[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar,
umfassend einen Behälterboden, einen Behältermantel und einen Behälterdeckel. Der
Behälter umschließt einen Innenraum zur Aufnahme des radioaktiven Inventars.
[0002] Derartige Behälter sind aus der Praxis grundsätzlich bekannt. Dabei bildet - unter
extremen Umständen - die Verbindung des Behälterdeckels auf dem Behältermantel eine
relative Schwachstelle, da die Verbindung häufig reversibel ausgestaltet sein soll.
Unter reversiblen Verbindungen werden beispielsweise Schraubverbindungen verstanden.
Aufgrund des sehr dauerhaften Charakters des Einsatzes der Behälter müssen die Behälter
für eine ganze Reihe an Extremsituationen ausgelegt sein. Hierunter fallen beispielsweise
auch extreme Erschütterungssituationen wie Stürze aus mehreren Metern Höhe. Bei solchen
Stürzen wandelt sich die potentielle Energie des Behälters in Verformungsenergie um,
wobei aufgrund der massiven Ausführungen der Behälterwände, die Schrauben am stärksten
belastet werden. Wird die Streckgrenze der Schrauben überschritten, so werden die
Schrauben plastisch verformt. Die plastische Verformung kann im Extremfall zu einer
Undichtigkeit des Behälters führen.
[0003] Es ist aus der Praxis ferner bekannt, für Behälter mit Brennelementen plastisch verformbare
Stoßdämpfer innerhalb des Behälters vorzusehen. Diese Stoßdämpfer sind hohlzylindrisch
ausgeformt und bestehen aus Aluminium. Bei einem Fall aus mehreren Metern Höhe auf
den waagerecht auftreffenden Behälterdeckel (Deckelflachfall) prallen die Brennelemente
auf die hohlzylindrischen Stoßdämpfer, wodurch letztere ziehharmonikaartig plastisch
verformt werden. Diese plastische Verformung der Stoßdämpfer nimmt einen erheblichen
Teil der potentiellen Energie auf, so dass die Spannungen in den Schrauben zumindest
soweit verringert werden, dass keine plastischen Verformungen an den Schrauben auftreten.
Allerdings werden die hohlzylindrischen Stoßdämpfer aus dem aus der Praxis bekannten
Stand der Technik über weitere Schraubverbindungen an der Innenseite des Behälterdeckels
befestigt. Folglich sind Gewindebohrungen auf der Innenseite des Behälterdeckels erforderlich,
wodurch der Behälterdeckel an Stabilität einbüßt. Außerdem erfordern die Herstellung
der hohlzylindrischen Stoßdämpfer sowie deren Befestigung auf der Innenseite des Behälterdeckels
einen gewissen Aufwand. Schließlich muss das Inventar in Form der Brennelemente mittels
Führungsköpfen an den Stoßdämpfern geführt werden, damit sichergestellt ist, dass
das Inventar nicht etwa an den Stoßdämpfern vorbeigleitet und so ungedämpft auf den
Behälterdeckel prallt.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs
genannten Art anzugeben, bei dem die vorstehend aufgezeigten Nachteile vermieden werden
können. Insbesondere ist es Aufgabe, den Aufwand bei der Herstellung und Montage der
Stoßdämpfer weiter zu verringern.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Behälter für die
Aufnahme von radioaktivem Inventar, umfassend einen Behälterboden, einen Behältermantel
und einen Behälterdeckel, wobei der Behälter einen Innenraum zur Aufnahme des radioaktiven
Inventars umschließt, wobei zwischen dem Behälterdeckel und dem Inventar wenigstens
eine plastisch verformbare Schicht angeordnet ist, wobei die plastisch verformbare
Schicht derart ausgebildet ist, dass Aufprallkräfte wenigstens eines Großteils des
Inventars auf wenigstens einen Großteil der Fläche der plastisch verformbaren Schicht
gleichmäßig verteilbar sind.
