[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar,
umfassend einen Behälterboden, einen Behältermantel und einen Behälterdeckel. Der
Behälter umschließt einen Innenraum zur Aufnahme des radioaktiven Inventars.
[0002] Derartige Behälter sind aus der Praxis grundsätzlich bekannt. Dabei bildet - unter
extremen Umständen - die Verbindung des Behälterdeckels auf dem Behältermantel eine
relative Schwachstelle, da die Verbindung häufig reversibel ausgestaltet sein soll.
Unter reversiblen Verbindungen werden beispielsweise Schraubverbindungen verstanden.
Aufgrund des sehr dauerhaften Charakters des Einsatzes der Behälter müssen die Behälter
für eine ganze Reihe an Extremsituationen ausgelegt sein. Hierunter fallen beispielsweise
auch extreme Erschütterungssituationen wie Stürze aus mehreren Metern Höhe. Bei solchen
Stürzen wandelt sich die potentielle Energie des Behälters in Verformungsenergie um,
wobei aufgrund der massiven Ausführungen der Behälterwände, die Schrauben am stärksten
belastet werden. Wird die Streckgrenze der Schrauben überschritten, so werden die
Schrauben plastisch verformt. Die plastische Verformung kann im Extremfall zu einer
Undichtigkeit des Behälters führen.
[0003] Es ist aus der Praxis ferner bekannt, für Behälter mit Brennelementen plastisch verformbare
Stoßdämpfer innerhalb des Behälters vorzusehen. Diese Stoßdämpfer sind hohlzylindrisch
ausgeformt und bestehen aus Aluminium. Bei einem Fall aus mehreren Metern Höhe auf
den waagerecht auftreffenden Behälterdeckel (Deckelflachfall) prallen die Brennelemente
auf die hohlzylindrischen Stoßdämpfer, wodurch letztere ziehharmonikaartig plastisch
verformt werden. Diese plastische Verformung der Stoßdämpfer nimmt einen erheblichen
Teil der potentiellen Energie auf, so dass die Spannungen in den Schrauben zumindest
soweit verringert werden, dass keine plastischen Verformungen an den Schrauben auftreten.
Allerdings werden die hohlzylindrischen Stoßdämpfer aus dem aus der Praxis bekannten
Stand der Technik über weitere Schraubverbindungen an der Innenseite des Behälterdeckels
befestigt. Folglich sind Gewindebohrungen auf der Innenseite des Behälterdeckels erforderlich,
wodurch der Behälterdeckel an Stabilität einbüßt. Außerdem erfordern die Herstellung
der hohlzylindrischen Stoßdämpfer sowie deren Befestigung auf der Innenseite des Behälterdeckels
einen gewissen Aufwand. Schließlich muss das Inventar in Form der Brennelemente mittels
Führungsköpfen an den Stoßdämpfern geführt werden, damit sichergestellt ist, dass
das Inventar nicht etwa an den Stoßdämpfern vorbeigleitet und so ungedämpft auf den
Behälterdeckel prallt.
[0004] WO 2015/032848 A1 beschreibt einen Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar, wobei auf der
Unterseite eines Deckels eine Vielzahl von plastisch verformbaren Stoßdämpfern vorgesehen
ist. Diese Stoßdämpfer bestehen beispielsweise aus Aluminium, welche die Form von
Voll- oder Hohlzylindern annehmen können. Das radioaktive Inventar prallt direkt auf
diese Stoßdämpfer. Die Stoßdämpfer werden beispielsweise mittels Schraubverbindungen
auf der Unterseite des Deckels befestigt.
[0005] In
EP 2 827 336 A1 wird ein Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar beschrieben, welcher
ein Metallblech mit Noppen aufweist. Die Noppen dienen im Wesentlichen der Abstandshalterung
und in der Folge der Hohlraumbildung und Isolation. Allerdings ermöglichen die dem
Metallblech aufgeprägten Noppen auch eine plastische Verformung, so dass der dort
beschriebene Behälter einen Stoßdämpfer für den Behälterboden und den Behältermantel
aufweist. Ein Stoßdämpfer für den Deckel ist nicht beschrieben.
