[0001] Die Erfindung betrifft eine Feststellanordnung für eine Tür. Weiterhin betrifft die
Erfindung einen Türbetätiger für eine Tür. Insbesondere betrifft die Erfindung einen
Türbetätiger, der mit einer erfindungsgemäßen Feststellanordnung ausgestattet ist.
Feststellanordnungen werden üblicherweise dazu verwendet eine Türanlage in einer vordefinierten
Stellung zu halten, um die Türanlage zu einem vorbestimmten Entriegelungszeitpunkt
freizugeben. Ist die Türanlage freigegeben, so kann diese von einer Betätigungsvorrichtung
des Türbetätigers bewegt werden.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Türbetätiger mit Feststellanordnungen bekannt. So
werden oftmals Brandschutztüren mit Feststellanordnungen versehen, um derartige Türen
im normalen Gebrauch offen zu halten. Sollten Anzeichen für einen Brand detektiert
werden, so wird die Tür von der Feststellanordnung freigegeben und eine Betätigungsvorrichtung,
insbesondere ein Türschließer, des Türbetätigers schließt die Tür. Alternativ kann
der Türbetätiger die Tür auch aus einem geschlossenen Zustand öffnen, um einen Fluchtweg
bereitzustellen. Unter dem Ausdruck Tür sind im Sinne der Erfindung ebenfalls Türflügel
sowie Tore und Torflügel zu subsumieren.
[0003] Es sind außerdem Anwendungsfälle bekannt, bei denen elektrochemische Energiespeicher
in den Türbetätigern, insbesondere in den Feststellanordnungen, vorhanden sind. So
kann der Türbetätiger insbesondere durch einen Akkumulator oder eine Batterie betrieben
werden. Sind derartige Türbetätiger bei Brandschutztüren vorgesehen, so besteht die
Gefahr, dass der Akkumulator oder die Batterie durch die bei einem Brand entstehende
Hitze seine zulässigen Betriebsgrenzen verlässt und aufgrund zu hoher Temperatur explodiert.
Dies kann schlimmstenfalls den Brand weiter verstärken. Ebenfalls ist es denkbar,
dass andere hitzeempfindliche Teile, wie eine Elektronik oder Sensorik, vor einer
zu großen Wärmeentwicklung geschützt werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Feststellanordnung für einen Türbetätiger,
insbesondere mit einem hitzeempfindlichen Teil" bereitzustellen, die bei einfacher
und kostengünstiger Herstellung und Montage einen wartungsarmen und sicheren Betrieb,
insbesondere auch bei hohen Temperaturen, ermöglicht.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Somit wird die Aufgabe
gelöst durch eine Feststellanordnung, die ein intumeszentes Material umfasst. Die
Feststellanordnung ist insbesondere zur Verwendung in einem Türbetätiger für eine
Tür geeignet. Das intumeszente Material weist bei Überschreiten einer Intumeszenztemperatur
ein Volumen auf, das größer ist als unterhalb der Intumeszenztemperatur. Dabei ist
eine Volumenzunahme des intumeszenten Materials insbesondere irreversibel. Sollte
die Tür eine Brandschutzfunktion wahrnehmen, so heizt sich die Tür aufgrund des Brandes
auf. Durch das Aufheizen der Tür wird das intumeszente Material aufgeheizt, so dass
dieses bei Überschreiten der Intumeszenztemperatur eine Volumenzunahme erfährt. Durch
die Volumenzunahme und eine Dichteabnahme des intumeszenten Materials steigt die isolierende
Wirkung innerhalb der Feststellanordnung. Somit können zumindest Teile der Feststellanordnung
durch das intumeszente Material im Brandfall vor einem Temperaturanstieg gut geschützt
sein, während in einem Normalbetrieb unterhalb der Intumeszenztemperatur die Feststellanordnung
kein hohes Volumen, das durch eine Isolierschicht verursacht ist, aufweist.
[0006] Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0007] Im Folgenden werden Ortsangaben wie "vor", "hinter", "neben", "oben", "unten" "Vorder",
"Front", "Rück" so verwendet, wie ein entfernt stehender Betrachter die an der Tür
montierte Feststellanordnung wahrnimmt.
[0008] Die Feststellanordnung ist über zumindest ein Befestigungselement mit einer Tür verbindbar.
Dabei weist eine Rückseite der Feststellanordnung zu der Tür hin.
