[0001] Die Erfindung betrifft ein Bedüsungssystem mit einer Mehrzahl von Düsen, vorzugsweise
an einer Rahmenkonstruktion, wobei die Düsen so angeordnet sind, dass die Sprühkegel
benachbarter Düsen teilweise überlappen. Das Bedüsungssystem ist insbesondere zur
Bindung von Staub geeignet, kann aber auch zur Kühlung von Maschinen oder Bearbeitungsstücken
eingesetzt werden.
[0002] Bedüsungssysteme werden im untertägigen Bergbau, insbesondere in Staub-, Schlagwetter-
und explosionsgefährdeten Bereichen, eingesetzt, beispielsweise an Teilschnittmaschinen
in Streckenvortrieben. Durch eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Zerstäuberdüsen,
aus denen jeweils ein auf den gefährdeten Bereich gerichteter Strahl aus einem Wasser-Nebel-Gemisch
austritt, können Zündungen von explosiven Gas-Luft-Gemischen vermieden bzw. bereits
entzündete Gas-Luft-Gemische gelöscht werden. Daneben kommt es auch zur Bindung von
Staub.
[0003] Bedüsungssysteme werden ferner im Tunnelvortrieb, bei der Minerialiengewinnung, bei
Staub produzierenden Baumaßnahmen, Be- und Entladevorgängen sowie bei Reinigungsprozessen
eingesetzt.
[0004] Ein Bedüsungssystem, das sich im Bergbau bewährt hat, ist aus der
DE 298 19 980 U1 bekannt. Dieses Bedüsungssystem weist eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten
Zerstäuberdüsen auf, aus denen jeweils ein auf den gefährdeten Bereich gerichteter
Strahl austritt. Die Zerstäuberdüsen sind als Nebeldüsen ausgebildet, die in einem
mit Druckluft beaufschlagte Luftkammer eingesetzt sind und jeweils einen Düsenkörper
aufweisen, dessen Düsenbohrung über radial oder in spitzem Winkel zur Achse der Düsenbohrung
verlaufenden Luftzuführungskanäle mit der Luftkammer verbunden ist. In der rückwärtigen
Verlängerung der Düsenbohrung ist jeweils eine mit Druckwasser beaufschlagte Wassereinspritzdüse
vorgesehen, die ein in Längsrichtung der Düsenbohrung verlaufenden Wasserstrahl erzeugt,
wobei der Druck des Druckwassers höher als der der Druckluft ist.
[0005] Dieses Bedüsungssystem hat sich im Bergbau an und für sich bewährt, ist aber hinsichtlich
seiner Leistungsfähigkeit bei der Niederschlagung trockener Stäube und bei Kühlung
der entsprechenden Arbeitsmaschinen nicht immer ausreichend.
[0006] Ein besonderes Problem stellt die Staubentwicklung im modernen Tunnelbau dar. Moderne
Tunnelbohrmaschinen sind vielfach Vollschnittmaschinen und bauen den gesamten Tunnelquerschnitt
in einem Arbeitsschritt ab. Dabei wird ein Gros des abgebauten Materials in kleinteilige
Formen überführt, wobei in großen Mengen Staub entsteht. Zur Bindung des Staubs wird
über Bedüsungsanlagen Wasser verdüst.
[0007] Trotz ausgiebiger Bedüsung sind die zum Einsatz kommenden Bedüsungsanlagen nicht
in der Lage, den Staub vollständig niederzuschlagen und gleichzeitig für die notwendige
Kühlung der Arbeitsgeräte zu sorgen. Aus diesem Grunde kommt es immer wieder zu Arbeitsunterbrechungen,
weil abgewartet werden muss, dass sich der Staub niederschlägt. Diese Arbeitsunterbrechungen
wirken sich nachteilig auf die Vortriebsleistung aus und verzögern die Fertigstellung
des Bauwerks.
[0008] Aus der
DE 103 54 306 A1 ist eine Bedüsungsvorrichtung für den Berg- und Tunneltiefbau bekannt, bei dem Flüssigkeit
und Luft zunächst in einer Mischenheit zusammengeführt, danach in einem Ringraum verwirbelt
und anschließend über Düsen abgegeben wird. Damit lässt sich das Flüssigkeit-Luft-Gemisch
gezielt auf Abbauwerkzeuge bzw. deren Schneidspur lenken.
