der nachfolgende Strang auf der Strangzugwalze fängt und
um diese aufgewickelt wird.
[0016] Die Strangfangvorrichtung kann entweder aus einer festen, nicht flexiblen Abtrennung
ausgeführt werden, wie beispielsweise aus Blech, Gittern etc. Die Strangfangvorrichtung
kann aber auch aus einem flexiblen Material ausgeführt sein, wie beispielsweise einem
festem Gewebe oder einer Plane. Es ist jedoch auch möglich, diese aus einem in einer
Dimension flexiblen Material wie einem aus Lamellen oder lamellenartigem Werkstoff
auszuführen.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel einer Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- Fig. 1
- Eine zur Verarbeitung einer Substratbahn geeignete Maschine am Beispiel einer Rollendruckmaschine
- Fig. 2
- Einen beispielhaften Falzaufbau einer Rollendruckmaschine
- Fig. 3
- Eine beispielhafte Ausgestaltung einer aufrollbaren Strangfangvorrichtung
- Fig. 4
- Eine beispielhafte Ausgestaltung einer Strangfangvorrichtung
[0018] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0019] Figur 1 zeigt eine Rollendruckmaschine 1, mit welcher eine Bedruckstoffbahn 10, also
ein bahnförmiges Substrat, verarbeitet wird. Das bahnförmige Substrat, nachfolgend
Bahn 10 genannt, wird hierbei von einer Rolle abgewickelt, die Bahn 10 wird nach Aufbau
einer Bahnspannung mittels den Druckeinheiten bedruckt, im Anschluss daran wird im
Bedarfsfall die Bedruckstoffbahn getrocknet und gegebenenfalls gekühlt, um anschließend
in den Falzaufbau 2 gefördert zu werden.
[0020] In Figur 1 ist beispielhaft eine Illustrations-Rollenoffset-Druckmaschine 1 mit horizontaler
Bahnführung im Bereich der Druckeinheiten dargestellt, die vorliegende Erfindung lässt
sich ebenso an Zeitungs-Rollenoffset-Druckmaschinen, an Rollen-Tiefdruckmaschinen,
an Rollen-Flexodruckmaschinen, an Rollen-Hochdruckmaschinen oder an Rollen-Digitaldruckmaschinen
umsetzen, d. h. die Erfindung ist an allen bekannten Druckmaschinen anwendbar, die
eine Bedruckstoffbahn 10 verdrucken.
[0021] Im Falzaufbau 2 oder auch Wendeeinheit genannt, wird die Bahn 10 in der Regel, jedoch
nicht zwingend, seitlich ausgerichtet, zumeist wird die Druckqualität überprüft, um
zumeist, insbesondere bei großen Bahnbreiten die Bahn 10 mittels einer Längsschneideinrichtung
6 in einzelne, zunächst nebeneinander liegende Stränge 11 aufzuteilen. Diese Stränge
11 werden zueinander in der für die jeweilige Produktion erforderliche Lage zueinander
ausgerichtet, so dass diese in der Regel übereinander angeordnet sind, um anschließend
einem Falzwerk 9 zugeführt zu werden.
[0022] Figur 2 zeigt beispielhaft einen typischen Falzaufbau 2 einer Illustrations-Rollenoffset-Druckmaschine
1, wobei die Erfindung von der Konfiguration eines Falzaufbaus 2 unabhängig ist.
[0023] In der in Figur 2 dargestellten Konfiguration eines Falzaufbaus 2 läuft die Bahn
10 links unten in den Falzaufbau 2 ein, durchläuft in der Regel verschiedene Sensoren
zur Erfassung und Regelung der Druckparameter, um anschließend in der Längsschneideinrichtung
6 in einzelne Stränge 11 aufgeteilt zu werden. Zumeist, jedoch nicht zwingend, werden
die noch immer quer zur Stranglaufrichtung 12 gesehen nebeneinander liegenden Stränge
11 auf eine bahnbreite Strangzugwalze 3-1 geführt, um in der Bahn 10 beziehungsweise
in den Strängen 11 die erforderliche Bahn- bzw. Strang-Spannung aufzubauen.
