[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Maschinenbaus und befasst sich dort konkret
mit der Herstellung von Bauteilen durch Gießen in Gussformen.
[0002] Derartige Bauteile werden oft in gleicher Form mehrfach, oft in Massenproduktion,
hergestellt. Es gibt dabei eine Vielzahl von Anlässen, die es erfordern, die individuellen
Gusskörper während des Herstellungsvorgangs und/oder bei einer späteren Verwendung
unterscheiden und identifizieren zu können. Durch derartige Maßnahmen wird beispielsweise
das Qualitätsmanagement in der Herstellung erleichtert, und bei der Verwendung der
Gusskörper kann ein Lifetime-Management betrieben werden.
[0003] Es sind Maßnahmen bekannt, um die verschiedenen Gusskörper während des Herstellungsverfahrens
zu individualisieren. Hierzu können Kennzeichnungselemente, die für sich individualisiert
sind, in eine Gussform eingebracht und mit dem Gusskörper vergossen werden. Es ist
auch die Möglichkeit bekannt, die Formgebung der Metallschmelze beim Gießprozess zu
individualisieren, beispielsweise durch Einlegen von unterschiedlichen Formteilen
in die Gussform. Weiterhin kann ein Gusskörper auch nach dem Gießvorgang durch Prägen,
Färben oder sonstige Kennzeichnung der Gussteiloberfläche individualisiert werden.
Letztlich ist auch eine Kennzeichnung durch Aufkleber, Laserbearbeitung oder ähnliche
Methoden denkbar.
[0004] Vielfältige derartige Möglichkeiten sind auch aus der Patentliteratur schon bekannt.
So ist aus der
DE 199 25 674 A1 ein Verfahren zur Individualisierung der Gussformoberfläche bekannt, durch die eine
individualisierte Abbildung an der Oberfläche des Gussteils erzeugt wird.
[0005] Die
DE 10 2008 024 906 B3 beschreibt ein Verfahren, bei dem eine veränderliche Vorrichtung in der Gießform
vorgesehen ist, die entsprechend verschiedene Formgebungen im Gussteil hervorrufen
kann.
[0006] Aus der
DE 20 2008 018 295 U1 ist ein blechartiger Codeträger bekannt, der zum Teil in einen Gusskörper eingegossen
ist und zum Teil aus dem Gusskörper mit einem individualisierten gekennzeichneten
Teil herausragt.
[0007] Aus der
EP 1645 350 B1 ist die Umkapselung eines RFID-Transponders mit einer thermischen Isolationsschicht
vor dem Eingießen in ein Gussteil bekannt. Die Wärmeisolationsschicht kann dabei einerseits
den Durchtritt thermischer Energie vom Gusswerkstoff zum Kennzeichnungselement behindern
oder verzögern und andererseits selbst thermische Energie aufnehmen.
[0008] Beim Einbringen eines RFID-Transponders in ein Bauteil zur Bauteilkennzeichnung ist
in der
EP 2 025 433 B1 das Freilassen eines Spalts zwischen dem eingegossenen Transponder und der Gussteiloberfläche
zur Bildung eines dielektrischen Spaltes bekannt. Ein solcher Spalt ist für die Ertüchtigung
des RFID-Transponders zum Senden bzw. Reflektieren von Signalen notwendig, um Wirbelströme
im Material des Gussteils zu unterbrechen und eine Ankopplung an eine Luftschnittstelle
zu ermöglichen.
[0009] Vor dem Hintergrund des Standes der Technik stellt sich die Aufgabe, einen Gusskörper
sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung und ein Gießwerkzeug zu schaffen, das die
Integration eines Kennzeichnungselements in den Gusskörper ermöglicht, wobei das Kennzeichnungselement
nach der Integration ausreichend einfach detektierbar ist und während der Herstellung
vor übermäßiger Beanspruchung geschützt werden kann.
[0010] Die Aufgabe wird gemäß dem Gegenstand der vorliegenden Anmeldung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein weiterer Patentanspruch bezieht sich auf ein lösungsgemäßes
Verfahren zur Herstellung eines Gusskörpers. Weitere Patentansprüche geben konkrete
Ausgestaltungen des Gießwerkzeugs an.
[0011] Die Lösung bezieht sich somit konkret auf einen Gusskörper mit einem Kennzeichnungselement.
Bei einem derartigen Gusskörper ist zudem ein Haltekörper vorgesehen, der das Kennzeichnungselement
positioniert, wenigstens zum Teil in das Gussmaterial des Gusskörpers eingegossen
ist und einen freiliegenden Kühlbereich aufweist, wobei das Kennzeichnungselement
und der Haltekörper bezüglich des Materials verschiedene Beschaffenheit aufweisen,
wobei der Haltekörper das Kennzeichnungselement wenigstens teilweise umgibt. Im Folgenden
werden verschiedene Ausführungsformen des Haltekörpers mit verschiedenen Funktionalitäten,
sowie verschiedene darin befindliche Funktionselemente (v.a. als Kennzeichnungselement)
beschrieben.
[0012] Durch eine derartige Ausgestaltung des Gusskörpers ist es ermöglicht, beim Herstellungsvorgang
den Haltekörper effektiv zu kühlen und damit auch das Kennzeichnungselement vor Überhitzung
durch den flüssigen Gusswerkstoff zu schützen. Durch den freiliegenden Kühlbereich
ist ein ausreichender Wärmeaustausch zwischen dem Haltekörper und der Umgebung, beispielsweise
einem Element des Gießwerkzeugs, möglich, um Wärme vom Haltekörper abzuführen. Damit
kann sichergestellt werden, dass das Kennzeichnungselement derart gekühlt wird, dass
Grenztemperaturen, bei denen es nachhaltig beschädigt würde, während des Gießvorgangs
nicht erreicht werden.
[0013] Der freiliegende Kühlbereich ist der Bereich des Haltekörpers, der nicht unmittelbar
mit dem Gussmaterial in Kontakt steht und/oder einen gewissen Mindestabstand zum Gussmaterial
aufweist, der eine Kühlung durch Wärmeleitung und/oder Konvektion ermöglicht.
[0014] Zum besonderen Schutz und zur Wärmeisolation des Kennzeichnungselements ist vorgesehen,
dass der Haltekörper das Kennzeichnungselement wenigstens teilweise umgibt. Der Haltekörper
kann dann in den Bereichen, in denen er das Kennzeichnungselement umgibt, eine Wärmeleitungsbarriere
und/oder eine Wärmesenke bilden.
[0015] Das Kennzeichnungselement kann zudem von einer Ummantelung umgeben sein, die wenigstens
teilweise zwischen dem Halteelement und dem Kennzeichnungselement angeordnet ist,
wobei die Wärmeleitfähigkeit des Materials der Ummantelung kleiner sein kann, als
die Wärmeleitfähigkeit des Materials des Halteelementes. Die Ummantelung kann beispielsweise
aus einem Kunststoff oder einer Keramik bestehen.
[0016] Eine Ausgestaltung der oben genannten Lösung kann vorsehen, dass wenigstens der Kühlbereich
des Haltekörpers (zur Kühlung des Kennzeichnungselements) aus dem Gussmaterial des
Gusskörpers herausragt. Hierzu kann der Kühlbereich des Haltekörpers über die Kontur
des Gusskörpers beispielsweise derart hinausragen, dass er über sämtliche anderen
Bereiche des Gusskörpers in einer Richtung hinaussteht. Es kann jedoch auch vorgesehen
sein, dass der Haltekörper in einer größeren Ausnehmung des Gusskörpers über die unmittelbar
benachbarten Bereiche des Gusskörpers hervorsteht, jedoch von anderen Teilen des Gusskörpers
überragt wird. Jedenfalls ist es sinnvoll, dass der Kühlbereich des Haltekörpers so
von außerhalb des Gusskörpers zugänglich ist, dass er mit Teilen beispielsweise des
Gießwerkzeugs in wärmeleitenden Kontakt gebracht werden kann.
[0017] Das Kennzeichnungselement besteht oft aus einem Material, das sich vom Material des
Haltekörpers unterscheidet. Oft enthält das Kennzeichnungselement elektronische Komponenten,
während der Haltekörper aus einem homogenen Material bestehen kann. Insbesondere kann
das Kennzeichnungselement eine andere zulässige Höchsttemperatur haben als der Haltekörper.