[0009] Diese Bedüsungseinrichtung ist insbesondere geeignet, das Abbauwerkzeug und die Arbeitsfront
zu kühlen, hat aber wenig Einfluss auf den in die Umgebung abgegebenen Staub, der
sich akkumuliert und bei einer gewissen Konzentration zur Arbeitsunterbrechung führt.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Bedüsungsvorrichtungen so
zu verbessern, dass sie eine ausreichende Kühlung der Arbeitswerkzeuge gewährleisten
und den an der Arbeitsfront entstehenden Staub wirksam niederschlagen. Die Arbeitsunterbrechungen
sollen minimiert werden, das Arbeitsumfeld für das Bedienungspersonal erträglich gestaltet
werden.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einer Bedüsungsanlage der eingangs genannten Art gelöst, bei
der die Düsen Zwei-Stoffdüsen sind, denen Luft und Wasser in einem Druckverhältnis
von 1 : 1 bis 2 : 1, vorzugsweise 1,1 : 1,6, zugeführt wird, wobei die Wasserzuführung
einer jeden Düse axial angeordnet ist und in ein in einer Mischkammer angeordnetes
Düsenelement führt, die Luftzuführung in die Mischkammer führt und die Abstrahlung
des Sprühs aus der Mischkammer einer jeden Düse in einem Kegel erfolgt.
[0012] Das erfindungsgemäße Bedüsungssystem dient in erster Linie zur Bindung und Niederschlagungen
von Staub und darüber hinaus aber auch zur Kühlung von Arbeitswerkzeugen und der Arbeitsfront.
Es kann im Berg- und Tunnelbau eingesetzt werden, bei der Gewinnung von Minerialien,
bei der Reinigung von Oberfläche, wie auch bei Baumaßnahmen und Abbrucharbeiten.
[0013] Das Bedüsungssystem weist vorzugsweise eine Rahmenkonstruktion auf, in die eine Mehrzahl
von Düsen eingelassen ist. Die Rahmenkonstruktion kann beispielsweise eine lineare
Konstruktion mit zwei oder mehr Düsen sein, aber auch eine Kombination mehrerer Teilrahmen,
die, je nach Anforderung, zueinander konfiguriert sind. Diese Teilrahmen können beispielsweise
um einen Arbeitskopf herum angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform,
bei der die Rahmenkonstruktion aus zwei Teilrahmen besteht, von denen jeder etwa Trapezform
aufweist, bei der die lange Grundseite fehlt. Die beiden trapezförmigen Teilkonstruktionen
werden mit ihrer offenen Seite einander gegenüber beispielsweise um den Arbeitsbereich
einer Tunnelvortriebmaschine platziert.
[0014] Im erfindungsgemäßen Bedüsungssystem sind die Düsen insbesondere auf der Rahmenkonstruktion
so angeordnet, dass sich die Sprühkegel benachbarter Düsen teilweise überlappen. Dies
bedeutet, dass beispielsweise der Arbeitsbereich einer Maschine vollständig mit einem
Sprühlnebel eingehegt oder beaufschlagt werden kann.
[0015] Die Düsen sind Zwei-Stoffdüsen, denen Luft und Wasser zugeführt wird. Die Düsen sind
so ausgelegt, dass Luft und Wasser miteinander verwirbelt und in Form eine Sprühnebels
abgegeben wird. Es hat sich gezeigt, dass der Sprühnebel mit zunehmendem Luftdruck
feiner wird. Erfindungsgemäß liegt das Druckverhältnis von Luft zu Wasser im Bereich
von 1 : 1 bis 2 : 1, vorzugsweise bei 1,1 : 1 bis 1,6 : 1.
[0016] Erfindungsgemäß werden Düsen eingesetzt, bei denen die Wasserzuführung in eine jede
Düse axial verläuft und in ein in einer Mischkammer angeordnetes Düsenelement führt.
Das Düsenelement selbst ist vorzugsweise als Spiralelement ausgebildet. Die Luftzuführung
erfolgt vorzugsweise axial in die Mischkammer, in der Luft und Wasser miteinander
verwirbelt werden. Der Austritt des Wasser-Luft-Gemisches erfolgt durch Austrittsdüsen,
die so angeordnet sind, dass der Sprüh als Hohl- oder Vollkegel erfolgt.