Diese bahnbreite Strangzugwalze 3-1 ist nicht zwingend erforderlich, anhand dieser
Walze kann auch lediglich eine Umlenkwalze, welche wegen der besonderen Verwendung
auch Aufteilwalze genannt wird, zum Einsatz kommen.
[0024] Bei dem in Figur 2 beispielhaft gezeigtem Falzaufbau 2 ist diese Aufteilwalze als
bahnbreite Umlenkwalze 4-1 ausgeführt, von welcher aus die Stränge 11 auf die verschiedenen,
in der Regel übereinander angeordneten Wendestangen 7 geführt werden, um durch diese
seitlich zueinander ausgerichtet werden zu können.
[0025] Alternativ ist auch eine Falzaufbaukonfiguration vorstellbar, bei welcher auf der
Aufteilwalze erst der Längsschnitt, d. h. die Aufteilung der Bahn 10 in einzelne Stränge
11 erfolgt.
[0026] Die nach den Wendestangen 7 in der Regel übereinander liegenden Stränge 11 werden
im Anschluss einem Falzwerk 9 zugeführt, welchem optional ein Falztrichter 8 zur Erzeugung
eines ersten Längsfalzes vorgelagert ist.
[0027] Reißt nun im Bereich nach der bahnbreiten Zugwalze 3-1 ein Strang 11, so wird der
in Stranglaufrichtung 12 vor dem Bruch liegende Bereich des Stranges zumeist noch
durch den Falzaufbau 2 gezogen bzw. mitgefördert, wenngleich aufgrund der nicht mehr
vorhandenen Strangspannung mindestens die Qualität der Strangführung beeinträchtigt
ist. Es besteht bei einem derartigen Vorfall auch immer das Risiko eines Wicklers
oder Papierstaus oder aber dem Bruch weiterer Stränge 11.
[0028] Es besteht jedoch eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass der in Stranglaufrichtung
12 vor dem Bruch liegende Teil des Stranges 11 ohne weitere Störungen durch den Falzaufbau
2 und in das Falzwerk 9 gefördert wird. In diesem Fall bleibt abhängig von der Lage
der Bruchstelle ein mehr oder weniger langer, in Stranglaufrichtung 12 gesehener hinter
der Bruchstelle liegender Strang 11 übrig, welcher zumeist keine Bahnspannung mehr
aufweist und somit in seiner Lage ungeführt ist. Ferner ist zu berücksichtigen, dass
dieser Strang 11 aufgrund der hohen Produktionsgeschwindigkeiten von modernen Rollendruckmaschinen
von bis zu 17,5 Metern pro Sekunde mit erheblicher Geschwindigkeit nachgefördert wird,
wodurch dieser Teil des Stranges 11 in kürzester Zeit und auch noch selbst nach einem
eingeleiteten Stopp der Druckmaschine 1 bis zum Stillstand dieser eine beträchtliche
Länge aufweist.
[0029] Um zu vermeiden, dass dieser gebrochene Strang 11 in andere Bahn- oder Strang-führende
Bereiche des Falzaufbaus 2 gelangt, und dort Wickler, Stopfer oder weitere Strangbrüche
und aus diesen resultierend womöglich einen Schaden an den Komponenten des Falzaufbaus
2 oder des Falzwerkes 9 verursacht, wird der nachlaufende Strang in einer Strangfangvorrichtung
20 aufgefangen, um dort räumlich isoliert zu werden und um damit zu vermeiden, dass
der nachgeförderte Strang 11 in andere Komponenten der Druckmaschine 1 gelangt.
Somit umfasst erfindungsgemäß die Strangfangvorrichtung 20 ein Behältnis 21. Dieses
Behältnis 21 muss lediglich in der Form ausgeführt sein, dass es einen oder mehrere
Stränge 11 zuverlässig zurückhält. Vorteilhafterweise ist das Behältnis 21 in der
Form ausgeführt, dass dieses auch bogenartige Strangabschnitte sicher zurückhalten
kann, da bei einem Bahn- oder Strangbruch auch bogenartige Stücke entstehen können.