[0018] Alternativ kann der Haltekörper selbst auch Träger der Komponenten des Kennzeichnungselements
sein, so dass diese Komponenten und der Halteträger von vornherein als untrennbare
Einheit bestehen. Es ist somit (beispielsweise für Kennzeichnungselemente, die als
RFID ausgeführt sind) möglich, dass RFID und umgebende Hülle nicht zwei verschiedene
Komponenten sind, sondern dass die "Hülle" z. B. auch aus einem Kunststoff besteht
und die elektronischen Komponenten des RFID (also zumindest ein Chip und eine Antenne)
direkt in diesen Kunststoff eingebettet sind.
[0019] Es kann zudem vorgesehen sein, dass der Haltekörper einen Hohlraum zur Aufnahme des
Kennzeichnungselements aufweist. In diesem Fall kann das Kennzeichnungselement ganz
oder teilweise in dem Hohlraum angeordnet sein. Das Kennzeichnungselement kann dabei
wenigstens teilweise an der Wand des Hohlraums anliegen und in Kontakt mit dem Haltekörper
stehen, es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Kennzeichnungselement frei und
unbefestigt in dem Hohlraum liegt und dort beweglich ist, so dass es nur punktuell
bzw. teilweise Kontakt mit den Wänden des Hohlraums hat.
[0020] Das Kennzeichnungselement kann beispielsweise unter Zwischenlage von elastischen
Elementen, beispielsweise in einen Kunststoffschaum eingebettet, in dem Hohlraum des
Haltekörpers positioniert sein. Der Hohlraum kann allseitig geschlossen oder ein-
oder mehrseitig offen sein.
[0021] Das Kennzeichnungselement kann auch in einer Ausgestaltung der Erfindung innerhalb
eines Hohlraumes des Halteelementes nur durch eine schmale Befestigungsbrücke fixiert
und mit dem Halteelement verbunden sein, die keine große Wärmebrücke zum Halteelement
bildet Beispielsweise kann das Kennzeichnungselement nur auf weniger als 50% oder
weniger als 10% seiner Oberfläche mit dem Material des Halteelementes verbunden sein.
In diesem Fall ist das Kennzeichnungselement einerseits fixiert, andererseits ausreichend
gegenüber dem Halteelement wärmeisoliert.
[0022] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass Haltekörper und Kennzeichnungselement in fester
und unverrückbarer räumlicher Beziehung zueinander stehen, d. h. in allen Translations-
und Drehfreiheitsgraden fest zueinander bezogen sind ("darf nicht wackeln"). Alternativ
hierzu können auch Bewegungen in bestimmten Freiheitsgraden (translatorisch oder rotatorisch)
vorgesehen sein.
[0023] Eine weitere Ausgestaltung der Lösung kann vorsehen, dass das Kennzeichnungselement
teilweise aus dem Haltekörper herausragt. Insbesondere dann, wenn das Kennzeichnungselement
ein Sender ist oder einen Sender oder Transponder oder Reflektor enthält, wie beispielsweise
im Fall eines RFID-Transponders, kann es sinnvoll sein, diesen aus dem Haltekörper
derart herausragen zu lassen, dass das Senden oder Reflektieren von elektromagnetischen
Wellen möglichst wenig behindert ist. Beispielsweise kann das Kennzeichnungselement
an einem Ende des Haltekörpers aus diesem herausragen, das dem in den Gusskörper eingegossenen
Ende des Haltekörpers entgegengesetzt ist. Dies ermöglicht beispielsweise auch, dass
das Kennzeichnungselement während des Gießvorgangs mit dem Gießwerkzeug und/oder einer
Kühleinrichtung des Gießwerkzeugs unmittelbar in Kontakt gebracht wird. Das Kennzeichnungselement
kann beispielsweise aus dem freiliegenden Kühlbereich herausragen.
[0024] Das Kennzeichnungselement sollte an dem Haltekörper so befestigt sein oder in diesen
eingelagert sein, dass es nicht ohne weiteres austauschbar ist, insbesondere nicht,
ohne dass ein Austausch nachträglich festgestellt werden kann. Zu diesem Zweck kann
das Kennzeichnungselement mit dem Haltekörper beispielsweise verklebt, in diesen eingegossen
oder eingepresst sein. Beispielsweise kann der Haltekörper aus einem thermoplastischen
Element mit einem Hohlraum bestehen, in den das Kennzeichnungselement eingebracht
werden kann, wonach der Haltekörper durch ein Prägewerkzeug erwärmt und verschlossen
werden kann. Der Haltekörper kann später zur Entnahme des Kennzeichnungselements aufgeschmolzen
oder abgetrennt werden; jedoch ist dies im Allgemeinen nicht möglich, ohne dass die
Entfernung oder ein Austausch des Kennzeichnungselements später erkennbar ist.
[0025] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Haltekörper das Kennzeichnungselement in Form
einer Beschichtung wenigstens teilweise umgibt. In diesem Fall kann das Kennzeichnungselement
in den Haltekörper eingepresst sein, oder der Haltekörper kann als Beschichtung auf
das Kennzeichnungselement aufgebracht sein.
[0026] Eine weitere Ausgestaltung kann vorsehen, dass wenigstens ein Kanal in einer Wand
des Haltekörpers vorgesehen ist, der mit elektrisch und/oder thermisch leitendem Gussmaterial
gefüllt ist, das als elektrischer Leiter mit wenigstens einem elektrischen Anschluss
des Haltekörpers, eines im Haltekörper vorgesehenen Funktionselements oder des Kennzeichnungselements
in Kontakt steht.
[0027] Es kann zum Zwecke dieser Ausgestaltung in dem Haltekörper vor dem Gießvorgang ein
leerstehender Kanal oder mehrere leerstehende Kanäle vorgesehen sein, die im Zuge
des Gießverfahrens mit dem Gusswerkstoff, oft einem Metall, vergossen werden. Dabei
wird der Kanal mit einem elektrisch und/oder thermisch leitenden Metall gefüllt, das
im erstarrten Zustand als elektrischer und/oder thermischer Leiter dient und einen
elektrischen Anschluss im oder am Haltekörper kontaktiert. Mit einer solchen Kontaktierung
kann ein elektrisches Aggregat, das am oder im Haltekörper vorgesehen ist, beispielsweise
auch das Kennzeichnungselement, erst funktionsfähig gemacht werden. Beispielsweise
kann durch den Verguss der Kontakt mit einer Spannungsversorgung hergestellt werden.
[0028] Es kann auch vorgesehen sein, dass wenigstens ein Kanal in der Wand des Haltekörpers
frei bleibt. Dieser kann dann zum Wärme- und/oder Gasaustausch dienen.
[0029] Es kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass der Haltekörper einen thermoelektrischen
Spannungsgenerator aufweist. Ein solcher thermoelektrischer Spannungsgenerator kann
beispielsweise ein Peltier-Element aufweisen und zur Spannungsversorgung des Kennzeichnungselements
oder auch zur Versorgung eines Daten- oder Energiespeichers, eines Aktors oder auch
eines Messinstruments/Sensors dienen, das während des Herstellungsverfahrens und/oder
danach Messwerte aufnimmt und abspeichert wie z. B. Temperatur, Druck, Trennmittelrückstände
etc. Hierdurch ist später bei dem Gusskörper eine Herstellungs-, Bearbeitungs- oder
Bauteilhistorie abfragbar.
[0030] Der thermoelektrische Spannungsgenerator kann durch den Verguss mit dem Gießwerkstoff
kontaktiert und mit der Messeinrichtung und/oder dem Kennzeichnungselement in elektrischen
Kontakt gebracht werden. Die durch den Verguss entstehenden elektrisch leitenden Körper
in dem oder den Kanälen des Haltekörpers können auch zur Wärmeleitung im Zuge des
Betriebs des thermoelektrischen Generators dienen.
