[0001] Die Erfindung betrifft einen Bootsanleger für eine Offshore-Anlage und mit mindestens
einer strangartigen und/oder rohrartigen Anlegereinrichtung für ein Boot, eine Offshore-Anlage
mit einem solchen Bootsanleger sowie ein Verfahren zum Montieren eines Bootsanlegers.
[0002] Aus der
DE 20 2014 001 178 U1 ist ein entsprechender Bootsanleger für eine Offshore-Anlage bekannt. Bekannte Bootsanleger
für Offshore-Anlagen weisen üblicherweise erhebliche Ausmaße auf, die einen Transport
zum Standort der Offshore-Anlage und/oder die Montage des Bootsanlegers an der Offshore-Anlage
erheblich erschweren.
[0003] Es ist daher die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, einen Bootsanleger der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass der Transport und/oder die Montage des
Bootsanlegers an einer Offshore-Anlage erleichtert ist.
[0004] Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird durch einen Bootsanleger der eingangs
genannten Art gelöst, wobei der Bootsanleger einen geteilten Aufbau mit einem ersten
Anlegermodul und mit mindestens einem weiteren Anlegermodul hat, und das weitere Anlegermodul
zum Anordnen oberhalb des ersten Anlegermoduls ausgebildet ist. Hinsichtlich des eingangs
genannten Verfahrens zum Montieren eines Bootsanlegers wird das der Erfindung zugrundeliegende
Problem dadurch gelöst, dass der Bootsanleger aufgrund eines geteilten Aufbaus aus
einem ersten Anlegermodul und mindestens einem weiteren Anlegermodul hergestellt und/oder
montiert wird, wobei das weitere Anlegermodul oberhalb des ersten Anlegermoduls angeordnet
wird.
[0005] Hierbei ist von Vorteil, dass der Bootsanleger aufgrund des geteilten, insbesondere
mindestens zweigeteilten, Aufbaus modular ausgebildet ist. Somit muss der Bootsanleger
nicht in einem Stück transportiert und/oder montiert werden. Stattdessen können einzelne
Module des Bootsanlegers einzeln und/oder gegebenenfalls unabhängig voneinander zum
Montageort bzw. der Offshore-Anlage transportiert werden. Insbesondere können die
einzelnen Module, vorzugsweise das erste Anlegermodul und/oder das weitere Anlegermodul,
nacheinander an der Offshore-Anlage montiert werden. Aufgrund der geringeren Ausmaße
und/oder Gewichte der einzelnen Module im Vergleich mit dem gesamten Bootsanleger
kann der Transport und/oder die Montage des Bootsanlegers einfacher, effektiver und/oder
kostengünstiger realisiert werden. Bei einer Beschädigung des Bootsanlegers kann ein
Austausch eines einzelnen Moduls des Bootsanlegers eine schnelle und einfache Instandsetzung
ermöglichen.
[0006] Vorzugsweise ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung unter einem Bootsanleger eine
Vorrichtung zum Anlegen eines Bootes und/oder eines Schiffes an einer Offshore-Anlage
zu verstehen. Insbesondere ist unter einer Offshore-Anlage eine in der offenen See
vor der Küste und/oder in einem Binnengewässer stehende Anlage oder Einrichtung zu
verstehen. Vorzugsweise ist die Offshore-Anlage als eine Offshore-Windenergieanlage
ausgebildet.
[0007] Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Anlegereinrichtung als eine Anstoßeinrichtung
ausgebildet. Insbesondere stellt die Anlegereinrichtung eine Anstoßfläche, vorzugsweise
für eine Kontaktfläche eines Bootes, bereit. Die Anlegereinrichtung kann als ein Anstoßrohr
und/oder als eine Anstoßschiene ausgebildet sein. Ein Boot kann gegen die Anlegereinrichtung
fahren, insbesondere gegen die Anstoßfläche der Anlegereinrichtung, um einen Übergang
einer Person von dem Boot zu der Offshore-Anlage oder umgekehrt zu ermöglichen. Die
Anlegereinrichtung ist vorzugsweise aus Metall hergestellt. Beispielsweise ist die
Anlegereinrichtung als ein metallisches Rohr ausgebildet. Vorzugsweise ist die Anlegereinrichtung
hinsichtlich ihrer Längsachse aufrecht stehend, insbesondere vertikal, ausgerichtet.
[0008] Insbesondere hat die Anlegereinrichtung ein erstes Anlegersegment und mindestens
ein weiteres Anlegersegment. Somit kann die Anlegereinrichtung mindestens zweigeteilt
und/oder modular ausgebildet sein. Das erste Anlegersegment kann als ein erstes Anstoßsegment
und/oder das weitere Anlegersegment als ein weiteres Anstoßsegment ausgebildet sein.
Vorzugsweise weist das erste Anlegermodul das erste Anlegersegment und das weitere
Anlegermodul das weitere Anlegersegment auf. Insbesondere ergänzen sich das erste
Anlegersegment und das weitere Anlegersegment zum Ausbilden einer gemeinsamen Anlegereinrichtung.
Das weitere Anlegersegment kann oberhalb des ersten Anlegersegmentes angeordnet sein.
