Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät gemäss Oberbegriff von Anspruch 1, insbesondere
einen Backofen, ein Mikrowellengerät, ein Dampfgargerät, umfassend eine Blende, eine
Benutzertüre und mindestens ein Türscharnier zur Montage der Benutzertüre. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur Montage des Gargeräts.
Hintergrund
[0002] Grundsätzlich ist es bekannt, eine Benutzertüre über ein Türscharnier mit dem Gargerätegehäuse
zu verbinden, wobei die Benutzertüre über das Türscharnier drehbar gelagert ist, damit
der Garraum durch Schwenken der Benutzertüre geöffnet und geschlossen werden kann.
[0003] Aus optischen und konstruktiven Gründen ist es wichtig, dass die Benutzertüre an
der Frontfläche nicht schräg zu liegen kommt und zu einer ebenfalls an der Frontfläche
angeordneten Blende parallel und ortsgenau ausgerichtet ist. Hierfür können die Türscharniere
eng toleriert werden, was mit beträchtlichen Kosten verbunden ist, oder es ist ein
Nachjustieren der Benutzertüre notwendig, was zu einem hohen Montageaufwand führt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein Gargerät der eingangs genannten Art bereitzustellen,
welches konstruktiv einfach ist.
[0005] Diese Aufgabe wird vom Gargerät gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0006] Demgemäss weist das Gargerät die folgenden Komponenten auf:
- ein Gargerätegehäuse mit einer ersten Wand und einer der ersten Wand gegenüberliegenden
zweiten Wand;
- eine Benutzertüre, mit welcher eine Beschickungsöffnung eines Garraums verschlossen
werden kann;
- eine Blende, wobei es sich dabei um eine am Gargerät angeordnete Abdeckung handelt.
Insbesondere kann die Blende parallel oder in der gleichen Ebene angeordnet sein wie
die geschlossene Benutzertüre. Bevorzugt sind an der Blende Bedienelemente angeordnet;
- mindestens ein Türscharnier, zur Verbindung der Benutzertüre mit der ersten und/oder
der zweiten Wand. Das Türscharnier weist mindestens einen Stift auf, wobei die Benutzertüre
um eine Stiftachse drehbar gelagert ist.
[0007] Dabei weist die erste und/oder die zweite Wand mindestens eine Wandbuchse zur Aufnahme
des mindestens einen Stifts auf. Im Weiteren ist die Blende an der ersten und/oder
an der zweiten Wand angeordnet.
[0008] Es ist somit denkbar, dass beispielsweise zwei Stifte vorhanden sind, wobei ein erster
Stift die erste Wand mit einem ersten Türscharnier verbindet und ein zweiter Stift
die zweite Wand mit einem zweiten Türscharnier verbindet.
[0009] Ebenso ist es beispielsweise möglich, dass ein einzelner Stift sowohl in der Wandbuchse
der ersten als auch in der Wandbuchse der zweiten Wand angeordnet ist, indem der Stift
durchgehend entlang der Benutzertüre von der ersten Wand bis zur zweiten Wand durch
zwei Türscharniere verläuft.
[0010] Bei der beschriebenen Vorrichtung werden unnötig lange Toleranzketten vermieden,
welche eine präzise Anordnung der Benutzertüre im Verhältnis zur Blende verunmöglichen
würden. Die Benutzertüre wird über das Türscharnier gehalten und der Stift wird direkt
durch die erste und/oder zweite Wand, an welcher auch die Blende angeordnet ist, aufgenommen.
Dadurch kann in einfacher Weise sichergestellt werden, dass die Benutzertüre und die
Blende nach der Montage zueinander annähernd parallel und ortsgenau ausgerichtet sind.
[0011] Im Weiteren können durch die beschriebene Vorrichtung auch die Kosten des Gargeräts
reduziert werden. Da eine kürzere Toleranzkette vorhanden ist, können die an der Toleranzkette
beteiligten Bauteile im Einzelnen weniger präzise toleriert werden, was eine kostengünstigere
Fertigung der einzelnen Bauteile ermöglicht. Ebenso ist ein Nachjustieren der Benutzertüre
und der Blende nicht mehr notwendig, womit der Montageaufwand reduziert werden kann.
