[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Reflektor mit einer elektronischen
Schaltung, der beispielsweise zum Reflektieren einer einfallenden elektromagnetischen
Welle einsetzbar ist, und auf eine Antennenvorrichtung. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich ferner auf ein Doppelreflektorsystem mit in den Hauptreflektor integrierter
aktiver Elektronik.
[0002] Es existieren entkoppelte, nicht integrierte Lösungen, die bei denen Richtantenne,
Datenverarbeitung und Funk-Frontend (d.h. elektronische Schaltungen) eigenständige
Module darstellen, die miteinander verbunden werden. Dies geschieht mittels Koaxialverbindungen,
Leiterbahnen von den Ausgängen der elektronischen Bauteile, wie z.B. Verstärkern,
Übergängen von Leiterbahnen zu Hohlleitern, Bonddrahtverbindungen oder Ähnlichem.
Nachteilig hierbei sind die physikalische Größe des Gesamtsystems sowie Einbußen in
Bezug auf Gewicht und Effizienz des Antennensystems, wie etwa Verluste bei den Übergängen
von Elektronik zu Antenne, Anpassungsverluste, etc.
[0003] Integrierte Lösungen, die die Elektronik der Datenverarbeitung, des Funk-Frontends
und die Sende- bzw. Empfangsantenne (Speiseantenne) gemeinsam auf einer Leiterplatte
realisieren, werden bei sogenannten PIFA (Planar Inverted-F Antenna - planare frequenzinvertierte
Antenne) oder Patch-Antennen auf Leiterplattenbasis oder On-Chip Antennen, die aus
einem Chipgehäuse heraus abstrahlen, angewendet. Diese Antennen haben eine breite
Abstrahlung, entwickeln keine hohe Richtwirkung und sind daher für Richtfunkanwendungen
ungeeignet. Phased-Array (Phasenarray)-Antennen nutzen ebenfalls das Prinzip integrierter
Elektronik in Kombination mit abstrahlenden Antennenelemente auf einer Leiterplatte,
machen hierbei aber keinen Gebrauch von Reflektorkomponenten, um die Richtwirkung
zu erhöhen, sondern nutzen die kombinierte Abstrahlung vieler aktiver Antennenelemente
(z.B. Patch-Antennen auf der Leiterplatte), um eine Richtwirkung zu erreichen. Dies
ist mit komplizierter aktiver Elektronik, Phasenschiebern und einem komplexen Ansteuerungsnetzwerk
der Einzelantennenelemente verbunden.
[0004] Bei einem anderen Ansatz werden sogenannte Reflectarray (d.h. ein Array von Reflektorelementen)-Leiterplatten
mit Schichten integrierter Solarzellen verwendet, die für die Energieerzeugung gebraucht
werden, z.B. auf einem Satelliten. Dies erfolgt auf Basis passiver Elektronik.
[0005] Fig. 14 zeigt eine schematische Darstellung eines Reflectarrays 102, das ein Substrat
104 und eine Vielzahl von Streuelementen 106 umfasst. Eine beabstandet zu dem Reflectarray
102 angeordnete Speiseantenne 108 kann ein Funksignal in Richtung des Reflectarrays
102 aussenden, wobei das Funksignal von dem Reflectarray 102 reflektiert wird.
[0006] Die Ausführung des Hauptreflektors (Reflectarray 102) sowie optionaler Subreflektoren
(weiterer Reflektoren) kann auf Basis von Leiterplatten mit reflektierenden metallischen
Einzelelementen auf einem Substrat mit darunterliegender metallischer Massefläche,
d.h. Reflectarrays, geschehen. Die reflektierenden Elemente auf den Leiterplatten
dienen dazu, der einfallenden Strahlung eine gewünschte Phasenfunktion aufzuprägen,
um somit die Funktion eines physikalisch gewölbten Haupt- bzw. Subreflektors nachzubilden.
[0007] Wünschenswert wäre demnach ein Konzept für Antennenreflektoren und/oder Antennenvorrichtungen,
das einen effizienten Betrieb derselben ermöglicht.
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Reflektor und
eine Antennenvorrichtung zu schaffen, die einen effizienten Betrieb und eine kompakte
ggf. leichtere Bauweise derselben ermöglichen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0010] Der Kerngedanke der vorliegenden Erfindung besteht darin, erkannt zu haben, dass
an oder in einem Substrat eines Reflektors eine elektronische Schaltung zum Ansteuern
einer Antenne angeordnet werden kann, so dass die Schaltung zum Ansteuern der Antenne
und der Reflektor mit verlustarmen (ggf. festen) elektrischen Verbindungen ausgeführt
sein können, so dass eine verlustbehaftete mechanisch lösbare Kopplung der beiden
Elemente entfallen kann. So können elektrische Verluste reduziert werden, was einen
effizienten Betrieb des Reflektors ermöglicht.
[0011] Gemäß einem Ausführungsbeispiel umfasst ein Reflektor ein Substrat und eine Vielzahl
von Reflektorstrukturen, die an oder in dem Substrat angeordnet sind. Die Reflektorstrukturen
sind ausgebildet, um eine einfallende elektromagnetische Welle zu reflektieren. Eine
elektronische Schaltung ist an oder in dem Substrat angeordnet und ausgebildet, um
eine Antenne zu steuern, wenn die Antenne mit der elektronischen Schaltung verbunden
ist. Vorteilhaft an dieser Ausführung ist, dass Leistungsverluste zwischen einer Datenverarbeitung
und einem Funk-Frontend gering sein können, etwa wenn die elektronische Schaltung
die Datenverarbeitung und das Funk-Frontend umfasst. Der Reflektor kann kompakt, d.
h., einen geringen Bauraum aufweisend, und ggf. mit einem geringen Gewicht realisiert
werden.
[0012] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Vielzahl von Reflektorstrukturen
ausgebildet, um die einfallende elektromagnetische Welle so zu reflektieren, dass
die reflektierte elektromagnetische Welle durch die Reflexion an der Vielzahl von
Reflektorstrukturen eine Strahlbündelung erfährt. Vorteilhaft daran ist, dass mittels
der Reflektorstrukturen eine Richtwirkung (d.h. kollimierte oder zumindest weniger
gestreute elektromagnetische Welle) des zu übertragenden Funksignals erhalten wird,
so dass eine geringe Sendeleistung benötigende und/oder eine hohe Übertragungsstrecke
aufweisende Signalübertragung mittels des Reflektors ermöglicht ist, was zu einer
weiter erhöhten Betriebseffizienz führt.
[0013] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Vielzahl von Reflektorstrukturen
in zumindest zwei voneinander verschiedenen Substratebenen angeordnet. Die Substratebenen
sind parallel zu einer Substratoberfläche angeordnet, die einer Richtung, in die die
elektromagnetische Welle reflektiert wird, zugewandt angeordnet ist. Vorteilhaft daran
ist, dass mittels der zwei oder mehr Substratebenen eine Toleranzrobustheit des Reflektors
erhalten wird. An verschiedenen Substratebenen angeordnete Reflektorstrukturen können
mittels einer Relativposition der Substratebenen zueinander relativ zueinander positioniert
werden. Ferner können Bauteile der elektronischen Schaltung relativ zu den Substratebenen
positioniert werden, so dass eine Robustheit gegenüber Positionsverschiebungen erhalten
wird.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst zumindest eine Reflektorstruktur
der Vielzahl von Reflektorstrukturen eine Mehrzahl (zwei oder mehr) von Dipolstrukturen.
Vorteilhaft daran ist, dass basierend auf den Reflektorstrukturen und in Verbindung
mit der elektronischen Schaltung eine Mehrzahl von Sendekanälen nutzbar oder implementierbar
ist, etwa ein Sendekanal je Dipolstruktur, ein Empfangskanal je Dipolstruktur und/oder
ein gleichzeitiger Sendebetrieb und Empfangsbetrieb der elektronischen Schaltung und/oder
einer verbundenen Antenne.
[0015] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst der Reflektor eine Radomstruktur,
die bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen angeordnet ist und ausgebildet
ist, um einen mechanischen oder chemischen Einfluss einer Umgebung der Vielzahl von
Reflektorstrukturen auf die Vielzahl von Reflektorstrukturen zumindest teilweise zu
reduzieren. Die Radomstruktur umfasst zumindest bereichsweise eine elektrisch leitfähige
Struktur, die ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle zu reflektieren, wobei
die elektrisch leitfähige Struktur bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen
so angeordnet ist, dass die von der elektrisch leitfähigen Struktur reflektierte elektromagnetische
Welle in Richtung der Vielzahl von Reflektorstrukturen gelenkt und von diesen erneut
reflektiert wird. Vereinfacht ausgedrückt, kann die elektrisch leitfähige Struktur
als ein Subreflektor bezüglich eines als Hauptreflektor verwendeten Reflektors angeordnet
werden. Vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel ist, dass eine geringe Empfindlichkeit
des Reflektors auf äußere Einflüsse erhalten wird und dass der Reflektor als Cassegrain-Reflektorstruktur
oder als Gregorian- Reflektorstruktur einsetzbar ist.
[0016] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist an oder in dem Substrat eine Antenne
angeordnet, die mit der elektronischen Schaltung verbunden ist und die ausgebildet
ist, um basierend auf einer Ansteuerung der elektronischen Schaltung die elektromagnetische
Welle zu erzeugen. Vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel ist, dass Leistungsverluste
zwischen der elektronischen Schaltung und der Antenne ebenfalls reduziert sind, so
dass ein noch effizienterer Betrieb des Reflektors ermöglicht ist. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, dass eine Kompakte Baugruppe realisierbar ist, bei der Reflektor und
Antenne benachbart zueinander oder gar integriert ausgeführt werden.
[0017] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst eine Antennenvorrichtung einen zuvor
beschriebenen Reflektor, einen Subreflektor, der ausgebildet ist, um die von der Antenne
ausgesendete elektromagnetische Welle zumindest teilweise in Richtung der Vielzahl
von Reflektorstrukturen zu reflektieren, so dass die von dem Subreflektor reflektierte
elektromagnetische Welle in Richtung der Vielzahl von Reflektorstrukturen gelenkt
und von diesen erneut reflektiert wird. Die Antennenvorrichtung umfasst ferner eine
Antenne, die mit der elektronischen Schaltung verbunden ist und die ausgebildet ist,
um basierend auf einer Ansteuerung der elektronischen Schaltung die elektromagnetische
Welle zu erzeugen und in eine Richtung des Subreflektors auszusenden. Vorteilhaft
an diesem Ausführungsbeispiel ist, dass eine integrierte Bauform der Antenne und/oder
ein effizienter Betrieb der Antennenvorrichtung ermöglicht ist.
