[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türsteuerungsvorrichtung für eine Tür sowie
ein Verfahren zum Ansteuern einer Tür. Bei der Tür handelt es sich bevorzugt um eine
Brandschutztür oder um eine Rauchschutztür oder um eine Fluchttür.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Brandschutztüren sowie Fluchttüren bekannt. Eine Brandschutztür
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass diese von einer Haltevorrichtung in einer
offenen Position gehalten wird. Sobald ein Brand detektiert ist, wird die Brandschutztür
freigegeben und von einem Türschließer geschlossen. Eine Fluchttür ist üblicherweise
geschlossen und wird in der geschlossenen Position gehalten, solange bis ebenfalls
eine Gefahrsituation, wie beispielsweise ein Brand oder die Betätigung einer Nottaste,
detektiert wird. In diesem Fall wird die Fluchttür freigegeben.
[0003] Bekannte Brandschutztüren, Rauchschutztüren und Fluchttüren haben den Nachteil, dass
diese fortwährend mit elektrischer Energie versorgt werden müssen. Bei Brandschutztüren
ist insbesondere vorgesehen, dass die Überwachungsvorrichtung zum Detektieren von
Rauch oder eines Brandes auch bei geschlossenen Türen aktiviert ist. Ebenso ist für
Fluchttüren vorgesehen, dass sowohl Brandsensoren als auch eine die Fluchttür in geschlossener
Stellung haltende Verriegelungsvorrichtung auch bei geöffneter Tür aktiviert sind
und elektrische Energie verbrauchen. Insgesamt wird eine große Menge elektrischer
Energie verbraucht, ohne dass diese nützlich einsetzbar ist.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Türsteuerungsvorrichtung für eine Tür sowie
ein entsprechendes Verfahren zum Ansteuern einer Tür bereitzustellen, wobei die Türsteuerungsvorrichtung
einfach und kostengünstig herstellbar ist und das Verfahren aufwandsarm und wartungsarm
durchführbar ist, wobei jeweils ein Energieverbrauch minimiert ist.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und
10.
[0006] Die Aufgabe wird somit gelöst durch eine Türsteuerungsvorrichtung, die eine Halteeinrichtung,
eine Positionseinheit und eine Deaktivierungsvorrichtung umfasst. Die Halteeinrichtung
ist ausgebildet, eine Tür in einer vordefinierten Position zu halten. Die Haltevorrichtung
ist bevorzugt eine mechanische Haltevorrichtung, mit der die Tür formschlüssig feststellbar
ist, oder alternativ eine magnetische Haltevorrichtung. Besonders bevorzugt ist die
Haltevorrichtung eine magnetische Haltevorrichtung mit einem bistabilen Elektromagneten.
Die Positionseinheit ist eingerichtet, ein Zustandssignal auszusenden, wenn sich die
Tür nicht in der vordefinierten Position befindet. Das Aussenden des Zustandssignals
erfolgt bevorzugt kontinuierlich, solange sich die Tür nicht in der vordefinierten
Position befindet. Schließlich ist die Deaktivierungsvorrichtung ausgebildet, die
Haltevorrichtung zu deaktivieren, wenn die Positionseinheit das Zustandssignal aussendet.
Durch das Deaktivieren der Haltevorrichtung ist insbesondere vorgesehen, dass eine
elektrische Energiezufuhr zu der Haltevorrichtung unterbrochen ist. Alternativ oder
zusätzlich ist die Deaktivierungsvorrichtung eingerichtet, die Haltevorrichtung in
einen Stand-by Modus zu überführen. Somit wird für den Betrieb der Haltevorrichtung
keine elektrische Energie benötigt, wenn sich die Tür nicht in der vordefinierten
Position befindet. Sollte die Tür eine Brandschutztür oder eine Rauchschutztür sein,
so ist insbesondere vorgesehen, dass die vordefinierte Position eine geöffnete Position
ist. Somit wird die Haltevorrichtung insbesondere dann deaktiviert, wenn die Brandschutztür
bereits geschlossen ist und somit ihre Brandschutzfunktion erfüllt. Ist die Tür hingegen
eine Fluchttür, so ist insbesondere vorgesehen, dass die vordefinierte Position eine
geschlossene Position ist. Wiederum gilt, dass die Haltevorrichtung dann deaktiviert
ist, wenn die Fluchttür ihre Fluchtwegfunktion erfüllt, d. h. geöffnet ist. Alternativ
kann die Tür auch geschlossen sein, wobei die Tür für einen möglichen Fluchtweg dennoch
freigegeben ist.