[0006] Als radioaktives Inventar kommen beispielsweise Pellets, zerschnittener Stahlschrott
und massive Elemente in Betracht. Das radioaktive Inventar kann auch zumindest ein
Fass bzw. eine Mehrzahl von Fässern aufweisen. Neben dem radioaktiven Inventar kann
sich insbesondere auch Wasser in dem Behälter befinden. Daher ist der Behälter für
die Aufnahme von radioaktivem Inventar dazu geeignet, das Inventar fluiddicht von
der Umgebung zu isolieren. Außerdem ist der Behälter zu einer ausreichenden radioaktiven
Abschirmung über entsprechend dicke metallische Behälterwände geeignet. Der Behälterboden
und/oder der Behälterdeckel ist reversibel oder irreversibel mit dem Behältermantel
verbunden. Reversible Verbindungen stellen beispielsweise Schraubverbindungen dar.
Irreversible Verbindungen sind z. B. Schweißverbindungen. Vorzugsweise ist der Behälterboden
irreversibel mit dem Behältermantel verbunden. Es ist vorteilhaft, dass der Behälterdeckel
reversibel mit dem Behältermantel verbunden ist.
[0007] Die allermeisten festen Körper sind zu einem gewissen Grade sowohl elastisch als
auch plastisch verformbar. Der Ausdruck "plastisch verformbar" im Sinne der Erfindung
meint daher, dass der jeweilige Körper überwiegend plastisch verformbar ist. Hierunter
fallen insbesondere Hohlkammerstrukturen verschiedenster Art aus verschiedensten Materialien.
Die Hohlkammern können regelmäßige geometrische Formen aufweisen wie etwa Waben. Die
Hohlkammern können aber auch in Form von Blasen ausgebildet sein, so dass das plastisch
verformbare Element dann ein verfestigter Schaum ist.
[0008] Der Begriff "Schicht" kann sowohl ein flächig durchgängiges Element bezeichnen als
auch eine Vielzahl von über einer Fläche verteilten Elementen. Die plastisch verformbare
Schicht kann somit ganz unterschiedliche Flächenformen annehmen. Die plastisch verformbare
Schicht kann beispielsweise ein Kreis oder ein Quadrat sein oder mehrere konzentrisch
zueinander angeordnete Ringe umfassen. Die Schicht kann in Form eines Schachbretts
oder in Form einer Vielzahl an Punkten ausgestaltet sein. Es sind auch Kombinationen
aus verschiedenen Flächenformen möglich.
[0009] Um die Aufprallkräfte gleichmäßig verteilen zu können, muss die Schicht durchgängig
bzw. müssen die einzelnen Elemente der Schicht in etwa gleich stark ausgebildet sein.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Aufprallkräfte des Inventars nicht punktuell
zu stark auf eine oder mehrere hervorstehende Schichtbereiche übertragen werden. Insbesondere
dürfen zwischen den plastisch verformbaren Schichtbereichen bzw. um diese herum keine
festen Körper derart angeordnet sein, dass die Aufprallkräfte zur Gänze bzw. zu einem
Teil auf den Behälterdeckel übertragen werden und so die plastisch verformbare Schicht
überbrückt wird. Insbesondere ist die plastisch verformbare Schicht derart ausgebildet,
dass auf die plastisch verformbare Schicht beispielsweise eine Platte auflegbar ist,
welche die Aufprallkräfte wenigstens eines Großteils des Inventars auf wenigstens
einen Großteil der Fläche gleichmäßig verteilen kann. Der Begriff "Großteil" meint
vorzugsweise 50 %, weiter vorzugsweise 75 % und besonders vorzugsweise 100 %. Durch
eine derartige Ausgestaltung der plastisch verformbaren Schicht wird erreicht, dass
die kinetische Energie des Aufpralls über eine besonders große Fläche verteilt werden
kann, wodurch die plastisch verformbare Schicht entsprechend dünner gestaltet werden
kann.
[0010] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht in senkrechter
Richtung eine spezifische Energieaufnahme von 5 bis 50 J/cm
3, vorzugsweise von 15 bis 40 und besonders vorzugsweise von 20 bis 30 J/cm
3 aufweist. Die spezifische Energieaufnahme ist ein wesentliches volumenunabhängiges
Maß der plastisch verformbaren Schicht. Je geringer die spezifische Energieaufnahme
ist, umso dicker muss die plastische verformbare Schicht sein, damit entsprechend
viel kinetische Energie in der plastisch verformbaren Schicht aufgefangen werden kann.