[0009] Bevorzugt weist die Feststellanordnung ein vor einer Temperatur über einer Grenztemperatur
zu schützendes Element auf. Dieses kann z. B. ein elektrochemischer Energiespeicher,
eine Elektronik und/oder eine Sensorik sein. Hierbei ist das intumeszente Material
hinter dem zu schützenden Element angeordnet. Somit befindet sich das intumeszente
Material im montierten Zustand der Feststellanordnung zwischen dem zu schützenden
Element und der Tür. Auf diese Weise wird das zu schützende Element bei einer Volumenvergrößerung
des intumenzenten Materials von der Tür weggedrückt. Somit vergrößert sich der Abstand
zwischen dem zu schützenden Element und der Tür, über die die Feststellanordnung aufgeheizt
wird. Hierbei bildet das intumeszente Material zudem eine Isolierschicht zwischen
demElement und der Tür. Hierdurch wird eine Erwärmung des Elements wirksam verlangsamt.
Durch die Beabstandung von der Tür wird bei dem zu schützenden Element die Grenztemperatur
später erreicht. Hierdurch kann insbesondere eine vorgegebene Zeit lang, z. B. 30
Minuten, ein Funktionieren des Elements erreicht und/oder eine Zerstörung des Elements
verhindert werden. Insbesondere ist es denkbar, dass im Falle eines elektrochemischen
Energiespeichers als zu schützendes Element ein Austritt gefährlicher Flüssigkeiten
oder eine Explosion die vorgegebene Zeit lang verhindert wird. Die vorgegebene Zeit
ist insbesondere länger als die Zeit, die benötigt wird, um die Brandschutztür durch
das Feuer zu zerstören. Durch die Beabstandung kann Zeit gewonnen werden, denn ein
Ausfall des zu schützenden Elements oder die Zerstörung des elektrochemischen Energiespeichers
soll nicht zur Gefahr werden, bevor die Brandschutztür durch das Feuer zerstört ist.
[0010] Es ist denkbar, dass das intumeszente Material zumindest teilweise die Rückseite
der Feststellanordnung bildet und/oder über ein Material mit einer Wärmeleitfähigkeit
bei 25 °C von zumindest 5 W/mK, bevorzugt zumindest 40 W/mK, besonders bevorzugt zumindest
100 W/mK mit der Rückseite verbunden ist. Eine obere Grenze ist durch die maximale
Wärmeleitfähigkeit bekannter Stoffe gegeben sein. Insbesondere kann eine obere Grenze
bei 400 W/mK (25°C), bevorzugt bei 1000 W/mK (25°C) gegeben sein. Hierdurch wird erreicht,
dass sich das intumeszente Material bei einem Brand besonders rechtzeitig und vor
dem schützenden Element erwärmt und ausdehnt.
[0011] Bevorzugt weist das intumeszente Material bei Überschreiten einer Intumeszenztemperatur
ein Volumen auf, das zumindest dem 5-fachen Volumen des intumeszenten Materials unterhalb
der Intumeszenztemperatur entspricht. Insbesondere entspricht das Volumen des intumeszenten
Materials unterhalb der Intumeszenztemperatur dem 8,5-fachen des Volumens oberhalb
der Intumeszenztemperatur. Besonders bevorzugt entspricht das Volumen des intumeszenten
Materials unterhalb der Intumeszenztemperatur dem 12-fachen des Volumens oberhalb
der Intumeszenztemperatur. Die Intumeszenztemperatur beträgt bevorzugt zumindest 100°C.
Die Intumszenztemperatur ist hierbei die Temperatur, bei der die Volumenvergrößerung
beginnt. Die Volumenvergrößerung kann temperaturabhängig sein.
[0012] Ist das zu schützende Element ein elektrochemischer Energiespeicher, so kann neben
der Grenztemperatur eine maximale Betriebstemperatur des elektrochemischen Energiespeichers
vorgegeben sein. Die maximale Betriebstemperatur des elektrochemischen Energiespeichers
gibt an, bis zu welcher Temperatur der elektrochemische Energiespeicher funktional
verwendet werden kann. Die maximale Betriebstemperatur des elektrochemischen Energiespeichers
liegt unter der Grenztemperatur des elektrochemischen Energiespeichers. Die maximale
Betriebstemperatur kann z. B. 80°C betragen. Üblicherweise werden sowohl die maximale
Betriebstemperatur als auch die Grenztemperatur, z. B. 100 °C, von dem Hersteller
des elektrochemischen Energiespeichers vorgegeben.