[0031] Es kann im Rahmen der beschriebenen Lösung auch vorgesehen sein, dass der Haltekörper
wenigstens zwei lösbar miteinander verbundene Teile aufweist, von denen wenigstens
eines in das Gussmaterial eingegossen ist. Hierdurch ist das Befestigen des Haltekörpers
im Gussmaterial möglich, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, dass ein Teil des
Haltekörpers, an dem beispielsweise das Kennzeichnungselement befestigt ist, von einem
weiteren, mit dem Gussmaterial verbundenen Teil des Haltekörpers trennbar ist. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die beiden Teile des Haltekörpers die Partner einer Gewindeverbindung
bilden, von der ein Teil in den Gusskörper eingegossen ist, während der andere Teil
mit dem ersten Teil verschraubt, von diesem jedoch durch Herausschrauben auch lösbar
ist. Anstelle einer Schraubverbindung ist auch eine Bajonettverbindung denkbar. Zudem
ist auch denkbar, dass eine lösbare Verbindung zwischen dem Haltekörper und dem Gusskörper
durch das Vergießen gebildet wird und diese Verbindung nur einmal lösbar und danach
nicht wieder herstellbar ist, um ein Entfernen des Kennzeichnungselements dauerhaft
kenntlich zu machen.
[0032] Es kann auch vorgesehen sein, dass ein Formschluss zwischen dem Haltekörper und einer
Ausnehmung in dem Gusskörper in lösbarer Form, beispielsweise durch ein in den Gusskörper
direkt eingebrachtes Gewinde oder eine passende Bajonettverbindung zwischen dem Haltekörper
und dem Gusskörper, gebildet ist.
[0033] Es kann auch bei einem zweiteiligen Haltekörper eine Vorrichtung vorgesehen sein,
die bei dem Trennen der beiden Teile diesen Trennvorgang irreversibel sichtbar macht,
wie beispielsweise ein Siegel.
[0034] Als Lösung der Aufgabe wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines Gusskörpers
angegeben, bei dem ein Haltekörper, der ein Kennzeichnungselement hält, an ein Gießwerkzeug
gekoppelt und danach mit einem Gussmaterial wenigstens teilweise umgossen wird. Die
Kopplung des Haltekörpers an das Gießwerkzeug erlaubt eine effektive Kühlung des Haltekörpers
und damit indirekt auch des Kennzeichnungselements. Später wird der Haltekörper mit
dem Gusskörper aus dem Gießwerkzeug entnommen.
[0035] Der Haltekörper wird dazu zunächst mit einem Kennzeichnungselement verbunden (oder
alternativ können der Haltekörper und das Kennzeichnungselement auch als bereits vorgefertigte
Einheit bereitgestellt werden, die beispielsweise von einem externen Zulieferer bereits
fertig zugeliefert wird), indem entweder das Kennzeichnungselement mit dem Haltekörper
in Form einer Beschichtung umgeben oder in einen Hohlraum oder eine Ausnehmung des
Haltekörpers eingebracht wird. Darauf wird der Haltekörper beispielsweise mit einem
gut wärmeleitenden Bereich des Gießwerkzeugs in Kontakt gebracht. Dazu kann eine Passung
zwischen einer Ausnehmung des Gießwerkzeugs (in konischer Form, um Entformschrägen
auszubilden) und dem Haltekörper gebildet sein. Die Passung kann so gestaltet sein,
dass der Haltekörper ohne weitere Befestigung in der Ausnehmung des Gießwerkzeugs
hält. Die Kühlung des Gießwerkzeugs kann aktiv, beispielsweise durch einen Kühlmittelfluss,
erfolgen. Darauf wird der aus der Ausnehmung herausragende Teil des Haltekörpers im
Zuge des Gießens des Gusskörpers mit umgossen. Das Kennzeichnungselement kann sich
während des Gießvorgangs innerhalb des Gießwerkzeugs, jedoch auch innerhalb des Haltekörpers
außerhalb des Gießwerkzeugs befinden, sofern die Wärmeabfuhr durch den Haltekörper
zum Gießwerkzeug ausreicht.
[0036] Es wird zudem ein Gießwerkzeug zur Herstellung eines Gusskörpers der oben genannten
Art mit einer Koppeleinrichtung zur Ankopplung eines Haltekörpers, die insbesondere
mit einer Kühleinrichtung verbunden ist, vorgestellt. Mittels der Koppeleinrichtung,
die üblicherweise einen Berührungskontakt zwischen dem Haltekörper und dem Gießwerkzeug
mit ausreichender Kontaktfläche bietet, kann ein ausreichender Wärmeübergang zur effektiven
Kühlung des Haltekörpers bereitgestellt werden.
[0037] Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Koppeleinrichtung eine Aufnahme
mit einer Ausnehmung für einen Haltekörper aufweist, wobei die Ausnehmung insbesondere
eine Entformschräge aufweist. Die Ausnehmung kann beispielsweise eine Negativ-Form
des freiliegenden Kühlbereichs bilden und diesen teilweise oder vollständig aufnehmen.
[0038] Die Aufnahme ist beispielsweise so geformt, dass ein Teil des Haltekörpers spaltfrei
in sie hineinpasst und damit möglichst großflächig kontaktiert. Damit ist ein guter
Wärmeübergang gewährleistet. Es kann zudem zur Verbesserung des Wärmeübergangs auch
eine pastöse Wärmeleitmasse in der Koppeleinrichtung vorgesehen sein. Um eine möglichst
gute Passung, verbunden mit der Möglichkeit einer einfachen Entfernung nach dem Gießvorgang,
zu erreichen, kann sowohl an der Aufnahme als auch am Haltekörper eine Entformschräge
mit einem Winkel in der Größenordnung von vorzugsweise 1° bis 3° vorgesehen sein.
[0039] Vorteilhaft positioniert der Haltekörper das Kennzeichnungselement auch in Bezug
auf seine Orientierung in Bezug auf die Einsteckrichtung des Haltekörpers in die Aufnahme,
so dass auch die Orientierung des Haltekörpers im Gusskörper definiert sein sollte.
Es kann zu diesem Zweck eine Formkodierung der Aufnahme im Gießwerkzeug vorgesehen
sein.
[0040] Vorteilhaft kann eine Ausnehmung für den Haltekörper vorgesehen sein, die die Orientierung
des Haltekörpers bei einer Positionierung in der Ausnehmung festlegt und dabei insbesondere
Verdrehungen um feste Winkelgrößen zulässt. Beispielsweise kann der Haltekörper als
im Querschnitt polygonaler, beispielsweise quadratischer oder hexagonaler Körper vorgesehen
sein, der nur in endlich vielen, gegeneinander verdrehten Positionen in die Aufnahme
des Gießwerkzeugs und damit in die Koppeleinrichtung zur Kühlung einführbar ist. Damit
ist auch bis auf wenige Varianten die Orientierung des in dem Haltekörper positionierten
Kennzeichnungselements festgelegt. Dies kann besonders dann wichtig sein, wenn das
Kennzeichnungselement elektromagnetische Wellen aussendet und/oder reflektiert, so
dass die Ausrichtung einer Sende-/Empfangsantenne des Kennzeichnungselements für eine
Effektivität der Erkennung des Gusskörpers ausschlaggebend ist.
[0041] Im Folgenden wird die beschriebene Lösung anhand von Ausführungsbeispielen in Figuren
einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- schematisch einen Gusskörper mit einem Haltekörper und einem Kennzeichnungselement,
- Fig. 2
- einen Gusskörper mit Haltekörper und Kennzeichnungselement in Verbindung mit einem
Gießwerkzeug,
- Fig. 3
- verschiedene Querschnittsformen von Haltekörpern,
- Fig. 4
- verschiedene Varianten der Formgebung zur Verankerung von Haltekörpern im Gusskörper,
- Fig. 5
- schematisch die Darstellung eines Kennzeichnungselements im Hohlraum eines Haltekörpers,
- Fig. 6
- verschiedene Stadien beim Einbringen eines Kennzeichnungselements in den Hohlraum
eines Haltekörpers mit anschließendem Verschließen des Haltekörpers, insbesondere
durch Stopfen oder Verschmelzen mit heißem Stempel,
- Fig. 7
- verschiedene Stadien beim Öffnen eines mit dem Gussteil verbundenen Haltekörpers,
um das Kennzeichnungselement aus dem Haltekörper zu entfernen ,
- Fig. 8
- das Einbringen des Haltekörpers in das Gießwerkzeug und die spätere Entnahme eines
lösbar mit einem Gusskörper verbundenen Haltekörpers, insbesondere durch Schraubgewinde
oder Klemmverbindung,
- Fig. 9
- den Verguss von hohlen Kanälen in einem Haltekörper zur Herstellung einer leitenden
Verbindung des im Haltekörper befindlichen Funktionselementes, insbesondere eines
Kennzeichnungselementes, Sensor oder thermoelektrischer Generator,
- Fig. 10
- die Situation eines nicht kontaktierten Funktionselementes in einem Haltekörper vor
dem Verguss,
- Fig. 11
- eine Konstellation ähnlich der aus Figur 10 nach dem Verguss mit einer Kontaktierung
des Funktionselementes im Haltekörper durch den Gießwerkstoff,
- Fig. 12
- einen Haltekörper mit einem thermoelektrischen Generator, leitenden Verbindungen,
Kanal zur Kontaktierung des thermoelektrischen Generators mit Metallschmelze und ggf.
