[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beschlaganordnung für einen Fenster- oder
Türladen mit einem zur Befestigung am Ladenband des Fenster- oder Türladens ausgebildeten
ladenseitigen Beschlagteil und einem zur Befestigung an einem ortsfesten Wandabschnitt
ausgebildeten wandseitigen Beschlagteil, wobei das ladenseitige Beschlagteil und das
wandseitige Beschlagteil um eine Ladenbandachse drehbar miteinander verbunden und
mittels eines Rastmechanismus in wenigstens einer Drehstellung arretierbar sind, wobei
der Rastmechanismus wenigstens ein gegenüber dem ladenseitigen Beschlagteil unverdrehbares
ladenseitiges Rastelement sowie ein mit diesem zusammenwirkendes, gegenüber dem wandseitigen
Beschlagteil unverdrehbares wandseitiges Rastelement umfasst, wobei das ladenseitige
Rastelement und das wandseitige Rastelement relativ zueinander in einer parallel zu
der Ladenbandachse verlaufenden Verschieberichtung zwischen einer Eingriffsstellung
und einer Nichteingriffsstellung verschiebbar sind, und wobei wenigstens ein Federelement
zum Vorspannen des ladenseitigen Rastelements oder des wandseitigen Rastelements in
die Eingriffsstellung vorgesehen ist.
[0002] Drehbare Fenster- oder Türläden sind üblicherweise unter Verwendung von Angeln oder
Kloben an einem Blendrahmen oder am Mauerwerk befestigt. Verschiedene Arten von Ladenhaltern
werden dazu eingesetzt, Fenster- oder Türläden in geöffnetem Zustand an der Wand festzuhalten,
um so ein unerwünschtes Zuschlagen derselben zu verhindern.
[0003] Bei Beschlaganordnungen der eingangs genannten Art ist der Ladenhalter gewissermaßen
in das Ladenband integriert. Dies hat den Vorteil, dass der Ladenhalter von der Innenseite
des Fensters aus leicht erreicht werden kann, ohne dass sich der Benutzer aus dem
Fenster lehnen muss. Bandbeschläge mit integrierter Ladenhaltefunktion werden auch
als "Rasthalter" bezeichnet.
[0004] Es hat sich gezeigt, dass starre Rasthalter bei starkem Wind brechen können. Abgesehen
von der entsprechenden Beschädigung stellt dies ein beträchtliches Unfallrisiko dar.
Ein weiteres Problem bekannter Rasthalter besteht darin, dass diese relativ groß und
auffällig sind.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Beschlaganordnung mit in das Ladenband integriertem
Ladenhalter anzugeben, die nur wenig Bauraum beansprucht und auch bei starkem Wind
nicht zu Brüchen neigt.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Beschlaganordnung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1.
[0007] Erfindungsgemäß weist das ladenseitige Rastelement und/oder das wandseitige Rastelement
eine Schräge oder Rundung auf, welche bei einem gegenseitigen Verdrehen der Beschlagteile
zumindest in einer Drehrichtung unter Überwindung der Vorspannkraft des Federelements
ein Verschieben des ladenseitigen Rastelements oder des wandseitigen Rastelements
aus der Eingriffsstellung in die Nichteingriffsstellung bewirkt. Sollte es zu einer
übermäßigen Belastung des Rastmechanismus kommen, beispielsweise infolge einer Gewalteinwirkung
oder aufgrund von starkem Wind oder Sturm, so entsperrt sich dieser automatisch und
eine Zerstörung des Beschlags wird vermieden. Durch die angeschrägte oder abgerundete
Form wenigstens eines Rastelements wird also ein Überlastschutz für den Ladenhalter-Beschlag
bereitgestellt. Während des normalen Gebrauchs des Ladenhalter-Beschlags, das heißt
in Abwesenheit von übermäßig großen auf das Ladenband einwirkenden Kräften, sorgt
das Federelement für eine zuverlässige Arretierung des Ladens in der geöffneten Stellung.