Hierbei kann das weitere Anlegersegment mindestens teilweise auf dem ersten Anlegersegment
aufliegen. Insbesondere geht das erste Anlegersegment in das weitere Anlegersegment
über. Das erste Anlegersegment und das weitere Anlegersegment können übereinander
und/oder zueinander fluchtend angeordnet sein. Eine Mittelachse des ersten Anlegersegmentes
kann mittels einer Mittelachse des weiteren Anlegersegmentes in axialer Richtung verlängert
werden, so dass die beiden Mittelachsen des ersten Anlegersegmentes und des weiteren
Anlegersegmentes eine gemeinsame Mittelachse der Anlegereinrichtung bilden.
[0009] Die Anstoßfläche kann als eine Außenfläche der Anlegereinrichtung, des ersten Anlegermoduls,
des weiteren Anlegermoduls, des ersten Anlegersegments und/oder des weiteren Anlegersegmentes
ausgebildet sein. Insbesondere bildet ein Bereich der Außenfläche und/oder einer Umfangsfläche
der Anlegereinrichtung, des ersten Anlegermoduls, des weiteren Anlegermoduls, des
ersten Anlegersegments und/oder des weiteren Anlegersegmentes die Anstoßfläche. Das
erste Anlegersegment kann einen ersten Teil der Anstoßfläche aufweisen. Vorzugsweise
hat das weitere Anlegersegment einen weiteren Teil der Anstoßfläche. Insbesondere
stoßen der erste Teil der Anstoßfläche und der weitere Teil der Anstoßfläche aneinander
an und/oder gehen ineinander über.
[0010] Vorzugsweise weist der Bootsanleger zwei strangartige und/oder rohrartige, insbesondere
vertikal ausgerichtete, Anlegereinrichtungen auf. Die beiden Anlegereinrichtungen
können gleichartig und/oder spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet sein. Vorzugsweise
weisen die beiden Anlegereinrichtungen jeweils ein erstes Anlegersegment und mindestens
ein weiteres Anlegersegment auf. Die beiden Anlegereinrichtungen können, insbesondere
bezüglich ihrer Längsachse, parallel zueinander ausgerichtet sein. Insbesondere sind
das erste Anlegersegment und das weitere Anlegersegment einer ersten Anlegereinrichtung
parallel zu dem ersten Anlegersegment und dem weiteren Anlegersegment einer zweiten
Anlegereinrichtung ausgerichtet. In einem Bereich zwischen den beiden Anlegereinrichtungen
kann eine Aufstiegseinrichtung für Personen, insbesondere eine Leiter, angeordnet
sein. Die beiden Anlegereinrichtungen können mit einem Abstand in einem Bereich von
1 m bis 3 m, insbesondere mit einem Abstand von 1,8 m, voneinander beabstandet sein.
Vorzugsweise ist die Aufstiegseinrichtung mittig zwischen den beiden Anlegereinrichtungen
angeordnet.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung sind das erste Anlegermodul und das weitere Anlegermodul
zum Befestigen an der Offshore-Anlage, insbesondere vertikal, übereinander und/oder
zueinander fluchtend anordenbar. Aufgrund dieser Kombination des ersten Anlegermoduls
mit dem weiteren Anlegermodul ist der Bootsanleger, insbesondere in vertikaler Richtung,
modular aufbaubar. Vorzugsweise sind ein erstes Anlegersegment und ein weiteres Anlegersegment
hinsichtlich ihrer Längsachse fluchtend übereinander und/oder sich in vertikaler Richtung
erstreckend ausgerichtet. Somit kann die Anlegereinrichtung modulartig aus dem ersten
Anlegersegment und dem mindestens einen weiteren Anlegersegment gebildet werden.
[0012] Nach einer weiteren Ausführungsform weist das erste Anlegermodul und/oder das weitere
Anlegermodul eine Verbindungseinrichtung und/oder eine Kontakteinrichtung zum Herstellen
eines Kontaktes zwischen dem ersten Anlegermodul und dem weiteren Anlegermodul auf.
Insbesondere dient die Verbindungseinrichtung und/oder die Kontakteinrichtung zum
Herstellen eines Kontaktes zwischen dem ersten Anlegersegment und dem weiteren Anlegersegment
vorzugsweise derselben Anlegereinrichtung. Die Verbindungseinrichtung und/oder die
Kontakteinrichtung kann ein Dämpferelement, insbesondere aus Kunststoff und/oder Gummi,
aufweisen. Vorzugsweise ist die Kontakteinrichtung als ein Gummi-Puffer ausgebildet.
Die Kontakteinrichtung kann ein mindestens teilweises Aufliegen des weiteren Anlegermoduls,
insbesondere des weiteren Anlegersegmentes, auf dem ersten Anlegermodul, insbesondere
dem ersten Anlegersegment, ermöglichen. Die Kontakteinrichtung kann eine formschlüssige
und/oder kraftschlüssige Verbindung des ersten Anlegermoduls mit dem weiteren Anlegermodul
ermöglichen. Insbesondere kann der Kontakt und/oder die Verbindung des ersten Anlegermoduls
mit dem weiteren Anlegermodul, vorzugsweise des ersten Anlegersegmentes mit dem weiteren
Anlegersegment, mittels einer separaten und/oder zusätzlichen Verbindungseinrichtung
und/oder Schraubmitteln gesichert sein.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung hat das erste Anlegermodul eine Steckeinrichtung zum Herstellen
einer Steckverbindung mit einer Aufnahmeeinrichtung der Offshore-Anlage. Insbesondere
ist die Steckeinrichtung zum Einstecken des ersten Anlegermoduls in eine zur Steckeinrichtung
komplementär ausgebildete Aufnahmeeinrichtung der Offshore-Anlage ausgebildet. Mittels
der Steckeinrichtung kann das erste Anlegermodul werkzeugfrei, insbesondere mittels
einer rein formschlüssigen Verbindung, an der Offshore-Anlage befestigt werden. Hierdurch
ist die Montage des ersten Anlegermoduls an der Offshore-Anlage erheblich vereinfacht.