Allerdings kann die spezifische Energieaufnahme nicht beliebig hoch sein, da sonst
die Spannungen in den Schrauben so groß werden können, dass auch in den Schrauben
plastische Verformungen auftreten. Die angegebenen Bereiche der spezifischen Energieaufnahme
sind weitgehend unabhängig von der Ausgestaltung des Behälters und des Inventars,
so dass sie eine grundsätzliche Aussage über die Beschaffenheit der plastisch verformbaren
Schicht darstellen. Die spezifische Energieaufnahme kann vor allem über durchschnittliche
Hohlkammervolumina bzw. über das entsprechende Material eingestellt werden. Je größer
die Hohlkammervolumina sind umso härter muss das entsprechende Materialsystem für
eine bestimmte gewünschte spezifische Energieaufnahme sein und umgekehrt.
[0011] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht isotrop
verformbar ist. Dabei meint der Begriff "isotrop" dass die plastisch verformbare Schicht
in alle Raumrichtungen ungefähr gleich gut plastisch verformbar ist. Ein Beispiel
für isotrope plastisch verformbare Materialien sind verfestigte Schäume. Hohlkammerstrukturen
mit regelmäßigen geometrischen Abmessungen wie etwa Wabenkammern hingegen sind in
der Regel nicht isotrop verformbar.
[0012] Vorzugsweise ist die plastisch verformbare Schicht ein Metallschaum. Der Metallschaum
ist vorteilhafterweise geschlossenporig. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die
plastisch verformbare Schicht Aluminium aufweist und nach besonders bevorzugter Ausführungsform
aus Aluminiumschaum besteht bzw. im Wesentlichen aus Aluminiumschaum besteht. Zweckmäßigerweise
besteht der Aluminiumschaum aus zumindest 90 Gew.-%, bevorzugt aus zumindest 95 Gew.-%
und besonders bevorzugt zu mindestens 97 Gew.-% aus Aluminium. Vorzugsweise ist die
plastisch verformbare Schicht eine AlMgSi-Mischung. Weiter vorzugsweise weist die
plastisch verformbare Schicht Reste eines Treibmittels auf. Sehr bevorzugt enthält
die plastisch verformbare Schicht Rückstände von Titan.
[0013] Es ist bevorzugt, dass die plastisch verformbare Schicht gekapselt und/oder beschichtet
ist. Vorzugsweise ist die plastisch verformbare Schicht gekapselt und geschlossenporig.
Die Kapselung bewirkt, dass im Falle eines geschlossenporigen Metallschaums Mikrorissen
entgegen gewirkt, und so die plastisch verformbare Schicht wasserdicht gehalten wird.
Durch die Wasserdichtigkeit wird eine Oxidation des Metallschaums vermieden, wodurch
der Metallschaum auch über eine große Zeit hinweg konstant gute Verformungseigenschaften
aufweist.
[0014] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht eine Stärke
von 30 bis 200 mm, vorzugsweise von 40 bis 150 mm und besonders vorzugsweise von 50
bis 100 mm aufweist. Die Dichte der plastisch verformbaren Schicht beträgt bevorzugt
0,1 bis 2 g/cm
3, weiter bevorzugt 0,2 bis 1,3 g/cm
3 und besonders bevorzugt 0,5 bis 0,9 g/cm
3. Es ist zweckmäßig, dass die plastisch verformbare Schicht kreis- oder ringförmig
ausgebildet ist.
[0015] Vorteilhafterweise ist die plastisch verformbare Schicht unmittelbar an der Innenseite
des Behälterdeckels befestigt. Der Begriff "unmittelbar" meint, dass insbesondere
keine Aufnahmen die plastisch verformbare Schicht umschließen und zwischen der plastisch
verformbaren Schicht und dem Behälterdeckel angeordnet sind.