[0008] Es kann vorgesehen sein, dass mehrere ladenseitige Rastelemente eine erste Rastverzahnung
bilden und mehrere wandseitige Rastelemente eine zweite Rastverzahnung bilden, wobei
die erste Rastverzahnung und/oder die zweite Rastverzahnung ein- oder beidseitig angeschrägte
und/oder abgerundete Zahnflanken aufweisen. Der Eingriff zweier Verzahnungen, die
jeweils eine Reihe von zahnartigen Vorsprüngen umfassen, ermöglicht eine besonders
sichere Verrastung der beiden Beschlagteile und somit eine zuverlässige Ladenhaltefunktion.
Sobald die auf den Rastmechanismus einwirkende Kraft einen Schwellenwert übersteigt,
rutschen die angeschrägten bzw. abgerundeten Zahnflanken der Rastverzahnungen übereinander,
sodass die Verrastung gelöst ist.
[0009] Vorzugsweise weisen die erste Rastverzahnung und die zweite Rastverzahnung jeweils
einen um die Ladenbandachse umlaufenden Verlauf auf. Speziell können die Rastverzahnungen
vollständig um die Ladenbandachse umlaufen, sich also z. B. entlang eines zur Ladenbandachse
konzentrischen Kreises erstrecken. Umlaufende Rastverzahnungen ermöglichen eine besonders
platzsparende Bauweise.
[0010] Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die erste Rastverzahnung
an der Flachseite eines ladenseitigen, scheiben- oder ringförmigen Verzahnungsbauteils
ausgebildet ist und/oder dass die zweite Rastverzahnung an der Flachseite eines wandseitigen,
scheiben- oder ringförmigen Verzahnungsbauteils ausgebildet ist. Solche kronenradartigen
Zahnscheiben oder Zahnringe sind besonders einfach und kostengünstig herstellbar.
Zudem beanspruchen sie nur wenig Bauraum.
[0011] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass wenigstens ein scheiben-
oder ringförmiges Verzahnungsbauteil in einer Hülse der Beschlaganordnung aufgenommen
ist. Falls zwei scheiben- oder ringförmige Verzahnungsbauteile vorgesehen sind, ist
es bevorzugt, dass beide in der gleichen Hülse der Beschlaganordnung aufgenommen sind.
In der Hülse aufgenommene Verzahnungsbauteile sind von außen nicht erkennbar, wodurch
der Beschlaganordnung ein besonders ansprechendes Erscheinungsbild verliehen wird.
[0012] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das wandseitige Beschlagteil
eine Anordnung aus einer Klobenbuchse und einer von dieser abstehenden Klobenstange
umfasst, wobei das wandseitige Rastelement an einer Überwurfbuchse angeordnet ist,
welche die Klobenbuchse umgreift und welche gegenüber dieser unverdrehbar, jedoch
entlang der Verschieberichtung verschiebbar ist. Die Überwurfbuchse kann zum Verschieben
direkt ergriffen werden, so dass keine separate Handhabe erforderlich ist und Bauraum
eingespart werden kann. Um das Verschieben der Überwurfbuchse weiter zu erleichtern,
kann diese einen speziell gestalteten Griffabschnitt mit einer Riffelung oder dergleichen
aufweisen. Die Überwurfbuchse kann außer der Klobenbuchse auch etwaige Verzahnungsbauteile
umgreifen und somit das Erscheinungsbild der Beschlaganordnung weiter verbessern.
[0013] Die Klobenstange kann durch ein Langloch der Überwurfbuchse geführt sein, um ein
Verschieben der Überwurfbuchse gegenüber der Klobenbuchse bei feststehender Klobenstange
zu ermöglichen. Ein solches Langloch stellt geeignete Anschläge für die Verschiebebewegung
bereit. Sofern die Klobenstange seitlich an den Rändern des Langlochs anliegt, sorgt
der formschlüssige Eingriff zwischen der Klobenstange und der Überwurfbuchse für eine
Verdrehsicherung der Überwurfbuchse bezüglich der Ladenbandachse. Bei Bedarf können
jedoch zusätzliche Formschlussmerkmale zwischen der Überwurfbuchse und der Klobenbuchse
oder der Klobenstange wirksam sein.
