(19)
(11) EP 3 064 685 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.09.2016  Patentblatt  2016/36

(21) Anmeldenummer: 15203026.8

(22) Anmeldetag:  29.12.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E05F 1/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 02.03.2015 DE 102015102918

(71) Anmelder: DORMA Deutschland GmbH
58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • HELLWIG, Alexander
    58256 Ennepetal (DE)
  • THIELE, Michael
    58256 Ennepetal (DE)

(74) Vertreter: Balder IP Law, S.L. 
Paseo de la Castellana 93 5a planta
28046 Madrid
28046 Madrid (ES)

   


(54) TÜRSTEUERUNGSVORRICHTUNG FÜR EINE TÜR SOWIE VERFAHREN ZUM ANSTEUERN EINER TÜR


(57) Die Erfindung betrifft eine Türsteuerungsvorrichtung (1), umfassend eine Haltevorrichtung (9) zum Halten einer Tür in einer vordefinierten Position, eine Positionseinheit (6) zum Aussenden eines Zustandssignals, wenn sich die Tür (2, 3) nicht in der vordefinierten Position befindet, und eine Deaktivierungsvorrichtung (7) zur Deaktivierung der Haltevorrichtung (9) bei Empfang des Zustandssignals, sowie ein Verfahren zum Ansteuern einer Tür (2, 3), aufweisend die Schritte: Überwachen eines Zustands einer Umgebung der Tür (2, 3), wobei die Tür (2, 3) in einer vordefinierten Position festgestellt ist, und Erzeugung eines Betätigungssignals bei Detektion zumindest eines vordefinierten Zustands, Freigeben der Tür (2, 3) bei Detektion des zumindest einen vordefinierten Zustands, und Beenden des Überwachens, wenn sich die Tür (2, 3) nicht in der vordefinierten Position befindet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türsteuerungsvorrichtung für eine Tür sowie ein Verfahren zum Ansteuern einer Tür. Bei der Tür handelt es sich bevorzugt um eine Brandschutztür oder um eine Rauchschutztür oder um eine Fluchttür.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind Brandschutztüren sowie Fluchttüren bekannt. Eine Brandschutztür zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass diese von einer Haltevorrichtung in einer offenen Position gehalten wird. Sobald ein Brand detektiert ist, wird die Brandschutztür freigegeben und von einem Türschließer geschlossen. Eine Fluchttür ist üblicherweise geschlossen und wird in der geschlossenen Position gehalten, solange bis ebenfalls eine Gefahrsituation, wie beispielsweise ein Brand oder die Betätigung einer Nottaste, detektiert wird. In diesem Fall wird die Fluchttür freigegeben.

[0003] Bekannte Brandschutztüren, Rauchschutztüren und Fluchttüren haben den Nachteil, dass diese fortwährend mit elektrischer Energie versorgt werden müssen. Bei Brandschutztüren ist insbesondere vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung zum Detektieren von Rauch oder eines Brandes auch bei geschlossenen Türen aktiviert ist. Ebenso ist für Fluchttüren vorgesehen, dass sowohl Brandsensoren als auch eine die Fluchttür in geschlossener Stellung haltende Verriegelungsvorrichtung auch bei geöffneter Tür aktiviert sind und elektrische Energie verbrauchen. Insgesamt wird eine große Menge elektrischer Energie verbraucht, ohne dass diese nützlich einsetzbar ist.

[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Türsteuerungsvorrichtung für eine Tür sowie ein entsprechendes Verfahren zum Ansteuern einer Tür bereitzustellen, wobei die Türsteuerungsvorrichtung einfach und kostengünstig herstellbar ist und das Verfahren aufwandsarm und wartungsarm durchführbar ist, wobei jeweils ein Energieverbrauch minimiert ist.

[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 10.