[0016] Nach einer Ausführungsform ist die plastisch verformbare Schicht stoffschlüssig mit
dem Behälterdeckel verbunden. Vorzugsweise ist die plastisch verformbare
[0017] Schicht auf den Behälterdeckel geklebt oder geschweißt und besonders vorzugsweise
wurde die plastisch verformbare Schicht bei einem Aufschäumen an dem Behälterdeckel
angeformt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die plastisch verformbare Schicht
mit Hilfe von Schrauben am Behälterdeckel befestigt.
[0018] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Behälterdeckel und der plastisch verformbaren Schicht ein Bleiabschirmungsdeckel
zwischengeschaltet ist. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass der Bleiabschirmungsdeckel
mittels eines flächigen Halteelementes, insbesondere mittels eines Haltebleches an
dem Behälterdeckel befestigt ist. In diesem Fall ist das flächige Halteelement bzw.
das Halteblech zwischen Bleiabschirmungsdeckel und plastisch verformbarer Schicht
angeordnet und somit ist das Aggregat aus Bleiabschirmungsdeckel und flächigem Halteelement
bzw. Halteblech zwischen dem Behälterdeckel und der plastisch verformbaren Schicht
positioniert. Vorteilhafterweise ist bei dieser Ausführungsform die plastisch verformbare
Schicht unmittelbar an dem Bleiabschirmungsdeckel bzw. an dem flächigen Halteelement
bzw. an dem Halteblech befestigt. Die Befestigung der plastisch verformbaren Schicht
kann dabei mit Hilfe von Schraubverbindungen erfolgen. Die plastisch verformbare Schicht
kann aber auch alternativ oder zusätzlich stoffschlüssig mit dem Bleiabschirmungsdeckel
bzw. mit dem flächigen Halteelement verbunden sein. So kann die plastisch verformbare
Schicht auf den Bleiabschirmungsdeckel bzw. auf das flächige Halteelement geklebt
oder geschweißt sein und nach einer Ausführungsform kann die plastisch verformbare
Schicht bei einem Aufschäumen an den Bleiabschirmungsdeckel bzw. an das flächige Halteelement
angeformt sein. Dass die plastisch verformbare Schicht bei dieser Ausführungsform
"unmittelbar" an dem Bleiabschirmungsdeckel bzw. an dem flächigen Halteelement befestigt
ist, meint nach einer empfohlenen Ausführungsform, dass insbesondere keine Aufnahmen
die plastisch verformbare Schicht umschließen und zwischen der plastisch verformbaren
Schicht und dem Bleiabschirmungsdeckel bzw. dem flächigen Halteelement angeordnet
sind.
[0019] Grundsätzlich liegt es aber auch im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare
Schicht von einer Umhüllung umschlossen ist, insbesondere von einer wasserdichten
Umhüllung umschlossen ist. Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch
verformbare Schicht in einer umhüllenden Form, insbesondere in einer wasserdichten
umhüllenden Form aufgeschäumt wurde.
[0020] Nach einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung ist eine Bleiabschirmung behälterinnenraumseitig
auch an dem Behältermantel und an dem Behälterboden vorgesehen. Dann liegt es im Rahmen
der Erfindung, dass der gesamte Innenraum des Behälters von einer Bleiabschirmung
eingekapselt ist. Die Dicke der Bleiabschirmung liegt bevorzugt zwischen 20 und 140
mm.
[0021] Zweckmäßigerweise grenzen die Seitenwände der plastisch verformbaren Schicht wenigstens
bereichsweise an ein Fluid an. Unter den Begriff "Fluid" werden Flüssigkeiten und
Gase und insbesondere Luft bzw. Wasser verstanden. Es ist zweckmäßig, dass die Seitenwände
der plastisch verformbaren Schicht von der Innenseite des Behältermantels oder von
der Innenseite der Bleiabschirmung an dem Behältermantel beabstandet sind. Vorzugsweise
beträgt der Abstand zwischen wenigstens einer Seitenwand der plastisch verformbaren
Schicht und der Innenseite des Behältermantels bzw. der Innenseite der Bleiabschirmung
0 bis 100 mm, insbesondere 10 bis 90 mm und bevorzugt 20 bis 90 mm.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Lastverteiler zwischen der plastisch
verformbaren Schicht und dem Inventar angeordnet. Es ist zweckmäßig, dass der Lastverteiler
eine Lastverteilerplatte ist. Gemäß einer anderen Ausführungsform ist der Lastverteiler
ein Korbdeckel, welcher das radioaktive Inventar umschließt. Gemäß einer weiteren
Ausführungsform ist das radioaktive Inventar selber mit einer den Behälterdeckel zugewandten
und parallelen Fläche versehen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die dem Behälterdeckel
zugewandte und parallele Fläche des radioaktiven Inventars durch kleinteilige Elemente
wie etwa Pellets gebildet wird.