[0014] Für eine Verdrehbarkeit des ladenseitigen Beschlagteils gegenüber dem wandseitigen
Beschlagteil kann ein mit dem ladenseitigen Beschlagteil koppelbarer Stift um die
Ladenbandachse drehbar in der Klobenbuchse gelagert sein. Dies ermöglicht eine besonders
einfache und platzsparende Konstruktion.
[0015] Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass an einem, insbesondere
oberen, Stiftende des Stifts wenigstens ein Formschlussmerkmal vorgesehen ist, welches
mit einem komplementären Formschlussmerkmal des ladenseitigen Beschlagteils, insbesondere
einer Bandbuchse, in Eingriff bringbar ist. Beispielsweise kann ein Sechskantprofil
oder dergleichen als Formschlussmerkmal vorgesehen sein. Über das Formschlussmerkmal
kann der Stift in einfacher Weise mit dem ladenseitigen Beschlagteil gekoppelt werden.
[0016] Alternativ oder zusätzlich kann an einem, insbesondere unteren, Stiftende des Stifts
wenigstens ein Formschlussmerkmal vorgesehen sein, welches mit einem komplementären
Formschlussmerkmal eines Verzahnungsbauteils, an welchem das ladenseitige Rastelement
vorgesehen ist, in Eingriff bringbar ist. Speziell kann ein Sechskantprofil oder dergleichen
als Formschlussmerkmal vorgesehen sein, welches in eine entsprechend profilierte Ausnehmung
des Verzahnungsbauteils eingreift. Dies sorgt in einfacher Weise für eine zuverlässige
Kopplung des Stifts mit dem Verzahnungsbauteil.
[0017] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das ladenseitige Rastelement
und/oder das wandseitige Rastelement in der Nichteingriffsstellung fixierbar ist/sind.
Wenn die Rastelemente in der Nichteingriffsstellung fixiert sind, ist ein freies Drehen
des ladenseitigen Beschlagteils gegenüber dem wandseitigen Beschlagteil möglich, ohne
dass die Federkraft überwunden werden muss. Eine Fixierung der Rastelemente in der
Nichteingriffsstellung ermöglicht es einem Benutzer somit, den Fenster- oder Türladen
bequem und ohne übermäßige Kraftanstrengung zu öffnen und zu schließen.
[0018] Vorzugsweise ist die Fixierung des ladenseitigen Rastelements und/oder des wandseitigen
Rastelements in der Nichteingriffsstellung durch Betätigung einer Handhabe der Beschlaganordnung
bedarfsweise lösbar. Durch Betätigung der Handhabe kann ein Benutzer die Rastelemente
schnell und einfach in die Eingriffsstellung überführen und so den Laden arretieren.
[0019] Als Handhabe kann ein schwenkbarer Hebel vorgesehen sein, dessen eines Hebelende
für einen Eingriff in eine Aussparung des wandseitigen Beschlagteils ausgebildet ist
und dessen anderes Hebelende einen Betätigungsabschnitt bildet. Eine Handhabe in Form
eines schwenkbaren Hebels ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion. Speziell
kann sich die Längsachse des Hebels im Wesentlichen parallel zu der Ladenbandachse
erstrecken, so dass der in radialer Richtung beanspruchte Bauraum gering gehalten
werden kann. Ein axial ausgerichteter Hebel fügt sich in harmonischer Weise an bzw.
in eine axial ausgerichtete Überwurfbuchse. Das den Betätigungsabschnitt bildende
Hebelende kann von einer Unterseite der Überwurfbuchse abstehen, so dass es leicht
gedrückt oder ergriffen werden kann, jedoch in radialer Richtung keinerlei Bauraum
beansprucht.