[0018] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weisen die Reflektorstrukturen und der Subreflektor
eine Cassegrain-Konfiguration oder eine Gregorian-Konfiguration auf. Vorteilhaft daran
ist, dass eine hohe Richtwirkung der Antennenvorrichtung erhalten werden kann, so
dass eine geringe Sendeleistung benötigt und/oder eine hohe Sendereichweite erhalten
wird.
[0019] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Antenne als oberflächenmontiertes
Bauteil (Surface Mounted Device - SMD) ausgeführt. Vorteilhaft daran ist, dass die
Antennenvorrichtung als Gesamtstruktur eine hohe Funktionsintegrationsdichte aufweist
und die Antennenvorrichtung mit einem geringen Bauraum und/oder einem geringen Gewicht
ausgeführt werden kann.
[0020] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine axiale Relativposition des Subreflektors
bezüglich des Reflektors entlang einer axialen Richtung parallel zu einer Oberflächennormalen
des Substrats veränderlich. Vorteilhaft daran ist, dass eine Abstrahlcharakteristik
der Antennenvorrichtung, etwa eine Fokussierung der einfallenden elektromagnetischen
Welle, einstellbar ist.
[0021] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine laterale Relativposition des Subreflektors
bezüglich des Reflektors entlang einer lateralen Richtung senkrecht zu einer Oberflächennormalen
des Substrats oder eine Neigung des Hauptreflektors oder Subreflektors bezüglich einer
Oberfläche des Substrats des Reflektors veränderlich. Vorteilhaft an diesem Ausführungsbeispiel
ist, dass eine Abstrahlrichtung der Antennenvorrichtung verändert werden kann, ohne
eine Phasenfunktion der Vielzahl von Reflektorstrukturen zu verändern.
[0022] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die Antenne eine Vielzahl von Antennenelementen,
wobei eine erste Teilmenge der Antennenelemente ausgebildet ist, um die elektromagnetische
Welle mit einer ersten Polarisationsrichtung zu erzeugen und wobei eine zweite Teilmenge
der Antennenelemente ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle mit einer zweiten
Polarisationsrichtung zu erzeugen. Eine erste Teilmenge der Vielzahl von Reflektorstrukturen
ist ausgebildet, um die elektromagnetische Welle mit einem ersten Reflexionsgrad zu
reflektieren, wenn die elektromagnetische Welle die erste Polarisationsrichtung aufweist
und mit einem zweiten Reflexionsgrad zu reflektieren, wenn die elektromagnetische
Welle die zweite Polarisation aufweist. Eine zweite Teilmenge der Vielzahl von Reflektorstrukturen
ist ausgebildet, um die elektromagnetische Welle mit einem dritten Reflexionsgrad
zu reflektieren, wenn die elektromagnetische Welle die zweite Polarisationsrichtung
aufweist und mit einem vierten Reflexionsgrad zu reflektieren, wenn die elektromagnetische
Welle die erste Polarisation aufweist. Der erste Reflexionsgrad und der dritte Reflexionsgrad
weisen einen größeren Wert auf als der zweite Reflexionsgrad und der vierte Reflexionsgrad.
Vorteilhaft daran ist, dass voneinander verschiedene Signale mit voneinander verschiedenen
Polarisationen gleichzeitig gesendet und/oder empfangen werden können und so eine
Übertragungseffizienz der Antennenvorrichtung hoch ist.
[0023] Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Antenne ausgebildet, um eine in Richtung
der Antennenvorrichtung ausgesendete und von der Antennenvorrichtung empfangene elektromagnetische
Welle an die elektrische Schaltung oder eine weitere elektrische Schaltung zu leiten.
Vorteilhaft daran ist, dass eine Sendefunktion, eine Empfangsfunktion sowie das Erzeugen
der elektromagnetischen Welle als Funktion einer Vorrichtung integriert ausgeführt
werden können.
[0024] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel umfasst die Antennenvorrichtung eine Mehrzahl
von Antennen und eine Mehrzahl von Subreflektoren, wobei jeder Subreflektor einer
Antenne zugeordnet ist. Vorteilhaft daran ist, dass der Reflektor gemeinsam bezüglich
der Mehrzahl von Antennen und der Mehrzahl von Subreflektoren angeordnet werden kann,
so dass eine hohe Kompaktheit einer Mehrantennenvorrichtung erhalten wird.
[0025] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind der Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
[0026] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug
nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Blockschaltbild eines Reflektors gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenschnittansicht eines Reflektors mit einem Substrat, das eine
mehrlagige Platine umfasst gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3a
- eine schematische Aufsicht auf eine Reflektorstruktur, die als Rechteck ausgeführt
ist gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3b
- eine schematische Aufsicht auf eine Reflektorstruktur, die als Ellipse ausgeführt
ist gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3c
- eine schematische Aufsicht auf eine Reflektorstruktur, die als Kombination zweier
Dipolstrukturen ausgeführt ist gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 3d
- eine schematische Aufsicht einer Reflektorstruktur, die drei jeweils mit einem Winkel
zueinander angeordnete Dipolstrukturen umfasst gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht eines Reflektors, der gegenüber dem Reflektor aus Fig. 1
um ein Gehäuseteil erweitert ist gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenschnittansicht eines Reflektors, bei dem das Substrat Durchkontaktierungen
umfasst gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 6
- ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung einen Reflektor und eine
Antenne gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 7
- ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung, bei der eine Vielzahl
von Reflektorstrukturen gem. Fig. 3c an dem Substrat gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 8
- ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung, die eine Hornantenne
umfasst gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 9
- ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung, bei der ein Substrat
eine unebene Form aufweist gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 10
- eine schematische Aufsicht auf ein Substrat, an dem eine Vielzahl von Reflektorstrukturen
und elektrische Teilschaltungen angeordnet sind gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 11
- eine schematische Seitenansicht des Reflektors aus Fig. 1 zur Verdeutlichung der Funktion
der aufgeprägten Phasenfunktion gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 12
- eine schematische Seitenansicht einer Antennenvorrichtung, die als gefaltete Reflectarray-Antenne
ausgeführt ist gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- Fig. 13
- eine schematische Ansicht einer Antennenvorrichtung, die die Hornantenne und den Reflektor
gem. Fig. 1 umfasst gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- Fig. 14
- eine schematische Darstellung eines Reflectarrays gemäß dem Stand der Technik.
[0027] Bevor nachfolgend Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung im Detail anhand
der Zeichnungen näher erläutert werden, wird darauf hingewiesen, dass identische,
funktionsgleiche oder gleichwirkende Elemente, Objekte und/oder Strukturen in den
unterschiedlichen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind, so dass die
in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellte Beschreibung dieser Elemente
untereinander austauschbar ist bzw. aufeinander angewendet werden kann.
[0028] Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockschaltbild eines Reflektors 10. Der Reflektor
10 umfasst ein Substrat 12 und eine Vielzahl von Reflektorstrukturen 14, die an einer
Oberfläche des Substrats 12 angeordnet sind. Die Vielzahl von Reflektorstrukturen
14 ist ausgebildet, um eine einfallende elektromagnetische Welle 16 (Funksignal) zu
reflektieren. Der Reflektor 10 umfasst ferner eine elektronische Schaltung 18, die
an der gleichen Seite des Substrats angeordnet ist, wie die Vielzahl von Reflektorstrukturen.
Die elektronische Schaltung 18 ist ausgebildet, um eine (nicht gezeigte) Antenne zu
steuern, wenn die Antenne mit der elektronischen Schaltung verbunden ist. Bei der
Antenne kann es sich beispielsweise um die Antenne handeln, die die elektromagnetische
Welle 16 erzeugt bzw. aussendet.
[0029] Bei dem Substrat 12 kann es sich um ein beliebiges Trägermaterial, wie beispielsweise
verlustarme HF-Materialen (HF = Hochfrequenz) handeln. Verlustarme HF-Materialien
können auf Grundlage von PTFE Kompositmaterialien (PTFE = Polytetrafluorethylen bzw.
Polytetrafluorethen) erhalten werden. Alternativ oder zusätzlich kann das Substrat
zumindest teilweise ein Siliziumsubstrat (Wafer oder Teile davon) oder um eine Platine
(Printed Circuit Board - PCB) sein. Das Substrat 12 kann eine oder mehrere Lagen (Schichten)
aufweisen, die untereinander verbunden oder durch Zwischenschichten getrennt sind.
Bei den Zwischenschichten kann es sich beispielsweise um metallische Schichten handeln,
die eine Abschirmung von der elektromagnetischen Welle 16 und/oder eine Versorgung
elektronischer Komponenten mit einem Versorgungs- oder Referenzpotenzial (Masse) ermöglichen.
Bei den Zwischenschichten kann es sich auch um Luftschichten handeln, d. h., zwei
Lagen des Substrats können mittels Abstandshaltern miteinander verbunden sein. Es
ist ebenfalls vorstellbar, dass verschiedene Lagen 22a und 22b oder 22b und 22c eine
zwischengeordnete Luftschicht aufweisen und beispielsweise miteinander verschraubt
oder dergleichen sind. Die zwischengeordneten Luftlagen können zur Aufnahme von ebenfalls
Reflektorstrukturen genutzt werden oder als Reflektorstrukturen wirken.
[0030] Die Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 ist beispielhaft an einer ersten Hauptseite
des Substrats 12 angeordnet, d.h. an einer Seite des Substrats 12, die der einfallenden
elektromagnetischen Welle 16 zugewandt angeordnet ist. Obwohl die elektronische Schaltung
18 so beschrieben ist, dass sie an der gleichen Seite wie die Vielzahl von Reflektorstrukturen
14 angeordnet ist, kann die elektronische Schaltung auch ganz oder teilweise (etwa
in Form von Teilschaltungen) an einer anderen, etwa gegenüberliegenden Seite des Substrats
12 angeordnet sein. Auch können die Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 und/oder die
elektronische Schaltung 18 ganz oder teilweise an oder in dem Substrat 12 angeordnet
sein, beispielsweise wenn es sich bei dem Substrat 12 um einen mehrlagigen Aufbau
handelt. Vereinfacht ausgedrückt kann bezüglich einiger oder aller Reflektorstrukturen
14 und/oder der elektronischen Schaltung 18 eine weitere Lage des Substrats 12 angeordnet
sein, so dass die bezogene Reflektorstruktur und/oder die elektrische Schaltung 18
von der weiteren Lage bedeckt sind.