[0007] Weiterhin wird die Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Ansteuern einer Tür.
Erfindungsgemäß weist das Verfahren die folgenden Schritte auf: Es wird ein Zustand
einer Umgebung der Tür überwacht. Die Tür ist dabei in einer vordefinierten Position
gehalten oder festgestellt. Sollte zumindest ein vordefinierter Zustand der Umgebung
der Tür detektiert werden, so wird ein Betätigungssignal ausgesandt. Ein derartiger
vordefinierter Zustand ist insbesondere ein Brand oder Rauchentwicklung innerhalb
der Umgebung der Tür. Sollte der vordefinierte Zustand innerhalb der Umgebung detektiert
werden und das Betätigungssignal ausgesandt werden, so wird die Tür freigegeben. Sollte
es sich um eine Brandschutztür oder Rauchschutztür handeln, so ist insbesondere vorgesehen,
dass die Tür in einer offenen Position gehalten und nach der Freigabe insbesondere
von der geöffneten in eine geschlossene Position überführt wird. Sollte es sich hingegen
um eine Fluchttür handeln, so ist insbesondere vorgesehen, dass die Tür in einer geschlossenen
Position gehalten wird. Schließlich ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Überwachen
der Umgebung beendet wird, wenn sich die Tür nicht in der vordefinierten Position
befindet. Analog zu den Vorteilen der Türsteuerungsvorrichtung ist auch hier ersichtlich,
dass das Überwachen der Umgebung nur dann ausgeführt wird, wenn dies notwendig ist.
Dies bedeutet, dass ein Überwachen der Umgebung nicht ausgeführt wird, wenn sich die
Tür nicht in der vordefinierten Position befindet, da die Tür die für sie bestimmte
Funktion dann bereits ausführt. So ist eine Brandschutztür insbesondere geschlossen
und erfüllt so die Brandschutzfunktion, während eine Fluchttür insbesondere geöffnet
ist und so die Fluchtwegfunktion erfüllt. Da elektrische Energie nur dann bereitgestellt
wird, wenn dies notwendig ist, ist ersichtlich, dass zum Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sehr wenig elektrische Energie benötigt wird, insbesondere wird weniger
elektrische Energie benötigt, als im Stand der Technik vorgesehen ist.
[0008] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0009] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Türsteuerungsvorrichtung einen Türbetätiger umfasst.
Der Türbetätiger ist ausgebildet, die Tür in eine geschlossene Position oder in eine
geöffnete Position zu überführen. Unter Türbetätigern sind insbesondere Türschließer,
Türantriebe oder Servotürschließer zu verstehen. Bevorzugt dient der Türbetätiger
zum Überführen einer nicht gehaltenen Brandschutztür oder Rauchschutztür in die geschlossene
Position.
[0010] Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung einen Signalgeber
umfasst. Der Signalgeber ist eingerichtet, ein Betätigungssignal auszusenden Der Signalgeber
sendet das Betätigungssignal insbesondere dann aus, wenn der Signalgeber eine Gefahrensituation,
wie insbesondere einen Brand oder Rauchentwicklung, detektiert hat. Die Haltevorrichtung
ist bevorzugt ausgebildet, bei Empfang des Betätigungssignals die Tür freizugeben.