[0020] Eine erfindungsgemäße Beschlaganordnung kann eine gegenüber dem ladenseitigen Beschlagteil
unverdrehbare Steuerkulisse umfassen, welche bei einem Verdrehen des ladenseitigen
Beschlagteils gegenüber dem wandseitigen Beschlagteil in Richtung einer Ladenöffnungsstellung
mit der Handhabe in Eingriff gelangt, um diese bedarfsweise zum Lösen der Fixierung
zu betätigen. Eine solche Steuerkulisse kann beispielsweise als Aussparung in einem
scheibenförmigen Bauteil ausgebildet sein. Durch die Steuerkulisse kann ein automatisches
Überführen der Rastelemente in die Eingriffsstellung bei einem Öffnen des Fenster-
oder Türladens vorgesehen werden. Die Bedienung eines Ladenhalters ist hierdurch weiter
vereinfacht.
[0021] Die Steuerkulisse kann insbesondere an einer Kulissenscheibe ausgebildet sein, welche
direkt oder indirekt an dem ladenseitigen Beschlagteil befestigt ist. Eine solche
Kulissenscheibe ist besonders einfach und kostengünstig herstellbar.
[0022] Weiterbildungen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
sowie den beigefügten Zeichnungen angegeben.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung.
- Fig. 2
- zeigt die Beschlaganordnung gemäß Fig. 1 in zusammengesetztem Zustand in einer Seitenansicht.
- Fig. 3
- ist eine Schnittdarstellung der in Fig. 2 gezeigten Beschlaganordnung.
- Fig. 4
- zeigt die in Fig. 2 dargestellte Beschlaganordnung in einer perspektivischen Ansicht
schräg von unten.
- Fig. 5
- ist eine Draufsicht auf die in Fig. 2 gezeigte Beschlaganordnung.
[0024] Die in Fig. 1-5 dargestellte Beschlaganordnung 11 umfasst eine Klobenstange 13, an
deren einem Ende 14 eine Klobenbuchse 15 befestigt ist. Das andere, freie Ende 17
der Klobenstange 13 ist zum Einstecken in ein nicht dargestelltes, wandfestes Befestigungsbauteil
ausgebildet. Die Klobenbuchse 15 wird von einem länglichen Stift 19 durchgriffen,
an dessen oberem Ende 20 ein Sechskantprofil 21 und an dessen unterem Ende 22 ein
Vierkantprofil 23 sowie ein Gewindeabschnitt 24 vorgesehen ist. Mittels einer Lagerbuchse
25 und einer Beilagscheibe 27 ist der Stift 19 um seine Längachse L drehbar in der
Klobenbuchse 15 gelagert. Wie insbesondere in Fig. 3 erkennbar ist, ragt das Sechskantprofil
21 des Stifts 19 aus der Klobenbuchse 15 hervor und steht in formschlüssigem Eingriff
mit einer Bandbuchse 29, die zur Befestigung an einem Ladenband eines Fenster- oder
Türladens (nicht dargestellt) ausgebildet ist. Hierfür weist der obere Abschnitt 30
der Bandbuchse 29 einen asymmetrischen Querschnitt auf, wie in Fig. 5 zu erkennen
ist.
[0025] In Fig. 3 ist zu erkennen, dass der Stift 19 im Bereich seines unteren Endes 22 über
das Vierkantprofil 23 in formschlüssigem Eingriff mit einer Verzahnungsscheibe 35
steht, an deren einer Flachseite eine Verzahnung 50 (Fig. 1) vorgesehen ist. Die Verzahnung
50 umfasst mehrere Zähne 51 und weist einen bezüglich der Längsachse L des Stifts
19 umlaufenden Verlauf auf. Weiterhin ist eine Kulissenscheibe 37 vorgesehen, die
an die Verzahnungsscheibe 35 angrenzend über den Gewindeabschnitt 24 verdrehsicher
mit dem Stift 19 gekoppelt ist.
[0026] Eine hülsenartige Überwurfbuchse 39 umgreift die Klobenbuchse 15 sowie die Verzahnungsscheibe
35. Ferner ist eine ringförmige Überwurfmutter 41 mittels Schrauben 43 von oben auf
die Überwurfbuchse 39 aufgeschraubt. Im montierten Zustand der Beschlaganordnung 11
ist die Klobenstange 13 durch ein Langloch 45 geführt, das durch die Anordnung aus
Überwurfbuchse 39 und Überwurfmutter 41 gebildet ist. Die Überwurfbuchse 39 ist dadurch
entlang der Längsachse L des Stifts 19 um einen vorgegebenen Hub verschiebbar, jedoch
gegenüber der Klobenbuchse 15 unverdrehbar.