[0013] Die Intumeszenztemperatur liegt bevorzugt oberhalb einer im Normalzustand üblichen
oder/und ohne Brand erreichbaren Raumtemperatur. Besonders bevorzugt liegt die Intumeszenztemperatur
oberhalb einer maximalen Betriebstemperatur des elektrochemischen Energiespeichers.
Z. B. kann die Intumeszenztemperatur bei über 70°C, bevorzugt bei über 80°C, besonders
bevorzugt bei üb er 95°C liegen.
[0014] Eine obere Grenze für die Intumeszenztemperatur kann durch die Grenztemperatur gegeben
sein. So kann eine obere Grenze für die Intumeszenztemperatur der Grenztemperatur
des zu schützenden Elements entsprechen oder oberhalb der Grenztemperatur liegen.
Letzteres ist durch Temperaturunterschiede innerhalb der erfindungsgemäßen Feststellanordnung
denkbar. So kann es sein, dass intumeszente Material zeitweise eine höhere Temperatur
als das zu schützende Element aufweist. Hierdurch kann das intumeszente Material eine
Volumenvergrößerung erfahren, bevor das zu schützende Element die Grenztemperatur
erreicht hat. So kann eine obere Grenze für die Intumeszenztemperatur in einem Bereich
von bis zu 30°C, bevorzugt bis zu 20°C, besonders bevorzugt bis zu 10°C oberhalb d
er Grenztemperatur liegen.
[0015] Alternativ werden Temperaturunterschiede innerhalb der Feststellanordnung nicht berücksichtigt
oder sind nicht vorhanden. In diesem Fall kann eine obere Grenze für die Intumeszenztemperatur
unterhalb der Grenztemperatur liegen. Insbesondere kann die Intumeszenztemperatur
in einem Bereich von bis zu 30°C, bevorzugt bis zu 20°C, besonders bevorzugt bis zu
10°C unter der Grenztemperatur liegen.
[0016] Die Intumeszenztemperatur ist insbesondere eine Temperatur, die im Bereich der Grenztemperatur
liegt, z. B. der Grenztemperatur ± 30°C, bevorzugt der Grenztemperatur ± 20 °C, besonders
bevorzugt der Grenztemperatur ±10 °C entspricht. Hierdurch kann sowohl eine zu frühe
als auch eine zu späte Volumenvergrößerung vermieden werden.
[0017] Außerdem ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Feststellanordnung ein Montageelement
umfasst. Das Montageelement kann dabei eine rückwärtige Seite eines Gehäuses der Feststellanordnung
zumindest teilweise bedecken. Dabei kann vorgesehen sein, dass eine erste Oberfläche
des Montageelements dazu ausgebildet ist, im montierten Zustand der Tür zugewandt
zu sein. Das intumeszente Material kann auf der ersten Oberfläche angebracht sein.
[0018] Ferner kann die Feststellanordnung eine Gleitschiene und eine Feststellvorrichtung
umfassen. In der Gleitschiene ist insbesondere ein Gleitelement gleitbar anordenbar,
wobei das Gleitelement mit der Feststellvorrichtung wahlweise festellbar oder freiggebbar
ist. Das Gleitelement ist außerdem bevorzugt mit einer Übertragungsvorrichtung verbindbar,
wobei die Übertragungsvorrichtung eine Bewegung eines bewegbaren Teils der Tür in
eine Bewegung des Gleitelements innerhalb der Gleitschiene umsetzt. Somit ist der
bewegbare Teil der Tür vorteilhafterweise feststellbar, indem die Feststellvorrichtung
das Gleitelement feststellt.
[0019] Der elektrochemische Energiespeicher ist insbesondere eine Batterie oder ein Akkumulator
und dient bevorzugt zur Versorgung der Feststellvorrichtung mit elektrischer Energie.
[0020] Bevorzugt ist das zu schützende Element, insbesondere der elektrochemische Energiespeicher,
an der Gleitschiene und/oder vor der Gleitschiene, angebracht. Durch die Erfindung
ist das zu schützende Element, insbesondere der elektrochemische Energiespeicher,
vor großer Temperatureinwirkung geschützt. Vorteilhafterweise ist ein erster Luftspalt
zwischen dem Montageelement und der Gleitschiene vorhanden, so dass eine Isolierung
zwischen Montageelement und Gleitschiene vorhanden ist. Da das zu schützende Element,
insbesondere der elektrochemische Energiespeicher, bevorzugt an und/oder vor der Gleitschiene
angebracht ist, ist auch eine Isolierung zwischen dem zu schützenden Element und dem
Montageelement vorhanden. Außerdem kann, wie zuvor beschrieben, durch die intumeszente
Wirkung des intumeszenten Materials ein zweiter Luftspalt zwischen Montageelement
und Tür ausgebildet sein, so dass eine weitere Isolierung erreicht wird. Dadurch erreicht
das zu schützende Element vorteilhafterweise eine maximale Betriebstemperatur auch
im Brandfall nicht.