Insbesondere wird nach der Freigabe die Tür von dem zuvor genannten Türbetätiger in
die geschlossene Position überführt.
[0011] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Deaktivierungsvorrichtung neben der
Deaktivierung der Haltevorrichtung auch zur Deaktivierung des Signalgebers ausgebildet
ist. Insbesondere bei Brandschutztüren oder Rauchschutztüren wird durch den Signalgeber
auch dann Energie verbraucht, wenn die Tür bereits geschlossen ist. Daher ist der
Verbrauch von elektrischer Energie durch eine Deaktivierung des Signalgebers weiter
verringerbar.
[0012] Die Türsteuerungsvorrichtung umfasst weiterhin bevorzugt eine Aktivierungsvorrichtung,
wobei die Aktivierungsvorrichtung zur Aktivierung des Signalgebers und/oder der Haltevorrichtung
ausgebildet ist. Das Aktivieren durch die Aktivierungsvorrichtung erfolgt insbesondere
dann, wenn sich die Tür in der vordefinierten Position befindet, d. h., das Zustandssignal
nicht ausgesendet ist. Alternativ kann das Aktivieren auch dann erfolgen, wenn die
Tür aus der geschlossenen Position herausbewegt wird. Ebenso ist bevorzugt eine Aktivierung
über eine Zeitsteuerung vorgesehen, so dass die Aktivierung nach Ablauf einer vorgegebenen
Zeit und/oder bei Erreichen eines vorgegebenen Zeitpunkts erfolgt.
[0013] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Deaktivierungsvorrichtung und Aktivierungsvorrichtung
in einer Steuerungseinheit zusammengefasst sind. Die Steuerungseinheit kann dabei
weitere Aufgaben übernehmen, wie insbesondere das Verarbeiten der einzelnen Signale.
Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Steuerungseinheit eine Zeitsteuerung umfasst,
durch die die Deaktivierungsvorrichtung und/oder die Aktivierungsvorrichtung ansteuerbar
ist. So ist insbesondere vorgesehen, dass die Zeitsteuerung die Deaktivierungsvorrichtung
zur Deaktivierung der Haltevorrichtung und/oder des Signalgebers ansteuert, wenn die
Tür über eine vordefinierte Zeit nicht in der vordefinierten, insbesondere geöffneten,
Position gehalten werden soll. Somit ist es insbesondere ermöglicht, einen Wochenendbetrieb
oder einen Nachtbetrieb zu gewährleisten, sodass die Tür nicht gehalten ist und insbesondere
der Signalgeber deaktiviert ist. Dies ist insbesondere sinnvoll bei Brandschutztüren
oder Rauchschutztüren, da Energie gespart wird, gleichzeitig die Türen mangels aktivierter
Haltevorrichtung in eine geschlossene Position überführt sind und somit ihre Schutzfunktion
ausführen.
[0014] Der Signalgeber umfasst bevorzugt einen Rauchmelder. Insbesondere umfasst der Signalgeber
mehrere Rauchmelder. Mit den Rauchmeldern ist bevorzugt eine Rauchentwicklung oder
ein Brand in der Umgebung der Tür erfassbar. Die Rauchmelder können kabellos oder
kabelgebunden sein. Die kabellosen Rauchmelder können insbesondere eine eigene Energieversorgung
aufweisen. Sollten vorhandene kabellose Rauchmelder deaktiviert werden, so bleibt
bevorzugt eine permanente Kommunikationsmöglichkeit zur Überwachung der kabellosen
Rauchmelder vorhanden. Es ist insbesondere vorgesehen, dass in vordefinierten Intervallen,
bevorzugt jede Stunde, die kabellose Verbindung zu dem Rauchmelder überprüft wird.
Da dies eine Reduktion der Kommunikation im Vergleich zu einem aktivierten kabellosen
Rauchmelder darstellt, ist auch der Energieverbrauch der kabellosen Rauchmelder deaktiviert.