[0027] Die Überwurfbuchse 39 ist an ihrer Unterseite mit einer Ausnehmung 47 zur Aufnahme
der Verzahnungsscheibe 35 versehen. An einer Axialseite dieser Ausnehmung 47 ist eine
in den Figuren nicht sichtbare Verzahnung ausgebildet, welche komplementär zu der
Verzahnung 50 der Verzahnungsscheibe 35 ist. Wenn sich die Überwurfbuchse 39 in der
in Fig. 3 dargestellten unteren Endstellung befindet, greift die Verzahnung 50 der
Verzahnungsscheibe 35 in die Verzahnung der Überwurfbuchse 39, wodurch ein Verdrehen
des Stifts 19 um die Längsachse L gegenüber der Klobenbuchse 15 behindert ist. Eine
Druckfeder 55 sorgt dafür, dass die Überwurfbuchse 39 in diese untere Endstellung
oder Eingriffsstellung vorgespannt ist. Wenn sich die Überwurfbuchse 39 hingegen in
einer gegenüber der in Fig. 3 dargestellten Eingriffsstellung angehobenen Nichteingriffsstellung
befindet, greift die Verzahnung 50 der Verzahnungsscheibe 35 nicht in die Verzahnung
der Überwurfbuchse 39 ein und der Stift 19 ist um seine Längsachse L frei in der Klobenbuchse
15 drehbar.
[0028] An der Überwurfmutter 39 ist ein Hebel 56 mittels eines Lagerbolzens 57 verschwenkbar
gelagert. Die Schwenkachse S verläuft bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel rechtwinklig
zu der Längsachse L des Stifts 19. Während an dem oberen Hebelende 58 des Hebels 56
ein Rasthaken 61 vorgesehen ist, bildet das untere Hebelende 59 des Hebels 56 einen
Betätigungsabschnitt 63. Der Rasthaken 61 ist für einen bedarfsweisen Eingriff in
eine umlaufende Rastnut 65 der Klobenbuchse 15 ausgebildet. Eine Feder 67 spannt den
Hebel 56 in die entsprechende Fixierstellung vor. Der Rasthaken 61 des Hebels 56 kann
jedoch lediglich dann in einen Eingriff mit der Rastnut 65 der Klobenbuchse 15 gelangen,
wenn sich die Überwurfbuchse 39 in einer angehobenen Nichteingriffsstellung befindet.
[0029] Im montierten Zustand der Beschlaganordnung 11 ist die Klobenstange 13 in grundsätzlich
bekannter Weise an einem ortsfesten Wandabschnitt befestigt, während die Bandbuchse
29 direkt oder indirekt an einem Fenster- oder Türladen befestigt ist. Zum Öffnen
oder Schließen des Fenster- oder Türladens muss der Stift 19 gegenüber der feststehenden
Klobenstange 13 verdreht werden, wobei die Längsachse L des Stifts 19 die Ladenbandachse
bildet. Es versteht sich, dass gegebenenfalls mehrere Beschlaganordnungen 11 zur Lagerung
eines Fenster- oder Türladens vorgesehen sein können.
[0030] Die Verzahnung 50 der Verzahnungsscheibe 35 und die Verzahnung der Überwurfbuchse
39 bilden einen Rastmechanismus, mittels welchem der Fenster- oder Türladen gegenüber
der zugehörigen Fenster- oder Türöffnung in der Öffnungsstellung und/oder in der Schließstellung
arretierbar ist. Wenn der Rastmechanismus wie in Fig. 3 dargestellt aktiv ist, ist
eine Drehbewegung des Stifts 19 und somit eine Öffnungs- bzw. Schließbewegung des
Fenster- oder Türladens im Prinzip blockiert. Da jedoch die Verzahnung 50 Zähne 51
mit schrägen Flanken 69 aufweist, entsperrt sich der Rastmechanismus bei Ausüben eines
ausreichend hohen Drehmoments auf den Stift 19. Speziell gleiten die schrägen Flanken
69 der Zähne 51 bei Überschreiten eines Schwellen-Drehmoments an den Flanken der zugehörigen
Gegenzähne der Überwurfbuchse 39 entlang und schieben dadurch die Überwurfbuchse 39
unter Überwindung der Vorspannkraft der Druckfeder 55 gemäß Fig. 3 nach oben, wodurch
der Verzahnungseingriff aufgehoben ist. Das heißt der Rastmechanismus "überratscht".
