[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungs-Vorrichtung zum zusätzlichen Sichern eines
Fundaments, welches ein in einen Betonkörper eingebautes Fundamenteinbauteil zur Aufnahme
des Bauwerks, insbesondere eines Turms einer Windenergieanlage (WEA) aufweist. Die
Erfindung betrifft ferner ein Fundament für ein solches Bauwerk, insbesondere einen
Turm einer Windenergieanlage mit einem Betonkörper und einem in den Betonkörper eingebauten
Fundamenteinbauteil, welches einen im Wesentlichen zylindrischen Grundkörper aufweist,
an dem sich wenigstens ein Ringflansch erstreckt, der als axiale Verankerung des Fundamenteinbauteils
in den Betonkörper dient, wobei das Fundamenteinbauteil mit seiner Zentralachse im
Wesentlichen vertikal ausgerichtet eingebaut ist. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Sichern eines Fundaments für ein Bauwerk, insbesondere einen Turm
einer Windenergieanlage.
[0002] Der Bedarf an Aufbau von Windenergieanlagen steigt, nicht zuletzt aufgrund der sogenannten
Energiewende, stetig. Dabei steigen sowohl die Turmhöhen als auch die Leistung der
Windenergieanlagen stetig an, wodurch auch die Anforderungen an Fundamente erhöht
werden. Die Fundamente müssen dabei nicht nur das hohe Gewicht aufnehmen, sondern
insbesondere auch dynamischen Belastungen standhalten. Der Kraftangriff durch den
Wind erfolgt in Nabenhöhe der Windenergieanlage und erzeugt ein Moment am Turmfuß.
Dieses Moment muss durch das Fundament aufgenommen werden. Gleichzeitig schwankt dieses
Moment mit Rotationen der Turbine, wodurch eine schwingende Belastung in dem Fundament
hervorgerufen wird.
[0003] Übliche Fundamente für Windenergieanlagen weisen ein Fundamenteinbauteil auf, welches
in einen Betonkörper eingegossen ist. Das Fundamenteinbauteil ist in der Regel aus
Stahl gebildet und der Beton ist mittels Stahlbewehrungen verstärkt. Das Fundamenteinbauteil
weist in der Regel einen im Wesentlichen zylindrischen oder rohrförmigen Grundkörper
auf, an dem sich zwei Ringflansche axial beabstandet voneinander erstrecken. Beide
Ringflansche werden in den Betonkörper eingebaut, und zwar so, dass die Zentralachse
des zylindrischen Grundkörpers im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Ein oberes
Ende des Fundamenteinbauteils liegt oberhalb der Oberfläche und weist einen Anschlussflansch
auf. An diesen Anschlussflansch wird der Turm der Windenergieanlage angeflanscht.
In der Regel wird zwischen den beiden Ringflanschen äußerlich um das Fundamenteinbauteil
ein Bewehrungskäfig vorgesehen. Der untere Ringflansch dient dann dazu die auftretenden
Momente (insb. auf der windzugewandten Seite) als Druckkräfte nach oben hin in den
Betonkörper einzuleiten, und der obere Ringflansch stützt sich von oben auf den darunterliegenden
Abschnitt des Betons ab. Eine übliche Belastungssituation ist in Fig. 1 gezeigt.
[0004] Aufgrund dieses Einbaus und der beschriebenen Belastung ergeben sich verschiedene
Probleme. Ein bekanntes Problem, das unmittelbar mit dem Einbau zusammenhängt, liegt
im Schrumpfen des Betons beim Abbinden begründet. Jeder Beton unterläuft beim Abbinden
einer, wenn auch geringen, Schrumpfung, sodass es in axialer Richtung entlang des
Fundamenteinbauteils zwischen den beiden Ringflanschen zu Kammern oder Spalten kommen
kann. Hierdurch können sich sowohl der untere Ringflansch nicht mehr ausreichend nach
oben hin und der obere Ringflansch nicht mehr ausreichend nach unten abstützen. Hierdurch
ist das Fundamenteinbauteil mit einem leichten Spiel ausgestattet, was zu einer Bewegung
des gesamten Bauwerks bei Belastung führt.
[0005] Weitere bekannte Probleme sind Rissbildungen aufgrund von Ermüdung, die teilweise
durch fehlerhaften Einbau (Bildung von Kavitäten) oder auch fehlerhafte Ausführung
von Betonfugen begünstigt werden.
[0006] Zur Behebung solcher Fehler, sind bereits verschiedene Konzepte bekannt. Beispielsweise
wird von
Bosse in dem Magazin "Erneuerbare Energien", Februar 2009, Seiten 24 bis 30, vorgeschlagen, das gesamte Bauwerk samt Fundamenteinbauteil mittels hydraulischer
Pressen anzuheben, und den oberen Ringflansch mit einem quellfähigen schnellabbindenden
Betonersatzsystem zu unterfüttern. Hohlräume sollten mit Kunstharzen, die mit hohem
Druck verpresst bei niedriger Viskosität in feinste Hohlräume gelangen können, verfüllt
werden. Nachteilig hieran allerdings ist, dass derartige Betonersatzsysteme in der
Regel auf einer Expansion durch Gasblaseneinschlüsse basieren, wodurch ein solches
Material eine nur geringe Druckfestigkeit aufweist, und nicht dauerfest ist. Durch
den Einsatz eines solchen Materials kann zwar eine kurzzeitige Verbesserung der Situation
erreicht werden, allerdings ist dies in der Regel nicht dauerhaft.
[0007] Ein ähnliches Sanierungskonzept ist von der Firma Vestas Wind System A/S bekannt.
Von dieser wird je nach Schadensart ein dreistufiges Verfahren vorgeschlagen. Zunächst
werden zum Fundamenteinbauteil schräg verlaufende Injektionsbohrungen sowohl radial
außerhalb als auch radial innerhalb des Fundamenteinbauteils vorgesehen, um Beton
zum unteren Flansch zu injizieren. Teilweise wird radial außerhalb des oberen Flansches
dieser freigelegt, und der Beton vollständig ausgetauscht. Schließlich können zusätzlich
am oberen Ringflansch, diesen weiter abstützend, zwischen der unteren Oberfläche des
Ringflansches und dem Betonkörper Hydraulikpressen zum Anheben des Turms vorgesehen
werden, die aber nur während der Reparaturdauer das Fundamenteinbauteil samt Bauwerk
auf Position halten und später nach Verfüllen mit Beton wieder ausgebaut werden. Dies
sind jedoch sehr aufwendige Verfahren, die zudem durch das Einbringen der Injektionsbohrungen
den Betonkörper zusätzlich schwächen.
[0008] Ferner haben alle bekannten Sanierungskonzepte gemein, dass diese erst eingesetzt
werden oder eingesetzt werden können, wenn der Schaden bereits eingetreten ist. Prophylaktisch
lassen sich diese Konzepte kaum oder gar nicht umsetzen.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Sicherungs-Vorrichtung, ein
Fundament und ein Verfahren der vorgenannten Art anzugeben, die sowohl prophylaktisch
als auch zur Sanierung von defekten Fundamenten genutzt werden kann und eine dauerhafte,
kostengünstige Lösung zur Sicherung der Sanierung eines Fundaments eines Bauwerks
bieten. Dabei soll insbesondere auf zusätzliches Einbringen von Beton oder Betonersatz
verzichtet werden.
[0010] Bei einer Sicherungsvorrichtung der eingangs genannten Art zum zusätzlichen Sichern
eines Fundaments wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, also
insbesondere durch wenigstens einen Sicherungskörper mit einem Befestigungsabschnitt
und einem Stützabschnitt, wobei der Befestigungsabschnitt zur Befestigung des Sicherungskörpers
an dem Fundamenteinbauteil ausgebildet ist und der Stützabschnitt zum Einleiten von
Fundamentkräften in einen vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt des Betonkörpers
ausgebildet ist.
[0011] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein Fundament dadurch zusätzlich
gesichert werden kann, indem Fundamentkräfte in durch das Fundamenteinbauteil selbst
nicht oder wenig belastete Bereiche eingeleitet werden. Es hat sich gezeigt, dass
der Bereich des Betonkörpers am stärksten belastet ist, der sich in axialer Richtung
oberbeziehungsweise unterhalb der Ringflansche des Fundamenteinbauteils oder direkt
benachbart erstreckt. Bereiche, die entfernt vom Fundamenteinbauteil liegen, sind
dagegen oft im Wesentlichen unbelastet. Daher bieten sich solche Abschnitte des Betonkörpers
an, um in diese zusätzlich wenigstens einen Teil der Fundamentkräfte einzuleiten.