weiteres Funktionselement,
- Fig. 13
- einen Haltekörper aus Figur 12 nach dem Einsatz in ein Gießwerkzeug,
- Fig. 14
- den Haltekörper aus Figur 12 nach dem Verguss,
- Fign. 15, 16
- die Funktionsweise eines Haltekörpers mit einem integrierten Aggregat vor und nach
dem Kontaktieren durch einen Verguss,
- Fign. 17, 18
- einen Haltekörper mit einer integrierten Steckverbindung sowie
- Fig. 19
- einen Gusskörper mit einem Haltekörper und einem Kühlaufsatz.
[0042] Figur 1 zeigt schematisch einen Haltekörper 1, der in einen Gusskörper 2 aus Metall
eingegossen ist. In dem Haltekörper 1 ist ein Hohlraum 3 vorgesehen, in dem ein Kennzeichnungselement
4 angeordnet ist. Das Kennzeichnungselement 4 ist in dem Haltekörper 1 positioniert
und aus diesem nicht ohne weiteres entnehmbar. Vorliegend ist das Kennzeichnungselement
nicht nur grob positioniert, sondern darüber hinaus auch (idealerweise) "lagefest",
d. h., es kann nicht wackeln oder hin- und her- bzw. verrutschen. Dies kann beispielsweise
mit der beschriebenen Zusatzhülle oder Ummantelung geschehen; alternativ ist es aber
auch möglich, dass das Kennzeichnungselement und der Haltekörper bereits als vorgefertigte
Einheit vorliegen und bezüglich sämtlicher Translations- und Rotationsfreiheitsgrade
lagefest aufeinander bezogen sind.
[0043] Durch das Kennzeichnungselement kann der Gusskörper individualisiert und abfragbar
gekennzeichnet werden. Eine solche Kennzeichnung kann beispielsweise als Kennzeichnungselement
4 ein RFID-Element (RFID = radio frequency identification) aufweisen, das kontaktlos
elektronisch mittels elektromagnetischer Wellen abfragbar und identifizierbar ist.
Anstelle eines RFID-Transponders kann beispielsweise auch ein anderes elektronisches
Element vorgesehen sein, das in geeigneter Form von außen identifizierbar ist, wie
beispielsweise eine Spule mit definierter Induktivität oder ein Kondensator. Es können
auch Bauteile als Kennzeichnungselemente verbaut sein, die mittels einer Steckverbindung
im Haltekörper von außen kontaktierbar und identifizierbar sind.
[0044] Grundsätzlich ist die Art des Kennzeichnungselements (die Art der Identifikation)
nicht festgelegt, so dass auch Identifikationsmittel vorgesehen sein können, bei denen
nicht durch Funk das Kennzeichnungselement ausgelesen wird, sondern beispielsweise
auf mechanische bzw. optische Weise; in diesen Fällen ist das Kennzeichnungselement
unter Umständen erst auslesbar, wenn die Hülle geöffnet wird (Prinzip "Glückskeks").
Hiermit kann auch ein Missbrauch detektiert werden, falls Zerstörungen beim Aufbrechen
der Hülle / des Haltekörpers geschehen.
[0045] Derartige Kennzeichnungselemente dienen der Wiedererkennung und Nachverfolgung von
Gusskörpern, um beispielsweise im Herstellungsprozess Qualitätsmanagement zu betreiben
oder später den Verbleib einzelner Gusskörper nachverfolgen zu können. Es kann auch
sinnvoll sein, im Gebrauch / in der Anwendung befindliche Gusskörper auf eine bestimmte
Herstellungscharge zurückführen zu können.
[0046] Wichtig ist, dass das Kennzeichnungselement 4 nicht ohne weiteres entnommen und ausgetauscht
werden kann, so dass es den Gusskörper unverwechselbar kennzeichnet. Derartige Kennzeichnungselemente
können, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, entnommen und recycelt werden, wobei
die Entnahme später erkennbar ist.
[0047] Figur 2 zeigt einen Gusskörper 2 mit einem Gießwerkzeug 5. Der Haltekörper 1 ist
in eine Ausnehmung 5a des Gießwerkzeugs 5 eingebracht und steht mit den Wänden der
Ausnehmung in einem engen Kontakt, der einen guten Wärmeaustausch mit dem Gießwerkzeug
5 gewährleistet. Innerhalb des Gießwerkzeugs 5 ist eine Kühleinrichtung 6 mit Kühlschlangen
6a, die möglichst nah an der Aufnahme für den Haltekörper verlaufen, sowie einem Kühlaggregat
6b vorgesehen, das eine Kühlflüssigkeit kühlt und durch die Kühlschlangen 6a pumpt.
[0048] Durch die Kühlung des Haltekörpers 1 wird auch das in diesem befindliche Kennzeichnungselement
4 effektiv gekühlt. Zu diesem Zweck sind der Haltekörper sowie die Ausnehmung 3 im
Haltekörper derart angeordnet, dass der Haltekörper 1 das Innere der Ausnehmung 3
gegenüber dem Wärmeeintrag vom Gusskörper 2 isoliert bzw. Wärme vom Gusskörper 2 aufnimmt
und dass andererseits die Wärme leicht zum Gießwerkzeug 5 abgeführt werden kann, insbesondere
in dem Bereich, in dem sich die Ausnehmung 3 und speziell in dieser das Kennzeichnungselement
4 befindet.
[0049] Es kann vorgesehen sein, zusätzlich zu dem beschriebenen Kennzeichnungselement 4
noch weitere Kennzeichnungen anderer Art in dem Haltekörper anzubringen, die redundant
oder komplementär zur Kennzeichnung durch das Kennzeichnungselement 4 funktionieren.
Als optische Kennzeichnung auf dem Haltekörper ist vorzugsweise ein Barcode, DataMatrixCode
oder QR-Code oder eine Klarschrift vorzusehen. Dazu kann beispielsweise auch zusätzlich
eine Einfärbung (beispielsweise in grün) oder Prägung des Haltekörpers vorgesehen
sein, z.B. mit einem Logo oder einer Markenbezeichnung. Eine weitere Ausführungsform
bietet die Einbettung spezieller Pigmente in den Haltekörper, um als Echtheitsnachweis
bzw. Plagiatschutz zu dienen. Die Information, die in der optischen Kennzeichnung
enthalten ist, kann redundant oder ergänzend zu einer auf elektronischem Wege oder
funktechnisch verfügbaren Information zur Verfügung stehen. Vorteilhaft hieran ist,
dass für jeden Betrachter auch der Markenschutz (d. h. Herkunftshinweis) auf den Erfinder
bzw. Patentinhaber der Technologie des Kennzeichnungselements sichtbar ist.
[0050] Das Kennzeichnungselement 4 kann innerhalb der Ausnehmung 3 im Haltekörper 1 beispielsweise
außerhalb der Kontur des Gusskörpers 2 oder wenigstens teilweise außerhalb der Kontur
des Gusskörpers angeordnet sein. Das Kennzeichnungselement 4 kann jedoch auch innerhalb
der Kontur des Gusskörpers vorgesehen sein, wenn die beim Gießvorgang in den Haltekörper
1 eingetragene Wärme effektiv zum Gießwerkzeug 5 abgeführt werden kann.