Die schrägen Flanken 69 der Zähne 51 sorgen auf diese Weise für einen zuverlässigen
Überlastschutz des Rastmechanismus. Bei Bedarf können auch die Flanken der an der
Überwurfbuchse 39 vorgesehenen Zähne schräg verlaufen. Außerdem können die Zähne 51
und gegebenenfalls die an der Überwurfbuchse 39 vorgesehenen Zähne abgerundet anstatt
angeschrägt oder sowohl angeschrägt als auch abgerundet sein.
[0031] Die Überwurfbuchse 39 kann von einem Benutzer manuell in die Nichteingriffsstellung
bewegt und in dieser fixiert werden. Hierfür ergreift der Benutzer die Überwurfbuchse
39 an zwei gegenüberliegenden Griffabschnitten 70 und verschiebt sie gegenüber der
wandfesten Klobenbuchse 15 - ausgehend von der in Fig. 3 gezeigten Stellung nach oben.
Dabei gelangt der Rasthaken 61 des Hebels 56 in die Rastnut 65 der Klobenbuchse 15
und hält im Anschluss die Überwurfbuchse 39 entgegen der Kraft der Druckfeder 55 in
der angehobenen Nichteingriffsstellung. In diesem Zustand der Beschlaganordnung 11
kann der Benutzer den zugehörigen Fenster- oder Türladen frei verschwenken. Zum neuerlichen
Aktivieren der Ladenhaltefunktion muss lediglich der Schwenkhebel 56 am Betätigungsabschnitt
63 ergriffen und gegen die Kraft der Feder 67 gemäß Fig. 3 gegen den Uhrzeigersinn
verschwenkt werden, so dass der Rasthaken 61 aus der Rastnut 65 herausbewegt wird
und die Überwurfbuchse 39 durch die Kraft der Druckfeder 55 wieder in die Eingriffsstellung
geschoben wird. Die Verzahnung 50 der Verzahnungsscheibe 35 greift dann wieder in
die zugehörige Verzahnung der Überwurfbuchse 39.
[0032] Wenn sich der Hebel 56 in der Fixierstellung befindet und der Stift 19 entsprechend
einer Ladenöffnungsrichtung verdreht wird, gelangt eine an der Kulissenscheibe 37
ausgebildete Steuerkulisse 75 in einen Eingriff mit dem Betätigungsabschnitt 63 des
Hebels 56 und sorgt für ein automatisches Verschwenken desselben in eine Freigabestellung.
Die Steuerkulisse 75 ist derart gestaltet, dass der Hebel 56 gerade dann in die Freigabestellung
gelangt, wenn der Fenster- oder Türladen eine Öffnungsstellung erreicht hat. Das heißt
die Ladenhaltefunktion wird automatisch ausgelöst, sobald der Fenster- oder Türladen
vollständig geöffnet ist.
[0033] Die Richtung, in welche die Überwurfbuchse 39 zu verschieben ist, um die Ladenhaltefunktion
zu deaktivieren, ist durch ein Hinweiszeichen 77 kenntlich gemacht. Die Bedienung
der Beschlaganordnung 11 ist daher einfach und intuitiv.