[0006] CN 203 026 182 U beschreibt einen Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar, wobei auf der
Innenseite des Behältermantels angeordnete Federn als Stoßdämpfer fungieren. Ein Stoßdämpfer
am Deckel ist nicht offenbart.
[0007] Der zuvor beschriebene Stand der Technik offenbart zwar Stoßdämpfer auf der Deckelunterseite
(
WO 2015/032848 A1), doch müssen derartige Stoßdämpfer aufwändig geformt werden, um im Zusammenspiel
mit ähnlich aufwändig geformtem radioaktiven Inventar die Aufprallenergie abzufangen.
Ebenso müssen sämtliche Stoßdämpfer auf der Unterseite des Deckels befestigt werden,
wodurch einerseits der Behälterdeckel an Stabilität einbüßt und andererseits ein erheblicher
Aufwand bei der Herstellung und der Befestigung der Stoßdämpfer an der Deckelunterseite
anfällt.
[0008] In
US 4 190 160 ist ein Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar offenbart, welcher eine
plastisch verformbare Schicht aus Mammutbaumholz aufweist.
[0009] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs
genannten Art anzugeben, bei dem die vorstehend aufgezeigten Nachteile vermieden werden
können. Insbesondere ist es Aufgabe, den Aufwand bei der Herstellung und Montage der
Stoßdämpfer weiter zu verringern.
[0010] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Behälter gemäss
Anspruch 1.
[0011] Als radioaktives Inventar kommen beispielsweise Pellets, zerschnittener Stahlschrott
und massive Elemente in Betracht. Das radioaktive Inventar kann auch zumindest ein
Fass bzw. eine Mehrzahl von Fässern aufweisen. Neben dem radioaktiven Inventar kann
sich insbesondere auch Wasser in dem Behälter befinden. Daher ist der Behälter für
die Aufnahme von radioaktivem Inventar dazu geeignet, das Inventar fluiddicht von
der Umgebung zu isolieren. Außerdem ist der Behälter zu einer ausreichenden radioaktiven
Abschirmung über entsprechend dicke metallische Behälterwände geeignet. Der Behälterboden
und/oder der Behälterdeckel ist reversibel oder irreversibel mit dem Behältermantel
verbunden. Reversible Verbindungen stellen beispielsweise Schraubverbindungen dar.
Irreversible Verbindungen sind z. B. Schweißverbindungen. Vorzugsweise ist der Behälterboden
irreversibel mit dem Behältermantel verbunden. Es ist vorteilhaft, dass der Behälterdeckel
reversibel mit dem Behältermantel verbunden ist.
[0012] Die allermeisten festen Körper sind zu einem gewissen Grade sowohl elastisch als
auch plastisch verformbar. Der Ausdruck "plastisch verformbar" im Sinne der Erfindung
meint daher, dass der jeweilige Körper überwiegend plastisch verformbar ist. Hierunter
fallen insbesondere Hohlkammerstrukturen verschiedenster Art aus verschiedensten Materialien.
Die Hohlkammern können regelmäßige geometrische Formen aufweisen wie etwa Waben. Die
Hohlkammern können aber auch in Form von Blasen ausgebildet sein, so dass das plastisch
verformbare Element dann ein verfestigter Schaum ist.
[0013] Der Begriff "Schicht" kann sowohl ein flächig durchgängiges Element bezeichnen als
auch eine Vielzahl von über einer Fläche verteilten Elementen. Die plastisch verformbare
Schicht kann somit ganz unterschiedliche Flächenformen annehmen. Die plastisch verformbare
Schicht kann beispielsweise ein Kreis oder ein Quadrat sein oder mehrere konzentrisch
zueinander angeordnete Ringe umfassen. Die Schicht kann in Form eines Schachbretts
oder in Form einer Vielzahl an Punkten ausgestaltet sein. Es sind auch Kombinationen
aus verschiedenen Flächenformen möglich.
[0014] Um die Aufprallkräfte gleichmäßig verteilen zu können, muss die Schicht durchgängig
bzw. müssen die einzelnen Elemente der Schicht in etwa gleich stark ausgebildet sein.