[0012] Am Gargerät ist zwischen der Blende und der Benutzertüre häufig ein Spalt vorhanden.
Eine Schrägstellung von Benutzertüre und Blende wird für den Benutzer dadurch sofort
sichtbar, weil der Spalt durch die relative Schrägstellung ungleichmässig breit verläuft.
Durch eine kürzere Toleranzkette kann ein ungleichmässiger Verlauf des Spalts somit
reduziert werden.
[0013] Mit Vorteil weist das mindestens eine Türscharnier ein erstes Scharnierelement und
ein zweites Scharnierelement auf. Diese sind derart ausgestaltet und angeordnet, dass
das erste Scharnierelement und das zweite Scharnierelement mit dem Stift verbunden
und um die Stiftachse relativ zueinander drehbar angeordnet sind. Das erste Scharnierelement
ist mit dem Gargerätegehäuse, insbesondere mit der ersten und/oder der zweiten Wand,
und das zweite Scharnierelement ist mit der Benutzertüre verbunden.
[0014] Die beiden Scharnierelemente ermöglichen eine einfache Verbindung des Scharniers
mit der Benutzertüre und mit dem Gargerätegehäuse. Da das Scharnier über den Stift
an der ersten und/oder an der zweiten Wand ausgerichtet wird, ist es nicht notwendig,
dass das erste Scharnierelement mit der ersten und/oder der zweiten Wand verbunden
werden muss. Dieses kann ebenso mit anderen Bauteilen des Gargerätegehäuses verbunden
werden.
[0015] Vorteilhaft ist das erste Scharnierelement des mindestens einen Türscharniers mit
dem Gargerätegehäuse, insbesondere mit der ersten und/oder der zweiten Wand, über
mindestens ein Verbindungselement, insbesondere über mindestens eine Schraube, in
Richtung einer Stiftachse fest verbunden.
[0016] Der Stift ist zwar in der Wandbuchse gehalten, allerdings lediglich in zwei Dimensionen.
Der Stift und somit auch das Türscharnier können in Richtung der Stiftachse noch frei
bewegt werden. Aus diesem Grund ist das Türscharnier in Richtung der Stiftachse mit
dem Gargerätegehäuse fest zu verbinden. "Fest verbunden" bedeutet, dass das Türscharnier
in der entsprechenden Richtung nicht mehr frei bewegt werden kann.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung sind mindestens zwei Verbindungselemente vorhanden
und mindestens eines davon, ist mit der ersten und/oder mit der zweiten Wand fest
verbunden.
[0018] Insbesondere ist mindestens ein anderes Verbindungselement nicht mit der ersten und/oder
der zweiten Wand fest verbunden.
[0019] Vorteilhaft weist eine Passung des Verbindungselements und mindestens einer Öffnung
zur Aufnahme desselben ein grösseres Spiel auf, als eine Passung des Stifts und der
Wandbuchse.
[0020] Unter einer Passung ist beispielsweise eine Passung gemäss Passungssysteme DIN 7154
oder DIN 7155 zu verstehen, betreffend einer Welle-Nabe Verbindung. Beispielsweise
kann es sich bei der Passung des Stifts und der Wandbuchse um eine Spielpassung handeln,
damit die Benutzertüre mit geringer Kraft drehbar ist. Die Passung des Verbindungselements
und der Öffnung zur Aufnahme des Verbindungselements würde entsprechend noch mehr
Spiel ermöglichen.
[0021] Im Weiteren können die erste und/oder die zweite Wand zumindest zwischen der Wandbuchse
und der Blende einstückig ausgebildet sein.
[0022] Somit können die Wandbuchse zur Aufnahme des Stifts und eine Vorrichtung zur Anbringung
der Blende präzise zueinander toleriert werden, da beide am selben Bauteil angeordnet
sind. Schrägstellungen zwischen Benutzertüre und Blende können dadurch noch gezielter
vermieden werden.
[0023] Vorteilhaft, weist das erste Scharnierelement jeweils zwei zueinander beabstandete
Scharnierbuchsen zur Aufnahme des Stifts auf.
[0024] Auf diese Weise kann der Stift in seiner Achslängenrichtung präziser ausgerichtet
werden, da der Stift gleichzeitig an zwei Orten gehalten wird.