Insbesondere ist üblicherweise mindestens ein Teil des ersten Anlegermoduls unterhalb
einer Wasseroberfläche angeordnet. Aufgrund der Steckeinrichtung kann auch die Befestigung
des ersten Anlegermoduls unterhalb der Wasseroberfläche an der Offshore-Anlage erheblich
vereinfacht werden.
[0014] Vorzugsweise ist eine Führungseinrichtung, insbesondere eine Schieneneinrichtung,
zum Herstellen der Steckverbindung und/oder zum Einführen der Steckeinrichtung in
die Aufnahmeeinrichtung vorgesehen. Insbesondere wenn mindestens ein Teil der Aufnahmeeinrichtung
unterhalb einer Wasseroberfläche angeordnet ist, ist das Einstecken und/oder Einführen
des ersten Anlegermoduls bzw. der Steckeinrichtung in die Aufnahmeeinrichtung mittels
der Führungseinrichtung erleichtert. Die Führungseinrichtung kann an der Offshore-Anlage
vormontiert sein. Insbesondere ist die Führungseinrichtung oberhalb einer Wasseroberfläche
an der Offshore-Anlage befestigt. Nach der Montage des ersten Anlegermoduls kann die
Führungseinrichtung demontiert werden oder alternativ an der Offshore-Anlage verbleiben.
[0015] Die Steckeinrichtung und/oder die Aufnahmeeinrichtung kann eine elektrische Isolierung
aufweisen. Die elektrische Isolierung kann eine Kunststoff- und/oder Gummi-Isolierung
haben. Insbesondere ein Anschlussbereich der Steckeinrichtung und/oder der Aufnahmeeinrichtung
hat eine Gummierung. Mittels der elektrischen Isolierung kann ein direkter, insbesondere
elektrisch leitfähiger, Kontakt zwischen Metallelementen der Steckeinrichtung und
der Aufnahmeeinrichtung verhindert werden.
[0016] Vorzugsweise ist die Lage des ersten Anlegermoduls, insbesondere an der Offshore-Anlage,
mittels des weiteren Anlegermoduls fixierbar. Somit kann auf eine zusätzliche Befestigung
des ersten Anlegermoduls, insbesondere mit separaten Befestigungsmitteln, beispielsweise
Schrauben, Stiften oder ähnlichem, verzichtet werden. Insbesondere ist eine Bewegung
des ersten Anlegermoduls zum Ablösen des ersten Anlegermoduls von der Offshore-Anlage
mittels des an der Offshore-Anlage befestigten weiteren Anlegermoduls blockiert. Somit
kann das weitere Anlegermodul eine Doppelfunktion erfüllen, wobei das weitere Anlegermodul
zum einen eine Komponente des Bootsanlegers darstellt und zum anderen als Fixierung
und/oder Sicherung des ersten Anlegermoduls dient.
[0017] Das weitere Anlegermodul kann mittels einer kraftschlüssigen, formschlüssigen und/oder
stoffschlüssigen Verbindung mit der Offshore-Anlage, insbesondere einer Außenseite
der Offshore-Anlage, verbunden sein. Insbesondere ist das weitere Anlegermodul mit
der Offshore-Anlage verschraubt, vernietet und/oder verschweißt. Vorzugsweise ist
die Verbindung des ersten Anlegermoduls mit der Offshore-Anlage unterhalb einer Wasseroberfläche
und die Verbindung des weiteren Anlegermoduls mit der Offshore-Anlage oberhalb einer
Wasseroberfläche angeordnet.
[0018] Nach einer weiteren Ausführungsform ist eine Korrosionsschutzeinrichtung vorgesehen.
Vorzugsweise weist das erste Anlegermodul die Korrosionsschutzeinrichtung auf. Mittels
der Korrosionsschutzeinrichtung kann eine unerwünschte Korrosion der Offshore-Anlage,
beispielsweise durch salziges Meerwasser, reduziert und/oder behindert werden. Die
Korrosionsschutzeinrichtung kann an einem von dem weiteren Anlegermodul abgewandten
Ende des ersten Anlegermoduls angeordnet sein. Insbesondere ist die Korrosionsschutzeinrichtung
nach der Montage an der Offshore-Anlage unterhalb einer Wasseroberfläche angeordnet.
Die Korrosionsschutzeinrichtung kann als ein aktiver kathodischer Korrosionsschutz
mit Fremdstrom (englisch: Impressed Current Cathodic Protection, ICCP) ausgebildet
sein. Alternativ kann die Korrosionsschutzeinrichtung Opferanoden aufweisen. Die Korrosionsschutzeinrichtung
kann an einem freien Ende eines Auslegers angeordnet sein. Der Ausleger kann sich
von dem Ende des ersten Anlegermoduls, insbesondere von dem weiteren Anlegermodul,
weg erstrecken. Es können ein, zwei oder mehrere Korrosionsschutzeinrichtungen vorgesehen
sein.