Dadurch wird sichergestellt, dass die Aufprallkräfte des Inventars nicht punktuell
zu stark auf eine oder mehrere hervorstehende Schichtbereiche übertragen werden. Insbesondere
dürfen zwischen den plastisch verformbaren Schichtbereichen bzw. um diese herum keine
festen Körper derart angeordnet sein, dass die Aufprallkräfte zur Gänze bzw. zu einem
Teil auf den Behälterdeckel übertragen werden und so die plastisch verformbare Schicht
überbrückt wird. Insbesondere ist die plastisch verformbare Schicht derart ausgebildet,
dass auf die plastisch verformbare Schicht beispielsweise eine Platte auflegbar ist,
welche die Aufprallkräfte wenigstens eines Großteils des Inventars auf wenigstens
einen Großteil der Fläche gleichmäßig verteilen kann. Der Begriff "Großteil" meint
vorzugsweise 50 %, weiter-vorzugsweise 75 % und besonders vorzugsweise 100 %. Durch
eine derartige Ausgestaltung der plastisch verformbaren Schicht wird erreicht, dass
die kinetische Energie des Aufpralls über eine besonders große Fläche verteilt werden
kann, wodurch die plastisch verformbare Schicht entsprechend dünner gestaltet werden
kann.
[0015] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht in senkrechter
Richtung eine spezifische Energieaufnahme von 5 bis 50 J/cm
3, vorzugsweise von 15 bis 40 und besonders vorzugsweise von 20 bis 30 J/cm
3 aufweist. Die spezifische Energieaufnahme ist ein wesentliches volumenunabhängiges
Maß der plastisch verformbaren Schicht. Je geringer die spezifische Energieaufnahme
ist, umso dicker muss die plastische verformbare Schicht sein, damit entsprechend
viel kinetische Energie in der plastisch verformbaren Schicht aufgefangen werden kann.
Allerdings kann die spezifische Energieaufnahme nicht beliebig hoch sein, da sonst
die Spannungen in den Schrauben so groß werden können, dass auch in den Schrauben
plastische Verformungen auftreten. Die angegebenen Bereiche der spezifischen Energieaufnahme
sind weitgehend unabhängig von der Ausgestaltung des Behälters und des Inventars,
so dass sie eine grundsätzliche Aussage über die Beschaffenheit der plastisch verformbaren
Schicht darstellen. Die spezifische Energieaufnahme kann vor allem über durchschnittliche
Hohlkammervolumina bzw. über das entsprechende Material eingestellt werden. Je größer
die Hohlkammervolumina sind umso härter muss das entsprechende Materialsystem für
eine bestimmte gewünschte spezifische Energieaufnahme sein und umgekehrt.
[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht isotrop
verformbar ist. Dabei meint der Begriff "isotrop" dass die plastisch verformbare Schicht
in alle Raumrichtungen ungefähr gleich gut plastisch verformbar ist. Ein Beispiel
für isotrope plastisch verformbare Materialien sind verfestigte Schäume. Hohlkammerstrukturen
mit regelmäßigen geometrischen Abmessungen wie etwa Wabenkammern hingegen sind in
der Regel nicht isotrop verformbar.
[0017] Der Metallschaum ist vorteilhafterweise geschlossenporig. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht Aluminium aufweist und nach besonders
bevorzugter Ausführungsform aus Aluminiumschaum besteht bzw. im Wesentlichen aus Aluminiumschaum
besteht. Zweckmäßigerweise besteht der Aluminiumschaum aus zumindest 90 Gew.-%, bevorzugt
aus zumindest 95 Gew.-% und besonders bevorzugt zu mindestens 97 Gew.-% aus Aluminium.
Vorzugsweise ist die plastisch verformbare Schicht eine AlMgSi-Mischung. Weiter vorzugsweise
weist die plastisch verformbare Schicht Reste eines Treibmittels auf. Sehr bevorzugt
enthält die plastisch verformbare Schicht Rückstände von Titan.