[0034] Aufgrund der durch die schrägen Flanken 69 der Zähne 51 gebildeten Überlastsicherung
kommt es bei einer erfindungsgemäßen Beschlaganordnung 11 selbst im Fall von starkem
Wind oder Sturm nicht zu einer Beschädigung der Beschlagbauteile. Ein weiterer Vorteil
der Erfindung besteht darin, dass der durch die Beschlaganordnung 11 beanspruchte
Bauraum vergleichsweise gering ist. Insbesondere in bezüglich der Ladenbandachse L
radialer Richtung ist der Platzbedarf aufgrund der bevorzugten Verwendung hülsen-
und scheibenförmiger Bauteile gering.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 11
- Beschlaganordnung
- 13
- Klobenstange
- 14
- Ende der Klobenstange
- 15
- Klobenbuchse
- 17
- freies Ende der Klobenstange
- 19
- Stift
- 20
- oberes Ende
- 21
- Sechskantprofil
- 22
- unteres Ende
- 23
- Vierkantprofil
- 24
- Gewindeabschnitt
- 25
- Lagerbuchse
- 27
- Beilagscheibe
- 29
- Bandbuchse
- 30
- oberer Abschnitt
- 35
- Verzahnungsscheibe
- 37
- Kulissenscheibe
- 39
- Überwurfbuchse
- 41
- Überwurfmutter
- 43
- Schraube
- 45
- Langloch
- 47
- Ausnehmung
- 50
- Verzahnung der Zahnscheibe
- 51
- Zahn
- 55
- Druckfeder
- 56
- Hebel
- 57
- Lagerbolzen
- 58
- Hebelende
- 59
- Hebelende
- 61
- Rasthaken
- 63
- Betätigungsabschnitt
- 65
- Rastnut
- 67
- Feder
- 69
- schräge Flanke
- 70
- Griffabschnitt
- 75
- Steuerkulisse
- 77
- Hinweiszeichen
- L
- Längsachse
- S
- Schwenkachse
1. Beschlaganordnung (11) für einen Fenster- oder Türladen mit einem zur Befestigung
am Ladenband des Fenster- oder Türladens ausgebildeten ladenseitigen Beschlagteil
(29) und einem zur Befestigung an einem ortsfesten Wandabschnitt ausgebildeten wandseitigen
Beschlagteil (13, 15), wobei das ladenseitige Beschlagteil (29) und das wandseitige
Beschlagteil (13, 15) um eine Ladenbandachse (L) drehbar miteinander verbunden und
mittels eines Rastmechanismus in wenigstens einer Drehstellung arretierbar sind, wobei
der Rastmechanismus wenigstens ein gegenüber dem ladenseitigen Beschlagteil (29) unverdrehbares
ladenseitiges Rastelement (51) sowie ein mit diesem zusammenwirkendes, gegenüber dem
wandseitigen Beschlagteil unverdrehbares wandseitiges Rastelement umfasst, wobei das
ladenseitige Rastelement (51) und das wandseitige Rastelement relativ zueinander in
einer parallel zu der Ladenbandachse (L) verlaufenden Verschieberichtung zwischen
einer Eingriffsstellung und einer Nichteingriffsstellung verschiebbar sind, und wobei
wenigstens ein Federelement (55) zum Vorspannen des ladenseitigen Rastelements (51)
oder des wandseitigen Rastelements in die Eingriffsstellung vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das ladenseitige Rastelement (51) und/oder das wandseitige Rastelement eine Schräge
(69) oder Rundung aufweist, welche bei einem gegenseitigen Verdrehen der Beschlagteile
(13, 15, 29) zumindest in einer Drehrichtung unter Überwindung der Vorspannkraft des
Federelements (55) ein Verschieben des ladenseitigen Rastelements (51) oder des wandseitigen
Rastelements aus der Eingriffsstellung in die Nichteingriffsstellung bewirkt.
2. Beschlaganordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere ladenseitige Rastelemente (51) eine erste Rastverzahnung (50) bilden und mehrere
wandseitige Rastelemente eine zweite Rastverzahnung bilden, wobei die erste Rastverzahnung
(50) und/oder die zweite Rastverzahnung ein- oder beidseitig angeschrägte und/oder
abgerundete Zahnflanken (69) aufweisen.