[0025] Mit Vorteil ist das zweite Scharnierelement mit dem Stift derart verbunden, dass
es zwischen den beiden beabstandeten Scharnierbuchsen des ersten Scharnierelements
eingreift.
[0026] Dadurch kann auch eine stabile Anknüpfung des zweiten Scharnierelements am Stift
gewährleistet werden.
[0027] Im Weiteren kann die mindestens eine Wandbuchse der ersten und/oder der zweiten Wand
ausserhalb der beiden Scharnierbuchsen angeordnet sein.
[0028] "Ausserhalb" bedeutet hier, dass entlang der Stiftachse, welche durch die beiden
Scharnierbuchsen verläuft, die Wandbuchse nicht zwischen den beiden Scharnierbuchsen
angeordnet ist.
[0029] Vorteilhaft ist das mindestens eine Türscharnier innenseitig zur ersten und/oder
zweiten Wand angeordnet.
[0030] "Innenseitig" bedeutet auf derjenigen Seite der Wand auf welcher der Garraum angeordnet
ist.
[0031] Insbesondere ist ein Garraumkragen an der ersten Wand und/oder an der zweiten Wand
angeordnet.
[0032] Der Garraumkragen ist an der Vorderseite des Garraums angeordnet und bildet dasjenige
Bauteil, gegen welches die Benutzertüre im geschlossenen Zustand anliegt, direkt oder
beispielsweise über ein Dichtungselement.
[0033] Für die Anordnung der Wandbuchse kann die erste und oder die zweite Wand mindestens
eine Zunge aufweisen. Die Zunge ist derart angeordnet und ausgestaltet, dass die Zunge
zumindest teilweise
- vor einer Innenfläche der Benutzertüre in geschlossenem Zustand, und/oder
- vor einer Berührungsfläche der Benutzertüre und des Gargerätegehäuses angeordnet ist.
[0034] Der Begriff "vor" bezieht sich auf die normale Betriebslage des Gargeräts, wobei
die geschlossene Benutzertüre an der Vorderseite des Gargeräts angeordnet ist. Die
Innenfläche der Benutzertüre ist diejenige Fläche der Benutzertüre, welche dem Garraum
zugewandt ist.
[0035] Im Weiteren ist auch ein Verfahren zur Montage eines der beschriebenen Gargeräte
zu verstehen. Dieses Verfahren weist eine Mehrzahl von Montageschritten auf, welche
in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden können. Dabei handelt es sich um die
folgenden Schritte:
- Verbinden des Türscharniers mit der ersten und/oder der zweiten Wand durch Einführen
des Stifts des Türscharniers in die Wandbuchse der ersten und/oder der zweiten Wand;
- Anbringen der Blende an der ersten und/oder an der zweiten Wand;
- Anbringen der Benutzertüre am Türscharnier.
[0036] Vorteilhaft kann das Verfahren auch den folgenden zusätzlichen Montageschritt aufweisen:
- Fixieren des Türscharniers in Richtung der Stiftachse.
[0037] Die Fixierung kann dabei z.B. mittels einer Schraube erfolgen, und insbesondere kann
das Türscharnier an der ersten und/oder an der zweiten Wand montiert werden.
[0038] Vorteilhaft wird dieser zusätzliche Montageschritt nach dem Einführen des Stifts
des Türscharniers in die Wandbuchse der ersten und/oder der zweiten Wand durchgeführt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0039] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
- Fig. 1a ein Gargerät mit Blick auf die Frontseite mit einer Benutzertüre und einer
Blende,
- Fig. 1b ein Gargerät mit Blende und ohne Benutzertüre,
- Fig. 2 eine Wand des Gargeräts,
- Fig. 3a ein Türscharnier in Gesamtansicht,
- Fig. 3b einen Detailausschnitt des Scharniergelenks, und
- Fig. 4 eine Detailansicht des Scharniergelenks in montiertem Zustand.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0040] Die Begriffe "vorne", "hinten", "unten", "oben" etc. beziehen sich auf die normale
Betriebslage des Gargeräts, bei welcher die geschlossene Benutzertüre vertikal und
an der Vorderseite des Gargeräts angeordnet ist.