[0018] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch verformbare Schicht eine Stärke
von 30 bis 200 mm, vorzugsweise von 40 bis 150 mm und besonders vorzugsweise von 50
bis 100 mm aufweist. Die Dichte der plastisch verformbaren Schicht beträgt bevorzugt
0,1 bis 2 g/cm
3, weiter bevorzugt 0,2 bis 1,3 g/cm
3 und besonders bevorzugt 0,5 bis 0,9 g/cm
3. Es ist zweckmäßig, dass die plastisch verformbare Schicht kreis- oder ringförmig
ausgebildet ist.
[0019] Nach einer Ausführungsform ist die plastisch verformbare Schicht stoffschlüssig mit
dem Behälterdeckel verbunden. Vorzugsweise ist die plastisch verformbare Schicht auf
den Behälterdeckel geklebt oder geschweißt und besonders vorzugsweise wurde die plastisch
verformbare Schicht bei einem Aufschäumen an dem Behälterdeckel angeformt. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform ist die plastisch verformbare Schicht mit Hilfe von Schrauben
am Behälterdeckel befestigt.
[0020] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Behälterdeckel und der plastisch verformbaren Schicht ein Bleiabschirmungsdeckel
zwischengeschaltet ist. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass der Bleiabschirmungsdeckel
mittels eines flächigen Halteelementes, insbesondere mittels eines Haltebleches an
dem Behälterdeckel befestigt ist. In diesem Fall ist das flächige Halteelement bzw.
das Halteblech zwischen Bleiabschirmungsdeckel und plastisch verformbarer Schicht
angeordnet und somit ist das Aggregat aus Bleiabschirmungsdeckel und flächigem Halteelement
bzw. Halteblech zwischen dem Behälterdeckel und der plastisch verformbaren Schicht
positioniert. Die Befestigung der plastisch verformbaren Schicht kann dabei mit Hilfe
von Schraubverbindungen erfolgen. Die plastisch verformbare Schicht kann aber auch
alternativ oder zusätzlich stoffschlüssig mit dem Bleiabschirmungsdeckel bzw. mit
dem flächigen Halteelement verbunden sein. So kann die plastisch verformbare Schicht
auf den Bleiabschirmungsdeckel bzw. auf das flächige Halteelement geklebt oder geschweißt
sein.
[0021] Gemäss der Erfindung ist die plastisch verformbare Schicht von einer wasserdichten
Umhüllung umschlossen. Weiterhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die plastisch
verformbare Schicht in einer umhüllenden Form, insbesondere in einer wasserdichten
umhüllenden Form aufgeschäumt wurde.
[0022] Nach einer empfohlenen Ausführungsform der Erfindung ist eine Bleiabschirmung behälterinnenraumseitig
auch an dem Behältermantel und an dem Behälterboden vorgesehen. Dann liegt es im Rahmen
der Erfindung, dass der gesamte Innenraum des Behälters von einer Bleiabschirmung
eingekapselt ist. Die Dicke der Bleiabschirmung liegt bevorzugt zwischen 20 und 140
mm.
[0023] Zweckmäßigerweise grenzen die Seitenwände der plastisch verformbaren Schicht wenigstens
bereichsweise an ein Fluid an. Unter den Begriff "Fluid" werden Flüssigkeiten und
Gase und insbesondere Luft bzw. Wasser verstanden. Es ist zweckmäßig, dass die Seitenwände
der plastisch verformbaren Schicht von der Innenseite des Behältermantels oder von
der Innenseite der Bleiabschirmung an dem Behältermantel beabstandet sind. Vorzugsweise
beträgt der Abstand zwischen wenigstens einer Seitenwand der plastisch verformbaren
Schicht und der Innenseite des Behältermantels bzw. der Innenseite der Bleiabschirmung
0 bis 100 mm, insbesondere 10 bis 90 mm und bevorzugt 20 bis 90 mm.
[0024] Es ist zweckmäßig, dass der Lastverteiler eine Lastverteilerplatte ist. Gemäß einer
anderen Ausführungsform ist der Lastverteiler ein Korbdeckel, welcher das radioaktive
Inventar umschließt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das radioaktive Inventar
selber mit einer den Behälterdeckel zugewandten und parallelen Fläche versehen. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass die dem Behälterdeckel zugewandte und parallele
Fläche des radioaktiven Inventars durch kleinteilige Elemente wie etwa Pellets gebildet
wird.