[0012] Als entfernter Abschnitt des Betonkörpers im Sinne der Erfindung wird ein Abschnitt
verstanden, der sich um das Fundamenteinbauteil herum erstreckt, vorzugsweise radial
außerhalb, und axial benachbart zu etwaigen Ringflanschen oder anderen am Fundamenteinbauteil
vorhandenen Verankerungselementen angeordnet ist. Vorzugsweise ist der entfernte Abschnitt
etwa 10 cm bis 80 cm, bevorzugt 30 cm bis 60 cm, besonders bevorzugt etwa 40 cm in
radialer Richtung von einem Ringflansch oder einem anderen Verankerungselement des
Fundamenteinbauteils entfernt. Bevorzugt ist ein Durchmesser des entfernten Bereichs
etwa 1,3 bis 2,5 fach, insbesondere 1,5 bis 2,0 fach, besonders bevorzugt etwa 1,7
fach des Durchmessers des Fundamenteinbauteils. Dieses Maß kann auch abhängig sein
von der genauen Dimension einer Bewehrung im Beton, der Stützkräfte aufnehmen soll.
[0013] Besonders bevorzugt wird die Sicherungsvorrichtung als Sanierungsvorrichtung zum
Sanieren eines schadhaften Fundaments eingesetzt. Sind bei einem Fundament bereits
die oben beschriebenen Schäden aufgetreten, und haben sich beispielsweise Kavitäten
oder Spalten axial benachbart der Ringflansche des Fundamenteinbauteils gebildet,
wird die erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung vorzugsweise zum Sanieren eines derartigen
Fundaments eingesetzt. Dabei dient der Stützabschnitt bevorzugt zum Einleiten von
Fundamentkräften in einen vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt des Betonkörpers,
der intakt ist. Als intakter Abschnitt des Betonkörpers wird ein Abschnitt verstanden,
der noch keine oder keine wesentlichen Ermüdungserscheinungen hat, und in dem keine
fehlerhaften Betonfugen oder Risse vorhanden sind.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf den Einsatz bei Windenergieanlagen beschränkt, auch wenn
sie hier besonders vorteilhaft und auf wirtschaftliche Art und Weise eingesetzt werden
kann. Vielmehr kann eine erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung zum zusätzlichen Sichern
eines Fundaments auch bei ähnlichen Belastungssituationen ähnlichen Fundamenten, die
ein in einen Betonkörper eingebautes Fundamenteinbauteil aufweisen, eingesetzt werden.
Bauwerke, die an einem solchen Fundamenteinbauteil befestigt werden, umfassen etwa,
sind jedoch nicht beschränkt auf, Maschinen, insbesondere Abkantanlagen, Großmaschinen,
Pressen, Strommasten, Sendemasten, Brückenpfeiler, Gebäudepfeiler und dergleichen.
Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der Sicherungsvorrichtung bei dynamisch belasteten
Fundamenten. Der Betonkörper ist vorzugsweise als Stahlbetonkörper ausgebildet und
dazu ausgelegt, Fundamentkräfte aufzunehmen. Bevorzugt sind auch andere Betonarten,
wie etwa Spannbeton, faserverstärkter Beton, Textilbeton, Reaktionsbeton und Ähnliches.
[0015] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist ein maximaler Außendurchmesser des
Sicherungskörpers größer als ein maximaler Außendurchmesser des Fundamenteinbauteils.
Vorzugsweise ist ein maximaler Außendurchmesser des Sicherungskörpers größer als ein
maximaler Außendurchmesser eines oberen Ringflansches oder eines anderen Verankerungselement
des Fundamenteinbauteils. Vorzugweise ist der maximale Außendurchmesser des Sicherungskörpers
um wenigstens 5%, wenigstens 10%, wenigstens 15%, wenigstens 20% größer als der maximale
Außendurchmesser des Fundamenteinbauteils.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Sicherungskörper als Ringsegment
ausgebildet, insbesondere als Halb-, Drittel-, oder Viertelringsegment. Diese Ausführungsform
ist besonders bevorzugt, wenn das Fundamenteinbauteil eine zylindrische Grundform
hat. Bei einem rechteckigen Fundamenteinbauteil sind bevorzugt entsprechend winklige
Sicherungskörper vorgesehen. Das Gleiche gilt für Fundamenteinbauteile, die eine Polygongrundform
haben, beispielsweise sechseckig oder achteckig, bei denen entsprechend ebenso winklige
Sicherungskörper vorgesehen sind. Ist der Sicherungskörper als Ringsegment ausgebildet,
ist die Montage wesentlich vereinfacht. Beispielsweise ist der Sicherungskörper als
Halbringsegment ausgebildet. Bei einem solchen Fall werden vorzugsweise zwei Sicherungskörper
für die erfindungsgemäße Sicherungsvorrichtung verwendet, um gemeinsam einen vollständigen
Ring zu bilden, der äußerlich umfänglich an dem Fundamenteinbauteil mittels des Befestigungsabschnitts
des Sicherungskörpers befestigt wird.
[0017] Bevorzugt ist der Sicherungskörper im Wesentlichen eben ausgebildet. Vorzugsweise
ist der Sicherungskörper aus Blech, insbesondere Stahlblech gebildet. Dies ist eine
besonders einfache Möglichkeit, den Sicherungskörper herzustellen. Beispielsweise
ist ein Stahlblech mit 50 mm Stärke bevorzugt. Dies bietet eine ausreichende Kraft,
um Fundamente bei Windenergieanlagen zu sichern. Je nach Größe des Fundaments und
des an dem Fundamt befestigten Bauwerks sowie der Art der aufzunehmenden Kräfte, können
auch andere Blechstärken bevorzugt sein. Ist der Sicherungskörper im Wesentlichen
eben ausgebildet, ist seine Herstellung sowie sein Transport und seine Montage wesentlich
vereinfacht. Hierdurch können Kosten, verglichen mit üblichen Sicherungs- beziehungsweise
Sanierungskonzepten, reduziert werden.
[0018] In einer bevorzugten Weiterbildung weist der Befestigungsabschnitt eine erste Mehrzahl
an Durchgangslöchern zur Aufnahme von Befestigungsmitteln zur Befestigung des Sicherungskörpers
an dem Fundamenteinbauteil auf. Bevorzugt sind die Befestigungsmittel als Befestigungsschrauben
ausgebildet. Dies ist eine besonders einfache und auch nachträglich ohne großen Aufwand
anzubringende Befestigungsmöglichkeit für den Sicherungskörper. Dadurch ist es möglich,
an dem Fundamenteinbauteil korrespondierende Befestigungsmittel vorzusehen, insbesondere
Gewindebohrungen. Befestigungsschrauben bieten eine gewisse Elastizität, die beim
Einleiten von Fundamentkräften mittels des Sicherungskörpers von dem Fundamenteinbauteil
in einen von dem Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt des Betonkörpers vorteilhaft
wirken. Es kann auch bevorzugt sein, den Sicherungskörper mittels einer Schweißverbindung
an dem Fundamenteinbauteil anzubringen, allerdings hat eine Schweißverbindung den
Nachteil des Schweißverzugs des Materials, was sich bei dynamischer Belastung nachteilig
auswirken kann.
[0019] In einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, dass an dem Sicherungskörper wenigstens
eine Versteifungsstrebe angeordnet ist, die einen Kontaktabschnitt aufweist, der dazu
eingerichtet ist mit einem Abschnitt eines Fundamenteinbauteils und/oder einem daran
angeordneten Bauwerk in Anlage zu kommen. Durch die Anordnung der Versteifungsstrebe
am Sicherungskörper und deren Anlage an einem Abschnitt eines Fundamenteinbauteils
und/oder einem daran angeordneten Bauwerk entsteht eine versteifende Wirkung für den
Sicherungskörper. Die Versteifungsstrebe ist bevorzugt zum Abstützen des Sicherungskörpers
ausgebildet, um eingeleitete Fundamentkräfte wenigstens teilweise aufzunehmen. Die
versteifende Wirkung wird durch die Anordnung von mindestens einer Versteifungsstrebe
je Sicherungskörper erzielt, die zusätzlich durch die Anlage an einem Fundamenteinbauteil
und/oder einem daran angeordneten Bauwerk die Kräfte aufnimmt. Es kann ein ungewolltes
"hochbiegen" des Sicherungskörpers vermieden werden. Bevorzugt kommt der Kontaktabschnitt
mit einem äußeren Umfang eines Flansches, etwa einem Anschlussflansch des Fundamenteinbauteils
in Anlage. Ein solcher Flanschabschnitt ist aufgrund seiner radialen Ausdehnung besonders
zur Abstützung und Aufnahme von Kräften geeignet. Vorzugsweise sind dabei zwei oder
mehr, insbesondere fünf oder mehr Versteifungsstreben an einem Sicherungskörper angeordnet.