[0051] Die Kontur des Gusskörpers 2 ist anhand der Figur 2 durch die gestrichelte Linie
7 vervollständigt. Die Kontur überspannt somit Ausnehmungen wie beispielsweise diejenige,
in der der Haltekörper 1 im Gussteil steckt.
[0052] Das Kennzeichnungselement 4 kann somit einerseits gießtechnisch mit dem Gusskörper
2 dauerhaft verbunden werden, so dass es mitsamt dem Haltekörper 1 nur schwer zu entfernen
ist, und gleichzeitig kann das Kennzeichnungselement 4 über den Gusskörper 2 hinausragen,
also außerhalb des Gusskörpers liegen, und damit thermisch ausreichend weit von diesem
entfernt.
[0053] Der Haltekörper sollte aus einem passenden Material bestehen, beispielsweise aus
einem Isolationsmaterial, das in Abhängigkeit vom gewählten Gussverfahren mit einer
beispielsweise metallischen Schmelze den hohen wirkenden Temperaturen zumindest für
die Dauer des Gussverfahrens widersteht. Das Material des Haltekörpers sollte vorzugsweise
zur Gewährleistung einer thermischen Widerstandsfähigkeit bei Kontakt mit Metallschmelze
derart gewählt sein, dass die Energieaufnahme des Haltekörpers größer ist als die
von der Metallschmelze bereitgestellt Energie. Der Haltekörper soll derart dimensioniert
sein, dass weder durch die Metallschmelze wirkender Druck und/oder Temperatur die
durch den Haltekörper bezweckte Isolationswirkung beeinträchtigen. Abhängig vom gewählten
Material für den Haltekörper ist eine zwischenzeitliche Energieaufnahme mit Effekt
des Phasenübergangs als thermische Isolationswirkung möglich.
[0054] Beispielsweise eignen sich für diesen Zweck Thermoplaste und Duromere, wie PA (Polyamid),
PPS (Polyphenylensulfid), PC (Polycarbonat), LCP (liquid crystal polymer), POM (Polyoxymethylen),
PEEK (Polyetheretherketon), PI (Polyimid) oder PAI (Polyamidimid) sowie glasartige
und keramische Werkstoffe und Biopolymere und silikonbasierte Materialien. Insbesondere
die Werkstoffe PEEK, PI, PAI und LCP können mit einer zusätzlichen Faserverstärkung
versehen sein und weisen ausgezeichnete mechanische und thermische Eigenschaften auf.
Sie können somit besonders gut hohen Fließgeschwindigkeiten und Nachverdichtungsdrücken
der Metallschmelze im Druckgießverfahren widerstehen.
[0055] Der Haltekörper kann sowohl in einem Urformverfahren, wie beispielsweise einem Gießverfahren
oder einem Sinterprozess, als auch in einem spanenden Verfahren hergestellt sein.
[0056] Nach der Verwendung mit dem Gusskörper 2 und der Verbindung mit diesem im Gießverfahren
weist der Haltekörper einen ersten Bereich auf, in dem er mit dem Gusskörper 2 in
festem stoffschlüssigem und/oder kraftschlüssigem und/oder formschlüssigem Verbund
steht, sowie einen zweiten Bereich, der nicht mit dem Gusskörper 2 unmittelbar verbunden
ist und damit freiliegt.
[0057] Die Positionierung und Fixierung des Haltekörpers im Gießwerkzeug sollte in einer
Weise ausgeführt sein, die eine Formfüllung des Gießwerkzeugs mit Metallschmelze und
anschließende Entformung des Gussteils auch ohne einen eingesteckten Haltekörper ermöglicht.
Hierzu sollte keine aufwendige Ausführungsform mit Schiebertechnik notwendig sein,
sondern vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der die Ausnehmung für den Haltekörper
eine Entformung über eine Mindestausformschräge von beispielsweise 1° erlaubt. Hinterschneidungen
und in Ausformrichtung parallele Flächen ohne eine Entformungsschräge sollten dabei
vermieden werden.
[0058] Es sollte die Ausnehmung im Gießwerkzeug für den Haltekörper eine Ausformschräge
aufweisen, die zur Selbsthemmung führt, so dass das Herausfallen eines in das Gießwerkzeug
eingesteckten Haltekörpers verhindert wird. Eine derartige Ausformschräge kann vorzugsweise
zwischen 1° und 3° betragen. Der Haltekörper sollte in der Ausnehmung selbsthemmend
im Gießwerkzeug halten, so dass über den dichten Kegelsitz in der Ausnehmung auch
das Eindringen der Metallschmelze in die Ausnehmung im Gießwerkzeug verhindert und
ein Überzug des Haltekörpers mit der Metallschmelze vermieden wird. Ein solcher metallischer
Überzug könnte eine Abschirmung für ein elektrisch funktionierendes Kennzeichnungselement
4 bilden, die vermieden werden sollte.
[0059] Um den Bereich 8 des Haltekörpers, der in das Gießwerkzeug eingesteckt wird, bezüglich
seiner Anordnung und Orientierung festzulegen, sollte die Ausnehmung im Gießwerkzeug
passend zur äußeren Form des Haltekörpers 1 formkodiert sein. Dieser technische Aspekt
ist relevant, um für die spätere Funktionsfähigkeit der Kennzeichnungstechnologie
eine ggf. definierte Orts- und Lageposition des Kennzeichnungselementes ausgerichtet
zu der Geometrie des Bauteils sowie zu einer Leseeinheit / Antenne zu gewährleisten.
[0060] In Figur 3 sind hierzu verschiedene Varianten von Querschnitten des Haltekörpers
1 und der Ausnehmung aus der Draufsicht gezeigt. Der Querschnitt 1a ist kreisförmig
und legt damit die Position des Haltekörpers bezüglich der Drehung um die Einsteckachse
nicht fest. Die Einsteckachse ist in Figur 1 gestrichelt dargestellt. Die Querschnitte
1b und 1c sind rechteckig bzw. oval und lassen durch eine zweizählige Symmetrieachse
das Einstecken in zwei gegeneinander um 180° verdrehten Positionen zu. Der dreieckige
Querschnitt 1d lässt drei Steckpositionen durch eine dreizählige Symmetrieachse zu,
während der Querschnitt 1e vier gegeneinander um 90° verdrehte Steckpositionen zulässt.
Der trapezförmige Querschnitt 1f lässt hingegen nur eine einzige Steckposition zu.
[0061] In drei Dimensionen vervollständigt stehen die gezeigten Querschnitte jeweils für
kegel- bzw. pyramidenartige Körper, die durch Ausbildung der jeweiligen Entformschrägen
oder auch andere, flachere Kegelwinkel gebildet sind.
[0062] Auch der Bereich 9 des Haltekörpers 1, der von der Metallschmelze des Gusskörpers
2 umgossen wird, kann verschiedene Ausführungsformen aufweisen. In Figur 4 sind drei
Varianten gezeigt, wobei die erste Variante 1g die Fortsetzung einer kegel- bzw. pyramidenförmigen
Kontur des Haltekörpers im ersten freiliegenden Bereich 8 ebenso wie im zweiten in
das Gussteil 2 eingebrachten Bereich 9 zeigt. Die Ausführungsform 1h zeigt im zweiten
in das Gussteil 2 eingegossenen Bereich 9 eine mikroskopische oder makroskopische
Aufrauung der Oberfläche mit Hinterschneidungen. Die dritte Variante 1i zeigt im Bereich
9 eine zylindrische oder quaderförmige Kontur mit größeren Hinterschneidungen 10,
beispielsweise in Form von Bohrungen oder Nuten, die beispielsweise auch umlaufend
gestaltet sein können.
[0063] Durch die gezeigten Varianten wird eine feste Halterung des Haltekörpers im Gusskörper
2 gewährleistet.