[0019] Von besonderem Vorteil ist eine Offshore-Anlage, insbesondere eine Offshore-Windenergieanlage,
mit einem erfindungsgemäßen Bootsanleger. Vorzugsweise ist das erste Anlegermodul
einer ersten Anlagenstruktur der Offshore-Anlage zugeordnet und/oder ist an dieser
befestigt. Das weitere Anlegermodul kann einer zweiten Anlagenstruktur der Offshore-Anlage
zugeordnet sein und/oder ist an dieser befestigt. Die erste Anlagenstruktur und/oder
die zweite Anlagenstruktur kann rohrförmig und/oder turmartig ausgebildet sein. Insbesondere
ist die erste Anlagenstruktur als eine, insbesondere rohrförmige, Gründungsstruktur
und/oder Monopile-Gründung ausgebildet. Die zweite Anlagenstruktur kann als ein, vorzugsweise
rohrförmiges, Übergangsstück und/oder Turmsegment ausgebildet sein. Das Übergangsstück
kann in Bezug zu einer Offshore-Windenergieanlage als ein sogenanntes Transition Piece
ausgebildet sein. Das Übergangsstück oder Transition Piece dient vorzugsweise als
ein Verbindungsstück zwischen einer Gründungsstruktur und einem Turm einer Windenergieanlage.
Insbesondere ist die zweite Anlagenstruktur auf der ersten Anlagenstruktur zum Herstellen
der Verbindung zwischen den beiden Anlagenstrukturen angeordnet.
[0020] Gemäß einer Weiterbildung ist zum Abdichten der Verbindung zwischen der ersten Anlagenstruktur
und der zweiten Anlagenstruktur eine Dichtungsvorrichtung vorgesehen. Insbesondere
bei Offshore-Windenergieanlagen wird ein Übergangsstück, insbesondere ein sogenanntes
Transition Piece, und/oder ein Turmsegment als eine zweite Anlagenstruktur auf ein
oberes Ende einer ersten Anlagenstruktur, insbesondere eine Monopile-Gründung, aufgesetzt.
An der zweiten Anlagenstruktur kann eine Schürze angeordnet sein, die sich zum Überdecken
der Verbindung in Richtung der ersten Anlagenstruktur erstreckt. Zwischen der Schürze
und der ersten Anlagenstruktur kann ein freier Spalt gebildet sein. Die Schürze erstreckt
sich ausgehend von der zweiten Anlagenstruktur in Richtung der ersten Anlagenstruktur,
um das obere Ende der ersten Anlagenstruktur zu umgreifen und/oder abzudecken. Zwischen
der Schürze und der ersten Anlagenstruktur ist der Spalt gebildet.
[0021] Um die Verbindung der ersten Anlagenstruktur mit der zweiten Anlagenstruktur vor
Korrosion und/oder Feuchtigkeit zu schützen, kann ein offenes Ende des Spaltes mit
einer Dichteinrichtung versehen sein. Zum Abdichten der Verbindung kann eine erste
Dichteinrichtung zum Abdichten eines offenen Endes des Spaltes und/oder eine zusätzliche
zweite Dichteinrichtung vorhanden sein. Die erste Dichteinrichtung und/oder die zweite
Dichteinrichtung kann innerhalb des Spaltes angeordnet sein. Insbesondere bleibt der
Spalt, abgesehen von der Anordnung der ersten Dichteinrichtung, der zweiten Dichteinrichtung
und/oder weiterer Dichteinrichtungen, frei und/oder unausgefüllt. Insbesondere aufgrund
des Verzichts einer Ausfüllung des Spaltes, beispielsweise mit Vergussbeton und/oder
dem sogenannten Grouting, ist die Dichtungsvorrichtung, insbesondere die Schürze,
wesentlich kompakter konstruierbar. Eine derartige Schürze kann eine Höhe von weniger
als 5 m, insbesondere von weniger als 2 m aufweisen. Insbesondere hat die Schürze
eine Höhe im Bereich von 0,5 m bis 1,5 m. Somit hat eine solche Schürze im Vergleich
zu sonst üblichen, insbesondere vergrouteten, Schürzen, insbesondere mit Höhen bis
zum 10 m, eine deutliche geringere Höhe.
[0022] Vorzugsweise wird ein Bootsanleger bei einer Offshore-Windenergieanlage im Bereich
der Schürze angeordnet. Eine Schürze mit einer geringeren Höhe, insbesondere von weniger
als 5 m, ermöglicht die Konstruktion und/oder Montage von modular und/oder mindestens
zweigeteilt aufgebauten Bootsanlegern.
[0023] Vorzugsweise sind die erste Anlagenstruktur und die zweite Anlagenstruktur übereinander
angeordnet, wobei sich der Bootsanleger über den Verbindungsbereich der ersten Anlagenstruktur
mit der zweiten Anlagenstruktur erstreckt. Vorzugsweise ist der Bootsanleger in einem
Bereich von -5 m bis +15 m, insbesondere in einem Bereich von -3 m bis +9 m, besonders
bevorzugt in einem Bereich von -3 m bis +6 m, in Bezug zum mittleren Wasserstand und/oder
Normalwasser an der Offshore-Anlage angeordnet. Insbesondere befindet sich ein von
dem weiteren Anlegermodul abgewandtes Ende des ersten Anlegermoduls mindestens teilweise
unterhalb einer Wasseroberfläche.