[0023] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Lastverteiler eine
Lastverteilerplatte. Zweckmäßigerweise ist die Lastverteilerplatte aus Feinkornbaustahl.
Es ist bevorzugt, dass die Lastverteilerplatte 5 bis 40 mm, weiter bevorzugt 10 bis
30 mm und besonders bevorzugt 15 bis 25 mm stark ist. Die 0,2 %-Dehngrenze der Lastverteilerplatte
beträgt vorteilhafterweise 600 bis 1600 MPa, weiter vorteilhafterweise 800 bis 1400
MPa und besonders vorteilhafterweise 1000 bis 1200 MPa. Diese Maßnahmen verhindern
insbesondere ein Durchstanzen des Lastverteilers.
[0024] Es ist zweckmäßig, dass der Behälterdeckel mittels reversibler Befestigungsmittel
an dem Behältermantel befestigt ist. Vorzugsweise umfassen die reversiblen Befestigungsmittel
Schraubverbindungen. Die Schrauben der Schraubverbindungen weisen Außengewinde von
zweckmäßigerweise 24 bis 64 mm, bevorzugt von 30 bis 56 mm und besonders bevorzugt
von 36 bis 48 mm auf.
[0025] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Behältermantel eine Stärke von 100 bis
350 mm, vorzugsweise von 120 bis 250 mm und besonders vorzugsweise von 140 bis 180
mm aufweist. Die Innenraumhöhe des Behälters beträgt zweckmäßigerweise von 0,5 bis
10 m und bevorzugt 0,5 bis 5 m. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
beträgt die Innenraumhöhe des Behälters 0,6 bis 2 m, insbesondere 0,7 bis 1,5 m. Vorzugsweise
sind der Behältermantel und der Behälterboden aus einem Guss. Es ist bevorzugt, dass
der Behältermantel und der Behälterboden sowie auch der Behälterdeckel Gusseisen aufweisen.
Das Gusseisen ist bevorzugt der Qualität GGG 40 zuzurechnen.
[0026] Zur Lösung des Problems lehrt die Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Behälters für die Aufnahme von radioaktivem Inventar, insbesondere zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Behälters, wobei der Behälter einen Behälterboden, einen Behältermantel
und einen Behälterdeckel umfasst, wobei der Behälter einen Innenraum zur Aufnahme
des radioaktiven Inventars umschließt, wobei zwischen dem Behälterdeckel und dem Inventar
wenigstens eine plastische formbare Schicht angeordnet wird, wobei die plastisch verformbare
Schicht derart ausgebildet wird, dass Aufprallkräfte wenigstens eines Großteils des
Inventars auf wenigstens einen Großteil der Fläche der plastisch verformbaren Schicht
gleichmäßig verteilbar sind. Wie oben bereits dargelegt, kann der Behälter nach besonders
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung auch eine innenseitige Bleiabschirmung aufweisen,
wobei die Bleiabschirmung zweckmäßigerweise an der Innenseite des Behälterdeckels
und/oder an der Innenseite des Behältermantels und/oder an der Innenseite des Behälterbodens
angeordnet ist.
[0027] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht aus einem
Metallschaum besteht bzw. im Wesentlichen aus einem Metallschaum besteht. Gemäß besonders
empfohlener Ausführungsform besteht die plastisch verformbare Schicht aus einem Aluminiumschaum
bzw. im Wesentlichen aus einem Aluminiumschaum. Vorzugsweise wird der Metallschaum
mittels eines Treibmittels aufgeschäumt. Das Treibmittel ist bevorzugt Titandihydrid.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Metallschaum durch das Aufschäumen
mit dem Behälterdeckel oder mit dem Bleiabschirmungsdeckel bzw. mit dem am Bleiabschirmungsdeckel
angeordneten flächigen Halteelement stoffschlüssig verbunden. Vorzugsweise wird der
Metallschaum durch das Aufschäumen auch mit einem Lastverteiler stoffschlüssig verbunden.