Es ist bevorzugt die Versteifungsstreben so vorzusehen, dass sie einen im Wesentlichen
gleichen Abstand zu einander haben. Bevorzugt erstreckt sich die Versteifungsstrebe
in einem eingebauten Zustand im Wesentlichen vertikal nach oben von dem Sicherungskörper.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Versteifungstrebe als Knotenblech
ausgebildet, welches sich im Wesentlichen senkrecht zu einer flächigen Ausdehnung
des Sicherungskörpers erstreckt. Das Knotenblech ist am Sicherungskörper fixiert,
vorzugsweise durch eine stoffschlüssige Verbindung, beispielsweise eine Schweißverbindung.
Das Knotenblech ist vornehmlich aus Stahl bevorzugt aus einem Stahlblech gebildet.
Die Flächen des Knotenblechs können als geschlossene oder wenigstens teilweise offene
Flächen mit Ausnehmungen und/oder Durchbrüchen gestaltet sein. Teilweise offene Flächen
haben den Vorteil eines geringeren Gewichts und Materialeinsparung.
[0021] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der
Stützabschnitt des Sicherungskörpers wenigstens eine Aufnahmeeinrichtung für eine
Stützeinrichtung aufweist. Die Stützeinrichtung ist vorzugsweise zum Abstützen des
Sicherungskörpers auf dem entfernten Abschnitt des Betonkörpers und zum Vorspannen
des Sicherungskörpers in eine vertikale Richtung ausgebildet. Die Stützeinrichtung
kann einteilig an dem Stützabschnitt des Sicherungskörpers vorgesehen sein, oder reversibel
lösbar mit diesem verbunden sein. Mittels der Stützeinrichtung ist eine besonders
bevorzugte Kopplung des Stützabschnitts mit dem Betonkörper erreicht. Ferner lässt
sich mittels der Stützeinrichtung eine gezielte Vorspannung des Stützabschnitts in
vertikale Richtung, das heißt eine Zugkraft auf das Fundamenteinbauteil vertikal nach
oben, also aus dem Betonkörper heraus, erreichen. Dies ist bevorzugt, um einen unteren
Ringflansch oder anderes unteres Verankerungselement, mit seiner axial nach oben gerichteten
Oberfläche gegen einen Abschnitt des Betonkörpers zu pressen, um so Spiel zu verringern
und eine Krafteinleitung in den Betonkörper zu erreichen, bei gleichzeitiger Verringerung
einer Bewegbarkeit des Fundamenteinbauteils relativ zum Betonkörper. Hierdurch ist
die Sicherheit des Fundaments insgesamt verbessert, und eine dauerhafte Befestigung
erreicht.
[0022] In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Aufnahmeeinrichtung für die Stützeinrichtung
eine zweite Mehrzahl an Durchgangslöchern auf. Die zweite Mehrzahl
[0023] Durchgangslöcher dient insbesondere dazu, die Stützeinrichtung wenigstens teilweise
aufzunehmen, um so eine kraft- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen der Stützeinrichtung
und dem Stützabschnitt des Sicherungskörpers herzustellen.
[0024] Weiterhin ist bevorzugt, dass bei einer oben beschriebenen Sicherungsvorrichtung
mit wenigstens einer Versteifungsstrebe der Kontaktabschnitt eine Stützeinrichtung
aufweist. Die Stützeinrichtung an dem Kontaktabschnitt der Versteifungsstrebe und
die Stützeinrichtung, die an der Aufnahmeeinrichtung des Stützkörpers angeordnet ist,
können identisch oder ähnlich sein und insbesondere gemäß einem der nachfolgenden
Aspekte ausgebildet sein.
[0025] In einer bevorzugten Variante weist die Stützeinrichtung wenigstens eine Druckschraube
mit einem Kugelteller auf. Vorzugsweise sind dabei die Durchgangslöcher der Aufnahmeeinrichtung
mit Innengewinden versehen, um die Druckschraube aufzunehmen. Der Kugelteller der
Druckschraube stützt sich bevorzugt direkt auf dem Betonkörper ab. Um eine Flächenpressung
zu reduzieren, kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Kugelteller und dem Betonkörper
ein oder mehrere zusätzliche Druckstücke vorgesehen sind. Derartige Druckstücke können
beispielsweise als Metallblech, insbesondere Stahlblech oder dergleichen, ausgebildet
sein und dienen dazu, die Flächenpressung zu reduzieren, um so eine Beschädigung des
Betonkörpers weitestgehend zu vermeiden. Durch den Kugelteller ist stets eine plane
Auflage auf dem Betonkörper oder dem Druckstück erreicht. Ein Kugelteller kann gewisse
Neigungen ausgleichen, was insbesondere bei einer dynamischen Belastung des Fundaments
vorteilhaft ist.
[0026] Zusätzlich oder alternativ weist die Stützeinrichtung wenigstens einen Hartgummikörper
auf. Ein solcher Hartgummikörper erstreckt sich vorzugsweise flächig entlang des gesamten
Stützabschnitts des Sicherungskörpers. Der Hartgummikörper ist dazu eingerichtet,
auf dem Betonkörper in dem vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt aufzuliegen.
Eine axiale Dicke des Hartgummikörpers kann so gewählt sein, dass das Fundamenteinbauteil
in vertikale Richtung nach oben belastet wird und so ein unterer Ringflansch oder
ein distal unterhalb des Erdbodens in dem Betonkörper angeordnetes Verankerungselement
mit seiner nach oben gerichteten Oberfläche gegen einen Abschnitt des Betonkörpers
gepresst wird. Ein Hartgummikörper hat ferner den Vorteil, dass er aufgrund der Elastizität
geringe Bewegungen zulässt und gleichzeitig schwingungsdämpfend wirkt. Es wird eine
zu große Flächenpressung am Betonkörper vermieden, und gleichzeitig kann eine Abdichtung
gegen Wassereintritt realisiert werden. Ferner ist ein Hartgummikörper ein kostengünstiges
Bauteil, wodurch sich die Sicherungsvorrichtung insgesamt kostengünstig herstellen
lässt.
[0027] Weiterhin ist bevorzugt, dass die Stützeinrichtung alternativ oder zusätzlich wenigstens
ein Federelement, insbesondere eine Tellerfeder, aufweist. Vorzugsweise weist die
Stützeinrichtung eine Mehrzahl an Tellerfedern auf. Mittels Tellerfedern ist auf besonders
einfache und kostengünstige Weise eine Vorspannung in vertikale Richtung des Sicherungskörpers
und somit des Fundamenteinbauteils erreichbar.
[0028] Bevorzugt ist darüberhinaus, dass die Stützeinrichtung zusätzlich oder alternativ
wenigstens einen Hydraulikzylinder aufweist. Vorzugsweise weist die Stützeinrichtung
eine Mehrzahl an Hydraulikzylindern auf. Mittels Hydraulikzylindern ist eine Vorspannung
in vertikale Richtung besonders gut einstellbar. Eine Hydraulikversorgung für die
Hydraulikzylinder kann beispielsweise im Inneren des Turmschafts der Windenergieanlage
untergebracht werden. Mittels Hydraulikzylindern kann auch eine nachträgliche Nachstellung
der Vorspannung bei Auftreten von Setzungserscheinungen oder dergleichen vorgesehen
werden.
[0029] Bevorzugt ist ferner, dass die Stützeinrichtung zusätzlich oder alternativ einen
Schwingungsdämpfer aufweist. Als Schwingungsdämpfer können beispielsweise solche eingesetzt
werden, die unter der Marke Schwingmetall® von der Firma ContiTech AG, Hannover, erhältlich
sind. Solche Schwingungsdämpfer lassen sich auf einfache Art und Weise mit dem Stützabschnitt
des Sicherungskörpers mittels einer Schraubverbindung verbinden, sind preiswert und
für solche Belastungen ausgelegt.
[0030] In einer bevorzugten Weiterbildung weist die Stützeinrichtung zusätzlich oder alternativ
wenigstens einen Maschinenfuß auf. Auch Maschinenfüße sind für solche Belastungen
ausgelegt und haben zudem dämpfende Eigenschaften. Sie lassen sich auf vorteilhafte
Weise im Stützabschnitt anordnen, um eine Anbindung des Sicherungskörpers an den Betonkörper
zu erreichen.