[0006] Die Aufgabe wird somit gelöst durch eine Türsteuerungsvorrichtung, die eine Halteeinrichtung, eine Positionseinheit und eine Deaktivierungsvorrichtung umfasst. Die Halteeinrichtung ist ausgebildet, eine Tür in einer vordefinierten Position zu halten. Die Haltevorrichtung ist bevorzugt eine mechanische Haltevorrichtung, mit der die Tür formschlüssig feststellbar ist, oder alternativ eine magnetische Haltevorrichtung. Besonders bevorzugt ist die Haltevorrichtung eine magnetische Haltevorrichtung mit einem bistabilen Elektromagneten. Die Positionseinheit ist eingerichtet, ein Zustandssignal auszusenden, wenn sich die Tür nicht in der vordefinierten Position befindet. Das Aussenden des Zustandssignals erfolgt bevorzugt kontinuierlich, solange sich die Tür nicht in der vordefinierten Position befindet. Schließlich ist die Deaktivierungsvorrichtung ausgebildet, die Haltevorrichtung zu deaktivieren, wenn die Positionseinheit das Zustandssignal aussendet. Durch das Deaktivieren der Haltevorrichtung ist insbesondere vorgesehen, dass eine elektrische Energiezufuhr zu der Haltevorrichtung unterbrochen ist. Alternativ oder zusätzlich ist die Deaktivierungsvorrichtung eingerichtet, die Haltevorrichtung in einen Stand-by Modus zu überführen. Somit wird für den Betrieb der Haltevorrichtung keine elektrische Energie benötigt, wenn sich die Tür nicht in der vordefinierten Position befindet. Sollte die Tür eine Brandschutztür oder eine Rauchschutztür sein, so ist insbesondere vorgesehen, dass die vordefinierte Position eine geöffnete Position ist. Somit wird die Haltevorrichtung insbesondere dann deaktiviert, wenn die Brandschutztür bereits geschlossen ist und somit ihre Brandschutzfunktion erfüllt. Ist die Tür hingegen eine Fluchttür, so ist insbesondere vorgesehen, dass die vordefinierte Position eine geschlossene Position ist. Wiederum gilt, dass die Haltevorrichtung dann deaktiviert ist, wenn die Fluchttür ihre Fluchtwegfunktion erfüllt, d. h. geöffnet ist. Alternativ kann die Tür auch geschlossen sein, wobei die Tür für einen möglichen Fluchtweg dennoch freigegeben ist.

[0007] Weiterhin wird die Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Ansteuern einer Tür. Erfindungsgemäß weist das Verfahren die folgenden Schritte auf: Es wird ein Zustand einer Umgebung der Tür überwacht. Die Tür ist dabei in einer vordefinierten Position gehalten oder festgestellt. Sollte zumindest ein vordefinierter Zustand der Umgebung der Tür detektiert werden, so wird ein Betätigungssignal ausgesandt. Ein derartiger vordefinierter Zustand ist insbesondere ein Brand oder Rauchentwicklung innerhalb der Umgebung der Tür. Sollte der vordefinierte Zustand innerhalb der Umgebung detektiert werden und das Betätigungssignal ausgesandt werden, so wird die Tür freigegeben. Sollte es sich um eine Brandschutztür oder Rauchschutztür handeln, so ist insbesondere vorgesehen, dass die Tür in einer offenen Position gehalten und nach der Freigabe insbesondere von der geöffneten in eine geschlossene Position überführt wird. Sollte es sich hingegen um eine Fluchttür handeln, so ist insbesondere vorgesehen, dass die Tür in einer geschlossenen Position gehalten wird. Schließlich ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Überwachen der Umgebung beendet wird, wenn sich die Tür nicht in der vordefinierten Position befindet. Analog zu den Vorteilen der Türsteuerungsvorrichtung ist auch hier ersichtlich, dass das Überwachen der Umgebung nur dann ausgeführt wird, wenn dies notwendig ist. Dies bedeutet, dass ein Überwachen der Umgebung nicht ausgeführt wird, wenn sich die Tür nicht in der vordefinierten Position befindet, da die Tür die für sie bestimmte Funktion dann bereits ausführt. So ist eine Brandschutztür insbesondere geschlossen und erfüllt so die Brandschutzfunktion, während eine Fluchttür insbesondere geöffnet ist und so die Fluchtwegfunktion erfüllt. Da elektrische Energie nur dann bereitgestellt wird, wenn dies notwendig ist, ist ersichtlich, dass zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehr wenig elektrische Energie benötigt wird, insbesondere wird weniger elektrische Energie benötigt, als im Stand der Technik vorgesehen ist.