[0030] Um das Zurückhalten von Strangstücken und/oder Bogen sicherzustellen, kann das Behältnis
aus einem durchgängigen Material wie beispielsweise einem Blech bestehen, es können
auch Materialien mit einer nicht geschlossenen Oberfläche wie beispielsweise Gitter,
Netze, Bleche mit Ausstanzungen oder ähnliches zum Einsatz kommen.
[0031] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Strangfangvorrichtung
20 bzw. das Behältnis 21 als wannenförmige Auffangvorrichtung 22 ausgebildet sein,
welche entsprechend den räumlichen Gegebenheiten im Falzaufbau 2 angepasst werden
kann. Hierbei kann die wannenförmige Auffangvorrichtung 22 an den seitlichen Stirnflächen
ebenfalls geschlossen ausgeführt sein. Da der oder die aufgefangenen Stränge 11 jedoch
in aller Regel sofort nach Eintritt in das Behältnis 21 oder in die wannenförmige
Auffangvorrichtung 22 zum Liegen kommen, können die Stirnseiten der wannenförmigen
Auffangvorrichtung 22 auch offen sein. Dies erleichtert insbesondere das Entfernen
der Strangreste, da diese dann beispielsweise mit einem Besen oder einer Stange aus
dem Behältnis 21 oder aus der wannenförmigen Auffangvorrichtung 22 herausgeschoben
werden können.
[0032] Die Strangfangvorrichtung 20 ist grundsätzlich im Falzaufbau 2 angeordnet und ist
dort vorteilhafterweise in Stranglaufrichtung 12 gesehen an oder nach einer Strangzugwalze
3 oder an oder nach einer Umlenkwalze 4 angeordnet. Somit kann das Behältnis 21 die
relevante Zugwalze 3 oder Umlenkwalze 4 einschließen - dies wird mit dem Begriff "an"
zum Ausdruck gebracht - oder kann dieser in Stranglaufrichtung nachgelagert angeordnet
sein.
[0033] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Strangfangvorrichtung 20 in einem Bereich
angeordnet, in welchem die Stränge 11, welche aus einer oder mehreren Bahnen 10 geschnitten
werden, in Stranglaufrichtung 12 gesehen quer nebeneinander angeordnet sind, da an
einer derartigen Stelle mit einer Auffangvorrichtung 22 alle nebeneinander liegenden,
das heißt, in der Regel alle aus einer Bahn 10 geschnittenen Stränge 11 mit nur einer
Auffangvorrichtung 22 aufgefangen werden können.
Somit erschließt es sich, warum bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung das Behältnis 21 oder die als wannenförmige Auffangvorrichtung 22 ausgebildete
Strangfangvorrichtung 20 in Stranglaufrichtung 12 gesehen an oder nach einer bahnbreiten
Zugwalze, insbesondere einer bahnbreiten Strangzugwalze 3-1 oder an oder nach einer
bahnbreiten Umlenkwalze 4-1 angeordnet ist, da an derartigen Walzen die aus einer
Bahn 10 geschnittenen Stränge 11 nebeneinander angeordnet sind, so dass mit einer
einzigen Strangfangvorrichtung 20 alle Stränge 11 einer Bahn 10 aufgefangen werden
können.
[0034] Um sicherzustellen, dass im Falle eines Strangbruches der nachlaufende Strang 11
in die Auffangvorrichtung 22 oder in das Behältnis 21 gefördert wird, umfasst in einer
ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Strangfangvorrichtung
20 auch ein Rakel 5, welches an die Strangzugwalze 3 oder Umlenkwalze 4 angestellt
ist, um ein Aufwickeln des gebrochenen und nachlaufenden Stranges 11 oder der Mehrzahl
an gebrochenen und nachlaufenden Strängen 11 sicher zu vermeiden, wie aus Figur 3
zu entnehmen ist. Hierbei kann es sich um ein Rakel 5 handeln, welches entweder in
axialer Erstreckung der Walze ganz oder teilweise gegen die Walzenoberfläche oder
in geringem Abstand hierzu angestellt ist, oder das Rakel greift in Nuten der Walze
ein, um auf diese Art ein Ablösen des nachlaufenden Stranges 11 von der Walze sicherzustellen.