[0064] Figur 5 zeigt ein Kennzeichnungselement 4 in einer Ausnehmung 3 eines Haltekörpers
1, wobei das Kennzeichnungselement 4 eine Ummantelung 11 aufweist. Die Ummantelung
11 kann als Überzug, Schlauch, Hülle oder Kapsel aus einem dielektrischen Material
wie Silikon, Gummi, Elastomer, Thermoplast, Duroplast, Keramik oder Ähnlichem bestehen
und übernimmt die Funktion einer dielektrischen Trennschicht zwischen dem Kennzeichnungselement
4 und dem Haltekörper 1. Die Ummantelung 11 kann zudem dafür sorgen, dass das Kennzeichnungselement
4 nicht mit Spiel in dem Hohlraum 3 liegt, sondern dort vorzugsweise elastisch eingeklemmt
wird. Das Material der Ummantelung 11 kann beispielsweise auch als poröser Stoff,
insbesondere Schaumstoff, ausgebildet sein, um die klemmende Festlegung des Kennzeichnungselements
4 in der Ausnehmung 3 zu erleichtern. Erschütterungen des Kennzeichnungselements 4
werden somit vermieden oder verringert, und auch Wärmeausdehnungseffekte während des
Gießvorgangs durch die Temperaturänderungen können durch die Ummantelung 11 ausgeglichen
werden.
[0065] Das Kennzeichnungselement kann bereits während der urformenden Herstellung des Haltekörpers
in diesen eingebettet werden, beispielsweise beim Gießen, Spritzgießen oder Sintern.
Es kann auch vorgesehen sein, dass der Hohlraum 3 in den Haltekörper 1 nach der urformenden
Herstellung eingebracht wird, beispielsweise durch spanende Bearbeitung. Das Kennzeichnungselement
4 kann auch nach der Urformung des Haltekörpers in dessen Hohlraum 3 eingebracht werden,
wonach dieser vorzugsweise dauerhaft und irreversibel zu verschließen ist. Dies kann
beispielsweise durch eine bekannte Fügetechnik wie Verkleben, Verschweißen oder Verpressen
geschehen.
[0066] Anhand der Figur 6 wird beispielhaft gezeigt, wie ein Kennzeichnungselement 4 in
den Hohlraum 3 eines Haltekörpers 1 eingebracht werden kann. In der Darstellung 12
ist das Kennzeichnungselement in eine Ausnehmung eingebracht, und in der Darstellung
13 wird ein erhitzter Prägestempel 14 derart auf die Öffnung des Haltekörpers 1 gedrückt,
dass er das Material des Haltekörpers, das in diesem Fall beispielsweise ein Thermoplast
sein kann, erweicht und teilweise verflüssigt sowie verpresst und damit die Ausnehmung
um das Kennzeichnungselement 4 herum schließt. Die Darstellung 15 zeigt den Prägevorgang,
während die Darstellung 16 den verpressten Haltekörper zeigt.
[0067] Figur 7 zeigt ein mögliches Verfahren zum Entfernen des Haltekörpers aus dem Hohlraum
3 im Gusskörper 2. In der obersten Darstellung 17 befindet sich der Haltekörper 1
im Hohlraum im Gussteil 2, und das Kennzeichnungselement 4 ist in der Ausnehmung 3
des Haltekörpers 1 positioniert. Entsprechend der Darstellung 18 wird der Haltekörper
1 im Bereich der Kontur 7 (gestrichelt dargestellt) des Gusskörpers 2 abgetrennt.
Der obere Bereich 8 (Kühlbereich) des Haltekörpers 1 kann dann entfernt werden, wodurch
auch das Kennzeichnungselement 4 von dem Gusskörper 2 entfernt wird. Auch der verbleibende
Bereich 9 des Haltekörpers 1 in der Ausnehmung des Gusskörpers 2 kann später verformt
und entfernt werden. Das Kennzeichnungselement 4 kann später beispielsweise wiederverwendet
werden.
[0068] Es kann auch vorgesehen sein, dass der mit dem Gussteil unmittelbar verbundene Bereich
9 des Haltekörpers 1 mit dem außerhalb des Gusskörpers 2 freiliegenden Bereich 8 mittels
einer Steck-, Bajonett- oder Schraubverbindung oder einer ähnlichen lösbaren Verbindungsform
verbunden ist. Es kann beispielsweise ein eingegossener Teil des Haltekörpers als
Gewindehülse 20a (vgl. Darstellung 25) ausgebildet und in den Gusskörper 2 eingegossen
werden, während der andere Bereich des Haltekörpers dort eingeschraubt wird. Es kann
auch vorgesehen sein, dass der Gusskörper selbst einen Teil einer lösbaren Verbindung
mit dem Haltekörper bildet, beispielsweise wenn der Haltekörper ein Außengewinde aufweist,
das von dem Gusskörper umgossen wird, so dass der Gusskörper selbst ein Gewinde bildet,
aus dem der Haltekörper herausgedreht werden kann.
[0069] Figur 8 zeigt eine entsprechende Ausführungsform, wobei die Darstellung 19 das Einstecken
eines Haltekörpers 20 in eine Ausnehmung 21 des Gießwerkzeugs 5 zeigt. Der Haltekörper
20 weist in seinem später umgossenen Bereich 9 ein Gewinde 22 auf und ist mit seinem
kegel- oder pyramidenförmigen Bereich 8 in die Ausnehmung 21 selbsthemmend einsteckbar.
Die Darstellung 23 zeigt den Haltekörper nach dem Einguss in den Gusskörper 2, wobei
der Gusskörper durch den Gießvorgang das Gewinde 22 des Haltekörpers 20 abbildet.
Die Darstellung 24 deutet das Herausdrehen des Haltekörpers 20 aus dem Gusskörper
2 an, während die Darstellung 25 den Gusskörper 2 ohne den Haltekörper und mit der
verbleibenden Ausnehmung zeigt. Auf diese Weise ist es ermöglicht, dass der Haltekörper
und das Kennzeichnungselement wiederverwendbar sind.
[0070] Die Darstellung 25a zeigt die Variante, in der der Haltekörper zweiteilig ausgebildet
ist, wobei ein erster Teil 20 mit einer Hülse 20a verschraubbar ist. Die Hülse 20a
ist in den Gusskörper 2 eingegossen und trägt ein Innengewinde. Alternativ kann die
Hülse 20a auch einen Teil eines Bajonettverschlusses tragen, wobei dann der andere
Teil 20 der Hülse den Gegenpart des Bajonettverschlusses trägt.
[0071] Figur 9 zeigt eine Ausführung eines Haltekörpers mit einem Kennzeichnungselement
4, das in der linken Darstellung der Figur in eine Ausnehmung eines Gießwerkzeugs
5 eingesteckt dargestellt ist. Es sind in dem Haltekörper 1 zwei Kanäle 26, 27 vorgesehen,
die im unvergossenen Zustand leer sind und die bis zu Kontakten des Kennzeichnungselements
4 führen. Die entsprechenden Anschlusskontakte enden im Bereich der Kanäle 26, 27
und sind über Anschlussleitungen mit dem Kennzeichnungselement 4 verbunden.
[0072] Im rechten Teil der Figur 9 ist der Haltekörper mit Kanälen nach dem Verguss mit
dem Gusskörper 2 dargestellt. Die Kanäle 26, 27 sind dort mit dem metallischen Gießwerkstoff
gefüllt, so dass der Gießwerkstoff mit den Kontakten des Kennzeichnungselements 4
in Kontakt steht und diese entweder untereinander kontaktiert oder mit einem weiteren
elektrischen Aggregat verbindet.
[0073] Damit kann sichergestellt werden, dass bestimmte Funktionen des Kennzeichnungselements
4 oder anderer Aggregate in dem Haltekörper erst nach dem Verguss mit dem Gusskörper
2 ihre Funktion aufnehmen oder verändern.
[0074] Dies ist in anderer Art noch einmal anhand der Figuren 10 und 11 dargestellt. Figur
10 zeigt ein Kennzeichnungselement 4 in einem Haltekörper 1, das mittels einer Antenne
28 von einem RFID-Sender angestrahlt wird. Da das Kennzeichnungselement 4 mangels
einer Kontaktierung durch den Vergusswerkstoff noch nicht aktiv ist, wird von dem
Kennzeichnungselement, das ein RFID-Transponder ist, kein entsprechendes Antwortsignal
zurückgegeben.
[0075] In Figur 11 ist der Haltekörper 1 mit dem Kennzeichnungselement aus Figur 10 nach
dem Verguss mit dem Gusskörper 2 und somit in vergossener, kontaktierter Form dargestellt.
Es wird deutlich, dass das Kennzeichnungselement dort seine Funktion aufgenommen hat
und auf ein eingestrahltes Signal mit einem zurückgestrahlten Signal antwortet und
somit seine Kennzeichnungsfunktion aufgenommen hat.