[0008] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.

[0009] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Türsteuerungsvorrichtung einen Türbetätiger umfasst. Der Türbetätiger ist ausgebildet, die Tür in eine geschlossene Position oder in eine geöffnete Position zu überführen. Unter Türbetätigern sind insbesondere Türschließer, Türantriebe oder Servotürschließer zu verstehen. Bevorzugt dient der Türbetätiger zum Überführen einer nicht gehaltenen Brandschutztür oder Rauchschutztür in die geschlossene Position.

[0010] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung einen Signalgeber umfasst. Der Signalgeber ist eingerichtet, ein Betätigungssignal auszusenden Der Signalgeber sendet das Betätigungssignal insbesondere dann aus, wenn der Signalgeber eine Gefahrensituation, wie insbesondere einen Brand oder Rauchentwicklung, detektiert hat. Die Haltevorrichtung ist bevorzugt ausgebildet, bei Empfang des Betätigungssignals die Tür freizugeben. Insbesondere wird nach der Freigabe die Tür von dem zuvor genannten Türbetätiger in die geschlossene Position überführt.

[0011] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Deaktivierungsvorrichtung neben der Deaktivierung der Haltevorrichtung auch zur Deaktivierung des Signalgebers ausgebildet ist. Insbesondere bei Brandschutztüren oder Rauchschutztüren wird durch den Signalgeber auch dann Energie verbraucht, wenn die Tür bereits geschlossen ist. Daher ist der Verbrauch von elektrischer Energie durch eine Deaktivierung des Signalgebers weiter verringerbar.

[0012] Die Türsteuerungsvorrichtung umfasst weiterhin bevorzugt eine Aktivierungsvorrichtung, wobei die Aktivierungsvorrichtung zur Aktivierung des Signalgebers und/oder der Haltevorrichtung ausgebildet ist. Das Aktivieren durch die Aktivierungsvorrichtung erfolgt insbesondere dann, wenn sich die Tür in der vordefinierten Position befindet, d. h., das Zustandssignal nicht ausgesendet ist. Alternativ kann das Aktivieren auch dann erfolgen, wenn die Tür aus der geschlossenen Position herausbewegt wird. Ebenso ist bevorzugt eine Aktivierung über eine Zeitsteuerung vorgesehen, so dass die Aktivierung nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit und/oder bei Erreichen eines vorgegebenen Zeitpunkts erfolgt.

[0013] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Deaktivierungsvorrichtung und Aktivierungsvorrichtung in einer Steuerungseinheit zusammengefasst sind. Die Steuerungseinheit kann dabei weitere Aufgaben übernehmen, wie insbesondere das Verarbeiten der einzelnen Signale. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Steuerungseinheit eine Zeitsteuerung umfasst, durch die die Deaktivierungsvorrichtung und/oder die Aktivierungsvorrichtung ansteuerbar ist. So ist insbesondere vorgesehen, dass die Zeitsteuerung die Deaktivierungsvorrichtung zur Deaktivierung der Haltevorrichtung und/oder des Signalgebers ansteuert, wenn die Tür über eine vordefinierte Zeit nicht in der vordefinierten, insbesondere geöffneten, Position gehalten werden soll. Somit ist es insbesondere ermöglicht, einen Wochenendbetrieb oder einen Nachtbetrieb zu gewährleisten, sodass die Tür nicht gehalten ist und insbesondere der Signalgeber deaktiviert ist. Dies ist insbesondere sinnvoll bei Brandschutztüren oder Rauchschutztüren, da Energie gespart wird, gleichzeitig die Türen mangels aktivierter Haltevorrichtung in eine geschlossene Position überführt sind und somit ihre Schutzfunktion ausführen.