Außerdem lassen sich so lange Servicezeiten, Langlebigkeit der Türsteuerungsvorrichtung
sowie eine Super Story realisieren.
[0015] Weiterhin umfasst die Türsteuerungseinheit bevorzugt ein Energieversorgungselement.
Das Energieversorgungselement kann kabellos oder kabelgebunden sein. Bevorzugt ist
vorgesehen, dass das Energieversorgungselement eine Batterie und/oder ein Akkumulator
ist. Alternativ ist das Energieversorgungselement ein stromnetzabhängiges System,
wobei die elektrische Spannung insbesondere 230 Volt AC, 24 Volt DC oder 12 Volt DC
beträgt. Je nach Anwendungsfall sind insbesondere unterschiedliche elektrische Spannungen
für das Energieversorgungselement möglich.
[0016] Die Steuereinheit umfasst vorteilhafterweise zusätzlich die Positionseinheit. Somit
ist durch die Steuereinheit erkennbar, in welcher Position sich die Tür befindet.
[0017] Alternativ oder zusätzlich ist bevorzugt vorgesehen, dass die Positionseinheit zumindest
einen Schalter und/oder zumindest einen Sensor aufweist, wobei mit dem Schalter und/oder
dem Sensor die Position der Tür detektierbar ist. Bei dem Sensor handelt es sich besonders
bevorzugt um einen aktiven Näherungssensor, sodass eine berührungslose Detektierung
ermöglicht ist. Alternativ umfasst die Positionseinheit einen passiven berührungslosen
Näherungssensor, insbesondere Reed-Kontakte.
[0018] Für das erfindungsgemäße Verfahren ist zusätzlich vorgesehen, dass die Überwachung
wieder aufgenommen wird, wenn sich die Tür in der vordefinierten Position befindet.
[0019] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Berücksichtigung der
beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Abbildung einer Tür mit einer Türsteuerungsvorrichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Figur 2
- eine schematische Abbildung einer Tür mit einer Türsteuerungsvorrichtung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0020] Figur 1 zeigt eine Türsteuerungsvorrichtung 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, die an einer Tür 2, 3 angeordnet ist. Die Tür 2, 3 umfasst ein Türblatt
2 sowie eine Zarge 3. In dem in Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist die
Tür 2, 3 eine Fluchttür. Eine Fluchttür ist üblicherweise geschlossen und muss bei
Detektion einer Gefahrenquelle, beispielsweise eines Brandes, freigegeben werden.
Somit ist die vordefinierte Position der Tür 2, 3 die geschlossene Position.
[0021] Die Türsteuerungsvorrichtung 1 umfasst eine Haltevorrichtung 9, einen Signalgeber
5, eine Positionseinheit 6 und eine Steuereinheit 12. Dabei ist die Haltevorrichtung
9 an der Zarge 3 angeordnet.
[0022] Durch die Haltevorrichtung 9 ist die Tür 2, 3 in der geschlossenen Position feststellbar.
Durch eine Freigabe der Tür 2, 3 kann diese geöffnet werden. Alternativ ist möglich,
dass die Tür 2, 3 bei Freigabe automatisch geöffnet wird.
[0023] Das Freigeben der Tür 2, 3 erfolgt durch die Steuereinheit 12. Dazu ist die Steuereinheit
12 mit dem Signalgeber 5 verbunden. Der Signalgeber 5 kann einen einzigen oder eine
Vielzahl von Rauchmeldern umfassen, die entweder kabellos oder kabelgebunden mit der
Steuereinheit 12 kommunizieren. Sollten die Rauchmelder kabellos ausgebildet sein,
so können diese beidseitig der Tür 2, 3 angebracht werden. In dem in Figur 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel umfasst der Signalgeber 5 einen einzigen kabelgebunden Rauchmelder.