[0024] Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst das erste
Anlegermodul mittels einer Steckeinrichtung in eine zur Steckeinrichtung komplementär
ausgebildete Aufnahmeeinrichtung der Offshore-Anlage zum Herstellen einer formschlüssigen
Verbindung eingesteckt. Hierbei ist von Vorteil, dass aufgrund der formschlüssigen
Steckverbindung des ersten Anlegermoduls an der Offshore-Anlage die Verbindung werkzeuglos
herstellbar ist. Vorzugsweise erfolgt die Einführbewegung zum Herstellen der formschlüssigen
Verbindung zwischen der Steckeinrichtung und der Aufnahmeeinrichtung im Wesentlichen
vertikal von oben nach unten. Nachfolgend kann das weitere Anlegermodul oberhalb des
ersten Anlegermoduls an der Offshore-Anlage befestigt werden. Insbesondere ist das
weitere Anlegermodul oberhalb einer Wasseroberfläche an der Offshore-Anlage befestigt.
Vorzugsweise ist das weitere Anlegermodul als Ganzes üblicherweise oberhalb des Wasserspiegels
angeordnet. Die Befestigung des weiteren Anlegermoduls an der Offshore-Anlage kann
mittels üblicher Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, erfolgen. Vorzugsweise
wird eine Bewegung des ersten Anlegermoduls zum Ablösen des ersten Anlegermoduls von
der Offshore-Anlage mittels des weiteren Anlegermoduls blockiert. Insbesondere verhindert
das weitere Anlegermodul eine Bewegung der Steckeinrichtung aus der Aufnahmeeinrichtung.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bootsanlegers an einer
Offshore-Anlage,
- Fig. 2
- eine perspektivische Seitenansicht eines ersten Anlegermoduls des erfindungsgemäßen
Bootsanlegers gemäß Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine perspektivische Seitenansicht eines weiteren Anlegermoduls des erfindungsgemäßen
Bootsanlegers gemäß Fig. 1.
[0026] Figur 1 zeigt eine perspektivische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Bootsanlegers
10 an einer Offshore-Anlage 11. Die Offshore-Anlage 11 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
als eine Offshore-Windenergieanlage ausgebildet, wobei hier jedoch lediglich ein Ausschnitt
aus der gesamten Offshore-Windenergieanlage gezeigt ist. Die Offshore-Anlage 11 weist
eine erste Anlagenstruktur 12 und eine zweite Anlagenstruktur 13 auf. Die erste Anlagenstruktur
12 und die zweite Anlagenstruktur 13 sind rohrförmig bzw. turmartig ausgebildet. Hierbei
ist die zweite Anlagenstruktur 13 auf der ersten Anlagenstruktur 12 angeordnet. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist die erste Anlagenstruktur 12 als eine Monopile-Gründung
ausgebildet. Die zweite Anlagenstruktur 13 ist hier beispielhaft als ein Übergangsstück,
nämlich als ein sogenanntes Transition Piece, ausgebildet. Zum Herstellen und Abdichten
der Verbindung der ersten Anlagenstruktur 12 mit der zweiten Anlagenstruktur 13 ist
ein unteres Ende der zweiten Anlagenstruktur 13 mit einer Schürze 14 über ein oberes
Ende der ersten Anlagenstruktur 12 gestülpt.
[0027] Der Bootsanleger 10 erstreckt sich über den Verbindungsbereich der ersten Anlagenstruktur
12 mit der zweiten Anlagenstruktur 13 bzw. über die Schürze 14. Der Bootsanleger 10
ist modular aufgebaut. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Bootsanleger 10 zweigeteilt
aufgebaut. Der Bootsanleger 10 hat ein erstes Anlegermodul 15 und ein weiteres Anlegermodul
16. Hierbei ist das weitere Anlegermodul 16 oberhalb bzw. über dem ersten Anlegermodul
15 angeordnet. Das weitere Anlegermodul 16 liegt teilweise auf dem ersten Anlegermodul
15 auf. Das erste Anlegermodul 15 ist an der ersten Anlagenstruktur 12 gehalten. Das
weitere Anlegermodul 16 ist an der zweiten Anlagenstruktur 13 befestigt.
[0028] Der Bootsanleger 10 weist eine erste Anlegereinrichtung 17 und eine zweite Anlegereinrichtung
18 auf. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die erste Anlegereinrichtung 17 und die
zweite Anlegereinrichtung 18 jeweils rohrartig ausgebildet. Die beiden Anlegereinrichtungen
17, 18 sind hinsichtlich ihrer Längsachse parallel zueinander und im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet. Die erste Anlegereinrichtung 17 hat ein erstes Anlegersegment
19 und ein weiteres Anlegersegment 20. Die zweite Anlegereinrichtung 18 hat ein erstes
Anlegersegment 21 und ein weiteres Anlegersegment 22. Die ersten Anlegersegmente 19,
21 sind Bestandteile des ersten Anlegermoduls 15. Die weiteren Anlegersegmente 20,
22 sind Bestandteile des weiteren Anlegermoduls 16. Das erste Anlegersegment 19 und
das weitere Anlegersegment 20 bzw. das erste Anlegersegment 22 sind hinsichtlich ihrer
Längsachse fluchtend übereinander ausgerichtet. Hierbei liegt ein freies Ende des
weiteren Anlegersegmentes 20 bzw. 22 auf einem freien Ende des ersten Anlegersegmentes
19 bzw. 21 auf.