[0014] Der Signalgeber umfasst bevorzugt einen Rauchmelder. Insbesondere umfasst der Signalgeber mehrere Rauchmelder. Mit den Rauchmeldern ist bevorzugt eine Rauchentwicklung oder ein Brand in der Umgebung der Tür erfassbar. Die Rauchmelder können kabellos oder kabelgebunden sein. Die kabellosen Rauchmelder können insbesondere eine eigene Energieversorgung aufweisen. Sollten vorhandene kabellose Rauchmelder deaktiviert werden, so bleibt bevorzugt eine permanente Kommunikationsmöglichkeit zur Überwachung der kabellosen Rauchmelder vorhanden. Es ist insbesondere vorgesehen, dass in vordefinierten Intervallen, bevorzugt jede Stunde, die kabellose Verbindung zu dem Rauchmelder überprüft wird. Da dies eine Reduktion der Kommunikation im Vergleich zu einem aktivierten kabellosen Rauchmelder darstellt, ist auch der Energieverbrauch der kabellosen Rauchmelder deaktiviert. Außerdem lassen sich so lange Servicezeiten, Langlebigkeit der Türsteuerungsvorrichtung sowie eine Super Story realisieren.

[0015] Weiterhin umfasst die Türsteuerungseinheit bevorzugt ein Energieversorgungselement. Das Energieversorgungselement kann kabellos oder kabelgebunden sein. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Energieversorgungselement eine Batterie und/oder ein Akkumulator ist. Alternativ ist das Energieversorgungselement ein stromnetzabhängiges System, wobei die elektrische Spannung insbesondere 230 Volt AC, 24 Volt DC oder 12 Volt DC beträgt. Je nach Anwendungsfall sind insbesondere unterschiedliche elektrische Spannungen für das Energieversorgungselement möglich.

[0016] Die Steuereinheit umfasst vorteilhafterweise zusätzlich die Positionseinheit. Somit ist durch die Steuereinheit erkennbar, in welcher Position sich die Tür befindet.

[0017] Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Positionseinheit zumindest einen Schalter und/oder zumindest einen Sensor aufweist, wobei mit dem Schalter und/oder dem Sensor die Position der Tür detektierbar ist. Bei dem Sensor handelt es sich besonders bevorzugt um einen aktiven Näherungssensor, sodass eine berührungslose Detektierung ermöglicht ist. Alternativ umfasst die Positionseinheit einen passiven berührungslosen Näherungssensor, insbesondere Reed-Kontakte.

[0018] Für das erfindungsgemäße Verfahren ist zusätzlich vorgesehen, dass die Überwachung wieder aufgenommen wird, wenn sich die Tür in der vordefinierten Position befindet.

[0019] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Berücksichtigung der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
Figur 1
eine schematische Abbildung einer Tür mit einer Türsteuerungsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Figur 2
eine schematische Abbildung einer Tür mit einer Türsteuerungsvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.


[0020] Figur 1 zeigt eine Türsteuerungsvorrichtung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, die an einer Tür 2, 3 angeordnet ist. Die Tür 2, 3 umfasst ein Türblatt 2 sowie eine Zarge 3. In dem in Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist die Tür 2, 3 eine Fluchttür. Eine Fluchttür ist üblicherweise geschlossen und muss bei Detektion einer Gefahrenquelle, beispielsweise eines Brandes, freigegeben werden. Somit ist die vordefinierte Position der Tür 2, 3 die geschlossene Position.

[0021] Die Türsteuerungsvorrichtung 1 umfasst eine Haltevorrichtung 9, einen Signalgeber 5, eine Positionseinheit 6 und eine Steuereinheit 12. Dabei ist die Haltevorrichtung 9 an der Zarge 3 angeordnet.

[0022] Durch die Haltevorrichtung 9 ist die Tür 2, 3 in der geschlossenen Position feststellbar. Durch eine Freigabe der Tür 2, 3 kann diese geöffnet werden. Alternativ ist möglich, dass die Tür 2, 3 bei Freigabe automatisch geöffnet wird.