[0031] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Stützeinrichtung zusätzlich
oder alternativ wenigstens ein Spannkeilpaar auf. Ein solches Spannkeilpaar besteht
vorzugsweise aus zwei Spannkeilen, die im Querschnitt eine Form haben, die einem rechtwinkligen
Dreieck entspricht, und mit Ihren Seiten, die die Hypotenuse definieren, aneinander
anliegen. Mittels einer Spanneinrichtung, beispielsweise einer Spannschraube, sind
die beiden Spannkeile gegeneinander verspannbar und verschiebbar, sodass zwei Seitenflächen
des Spannkeilpaars, die sich im Wesentlichen parallel zur Spannrichtung erstrecken,
voneinander weg bewegbar sind. Wird das Spannkeilpaar so an dem Sicherungskörper vorgesehen,
dass eine der Oberflächen mit dem Stützabschnitt zusammenwirkt und die andere Oberfläche
an dem Betonkörper anliegt, kann mittels der Spannkeile eine Presskraft aufgebracht
werden, um so das Fundamenteinbauteil in eine vertikale Richtung zu belasten. Dies
ist eine maschinenbaulich einfache Lösung, die ebenfalls eine Nachstellung beziehungsweise
Nachjustierung ermöglicht und zudem eine kostengünstige Alternative zu Hydraulikzylindern
bietet.
[0032] In einer alternativen Weiterbildung ist der Stützabschnitt des Sicherungskörpers
dazu ausgebildet, unmittelbar auf dem vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt
des Betonkörpers aufzuliegen. Unmittelbar bedeutet hier, dass kein weiteres Zwischenelement
wie eine Stützeinrichtung, vorgesehen ist. Der Sicherungskörper liegt mit seinem Stützabschnitt
direkt auf dem Betonkörper auf, wobei in Kauf genommen wird, dass Verunreinigungen
oder Elemente einer Oberflächenvorbehandlung, wie beispielsweise Vergussmasse, an
dem Betonkörper vorhanden sind. Je nach Einsatzfall ist auch eine solche Ausgestaltung
der Sicherungsvorrichtung bevorzugt und besonders kostengünstig umsetzbar.
[0033] Die eingangs genannte Aufgabe wird in einem weiteren Aspekt der Erfindung bei einem
Fundament der eingangs genannten Art gelöst durch eine Sanierungsvorrichtung mit den
Merkmalen wenigstens einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen
einer Sicherungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung. Bezüglich der Vorteile
und bevorzugten Ausführungsformen wird vollumfänglich auf die obige Beschreibung Bezug
genommen.
[0034] Vorzugsweise weist das Fundamenteinbauteil wenigstens zwei axial beabstandet voneinander
angeordnete Ringflansche auf. Vorzugsweise weist der Betonkörper ferner eine Stahlbewehrung
auf, wenigstens axial zwischen den beiden Ringflanschen. Dadurch wird eine gute Verankerung
erreicht. Anstelle von Ringflanschen können auch andere Verankerungselemente vorgesehen
sein, beispielsweise unterbrochene Flansche, die ebenfalls unter den Begriff des Ringflansches
gefasst werden.
[0035] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform des Fundaments weist das Fundamenteinbauteil
axial beabstandet wenigstens zwei Ringflansche an dem Grundkörper auf, und der Sicherungskörper
ist an dem oberen der beiden Ringflansche befestigt. Hierdurch wird eine besonders
gute Sicherung des Fundaments erreicht. Der obere Ringflansch des Fundamenteinbauteils
wird im Wesentlichen von seiner nach unten gerichteten Oberfläche aus belastet. Er
ist in der Regel oberflächennah angeordnet und nur mit einer vergleichsweise dünnen
Betonschicht bedeckt, die zudem in der Regel keine Bewehrung aufweist. Der untere
Ringflansch hingegen ist unterhalb des Erdbodens in dem Betonkörper eingegossen und
etwa 1 bis 2 Meter von dem oberen Ringflansch beabstandet. Der untere Ringflansch
wird im Wesentlichen von seiner oberen Oberfläche aus belastet. Über der oberen Oberfläche
des unteren Ringflansches ist in der Regel eine Bewehrung angeordnet. Aus diesem Grund
ist es wesentlich einfacher, den Sicherungskörper am oberen Ringflansch zu befestigen.
Andererseits ist eine Befestigung des Sicherungskörpers am oberen Ringflansch auch
auf einfachere Art und Weise zu belasten, nämlich indem sich dieser mit dem Stützabschnitt
auf einer Oberfläche des Betonkörpers abstützt. Ein Einbau des Sicherungskörpers in
den Betonkörper ist nicht erforderlich. Es kann eine zusätzliche Abdeckung, insbesondere
zum Schutz der Verbindung zwischen dem Fundamenteinbauteil und dem Sicherungskörper,
vorgesehen sein, dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
[0036] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Fundaments weist der obere Ringflansch
eine Mehrzahl an Gewindebohrungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben auf. Mittels
dieser Gewindebohrungen ist der Sicherungskörper über den Befestigungsabschnitt an
dem Fundamenteinbauteil befestigbar. Bevorzugt sind insbesondere Sacklochbohrungen,
da diese einen gewissen Schutz gegen eindringendes Wasser bieten können und so zu
einer dauerhaften Lösung beitragen. Weiterhin sind Sacklochbohrungen einfacher einzubringen
als Durchgangsbohrungen, da weniger Material zerspant werden muss und sonst die Gefahr
besteht, dass das genutzte Bohrwerk vom darunterliegenden Beton beschädigt wird.
[0037] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Fundaments ist zwischen dem Stützabschnitt
und dem Betonkörper wenigstens ein Druckstück zur Übertragung von Fundamentkräften
von dem Stützabschnitt in den Betonkörper vorgesehen. Ein solches Druckstück ist vorzugsweise
als Metallplatte, insbesondere Stahlplatte ausgebildet, um eine Flächenpressung zwischen
dem Stützabschnitt und dem Betonkörper zu vermeiden oder zu verringern.
[0038] Bevorzugt ist das Druckstück mittels einer Vergussmasse im Wesentlichen horizontal
ausgerichtet an dem Betonkörper in dem vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt
des Betonkörpers befestigt. Als Vergussmasse kann jegliche Art geeigneter Vergussmasse,
wie etwa ein Harz, eingesetzt werden. Hierdurch lässt sich eine vorteilhafte Einleitung
von Stützkräften in den Betonkörper bewirken.
[0039] Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe bei einem
Verfahren der eingangs genannten Art zum Sichern eines Fundaments für ein Bauwerk,
insbesondere einen Turm einer Windenergieanlage, mit einem Betonkörper und einem in
dem Betonkörper eingebauten Fundamenteinbauteil, welches einen Grundkörper aufweist,
an dem sich wenigstens ein Ringflansch erstreckt, der als axiale Verankerung des Fundamenteinbauteils
in dem Betonkörper dient, und das Fundamenteinbauteil mit seiner Zentralachse im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet eingebaut ist, gelöst durch den Schritt: Abstützen des Fundamenteinbauteils
auf einem vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt des Betonkörpers. Der Grundkörper
ist vorzugsweise im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet.
[0040] Es soll verstanden werden, dass die Sicherungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung sowie das Fundament gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung und das Verfahren
gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung eine Vielzahl von gemeinsamen Aspekten und
bevorzugten Ausführungsformen aufweisen, wie sie insbesondere in den Unteransprüchen
niedergelegt sind. Insofern wird vollumfänglich auf die obige Beschreibung und die
darin dargestellten Vorteile verwiesen. Indem das Fundamenteinbauteil zusätzlich auf
einem vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt des Betonkörpers abgestützt wird,
wird eine verbesserte Sicherung erreicht und eine dauerhafte Haltbarkeit des Fundaments
erzielt. Der Begriff "entfernter Abschnitt" wird wie oben definiert verstanden.
[0041] Besonders bevorzugt ist das Verfahren als Sanierungs-Verfahren zum Sanieren eines
schadhaften Fundaments ausgebildet. Weist das Fundament Schäden, wie eingangs erläutert
aus, sind diese Schäden mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auf vorteilhafte
Weise behebbar. Ein Einbringen von zusätzlichem Beton oder Betonersatz zum Schließen
von Rissen oder Hohlräumen ist nicht erforderlich, die notwendige Stabilität wird
mittels des Abstützens des Fundamenteinbauteils auf dem vom Fundamenteinbauteil entfernten
Abschnitt des Betonkörpers erreicht. Hierdurch ist eine Sanierung wesentlich vereinfacht
und ohne großen Aufwand nachträglich durchführbar.