Die Befestigung bzw. Verbindung der plastisch verformbaren Schicht bzw. des Metallschaums
kann grundsätzlich auch über Schraubverbindungen stattfinden.
[0028] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die plastisch verformbare Schicht
zu einer erheblichen Vereinfachung des Behälters führt. Eine weitere Folge ist, dass
der Stoßdämpfer in Form der plastisch verformbaren Schicht eine geringere Höhe aufweist,
wodurch mehr nutzbarer Raum zur Verfügung steht. Insbesondere erlaubt die Verwendung
von Metallschaum eine wirtschaftliche Herstellung des Stoßdämpfers, welcher die kinetische
Energie nahezu vollständig aufnehmen kann. Mittels Kapselungen oder Beschichtungen
können die Metallschäume besonders langlebig gestaltet werden. Lastverteiler erlauben
eine flächige Verteilung der Aufprallkräfte und vermeiden ein Durchstanzen der plastisch
verformbaren Schicht. Hierdurch kann die plastisch verformbare Schicht gefahrlos noch
dünner gestaltet werden.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Behälters,
- Fig. 2
- den Gegenstand gemäß Fig. 1 in einer anderen Ausführungsform und
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer weiteren Ausführungsform.
[0030] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Behälter mit einem Behälterboden 2, einem Behältermantel
3 und einem Behälterdeckel 4 ersichtlich. Der Behälter ist hohlzylindrisch ausgeführt
und umschließt einen Innenraum 5, in welchem ein nur symbolisch dargestelltes radioaktives
Inventar 1 befindlich ist. Der Behälter ist kopfüber dargestellt, um die Situation
eines Deckelflachfalls zu verdeutlichen. Im Zeitpunkt des Aufpralls auf eine massive
Unterlage trifft das Inventar 1 zeitlich verzögert auf den Behälterdeckel 4 auf, weshalb
erhebliche Kräfte auf den Behälterdeckel 4 einwirken. Der Behälterdeckel 4 ist über
Schraubverbindungen 8 in Form von 24 M36-Schrauben mit dem Behältermantel 3 verbunden.
Die Behälterwände 2, 3, 4 bestehen aus Gusseisen der Qualität GGG 40. Der Behältermantel
3 weist eine Dicke von 160 mm auf, wohingegen der Behälterboden 2 und der Behälterdeckel
4 eine Dicke von jeweils 180 mm aufweisen. Der hohlzylindrische Innenraum 5 weist
eine Höhe von 1140 mm auf und besitzt einen Durchmesser von 740 mm.
[0031] Auf der Innenseite des Behälterdeckels 4 ist eine plastisch verformbare Schicht 6
in Form eines Aluminiumschaums befestigt. Der Aluminiumschaum wurde mittels des Treibmittels
Titandihydrid aufgeschäumt. Die beim Aufschäumen aufgewendete Wärmeenergie führte
zur Verflüssigung des Aluminiums und bei Erkalten des Aluminiumschaums zugleich auch
zu einer Befestigung an der Innenseite des Behälterdeckels 4. Beim Aufschäumen wurde
der Aluminiumschaum der plastisch verformbaren Schicht 6 nach oben hin durch einen
Lastverteiler 7 in Form einer Lastverteilerplatte begrenzt. Demzufolge ist der Lastverteiler
7 auf die gleiche Weise wie der Behälterdeckel 4 mit dem Aluminiumschaum verbunden.
[0032] Der Aluminiumschaum ist in alle Raumrichtungen ungefähr gleich gut plastisch verformbar
und daher isotrop. Der Aluminiumschaum ist geschlossenporig und zwecks Wasserdichtheit
gekapselt. Er weist eine Dichte von 0,7 g/cm
3, eine Stärke von 70 mm sowie einen Durchmesser bei einer kreisförmigen Fläche von
585 mm auf. Die 0,2 %-Dehngrenze des Lastverteilers 7 in Form einer kreisförmigen
Lastverteilerplatte aus Feinkornbaustahl beträgt 1100 MPa. Die Stärke des Lastverteilers
7 beträgt 20 mm.