[0023] Das Freigeben der Tür 2, 3 erfolgt durch die Steuereinheit 12. Dazu ist die Steuereinheit 12 mit dem Signalgeber 5 verbunden. Der Signalgeber 5 kann einen einzigen oder eine Vielzahl von Rauchmeldern umfassen, die entweder kabellos oder kabelgebunden mit der Steuereinheit 12 kommunizieren. Sollten die Rauchmelder kabellos ausgebildet sein, so können diese beidseitig der Tür 2, 3 angebracht werden. In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der Signalgeber 5 einen einzigen kabelgebunden Rauchmelder. Sobald der Signalgeber 5 eine Gefahrenquelle detektiert, d. h., sobald zumindest einer der Rauchmelder des Signalgebers 5 einen Brand oder eine Rauchentwicklung detektiert, so sendet der Signalgeber 5 ein Betätigungssignal aus. Durch das Betätigungssignal wird die Haltevorrichtung 9 ausgelöst, sodass die Haltevorrichtung 9 die Tür 2, 3 freigibt.

[0024] Die Steuereinheit 12 umfasst außerdem eine Deaktivierungsvorrichtung 7 und eine Aktivierungsvorrichtung 11. Sendet der Signalgeber 5 das Betätigungssignal aus, so wird die Tür 2, 3 freigegeben. Befindet sich die Tür 2, 3 in der geöffneten Position, so stellt die Positionseinheit 6 dies fest und sendet ein Zustandssignal an die Steuereinheit 12 aus. Durch den Empfang des Zustandssignals deaktiviert die Deaktivierungsvorrichtung 7 der Steuereinheit 12 den Signalgeber 5 und die Haltevorrichtung 9. Dies bedeutet, dass sämtliche Rauchmelder des Signalgebers 5 deaktiviert werden, also auch eventuell vorhandene kabellose Rauchmelder, die insbesondere eine eigene Energieversorgung aufweisen. Somit ist ein Energieverbrauch minimiert, während ein Fluchtweg durch die Tür 2, 3 freigegeben ist.

[0025] Sollten vorhandene kabellose Rauchmelder deaktiviert werden, so bleibt eine permanente Kommunikationsmöglichkeit zur Überwachung der kabellosen Rauchmelder vorhanden. Es ist insbesondere vorgesehen, dass in vordefinierten Intervallen, insbesondere jede Stunde, die kabellose Verbindung zu dem Rauchmelder überprüft wird. Da dies eine Reduktion der Kommunikation im Vergleich zu einem aktivierten kabellosen Rauchmelder darstellt, ist auch der Energieverbrauch der kabellosen Rauchmelder deaktiviert.

[0026] Die Positionseinheit 6 umfasst insbesondere Reed-Kontakte. Diese sind vorteilhaft, da diese keine elektrische Energie zum Detektieren, ob sich die Tür 2, 3 in der geöffneten Position befindet, benötigen. Sollte die Positionseinheit 6 feststellen, dass die Tür 2, 3 nicht mehr in der geöffneten Position angeordnet ist, so wird das Aussenden des Zustandssignals beendet. In diesem Fall aktiviert die Aktivierungsvorrichtung 11 der Steuereinheit 12 sowohl den Signalgeber 5 als auch die Haltevorrichtung 9. Sollte der Signalgeber 5 kabellose Rauchmelder umfassen, so sind diese über die zuvor beschriebene verbleibende Kommunikationsmöglichkeit aktivierbar.

[0027] Durch die zuvor genannten Komponenten ist somit sichergestellt, dass eine Energieversorgung der Türsteuerungsvorrichtung 1 minimal ist. Daher ist vorgesehen, dass ein Energieversorgungselement 10 ein Batteriepaket oder ein Akkumulator ist. Durch den geringen Verbrauch an elektrischer Energie ist eine Energieversorgung durch das Energieversorgungselement 10 über einen ausreichend langen Zeitraum sichergestellt. Alternativ kann das Energieversorgungselement 10 auch ein Anschlusselement sein, das mit einer externen elektrischen Energiequelle, insbesondere einer 230V-Quelle, verbunden ist.