[0042] Gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel des Verfahrens weist dieses den
Schritt auf: Befestigen einer Sicherungsvorrichtung nach einer der vorstehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen einer Sicherungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt
der Erfindung. Die Sicherungsvorrichtung wird vorzugsweise an dem oberen Ringflansch
des Fundamenteinbauteils befestigt. Der Schritt des Abstützens des Fundamenteinbauteils
auf einem vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitt des Betonkörpers wird vorzugsweise
mittels der Sicherungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung bewirkt.
[0043] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens, wobei sich axial beabstandet
wenigstens zwei Ringflansche an dem Grundkörper erstrecken, weist das Verfahren den
Schritt auf: Pressen der oberen Oberfläche des unteren Ringflansches gegen einen Abschnitt
des Betonkörpers. Hierdurch wird eine besonders gute Sicherung des Fundaments erreicht
und ein stetiger Kontakt zwischen der oberen Oberfläche des unteren Ringflansches
und dem Betonkörper bewirkt. Dies führt zu einer guten Krafteinleitung in den Betonkörper,
und eine Bewegung des Fundamenteinbauteils relativ zum Betonkörper wird vermieden.
Vorzugsweise wird dieser Schritt mittels der oben beschriebenen Stützeinrichtung bewirkt.
Es ist demnach zum Anheben des Fundamenteinbauteils nicht mehr erforderlich zusätzlichen
(expandierenden) Beton oder Betonersatz über Bohrungen unter den unteren Ringflansch
zu injizieren, vielmehr wird das Fundamenteinbauteil "von oben" mittels der erfindungsgemäßen
Sicherungsvorrichtung angehoben und so der Kontakt zwischen dem unteren Ringflansch
und dem Betonkörper (wieder) hergestellt.
[0044] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens weist dieses den
Schritt auf: Verspannen des Fundamenteinbauteils in vertikale Richtung nach oben.
Auch hierdurch wird eine besonders gute Sicherung erreicht, und eventuelle Kavitäten
oder Spalten oberhalb des unteren Ringflansches verringert. Zudem wird die Belastung
der Ringflansche oder anderer Verankerungselemente wenigstens teilweise verringert.
[0045] Weiterhin ist bevorzugt, dass das Verfahren wenigstens einen der folgenden Schritte
aufweist: Freilegen einer oberen Oberfläche des oberen Ringflansches; Einbringen einer
Mehrzahl an Gewindebohrungen in die obere Oberfläche des oberen Ringflansches; Drücken
mittels einer Stützeinrichtung gegen den Stützabschnitt zum Verspannen des Fundamenteinbauteils;
Anordnen wenigstens eines Druckstücks auf eine Oberfläche des vom Fundamenteinbauteil
entfernten Abschnitts des Betonkörpers.
[0046] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren genauer
beschrieben werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt durch ein Fundament mit einem darin angeordneten Turm
einer Windenergieanlage gemäß Stand der Technik mit typischen Defekten;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht eines Fundamenteinbauteils samt Sicherungsvorrichtung
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig.3 3
- eine Draufsicht auf einen Sicherungskörper gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
- Fig.4
- ein Detail der Schnittdarstellung eines Fundamenteinbauteils mit daran angeordneter
Sicherungsvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel;
- Fig.5
- eine Schnittdarstellung durch ein Fundamenteinbauteil mit einer daran angeordneten
Sicherungsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung eines Fundamenteinbauteils mit daran angeordneter Sicherungsvorrichtung
gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung eines Fundamenteinbauteils mit daran angeordneter Sicherungsvorrichtung
und eingezeichneten Anpresskräften;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht eines Fundamenteinbauteils mit einer daran angeordneten
Sicherungsvorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 9
- eine perspektivische Schnittdarstellung des Fundamenteinbauteils samt Sicherungsvorrichtung
aus Figur 8; und
- Fig. 10
- ein Detail aus Figur 9.
[0047] Mit Bezug auf Fig. 1 ist ein Fundament 1 im Querschnitt gezeigt. In Fig. 1 sind die
typischen Belastungen an einem solchen Fundament 1 dargestellt. Das Fundament 1 weist
einen Betonkörper 2 auf, der auf dem Erdboden 4 ausgebildet ist. Auf dem Erdboden
ist eine Sauberkeitsschicht ausgebildet. In dem Betonkörper 2 ist ein Fundamenteinbauteil
6 eingebaut. Das Fundamenteinbauteil 6 ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch um
eine Zentralachse A herum ausgebildet. Das Fundamenteinbauteil 6 weist dazu einen
zylindrischen Grundkörper 8 auf sowie einen Anschlussflansch 10, an dem mittels eines
entsprechenden Gegenflansches 12 ein Turm 14 einer Windenergieanlage (nicht gezeigt)
angeflanscht ist. Innerhalb des Betonkörpers 2 angeordnet weist das Fundamenteinbauteil
6 zwei sich axial voneinander beabstandet erstreckende Ringflansche 16, 18 auf, die
Verankerungselemente des Fundamenteinbauteils in den Betonkörper 2 bilden. Die Ringflansche
16, 18 weisen jeweils eine obere Oberfläche 16a, 18a sowie eine untere Oberfläche
16b, 18b auf. Die beiden Ringflansche 16, 18 erstrecken sich sowohl äußerlich als
auch innerlich an dem Grundkörper 8.
[0048] Wie weiter in Fig. 1 zu erkennen ist, ist sowohl zwischen den beiden Ringflanschen
16, 18 in vertikaler Richtung als auch unterhalb des unteren Ringflansches 18 eine
Stahlbewehrung (nur schematisch angedeutet) vorgesehen. Dadurch hat der Betonkörper
2 einen stahlbewehrten Abschnitt 20 und eine Deckschicht 22, auch als Aufbeton bezeichnet,
die sich in vertikaler Richtung vom oberen Ringflansch 16 bis zur Oberfläche 24 erstreckt.
Diese Deckschicht 22 ist nur bedingt dazu geeignet, Fundamentkräfte aufzunehmen.
[0049] In Fig. 1 ist ferner die Hauptwindrichtung eingetragen und durch den Pfeil 26 dargestellt.
Diese ist in Bezug auf Fig. 1 von links. Dadurch wird in dem mit Bezug auf Fig. 1
linken Abschnitt des Turmes 14 eine Zugkraft 28 eingebracht, wohingegen auf der von
der Windrichtung abgewandten Seite des Turms 14 eine Druckkraft 30 eingebracht wird.
Aufgrund dessen ergibt sich an der unteren Oberfläche 16b des oberen Flansches auf
der windabgewandten Seite des Fundamenteinbauteils 6 ein hoch beanspruchter Druckkontakt
zwischen der Oberfläche 16b und dem entsprechenden Abschnitt des Betonkörperabschnitts
20 und ein nicht so hochbeanspruchter Druckbereich zwischen der oberen Oberfläche
18a des unteren Ringflansches auf der dem Wind zugewandten Seite des Fundamenteinbauteils
6. Auf dem oberen Ringflansch 16 lastet zudem die gesamte Masse des an dem Fundamenteinbauteil
6 angeschlossenen Bauwerks. Bilden sich nun im Bereich der Ringflansche 16, 18 Risse
32 in dem Betonkörper 2 aus, so können aus Spalten und Luftblasen weil teilweise der
Beton bei der Fertigung des Fundaments 1 nicht komplett unter den oberen Ringflansch
16 gebracht wurde Hohlräume zwischen den Oberflächen 16a, 16b, 18a, 18b und dem Betonkörper
2 entstehen, wodurch die Stabilität des Fundaments insgesamt verringert ist, und sich
das Fundamenteinbauteil 6 relativ zum Betonkörper 2 bewegen kann. Hierdurch kann sich
auch der Turm 14 bewegen, was Gefahren birgt. Die oberen Risse 32 erstrecken sich
sowohl an der Turminnenseite als auch der Turmaußenseite durch den Aufbeton zur Oberfläche
und werden durch die Bewegung des oberen Flansches 16 verursacht. Die unteren Risse
32 sind im eingebauten Zustand nicht sichtbar und treten nach unten hin aus dem Fundamentboden
aus. Sie werden durch die Lastumlagerung den unteren Flansch 18 verursacht.
[0050] Die bekannten Sicherungsverfahren beziehungsweise Sanierungsverfahren zielen darauf
ab, die aufgrund der Risse 32 vorhandenen Kavitäten mit einem Füllmaterial, wie etwa
einem Reaktionsbeton zu verfüllen, oder den Beton in diesem Bereich auszutauschen.
[0051] Die Erfindung wird mit Bezug auf die Figuren 2 bis 7 beschrieben. Gemäß Fig. 2 ist
ein Fundamenteinbauteil 6 in perspektivischer Darstellung gezeigt, welches im Wesentlichen
dem Fundamenteinbauteil gemäß Fig. 1 entspricht. Das Fundamenteinbauteil 6 gemäß Fig.