[0033] In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters dargestellt.
Die gleichen Komponenten wie in Fig. 1 sind hier mit entsprechenden gleichen Bezugszeichen
versehen. Dieser Behälter gemäß Fig. 2 weist im Vergleich zu der Ausführungsform nach
Fig. 1 eine zusätzliche innere Bleiabschirmung 9 auf. Dabei ist diese Bleiabschirmung
9 behälterinnenseitig sowohl am Behälterboden als auch am Behältermantel sowie als
Bleiabschirmungsdeckel 10 am Behälterdeckel 4 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 wird der Bleiabschirmungsdeckel 10 mittels eines Haltebleches 11 am Behälterdeckel
4 gehalten bzw. fixiert. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
ist also zwischen der plastisch verformbaren Schicht 6 - bevorzugt in Form des Aluminiumschaums
- und dem Behälterdeckel 4 das Aggregat aus Bleiabschirmungsdeckel 10 und Halteblech
11 zwischengeschaltet.
[0034] In der Ausführungsform nach Fig. 3 wird auf das Halteblech 11 verzichtet. Stattdessen
wird hier der Bleiabschirmungsdeckel 10 mit Hilfe des Lastverteilers 7 bzw. mit Hilfe
der Lastverteilerplatte am Behälterdeckel 4 gehalten bzw. fixiert. Entsprechende in
Fig. 3 angeordnete Schraubverbindungen reichen hier von dem Lastverteiler 7 bzw. von
der Lastverteilerplatte bis in den Behälterdeckel 4.
1. Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar (1), umfassend einen Behälterboden
(2), einen Behältermantel (3) und einen Behälterdeckel (4), wobei der Behälter einen
Innenraum (5) zur Aufnahme des radioaktiven Inventars (1) umschließt, wobei zwischen
dem Behälterdeckel (4) und dem Inventar (1) wenigstens eine plastisch verformbare
Schicht (6) angeordnet ist, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) derart ausgebildet
ist, dass Aufprallkräfte wenigstens eines Großteils des Inventars (1) auf wenigstens
einen Großteil der Fläche der plastisch verformbaren Schicht (6) gleichmäßig verteilbar
sind.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) in senkrechter
Richtung eine spezifische Energieaufnahme von 10 bis 50 J/cm3, vorzugsweise von 15 bis 40 J/cm3 und besonders vorzugsweise von 20 bis 30 J/cm3 aufweist.
3. Behälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) isotrop verformbar ist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) ein Metallschaum ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) Aluminium aufweist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) gekapselt und/oder beschichtet ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) eine Stärke von 30 bis 200 mm, vorzugsweise von 40 bis 150 mm und besonders vorzugsweise
von 50 bis 100 mm aufweist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) kreis- oder ringförmig ausgebildet ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) unmittelbar an der Innenseite des Behälterdeckels (4) befestigt ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei zwischen der plastisch verformbaren
Schicht (6) und dem Behälterdeckel (4) ein Bleiabschirmungsdeckel (10) - und vorzugsweise
ein flächiges Halteelement des Bleiabschirmungsdeckels (10) - zwischengeschaltet ist
und wobei die plastisch verformbare Schicht (6) unmittelbar am Bleiabschirmungsdeckel
(10) bzw. an dem flächigen Halteelement befestigt ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Seitenwände der plastisch verformbaren
Schicht (6) wenigstens bereichsweise an ein Fluid angrenzen.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei ein Lastverteiler (7) zwischen der
plastisch verformbaren Schicht (6) und dem Inventar (1) angeordnet ist.
13. Behälter nach Anspruch 12, wobei der Lastverteiler (7) eine Lastverteilerplatte umfasst.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei der Behälterdeckel (4) mittels reversibler
Befestigungsmittel an dem Behältermantel (3) befestigt ist.
15. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei der Behältermantel (3) eine Stärke
von 100 bis 350 mm, vorzugsweise von 120 bis 250 mm und besonders vorzugsweise von
140 bis 180 mm aufweist.
16. Verfahren zur Herstellung eines Behälters für die Aufnahme von radioaktivem Inventar
(1), insbesondere zur Herstellung eines Behälters gemäß wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 15, wobei der Behälter einen Behälterboden (2), einen Behältermantel (3) und
einen Behälterdeckel (4) umfasst, wobei der Behälter einen Innenraum (5) zur Aufnahme
des radioaktiven Inventars (1) umschließt, wobei zwischen dem Behälterdeckel (4) und
dem Inventar (1) wenigstens eine plastisch verformbare Schicht (6) angeordnet wird,
wobei die plastisch verformbare Schicht (6) derart ausgebildet wird, dass Aufprallkräfte
wenigstens eines Großteils des Inventars (1) auf wenigstens einen Großteil der Fläche
der plastisch verformbaren Schicht (6) gleichmäßig verteilbar sind.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar (1), umfassend einen Behälterboden
(2), einen Behältermantel (3) und einen Behälterdeckel (4), wobei der Behälter einen
Innenraum (5) zur Aufnahme des radioaktiven Inventars (1) umschließt, wobei zwischen
dem Behälterdeckel (4) und dem Inventar (1) wenigstens eine plastisch verformbare
Schicht (6) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die plastisch verformbare Schicht (6) derart ausgebildet ist, dass Aufprallkräfte
wenigstens eines Großteils des Inventars (1) auf wenigstens einen Großteil der Fläche
der plastisch verformbaren Schicht (6) gleichmäßig verteilbar sind, indem ein Lastverteiler
(7) zwischen der plastisch verformbaren Schicht (6) und dem Inventar (1) angeordnet
ist, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) ein Metallschaum ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) isotrop verformbar
ist.
3. Behälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) Aluminium aufweist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) gekapselt und/oder beschichtet ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) eine Stärke von 30 bis 200 mm, vorzugsweise von 40 bis 150 mm und besonders vorzugsweise
von 50 bis 100 mm aufweist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) kreis- oder ringförmig ausgebildet ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) unmittelbar an der Innenseite des Behälterdeckels (4) befestigt ist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zwischen der plastisch verformbaren
Schicht (6) und dem Behälterdeckel (4) ein Bleiabschirmungsdeckel (10) - und vorzugsweise
ein flächiges Halteelement des Bleiabschirmungsdeckels (10) - zwischengeschaltet ist
und wobei die plastisch verformbare Schicht (6) unmittelbar am Bleiabschirmungsdeckel
(10) bzw. an dem flächigen Halteelement befestigt ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Seitenwände der plastisch verformbaren
Schicht (6) wenigstens bereichsweise an ein Fluid angrenzen.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Lastverteiler (7) eine Lastverteilerplatte
umfasst.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Behälterdeckel (4) mittels reversibler
Befestigungsmittel an dem Behältermantel (3) befestigt ist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei der Behältermantel (3) eine Stärke
von 100 bis 350 mm, vorzugsweise von 120 bis 250 mm und besonders vorzugsweise von
140 bis 180 mm aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Behälters für die Aufnahme von radioaktivem Inventar
(1), insbesondere zur Herstellung eines Behälters gemäß wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 12, wobei der Behälter einen Behälterboden (2), einen Behältermantel (3) und
einen Behälterdeckel (4) umfasst, wobei der Behälter einen Innenraum (5) zur Aufnahme
des radioaktiven Inventars (1) umschließt, wobei zwischen dem Behälterdeckel (4) und
dem Inventar (1) wenigstens eine plastisch verformbare Schicht (6) angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die plastisch verformbare Schicht (6) derart ausgebildet wird, dass Aufprallkräfte
wenigstens eines Großteils des Inventars (1) auf wenigstens einen Großteil der Fläche
der plastisch verformbaren Schicht (6) gleichmäßig verteilbar sind, indem ein Lastverteiler
(7) zwischen der plastisch verformbaren Schicht (6) und dem Inventar (1) angeordnet
ist, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) ein Metallschaum ist.