Sobald der Signalgeber 5 eine Gefahrenquelle detektiert, d. h., sobald zumindest einer
der Rauchmelder des Signalgebers 5 einen Brand oder eine Rauchentwicklung detektiert,
so sendet der Signalgeber 5 ein Betätigungssignal aus. Durch das Betätigungssignal
wird die Haltevorrichtung 9 ausgelöst, sodass die Haltevorrichtung 9 die Tür 2, 3
freigibt.
[0024] Die Steuereinheit 12 umfasst außerdem eine Deaktivierungsvorrichtung 7 und eine Aktivierungsvorrichtung
11. Sendet der Signalgeber 5 das Betätigungssignal aus, so wird die Tür 2, 3 freigegeben.
Befindet sich die Tür 2, 3 in der geöffneten Position, so stellt die Positionseinheit
6 dies fest und sendet ein Zustandssignal an die Steuereinheit 12 aus. Durch den Empfang
des Zustandssignals deaktiviert die Deaktivierungsvorrichtung 7 der Steuereinheit
12 den Signalgeber 5 und die Haltevorrichtung 9. Dies bedeutet, dass sämtliche Rauchmelder
des Signalgebers 5 deaktiviert werden, also auch eventuell vorhandene kabellose Rauchmelder,
die insbesondere eine eigene Energieversorgung aufweisen. Somit ist ein Energieverbrauch
minimiert, während ein Fluchtweg durch die Tür 2, 3 freigegeben ist.
[0025] Sollten vorhandene kabellose Rauchmelder deaktiviert werden, so bleibt eine permanente
Kommunikationsmöglichkeit zur Überwachung der kabellosen Rauchmelder vorhanden. Es
ist insbesondere vorgesehen, dass in vordefinierten Intervallen, insbesondere jede
Stunde, die kabellose Verbindung zu dem Rauchmelder überprüft wird. Da dies eine Reduktion
der Kommunikation im Vergleich zu einem aktivierten kabellosen Rauchmelder darstellt,
ist auch der Energieverbrauch der kabellosen Rauchmelder deaktiviert.
[0026] Die Positionseinheit 6 umfasst insbesondere Reed-Kontakte. Diese sind vorteilhaft,
da diese keine elektrische Energie zum Detektieren, ob sich die Tür 2, 3 in der geöffneten
Position befindet, benötigen. Sollte die Positionseinheit 6 feststellen, dass die
Tür 2, 3 nicht mehr in der geöffneten Position angeordnet ist, so wird das Aussenden
des Zustandssignals beendet. In diesem Fall aktiviert die Aktivierungsvorrichtung
11 der Steuereinheit 12 sowohl den Signalgeber 5 als auch die Haltevorrichtung 9.
Sollte der Signalgeber 5 kabellose Rauchmelder umfassen, so sind diese über die zuvor
beschriebene verbleibende Kommunikationsmöglichkeit aktivierbar.
[0027] Durch die zuvor genannten Komponenten ist somit sichergestellt, dass eine Energieversorgung
der Türsteuerungsvorrichtung 1 minimal ist. Daher ist vorgesehen, dass ein Energieversorgungselement
10 ein Batteriepaket oder ein Akkumulator ist. Durch den geringen Verbrauch an elektrischer
Energie ist eine Energieversorgung durch das Energieversorgungselement 10 über einen
ausreichend langen Zeitraum sichergestellt. Alternativ kann das Energieversorgungselement
10 auch ein Anschlusselement sein, das mit einer externen elektrischen Energiequelle,
insbesondere einer 230V-Quelle, verbunden ist.
[0028] Figur 2 zeigen eine Tür 2, 3 mit einer Türsteuerungsvorrichtung 1 gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei zeigen gleiche Bezugszeichen gleiche oder
gleichartige Komponenten wie im ersten Ausführungsbeispiel an.