[0025] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Lastverteiler eine
Lastverteilerplatte. Zweckmäßigerweise ist die Lastverteilerplatte aus Feinkornbäustahl.
Es ist bevorzugt, dass die Lastverteilerplatte 5 bis 40 mm, weiter bevorzugt 10 bis
30 mm und besonders bevorzugt 15 bis 25 mm stark ist. Die 0,2 %-Dehngrenze der Lastverteilerplatte
beträgt vorteilhafterweise 600 bis 1600 MPa, weiter vorteilhafterweise 800 bis 1400
MPa und besonders vorteilhafterweise 1000 bis 1200 MPa. Diese Maßnahmen verhindern
insbesondere ein Durchstanzen des Lastverteilers.
[0026] Es ist zweckmäßig, dass der Behälterdeckel mittels reversibler Befestigungsmittel
an dem Behältermantel befestigt ist. Vorzugsweise umfassen die reversiblen Befestigungsmittel
Schraubverbindungen. Die Schrauben der Schraubverbindungen weisen Außengewinde von
zweckmäßigerweise 24 bis 64 mm, bevorzugt von 30 bis 56 mm und besonders bevorzugt
von 36 bis 48 mm auf.
[0027] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Behältermantel eine Stärke von 100 bis
350 mm, vorzugsweise von 120 bis 250 mm und besonders vorzugsweise von 140 bis 180
mm aufweist. Die Innenraumhöhe des Behälters beträgt zweckmäßigerweise von 0,5 bis
10 m und bevorzugt 0,5 bis 5 m. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
beträgt die Innenraumhöhe des Behälters 0,6 bis 2 m, insbesondere 0,7 bis 1,5 m.
[0028] Vorzugsweise sind der Behältermantel und der Behälterboden aus einem Guss. Es ist
bevorzugt, dass der Behältermantel und der Behälterboden sowie auch der Behälterdeckel
Gusseisen aufweisen. Das Gusseisen ist bevorzugt der Qualität GGG 40 zuzurechnen.
[0029] Zur Lösung des Problems lehrt die Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung
eines Behälters gemäss Anspruch 10.
[0030] Wie oben bereits dargelegt, kann der Behälter nach besonders bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung auch eine innenseitige Bleiabschirmung aufweisen, wobei die Bleiabschirmung
zweckmäßigerweise an der Innenseite des Behälterdeckels und/oder an der Innenseite
des Behältermantels und/oder an der Innenseite des Behälterbodens angeordnet ist.
[0031] Gemäß besonders empfohlener Ausführungsform besteht die plastisch verformbare Schicht
aus einem Aluminiumschaum bzw. im Wesentlichen aus einem Aluminiumschaum. Vorzugsweise
wird der Metallschaum mittels eines Treibmittels aufgeschäumt. Das Treibmittel ist
bevorzugt Titandihydrid. Die Befestigung bzw. Verbindung der plastisch verformbaren
Schicht bzw. des Metallschaums kann grundsätzlich auch über Schraubverbindungen stattfinden.
[0032] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die plastisch verformbare Schicht
zu einer erheblichen Vereinfachung des Behälters führt. Eine weitere Folge ist, dass
der Stoßdämpfer in Form der plastisch verformbaren Schicht eine geringere Höhe aufweist,
wodurch mehr nutzbarer Raum zur Verfügung steht. Insbesondere erlaubt die Verwendung
von Metallschaum eine wirtschaftliche Herstellung des Stoßdämpfers, welcher die kinetische
Energie nahezu vollständig aufnehmen kann. Der Lastverteiler erlaubt eine flächige
Verteilung der Aufprallkräfte und vermeidet ein Durchstanzen der plastisch verformbaren
Schicht. Hierdurch kann die plastisch verformbare Schicht gefahrlos noch dünner gestaltet
werden.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Behälters,
- Fig. 2
- den Gegenstand gemäß Fig. 1 in einer anderen Ausführungsform und
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 1 in einer weiteren Ausführungsform.