[0031] Die Reflektorstrukturen 14 können elektrisch leitfähige Materialien, wie etwa Metalle
oder Halbleiter, aufweisen. Eine Oberflächengeometrie der Vielzahl von Reflektorstrukturen
kann so gewählt sein, dass die jeweilige Oberflächenform der Reflektorstrukturen 14
und/oder deren Relativposition zueinander eine Phasenfunktion auf die eintreffende
elektromagnetische Welle 16 aufprägt. Beispielsweise kann es sich bei dem elektrisch
leitfähigen Material um Platin, Gold, Silber, Aluminium, Kupfer, einen (dotierten)
Halbleiter oder dergleichen handeln. Die Vielzahl von Reflektorstrukturen kann beispielsweise
mittels eines Klebe-, Druck- oder Sputtering-Verfahrens oder mittels Bedampfen an
dem Substrat 12 angeordnet werden. Alternativ kann die Vielzahl von Reflektorstrukturen
in Form von Inselstrukturen in einer PCB durch Ätzen oder Fräsen gebildet werden.
Zumindest eine Reflektorstruktur kann mittels eines chemischen Vergoldens oder mittels
Bedampfen angeordnet werden.
[0032] Eine von den Reflektorstrukturen 14 auf die elektromagnetische Welle 16 aufgeprägte
Phasenfunktion kann so ausgeführt sein, dass die elektromagnetische Welle 16 durch
die Reflexion eine Bündelung erfährt und kollimiert oder zumindest weniger gestreut
von dem Reflektor 10 reflektiert wird. Die aufgeprägte Phasenfunktion kann eine Krümmung
des Reflektors 10, etwa konvex oder konkav, nachbilden. Die Vielzahl von Reflektorstrukturen
ist dabei basierend auf der Phasenfunktion so auf einander abgestimmt, dass die elektromagnetische
Welle 16 örtlich über die flächige Verteilung und Ausgestaltung der Reflektorstrukturen
14 unterschiedlich (Richtung, Polarisation, etc.) reflektiert wird, so dass die Phasenfunktion
der elektromagnetischen Welle 16 aufgeprägt wird. Ferner kann durch die Phasenfunktion
ein Strahlformung (Beam Conture bzw. Contured Beam) erhalten werden.
[0033] Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenschnittansicht eines Reflektors 20. Der Reflektor
20 umfasst das Substrat 12, wobei das Substrat 12 eine Platine umfasst bzw. als mehrlagige
Platine ausgeführt ist. Das Substrat 12 umfasst eine erste Lage 22a, eine zweite Lage
22b und eine dritte Lage 22c, die zusammengefasst Teile eines Stapels bilden, wobei
zwischen der ersten Lage 22a und der zweiten Lage 22b eine erste zumindest teilweise
elektrisch leitfähige Schicht 24a und zwischen der zweiten Lage 22b und der dritten
Lage 22c eine zweite zumindest teilweise elektrisch leitfähige Schicht 24b angeordnet
ist. Die Schichten 22a, 22b und/oder 22c können beispielsweise ein Epoxy-Material,
ein Halbleitermaterial und/oder ein Glasfasermaterial, wie etwa FR-4, Kapton oder
dergleichen umfassen, die miteinander verklebt sein können. Zur besseren Verständlichkeit,
jedoch ohne einschränkende Wirkung, wird der Stapel des Substrats 12 so beschrieben,
dass die Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 an einem oberen Ende des Substrats 12
und die elektronische Schaltung umfassend elektronische Teilschaltungen 18a-c an einem
unteren Ende des Stapels angeordnet sind. Es ist offensichtlich, dass je nach Orientierung
des Reflektors 20 im Raum die Bezeichnung "oben" bzw. "unten" durch eine beliebige
andere Bezeichnung ersetzt werden kann. Alternativ kann ein mehrlagiges Substrat auch
lediglich eine Lage und eine leitfähige Schicht umfassen.
[0034] Die leitfähigen Schichten 24a und 24b können beispielsweise metallische Materialien
umfassen und als Massefläche genutzt bzw. kontaktiert werden. Darüber hinaus ermöglichen
die leitfähigen Schichten 24a und/oder 24b eine (ggf. vollständige) Reflexion der
elektromagnetischen Welle 16. Dies kann sich auf Anteile der elektromagnetischen Welle
16 beziehen, die von den Reflektorstrukturen 14 nicht reflektiert werden und in das
Substrat 12 eindringen. Eine Anordnung der elektronischen Schaltung bzw. der Teilschaltungen
18a, 18b und/oder 18c an einer Seite der leitfähigen Schichten 24a und/oder 24b, die
der einfallenden elektromagnetischen Welle 16 abgewandt ist, ermöglicht eine Abschirmung
der elektronischen Teilschaltungen 18a-c vor der elektromagnetischen Welle. Dies bietet
im Betrieb insbesondere Vorteile bezüglich einer geringen elektromagnetischem Einkopplung
der elektromagnetischen Welle 16 in Schaltungsstrukturen, was zu einer Beeinträchtigung
der Funktionalität der elektronischen Schaltung führen würde. Die Abschirmung ermöglicht
somit eine erhöhte elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) des Reflektors 20. Ferner
ermöglicht die Anordnung der elektronischen Teilschaltungen 18a-c an einer anderen
Seite als die Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 eine erhöhte Flächenausnutzung der
Oberseite des Stapels durch die Reflektorstrukturen 14, da kein Platz für die elektronische
Schaltung benötigt wird.
[0035] Zumindest eine Reflektorstruktur 14 ist in einer zu der Oberseite des Substrats 12
verschiedenen Substratebene angeordnet, beispielsweise als eine an oder in der metallischen
Schicht 24a angeordneten Struktur. Bspw. kann die metallische Schicht 24a strukturiert
sein. Dies ermöglicht eine höhere (Flächen-)Dichte der Reflektorstrukturen 14 bezogen
auf die elektromagnetische Welle 16, so dass ein mit einer Phasenfunktion beaufschlagter
reflektierter Anteil der elektromagnetischen Welle 16 erhöht ist. Dies ermöglicht
im Betrieb, dass ein geringerer Anteil der elektromagnetischen Welle 16 in die elektrisch
leitfähige Schicht einkoppelt. Alternativ oder zusätzlich kann ein höherer oder der
gesamte Anteil der elektromagnetischen Welle 16 mit einer Phasenfunktion beaufschlagt
werden. Die Phasenfunktion der reflektierten elektromagnetischen Welle kann, verglichen
mit der eintreffenden elektromagnetischen Welle 16, ein höheres Maß an Linearität
aufweisen, was zu einer erhöhten Toleranzrobustheit führt.
[0036] Alternativ ist ebenfalls vorstellbar, dass eine oder mehrere elektronische Teilschaltungen
18a-c der elektromagnetischen Welle 16 zugewandt an der ersten Lage 22a angeordnet
sind. Alternativ oder zusätzlich können eine oder mehrere elektronische Teilschaltungen
18a-c in dem Substrat 12 angeordnet sein, etwa an der zweiten Lage 22b oder der ersten
oder zweiten elektrisch leitfähigen Schicht 24a oder 24b.
[0037] Unter der Massefläche 24a befindet sich eine weitere Schicht (zweite Lage 22b), die
eine elektrische Funktion aufweisen oder rein der Stabilität der Leiterplatte dienen
kann. Darunter befindet sich eine weitere Massefläche 24b, die beispielsweise galvanisch
getrennt von der oberen Massefläche 24a die Massefläche für die Substratlagen auf
der Unterseite der Leiterplatte für die aktive Elektronik (elektronische Teilschaltungen
18a-c) bilden kann. Unter einer weiteren Schicht (dritte Lage 22c) für die Elektronik
befinden sich auf der Unterseite derselben die elektronischen Bauelemente für die
Ansteuerung einer (nicht gezeigten) Speiseantenne. Alternativ kann das Substrat 12
auch lediglich eine Lage, zwei Lagen oder mehr als drei Lagen umfassen. Vereinfacht
ausgedrückt kann die zweite Lage 22b nicht angeordnet sein oder in Form mehrerer Lagen
ausgeführt sein.
[0038] Die Reflektorstrukturen 14 können auch in einer der Lagen 22a, 22b oder 22c integriert
(embedded) ausgeführt sein, etwa als leitfähige "Inseln" einer Leiterplatine. Ist
die zweite Lage 22b beispielsweise nicht angeordnet, so kann lediglich eine der metallischen
Schichten 24a oder 24b zwischen den Lagen 22a und 22c angeordnet sein.
[0039] Ferner können die Reflektorstrukturen 14 voneinander verschiedene Polarisationsrichtungen
(Vorzugsrichtungen) aufweisen. Unterschiedliche Polarisationsrichtungen können in
unterschiedlichen Substratebenen angeordnet sein. Die Substratebenen können parallel
zu einer Substratoberfläche (der elektromagnetischen Welle 16 zugewandten oder abgewandten
Seite des Substrats 12) angeordnet sein.
[0040] Das Substrat kann beispielsweise eine Flüssigkristall (Liquid Crystal - LC)-Substratschicht
umfassen, die so angeordnet ist, dass sich die Reflektorstrukturen zwischen einer
(virtuellen) Quelle der elektromagnetischen Welle und der LC-Substratschicht befinden.
Mittels der LC-Substratschicht kann eine Phasenbelegung des Haupt- bzw. Subreflektors
auf Leiterplattenbasis nachjustierend realisiert werden, das bedeutet Reflexionseigenschaften
können basierend auf einer Ansteuerung der Flüssigkristall-Elemente beeinflusst werden.
[0041] In anderen Worten zeigt Fig. 2 einen möglichen Lagenaufbau einer HauptreflektorLeiterplatte.
Die oberste Schicht (d.h. über der ersten Lage 22a) bilden die reflektierenden Elemente
(Reflektorstrukturen 14), die eine Phasenfunktion der einfallenden Strahlung 16 aufprägen
können und die sich auf einem Substrat (erste Lage 22a) befinden. Unter diesem Substrat
befindet sich eine metallische Schicht 24a, die beispielsweise als Massefläche dient
und die Reflexion aller einfallenden Strahlen sicherstellt.
[0042] Der Reflektor 20 kann anstatt zweier galvanisch getrennter Masseflächen 24a und 24b
für reflektierende Elemente und Elektronik auch lediglich eine gemeinsame Massefläche
im Lagenaufbau und mithin für die reflektierenden Elemente 14 und die Elektronik 18a-c
ohne weitere Zwischenlage für die Stabilität der Leiterplatte aufweisen.