[0029] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel zeigt das zweite Ausführungsbeispiel
eine Tür 2, 3, die als Brandschutztür ausgebildet ist. Eine Brandschutztür befindet
sich üblicherweise in einer geöffneten Position und wird bei Detektion einer Gefahrenquelle,
insbesondere eines Brandes oder bei Rauchentwicklung, in die geschlossene Position
überführt. Somit ist die vordefinierte Position die geöffnete Position der Tür 2,3.
[0030] Außerdem weißt die Tür 2, 3 einen Türbetätiger 8 auf, der an dem Türflügel 2 angeordnet
ist. Der Türbetätiger 8 ist über ein Gestänge 4 mit einer Gleitschiene 13 verbunden,
wobei die Gleitschiene 13 an der Zarge 3 angeordnet ist. Mit dem Türbetätiger 8 ist
die Tür 2, 3, in eine geschlossene Position überführbar, sodass die Tür geschlossen
wird, wenn diese von der Haltevorrichtung 9 freigegeben ist.
[0031] Die Haltevorrichtung 9 ist am Ende der Gleitschiene 13 angeordnet. Somit stellt die
Haltevorrichtung 9 die Tür 2, 3 dann fest, wenn diese vollständig geöffnet und somit
ein mit dem Gestänge 4 verbundenes und in der Gleitschiene 13 geführtes Gleitelement
(nicht gezeigt) an dem Ende der Gleitschiene 13 und damit an der Haltevorrichtung
9 anliegt.
[0032] Die Haltevorrichtung 9 ist insbesondere eine magnetische Haltevorrichtung. Dabei
kann die Haltevorrichtung 9 einen stabilen Elektromagneten oder einen bistabilen Elektromagneten
umfassen. Der stabile Elektromagnet arbeitet nach dem Ruhestromprinzip, sodass zum
Halten der Tür 2, 3 in der geöffneten Position ein ständiger Stromfluss benötigt wird,
wodurch ein ständiger Energieverbrauch stattfindet. Zum Freigeben der Tür 2, 3 wird
der Stromfluss unterbrochen.
[0033] Ist der Elektromagnet ein bistabiler Elektromagnet, so wird zum Halten der Tür 2,
3 keine elektrische Energie benötigt, jedoch muss zum Freigeben der Tür 2, 3 elektrische
Energie aufgewandt werden, um den bistabilen Elektromagneten umzuschalten.
[0034] Die Funktionsweise der Türsteuerungsvorrichtung 1 ist dabei dieselbe wie im ersten
Ausführungsbeispiel. Sobald durch den Signalgeber 5 ein Brand oder eine Rauchentwicklung
detektiert wird, schließt der in offener Position vorgespannte Türbetätiger 8 die
Tür 2, 3. Sobald sich die Tür 2, 3 in der geschlossenen Position befindet, wird dies
von der Positionseinheit 6 erkannt. Wiederum umfasst die Positionseinheit 6 bevorzugt
Reed-Kontakte. Stellt die Positionseinheit 6 fest, dass sich die Tür 2, 3 in der geschlossenen
Position befindet, so wird das Zustandssignal ausgesandt. In diesem Fall deaktiviert
die Deaktivierungsvorrichtung 7 der Steuereinheit 12 den Signalgeber 5 sowie die Haltevorrichtung
9.
Sollte die Haltevorrichtung 9 einen bistabilen Elektromagneten umfassen, so erfolgt
eine Deaktivierung insbesondere erst mit einer Verzögerung um einen vorbestimmten
Zeitraum, insbesondere um zwei Stunden. Ebenso ist vorgesehen, dass eine Deaktivierung
durch eine Zeitsteuerung erfolgen kann, sodass die Haltevorrichtung 9 und der Signalgeber
5 auch ohne Zustandssignal der Positionseinheit 6 deaktiviert werden, wenn ein vordefinierter
Zeitpunkt erreicht ist. Dies ermöglicht insbesondere einen Nachtbetrieb oder Wochenendbetrieb.