[0041] Fig. 1a und 1b zeigen ein identisches Gargerät, wobei in Fig. 1b die Benutzertüre
ausgeblendet ist. Fig. 1a und 1b zeigen ein Gargerät mit einem Gargerätegehäuse 1.
Das Gargerätegehäuse 1 weist eine erste Wand 2 und eine zweite Wand 3 auf. Die erste
Wand 2 und die zweite Wand 3 bilden Seitenwände des Gargeräts und sind einander gegenüberliegend
angeordnet. An der Frontseite 4 weist das Gargerät eine Benutzertüre 5 und eine Blende
7 mit Bedienelementen 8 auf.
[0042] Die Benutzertüre 5 ist auf zwei Seiten über je ein Türscharnier 9 und 10 (Fig. 1b)
mit dem Gargerät verbunden. Die Türscharniere 9 und 10 sind über ein erstes Scharnierelement
11 mit der ersten Wand 2 bzw. der zweiten Wand 3 und über ein zweites Scharnierelement
12 mit der Benutzertüre 5 verbunden. Die Blende 7 ist ebenfalls direkt mit der ersten
Wand 2 und der zweiten Wand 3 verbunden.
[0043] In Fig. 2 ist die erste Wand 2 detaillierter dargestellt. Die erste Wand 2 weist
in eingebauter Position an der Frontseite 4 eine Zunge 13 auf, an welcher eine Wandbuchse
14 zur Aufnahme eines Stifts (17, Fig. 3a, 3b) des Türscharniers 9 angeordnet ist.
An der ersten Wand 2 ist wie auch an der zweiten Wand 3 eine Blendenaufnahmevorrichtung
15 vorhanden, an welcher die Blende 7 direkt montiert werden kann.
[0044] In Fig. 3a ist das Türscharnier 9, 10 mit dem ersten Scharnierelement 11 und dem
zweiten Scharnierelement 12 dargestellt. Der Ausschnitt A aus Fig. 3a ist in Fig.
3b in einer Detailansicht vergrössert dargestellt.
[0045] Das erste Scharnierelement 11 weist zwei Scharnierbuchsen 16 auf, in welchen der
Stift 17 gelagert ist. Zwischen den beiden Scharnierbuchsen 16 greift das zweite Scharnierelement
12 am Stift 17 ein. Das erste Scharnierelement 11 und das zweite Scharnierelement
12 sind somit über den Stift 17 zueinander drehbar gelagert. Die Stiftachse 18 wird
dabei durch die Längsachse des Stifts 17 gebildet und zeigt in Y-Richtung. Der Stift
17 führt einerseits die Drehbewegung der Benutzertüre 5 und nimmt andererseits die
Last der Benutzertüre 5 und die Kraft der Bewegung auf.
[0046] Das Türscharnier wird am ersten Scharnierelement 11 in Y-Richtung über zwei Verbindungselemente,
beispielsweise über Schrauben, am Gargerätegehäuse 1 befestigt. Hierfür sind am ersten
Scharnierelement 11 Gewinde 19 vorgesehen (Fig. 3a).
[0047] In Fig. 4 wird das Türscharnier 9 im montierten Zustand dargestellt. Der Stift 17
ist dabei in der Wandbuchse 14 angeordnet. D.h. der Stift 17 führt sowohl durch die
Scharnierbuchsen 16 als auch in oder durch die Wandbuchse 14. Die Wandbuchse 14 ist
dabei ausserhalb der beiden Scharnierbuchsen 16 angeordnet. D.h. die Wandbuchse 14
befindet sich entlang der Stiftachse 18 nicht zwischen den Scharnierbuchsen 16, sondern
ausserhalb der Scharnierbuchsen 16.
[0048] Im Weiteren ist das Türscharnier innenseitig zur ersten und/oder zur zweiten Wand
bzw. zur Zunge angeordnet. Der Pfeil 22 (Fig. 4), welcher auf der Stiftachse 18 liegt,
zeigt dabei von der Wand bzw. von der Zunge 13 weg in denjenigen Bereich, welcher
innenseitig zur Wand angeordnet ist.