[0028] Figur 2 zeigen eine Tür 2, 3 mit einer Türsteuerungsvorrichtung 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei zeigen gleiche Bezugszeichen gleiche oder gleichartige Komponenten wie im ersten Ausführungsbeispiel an.

[0029] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel zeigt das zweite Ausführungsbeispiel eine Tür 2, 3, die als Brandschutztür ausgebildet ist. Eine Brandschutztür befindet sich üblicherweise in einer geöffneten Position und wird bei Detektion einer Gefahrenquelle, insbesondere eines Brandes oder bei Rauchentwicklung, in die geschlossene Position überführt. Somit ist die vordefinierte Position die geöffnete Position der Tür 2,3.

[0030] Außerdem weißt die Tür 2, 3 einen Türbetätiger 8 auf, der an dem Türflügel 2 angeordnet ist. Der Türbetätiger 8 ist über ein Gestänge 4 mit einer Gleitschiene 13 verbunden, wobei die Gleitschiene 13 an der Zarge 3 angeordnet ist. Mit dem Türbetätiger 8 ist die Tür 2, 3, in eine geschlossene Position überführbar, sodass die Tür geschlossen wird, wenn diese von der Haltevorrichtung 9 freigegeben ist.

[0031] Die Haltevorrichtung 9 ist am Ende der Gleitschiene 13 angeordnet. Somit stellt die Haltevorrichtung 9 die Tür 2, 3 dann fest, wenn diese vollständig geöffnet und somit ein mit dem Gestänge 4 verbundenes und in der Gleitschiene 13 geführtes Gleitelement (nicht gezeigt) an dem Ende der Gleitschiene 13 und damit an der Haltevorrichtung 9 anliegt.

[0032] Die Haltevorrichtung 9 ist insbesondere eine magnetische Haltevorrichtung. Dabei kann die Haltevorrichtung 9 einen stabilen Elektromagneten oder einen bistabilen Elektromagneten umfassen. Der stabile Elektromagnet arbeitet nach dem Ruhestromprinzip, sodass zum Halten der Tür 2, 3 in der geöffneten Position ein ständiger Stromfluss benötigt wird, wodurch ein ständiger Energieverbrauch stattfindet. Zum Freigeben der Tür 2, 3 wird der Stromfluss unterbrochen.

[0033] Ist der Elektromagnet ein bistabiler Elektromagnet, so wird zum Halten der Tür 2, 3 keine elektrische Energie benötigt, jedoch muss zum Freigeben der Tür 2, 3 elektrische Energie aufgewandt werden, um den bistabilen Elektromagneten umzuschalten.

[0034] Die Funktionsweise der Türsteuerungsvorrichtung 1 ist dabei dieselbe wie im ersten Ausführungsbeispiel. Sobald durch den Signalgeber 5 ein Brand oder eine Rauchentwicklung detektiert wird, schließt der in offener Position vorgespannte Türbetätiger 8 die Tür 2, 3. Sobald sich die Tür 2, 3 in der geschlossenen Position befindet, wird dies von der Positionseinheit 6 erkannt. Wiederum umfasst die Positionseinheit 6 bevorzugt Reed-Kontakte. Stellt die Positionseinheit 6 fest, dass sich die Tür 2, 3 in der geschlossenen Position befindet, so wird das Zustandssignal ausgesandt. In diesem Fall deaktiviert die Deaktivierungsvorrichtung 7 der Steuereinheit 12 den Signalgeber 5 sowie die Haltevorrichtung 9.
Sollte die Haltevorrichtung 9 einen bistabilen Elektromagneten umfassen, so erfolgt eine Deaktivierung insbesondere erst mit einer Verzögerung um einen vorbestimmten Zeitraum, insbesondere um zwei Stunden. Ebenso ist vorgesehen, dass eine Deaktivierung durch eine Zeitsteuerung erfolgen kann, sodass die Haltevorrichtung 9 und der Signalgeber 5 auch ohne Zustandssignal der Positionseinheit 6 deaktiviert werden, wenn ein vordefinierter Zeitpunkt erreicht ist. Dies ermöglicht insbesondere einen Nachtbetrieb oder Wochenendbetrieb. In beiden Betriebsarten sind sowohl die Haltevorrichtung 9 als auch der Signalgeber 5 deaktiviert und benötigen so keine elektrische Energie. Gleichzeitig ist die Tür 2, 3 durch eine Deaktivierung der Haltevorrichtung 9 von dem Türbetätiger 8 in eine geschlossene Position überführt.