[0076] In den Figuren 12, 13 und 14 ist das Eingießen eines thermoelektrischen Generators
in einen Haltekörper 1 näher dargestellt. Der thermoelektrische Generator selbst ist
in Figur 12 mit 29 bezeichnet und kann beispielsweise ein Peltier-Element enthalten.
Der thermoelektrische Generator ist in dem Haltekörper 1 zusätzlich zu dem Kennzeichnungselement
angeordnet, das in den Figuren 12, 13, 14 nicht gesondert dargestellt ist.
[0077] Aus Figur 12 ist ersichtlich, dass der thermoelektrische Generator (TEG) derart in
dem Haltekörper 1 angeordnet ist, dass er mittels dreier Kanäle 30, 31, 32 mit Außenflächen
des Haltekörpers 1 verbunden ist. Die Kanäle 31 und 32 sind zur Kühlung des TEG mit
dem Gießwerkzeug vorgesehen, um die "kalte Seite" zu bilden. Entsprechend sollten
sie bereits wärmeleitend ausgekleidet oder vergossen/gefüllt sein. Kanal 30 wird mit
Schmelze gefüllt, um den TEG zu kontaktieren und die "heiße Seite" zu bilden.
[0078] In Figur 13 ist dargestellt, dass der Haltekörper 1 in eine Ausnehmung des Gießwerkzeugs
5 eingesteckt ist, wobei das Gießwerkzeug 5 über eine Kühleinrichtung verfügt, die
den Haltekörper 1 kühlt. Die Kühlung des thermoelektrischen Generators geschieht dann
einerseits über den Werkstoff, aus dem der Haltekörper 1 besteht, und andererseits
über die Füllung der Kanäle 31, 32, die in dem Bereich des Haltekörpers 1 enden, der
nach dem Verguss mit dem Gusskörper 2 frei bleibt. Die Füllung der Kanäle 31, 32 kann
beispielsweise aus einem Metall bestehen.
[0079] Figur 14 zeigt den Zustand des Haltekörpers nach dem Verguss mit dem Gusskörper 2,
wobei gleichzeitig der Kanal 30 mit einem Gusswerkstoff verfüllt ist. Dies führt dazu,
dass der heiße Gießwerkstoff den thermoelektrischen Generator 29 zumindest von der
Seite des Gusskörpers 2 her erwärmt. Gleichzeitig wird der thermoelektrische Generator
durch die Kühleinrichtung des Gießwerkzeugs 5 gekühlt, so dass durch die Temperaturdifferenz
eine volle Leistungsentfaltung des thermoelektrischen Generators stattfinden kann.
Zudem kann das Vergießen des Kanals 30 mit dem Gießwerkstoff auch das Schließen eines
Kontaktes oder das Kontaktieren eines Anschlusses des thermoelektrischen Generators
bewirken, wobei der entsprechende Kontakt in den Kanal 30 hineinragt.
[0080] Mittels des thermoelektrischen Generators 29 kann ein Aggregat, wie beispielsweise
das Kennzeichnungselement 4, betrieben werden, oder auch eine Messeinrichtung, die
während des Herstellungsprozesses oder auch später bei einer Verwendung des Gusskörpers
2 Messdaten erfasst und in einer Speichereinrichtung abspeichert. Auf diese Weise
können auch nach dem Gießvorgang Temperaturdifferenzen am thermoelektrischen Generator
ausgenutzt werden, um eine dauerhafte Energieversorgung eines derartigen Aggregats
im Haltekörper sicherzustellen.
[0081] Es kann auch vorgesehen sein, dass der thermoelektrische Generator vor einem direkten
Kontakt mit der Metallschmelze des Gusskörpers 2 durch eine Isolationsschicht geschützt
ist, die zudem auch eine elektrische Isoliereigenschaft aufweisen kann.
[0082] Ein Wärmetransport von der Metallschmelze zum thermoelektrischen Generator kann auch
durch Wärmetransport durch den Haltekörper 1 selbst geschehen, oder durch Wärmestrahlung
oder eine Wärmeleitung mittels eines Wärmeleitkörpers, der außerhalb des Haltekörpers
verläuft und dort beispielsweise durch Erstarren der Metallschmelze gebildet sein
kann. Der Kanal 30 muss in bestimmten Ausführungsformen nicht ausschließlich nur mit
Metallschmelze gefüllt werden, um die Hitze zum TEG zu führen. Er kann teilweise oder
komplett (wie die anderen Kanäle) mit wärmeleitfähigem Material (vor-)ausgefüllt sein.
[0083] In Figur 15 ist ein Haltekörper 1 dargestellt, der ein Kennzeichnungselement 4 oder
alternativ einen thermoelektrischen Generator oder ein Funktionselement zur Daten-
und/oder Energieübertragung in seinem Inneren aufnimmt und zudem über eine Verbindung
33 mit einem zusätzlichen Funktionselement 29 verbunden ist, das beispielsweise ein
Sensor, ein Aktor, eine mikroelektronische Schaltung, ein Energiespeicher, ein Datenspeicher
oder ein Datenlogger, ein Stell- oder Regelelement oder ein ebenfalls ein thermoelektrischer
Generator sein kann. Dieses kann beispielsweise durch den thermoelektrischen Generator
oder das Funktionselement zur Daten- und/oder Energieübertragung mit Energie versorgt
werden (alternativ durch elektrische, induktive oder elektromagnetische Wellen bzw.
Felder).
[0084] In Figur 16 ist gezeigt, dass beispielsweise mittels des Kennzeichnungselements Signale
abgestrahlt werden können, wobei die Signale auch Messsignale oder anders gewonnene
Daten des Funktionselements 29 sein können. Die Sendeenergie kann beispielsweise von
einem zusätzlichen Energiespeicher im Haltekörper 1 stammen oder durch einen thermoelektrischen
Generator bereitgestellt werden.
[0085] Ist das Funktionselement 29 ein Sensor, so kann dieser während der Herstellung und/oder
der anschließenden Nachbearbeitung des Gusskörpers 2 Messdaten erfassen und gegebenenfalls
in einem Datenspeicher zwischenspeichern. Die Messdaten können in Echtzeit während
der Datenerfassung oder im Nachgang aus dem Datenspeicher ausgelesen oder selbstständig
versendet werden.
[0086] Das Kennzeichnungselement 4 kann auch eine technische Einrichtung bereitstellen,
um die zum Betrieb des Sensors erforderliche Energieübertragung zu gewährleisten,
beispielsweise durch eine induktive Energieübertragung.
[0087] Figur 17 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Haltekörpers mit einer Steckverbindung,
die ein erstes Steckverbindungselement 34 sowie ein zweites Steckverbindungselement
35 aufweist. In dem in Figur 17 dargestellten Fall weist der Haltekörper 1 eine Steckbuchse
auf, während ein Stecker 35 von außen in den Haltekörper 1 einsteckbar ist. Der Haltekörper
1 weist zudem ein Funktionselement 29 auf, das beispielsweise ein Sensor, Aktor, thermoelektrischer
Generator oder ein Kennzeichnungselement sein oder ein solches enthalten kann und
das mit der Steckbuchse 34 zur Übermittlung von Daten verbunden ist. Zudem kann außer
dem Funktionselement 29 eine Speichereinrichtung zur Speicherung von Daten im Haltekörper
1 vorgesehen sein.
[0088] Die Verbindung zwischen dem Funktionselement 29 und der Steckbuchse 34 kann beispielsweise
durch Verguss eines Hohlraums im Haltekörper 1 beim Gießen des Gusskörpers 2 entstehen.
In diesem Fall kann das Kennzeichnungselement durch das Funktionselement 29 in Verbindung
mit einem Element der Steckverbindung 34, 35 gebildet sein. Der Stecker 35 ist über
eine Leitung 36 üblicherweise mit einem Auslesegerät verbunden, das einen Mikrocontroller
aufweisen und/oder aus einer Datenverarbeitungsanlage bestehen kann.