[0029] Mittig zwischen der ersten Anlegereinrichtung 17 und der zweiten Anlegereinrichtung
18 ist eine Aufstiegseinrichtung 23 angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
die Aufstiegseinrichtung 23 als eine Leiter ausgebildet. Die Aufstiegseinrichtung
23 ermöglicht Personen ein Aufsteigen und Absteigen an dem Bootsanleger 10.
[0030] Figur 2 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des ersten Anlegermoduls 15 für
den Bootsanleger 10 gemäß Figur 1. Das erste Anlegermodul 15 hat ein erstes Aufstiegssegment
24, das eine Komponente der Aufstiegseinrichtung 23 gemäß Figur 1 ist. Das erste Aufstiegssegment
24 ist mittig zwischen den ersten Anlegersegmenten 19, 21 angeordnet. Die oberen freien
Enden der ersten Anlegersegmente 19, 21 weisen bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils
eine Kontakteinrichtung 25 auf. Auf die Kontakteinrichtungen 25 kommen gemäß Figur
1 die unteren freien Enden der weiteren Anlegersegmente 20, 22 zu liegen. Bei diesem
Ausführungsbeispiel sind die Kontakteinrichtungen 25 als Gummi-Puffer ausgebildet.
[0031] Das erste Anlegermodul 15 hat eine Steckeinrichtung 26. Die Steckeinrichtung 26 wirkt
mit einer Aufnahmeeinrichtung 27 zusammen. Hierbei ist die Aufnahmeeinrichtung 27
an einer Außenwand der ersten Anlagenstruktur 12 gemäß Figur 1 befestigt. Bei diesem
Ausführungsbeispiel weist die Steckeinrichtung 26 insgesamt vier Steckelemente 28
auf. Hier sind die Steckelementes 28 beispielhaft im Wesentlichen bolzenartig ausgebildet.
Die Aufnahmeeinrichtung 27 hat vier komplementär zu den Steckelementen 28 ausgebildete
Aufnahmen 29. Die Aufnahmen 29 sind bei diesem Ausführungsbeispiel als im Wesentlichen
nach oben offene Hülsen ausgebildet. Zum Montieren des ersten Anlegermoduls 15 an
der ersten Anlagenstruktur 12 werden die Steckelemente 28 mit einer im Wesentlichen
vertikalen Bewegung von oben nach unten in die Aufnahmen 29 eingeführt. Somit ermöglichen
die Steckeinrichtungen 26 und die Aufnahmeeinrichtung 27 die Herstellung einer formschlüssigen
Verbindung des ersten Anlegermoduls 15 mit der ersten Anlagenstruktur 12. Zwischen
den Steckelementen 28 und den Aufnahmen 29 ist jeweils eine hier nicht näher dargestellte
elektrische Isolierung in der Gestalt einer Gummierung angeordnet.
[0032] An einem von der Kontakteinrichtung 25 bzw. in der Anordnung gemäß Figur 1 von dem
weiteren Anlegermodul 16 abgewandten Ende ist eine Korrosionsschutzeinrichtung 30
an dem ersten Anlegermodul 15 angeordnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind zwei
Korrosionsschutzeinrichtungen 30 vorhanden. Die Korrosionsschutzeinrichtungen 30 sind
hier beispielhaft als ein aktiver kathodischer Korrosionsschutz mit Fremdstrom ausgebildet.
Die Korrosionsschutzeinrichtungen 30 sind jeweils an einem Ausleger 31 bzw. 32 befestigt.
Die Ausleger 31, 32 erstrecken sich von einem Ende des ersten Anlegermoduls 15 in
eine Richtung von den ersten Anlegersegmenten 19, 21 weg.
[0033] Figur 3 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des weiteren Anlegermoduls 16 für
den Bootsanleger 10 gemäß Figur 1. Mittig zwischen den weiteren Anlegersegmenten 20,
22 ist ein weiteres Aufstiegssegment 33 angeordnet, das ein Bestandteil der Aufstiegseinrichtung
23 gemäß Figur 1 ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel erstreckt sich das weiteren Aufstiegssegment
33 über obere Enden der weiteren Anlegersegmente 20, 22 hinaus. Das weitere Anlegermodul
16 hat mehrere Verbindungselemente 34 zum Verbinden des weiteren Anlegermoduls 16
mit zu den Verbindungselementen 34 komplementär ausgebildeten Gegenstücken 35 der
zweiten Anlagenstruktur 13. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind insgesamt vier Verbindungselemente
34 bzw. vier Gegenstücke 35 vorgesehen. Hier sind die Verbindungselemente 34 und die
Gegenstücke 35 beispielhaft jeweils mittels einer üblichen Flanschverbindung und geeigneten
Schraubmitteln miteinander verbindbar bzw. verschraubbar.
[0034] Nachfolgend wird die Montage des Bootsanlegers 10 an der Offshore-Anlage 11 anhand
der Figuren 1 bis 3 näher erläutert.