[0017] Vorzugsweise werden Luft und Wasser parallel in die Düsen geführt, so dass sie gleichgerichtet
in die Mischkammer eintreten. Bei Einsatz einer Spiraldüse erhält der Wasserstrahl
einen Drall und wird seitlich in den Luftstrom eingespeist. Bei strömungsoptimierter
Auslegung der Mischkammer nach folgenden Austrittsgeometrie kann Luft-Wasser-Gemisch
bis auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt werden und nachfolgend definiert entspannt
werden. Hierdurch wird eine optimale Zerstäubungsfeinheit und gute Regelfähigkeit
erreicht.
[0018] Grundsätzlich gilt, dass je höher der Betriebsdruck der zugeführten Luft ist und
je größer das Verhältnis von Zerstäuberluft zu Wasser, desto feiner die Tropfengrößen
ausfallen. Grundsätzlich ist ein höherer Luft- als Wasserdruck für feine Tropfengrößen
zu empfehlen; jedoch ein Luftdruck, der den Wasserdruck stark übersteigt, abträglich
für die Ausbringrate und für die Staubniederschlagung, zumal über die austretende
Luft eine weitere Verwirbelung des Staubes eintreten kann. Deswegen ist ein Verhältnis
von Luftdruck zu Wasserdruck von 2 : 1 eine obere Grenze.
[0019] Für eine optimale Verwirbelung ist es bevorzugt, das Wasser zentral in die Spiraldüse
einzuführen und die Luft parallel dazu axial durch Wassereintrittsöffnungen in die
Mischkammer zu führen, wobei die Wassereintrittsöffnungen die zentrale Eintrittsöffnung
für das Wasser kreisförmig umgeben.
[0020] Vorzugsweise sind die Düsen in die Rahmenkonstruktion über Düsenhalter eingelassen.
Diese Anordnung hat den Vorteil, dass die Düsen zum einen leicht ausgebaut und gereinigt
werden können, zum anderen aber auch einfach durch Düsen einer anderen Sprühcharakteristik
ersetzt werden können. So kann, je nach Einsatzzweck, die Bedüsungsanlage ein sehr
enges nach innen gerichtetes Sprühfeld erzeugen oder aber ein weites Sprühfeld, das
einen Arbeitsbereich kreisförmig umgibt, ihn quasi einhegt.
[0021] Insbesondere ist die Rahmenkonstruktion aus Hohlprofilen ausgebildet, in die die
Düsenhalter eingelassen sind. Dabei dient ein Hohlprofil der Wasserführung und das
andere der Luftführung. Die Hohlprofile sind zweckmäßigerweise aufeinander angeordnet,
wobei die Düsenhalter in das untere Hohlprofil für die Luftführung eingelassen sind
und die darin eingesetzten Düsen mit ihrem Wassereinlass in das obere Hohlprofil für
die Wasserführung ragen.
[0022] Die Düsen erzeugen vorzugsweise ein ovales Sprühfeld im Vollkegel, dessen äußeres
Ende oder äußeren Enden mit den ovalen Sprühfeldern benachbarter Düsen überlappen.
Um ein solches ovales Sprühfeld zu erzeugen, sind rings um eine zentrale Austrittsöffnung
für den Sprüh kreisförmig im Winkel zur Längsachse weitere Austrittsöffnungen angeordnet.
Die Sprühwinkel können je nach Einsatzzweck und Sprühfeldcharakteristik variieren.
Bei einem hohlkegelförmigen Sprühfeld fehlt die zentrale Austrittsöffnung.
[0023] Das erfindungsgemäße Bedüsungssystem ist mit einer zentralen Steuereinheit verbunden,
die die Luft- und Wasserzufuhr entweder individuell für jede einzelne Düse oder über
die Rahmenkonstruktion und die Düsenhalterungen steuert. Eine solche Steuerung kann
beispielsweise auf die Laufzeit einer damit verbundenen Maschine abgestimmt sein,
dergestalt, dass bei laufender Maschine, je nach Intensität der Maschinentätigkeit,
ein Sprühnebel abgegeben wird. Die Sprühtätigkeit kann nach Abstellen der Maschine
für eine gewisse Zeit fortdauern.
[0024] Der Wasserdurchsatz beträgt zweckmäßigerweise etwa 0,5 bis 5 l/min. pro Düse und
vorzugsweise 1,5 bis 3,5 l/min. Der Luftverbrauch liegt in der Regel im Bereich von
25 bis 75 Nm
3/h pro Düse.