[0035] Die in den Figuren 3 und 4 dargestellten Behältnisse 21 beziehungsweise die dargestellten
Auffangvorrichtungen 22 können entweder aus einem mechanisch stabilem und unnachgiebigem
Material wie beispielsweise Blech oder Gitter ausgeführt werden, diese können jedoch
auch aus einem flexiblem Material wie beispielsweise einem Gewebe, einer Plane oder
einem Netz hergestellt werden. Ein flexibles Material ist zum einen dahingehend völlig
ausreichend, als dass die exakte Form des Behältnisses 21 in aller Regel nicht von
Bedeutung ist, desweiteren passt sich ein Behältnis 21 aus einem flexiblen Material
selbständig gegebenenfalls vorhandenen Störkonturen wie beispielsweise Galerien oder
Geländern an, was insbesondere bei Nachrüstungen von Vorteil ist.
[0036] Alternativ hierzu kann das Behältnis 21 auch aus einem Material hergestellt werden,
welches in nur einer ersten Erstreckung, das heißt nur in einer Dimension flexibel
ist und in einer zweiten Erstreckung im Wesentlichen unflexibel oder in hohem Maße
unflexibel ist. Dies können beispielhaft aneinander gefügte Lamellen sein, die an
ihren Längskanten beweglich mit der benachbarten Lamelle verbunden sind, wie dies
beispielsweise von Rollladenprofilen oder Rollladen bekannt ist. Eine derartige Ausgestaltung
weist den Vorteil auf, dass das Behältnis 21 vorhandenen Störkonturen anpassbar ist,
dass aber dennoch in einer Dimension, vorzugsweise in axialer Erstreckung der Zugwalze
3 oder Umlenkwalze 4 und somit quer zur Stranglaufrichtung 12 eine mechanische Stabilität
gegeben ist.
[0037] Wie in Figur 3 dargestellt, kann mit einem flexiblen Material oder mit einem in nur
einer Dimension flexiblem Material die Erfindung in der Art ausgestaltet werden, als
dass die Auffangvorrichtung 22 aufrollbar ausgeführt ist. So ist mindestens an einem
Ende der Auffangvorrichtung 22 eine Aufwickelvorrichtung 23 angebracht, auf welcher
das Material der Auffangvorrichtung 22, entweder beispielsweise eine Plane, ein Gewebe,
ein Netz oder eine Art Rollladen, aufgewickelt werden kann. Somit kann mit geringem
Aufwand die Auffangvorrichtung 22 entfernt werden, um beispielsweise für Wartungs-
oder Reinigungsarbeiten oder aber einfach nur zum Einziehen einer Bahn oder von Strängen
in den Falzaufbau einen optimalen Zugang zu ermöglichen.
[0038] Wie in Figur 3 dargestellt, können hierbei auch zwei Aufwickelvorrichtungen 23 zum
Einsatz kommen, wobei an einer ersten Aufwickelvorrichtung 23-1 das Material der Auffangvorrichtung
22 aufgewickelt wird, und auf der zweiten Aufwickelvorrichtung 23-2 Gurte abgewickelt
werden, welche mit dem nicht aufgewickelten Ende des Material der Auffangvorrichtung
22 befestigt sind.
[0039] Durch derartige Gurte kann das Material der Auffangvorrichtung 22 wieder derart von
der ersten Aufwickelvorrichtung 23-1 abgewickelt werden, dass durch Aufwickeln der
Gurte die Auffangvorrichtung 22 wieder mit geringstem Personalaufwand in seiner ursprünglichen
Gestalt und in seiner vorgesehenen Form im Falzaufbau 2 ausgebildet ist. Die mindestens
eine Aufwickelvorrichtung 23 kann entweder manuell oder motorisch angetrieben werden.