[0021] Insbesondere ist das zu schützende Element derart angeordnet, dass dieses einen größtmöglichen
Abstand zu dem Montageelement aufweist. So ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass
die Gleitschiene und/oder die Feststellvorrichtung zwischen dem zu schützenden Element,
insbesondere dem elektrochemischen Energiespeicher, und dem Montageelement angeordnet
sind.
[0022] Besonders bevorzugt ist das zu schützende Element, insbesondere der elektrochemische
Energiespeicher, mittig zwischen zwei der Befestigungselemente angeordnet. Da die
Befestigungselemente eine Wärmebrücke der Feststellanordnung zur Tür darstellen, verhindert
der beschriebene größtmögliche Abstand zwischen den Befestigungselementen und dem
zu schützenden Element, insbesondere dem elektrochemischen Energiespeicher, dass Wärme
auf kurzem Weg übertragen werden kann. Durch Verlängerung des Weges, über den die
Wärme zu übertragen ist, um das zu schützende Element zu erreichen, wird die Wärme
vorteilhaft auf die gesamte Feststellanordnung verteilt.
[0023] Bevorzugt weist die Feststellanordnung zumindest ein Sollbruchelement auf. Dabei
ist vorgesehen, dass die Befestigungselemente mit dem Montageelement über das zumindest
eine Sollbruchelement verbunden sind. Besonders bevorzugt ist jedes Befestigungselement
über ein eigenes Sollbruchelement mit dem Montageelement verbunden. Dabei ist insbesondere
vorgesehen, dass durch die Sollbruchelemente ein Luftspalt zwischen dem Montageelement
und den übrigen Komponenten der Feststellanordnung verbleibt. Das Sollbruchelement
ist derart ausgestaltet, dass dieses bei Überschreiten einer Schmelztemperatur durch
eine Volumenänderung des intumeszenten Materials plastisch verformbar ist. Somit gleicht
das Sollbruchelement vorteilhafterweise die Bewegung des Montageelements aus, die
sich aufgrund der Ausdehnung des intumeszenten Materials einstellt. Die Schmelztemperatur
entspricht insbesondere maximal der Intumeszenztemperatur. Die Schmelztemperatur liegt
bevorzugt oberhalb einer im Normalzustand üblichen oder/und ohne Brand erreichbaren
Raumtemperatur. Besonders bevorzugt liegt die Schmelztemperatur oberhalb einer maximalen
Betriebstemperatur des elektrochemischen Energiespeichers. Besonders bevorzugt ist
zusätzlich vorgesehen, dass in das Sollbruchelement ein Gewindeelement eingespritzt
ist, wobei die Gleitschiene und/oder die Feststellungsvorrichtung und/oder das zu
schützende Element, insbesondere der elektrochemische Energiespeicher, mit dem Gewindeelement
verbindbar ist.
[0024] Besonders bevorzugt ist das Sollbruchelement auf einer zweiten Oberfläche des Montageelements,
die der ersten Oberfläche gegenüberliegt, angeordnet. Dabei ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die Befestigungselemente das Sollbruchelement durch eine Volumenänderung
des intumeszenten Materials plastisch verformen. Insbesondere ist vorgesehen, dass
die Befestigungselemente so lange in das Sollbruchelement eindringen, bis die Befestigungselemente
an der zweiten Oberfläche des Montagelements anliegen. Durch das Anliegen an der zweiten
Oberfläche ist ein Verschieben des Montageelements durch die Volumenänderung des intumeszenten
Materials begrenzt, so dass ein Herabfallen des Montageelements und damit der Feststellanordnung
verhindert ist.
[0025] Bevorzugt weist die Feststellanordnung außerdem das Gehäuse auf, wobei das Gehäuse
mit einer Vielzahl von Schlitzen versehen ist. Die Schlitze sind insbesondere derart
angeordnet, dass Wärme, die sich entlang des Gehäuses ausbreitet, einen möglichst
langen Weg bis zum Erreichen des zu schützenden Elements, insbesondere des elektrochemischen
Energiespeichers, zurückzulegen hat. Somit sind die Schlitze insbesondere in Form
eines Labyrinths angeordnet.