[0034] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Behälter mit einem Behälterboden 2, einem Behältermantel
3 und einem Behälterdeckel 4 ersichtlich. Der Behälter ist hohlzylindrisch ausgeführt
und umschließt einen Innenraum 5, in welchem ein nur symbolisch dargestelltes radioaktives
Inventar 1 befindlich ist. Der Behälter ist kopfüber dargestellt, um die Situation
eines Deckelflachfalls zu verdeutlichen. Im Zeitpunkt des Aufpralls auf eine massive
Unterlage trifft das Inventar 1 zeitlich verzögert auf den Behälterdeckel 4 auf, weshalb
erhebliche Kräfte auf den Behälterdeckel 4 einwirken. Der Behälterdeckel 4 ist über
Schraubverbindungen 8 in Form von 24 M36-Schrauben mit dem Behältermantel 3 verbunden.
Die Behälterwände 2, 3, 4 bestehen aus Gusseisen der Qualität GGG 40. Der Behältermantel
3 weist eine Dicke von 160 mm auf, wohingegen der Behälterboden 2 und der Behälterdeckel
4 eine Dicke von jeweils 180 mm aufweisen. Der hohlzylindrische Innenraum 5 weist
eine Höhe von 1140 mm auf und besitzt einen Durchmesser von 740 mm.
[0035] Auf der Innenseite des Behälterdeckels 4 ist eine plastisch verformbare Schicht 6
in Form eines Aluminiumschaums befestigt. Der Aluminiumschaum wurde mittels des Treibmittels
Titandihydrid aufgeschäumt. Die beim Aufschäumen aufgewendete Wärmeenergie führte
zur Verflüssigung des Aluminiums.
[0036] Der Aluminiumschaum ist in alle Raumrichtungen ungefähr gleich gut plastisch verformbar
und daher isotrop. Der Aluminiumschaum ist geschlossenporig und zwecks Wasserdichtheit
gekapselt. Er weist eine Dichte von 0,7 g/cm
3, eine Stärke von 70 mm sowie einen Durchmesser bei einer kreisförmigen Fläche von
585 mm auf. Die 0,2 %-Dehngrenze des Lastverteilers 7 in Form einer kreisförmigen
Lastverteilerplatte aus Feinkornbaustahl beträgt 1100 MPa. Die Stärke des Lastverteilers
7 beträgt 20 mm.
[0037] In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters dargestellt.
Die gleichen Komponenten wie in Fig. 1 sind hier mit entsprechenden gleichen Bezugszeichen
versehen. Dieser Behälter gemäß Fig. 2 weist im Vergleich zu der Ausführungsform nach
Fig. 1 eine zusätzliche innere Bleiabschirmung 9 auf. Dabei ist diese Bleiabschirmung
9 behälterinnenseitig sowohl am Behälterboden als auch am Behältermantel sowie als
Bleiabschirmungsdeckel 10 am Behälterdeckel 4 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 wird der Bleiabschirmungsdeckel 10 mittels eines Haltebleches 11 am Behälterdeckel
4 gehalten bzw. fixiert. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2
ist also zwischen der plastisch verformbaren Schicht 6 - bevorzugt in Form des Aluminiumschaums
- und dem Behälterdeckel 4 das Aggregat aus Bleiabschirmungsdeckel 10 und Halteblech
11 zwischengeschaltet.
[0038] In der Ausführungsform nach Fig. 3 wird auf das Halteblech 11 verzichtet. Stattdessen
wird hier der Bleiabschirmungsdeckel 10 mit Hilfe des Lastverteilers 7 bzw. mit Hilfe
der Lastverteilerplatte am Behälterdeckel 4 gehalten bzw. fixiert. Entsprechende in
Fig. 3 angeordnete Schraubverbindungen reichen hier von dem Lastverteiler 7 bzw. von
der Lastverteilerplatte bis in den Behälterdeckel 4.