2 weist einen im Wesentlichen zylindrischen bzw. rohrförmigen Grundkörper 8 auf, an
dem sich zwei Ringflansche 16, 18 erstrecken, wobei vom oberen Ringflansch 16 nur
der nach innen ragende Teil zu erkennen ist. Am oberen Ende des Fundamenteinbauteils
6 ist ferner ein Anschlussflansch 10 vorgesehen, der eine Vielzahl an Durchgangslöchern
11 aufweist, sodass ein Turm 14 einer Windenergieanlage (vgl. Fig. 1) an dem Fundamenteinbauteil
6 befestigbar ist.
[0052] An dem Fundamenteinbauteil 6 ist eine Sicherungsvorrichtung 100 befestigt. Die Sicherungsvorrichtung
100 ist zum zusätzlichen Sichern eines Fundaments 1, wie etwa in Fig. 1 dargestellt,
welches ein in einen Betonkörper 2 eingebautes Fundamenteinbauteil 6 zur Aufnahme
eines Bauwerks, insbesondere eines Turms 14 einer Windenergieanlage aufweist, ausgebildet.
Die Sicherungsvorrichtung 100 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel drei Sicherungskörper
102, 104, 106 auf. Jeder der Sicherungskörper 102, 104, 106 weist einen Befestigungsabschnitt
108, 110, 112 (vgl. auch Fig. 3) sowie einen Stützabschnitt 114, 116, 118 auf. Mittels
des Befestigungsabschnitts 108, 110, 112 sind die Sicherungskörper 102, 104, 106 gegen
eine obere Oberfläche 16a des oberen Ringflansches 16 (in der Fig. 2 verdeckt) befestigt.
Dazu weist der Befestigungsabschnitt 108, 110, 112 der Sicherungskörper 102, 104,
106 jeweils eine Mehrzahl an Durchgangslöchern 120 auf (nur in Fig. 3 mit Bezugszeichen
versehen), die in gleichmäßigen Abständen zueinander vorgesehen sind, und die zur
Aufnahme von Schrauben dienen.
[0053] Wie bereits aus Fig. 2 zu erkennen ist, und in Bezug auf die Fig. 4 bis 7 noch genauer
beschrieben werden wird, ist der Stützabschnitt 114, 116, 118 der Sicherungskörper
102, 104, 106 zum Einleiten von Fundamentkräften in einem vom Fundamenteinbauteil
6 entfernten Abschnitt des Betonkörpers ausgebildet. Dies wird gemäß diesem Ausführungsbeispiel
dadurch realisiert, dass sich im montierten Zustand der Stützabschnitt 114, 116, 118
der Sicherungskörper 102, 104, 106 radial weiter nach außen erstreckt als ein radial
äußeres Ende des oberen Ringflansches 16. Hierdurch ist der Stützabschnitt 114, 116,
118 der Sicherungskörper 102, 104, 106 radial weiter von der Zentralachse A entfernt
als der äußerste Punkt des oberen Ringflansches 16, wodurch auf das Fundamenteinbauteil
6 senkrecht zur Längsachse A wirkende Momente verbessert aufgenommen werden können.
[0054] Gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind die Sicherungskörper 102, 104, 106 im Wesentlichen
teilringförmig ausgebildet, hier als Drittelringe. In anderen Ausführungsformen können
auch Viertel- oder Halbringe vorgesehen sein. Die Teilringform ist in diesem Ausführungsbeispiel
bevorzugt, da das Fundamenteinbauteil 6 eine im Wesentlichen zylindrische Grundstruktur
hat. Bei anderen Fundamenteinbauteilen, die beispielsweise eine rechteckige Grundstruktur
haben, sind andere Formen für den Sicherungskörper 102, 104, 106 bevorzugt.
[0055] Die Stützabschnitte 114, 116, 118 der Sicherungskörper 102, 104, 106 weisen jeweils
eine Aufnahmeeinrichtung 122 zur Aufnahme einer Stützeinrichtung auf. Die Aufnahmeeinrichtung
122 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als zweite Mehrzahl an Durchgangslöchern
ausgebildet und wird mit Bezug auf Fig. 4 genauer beschrieben werden. In Fig. 2 ist
die Aufnahmeeinrichtung 122 bereits mit einer darin angeordneten Stützeinrichtung
124 dargestellt. Jeder Sicherungskörper 102, 104, 106 weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel
eine Mehrzahl an Stützeinrichtungen 124 auf, wobei in Fig. 2 nur eine mit Bezugszeichen
versehen ist.
[0056] In der Schnittdarstellung in Fig. 4 ist die Verbindung zwischen der Sicherungsvorrichtung
100 und dem Fundamenteinbauteil 6 im Detail zu erkennen. Für eine Gesamtübersicht
wird auf Figur 7 verwiesen, die weiter unten beschrieben werden wird. In Fig. 4 ist
der mit Bezug auf Fig. 1 rechte obere Abschnitt des Fundamenteinbauteils 6. Radial
außerhalb des Fundamenteinbauteils 6 und oberhalb des oberen Ringflansches 16 ist
der Abschnitt 22 des Betonkörpers 2 entfernt worden, sodass der Abschnitt 20 freigelegt
ist. Im Inneren des Fundamenteinbauteils 6 ist der Abschnitt 22 noch vorhanden. Durch
Entfernen des Abschnitts 22 radial außerhalb des Fundamenteinbauteils 6 wird die obere
Oberfläche 16a des oberen Ringflansches 16 freigelegt. Auf diese Oberfläche 16a ist
die Sicherungsvorrichtung 100 befestigt. Dazu liegt der Befestigungsabschnitt 108
auf der Oberfläche 16a auf. In einem Durchgangsloch 120 im Befestigungsabschnitt 108
des Sicherungskörpers 102 ist eine Befestigungsschraube 126 geführt, die in ein Gewindesackloch
128 in dem Ringflansch 16 geschraubt ist. Die Schraube 126 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel
als M24 Schraube ausgebildet und kann eine Last von 22 kN aufnehmen. S sind weitere
nicht gezeigte Schrauben vorgesehen, gemäß diesem Ausführungsbeispiel insgesamt 15
je Sicherungskörper 102, 104, 106. Es ist eine gewisse Überlappung zwischen dem Befestigungsabschnitt
108 und der Oberfläche 16a vorgesehen, sodass die Schraube 126 im Wesentlichen auf
Zug belastet wird und keine Momente erfährt.
[0057] Wie weiterhin aus Fig. 4 zu ersehen, kragt der Stützabschnitt 114 über ein radial
äußeres Ende 17 des Ringflansches 16 hinaus. Der Stützabschnitt 114 ist vertikal oberhalb
eines vom Fundamenteinbauteil entfernten Abschnitts 23 des Betonkörpers 2 angeordnet.
Der Abschnitt 23, der sich radial außerhalb des Endes 17 des Fundamenteinbauteils
6 erstreckt, ist vor Anbringung der Sicherungsvorrichtung 100 im Wesentlichen frei
von Fundamentkräften und auch frei von etwaigen Rissen oder dergleichen. Es handelt
sich um einen intakten Abschnitt des Betonkörpers 2. Daher bietet sich dieser Abschnitt
23 besonders an, Fundamentkräfte aufzunehmen, entweder, in dem die Sicherungsvorrichtung
100 prophylaktisch an dem Fundamenteinbauteil 6 befestigt wird, oder nachträglich,
im Wege einer Sanierung des Fundaments 1. Der Stützabschnitt 114 hat gemäß diesem
Ausführungsbeispiel etwa eine radiale Erstreckung, die der radialen Erstreckung des
Ringflansches 16 radial außerhalb des Grundkörpers 8 entspricht. Somit ist eine Abstützung
radial außerhalb des Grundkörpers 8 durch die Sicherungsvorrichtung 100 in etwa verdoppelt.
Ein Kraft F, die auf den Sicherungskörper 102 wirkt, ist ebenfalls in Fig. 4 angezeichnet
(vgl. insoweit auch Fig. 7).