[0043] Die (oberen) Substratlagen des Hauptreflektors für die reflektierenden Elemente (Substratlagen
22a) können sowohl einlagig als auch mehrlagig ausgeführt sein, wobei bei mehrlagiger
Ausführung weitere reflektierende Elemente zwischen den metallischen Lagen angeordnet
werden können. Ferner können Klebelagen, die diese Lagen physikalisch verbinden (Multi-Layer
Reflectarray) angeordnet sein. Ein Vorteil, ggf. der Hauptvorteil, der mehrlagigen
Ausführung liegt in der größeren realisierbaren Bandbreite des Hauptreflektors. Gleiches
gilt auch für die Lagen des Subreflektors, sollte dieser als Leiterplattenversion
ausgeführt sein.
[0044] Die unteren Substratlagen (22c) des Hauptreflektors für die Elektronik können sowohl
einlagig als auch mehrlagig ausgeführt sein, wobei bei mehreren Lagen wiederum metallische
Lagen mit Leiterbahnen und Klebelagen, die die verschiedenen Substratlagen verbinden,
angeordnet sein können.
[0045] Einzelne Substratlagen der Hauptreflektorleiterplatte oder der Subreflektorleiterplatte
können geklebt oder mechanisch bzw. mit anderen Mitteln fixiert/zusammengehalten werden.
[0046] Die Fig. 3a-d zeigen jeweils schematische Aufsichten auf mögliche Ausführungsformen
der Reflektorstrukturen.
[0047] Fig. 3a zeigt eine schematische Aufsicht auf eine Reflektorstruktur 14-1, die als
Rechteck mit einer ersten Seitenabmessung a und einer zweiten Seitenabmessung b ausgeführt
ist. Die Seitenabmessungen a und b können einen voneinander verschiedenen oder gleichen
Wert (Quadrat) aufweisen.
[0048] Fig. 3b zeigt eine schematische Aufsicht auf eine Reflektorstruktur 14-2, die als
Ellipse ausgeführt ist. Ein Verhältnis von Haupt- und Nebenachse ist beliebig.
[0049] Fig. 3c zeigt eine schematische Aufsicht auf eine Reflektorstruktur 14-3, die als
Kombination zweier Dipolstrukturen 26a und 26b ausgeführt ist. Die Dipolstrukturen
26a und 26b sind senkrecht zueinander angeordnet, was eine von einander hoch isolierte
bzw. entkoppelte Reflexion einfallender elektromagnetischer Wellen mit unterschiedlichen
Polarisationsrichtungen ermöglicht. Eine senkrechte Anordnung der Dipolstrukturen
26a und 26b ermöglicht beispielsweise eine Reflexion zueinander senkrecht stehender
Polarisationsrichtungen, etwa horizontal und vertikal, wobei sich diese Orientierungen
jeweils oder gemeinsam beliebig im Raum drehen oder anders bezeichnen lassen. Alternativ
können die Dipolstrukturen 26a und 26b auch einen von 90° verschiedenen Winkel aufweisen
und/oder Polarisationsrichtungen reflektieren, die den gleichen oder einen anderen
Winkel aufweisen.
[0050] Die Dipole 26a und 26b weisen jeweils einen erhöhten Reflexionsgrad auf, wenn die
elektromagnetische Welle mit einer Polarisation, die mit der Anordnung des jeweiligen
Dipols 26a oder 26b übereinstimmt, empfangen wird und eine demgegenüber reduzierten
Reflexionsgrad, wenn die elektromagnetische Welle mit einer anderen, insbesondere
mit einer senkrecht hierzu angeordneten Polarisationsrichtung empfangen wird. Wird
die elektromagnetische Welle beispielsweise mit einer ersten Polarisation empfangen,
so weist die Dipolstruktur 26a beispielsweise einen hohen (ersten) Reflexionsgrad
auf. Wird die elektromagnetische Welle mit einer zweiten Polarisation, die von der
ersten Polarisation verschieden, beispielsweise senkrecht hierzu, ist, empfangen,
so weist die Dipolstruktur 26a einen niedrigeren (zweiten) Reflexionsgrad auf. Die
erste Polarisation kann bezüglich des Dipols 26a als Vorzugsrichtung bezeichnet werden.
Der Dipol 26b weist beispielsweise bei der zweiten Polarisation einen hohen (dritten)
Reflexionsgrad und, wenn die elektromagnetische Welle die erste Polarisation aufweist,
einen niedrigen (vierten) Reflexionsgrad, mit dem die elektromagnetische Welle reflektiert
wird, auf.
[0051] Der erste und der dritte Reflexionsgrad sind größer als der zweite und der vierte
Reflexionsgrad. Der erste und der dritte oder der zweite und der vierte Reflexionsgrad
können auch gleich sein. Vereinfacht ausgedrückt kann der Dipol 26a ausgebildet sein,
um die erste Polarisation zu reflektieren und der Dipol 26b ausgebildet sein, um die
zweite Polarisation zu reflektieren. Die Dipolstrukturen 26a und 26b können ferner
ausgebildet sein, um von einander verschiedene Phasenfunktionen auf eine reflektierte
elektromagnetische Welle aufzuprägen.
[0052] Mehrere unterschiedliche Polarisationen können erhalten werden, indem eine Vielzahl
von Antennenstrukturen oder -elementen mit der elektronischen Schaltung verbunden
werden, wobei eine erste Teilmenge der Antennenstrukturen oder -elemente ausgebildet
ist, um eine elektromagnetische Welle mit einer ersten Polarisation zu erzeugen und
eine zweite Teilmenge der Antennenstrukturen oder -elemente ausgebildet ist, um eine
elektromagnetische Welle mit einer zweiten Polarisation zu erzeugen. Zusätzlich können
weitere Antennenstrukturen oder -elemente angeordnet sein, die ausgebildet sind, um
eine elektromagnetische Welle mit zumindest einer weiteren Polarisation zu erzeugen.
[0053] Fig. 3d zeigt eine schematische Aufsicht einer Reflektorstruktur 14-4, die drei jeweils
mit einem Winkel zueinander angeordnete Dipolstrukturen 26a, 26b und 26c umfasst,
was eine Reflexion von drei entsprechenden Polarisationen ermöglicht. Die Dipolstrukturen
26a-c können einen beliebigen Winkel zueinander aufweisen und beispielsweise an Polarisationen
von zu übertragenden elektromagnetischen Wellen angepasst sein. Alternativ können
auch mehr als drei Dipolstrukturen oder lediglich eine Dipolstruktur angeordnet sein.
[0054] Alternativ können die Reflektorstrukturen auch eine beliebige andere Form, wie etwa
eine Polygonform, eine Kreisform, eine Freiform oder eine Kombination von Formen und/oder
Dipolstrukturen aufweisen.
[0055] In anderen Worten können die reflektierenden Elemente bei Ausführung des Haupt- bzw.
Subreflektors als Reflectarray eine beliebige Geometrie aufweisen. Ferner kann eine
beliebige Methode genutzt werden, um die gewollte Phasenänderung auf der Apertur des
Reflektors zu implementieren, etwa eine variable Größe der Elemente, angebrachte Leitungsstücke
und/oder eine Drehung der Elemente zueinander.
[0056] Fig. 4 zeigt eine schematische Ansicht eines Reflektors 40, der gegenüber dem Reflektor
10 derart erweitert ist, dass an einer den Reflektorstrukturen 14 abgewandten Seite
des Substrats 12 ein Gehäuseteil 28 angeordnet ist. Das Gehäuseteil 28 kann beispielsweise
als Abdeckung der elektronischen Schaltung genutzt werden, die dem Gehäuseteil 28
zugewandt an dem Substrat 12 angeordnet ist. Das Gehäuseteil 28 kann nicht leitende
(beispielsweise umfassend Kunststoffmaterialien oder Harzmaterialien) oder leitfähige
Materialien (beispielsweise Metalle) umfassen. Vereinfacht ausgedrückt kann es sich
bei dem Gehäuseteil 28 um eine metallische Abdeckung handeln.
[0057] An der den Reflektorstrukturen 14 zugewandten Seite des Substrats 12 ist eine Radomstruktur
32 angeordnet. Das Substrat 12 ist lediglich der besseren Veranschaulichung wegen
bezüglich des Gehäuseteils 28 und der Radomstruktur 32 versetzt angeordnet dargestellt,
d. h., das Substrat 12, das Gehäuseteil 28 und die Radomstruktur 32 können auch so
angeordnet werden, dass das Substrat 12 von dem Gehäuseteil 28 und der Radomstruktur
32 umschlossen (gehaust) wird. Die Hausung kann wasserdicht und/oder chemisch beständig
sein.
[0058] Die Radomstruktur 32 umfasst zumindest bereichsweise eine elektrisch leitfähige Struktur
34. Die elektrisch leitfähige Struktur 34 ist ausgebildet, um die elektromagnetische
Welle zu reflektieren und ist bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 so
angeordnet, dass die von der elektrisch leitfähigen Struktur 34 reflektierte elektromagnetische
Welle in Richtung der Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 gelenkt wird und von diesen
erneut reflektiert wird. Ist beispielsweise zwischen dem Gehäuseteil 28 und der Radomstruktur
32 (etwa an oder in dem Substrat 12) eine Antenne angeordnet, so kann diese Antenne
ausgebildet sein, um die elektromagnetische Welle in Richtung der elektrisch leitfähigen
Struktur 34 auszusenden, so dass die elektrisch leitfähige Struktur 34 die elektromagnetische
Welle in Richtung der Reflektorstrukturen 14 reflektiert. Die elektrisch leitfähige
Struktur 34 kann die Funktion eines Subreflektors bereitstellen. Der Subreflektor
kann als Teil eines Doppelreflektorsystems angeordnet werden, in welchem der Reflektor
10 bzw. 20 als Hauptreflektor angeordnet ist. Die Reflektorstrukturen 14 können die
elektromagnetische Welle dann mit der Phasenfunktion versehen und (durch die Radomstruktur
32 hindurch) aussenden. Alternativ oder zusätzlich kann die Radomstruktur 34 auch
eine weitere Vielzahl von Reflektorstrukturen umfassen.
[0059] In anderen Worten kann eine Radomlage über den reflektierenden Elementen/der Elektronik
der Hauptreflektorleiterplatte angeordnet werden, um die Elemente zu verdecken und
vor Korrosion und äußeren Einflüssen zu schützen oder zumindest den Einfluss zu reduzieren.
Diese Radomlage kann zusätzlich die Reflexionseigenschaften der reflektierenden Elemente
ändern bzw. zur thermischen Wärmeableitung für die Elektronik dienen.