[0026] Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Türbetätiger für eine Tür. Der Türbetätiger
umfasst die zuvor beschriebene Feststellanordnung. Außerdem umfasst der Türbetätiger
eine Betätigungsvorrichtung für die Tür, die insbesondere eine Türschließvorrichtung
ist. Die Betätigungsvorrichtung ist mit der Feststellanordnung, insbesondere mit dem
Gleitelement der Feststellanordnung, wirkverbunden, so dass eine Betätigung der Tür
in einer Bewegung des Gleitelements innerhalb der Feststellanordnung resultiert.
[0027] Der Türbetätiger ist bevorzugt derart ausgebildet, dass das Montageelement der Feststellanordnung
an einer Zarge der Tür und die Betätigungsvorrichtung an einem Türblatt der Tür anbringbar
sind. Alternativ oder zusätzlich ist der Türbetätiger bevorzugt ausgebildet, dass
das Montageelement an dem Türblatt der Tür und die Betätigungsvorrichtung an der Zarge
der Tür anbringbar ist.
[0028] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Türbetätigers nach einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung,
- Fig. 2
- eine erste schematische Darstellung einer Feststellanordnung des Türbetätigers nach
dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 3
- eine zweite schematische Darstellung einer Feststellanordnung des Türbetätigers nach
dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Fig. 4
- eine dritte schematische Darstellung einer Feststellanordnung des Türbetätigers nach
dem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0029] Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Türbetätiger 2 nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Der Türbetätiger 2 ist an einer Tür angeordnet, wobei die Tür ein Türblatt
11 und eine Zarge 12 umfasst. Der Türbetätiger 2 weist eine erfindungsgemäße Feststellanordnung
1 und eine Betätigungsvorrichtung 16, wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Feststellanordnung 1 an der Zarge 12 und die Betätigungsvorrichtung 16 an dem
Türblatt befestigt ist.
[0030] Die Tür 11, 12 ist insbesondere eine Brandschutztür. Tritt ein Brand auf, so entsteht
auf der dem Brand gegenüberliegenden Seite der Brandschutztür eine Temperatur von
über 350°C, insbesondere über 380°C. In dem Beispiel in Figur 1 ist der Türbetätiger
2 auf einer dem Brand gegenüberliegenden Seite der Tür 11, 12 angeordnet. Um Beschädigungen
des Türbetätigers 2 zu verhindern, muss dieser vor hohen Temperaturen geschützt werden
Insbesondere ein elektrochemischer Energiespeicher 10 (vgl. Fig. 2) des Türbetätigers
2 darf derart hohen Temperaturen nicht ausgesetzt werden. Ansonsten besteht die Gefahr,
dass der elektrochemische Energiespeicher 10 explodiert und eine Ausbreitung des Brandes
bewirkt. Damit wäre die Funktion der Brandschutztür nicht mehr gegeben.
[0031] In Figur 2 ist eine schematische Ansicht der Feststellanordnung 1 dargestellt. Die
Feststellanordnung 1 umfasst eine Gleitschiene 8, in der ein nicht gezeigtes Gleitelement
gleitbar angeordnet ist. Das Gleitelement ist insbesondere mit dem Türbetätiger 16
verbunden, so dass eine Bewegung des Türblatts 11 in eine Bewegung des Gleitelements
umgesetzt wird. Über eine Feststellvorrichtung 9 ist das Gleitelement feststellbar
oder freigebbar, so dass auch das Türblatt 11 feststellbar oder freigebbar ist. Das
Türblatt 11 ist vorteilhafterweise in einer geöffneten Stellung feststellbar, wobei
das Türblatt 11 insbesondere im Falle eines Brandes freigegeben wird. Zusätzlich ist
vorgesehen, dass der Türbetätiger 16 das Türblatt 11 nach der Freigabe in die geschlossene
Stellung überführt. Somit ist eine Brandschutztür mittels der Feststellanordnung 1
realisierbar.
[0032] Die Feststellvorrichtung 9 wird durch den elektrochemischen Energiespeicher 10 mit
elektrischer Energie versorgt. Der elektrochemische Energiespeicher 10 ist bevorzugt
ein Akkumulator oder eine Batterie, so dass dieser vor hohen Temperaturen, wie sie
insbesondere in Brandfällen auftreten können, geschützt werden müssen.