1. Behälter für die Aufnahme von radioaktivem Inventar (1), umfassend einen Behälterboden
(2), einen Behältermantel (3) und einen Behälterdeckel (4), wobei der Behälter einen
Innenraum (5) zur Aufnahme des radioaktiven Inventars (1) umschließt, wobei zwischen
dem Behälterdeckel (4) und dem Inventar (1) wenigstens eine plastisch verformbare
Schicht (6) angeordnet ist, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) derart ausgebildet
ist, dass Aufprallkräfte wenigstens eines Großteils des Inventars (1) auf wenigstens
einen Großteil der Fläche der plastisch verformbaren Schicht (6) gleichmäßig verteilbar
sind, indem ein Lastverteiler (7) zwischen der plastisch verformbaren Schicht (6)
und dem Inventar (1) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die plastisch verformbare Schicht (6) ein Metallschaum ist, wobei die plastisch verformbare
Schicht (6) von einer wasserdichten Umhüllung umschlossen ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, wobei die plastisch verformbare Schicht (6) isotrop verformbar
ist.
3. Behälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) Aluminium aufweist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) eine"Stärke von 30 bis 200 mm, vorzugsweise von 40 bis 150 mm und besonders vorzugsweise
von 50 bis 100 mm aufweist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die plastisch verformbare Schicht
(6) kreis- oder ringförmig ausgebildet ist.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Seitenwände der plastisch verformbaren
Schicht (6) wenigstens bereichsweise an ein Fluid angrenzen.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Lastverteiler (7) eine Lastverteilerplatte
umfasst.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Behälterdeckel (4) mittels reversibler
Befestigungsmittel an dem Behältermantel (3) befestigt ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Behältermantel (3) eine Stärke
von 100 bis 350 mm, vorzugsweise von 120 bis 250 mm und besonders vorzugsweise von
140 bis 180 mm aufweist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Behälters für die Aufnahme von radioaktivem Inventar
(1), insbesondere zur Herstellung eines Behälters gemäß wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 9, wobei der Behälter einen Behälterboden (2), einen Behältermantel (3) und
einen Behälterdeckel (4) umfasst, wobei der Behälter einen Innenraum (5) zur Aufnahme
des radioaktiven Inventars (1) umschließt, wobei zwischen dem Behälterdeckel (4) und
dem Inventar (1) wenigstens eine plastisch verformbare Schicht (6) angeordnet wird,
wobei die plastisch verformbare Schicht (6) derart ausgebildet wird, dass Aufprallkräfte
wenigstens eines Großteils des Inventars (1) auf wenigstens einen Großteil der Fläche
der plastisch verformbaren Schicht (6) gleichmäßig verteilbar sind, indem ein Lastverteiler
(7) zwischen der plastisch verformbaren Schicht (6) und dem Inventar (1) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die plastisch verformbare Schicht (6) ein Metallschaum ist, wobei die plastisch verformbare
Schicht (6) von einer wasserdichten Umhüllung umschlossen ist.
1. A container for accommodating radioactive stock (1), comprising a container bottom
(2), a container shell (3) and a container cover (4), the container enclosing an inner
chamber (5) for accommodating the radioactive stock (1), at least one plastically
deformable layer (6) being arranged between the container cover (4) and the stock
(1), the plastically deformable layer (6) being formed such that impact forces of
at least most of the stock (1) can be distributed uniformly to at least most of the
area of the plastically deformable layer (6) by arranging a load distributor (7) between
the plastically deformable layer (6) and the stock (1),
characterised in that
the plastically deformable layer (6) is a metal foam, wherein the plastically deformable
layer (6) is enclosed by a watertight enclosure.
2. The container according to claim 1, wherein the plastically deformable layer (6) is
isotropically deformable.
3. The container according to one of claims 1 or 2, wherein the plastically deformable
layer (6) contains aluminium.
4. The container according to one of claims 1 to 3, wherein the plastically deformable
layer (6) has a thickness of 30 to 200 mm, preferably 40 to 150 mm, particularly preferably
50 to 100 mm.
5. The container according to one of claims 1 to 4, wherein the plastically deformable
layer (6) is circular or annular.
6. The container according to one of claims 1 to 5, wherein the side walls of the plastically
deformable layer (6) are adjacent to a fluid, at least in some regions.
7. The container according to one of claims 1 to 6, wherein the load distributor (7)
comprises a load distributor plate.
8. The container according to one of claims 1 to 7, wherein the container cover (4) is
fastened to the container shell (3) by means of reversible fastening means.