[0060] Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenschnittansicht eines Reflektors 50, bei dem
das Substrat 12 verglichen mit dem Reflektor 20 Durchkontaktierungen (sogenannte Vias)
36a und 36b umfasst, so dass elektrische Signale von der elektronischen Schaltung
18 durch das Substrat 12 hindurch an die der elektronischen Schaltung 18 gegenüberliegende
Seite des Substrats 12 geleitet werden können. An dem Substrat 12 ist eine Antenne
38 angeordnet, die ausgebildet ist, um ein Funksignal, beispielsweise in Form der
elektromagnetischen Welle 16, auszusenden. Die Antenne 38 ist bspw. mittels Bonddrähten
41 a und 41 b mit den Durchkontaktierungen 36a bzw. 36b und mithin mit der elektronischen
Schaltung 18 verbunden. Die elektronische Schaltung 18 ist ausgebildet, um die Antenne
38 anzusteuern, so dass Parameter der elektromagnetischen Welle 16, wie etwa eine
Signalform, eine Sendedauer, eine Signalamplitude und/oder eine Sendefrequenz von
der Ansteuerung der elektronischen Schaltung 18 beeinflusst sind. Die (nicht gezeigten)
Reflektorstrukturen sind an der gleichen Seite des Substrats 12 angeordnet wie die
Antenne 38.
[0061] Alternativ oder zusätzlich können auch Reflektorstrukturen in dem Substrat 12 angeordnet
sein. Alternativ kann die elektronische Schaltung 18 auch an der gleichen Seite wie
die Antenne 38 an dem Substrat 12 angeordnet sein und/oder in Form von Teilschaltungen
ausgeführt sein. Eine Anordnung der Antenne 38 an dem Substrat 12 ermöglicht eine
hoch integrierte Verschaltung von elektronischer Schaltung 18 und Antenne 38, was
zu geringen Leistungsverlusten und mithin einem effizienten Betrieb führen kann. Der
Reflektor 50 ist mithin auch als Antennenvorrichtung beschreibbar, die die elektronische
Schaltung 18, das Substrat 12 und die Antenne 38 umfasst.
[0062] Bei der Antenne 38 kann es sich um eine beliebige Antenne handeln. Beispielsweise
kann es sich um eine On-Chip Speiseantenne, um eine Patch-Antenne, eine PIFA-Antenne,
um eine Hohlleiterantenne, um eine Silizium-basierte Antenne oder eine beliebige andere
Antenne handeln.
[0063] Wird beispielsweise die im Zusammenhang mit Fig. 4 beschriebene Radomstruktur umfassend
die elektrisch leitfähige Struktur mit der Antennenvorrichtung 50 kombiniert, so kann
eine Antennenform umfassend ein Doppelreflektorsystem erhalten werden. Diese Antennenform
kann beispielsweise als Cassegrain-Antenne oder als Gregorian-Antenne ausgeführt werden,
so dass eine integrierte Cassegrain-Antenne oder eine integrierte Gregorian-Antenne
erhalten werden kann.
[0064] In anderen Worten zeigt Fig. 5 ein Beispiel für die Verbindung der elektronischen
Bauelemente der unteren Lagen mit der On-Chip Speiseantenne auf der Oberseite der
Hauptreflektorleiterplatte. In diesem Beispiel wird die Verbindung der Elektronik
zu einer SMD-On-Chip Antenne mittels Durchkontaktierungen (Vias) und optionalen Bonddrähten
realisiert. Beispielsweise kann der Subreflektor 42 Teil einer Radomstruktur sein.
[0065] Fig. 6 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung 60 umfassend
das Substrat 12, an dem die Vielzahl von Reflektorstrukturen 14 angeordnet ist. Die
Antenne 38 ist an dem Substrat 12 an der gleichen Seite wie die Vielzahl von Reflektorstrukturen
14 angeordnet und ausgebildet, um die elektromagnetische Welle 16 zu erzeugen und
auszusenden. Die elektromagnetische Welle 16 kann (räumlich) breit, d. h., mit einem
großen Öffnungswinkel abgestrahlt werden. Das bedeutet, dass die elektromagnetische
Welle 16 eine geringe Richtwirkung aufweisen kann. Bezüglich des Substrats 12 ist
eine weitere Reflektorstruktur, nachfolgend bezeichnet als Subreflektor 42 angeordnet.
Der Subreflektor 42 kann beispielsweise eine konkav oder konvex geformte leitfähige
Schicht sein. Alternativ kann der Subreflektor 42 auch planar ausgebildet sein, etwa
umfassend ein Substrat und/oder eine Schaltplatine mit Reflektorstrukturen, die ausgebildet
sind, um eine Phasenfunktion auf die empfangene und reflektierte elektromagnetische
Welle 16 aufzuprägen. Vereinfacht ausgedrückt ist der Subreflektor 42 angeordnet und
ausgebildet, um die von der Antenne 38 empfangene elektromagnetische Strahlung zu
streuen und zumindest teilweise in Richtung der Reflektorstrukturen 14 zu reflektieren.
Die Reflektorstrukturen 14 sind ausgebildet, um die von dem Subreflektor 42 reflektierte
elektromagnetische Welle 16 erneut zu reflektieren und, um die Phasenfunktion der
elektromagnetischen Welle 16 derart anzupassen, dass die elektromagnetische Welle
16 gegenüber der Charakteristik der Antenne 38 eine Strahlbündelung erfährt. So kann
die elektromagnetische Welle 16 beispielsweise annähernd oder vollständig kollimiert
ausgesendet werden, so dass eine Anwendung der Antennenvorrichtung 60 als Richtfunkantenne
ermöglicht ist.
[0066] Fig. 7 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung 70, bei
der eine Vielzahl von Reflektorstrukturen 14-3 an dem Substrat 12 angeordnet ist.
Die elektronische Schaltung umfasst die Teilschaltungen 18a und 18b, die an der gleichen
Seite des Substrats 12 wie die Reflektorstrukturen 14-3 und die Antenne 38 angeordnet
sind. Die elektronischen Teilschaltungen 18a und 18b sind beispielsweise mittels sogenannter
Microstrip Lines (MSL) 43a bzw. 43b mit der Antenne 38 verbunden. Der Subreflektor
42 ist bezüglich des Substrats 12 bzw. bezüglich der Antenne 38 und/oder der Reflektorstrukturen
14-3 um einen Winkel α verkippbar. Der Subreflektor ist konvex geformt oder ist ausgebildet,
um eine konvexe Phasenfunktion auf die elektromagnetische Welle aufzuprägen. Der Winkel
α kann beispielsweise kleiner 90°, kleiner 60° oder kleiner 30° sein. Mit dem Subreflektor
42 kann auch die elektromagnetische Welle bzgl. der aufgeprägten Phasenfunktion im
Raum verkippt werden, so dass insgesamt eine Abstrahlcharakteristik, mit der die elektromagnetische
Welle von den Reflektorstrukturen 14-3 reflektiert wird, verändert wird.
[0067] Beispielsweise kann die elektromagnetische Welle in eine mit dem Winkel α veränderliche
Raumrichtung reflektiert werden. Der Subreflektor 42 ist ferner entlang einer axialen
Richtung 44 beweglich. Somit ist ein Abstand zwischen dem Subreflektor 42 und dem
Substrat 12 bzw. der Antenne 38 entlang der axialen Richtung 44 veränderlich. Die
axiale Richtung 44 verläuft bspw. parallel zu einer Oberflächennormalen 46 des Substrats
12. Ein verringerter Abstand zwischen der Antenne 38 und dem Subreflektor 42 kann,
je nach Streucharakteristik des Subreflektors 42, zu einer Verengung oder Erweiterung
einer Strahlenkeule der elektromagnetischen Welle führen. D. h., ein Fokus der elektromagnetischen
Welle, die von den Reflektorstrukturen 14-3 abgestrahlt wird, ist mit dem Abstand
bzw. der Bewegung entlang der axialen Richtung 44 veränderlich. Dies ermöglicht eine
Justage oder Korrektur der Richtwirkung der Antennenstruktur 70, beispielsweise aufgrund
von veränderlichen Umwelteinflüssen, wie etwa einer Erwärmung und/oder veränderlichen
Materialien zwischen der Antennenvorrichtung 70 und einer weiteren Antennenvorrichtung,
mit der die Antennenvorrichtung 70 kommuniziert.
[0068] Alternativ oder zusätzlich kann der Subreflektor 42 auch entlang einer lateralen
Richtung 48, die senkrecht zu der Oberflächennormalen 46 angeordnet ist, beweglich
sein. Alternativ kann der Subreflektor 42 auch starr oder lediglich um den Winkel
α verkippbar oder entlang der Richtung 44 bewegbar angeordnet sein.
[0069] Eine Lage der Dipole der Reflektorstrukturen 14-3 kann an eine Polarisation oder
an mehrere Polarisationen, mit der die elektromagnetische Welle von der Antennenvorrichtung
70 ausgesendet wird, angepasst sein. Alternativ oder zusätzlich können auch andere
Reflektorstrukturen angeordnet sein. Die Antenne 38 ist ausgebildet, um eine in Richtung
der Antennenvorrichtung gesendete und von der Antennenvorrichtung 70 empfangene elektromagnetische
Welle an die (nicht gezeigte) elektrische Schaltung oder eine weitere elektrische
Schaltung zu leiten, die beispielsweise an einer der Antenne 38 abgewandten Seite
des Substrats 12 angeordnet ist.
[0070] Alternativ kann das Substrat 12 bzw. der (Haupt-)Reflektor auch mehrere Antennen
38 aufweisen, die gleich oder voneinander verschieden ausgebildet sein können. Bezüglich
der Mehrzahl von Antennen kann eine Mehrzahl von Subreflektoren 42 angeordnet sein.
Beispielsweise kann jeder Subreflektor einer der angeordneten Antennen zugeordnet
sein. Dies ermöglicht den Aufbau einer Multi-Antennenvorrichtung.
[0071] Fig. 8 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung 80, die
eine Antenne 38' umfasst. Die Antenne 38' ist als Hornantenne ausgeführt. Bezüglich
der Antenne 38' ist ein Subreflektor 42' angeordnet, der ausgebildet ist, um mittels
der Phasenfunktion eine konkave Form nachzubilden. Der Subreflektor 42' kann bspw.
als konkaves metallisches Element ausgeführt sein. Alternativ kann der Subreflektor
42' auch als (ebene) Platine ausgeführt sein, die ausgebildet ist, um mittels geeigneter
Anordnung von Reflektorstrukturen eine entsprechende Phasenfunktion aufzuprägen.
[0072] Die Antennenvorrichtung 80 kann beispielsweise als Gregorian-Antenne einsetzbar sein.
Die Ausformung des Subreflektors 42 oder 42' kann dabei unabhängig von einer Ausführung
der Antenne 38 und 38' gewählt werden. So kann die Antennenvorrichtung 80 beispielsweise
auch die Antenne 38 und/oder den Subreflektor 42 umfassen.