In beiden Betriebsarten sind sowohl die Haltevorrichtung 9 als auch der Signalgeber
5 deaktiviert und benötigen so keine elektrische Energie. Gleichzeitig ist die Tür
2, 3 durch eine Deaktivierung der Haltevorrichtung 9 von dem Türbetätiger 8 in eine
geschlossene Position überführt.
[0035] Ersichtlich aus dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel ist somit, dass die
Türsteuerungsvorrichtung 1 sehr wenig Energie benötigt. Damit ist eine Energieversorgung
durch das Energieversorgungselement 10 möglich, wobei das Energieversorgungselement
10 insbesondere als Batterie und/oder Akkumulator ausgebildet ist. Alternativ ist
das Energieversorgungselement 10 eine 230 Volt Energiequelle.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Türsteuerungsvorrichtung
- 2
- Türflügel der Tür
- 3
- Zarge der Tür
- 4
- Gestänge
- 5
- Signalgeber
- 6
- Positionseinheit
- 7
- Deaktivierungsvorrichtung
- 8
- Türbetätiger
- 9
- Haltevorrichtung
- 10
- Energieversorgungselement
- 11
- Aktivierungsvorrichtung
- 12
- Steuereinheit
- 13
- Gleitschiene
1. Türsteuerungsvorrichtung (1), umfassend
- eine Haltevorrichtung (9) zum Halten einer Tür in einer vordefinierten Position,
- eine Positionseinheit (6) zum Aussenden eines Zustandssignals, wenn sich die Tür
(2, 3) nicht in der vordefinierten Position befindet, und
- eine Deaktivierungsvorrichtung (7) zur Deaktivierung der Haltevorrichtung (9) bei
Empfang des Zustandssignals.
2. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Türbetätiger (8), wobei der Türbetätiger (8) ausgebildet ist, die Tür (2, 3)
in eine geschlossene Position oder in eine geöffnete Position zu überführen.
3. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Signalgeber (5) zum Erzeugen eines Betätigungssignals, wobei die Haltevorrichtung
(9) eingerichtet ist, die Tür (2, 3) bei Empfang des Betätigungssignals freizugeben.
4. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Deaktivierungsvorrichtung (7) zusätzlich zur Deaktivierung der Haltevorrichtung
(9) ausgebildet ist.
5. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine Aktivierungsvorrichtung (11), wobei die Aktivierungsvorrichtung (11) zur Aktivierung
des Signalgebers (5) und/oder der Haltevorrichtung (9) ausgebildet ist, und wobei
die Deaktivierungsvorrichtung (7) und die Aktivierungsvorrichtung (11) bevorzugt in
einer Steuereinheit (12) zusammengefasst sind.
6. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalgeber (5) zumindest einen Rauchmelder und/oder zumindest einen Brandmelder
umfasst.
7. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Energieversorgungselement (10), wobei das Energieversorgungselement (10) insbesondere
eine Batterie und/oder ein Akkumulator ist.
8. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (12) die Positionseinheit (6) umfasst.
9. Türsteuerungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionseinheit (6) zumindest einen Schalter und/oder zumindest einen Sensor
zum detektieren der ersten Position der Tür (2, 3) umfasst.
10. Verfahren zum Ansteuern einer Tür (2, 3), aufweisend die Schritte:
- Überwachen eines Zustands einer Umgebung der Tür (2, 3), wobei die Tür (2, 3) in
einer vordefinierten Position festgestellt ist, und Erzeugung eines Betätigungssignals
bei Detektion zumindest eines vordefinierten Zustands,
- Freigeben der Tür (2, 3) bei Detektion des zumindest einen vordefinierten Zustands,
und
- Beenden des Überwachens, wenn sich die Tür (2, 3) nicht in der vordefinierten Position
befindet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachen wieder aufgenommen wird, wenn die Tür (2, 3) in der vordefinierten
Position festgestellt wird.