[0033] Der elektrochemische Energiespeicher 10 ist vor der Gleitschiene 8 montiert. Somit
weist der elektrochemische Energiespeicher 10 einen größtmöglichen Abstand zu der
Zarge 12 auf. Da die Zarge 12 dem Brandherd am nächsten ist, ist davon auszugehen,
dass die Zarge 12 neben dem Türblatt 11 die heißesten Stellen darstellen. Durch den
größtmöglichen Abstand des elektrochemischen Energiespeichers 10 zu der Zarge ist
bereits eine Übertragung von Wärme erschwert.
[0034] Weiterhin ist vorgesehen, dass die Gleitschiene 8 über ein Montageelement 3 mit der
Zarge 12 verbunden ist. Die Verbindung von Montageelement 3 und Zarge 12 ist über
eine Vielzahl von Befestigungselementen 5 realisiert. Die Befestigungselemente 5 sind
bevorzugt Schrauben oder Bolzen. Auf einer ersten Oberfläche 6 des Montageelements
3 ist ein intumeszentes Material 4 angebracht. Somit befindet sich das intumeszente
Material 4 zwischen dem Montageelement 3 und der Zarge 12. Die Funktion des intumeszenten
Materials 4 wird bei der Beschreibung der Figur 3 genauer erklärt.
[0035] Zwischen dem Montageelement 3 und der Gleitschiene 8 ist ein erster Luftspalt 100
vorhanden. Der erste Luftspalt 100 dient als Isolierung der Gleitschiene 8 und damit
auch des elektrochemischen Energiespeichers 10 gegenüber der Zarge 12. Zur Ausbildung
des ersten Luftspalts 100 sind Sollbruchelemente 13 vorhanden, die als Abstandshalter
dienen. Die Sollbruchelemente 13 sind daher auf einer der ersten Oberfläche 6 gegenüberliegenden
zweiten Oberfläche des Montageelements 3 angeordnet. Weiterhin ist vorgesehen, dass
die Befestigungselemente 5 durch eine Bohrung der Sollbruchelemente 13 verlaufen,
wobei Köpfe der Befestigungselemente 5 an den Sollbruchelementen 13 anliegen. Dies
bedeutet, dass das Montageelement 3 von den Befestigungselementen 5 über die Sollbruchelemente
13 mit der Zarge verbunden ist. Ebenso ist die Gleitschiene 8 über die Sollbruchelemente
13 mit dem Montageelement 3 verbunden. Dies ist beispielsweise dadurch realisiert,
dass die Gleitschiene 8 mit den Sollbruchelementen 13 verschraubt ist.
[0036] Die Sollbruchelemente 13 bilden jedoch auch eine Wärmebrücke 400, über die Wärme
von dem Montageelement 3 und damit von der Zarge 12 an die die Gleitschiene 8 und
damit an den elektrochemischen Energiespeicher 10 übertragbar ist. Die übertragbare
Wärme ist jedoch begrenzt, wie in Figur 3 gezeigt ist.
[0037] Figur 3 zeigt den Fall einer großen Hitzeeinwirkung 500 auf die Feststellanordnung
1 aus Figur 2. Hitzeeinwirkung 500 entspricht einer Wärmeenergie, die durch Temperaturen
der Zarge 12 von 100°C bis 380°C erzeugt wird.
[0038] Eine Intumeszenztemperatur des intumeszenten Materials 4 beträgt zumindest 100°C.
Somit überschreitet die Hitzeeinwirkung 500 die Intumeszenztemperatur, wodurch das
intumeszente Material 4 sein Volumen vergrößert. Insbesondere erfolgt ein Aufschäumen
des intumeszenten Materials 4, wobei sich dessen Volumen bevorzugt um den Faktor 12
vergrößert. Eine Vergrößerung des Volumens des intumeszenten Materials 4 ist dadurch
möglich, dass die Sollbruchelemente 13 der Ausdehnung des intumeszenten Materials
4 nachgeben. Dies wird nachfolgend beschrieben.
[0039] Die Wärme, die aus der Hitzeeinwirkung 500 resultiert, wird auch durch die Wärmebrücke
400 an die Gleitschiene 8 geleitet. Somit erwärmen sich auch die Sollbruchelemente
13. Die Sollbruchelemente 13 sind derart ausgebildet, dass diese bei Überschreiten
der Intumeszenztemperatur ihre Festigkeit verlieren und plastisch verformbar werden.
Somit wird durch die Ausdehnung des intumeszenten Materials 4 eine Verformung der
Sollbruchelemente erreicht, da die Köpfe der Befestigungselemente 5 in das Sollbruchelement
eindringen.