[0025] Das erfindungsgemäße Bedüsungssystem ist insbesondere zur Verwendung im Berg- und
Tunnelbau bestimmt. Es kann vorteilhaft zusammen mit einer Tunnelbohrmaschine oder
eine Vortriebsmaschine im Streckenbau, auch zum Explosionsschutz, eingesetzt werden.
[0026] Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein zweiteiliges erfindungsgemäßes Bedüsungssystem von der Düsenseite (a) und von
der Zuleitungsseite (b);
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die Rahmenkonstruktion des Bedüsungssystems im Bereich einer Luftzuführung;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch die Rahmenkonstruktion eines Bedüsungssystems im Bereich einer
Wasserzuführung;
- Fig. 4
- einen die Rahmenkonstruktion eingeschweißten Düsenhalter;
- Fig. 5
- eine Spiraldüse, wie sie erfindungsgemäß zum Einsatz kommen kann;
- Fig. 6
- den von dem Bedüsungssystem erzeugten Benebelungskegel in frontaler Ansicht; und
- Fig. 7
- in perspektivischer Ansicht.
[0027] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Bedüsungssystem 1, das aus zwei einander spiegelbildlich
entsprechende Rahmenkonstruktions 2a und 2b besteht. Die beiden Rahmenkonstruktionen,
die zusammen das Bedüsungssystem 1 bilden, bestehen aus zwei kastenförmigen Hohlprofilen
3 und 4, die miteinander verschweißt sind. Jede der beiden Rahmenkonstruktionen hat
in etwa die Form eines gleichschenkeligen Trapezes, wobei die Basisseite fehlt und
eine der Schenkel verkürzt ist. Die beiden Rahmenkonstruktionen 2a und 2b stehen einander
mit der offenen Seite gegenüber.
[0028] Die Rahmenkonstruktionen 2a und 2b bestehen aus 2 miteinander verschweißten Kastenprofilen
3 und 4, die an den Stirnseiten verschlossen sind. Das Kastenprofil 3 ist wasserführend,
das Kastenprofil 4 luftführend.
[0029] Das luftführende Kastenprofil 4 befindet sich auf der Düsenseite, auf der die Düsenhalter
5 zu erkennen sind. Jeweils zwei Düsenhalter befinden sich auf dem langen Schenkel
und der Grundseite, ein Düsenhalter 5 auf dem kurzen Schenkel.
[0030] In Fig. 1b ist die Rückseite bzw. wasserführende Seite mit dem Kastenprofil 3 dargestellt.
Im Bereich der Verbindung der kurzen Grundseite und des langen Schenkels befinden
sich jeweils ein Lufteinlass 6 und ein Wassereinlass 7, durch die die Hohlprofile
3 und 4 mit den jeweiligen Medien versorgt werden. Der Lufteinlass 6 reicht dabei
durch das Hohlprofil 3 für die Wasserführung hindurch in das Hohlprofil 4. Es versteht
sich, dass die beiden Hohlprofile 3 und 4 strikt voneinander getrennt sind.
[0031] Die Düsenhalter 5 befinden auf der luftführenden Seite 4 und sind in die Rahmenkonstruktion
vorzugsweise eingeschweißt. Sie weisen Zutrittsöffnungen für die Luft aus dem luftführenden
Hohlprofil 4 auf und ragen durch die die Hohlprofile 3 und 4 trennende Wand hindurch
mit ihrem wasserseitigen Ende in das Hohlprofil 3. Es versteht sich, dass die Düsenhalter
dichtend in die Rahmenkonstruktion 2a bzw. 2b eingelassen sind.
[0032] Das Bedüsungssystem gemäß Fig. 1 ist dazu bestimmt, den Arbeitsbereich einer Vortriebsmaschine
oder dergleichen einzunebeln. Dazu wird er im Bereich des Arbeitskopfes mit der Maschine
verbunden, wozu die in Fig. 1a und 1b gezeigte Tragkonstruktion dient. Diese Tragkonstruktion
besteht zum einen aus die Rahmenkonstruktion aus Hohlprofilen 2a bzw. 2b stabilisierenden
Blechen 9a und 9b sowie Elementen 10a und 10b zum Festlegen der Rahmenkonstruktion
an einer Maschine.