[0073] Fig. 9 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Antennenvorrichtung 90, bei
der ein Substrat 12' (Hauptreflektor) eine unebene Form aufweist. Diese wird beispielsweise
durch eine jeweils schräg zueinander angeordnete Anordnung mehrerer (ggf. ebener)
Teilsubstrate 12a-e erhalten. Dies kann auch als Sektorparaboloid bzw. als ein Multi-Faceted
Reflectarray (mehrere Oberflächen aufweisender Reflektor) bezeichnet werden. Mittels
der zueinander geneigten Teilsubstrate 12a-e kann eine konkave oder konvexe bzw. stückweise
stetige Form (bspw. eine parabolische Form) des Substrats 12' und somit des Hauptreflektors
erhalten werden. Vereinfacht ausgedrückt kann der Hauptreflektor und/oder das Substrat
12' mehrteilig ausgeführt sein, wobei die Teile parallel zueinander oder einen Winkel
aufweisend angeordnet sein können. Die Antenne 38 ist beispielsweise aus einer Mittenposition
verschoben angeordnet (sog. Offset-Speisung). Alternativ kann die Antenne 38 auch
in einem geometrischen oder flächenmäßigen Schwerpunkt angeordnet sein. Die Antennenvorrichtung
90 kann auch als 1 D-Multi-Faceted Reflectarray Konfiguration beschrieben werden.
[0074] In anderen Worten kann der Hauptreflektor auf Leiterplattenbasis mit der Elektronik
zur Ansteuerung der Speiseantenne(n) als Sektorparaboloid (Multi-Faceted Reflectarray)
und/oder in einer physikalisch gewölbten Form (konforme Antenne) mit einer oder mehreren
Leiterplatten ausgeführt sein, um die gewollte Phasenfunktion zu realisieren. Auf
mindestens einer dieser Leiterplatten, (d.h. Sektoren, Facetten bzw. Paneele 12a-e)
ist die Elektronik zur Ansteuerung der Speiseantenne(n) angeordnet. Ein Subreflektor
auf Leiterplattenbasis kann beispielsweise aus mehreren Leiterplatten in Sektorform
ausgeführt sein. Vorteilhaft an einer Sektorform ist, dass, verglichen mit einer ebenen
Ausführung, eine höhere Bandbreite der Antenne realisiert werden kann und eine höhere
Phasenreserve der Reflektorstruktur erhalten werden kann.
[0075] Fig. 10 zeigt eine schematische Aufsicht auf das Substrat 12, an dem eine Vielzahl
von Reflektorstrukturen 14-1 und Teilschaltungen 18-d angeordnet sind. Alternativ
oder zusätzlich können auch weitere und/oder davon verschiedene Reflektorstrukturen
angeordnet sein.
[0076] Fig. 11 zeigt eine schematische Seitenansicht des Reflektors 10 zur Verdeutlichung
der Funktion der aufgeprägten Phasenfunktion, wobei die Erläuterungen auf einen Subreflektor
übertragbar sind. Die von den Reflektorstrukturen 14 der elektromagnetischen Welle
16 aufgeprägte Phasenfunktion ermöglicht eine Implementierung einer virtuellen Bauform
des Reflektors 10. Durch die gestrichelte konkave Linie ist die implementierte virtuelle
parabolische Form des Reflektors dargestellt. So kann der Reflektor 10 beispielsweise
ein ebenes Substrat 12 mit den daran angeordneten Reflektorstrukturen 14 aufweisen.
Mittels der Phasenfunktion kann die elektromagnetische Welle 16 jedoch so reflektiert
werden, als würde sie von einem konkaven (oder alternativ konvexen) oder parabolischen
Reflektor reflektiert.
[0077] Fig. 12 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Antennenvorrichtung 120, die
als gefaltete Reflectarray-Antenne ausgeführt ist. Die Antennenvorrichtung 120 umfasst
beispielsweise die Hornantenne 38' oder alternativ eine beliebige andere Antennenform.
Bezüglich der Antenne 38' ist ein Subreflektor in Form eines polarisierenden Gitters
oder eines Schlitz-Arrays 44 angeordnet. Das polarisierende Gitter oder das Schlitz-Array
44 ist ausgebildet, um die elektromagnetische Welle 16 zu polarisieren und zu reflektieren,
wenn diese eine erste Polarisierung aufweist. Die Reflektorstrukturen 14 sind ausgebildet,
um eine Polarisation der elektromagnetischen Welle zu drehen und, um die elektromagnetische
Welle 16 zu fokussieren. So kann beispielsweise das Schlitz-Array 44 ausgebildet sein,
um die elektromagnetische Welle 16 großteils oder vollständig passieren zu lassen,
wenn diese die gedrehte (zweite) Polarisierung aufweist.
[0078] Der Subreflektor kann als physikalisch gewölbte Variante konvex (etwa für eine Cassegrain-Antenne),
konkav (etwa für eine Gregorian-Antenne) oder ebenfalls als Leiterplatte (Reflectarray)
ausgeführt sein. Als Reflektorsystem kann ebenfalls eine gefaltete Antenne (Folded
Reflectarray) angeordnet werden.
[0079] Eine fokussierende bzw. Contured-Beam Funktion des Hauptreflektors auf Leiterplattenbasis
als Reflectarray ist in einem derartigen Fall weiterhin gegeben. Als Subreflektor
kann beispielsweise ein polarisationsselektives Gitter in einer ähnlichen oder gleichen
Größe wie der Hauptreflektor über diesem angebracht werden. Die Speiseantenne kann
sich weiterhin in einer Position unterhalb des Subreflektorgitters befinden. Die einfallenden
Strahlen der Speiseantenne werden von diesem Gitter polarisationsabhängig reflektiert,
wobei bei der Reflexion die Polarisation teilweise gedreht werden kann. Bei der Reflexion
am Hauptreflektor-Reflectarray wird dann die Polarisation der einfallenden Strahlung
wieder teilweise gedreht und gleichzeitig fokussiert bzw. in gewollter Weise geformt.
Die Strahlen können nun den Subreflektor ohne Reflexion passieren. Diese gefaltete
Form der Antenne kann dadurch ebenfalls sehr kompakt gebaut werden, allerdings durch
die Polarisationsselektivität des Subreflektors nur mit einer Polarisation und bestimmten
reflektierenden Elementen auf dem Hauptreflektor, die die Polarisation der einfallenden
Strahlen bei der ausgeführten Reflexion drehen, realisiert werden.
[0080] Fig. 13 zeigt eine schematische Ansicht einer Antennenvorrichtung 130, die die Hornantenne
38' und den Reflektor 10 umfasst. Mittels des Reflektors 10 wird eine Reflektoreigenschaft
analog einem parabolischen Hauptreflektor erhalten. Bezüglich des Reflektors 10 ist
der Subreflektor 42 angeordnet, der die mit einem Öffnungswinkel von 2 ϑ
f ausgestrahlte elektromagnetische Welle 16 reflektiert und in Richtung des Reflektors
10 zurückwirft. Bezüglich des Reflektors 10 wirkt dies wie eine virtuelle Antenne
(Virtual Feed) 38
v, die die elektromagnetische Welle 16 mit dem Öffnungswinkel 2 ϑ
vf aussendet. Vereinfacht ausgedrückt implementiert dies eine Funktion einer Cassegrain-Antenne.
[0081] Vereinfacht ausgedrückt können einige der vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
als Doppelreflektorsystem, beispielsweise als Cassegrain-Antenne, Gregorian-Antenne
oder gefaltete Antenne ausgeführt werden. Eine Speiseantenne kann sich mittig auf
einem Hauptreflektor angeordnet befinden und ausgebildet sein, um den Subreflektor
zu bestrahlen (beleuchten), welcher wiederum ausgebildet ist, um die Ausleuchtung
des Hauptreflektors vorzunehmen. Der Subreflektor kann die Funktion der Speiseantenne
virtuell über den Hauptreflektor spiegeln. Der virtuelle Spiegelpunkt kann durch die
konvexe oder konkave (Gregorian-Antenne) Form des Subreflektors im Gegensatz zu einer
Spiegelung an einer planaren metallischen Fläche verschoben werden. Somit kann die
gesamte Antennenvorrichtung sehr kompakt gebaut werden. Der Hauptreflektor kann parabolisch
ausgeführt sein oder ausgebildet sein, um eine entsprechende Phasenfunktion implementieren,
d.h. er führt zu einer Kollimation der einfallenden Strahlung und damit zu einer Richtwirkung.
Die Antenne kann daher eine hohe Richtwirkung mit einer sehr kompakten Bauweise vereinen.
[0082] Die Ausführungsbeispiele beziehen sich auf einen Hauptreflektor, der ausgeführt als
Leiterplatte (PCB), auf dessen Unter- oder Oberseite (oder einer anderen Seite) sich
zusätzlich die Elektronik zur Speisung der Speiseantenne befindet. Auf einer Seite
(beispielsweise Oberseite) sind die Elemente des Reflectarrays sowie eine Speiseantenne
angeordnet. Die Ansteuerung dieser Speiseantenne kann durch Elektronik erfolgen, die
sich auf der gleichen oder einer anderen Seite oder auf beiden Seiten der Leiterplatte
befindet.
[0083] In Ausführungsbeispielen kann sich die elektronische Schaltung (aktive Elektronik)
auf der gleichen Seite des Substrats (Hauptreflektor) befinden wie die Reflektorstrukturen
und ausgebildet sein, um von dort aus die Speiseantenne anzusteuern. Dies kann beispielsweise
mittels Leiterbahnen, Microstrip-Konfigurationen, Bonddrahtverbindungen oder dergleichen
erfolgen.
[0084] Die Speiseantenne kann eine beliebige Antenne sein und eine schmale oder eine breite
Abstrahlcharakteristik aufweisen. Die Speiseantenne kann beispielsweise als On-Chip
Antenne, Hornantenne, offener Hohlleiter oder Phased-Array-Antenne ausgeführt sein.
Die Speiseantenne kann auch mehrere verteilte Antennenelemente umfassen, die einzeln
oder in Gruppen zur Abstrahlung angeregt werden können. Weitere Beispiele für Speiseantennen
sind beispielsweise substratintegrierte Wellenleiter, ggf. mit Horn, (planare) Modenwandler
mit aufgesetztem Horn, gepackte Antennen (Packaged Antennas), gedruckte planare Antennen,
wie etwa eine Patch-Antenne, PIFA-Antennen oder dergleichen.