[0040] Durch die beschriebenen Maßnahmen hebt das Montageelement 3 von der Zarge 12 ab,
so dass sich ein zweiter Luftspalt 200 zwischen dem Montageelement 3 und der Zarge
12 einstellt. Der zweite Luftspalt 200 bildet somit eine weitere Isolierung. Das Abheben
wird durch ein Anliegen der Köpfe der Befestigungselemente 5 an der zweiten Oberfläche
des Montageelements 3 begrenzt, d.h., die Köpfe der Befestigungselemente 5 haben die
Sollbruchstelle 13 vollständig durchdrungen. Somit wird auch die Wirksamkeit der Wärmebrücke
400 deutlich vermindert. Ein Herabfallen der Feststellanordnung 1 ist dadurch verhindert,
dass die die Befestigungselemente 5 direkt an dem Montageelement 3 anliegen.
[0041] Durch den ersten Luftspalt 100 und den zweiten Luftspalt 200 ist eine große Isolationswirkung
vorhanden. Daher ist der elektrochemische Energiespeicher 10 wirksam vor der Hitzeeinwirkung
500 geschützt und verbleibt stets innerhalb seiner zulässigen Betriebstemperaturen.
Insbesondere verbleibt eine Temperatur des elektrochemischen Energiespeichers 10 unterhalb
von 100°C.
[0042] Figur 4 zeigt weitere vorteilhafte Maßnahmen, die einen Schutz des elektrochemischen
Energiespeichers 10 bewirken. So ist zunächst vorteilhaft, den elektrochemischen Energiespeicher
10 mittig zwischen zwei Befestigungselementen 5 vorzusehen. Daher ist der elektrochemische
Energiespeicher 10 aus der in Figur 4 gezeigten Position insbesondere entlang der
Zentrierrichtung 500 zu verschieben, bis der elektrochemische Energiespeicher 10 mittig
zwischen den Befestigungselementen 5 angeordnet ist.
[0043] Außerdem ist es vorteilhaft, einen dritten Luftspalt 300 zwischen den Befestigungselementen
5 und der Gleitschiene 8 vorzusehen. Ebenso ist vorteilhaft, ein Gewindeelement 17
in dem Sollbruchelement 13 vorzusehen, insbesondere das Gewindeelement 17 in das Sollbruchelement
13 einzuspritzen. Auf diese Weise wird die Wirksamkeit der in Figur 2 gezeigten Wärmebrücke
400 deutlich abgeschwächt, so dass weniger Wärme auf die Gleitschiene 8 und damit
auf den elektrochemischen Energiespeicher 10 übertragbar ist.
[0044] Außerdem sind in Figur 4 schematisch Schlitze 14 gezeigt, die insbesondere in einem
Gehäuse der Feststellanordnung 1 vorgesehen sind. Die Schlitze 14 weisen eine Labyrinth-Anordnung
auf, so dass ein Wärmestrom 15 von der Zarge 12 zu dem elektrochemischen Energiespeicher
10 einen größeren Weg über das Gehäuse zurücklegen muss, als wenn die Schlitze 14
in dem Gehäuse nicht vorhanden wären. Durch alle diese Maßnahmen ist der elektrochemische
Energiespeicher 10 derart vor einer Aufheizung im Brandfall geschützt, dass dieser
stets innerhalb der zulässigen Betriebstemperaturen verbleibt.
[0045] Sollte ein Brand auf derjenigen Seite der Tür 11, 12 ausbrechen, auf der die Feststellanordnung
1 befestigt ist, so ist eine sehr hohe Gefahr einer Überhitzung des elektrischen Energiespeichers
10 gegeben. In diesem Fall entfällt im Gegensatz zu einem Brand auf der gegenüberliegenden
Seite der Tür 11, 12 die Isolationswirkung der Tür 11, 12, da die Feststellanordnung
1 dem Brand direkt ausgesetzt ist. Durch das zuvor beschriebene Abheben des Montageelements
3 ist eine größtmögliche Isolation sichergestellt. Daher wird ein Aufheizen des elektrischen
Energiespeichers 10 verzögert. Durch das Verzögern der Aufheizung wird somit auch
eine Überhitzung des Energiespeichers 10 so lange wie möglich verhindert.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Feststellanordnung
- 2
- Türbetätiger
- 3
- Montageelement
- 4
- intumeszentes Material
- 5
- Befestigungselement
- 6
- erste Oberfläche des Montageelements
- 7
- zweite Oberfläche des Montageelements
- 8
- Gleitschiene
- 9
- Feststellvorrichtung
- 10
- elektrochemischer Energiespeicher
- 11
- Türblatt
- 12
- Zarge
- 13
- Sollbruchelement
- 14
- Schlitze
- 15
- Wärmestrom
- 16
- Betätigungsvorrichtung
- 17
- Gewindeelement
- 100
- erster Luftspalt
- 200
- zweiter Luftspalt
- 300
- dritter Luftspalt
- 400
- Wärmebrücke
- 500
- Hitzeeinwirkung
- 600
- Zentrierrichtung
1. Feststellanordnung (1), insbesondere für eine Tür (11, 12), umfassend
- ein intumeszentes Material (4), das bei Überschreiten einer Intumeszenztemperatur
ein Volumen aufweist, das größer ist als unterhalb der Intumeszenztemperatur.