[0033] Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Hohlprofile einer Rahmenkonstruktion gemäß der
Erfindung im Bereich einer Luftzuführung 6. Das untere Profil 4 ist das luftführende
Profil, das obere Profil 3 das wasserführende. Das Profil 3 ist U-förmig gestaltet
und auf das untere Kastenprofil 4 aufgeschweißt. Der Lufteinlass 6 ist in eine Öffnung
des oberen Profils 3 eingeschweißt und mit seinem Ende auf das Kastenprofil aufgeschweißt.
Es versteht sich, dass die Schweißnähte für das jeweilige Medium dicht ausgeführt
sind. Im Bereich der Luftzuführung 6 findet sich eine Öffnung 11 im Profil 4, durch
die das Profil mit Luft beaufschlagt wird. Die Luftzuführung 6 weist im Einlass ein
Innengewinde 12 auf, in das eine Luftleitung beispielsweise in Form eines Schlauches
eingeschraubt werden kann.
[0034] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Rahmen eines Bedüsungssystems in Höhe einer
Wasserzuführung 7. Zu erkennen sind das Kastenprofil 4 für die Luftführung, das aufgeschweißte
U-Profil 3 für die Wasserführung und die Wasserzuführung 7, die auf das U-Profil aufgesetzt
ist. Eine Bohrung 8 stellt die Verbindung zum wasserführenden Profil 3 her.
[0035] Fig. 4 zeigt einen Düsenhalter 5 in seiner Position in der Rahmenkonstruktion 2a
bzw. 2b. Von der Rahmenkonstruktion ist lediglich der luftführende Kanal 4 dargestellt.
Der Düsenhalter 5 weist eine Aufnahme 13 auf, in die die Düse eingeschraubt wird.
Ein Innengewinde 16 stellt die Verbindung zur Düse her. Im sich verjüngenden Teil
sind zwei Eintrittsöffnungen 14 für die Luft aus der Luftführung 4 dargestellt, im
wasserseitigen Ende 15 befindet sich die Aufnahme für den Wassereinlass der Düse.
Der Düsenhalter 5 ist in die Konstruktion eingeschweißt. Die darin angeordnete Düse
kann dadurch, dass sie eingeschraubt ist, einfach ausgetauscht werden, sei es zu Wartungszwecken,
sei es, um eine Düse mit einer anderen Sprühcharakteristik einzufügen.
[0036] Fig. 5 zeigt eine Zweistoffdüse 20, wie sie vorzugsweise erfindungsgemäß zum Einsatz
kommt. Die Düse 20 hat einen Wassereinlass 21, der zentral durch die Düse verläuft
und auf das Spiralelement 24 führt. Um den Wassereinlass 21 herum sind mehrere Lufteinlässe
22 angeordnet, die in die Mischkammer 27 führt, in der das Spiralelement 24 angeordnet
ist. Das Luft-Wasser-Gemisch tritt durch mehrere Auslässe 23 in der Luftkappe 25 aus;
dargestellt ist nur ein Auslass 23, der in einem Winkel zur Mittelachse angeordnet
ist. Weitere Auslässe sind um die Mittelachse herum angeordnet, wobei der Winkel zur
Achse variieren kann, um das bevorzugte Sprühfeld zu erzeugen. Die Düse kann auch
über einen zentralen Auslass verfügen.
[0037] Die Luftkappe 25 ist auf den eigentlichen Grundkörper 28 der Düse aufgeschraubt.
Eine Kontermutter 26 erleichtert die Montage. Der Wassereinlass 21 ist ebenfalls in
den Düsengrundkörper über das Gewinde 31 eingeschraubt. Ein Gewinde 30 dient der Festlegung
der Düse 20 in dem in Abb. 4 gezeigten Düsenhalter 5, wobei ein Dichtring 29 für die
Dichtigkeit sorgt. Ein Dichtring 32 dichtet den Einlassteil 21 der Düse 20 gegen die
Aufnahme 15 des Düsenhalters 5 ab.
[0038] Fig. 6 zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung eines Bedüsungssystems an einer typischen
Vortriebsmaschine mit einem Doppel-Schneidkopf 41. Die Sprühkegel 40, die die Bedüsungsanlage
erzeugt, sind im Wesentlichen oval und überlappen einander auf eine Weise, dass der
Arbeitsbereich der Maschine ringförmig von einem Sprühnebel eingeschlossen wird. Dies
bewirkt eine sehr effektive Niederschlagung des Staubs unmittelbar nach der Entstehung.