9. The container according to one of claims 1 to 8, wherein the container shell (3) has
a thickness of 100 to 350 mm, preferably 120 to 250 mm, particularly preferably 140
to 180 mm.
10. A method for producing a container for accommodating radioactive stock (1), in particular
for producing a container according to at least one of claims 1 to 9, the container
comprising a container bottom (2), a container shell (3) and a container cover (4),
the container enclosing an inner chamber (5) for accommodating the radioactive stock
(1), at least one plastically deformable layer (6) being arranged between the container
cover (4) and the stock (1), the plastically deformable layer (6) being formed such
that impact forces of at least most of the stock (1) can be distributed uniformly
to at least most of the area of the plastically deformable layer (6) by arranging
a load distributor (7) between the plastically deformable layer (6) and the stock
(1),
characterised in that
the plastically deformable layer (6) is a metal foam, wherein the plastically deformable
layer (6) is enclosed by a watertight enclosure.
1. Conteneur destiné à recevoir un inventaire radioactif (1), comprenant un fond inférieur
(2) de conteneur, une enveloppe (3) de conteneur et un couvercle (4) de conteneur,
le conteneur entourant un espace intérieur (5) destiné à recevoir l'inventaire radioactif
(1), entre le couvercle (4) de conteneur et l'inventaire (1) étant placée au moins
une couche (6) plastiquement déformable, la couche (6) plastiquement déformable étant
conçue de telle sorte que des forces d'impact d'au moins une majeure partie de l'inventaire
(1) soient susceptibles d'être distribuées régulièrement sur au moins une majeure
partie de la surface de la couche (6) plastiquement déformable, en ce qu'un distributeur
de charges (7) est placé entre la couche (6) plastiquement déformable et l'inventaire
(1),
caractérisé en ce que
la couche (6) plastiquement déformable est une mousse métallique, la couche (6) plastiquement
déformable étant entourée d'une gaine étanche à l'eau.
2. Conteneur selon la revendication 1, la couche (6) plastiquement déformable étant déformable
de manière isotrope.
3. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 ou 2, la couche(6) plastiquement
déformable comportant de l'aluminium.
4. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, la couche (6) plastiquement
déformable présentant une épaisseur de 30 à 200 mm, de préférence de 40 à 150 mm et
de manière particulièrement préférentielle, de 50 à 100 mm.
5. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, la couche (6) plastiquement
déformable étant conçue de forme circulaire ou annulaire.
6. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, les parois latérales de
la couche (6) plastiquement déformable étant adjacentes au moins par zones à un fluide.
7. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, le distributeur de charges
(7) comprenant une plaque distributrice de charges.
8. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, le couvercle (4) de conteneur
étant fixé à l'aide de moyens de fixation réversibles sur l'enveloppe (3) de conteneur.
9. Conteneur selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, l'enveloppe de conteneur
(3) présentant une épaisseur de 100 à 350 mm, de préférence de 120 à 250 mm et de
manière particulièrement préférentielle, de 140 à 180 mm.
10. Procédé de fabrication d'un conteneur destiné à recevoir un inventaire radioactif
(1), notamment pour la fabrication d'un conteneur selon l'une quelconque des revendications
1 à 9, le conteneur comprenant un fond inférieur (2) de conteneur, une enveloppe (3)
de conteneur et un couvercle (4) de conteneur, le conteneur entourant un espace intérieur
(5) destiné à recevoir l'inventaire radioactif (1), entre le couvercle (4) de conteneur
et l'inventaire (1) étant placée au moins une couche (6) plastiquement déformable,
la couche (6) plastiquement déformable étant conçue de telle sorte que des forces
d'impact d'au moins une majeure partie de l'inventaire (1) soient susceptibles d'être
distribuées régulièrement sur au moins une majeure partie de la surface de la couche
(6) plastiquement déformable, en ce qu'un distributeur de charges (7) est placé entre
la couche (6) plastiquement déformable et l'inventaire (1),
caractérisé en ce que
la couche (6) plastiquement déformable est une mousse métallique, la couche (6) plastiquement
déformable étant entourée d'une gaine étanche à l'eau.