[0035] Zur Montage des Bootsanlegers 10 an der Offshore-Anlage 11 wird zunächst das erste
Anlegermodul 15 an der ersten Anlagenstruktur 12 befestigt. Hierzu wird das erste
Anlegermodul 15 in einer im Wesentlichen vertikalen Bewegung von oben nach unten entlang
einer Außenwand der Offshore-Anlage 11 geführt, so dass die Steckeinrichtung 26 des
ersten Anlegermoduls 15 in die Aufnahmeeinrichtung 27 der ersten Anlagenstruktur 12
eingeführt wird. Hierbei werden die Steckelemente 28 von oben nach unten in die Aufnahmen
29 eingesteckt und/oder eingerastet. Dabei gehen die Steckelemente 28 und die Aufnahmen
29 eine formschlüssige Verbindung ein. Um das Einführen der Steckeinrichtung 26 in
die Aufnahmeeinrichtung 27 zu erleichtern, kann eine hier nicht näher dargestellte
Führungseinrichtung vorgesehen sein, mittels derer das erste Anlegermodul 15 in vertikaler
Richtung derart an Schienen geführt ist, dass die Steckelemente 28 zuverlässig in
die Aufnahmen 29 geführt werden.
[0036] Nach der Herstellung der formschlüssigen Verbindung zwischen dem ersten Anlegermodul
15 und der ersten Anlagenstruktur 12 wird das weitere Anlegermodul 16 oberhalb des
ersten Anlegermoduls 15 an der zweiten Anlagenstruktur 13 der Offshore-Anlage 11 befestigt.
Hierzu werden die Verbindungselemente 34 mit den Gegenstücken 35 verschraubt. Beim
Befestigen des weiteren Anlegermoduls 16 an der zweiten Anlagenstruktur 13 kommt das
weitere Anlegermodul 16 auf dem ersten Anlegermodul 15 zu liegen. Die dem ersten Anlegermodul
15 zugewandten Enden der weiteren Anlegersegmente 20, 22 liegen auf den Kontakteinrichtungen
25 bzw. den dem weiteren Anlegermodul 16 zugewandten Enden der ersten Anlegereinrichtungen
17, 19 auf. Hierdurch ist eine Bewegung des ersten Anlegermoduls 15 blockiert. Eine
Bewegung der Steckeinrichtung 26 aus der Aufnahmeeinrichtung 27 bzw. der Steckelemente
28 aus den Aufnahmen 29 in eine vertikale Richtung von unten nach oben ist somit zuverlässig
verhindert.
[0037] Der modulare bzw. mindestens zweigeteilte Aufbau des Bootsanlegers 10 mit einem ersten
Anlegermodul 15 und einem weiteren Anlegermodul 16 ermöglicht einen einfacheren Transport
und eine einfachere Montage des Bootsanlegers 10 an der Offshore-Anlage 11.
Bezugszeichenliste:
[0038]
- 10
- Bootsanleger
- 11
- Offshore-Anlage
- 12
- Erste Anlagenstruktur
- 13
- Zweite Anlagenstruktur
- 14
- Schürze
- 15
- Erstes Anlegermodul
- 16
- Weiteres Anlegermodul
- 17
- Erste Anlegereinrichtung
- 18
- Zweite Anlegereinrichtung
- 19
- Erstes Anlegersegment
- 20
- Weiteres Anlegersegment
- 21
- Erstes Anlegersegment
- 22
- Weiteres Anlegersegment
- 23
- Aufstiegseinrichtung
- 24
- Erstes Aufstiegssegment
- 25
- Kontakteinrichtung
- 26
- Steckeinrichtung
- 27
- Aufnahmeeinrichtung
- 28
- Steckelement
- 29
- Aufnahme
- 30
- Korrosionsschutzeinrichtung
- 31
- Ausleger
- 32
- Ausleger
- 33
- Weiteres Aufstiegssegment
- 34
- Verbindungselement
- 35
- Gegenstück
1. Bootsanleger für eine Offshore-Anlage (11) und mit mindestens einer strangartigen
und/oder rohrartigen Anlegereinrichtung (17, 18) für ein Boot, gekennzeichnet durch einen geteilten Aufbau mit einem ersten Anlegermodul (15) und mit mindestens einem
weiteren Anlegermodul (16), wobei das weitere Anlegermodul (16) zum Anordnen oberhalb
des ersten Anlegermoduls (15) ausgebildet ist.
2. Bootsanleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der mindestens einen strangartigen und/oder rohrartigen Anlegereinrichtung
(17, 18) eine Anstoßfläche für ein Boot, insbesondere eine Kontaktfläche eines Bootes,
bereit gestellt ist, vorzugsweise hat die Anlegereinrichtung (17, 18) ein erstes Anlegersegment
(19, 21) und mindestens ein weiteres Anlegersegment (20, 22), insbesondere weist das
erste Anlegermodul (15) das erste Anlegersegment (19, 21) und das weitere Anlegermodul
(16) das weitere Anlegersegment (20, 22) auf.
3. Bootsanleger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei strangartige und/oder rohrartige, insbesondere vertikal ausgerichtete, Anlegereinrichtungen
(17, 18) vorhanden sind, vorzugsweise sind die beiden Anlegereinrichtungen (17, 18)
parallel zueinander ausgerichtet, insbesondere ist in einem Bereich zwischen den beiden
Anlegereinrichtungen (17, 18) eine Aufstiegseinrichtung (23) für Personen, insbesondere
eine Leiter, angeordnet.
4. Bootsanleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anlegermodul (15) und das weitere Anlegermodul (16) zum Befestigen an der
Offshore-Anlage (11), insbesondere vertikal, übereinander und/oder zueinander fluchtend
anordenbar sind, vorzugsweise sind ein erstes Anlegersegment (19, 21) und ein weiteres
Anlegersegment (20, 22) hinsichtlich ihrer Längsachse fluchtend übereinander und/oder
sich in vertikaler Richtung erstreckend ausgerichtet.
5. Bootsanleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anlegermodul (15) und/oder das weitere Anlegermodul (16) eine Kontakteinrichtung
(25) zum Herstellen eines Kontaktes zwischen dem ersten Anlegermodul (15) und dem
weiteren Anlegermodul (16), insbesondere zwischen einem ersten Anlegersegment (19,
21) und einem weiteren Anlegersegment (20, 22), aufweist, vorzugsweise hat die Kontakteinrichtung
(25) ein Dämpferelement, insbesondere aus Kunststoff und/oder Gummi.
6. Bootsanleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Anlegermodul (15) eine Steckeinrichtung (26) zum Herstellen einer Steckverbindung
mit einer Aufnahmeeinrichtung (27) der Offshore-Anlage (11) hat, insbesondere ist
die Steckeinrichtung (26) zum Einstecken des ersten Anlegermoduls (15) in eine zur
Steckeinrichtung (26) komplementär ausgebildete Aufnahmeeinrichtung (27) der Offshore-Anlage
(11) ausgebildet, vorzugsweise ist eine Führungseinrichtung, insbesondere eine Schieneneinrichtung,
zum Einführen der Steckeinrichtung (26) in die Aufnahmeeinrichtung (27) vorgesehen,
insbesondere weist die Steckeinrichtung (26) und/oder die Aufnahmeeinrichtung (27)
eine elektrische Isolierung auf.
7. Bootsanleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage des ersten Anlegermoduls (15), insbesondere an der Offshore-Anlage (11),
mittels des weiteren Anlegermoduls (16) fixierbar ist, vorzugsweise ist eine Bewegung
des ersten Anlegermoduls (15) zum Ablösen von der Offshore-Anlage (11) mittels des
an der Offshore-Anlage (11) befestigten weiteren Anlegermoduls (16) blockiert.
8. Bootsanleger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Korrosionsschutzeinrichtung (30), vorzugsweise weist das erste Anlegermodul
(15) die Korrosionsschutzeinrichtung (30) auf, insbesondere ist die Korrosionsschutzeinrichtung
(30) an einem von dem weiteren Anlegermodul (16) abgewandten, vorzugsweise unterhalb
einer Wasseroberfläche anordenbaren, Ende des ersten Anlegermoduls (16) angeordnet,
besonders bevorzugt ist die Korrosionsschutzeinrichtung (30) als ein aktiver kathodischer
Korrosionsschutz mit Fremdstrom ausgebildet.
9. Offshore-Anlage, insbesondere eine Offshore-Windenergieanlage, mit einem Bootsanleger
(10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, vorzugsweise ist das erste Anlegermodul
(15) einer ersten Anlagenstruktur (12) der Offshore-Anlage (11) und das weitere Anlegermodul
(16) einer zweiten Anlagenstruktur (13) der Offshore-Anlage (11) zugeordnet, insbesondere
ist die erste Anlagenstruktur (12) als eine, insbesondere rohrförmige, Gründungsstruktur
und/oder Monopile-Gründung und die zweite Anlagenstruktur (13) als ein, vorzugsweise
rohrförmiges, Übergangsstück und/oder Turmsegment ausgebildet.
10. Offshore-Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anlagenstruktur (12) und die zweite Anlagenstruktur (13) übereinander angeordnet
sind, wobei sich der Bootsanleger (10) über einen Verbindungsbereich der ersten Anlagenstruktur
(12) mit der zweiten Anlagenstruktur (13) erstreckt, vorzugsweise ist der Bootsanleger
(10) in einem Bereich von - 5 m bis + 15 m, insbesondere in einem Bereich von - 3
m bis + 9 m, besonders bevorzugt in einem Bereich von - 3 m bis + 6 m, in Bezug zum
mittleren Wasserstand und/oder Normalwasser an der Offshore-Anlage (11) angeordnet.
11. Verfahren zum Montieren eines Bootsanlegers (10) mit mindestens einer strangartigen
und/oder rohrartigen Anlegereinrichtung (17, 18) für ein Boot, insbesondere nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, an einer Offshore-Anlage (11), insbesondere nach einem der
Ansprüche 9 oder 10, bei dem der Bootsanleger (10) aufgrund eines geteilten Aufbaus
aus einem ersten Anlegermodul (15) und mindestens einem weiteren Anlegermodul (16)
hergestellt wird, wobei das weitere Anlegermodul (16) oberhalb des ersten Anlegermoduls
(15) angeordnet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das erste Anlegermodul (15) mittels einer Steckeinrichtung (26) in eine
zur Steckeinrichtung (26) komplementär ausgebildete Aufnahmeeinrichtung (27) der Offshore-Anlage
(11) zum Herstellen einer formschlüssigen Verbindung eingesteckt wird, vorzugsweise
erfolgt die Einführbewegung zum Herstellen der formschlüssigen Verbindung zwischen
der Steckeinrichtung (26) und der Aufnahmeeinrichtung (27) im Wesentlichen vertikal
von oben nach unten, insbesondere nachfolgend wird das weitere Anlegermodul (16) oberhalb
des ersten Anlegermoduls (15) an der Offshore-Anlage (11) befestigt, wobei vorzugsweise
eine Bewegung des ersten Anlegermoduls (15) zum Ablösen von der Offshore-Anlage (11),
insbesondere eine Bewegung der Steckeinrichtung (26) aus der Aufnahmeeinrichtung (27),
mittels des weiteren Anlegermodul (16) blockiert wird.