Gleichzeitig kühlt der Sprühnebel das Arbeitsgerät und das Arbeitsfeld.
[0039] Fig. 7 zeigt die Anordnung von Fig. 6 in perspektivischer Ansicht mit dem Teil 2a
der Rahmenkonstruktion, die am Maschinenkopf 42 befestigt ist und die das Schneidelement
41 mit den Düsenkegeln 40 einhüllen. Jede der Düsen 20 bildet einen ovalen Vollkegel
aus, der sich mit den Sprühkegeln benachbarter Düsen 20 überlappt und einen das Schneidrad
41 allseitig umgebenden Sprüh erzeugt.
[0040] Es versteht sich, dass die in den Abbildungen dargestellte Bedüsungsanlage nur einen
Aspekt der Erfindung darstellt. Andere Formen der Ausbildung, sowohl einteilig als
auch mehrteilig, sind ohne weiteres möglich. So kann beispielsweise eine lineare Anordnung
von Düsen in einer Rahmenkonstuktion oder eine Aneinanderreihung von linearen Bedüsungssystemen
sinnvoll sein, um Staubbildung bei Transportbändern oder Beladungsanlagen zu begegnen.
Ferner können Düsen an einem Arbeitsgerät direkt angeordnet sein und individuell mit
Luft und Wasser beaufschlagt werden.
1. Bedüsungssystem, insbesondere zur Bindung von Staub, mit einer Mehrzahl von Düsen
(20), wobei die Düsen (20) so angeordnet sind, dass sich die Sprühkegel (40) benachbarter
Düsen (20) teilweise überlappen, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (20) Zwei-Stoffdüsen sind, denen Luft und Wasser in einem Druckverhältnis
von 1 : 1 bis 2 : 1 zugeführt wird, wobei die Wasserzuführung (22) einer jeden Düse
(20) axial angeordnet ist und in ein in einer Mischkammer (27) angeordnetes Düsenelement
(24) führt, die Luftzuführung (21) in die Mischkammer (27) führt und die Abstrahlung
des Sprühs aus der Mischkammer (27) in einem Kegel (40) erfolgt.
2. Bedüsungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (20) Spiraldüsen sind.
3. Bedüsungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckverhältnis von Luft und Wasser 1,1 : 1 bis 1,6 : 1 beträgt.
4. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Luft- (21) und Wasserzuführungen (22) in die Düse (20) parallel verlaufen.
5. Bedüsungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserzuführung (22) zentral verläuft und mehrere Luftzuführungen (21) kreisförmig
um die Wasserzuführung (22) angeordnet sind.
6. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (20) an einer Rahmenkonstruktion (2a, 2b) angeordnet sind.
7. Bedüsungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenkonstruktion (2a, 2b) aus zwei Hohlprofilen (3, 4) besteht, in die Düsenhalter
(5) eingelassen sind, wobei jeweils ein Hohlprofil (3, 4) der Wasserführung und der
Luftführung dient.
8. Bedüsungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlprofile (3, 4) übereinander angeordnet sind, wobei die Düsenhalter (5) in
das luftführende Hohlprofil (3) eingelassen sind und mit ihrer Wasserzuführung (15)
in das wasserführende Hohlprofil (4) ragen.
9. Bedüsungssystem nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenkonstruktion (2a, 2b) zwei- oder mehrteilig ausgebildet ist.
10. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (20) jeweils ein ovales Sprühfeld (40) aufweisen.
11. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (20) jeweils im Vollkegel (40) abstrahlen.
12. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sprühfelder (40) der einzelnen Düsen (20) geringfügig so überlappen, dass
ein geschlossenes Sprühfeld entsteht.
13. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (20) der Rahmenkonstruktion auf den Arbeitsbereich einer Maschine ausgerichtet
sind, der durch das Sprühfeld eingehegt wird.
14. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zentrale Steuereinheit für die Luft- und Wasserzufuhr.
15. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einem Wasserdurchsatz von
0,5 bis 5 l/min. pro Düse, vorzugsweise 1,5 l bis 3,5 l/min..
16. Bedüsungssystem nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einem Luftverbrauch von
25 bis 75 Nm3/h pro Düse.
17. Verwendung eines Bedüsungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis 16 im Berg- und Tunnelbau.