2. Feststellanordnung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellanordnung (1) ein vor einer Temperatur über einer Grenztemperatur zu
schützendes Element (10), insbesondere einen elektrochemischen Energiespeicher (10),
aufweist, wobei das intumeszente Material (4) hinter dem zu schützenden Element (10)
angeordnet ist.
3. Feststellanordnung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das intumeszente Material (4) zumindest teilweise eine Rückseite der Feststellanordnung
(1) bildet und/oder über ein Material mit einer Wärmeleitfähigkeit bei 25 °C von zumindest
5 W/mK, bevorzugt 40 W/mK, besonders bevorzugt 100 W/mK mit der Rückseite verbunden
ist.
4. Feststellanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das intumeszente Material (4) bei Überschreiten einer Intumeszenztemperatur ein Volumen
aufweist, das zumindest dem 5-fachen, insbesondere dem 8,5-fachen, besonders bevorzugt
dem 12-fachen, Volumen des intumeszenten Materials (4) unterhalb der Intumeszenztemperatur
entspricht.
5. Feststellanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
- ein Montageelement (3), wobei die erste Oberfläche (6) eine Oberfläche des Montageelements
(3) ist, und/oder
- eine Gleitschiene (8), in der ein Gleitelement gleitbar anordenbar ist, und/oder
- eine Feststellvorrichtung (9), wobei das Gleitelement mit der Feststellvorrichtung
(9) wahlweise festellbar oder freigebbar ist, und/oder
- einen elektrochemischen Energiespeicher (10) zur Versorgung der Feststellvorrichtung
(9) mit elektrischer Energie.
6. Feststellanordnung (1) nach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zu schützende Element, insbesondere der elektrochemische Energiespeicher (10),
derart angeordnet ist, dass dieser einen größtmöglichen Abstand zu dem Montageelement
(3) aufweist.
7. Feststellanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Befestigungselemente (5) zur Verbindung mit der Tür vorgesehen sind und das zu schützende
Element, insbesondere der elektrochemische Energiespeicher (10), mittig zwischen zwei
der Befestigungselemente (5) angeordnet ist.
8. Feststellanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (5) mit dem Montageelement (3) über zumindest ein Sollbruchelement
(13) verbunden ist, wobei das Sollbruchelement (13) bei Überschreiten einer Schmelztemperatur,
die maximal der Intumeszenztemperatur entspricht, durch eine Volumenänderung des intumeszenten
Materials (4) plastisch verformbar ist.
9. Feststellanordnung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sollbruchelement (13) auf einer zweiten Oberfläche (7) des Montageelements (3),
die der ersten Oberfläche (6) gegenüberliegt, angeordnet ist.
10. Feststellanordnung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Gehäuse, wobei das Gehäuse eine Vielzahl von Schlitzen (14) aufweist und die
Schlitze (14) insbesondere in Form eines Labyrinths angeordnet sind.
11. Türbetätiger (2) für eine Tür (11, 12), umfassend eine Feststellanordnung (1) nach
einem der vorhergehenden Ansprüche und eine Betätigungsvorrichtung (16) für die Tür
(11, 12), wobei die Betätigungsvorrichtung (16) mit der Feststellanordnung (1), insbesondere
mit dem Gleitelement der Feststellanordnung (1), wirkverbunden ist.
12. Türbetätiger (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Montageelement (3) einem Türblatt (11) der Tür (11, 12) und die Betätigungsvorrichtung
(16) an einer Zarge (12) der Tür (11, 12) anbringbar sind, und/oder das Montageelement
(3) der Zarge (12) der Tür (11, 12) und die Betätigungsvorrichtung (16) an dem Türblatt
(11) der Tür (11, 12) anbringbar sind.