[0040] Mit einem motorischen Antrieb der Aufwickelvorrichtung 23 lassen sich auch unterschiedliche
Automatisierungsschritte realisieren, so dass die Strangfangvorrichtung 20 bzw. Auffangvorrichtung
22 beispielsweise mittels eines Tastendruckes aus- oder einrollen lässt. Es ist beispielsweise
auch sinnvoll, das Ein- oder Ausrollen der Strangfangvorrichtung 20 oder der Auffangvorrichtung
22 an den Zustand der Maschine 1 zu koppeln, so dass beispielsweise während des Rüstbetriebes
der Maschine 1 die Strangfangvorrichtung 20 oder die Auffangvorrichtung automatisch
aufgewickelt wird, um in diesem Betriebszustand eine maximale Zugänglichkeit zu ermöglichen,
während im Produktionsmodus der Maschine 1 die Strangfangvorrichtung 20 beziehungsweise
die Auffangwanne 22 automatisch ausgerollt wird, um im Bedarfsfall gebrochene Stränge
11 auffangen zu können.
[0041] Zum einfacheren Aufwickeln und Abwickeln ist es auch möglich, das Material der Auffangvorrichtung
22 in nicht dargestellten Führungsschienen, welche in der Projektion einer Draufsicht
auf den Falzaufbau 2 parallel zur Stranglaufrichtung 12 verlaufen, zu führen.
[0042] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann, wenngleich in keiner der Figuren
dargestellt, das Behältnis 21 oder die Auffangvorrichtung 22 der Strangfangvorrichtung
aus dem Falzaufbau entnehmbar ausgeführt sein.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Maschine / Druckmaschine
- 2
- Falzaufbau
- 3
- Strangzugwalze
- 3-1
- bahnbreite Strangzugwalze
- 4
- Umlenkwalze
- 4-1
- bahnbreite Umlenkwalze
- 5
- Rakel
- 6
- Längsschneideinrichtung
- 7
- Wendestange
- 8
- Falztrichter
- 9
- Falzwerk
- 10
- Bedruckstoffbahn / Bahn
- 11
- Strang
- 12
- Stranglaufrichtung
- 20
- Strangfangvorrichtung
- 21
- Behältnis
- 22
- Auffangvorrichtung
- 23
- Aufwickelvorrichtung
- 23-1
- erste Aufwickelvorrichtung
- 23-2
- zweite Aufwickelvorrichtung
1. Strangfangvorrichtung (20) einer eine endlose Bedruckstoffbahn (10) verarbeitende
Maschine (1), insbesondere eine eine endlose Bedruckstoffbahn (10) verarbeitende Rollendruckmaschine
(1), zum Auffangen von einem oder mehreren gebrochenen und auslaufenden Strängen (11)
dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) ein einen Bogen oder Strang zurückhaltendes Behältnis
(21) umfasst.
2. Strangfangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (21) als eine wannenförmige Auffangvorrichtung (22) ausgebildet ist.
3. Strangfangvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (9) in einem Falzaufbau (2) angeordnet ist.
4. Strangfangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) an oder nach einer Strangzugwalze (3) oder an oder
nach einer Umlenkwalze (4) angeordnet ist.
5. Strangfangvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) an oder nach einer bahnbreiten Strangzugwalze (3-1)
oder an oder nach einer bahnbreiten Umlenkwalze (4-1) angeordnet ist.
6. Strangfangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) in Bereichen angeordnet ist, in denen die Stränge
(11) in einer Erstreckung senkrecht zu einer Stranglaufrichtung (12) nebeneinander
angeordnet sind.
7. Strangfangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) an der vorgelagerten Strangzugwalze (3) oder an der
vorgelagerten Umlenkwalze (4) ein Rakel (5) umfasst.
8. Strangfangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) aus einem flexiblen Material ausgeführt ist.
9. Strangfangvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) aus einem Material ausgeführt ist, welches in einer
ersten Erstreckung flexibel ist und in einer zweiten Erstreckung unflexibel ist.
10. Strangfangvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (21) oder die Auffangvorrichtung (22) aufrollbar ausgeführt ist.
11. Strangfangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strangfangvorrichtung (20) oder das Behältnis (21) entnehmbar ist.