[0058] Zusätzlich, zur besseren Einleitung von Kräften in den Abschnitten 23 weist die Sicherungsvorrichtung
100 gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Stützeinrichtung 124 auf, die in einer dafür
vorgesehenen Aufnahme 122 des Stützabschnitts 114 angeordnet ist. Die Stützeinrichtung
124 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als Druckschraube 130 ausgebildet, die durch
eine Durchgangsbohrung verläuft und am Fußende einen Kugelteller 132 aufweist. Es
sind insgesamt 15 solcher Druckschrauben je Sicherungskörper 102, 104, 106 vorgesehen,
in den Figuren 4 und 6 ist jedoch jeweils nur jeweils eine gezeigt (vgl. auch Figuren
2 und 7). Der Kugelteller 132 steht auf einem Druckstück 134, welches gemäß diesem
Ausführungsbeispiel zusätzlich im Abschnitt 23 vorgesehen ist und dort mit einer Vergussmasse
136 befestigt ist. Durch das Druckstück 134 wird eine Auflagekraft des Kugeltellers
132 flächig in den Abschnitt 23 eingeleitet, und eine Flächenpressung des Kugeltellers
132 unmittelbar auf den Beton des Abschnitts 23 wird vermieden. Zudem bietet das Druckstück
134 eine ebene Auflagefläche für den Kugelteller 132. Die Schraube 130 ist zusätzlich
mit einer Kontermutter 138 versehen, um ein ungewolltes Lösen der Stützeinrichtung
124 zu verhindern. Die Stützeinrichtung 124 kann nach Anbringung der Sicherungsvorrichtung
100 so verwendet werden, dass eine gewisse Vorspannung aufgebracht wird. Mittels der
Stützeinrichtung 124 ist es möglich, das Fundamenteinbauteil 6 wenigstens teilweise
anzuheben und bei Bedarf vertikal auszurichten. Ferner ist mittels der Stützeinrichtung
124 eine Möglichkeit geschaffen, eine obere Oberfläche 18a (in Fig. 4 nicht gezeigt)
des unteren Ringflansches 18 gegen einen Abschnitt des Betonkörpers zu pressen, um
einen Kontakt herzustellen, ohne ein Verfüllen von Rissen mit zusätzlichem Beton oder
Betonersatz.
[0059] Die Figuren 5 und 6 zeigen Varianten der Sicherungsvorrichtung 100, die an einem
Fundamenteinbauteil 6 angebracht ist. Nachfolgend wird im Wesentlichen auf die Unterschiede
eingegangen, und zu dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 gleiche und ähnliche
Elemente werden mit gleichen Bezugszeichen versehen. Insofern wird vollumfänglich
auf die obige Beschreibung zum ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) Bezug genommen.
[0060] Im Wesentlichen unterscheiden sich die Ausführungsbeispiele gemäß der Figuren 5 und
6 von dem in Fig. 4 dadurch, dass der Sicherungskörper 102 nicht unmittelbar an der
oberen Oberfläche 16a des Ringflansches 16 anliegt, sondern von diesem vertikal, in
Richtung der Zentralachse A, beabstandet ist. Dies hat den Vorteil, dass der Abschnitt
22 des Betonkörpers 2 nur teilweise entfernt werden muss, nämlich nur im Wesentlichen
vertikal oberhalb der Fläche 16a. Zur Kopplung zwischen dem Befestigungsabschnitt
108 des Sicherungskörpers 102 ist ein Stützblock 140 vorgesehen, der als Druckstab
oder ebenfalls als Teilringsegment, entsprechend der Form des Sicherungskörpers 102,
vorgesehen sein kann. Der Stützblock 140 überträgt eine Druckkraft von dem Befestigungsabschnitt
108 auf die Oberfläche 16a. Zur Befestigung ist wiederum eine Schraube 126 vorgesehen,
die durch eine Durchgangsbohrung in dem Befestigungsabschnitt 108 verläuft und in
einem mit Innengewinde versehenes Sackloch 128 im Ringflansch 16 eingeschraubt ist.
Eine zusätzliche form- oder stoffschlüssige Verbindung zwischen Stützblock 140 und
Befestigungsabschnitt 108 und/oder Ringflansch 16 ist nicht erforderlich, auch wenn
in einzelnen Ausführungsformen der Stützblock 140 einstückig an dem Sicherungskörper
102, 104, 106 angebracht sein kann. Gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 6 ist in
dem Stützabschnitt 114 des Sicherungskörpers 102 wiederum eine Stützeinrichtung 124
vorgesehen, die identisch zu der Stützeinrichtung 124 gemäß dem Ausführungsbeispiel
aus Fig. 4 ausgebildet ist. Insofern wird auf die obige Beschreibung Bezug genommen.
[0061] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist keine Stützeinrichtung vorgesehen, sondern
der Stützabschnitt 114 des Sicherungskörpers 102 liegt unmittelbar auf einer Oberfläche
des Abschnitts 23 des Betonkörpers 2 auf. Je nach Beschaffenheit der Oberfläche des
Abschnitts 23 und den aufzunehmenden Kräften, kann diese Ausführung bevorzugt sein,
da dadurch zusätzliche Elemente vermieden werden. Eine Vorspannung kann in einem solchen
Fall durch die Schraube 126 erfolgen, da aufgrund des Druckstücks 140 ein planes Anliegen
des Befestigungsabschnitts 108 auf der Oberfläche 16a nicht erforderlich ist. Mittels
der Schraube 126 in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5 kann daher ebenfalls ein Anheben
des Fundamenteinbauteils 6 und damit Anpressen einer oberen Oberfläche 18a des unteren
Ringflansches 18 gegen den Betonkörper 2 erzielt werden.
[0062] Fig. 7 verdeutlicht nochmals das Vorspannen der Sicherungsvorrichtung 100 mittels
der Stützeinrichtung 124. In Fig. 7 ist ein Vollschnitt durch ein Fundament 1 und
ein darin eingebautes Fundamenteinbauteil 6 dargestellt. Die Sicherungsvorrichtung
100 ist entsprechend der gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 4 ausbildet.
Die Stützvorrichtung 124 ist in Fig. 7 so vorgespannt, dass eine Druckkraft F
D mittels der Stützvorrichtung 124 auf den Abschnitt 23 des Betonkörpers 2 aufgebracht
wird. Dadurch wird das Fundamenteinbauteil 6 mit Bezug auf Fig. 7 nach oben gezogen,
sodass die obere Oberfläche 18a des unteren Ringflansches 18 gegen einen Abschnitt
21 des Betonkörpers 2 gepresst wird. Dies wird durch die Flanschkraft F
18 angedeutet. Wird nun der Turm, wie in Fig. 1 gezeigt belastet, wird ein Abheben der
oberen Oberfläche 18a von dem Abschnitt 21 des Betonkörpers 2 vermieden, wodurch die
Stabilität erhöht ist.
[0063] Gemäß den Fig. 8 bis 10 ist ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Gleiche und ähnliche Elemente sind mit denselben Bezugszeichen wie in den ersten drei
Ausführungsbeispielen bezeichnet. Insofern wird vollumfänglich auf die obige Beschreibung
zu den ersten drei Ausführungsbeispielen Bezug genommen.
[0064] Das Fundamenteinbauteil 6 gemäß den Figuren 8 und 9 entspricht im Wesentlichen dem
Fundamenteinbauteil 6 gemäß Fig. 1 und 2. Das Fundamenteinbauteil 6 gemäß Fig. 8 und
9 weist einen im Wesentlichen zylindrischen bzw. rohrförmigen Grundkörper 8 auf, an
dem sich zwei Ringflansche 16, 18 erstrecken, wobei vom oberen Ringflansch 16 nur
der nach innen ragende Teil zu erkennen ist. Am oberen Ende des Fundamenteinbauteils
6 ist ferner ein Anschlussflansch 10 vorgesehen, der eine Vielzahl an Durchgangslöchern
11 aufweist, sodass ein Turm 14 einer Windenergieanlage (vgl. Fig. 1) an dem Fundamenteinbauteil
6 befestigbar ist.
[0065] Die Stützabschnitte 114, 116, 118 der Sicherungskörper 102, 104, 106 weisen jeweils
eine Aufnahmeeinrichtung 122 zur Aufnahme einer Stützeinrichtung auf. Die Aufnahmeeinrichtung
122 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel als zweite Mehrzahl an Durchgangslöchern
ausgebildet. Zusätzlich weisen die Sicherungskörper 102, 104, 106 eine mehrere Versteifungsstreben,
die hier als Knotenbleche 190 ausgebildet sind, auf (in Fig. 8 und 9 nur eine mit
Bezugszeichen versehen), wodurch einer Deformation der Sicherungskörper 102, 104,
106 und damit einem ungewollten "Absacken" des Fundamenteinbauteils 6 entgegen gewirkt
wird. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 8 bis 10) sind an jedem Sicherungskörper
102, 104, 106 jeweils fünf Knotenbleche 190 angeordnet, sodass die Sicherungsvorrichtung
100 insgesamt 15 Knotenbleche 190 aufweist. Für eine Detaillierung wird auf Fig. 10
verwiesen, die im Folgenden beschrieben werden wird.