[0049] Die beschriebenen Bauteile spielen nun wie folgt zusammen. Ziel ist es, an der Frontseite
4 die Benutzertüre 5 und die Blende 7 möglichst parallel und ortsgenau zueinander
auszurichten. D.h. der Spalt 24 zwischen der Benutzertüre 5 und der Blende 7 sollte
möglichst auf der gesamten Länge die gleiche Breite aufweisen und möglichst schmal
sein. Im Weiteren sollten auch an den Enden 20 des Spaltes 24 die Benutzertüre 5 und
die Blende 7 bündig angeordnet sein und seitlich relativ zueinander nicht überlappen.
[0050] Um die präzise relative Anordnung der Benutzertüre 5 und der Blende 7 mit möglichst
wenig Montageaufwand gewährleisten zu können, müssen die beiden Bauteile zueinander
eng toleriert werden.
[0051] Die relevante Toleranzkette in x- und z-Richtung verläuft dabei wie folgt: Blende
7, Blendenaufnahmevorrichtung 15, Wandbuchse 14, Stift 17, zweites Scharnierelement
12, Benutzertüre 5.
[0052] Im Vergleich zum Stand der Technik handelt es sich dabei um eine verkürzte Toleranzkette,
da das erste Scharnierelement 11 nicht Bestandteil der Toleranzkette ist und sowohl
die Blendenaufnahmevorrichtung 15 als auch die Wandbuchse 14 Bestandteil desselben
Bauteils, nämlich der ersten Wand 2 oder der zweiten Wand 3, sind. Bislang wurde der
Stift 17 nicht direkt in der Wandbuchse 14 der ersten Wand 2 gelagert, sondern lediglich
in den Scharnierbuchsen 16 des ersten Scharnierelements 11. Letzteres war wiederum
mit der ersten Wand 2 verbunden.
[0053] Um die Toleranzkette in der beschriebenen Art und Weise kurz halten zu können, ist
an der Frontseite 4 der ersten Wand 2 und der zweiten Wand 3 die Zunge 13 mit der
Wandbuchse 14 zur Aufnahme des Stifts 17 angeordnet. Die gegenseitige Ausrichtung
der Wandbuchse 14 und der Blendenaufnahmevorrichtung 15 (gestrichelter Doppelpfeil
21 in Fig. 2) ist eng zu tolerieren.
[0054] Auch wenn die Toleranzkette nicht über das erste Scharnierelement 11 verläuft, wird
dieses an der ersten Wand, insbesondere in den Öffnungen 23 befestigt. Denn durch
die Lagerung des Stifts 17 in der Wandbuchse 14 sind lediglich die X- und Z-Positionen
definiert, aber der Stift kann sich in Y-Richtung, d.h. in Richtung der Stiftachse
18 frei bewegen. Aus diesem Grund wird das erste Scharnierelement 11 mit der ersten
Wand 2 beispielsweise derart verbunden, indem die Gewinde 19 des ersten Scharnierelements
11 mit den Öffnungen 23 der ersten Wand 2 über Verbindungselemente, insbesondere Schrauben,
verbunden sind. Die Öffnungen 23 weisen dabei ein relativ grosses Spiel auf, da das
Türscharnier 9 in erster Linie über den Stift 17 am Gargerätegehäuse 1, insbesondere
an der ersten Wand 2 oder an der zweiten Wand 3, ausgerichtet ist.
[0055] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Gargerät, insbesondere ein Backofen, ein Mikrowellengerät, ein Dampfgargerät, umfassend
- ein Gargerätegehäuse (1) mit einer ersten Wand (2) und einer der ersten Wand (2)
gegenüberliegenden zweiten Wand (3),
- eine Benutzertüre (5),
- eine Blende (7),
- mindestens ein Türscharnier (9), zur Verbindung der Benutzertüre (5) mit der ersten
(2) und/oder der zweiten (3) Wand, aufweisend mindestens einen Stift (17), wobei die
Benutzertüre (5) um eine Stiftachse drehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste (2) und/oder die zweite (3) Wand mindestens eine Wandbuchse (14) zur Aufnahme
des mindestens einen Stifts (17) des mindestens einen Türscharniers (9) aufweist und
dass die Blende (7) an der ersten (2) und/oder an der zweiten (3) Wand angeordnet
ist.
2. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Türscharnier
(9) ein erstes Scharnierelement (11) und ein zweites Scharnierelement (12) aufweist,
derart ausgestaltet und angeordnet, dass das erste Scharnierelement (11) und das zweite
Scharnierelement (12) mit dem Stift (17) verbunden und um die Stiftachse relativ zueinander
drehbar angeordnet sind, wobei das erste Scharnierelement (11) mit dem Gargerätegehäuse
(1), insbesondere mit der ersten (2) und/oder mit der zweiten (3) Wand, und das zweite
(12) Scharnierelement mit der Benutzertüre (5) verbunden sind.
3. Gargerät nach Anspruch 2, wobei das erste Scharnierelement (11) des mindestens einen
Türscharniers (9) mit dem Gargerätegehäuse (1), insbesondere mit der ersten (2) und/oder
der zweiten (3) Wand, über mindestens ein Verbindungselement, insbesondere über mindestens
eine Schraube, in Richtung der Stiftachse fest verbunden ist,
insbesondere wobei mindestens zwei des mindestens einen Verbindungselements vorhanden
sind und/oder mindestens eines des mindestens einen Verbindungselements mit der ersten
(2) und/oder der zweiten (3) Wand fest verbunden ist und/oder mindestens eines des
mindestens einen Verbindungselements nicht mit der ersten (2) und/oder der zweiten
(3) Wand fest verbunden ist.
4. Gargerät nach Anspruch 3, wobei eine Passung des mindestens einen Verbindungselements
und mindestens einer Öffnung (23) zur Aufnahme des mindestens einen Verbindungselements
ein grösseres Spiel aufweist, als eine Passung des mindestens einen Stifts (17) und
der mindestens einen Wandbuchse (14).
5. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Wand (2) und/oder
die zweite Wand (3) zumindest zwischen der Wandbuchse (14) und der Blende (7) einstückig
ausgebildet ist.
6. Gargerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, wobei das erste Scharnierelement(11) jeweils
zwei zueinander beabstandete Scharnierbuchsen (16) zur Aufnahme von einem des mindestens
einen Stifts (17) aufweist.
7. Gargerät nach Anspruch 6, wobei das zweite Scharnierelement (12) zwischen den beiden
beabstandeten Scharnierbuchsen (16) des ersten Scharnierelements (11) mit dem Stift
(17) verbunden eingreift.
8. Gargerät nach einem der Ansprüche 6 bis 7, wobei die mindestens eine Wandbuchse (14)
der ersten (2) und/oder der zweiten (3) Wand ausserhalb der beiden Scharnierbuchsen
(16) angeordnet ist.
9. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das mindestens eine Türscharnier
(9) innenseitig zur ersten (2) und/oder zweiten (3) Wand angeordnet ist.
10. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein Garraumkragen an der ersten
Wand (2) und/oder an der zweiten Wand (3) angeordnet ist.
11. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste (2) und oder die
zweite (3) Wand mindestens eine Zunge (13) aufweist, an welcher die mindestens eine
Wandbuchse (14) angeordnet ist, wobei die Zunge (13) derart angeordnet und ausgestaltet
ist, dass die Zunge (13) zumindest teilweise
- vor einer Innenfläche der Benutzertüre (5) in geschlossenem Zustand, und/oder
- vor einer Berührungsfläche der Benutzertüre (5) und des Gargerätegehäuses (1)
angeordnet ist.
12. Verfahren zur Montage eines Gargeräts nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit
den folgenden Schritten in beliebiger Reihenfolge:
- Verbinden des Türscharniers (9) mit der ersten (2) und/oder der zweiten (3) Wand
durch Einführen des Stifts (14) des Türscharniers (9) in die Wandbuchse (17) der ersten
(2) und/oder der zweiten (3) Wand,
- Anbringen der Blende (7) an der ersten (2) und/oder an der zweiten (3) Wand,
- Anbringen der Benutzertüre (5) am Türscharnier (9).
13. Verfahren nach Anspruch 12, mit dem folgenden zusätzlichen Schritt:
Fixieren des Türscharniers (9) in Richtung der Stiftachse (18),
insbesondere mit einer Schraube,
insbesondere an der ersten Wand (2) und/oder an der zweiten Wand (3),
insbesondere nach dem Einführen des Stifts (17) des Türscharniers (9) in die Wandbuchse
(14) der ersten (2) und/oder der zweiten (3) Wand.