[0085] Die Speiseantenne kann eine oder mehrere einzelne Speiseantennen mit der gleichen
oder unterschiedlichen Polarisationen umfassen. In Kombination mit bestimmten reflektierenden
Elementen auf Haupt- bzw. Subreflektorebenen kann somit auch polarisationsabhängig
eine Multiplex-, Demultiplex- oder Duplex-Übertragung elektromagnetischer Wellen (Funksignale)
realisiert werden. Beispielsweise können gekreuzte Dipole als reflektierende Elemente
angeordnet werden. Die einzelnen Dipolarme können die Phase der einfallenden Strahlen
mit Polarisation in einer Längsrichtung selektiv reflektieren. Als gekreuzte Dipole
können die Streuelemente (Reflektorstrukturen) damit verschiedene, beispielsweise
orthogonale lineare Polarisationen, selektiv mit hoher Isolation reflektieren und
somit unterschiedliche Phasenbelegungen an die unterschiedlichen, beispielsweise orthogonalpolarisierten
Strahlen aufprägen. Dies ermöglicht beispielsweise eine räumliche Trennung, d.h. zwei
Fokuspunkte, der beiden linear orthogonal polarisierten Speiseantennen. D.h., es sind
zwei Speiseantennen angeordnet.
[0086] In Ausführungsbeispielen kann die Speiseantenne an einer (bspw. vertikalen) Position,
d.h. senkrecht zur Apertur des Hauptreflektors angeordnet sein, die sich auf der Ebene
des Hauptreflektors (etwa in Form einer Patch-Antenne), höher (etwa in Form einer
Hornantenne), jedoch auch tiefer (etwa in einer der Lagen des Substrats integriert)
befindet.
[0087] Ausführungsbeispiele umfassen zwei oder mehrere Speiseantennen, die ausgebildet sind,
um jeweils eine elektromagnetische Welle mit voneinander verschiedenen Frequenzen
abzustrahlen (sogenanntes Multi-Band Reflectarray). Alternativ oder zusätzlich können
die Speiseantennen im Zeitmultiplex-Verfahren angesteuert werden.
[0088] Eine horizontale (laterale) Position der Speiseantenne (in der Aperturebene des Hauptreflektors)
kann sich zentral oder an einer anderen Position (sogenannte Offset-Speisung) befinden.
Ferner kann die axiale oder laterale Position des Subreflektors variabel sein. Der
Subreflektor kann alternativ oder zusätzlich auch um einen beliebigen Winkel α (z.
B. kleiner als 90°) gekippt werden.
[0089] Eine (ggf. wesentliche) Funktion des Doppelreflektorsystems ist bspw. die Strahlbündelung,
also eine hohe Richtwirkung der Antenne. Die Antenne kann somit bei Richtfunk und/oder
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (Direktverbindungen) eingesetzt werden. Die Möglichkeit
einer konturförmigen Abstrahlung (Contured-Beam) mittels geeigneter Phasenbelegung
des Hauptreflektor-Reflectarrays ist ebenfalls möglich. Eine Hauptanwendung hierbei
ist beispielsweise der Satellitenfunk. Ebenso kann die Phasenbelegung (Phasenfunktion)
so implementiert sein, dass Multi-Beam, Tilted-Beam oder eine beliebige andere realisierbare
Form der Abstrahlung der Gesamtantenne erreicht wird.
[0090] In Ausführungsbeispielen sind der Haupt- bzw. Subreflektor mechanisch relativ zueinander
bewegbar, um beispielsweise eine Strahlsteuerung bzw. Schwenkung auszuführen.
[0091] Vorangehend beschriebene Ausführungsbeispiele beschreiben Realisierungen eines Hauptreflektors,
der die Elektronik und die Strahlungsreflexion mit bestimmter Phasenbelegung der Strahlung
eines Subreflektors, etwa in einem Cassegrain-Antennensystem oder in einer Faltantenne
auf einer Leiterplatte, vereint. Ein Vorteil hierbei ist die Kompaktheit des Antennensystems
und die Integrierbarkeit der Elektronik zusammen mit den Reflektoreigenschaften der
Antenne auf einer Leiterplatte.
[0092] Anwendungsbeispiele können beispielsweise in Richtfunkverbindungen (Punkt-zu-Punkt),
dem Satellitenfunk und/oder in Radaranwendungen eingesetzt werden. Ferner können Antennenvorrichtungen
gemäß vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen überall eingesetzt werden, wo
eine hochintegrierte Antenne mit hoher Richtwirkung bzw. konturförmiger Abstrahlung
benötigt wird. Als ein typisches Anwendungsbeispiel kann eine Cassegrain-Reflectarray-Antenne
mit Haupt- und Subspiegel (Reflektor) als Leiterplattenausführung gesehen werden.
Der Subreflektor als Leiterplatte kann in ein strahlungsdurchlässiges Radomgehäuse
eingebettet sein, während die Hauptreflektorleiterplatte auf ein metallisches Gehäuse
aufgesetzt ist, dessen Funktion der Schutz der Elektronik sowie ihre Abschirmung (im
Sinne der EMV) und/oder die Wärmeableitung der elektronischen Komponenten umfasst.
Die beiden Gehäusekomponenten können mechanisch (ggf. wasserfest und/oder chemikalienresistent)
zusammengefügt werden und die Hauptreflektorleiterplatte mit einer aufgebrachten On-Chip
Speiseantenne einschließen. Die Anschlüsse nach außen, d.h. zur Kontaktierung der
Antennenvorrichtung, können beispielsweise in Form eines Datenanschlusses und als
Anschluss für die Energieversorgung ausgeführt werden.
[0093] Obwohl die Antenne und/oder die Antennenvorrichtung vorangehend so beschrieben wurden,
dass diese ausgebildet sind, um die elektromagnetische Welle 16 zu erzeugen und auszusenden,
können Ausführungsbeispiele auch dazu genutzt werden, um die elektromagnetische Welle
16 alternativ oder zusätzlich zu empfangen, so dass diese mit der elektronischen Schaltung
oder einer weiteren elektronischen Schaltung auswertbar ist.
[0094] Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht
es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen,
sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender
Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist.
Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt
beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details
oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar.
[0095] Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung
der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen
und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten
einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den
Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten,
die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert
wurden, beschränkt sei.
[0096] Die Forschungsarbeiten, die zu diesen Ergebnissen geführt haben, wurden von der Europäischen
Union gefördert.
1. Reflektor (10; 20; 40; 50) umfassend:
ein Substrat (12);
eine Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4), die an oder in dem Substrat (12)
angeordnet sind und ausgebildet sind, um eine einfallende elektromagnetische Welle
(16) zu reflektieren; und
eine elektronische Schaltung (18; 18a-d), die an oder in dem Substrat (12) angeordnet
ist, und ausgebildet ist, um eine Antenne zu steuern, wenn die Antenne mit der elektronischen
Schaltung (18; 18a-d) verbunden ist.
2. Reflektor gemäß Anspruch 1, bei dem die Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-14)
ausgebildet ist, um die einfallende elektromagnetische Welle (16) so zu reflektieren,
dass die reflektierte elektromagnetische Welle (16) durch die Reflexion an der Vielzahl
von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) eine Strahlbündelung erfährt.
3. Reflektor gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Substrat (12) eine Platine umfasst,
wobei die Platine zumindest eine erste Lage (22a) und eine zweite Lage (24a) umfasst,
wobei an, auf oder in der ersten Lage (22a) die Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
zumindest teilweise angeordnet ist, und wobei die zweite Lage (24a) zumindest teilweise
elektrisch leitfähig ist.
4. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Vielzahl von Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) in zumindest zwei voneinander verschiedenen Substratebenen (22a, 22b),
die parallel zu einer Substratoberfläche angeordnet sind, die einer Richtung, in die
die elektromagnetische Welle (16) reflektiert wird, zugewandt angeordnet ist.
5. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem zumindest eine Reflektorstruktur
(14-3; 14-4) der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) eine Mehrzahl von Dipolstrukturen
(26a-c) aufweist.
6. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Radomstruktur
(32), die bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) angeordnet ist
und ausgebildet ist, um einen mechanischen oder chemischen Einfluss einer Umgebung
der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) auf die Vielzahl von Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) zumindest teilweise zu reduzieren, wobei die Radomstruktur (32) zumindest
bereichsweise eine elektrisch leitfähige Struktur (34) oder eine weitere Vielzahl
von Reflektorstrukturen umfasst, die ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle
(16) zu reflektieren, wobei die elektrisch leitfähige Struktur (34) oder die weitere
Vielzahl von Reflektorstrukturen bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
so angeordnet ist, dass die von der elektrisch leitfähigen Struktur (34) reflektierte
elektromagnetische Welle (16) in Richtung der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
gelenkt und von diesen erneut reflektiert wird.
7. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem an oder in dem Substrat
(12) eine Antenne (38; 38') angeordnet ist, die mit der elektronischen Schaltung (18;
18a-d) verbunden ist und ausgebildet ist, um basierend auf einer Ansteuerung der elektronischen
Schaltung (18; 18a-d) die elektromagnetische Welle (16) zu erzeugen.
8. Antennenvorrichtung (50; 60; 70; 80; 90; 120; 130) mit:
einem Reflektor (10; 20; 40; 50) gemäß einem der Ansprüche 1-6;
einer Antenne (38; 38'); und
einem Subreflektor (42; 42'), der ausgebildet ist, um die von der Antenne (38; 38')
ausgesendete elektromagnetische Welle (16) zumindest teilweise in Richtung der Vielzahl
von Reflektorstrukturen (14; 14-1-4) zu reflektieren, so dass die von dem Subreflektor
(42; 42') reflektierte elektromagnetische Welle (16) in Richtung der Vielzahl von
Reflektorstrukturen (14;14-1-4) gelenkt und von diesen erneut reflektiert wird;
wobei die Antenne (38; 38') mit der elektronischen Schaltung (18; 18a-d) verbunden
ist und ausgebildet ist, um basierend auf einer Ansteuerung der elektronischen Schaltung
(18; 18a-d) die elektromagnetische Welle (16) zu erzeugen und in eine Richtung des
Subreflektors (42; 42') auszusenden.
9. Antennenvorrichtung gemäß Anspruch 8, bei der die Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
und der Subreflektor (42; 42') eine Cassegrain-Konfiguration oder eine Gregorian-Konfiguration
aufweisen.
10. Antennenvorrichtung gemäß Anspruch 8 oder 9, bei der die Antenne (38; 38') als Oberflächenmontiertes
Bauteil ausgeführt ist.
11. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8-10, bei der eine axiale Relativposition
des Subreflektors (42; 42') bezüglich des Reflektors (10; 20; 40; 50) entlang einer
axialen Richtung (44) parallel zu einer Oberflächennormalen (46) des Substrats (12)
veränderlich ist.
12. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8-11, bei der eine laterale Relativposition
des Subreflektors (42; 42') bezüglich des Reflektors (10; 20; 40; 50) entlang einer
lateralen Richtung (48) senkrecht zu einer Oberflächennormalen (46) des Substrats
(12) veränderlich ist oder bei der eine Neigung (α) des Subreflektors (42; 42') bezüglich
einer Oberfläche des Substrats (12) des Reflektors (10; 20; 40; 50) veränderlich ist.
13. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8-12, bei der die Antenne (38; 38')
eine Vielzahl von Antennenelementen aufweist, wobei eine erste Teilmenge der Antennenelemente
ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle (16) mit einer ersten Polarisationsrichtung
zu erzeugen und wobei eine zweite Teilmenge der Antennenelemente ausgebildet ist,
um die elektromagnetische Welle (16) mit einer zweiten Polarisationsrichtung zu erzeugen;
wobei eine erste Teilmenge (26a) der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle (16) mit einem ersten Reflexionsgrad
zu reflektieren, wenn die elektromagnetische Welle (16) die erste Polarisationsrichtung
aufweist und mit einem zweiten Reflexionsgrad zu reflektieren, wenn die elektromagnetische
Welle (16) die zweite Polarisation aufweist;
wobei eine zweite Teilmenge (26b) der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle (16) mit einem dritten Reflexionsgrad
zu reflektieren, wenn die elektromagnetische Welle (16) die zweite Polarisationsrichtung
aufweist und mit einem vierten Reflexionsgrad zu reflektieren, wenn die elektromagnetische
Welle (16) die erste Polarisation aufweist;
wobei der erste Reflexionsgrad und der dritte Reflexionsgrad einen größeren Wert aufweisen,
als der zweite Reflexionsgrad und der vierte Reflexionsgrad.
14. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8-13, bei der die Antenne (38; 38')
ferner ausgebildet ist, um eine in Richtung der Antennenvorrichtung gesendeten und
von der Antennenvorrichtung empfangene elektromagnetische Welle (16) an die elektrische
Schaltung (18; 18a-d) oder eine weitere elektrische Schaltung zu leiten.
15. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8-14, die eine Mehrzahl von Antennen
(42; 42') und eine Mehrzahl von Subreflektoren (42; 42') aufweist, wobei jeder Subreflektor
(42; 42') einer Antenne (42; 42') zugeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Reflektor (10; 20; 40; 50) umfassend:
ein Substrat (12);
eine Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4), die an oder in dem Substrat (12)
angeordnet sind und ausgebildet sind, um eine einfallende elektromagnetische Welle
(16) zu reflektieren; und
eine elektronische Schaltung (18; 18a-d), die an oder in dem Substrat (12) angeordnet
ist, und ausgebildet ist, um eine Antenne zu steuern, wenn die Antenne mit der elektronischen
Schaltung (18; 18a-d) verbunden ist.
2. Reflektor gemäß Anspruch 1, bei dem die Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
ausgebildet ist, um die einfallende elektromagnetische Welle (16) so zu reflektieren,
dass die reflektierte elektromagnetische Welle (16) durch die Reflexion an der Vielzahl
von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) eine Strahlbündelung erfährt.
3. Reflektor gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Substrat (12) eine Platine umfasst,
wobei die Platine einen Stapel mit zumindest einer ersten Lage (22a), einer zweiten
Lage (24a) und einer dritten Lage (22b) umfasst, bei dem die zweite (24a) Lage zwischen
der ersten (22a) und der dritten Lage (22b) angeordnet ist, wobei an, auf oder in
der ersten Lage (22a) die Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) zumindest teilweise
angeordnet ist, und wobei die zweite Lage (24a) zumindest teilweise elektrisch leitfähig
ist.
4. Reflektor gemäß Anspruch 3, bei dem die zweite Lage (22b) als eine elektrische Massefläche
gebildet ist.
5. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Vielzahl von Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) in zumindest zwei voneinander verschiedenen Substratebenen (22a, 22b)
angeordnet sind, die parallel zu einer Substratoberfläche angeordnet sind, die einer
Richtung, in die die elektromagnetische Welle (16) reflektiert wird, zugewandt angeordnet
ist.
6. Reflektor gemäß Anspruch 4 oder 5, bei dem zumindest eine Teilschaltung (18a-d) der
elektronischen Schaltung (18; 18a-d) an einer Seite des Substrats angeordnet ist,
die einer einfallenden elektromagnetischen Welle (16), die auf die Vielzahl von Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) trifft, abgewandt ist.
7. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem zumindest eine Reflektorstruktur
(14-3; 14-4) der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) eine Mehrzahl von Dipolstrukturen
(26a-c) aufweist.
8. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Radomstruktur
(32), die bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) angeordnet ist
und ausgebildet ist, um einen mechanischen oder chemischen Einfluss einer Umgebung
der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) auf die Vielzahl von Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) zumindest teilweise zu reduzieren, wobei die Radomstruktur (32) zumindest
bereichsweise eine elektrisch leitfähige Struktur (34) oder eine weitere Vielzahl
von Reflektorstrukturen umfasst, die ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle
(16) zu reflektieren, wobei die elektrisch leitfähige Struktur (34) oder die weitere
Vielzahl von Reflektorstrukturen bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
so angeordnet ist, dass die von der elektrisch leitfähigen Struktur (34) reflektierte
elektromagnetische Welle (16) in Richtung der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
gelenkt und von diesen erneut reflektiert wird.
9. Reflektor gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem an oder in dem Substrat
(12) eine Antenne (38; 38') angeordnet ist, die mit der elektronischen Schaltung (18;
18a-d) verbunden ist und ausgebildet ist, um basierend auf einer Ansteuerung der elektronischen
Schaltung (18; 18a-d) die elektromagnetische Welle (16) zu erzeugen.
10. Antennenvorrichtung (50; 60; 70; 80; 90; 120; 130) mit:
einem Reflektor (10; 20; 40; 50) gemäß einem der Ansprüche 1-8;
einer Antenne (38; 38'); und
einem Subreflektor (42; 42'), der ausgebildet ist, um die von der Antenne (38; 38')
ausgesendete elektromagnetische Welle (16) zumindest teilweise in Richtung der Vielzahl
von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) zu reflektieren, so dass die von dem Subreflektor
(42; 42') reflektierte elektromagnetische Welle (16) in Richtung der Vielzahl von
Reflektorstrukturen (14;14-1-4) gelenkt und von diesen erneut reflektiert wird;
wobei die Antenne (38; 38') mit der elektronischen Schaltung (18; 18a-d) verbunden
ist und ausgebildet ist, um basierend auf einer Ansteuerung der elektronischen Schaltung
(18; 18a-d) die elektromagnetische Welle (16) zu erzeugen und in eine Richtung des
Subreflektors (42; 42') auszusenden.
11. Antennenvorrichtung gemäß Anspruch 10, bei der der Reflektor eine Radomstruktur (32)
umfasst, die bezüglich der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) angeordnet
ist und ausgebildet ist, um einen mechanischen oder chemischen Einfluss einer Umgebung
der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4) auf die Vielzahl von Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) zumindest teilweise zu reduzieren.
12. Antennenvorrichtung gemäß Anspruch 10 oder 11, bei der die Radomstruktur (32) den
Subreflektor (42; 42') umfasst.
13. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-12, bei der das Substrat (12) eine
Platine umfasst, wobei die Platine einen Stapel mit zumindest einer ersten Lage (22a),
einer zweiten Lage (24a) und einer dritten Lage (22b) umfasst, und bei der die Radomstruktur
(32) als Radomlage an dem Substrat (12) gebildet ist.
14. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-13, bei der die Reflektorstrukturen
(14;14-1-4) und der Subreflektor (42; 42') eine Cassegrain-Konfiguration oder eine
Gregorian-Konfiguration aufweisen.
15. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-14, bei der die Antenne (38; 38')
als Oberflächenmontiertes Bauteil ausgeführt ist.
16. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-15, bei der eine axiale Relativposition
des Subreflektors (42; 42') bezüglich des Reflektors (10; 20; 40; 50) entlang einer
axialen Richtung (44) parallel zu einer Oberflächennormalen (46) des Substrats (12)
veränderlich ist.
17. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-16, bei der eine laterale Relativposition
des Subreflektors (42; 42') bezüglich des Reflektors (10; 20; 40; 50) entlang einer
lateralen Richtung (48) senkrecht zu einer Oberflächennormalen (46) des Substrats
(12) veränderlich ist oder bei der eine Neigung (α) des Subreflektors (42; 42') bezüglich
einer Oberfläche des Substrats (12) des Reflektors (10; 20; 40; 50) veränderlich ist.
18. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-17, bei der die Antenne (38; 38')
eine Vielzahl von Antennenelementen aufweist, wobei eine erste Teilmenge der Antennenelemente
ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle (16) mit einer ersten Polarisationsrichtung
zu erzeugen und wobei eine zweite Teilmenge der Antennenelemente ausgebildet ist,
um die elektromagnetische Welle (16) mit einer zweiten Polarisationsrichtung zu erzeugen;
wobei eine erste Teilmenge (26a) der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle (16) mit einem ersten Reflexionsgrad
zu reflektieren, wenn die elektromagnetische Welle (16) die erste Polarisationsrichtung
aufweist und mit einem zweiten Reflexionsgrad zu reflektieren, wenn die elektromagnetische
Welle (16) die zweite Polarisation aufweist;
wobei eine zweite Teilmenge (26b) der Vielzahl von Reflektorstrukturen (14;14-1-4)
ausgebildet ist, um die elektromagnetische Welle (16) mit einem dritten Reflexionsgrad
zu reflektieren, wenn die elektromagnetische Welle (16) die zweite Polarisationsrichtung
aufweist und mit einem vierten Reflexionsgrad zu reflektieren, wenn die elektromagnetische
Welle (16) die erste Polarisation aufweist;
wobei der erste Reflexionsgrad und der dritte Reflexionsgrad einen größeren Wert aufweisen,
als der zweite Reflexionsgrad und der vierte Reflexionsgrad.
19. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-18, bei der die Antenne (38; 38')
ferner ausgebildet ist, um eine in Richtung der Antennenvorrichtung gesendeten und
von der Antennenvorrichtung empfangene elektromagnetische Welle (16) an die elektrische
Schaltung (18; 18a-d) oder eine weitere elektrische Schaltung zu leiten.
20. Antennenvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10-19, die eine Mehrzahl von Antennen
(42; 42') und eine Mehrzahl von Subreflektoren (42; 42') aufweist, wobei jeder Subreflektor
(42; 42') einer Antenne (42; 42') zugeordnet ist.