3. Beschlaganordnung nach 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Rastverzahnung (50) und die zweite Rastverzahnung jeweils einen um die Ladenbandachse
(L) umlaufenden Verlauf aufweisen.
4. Beschlaganordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Rastverzahnung (50) an der Flachseite eines ladenseitigen, scheiben- oder
ringförmigen Verzahnungsbauteils (35) ausgebildet ist und/oder dass
die zweite Rastverzahnung an der Flachseite eines wandseitigen, scheiben- oder ringförmigen
Verzahnungsbauteils ausgebildet ist.
5. Beschlaganordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein scheiben- oder ringförmiges Verzahnungsbauteil (35) in einer Hülse
(39) der Beschlaganordnung (11) aufgenommen ist.
6. Beschlaganordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wandseitige Beschlagteil (13, 15) eine Anordnung aus einer Klobenbuchse (15) und
einer von dieser abstehenden Klobenstange (13) umfasst, wobei das wandseitige Rastelement
an einer Überwurfbuchse (39) angeordnet ist, welche die Klobenbuchse (15) umgreift
und welche gegenüber dieser unverdrehbar, jedoch entlang der Verschieberichtung verschiebbar
ist.
7. Beschlaganordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klobenstange (13) durch ein Langloch (45) der Überwurfbuchse (39) geführt ist,
um ein Verschieben der Überwurfbuchse (39) gegenüber der Klobenbuchse (15) bei feststehender
Klobenstange (13) zu ermöglichen.
8. Beschlaganordnung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
für eine Verdrehbarkeit des ladenseitigen Beschlagteils (29) gegenüber dem wandseitigen
Beschlagteil (13, 15) ein mit dem ladenseitigen Beschlagteil (29) koppelbarer Stift
(19) um die Ladenbandachse (L) drehbar in der Klobenbuchse (15) gelagert ist.
9. Beschlaganordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einem, insbesondere oberen, Stiftende (20) des Stifts (19) wenigstens ein Formschlussmerkmal
(21) vorgesehen ist, welches mit einem komplementären Formschlussmerkmal des ladenseitigen
Beschlagteils (29), insbesondere einer Bandbuchse, in Eingriff bringbar ist.
10. Beschlaganordnung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
an einem, insbesondere unteren, Stiftende (22) des Stifts (19) wenigstens ein Formschlussmerkmal
(23) vorgesehen ist, welches mit einem komplementären Formschlussmerkmal eines Verzahnungsbauteils
(35), an welchem das ladenseitige Rastelement (51) vorgesehen ist, in Eingriff bringbar
ist.
11. Beschlaganordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das ladenseitige Rastelement (51) und/oder das wandseitige Rastelement in der Nichteingriffsstellung
fixierbar ist/sind.
12. Beschlaganordnung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fixierung des ladenseitigen Rastelements (51) und/oder des wandseitigen Rastelements
in der Nichteingriffsstellung durch Betätigung einer Handhabe (56) der Beschlaganordnung
(11) bedarfsweise lösbar ist.
13. Beschlaganordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Handhabe ein schwenkbarer Hebel (56) vorgesehen ist, dessen eines Hebelende (58)
für einen Eingriff in eine Aussparung (65) des wandseitigen Beschlagteils (13, 15)
ausgebildet ist und dessen anderes Hebelende (59) einen Betätigungsabschnitt (63)
bildet.
14. Beschlaganordnung nach Anspruch 12 oder 13,
gekennzeichnet durch
eine gegenüber dem ladenseitigen Beschlagteil (29) unverdrehbare Steuerkulisse (75),
welche bei einem Verdrehen des ladenseitigen Beschlagteils (29) gegenüber dem wandseitigen
Beschlagteil (13, 15) in Richtung einer Ladenöffnungsstellung mit der Handhabe (56)
in Eingriff gelangt, um diese bedarfsweise zum Lösen der Fixierung zu betätigen.
15. Beschlaganordnung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuerkulisse (75) an einer Kulissenscheibe (37) ausgebildet ist, welche direkt
oder indirekt an dem ladenseitigen Beschlagteil (29) befestigt ist.