[0066] Gemäß Fig. 10 ist ein Detailausschnitt des oberen Bereichs eines Fundamenteinbauteils
6 mit dessen Anschlussflansch 10 und oberen Ringflansch 16 sowie der Sicherungsvorrichtung
100 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel in perspektivischer Darstellung gezeigt.
Weiterhin zeigt Fig. 10 drei Knotenbleche 190, die sich senkrecht zu einer flächigen
Ausdehnung des Sicherungskörpers 102 erstrecken und an diesem angeordnet sind. Die
Knotenbleche 190 sind schweißtechnisch im Stegstoß durch eine Doppelkehlnaht 192 am
Sicherungskörper 102, 104, 106 befestigt. Die Knotenbleche 190 weisen jeweils einen
Kontaktabschnitt 194 auf, mit dem sie in Anlage mit dem Anschlussflansch 10 des Fundamenteinbauteils
6 sind. Der Kontaktabschnitt 194 weist ferner eine Stützeinrichtung 196 auf, die gemäß
diesem Ausführungsbeispiel als Druckschraube 198 mit einem Kugelteller 200 ausgebildet
ist. Dazu befindet sich bevorzugt ein Innengewinde im oberen Bereich des Knotenblechs.
Die Druckschraube 198 ist durch dieses Innengewinde geschraubt, um mit dem Schraubenfuß
und einem geeigneten Kugelteller 200 eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem
Anschlussflansch 10 und der Versteifungsstrebe zu realisieren. Durch die Druckschraube
198 besteht die Möglichkeit zur Realisierung einer axialen Vorspannung des Sicherheitskörpers
102, 104, 106 über eine Einstellung der Neigung des entsprechenden Knotenblechs 190
zur Achse A. Die Stützeinrichtung 196 ist im Wesentlichen entsprechend der Stützeinrichtung
124 ausgebildet und insofern wird auf die obige Beschreibung der Stützeinrichtung
124 Bezug genommen. Auch wenn bei diesem Ausführungsbeispiel (Fig. 8 bis 10) Stützeinrichtungen
124 an dem Stützabschnitt 114, 116, 118 vorgesehen sind, soll verstanden werden, dass
dies nicht zwingend erforderlich ist, sondern der Stützabschnitt 114, 116, 118 ebenso
entsprechend dem dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) ausgebildet sein kann.
1. Sicherungs-Vorrichtung (100) zum zusätzlichen Sichern eines Fundaments (1), welches
ein in einen Betonkörper (2) eingebautes Fundamenteinbauteil (6) zur Aufnahme eines
Bauwerks (14), insbesondere eines Turms einer Windenergieanlage aufweist, wobei die
Sicherungs-Vorrichtung (100) wenigstens einen Sicherungskörper (102, 104, 106) mit
einem Befestigungsabschnitt (108, 110, 112) und einem Stützabschnitt (114, 116, 118)
aufweist,
wobei der Befestigungsabschnitt (108, 110, 112) zur Befestigung des Sicherungskörpers
(102, 104, 106) an dem Fundamenteinbauteil (6) ausgebildet ist und
der Stützabschnitt (114, 116, 118) zum Einleiten von Fundamentkräften in einen vom
Fundamenteinbauteil (6) entfernten Abschnitt (23) des Betonkörpers (2) ausgebildet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei ein maximaler Außendurchmesser der Sicherungs-Vorrichtung
(100) größer ist als ein maximaler Außendurchmesser des Fundamenteinbauteils (6).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sicherungskörper (102, 104, 106) als
Ringsegment, insbesondere Halb-, Drittel- oder Viertelringsegment, und vorzugsweise
im Wesentlichen eben ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Befestigungsabschnitt
(108, 110, 112) eine erste Mehrzahl an Durchgangslöchern (120) zur Aufnahme von Befestigungsmitteln
zur Befestigung des Sicherungskörpers (102, 104, 106) an dem Fundamenteinbauteil (6)
aufweist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei an dem Sicherungskörper
(102, 104, 106) wenigstens eine Versteifungsstrebe angeordnet ist, die einen Kontaktabschnitt
(194) aufweist, der dazu eingerichtet ist mit einem Abschnitt eines Fundamenteinbauteils
und/oder einem daran angeordneten Bauwerk in Anlage zu kommen.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Stützabschnitt
(114, 116, 118) des Sicherungskörpers (102, 104, 106) wenigstens eine Aufnahmeeinrichtung
(122) für eine Stützeinrichtung (124) aufweist, wobei die Aufnahmeeinrichtung (122)
vorzugsweise eine zweite Mehrzahl an Durchgangslöchern aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der Kontaktabschnitt (194) der Versteifungsstrebe
wenigstens eine Stützeinrichtung (196) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Stützeinrichtung (124, 196) wenigstens
eine Druckschraube (130) mit einem Kugelteller (132) aufweist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Stützeinrichtung
(124, 196) wenigstens eines der folgenden aufweist:
- einen Hartgummikörper;
- ein Federelement, insbesondere eine Tellerfeder;
- einen Hydraulikzylinder;
- einen Schwingungsdämpfe;
- einen Maschinenfuß; und/oder
- ein Spannkeilpaar.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 5, wobei der Stützabschnitt
(114, 116, 118) des Sicherungskörpers (102, 104, 106) dazu ausgebildet ist, unmittelbar
auf dem vom Fundamenteinbauteil (6) entfernten Abschnitt (23) des Betonkörpers (2)
aufzuliegen.
11. Fundament (1) für ein Bauwerk (14), insbesondere einen Turm einer Windenergieanlage,
mit:
einem Betonkörper (2), und
einem in den Betonkörper (2) eingebauten Fundamenteinbauteil (6), welches einen Grundkörper
(8) aufweist, an dem sich wenigstens ein Ringflansch (16, 18) erstreckt, der als axiale
Verankerung des Fundamenteinbauteils (6) in dem Betonkörper (2) dient, wobei das Fundamenteinbauteil
(6) mit seiner Zentralachse (A) im Wesentlichen vertikal ausgerichtet eingebaut ist,
gekennzeichnet durch eine Sicherungs-Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Fundament nach Anspruch 11, wobei zwischen dem Stützabschnitt (114, 116, 118) und
dem Betonkörper (2) wenigstens ein Druckstück (134) zur Übertragung von Fundamentkräften
von dem Stützabschnitt (114, 116, 118) in den Betonkörper (2) vorgesehen ist, welches
vorzugsweise mittels einer Vergussmasse (136) im Wesentlichen horizontal ausgerichtet
an dem Betonkörper (2) in dem vom Fundamenteinbauteil (6) entfernten Abschnitt (23)
befestigt ist.
13. Verfahren zum Sichern eines Fundaments (1) für ein Bauwerk (14), insbesondere einen
Turm einer Windenergieanlage, mit:
einem Betonkörper (2), und
einem in den Betonkörper (2) eingebauten Fundamenteinbauteil (6), welches einen Grundkörper
(8) aufweist, an dem sich wenigstens ein Ringflansch (16, 18) erstreckt, der als axiale
Verankerung des Fundamenteinbauteils (6) in dem Betonkörper (2) dient, und das Fundamenteinbauteil
(6) mit seiner Zentralachse (A) im Wesentlichen vertikal ausgerichtet eingebaut ist,
aufweisend den Schritt:
- Abstützen des Fundamenteinbauteils (6) auf einem vom Fundamenteinbauteil (6) entfernten
Abschnitt (23) des Betonkörpers (2).
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei sich axial beabstandet wenigstens zwei Ringflansche
(16, 18) an dem Grundkörper (8) erstrecken, aufweisend den Schritt:
- Pressen der oberen Oberfläche (18a) des unteren Ringflansches (18) gegen einen Abschnitt
(21) des Betonkörpers (2).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, wobei sich axial beabstandet wenigstens
zwei Ringflansche (16, 18) an dem Grundkörper (8) erstrecken, aufweisend wenigstens
einen der Schritte:
- Verspannen des Fundamenteinbauteils (6) in vertikaler Richtung nach oben.
- Freilegen einer oberen Oberfläche (16a) des oberen Ringflansches (16);
- Einbringen einer Mehrzahl Gewindebohrungen (128) in die obere Oberfläche (16a) des
oberen Ringflansches (16);
- Drücken mittels einer Stützeinrichtung (124) gegen den Stützabschnitt (114, 116,
118) zum Verspannen des Fundamenteinbauteils (6);
- Anordnen wenigstens eines Druckstücks (134) auf einer Oberfläche des vom Fundamenteinbauteil
(6) entfernten Abschnitts (23) des Betonkörpers (2).