[0089] Figur 19 zeigt einen Gusskörper 2 mit einem in diesen eingegossenen Haltekörper 1,
in dem ein Kennzeichnungselement 4 angeordnet ist. Der Gusskörper wird nach dem eigentlichen
Gießprozess einer thermischen Behandlung unterzogen, die zwischen wenigen Minuten
und Stunden dauern kann. Um das Kennzeichnungselement 4 oder andere sensible Elemente
im Haltekörper vor der Wärmeeinwirkung zu schützen, ist ein Kühlaufsatz 37 vorgesehen,
der bezüglich seiner Form dem Haltekörper so angepasst ist, dass ein guter Wärmeübergang
zwischen Kühlaufsatz 37 und Haltekörper 1 stattfinden kann. Der Kühlaufsatz kann wenigstens
teilweise aus einem thermisch gut isolierenden Material bestehen, wie z. B. Aerogel,
oder aus einem Material mit hoher spezifischer Wärmekapazität, wie z. B. PCM (= Phase
Change Material), durch das eine latente Wärmeenergie eines Phasenübergangs speicherbar
ist.
[0090] Die verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen sollten deutlich machen, dass durch
den gezeigten und beschriebenen Haltekörper in Verbindung mit seiner Positionierung
in einem Gusskörper und einer entsprechenden Anordnung des Kennzeichnungselements
beim Gießvorgang das Kennzeichnungselement weitgehend vor dem Einfluss der hohen Schmelztemperaturen
geschützt werden kann, ohne dass die Qualität und Unverwechselbarkeit der Kennzeichnung
darunter leidet. Zudem kann der Gießvorgang zur Herstellung bestimmter Kontakte und
zum Betrieb eines thermoelektrischen Generators während der Herstellung genutzt werden.
Es versteht sich von selbst, dass verschiedene Aspekte des hier vorgestellten Haltekörpers
in unterschiedlichen Varianten miteinander kombiniert werden können.
1. Gusskörper mit einem Kennzeichnungselement (4), gekennzeichnet durch einen Haltekörper (1, 20), der das Kennzeichnungselement (4) positioniert, wenigstens
zum Teil in das Gussmaterial des Gusskörpers (2) eingegossen ist und einen freiliegenden
Kühlbereich (8) aufweist, wobei das Kennzeichnungselement und der Haltekörper bezüglich
des Materials verschiedene Beschaffenheit aufweisen, wobei der Haltekörper (1, 20)
das Kennzeichnungselement wenigstens teilweise umgibt.
2. Gusskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der Kühlbereich (8) aus dem Gussmaterial des Gusskörpers (2) herausragt.
3. Gusskörper nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (1, 20) einen Hohlraum (3) zur Aufnahme des Kennzeichnungselements
(4) aufweist.
4. Gusskörper nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichnungselement (4) teilweise aus dem Haltekörper (1, 20) herausragt.
5. Gusskörper nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (1, 20) das Kennzeichnungselement (4) in Form einer Beschichtung
wenigstens teilweise umgibt.
6. Gusskörper nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kanal (26, 27, 30) in einer Wand des Haltekörpers (1, 20) vorgesehen
ist, der mit elektrisch leitendem Gussmaterial gefüllt ist, das als elektrischer Leiter
mit wenigstens einem elektrischen Anschluss des Haltekörpers (1, 20), eines im Haltekörper
(1, 20) vorgesehenen Funktionselements (29) oder des Kennzeichnungselements (4) in
Kontakt steht.
7. Gusskörper nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (1, 20) einen thermoelektrischen Spannungsgenerator (29) aufweist,
der insbesondere durch eine thermisch und/oder elektrisch isolierende Schicht eingekapselt
ist, und/oder
dass der Haltekörper (1, 20) wenigstens zwei lösbar miteinander verbundene Teile (20,
20a) aufweist, von denen wenigstens eines in das Gussmaterial eingegossen ist, und/oder
dass der Haltekörper (1, 20) in einer formschlüssigen, durch das Material des Gusskörpers
(2) geformten Aufnahme, insbesondere einem Gewinde, fixierbar ist und/oder
dass das Kennzeichnungselement (4) außerhalb der Gusskörperoberfläche, insbesondere
außerhalb der Kontur des Gusskörpers (2), angeordnet ist und/oder
dass der Haltekörper (1, 20) in dem Bereich, der aus dem Gusskörper (2) herausragt,
hinterschneidungsfrei ausgebildet sowie mit einer Entformschräge, insbesondere mit
einem Winkel zwischen 1° und 3°, versehen ist und/oder
dass der Bereich des Haltekörpers (1, 20), der aus dem Gusskörper (2) herausragt,
eine nicht zylindersymmetrische Form, insbesondere eine in einer festgelegten Anzahl
von gegeneinander verdrehten Winkelpositionen in eine komplementäre Negativform passende
Form, aufweist und/oder
dass der Haltekörper (1, 20) in dem Bereich, der in den Gusskörper (2) eingegossen
ist, wenigstens eine Hinterschneidung aufweist, die insbesondere durch eine Form gebildet
ist, welche eine Entformschräge in dem aus dem Gusskörper herausragenden Bereich fortsetzt,
wobei zudem insbesondere die Ecken und Kanten des Haltekörpers im eingegossenen Bereich
abgerundet sind, und/oder
dass der Haltekörper (1, 20) aus einem Thermoplast besteht und durch Heißverpressen
einer Öffnung verschlossen ist und/oder dass der Haltekörper (1, 20) wenigstens einen
mit dem Gussmaterial vergossenen Kanal (26, 27, 30) aufweist, der ein Antennenelement
eines Transponders bildet.
8. Gusskörper nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an dem Haltekörper (1, 20) zusätzlich zu dem Kennzeichnungselement (4) ein
Funktionselement, insbesondere in Form eines Sensors und/oder Aktors, einer mikroelektronischen
Schaltung, eines Energie- oder Datenspeichers, eines Datenloggers oder eines Stell-
oder Regelelements, vorgesehen ist, wobei insbesondere durch ein Funktionselement
erfasste Daten mittels einer Funkverbindung, insbesondere mittels des Kennzeichnungselements,
auslesbar sind und wobei insbesondere wenigstens eines der Funktionselemente durch
einen in oder an dem Haltekörper vorgesehenen thermoelektrischen Spannungsgenerator
(29) mit Energie versorgt wird.
9. Verfahren zur Herstellung eines Gusskörpers (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Haltekörper (1, 20), der ein Kennzeichnungselement (4) hält, an ein Gießwerkzeug
(5) gekoppelt und danach mit einem Gussmaterial wenigstens teilweise umgossen wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines Gusskörpers nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Vergießen eines Kanals (26, 27, 30) in dem Haltekörper (1, 20) ein elektrischer
Anschluss verbunden und/oder ein Antennenelement gebildet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass während der Herstellung ein thermoelektrischer Spannungsgenerator (29) sich inmitten
eines Temperaturgefälles von Wärmeenergie der Gussschmelze und Kühlung durch das Gießwerkzeug
befindet und somit ein an den thermoelektrischen Spannungsgenerator angeschlossenes
Funktionselement in oder an dem Haltekörper (1, 20) mit Energie versorgt.
12. Verfahren zur thermischen Behandlung eines Gusskörpers nach einem der Ansprüche 1
bis 8 außerhalb eines Gießwerkzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Haltekörper (1, 20) ein aktives oder passives Kühlelement (37) aufgesetzt
wird, das insbesondere thermisch isolierend ist und/oder eine hohe Wärmekapazität
aufweist und/oder mit einem Kühlaggregat verbunden ist.
13. Gießwerkzeug zur Herstellung eines Gusskörpers (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
8 mit einer Gießform, gekennzeichnet durch eine Koppeleinrichtung (5a) zur Ankopplung eines Halteelements (1, 20), die insbesondere
mit einer Kühleinrichtung (6, 6a, 6b) verbunden ist.
14. Gießwerkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppeleinrichtung eine Aufnahme (5a) mit einer Ausnehmung für ein Halteelement
(1, 20) aufweist, und wobei die Ausnehmung insbesondere eine Entformschräge aufweist.
15. Gießwerkzeug nach Anspruch 13 oder 14, gekennzeichnet durch eine Ausnehmung für das Halteelement (1, 20), die die Orientierung des Halteelements
(1, 20) bei einer Positionierung in der Ausnehmung festlegt und dabei insbesondere
Verdrehungen um feste Winkelgrößen zulässt.