[0035] Ersichtlich aus dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel ist somit, dass die Türsteuerungsvorrichtung 1 sehr wenig Energie benötigt. Damit ist eine Energieversorgung durch das Energieversorgungselement 10 möglich, wobei das Energieversorgungselement 10 insbesondere als Batterie und/oder Akkumulator ausgebildet ist. Alternativ ist das Energieversorgungselement 10 eine 230 Volt Energiequelle.

Bezugszeichenliste



[0036] 
1
Türsteuerungsvorrichtung
2
Türflügel der Tür
3
Zarge der Tür
4
Gestänge
5
Signalgeber
6
Positionseinheit
7
Deaktivierungsvorrichtung
8
Türbetätiger
9
Haltevorrichtung
10
Energieversorgungselement
11
Aktivierungsvorrichtung
12
Steuereinheit
13
Gleitschiene



Ansprüche

1. Türsteuerungsvorrichtung (1), umfassend

- eine Haltevorrichtung (9) zum Halten einer Tür in einer vordefinierten Position,

- eine Positionseinheit (6) zum Aussenden eines Zustandssignals, wenn sich die Tür (2, 3) nicht in der vordefinierten Position befindet, und

- eine Deaktivierungsvorrichtung (7) zur Deaktivierung der Haltevorrichtung (9) bei Empfang des Zustandssignals.


 
2. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Türbetätiger (8), wobei der Türbetätiger (8) ausgebildet ist, die Tür (2, 3) in eine geschlossene Position oder in eine geöffnete Position zu überführen.
 
3. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Signalgeber (5) zum Erzeugen eines Betätigungssignals, wobei die Haltevorrichtung (9) eingerichtet ist, die Tür (2, 3) bei Empfang des Betätigungssignals freizugeben.
 
4. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deaktivierungsvorrichtung (7) zusätzlich zur Deaktivierung der Haltevorrichtung (9) ausgebildet ist.
 
5. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine Aktivierungsvorrichtung (11), wobei die Aktivierungsvorrichtung (11) zur Aktivierung des Signalgebers (5) und/oder der Haltevorrichtung (9) ausgebildet ist, und wobei die Deaktivierungsvorrichtung (7) und die Aktivierungsvorrichtung (11) bevorzugt in einer Steuereinheit (12) zusammengefasst sind.
 
6. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (5) zumindest einen Rauchmelder und/oder zumindest einen Brandmelder umfasst.
 
7. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Energieversorgungselement (10), wobei das Energieversorgungselement (10) insbesondere eine Batterie und/oder ein Akkumulator ist.
 
8. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) die Positionseinheit (6) umfasst.
 
9. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionseinheit (6) zumindest einen Schalter und/oder zumindest einen Sensor zum detektieren der ersten Position der Tür (2, 3) umfasst.
 
10. Verfahren zum Ansteuern einer Tür (2, 3), aufweisend die Schritte:

- Überwachen eines Zustands einer Umgebung der Tür (2, 3), wobei die Tür (2, 3) in einer vordefinierten Position festgestellt ist, und Erzeugung eines Betätigungssignals bei Detektion zumindest eines vordefinierten Zustands,

- Freigeben der Tür (2, 3) bei Detektion des zumindest einen vordefinierten Zustands, und

- Beenden des Überwachens, wenn sich die Tür (2, 3) nicht in der vordefinierten Position befindet.


 
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachen wieder aufgenommen wird, wenn die Tür (2, 3) in der vordefinierten Position festgestellt wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht