[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Einstellen eines Minutenzeigers
und zum Aufziehen einer Uhr, mit einer Betätigungseinrichtung und einer Schalteinrichtung,
wobei die Betätigungseinrichtung durch eine Axialbewegung von einer Betätigungsposition
entgegen einer Rückstellkraft in eine Schaltposition bewegbar ist, wobei mittels der
Axialbewegung der Betätigungseinrichtung in die Schaltposition die Schalteinrichtung
antreibbar ist, wobei die Schalteinrichtung von einer Aufzugsposition in eine Einstellposition
oder umgekehrt bewegbar ist, wobei mittels der Schalteinrichtung in der Aufzugsposition
die Betätigungseinrichtung mit einer Aufzugseinrichtung und in der Einstellposition
mit einer Einstelleinrichtung für einen Minutenzeiger koppelbar ist, derart, dass
in der Betätigungsposition der Minutenzeiger einstellbar oder die Aufzugseinrichtung
antreibbar ist.
[0002] Armbanduhren, Taschenuhren oder dergleichen verfügen regelmäßig über eine sogenannte
Krone, über die ein Aufziehen eines mechanischen Uhrwerks oder ein Einstellen eines
Minutenzeigers der Uhr bei Bedarf erfolgen kann. Regelmäßig wird eine derartige Uhr
dadurch aufgezogen, dass die an einem Gehäuse der Uhr anliegende Krone im Uhrzeigersinn
bzw. vorwärts gedreht wird. Dabei kann die Krone auch entgegen dem Uhrzeigersinn bzw.
rückwärts gedreht werden, wobei die Vorwärtsdrehung dann ein Aufziehen eines Federwerks
der Uhr bewirkt. Ein Einstellen von Zeigern der Uhr erfolgt dadurch, dass die Krone
herausgezogen wird, d.h. mit beispielsweise einem Fingernagel angehoben und ein Stück
weit vom Gehäuse entfernt wird, so dass sie nicht mehr am Gehäuse unmittelbar anliegt.
Die Krone ist dann von einer Aufzugsposition in einer Einstellposition bewegt worden,
wobei die Krone bzw. eine entsprechende Betätigungseinrichtung, eine derartige Axialbewegung
der Krone ermöglicht. Je nach Ausbildung der Betätigungseinrichtung kann vorgesehen
sein, dass die Krone in der Einstellposition verrastet. In der Einstellposition kann
dann durch Vorwärts- oder Rückwärtsdrehen der Krone der Minutenzeiger bzw. der Stundenzeiger
eingestellt werden. Ein Einschieben der Krone bzw. eine Axialbewegung der Krone in
Richtung des Gehäuses und ein eventuelles Verrasten in der Aufzugsposition ermöglicht
wieder ein Aufziehen des Federwerks der Uhr. Die gegebenenfalls zuvor eingestellten
Zeiger sind dann wieder freigegeben und nicht mehr mittels der Krone einstellbar.
[0003] Nachteilig bei den bekannten Uhren ist, dass die Krone relativ umständlich handhabbar
ist. So kann die Krone zum Schutz derselben oder aus gestalterischen Gründen zumindest
teilweise im Gehäuse der Uhr integriert sein, was ein Herausziehen der Krone wesentlich
erschwert. Gegebenenfalls ist es dann erforderlich, beispielsweise eine Armbanduhr
zum Einstellen des Minutenzeigers von einem Arm einer Person zu lösen, damit die Krone
bequem herausgezogen werden kann. Je nach Physiologie von Fingern und Fingernägeln
einer Person kann es darüber hinaus, beispielsweise für eine Person mit vergleichsweise
kurzen Fingernägeln oder dicken Fingerkuppen, schwierig sein, die Krone am Gehäuse
zu hintergreifen und herauszuziehen. Weiter ist nachteilig, dass ein Herausziehen
der Krone bzw. ein Erreichen der Einstellposition taktil schwer zu bestimmen ist,
da einer die Krone bedienenden Person regelmäßig nicht bekannt ist, wie weit die Krone
herausgezogen werden muss, bis die Einstellposition erreicht ist. Dies kann dazu führen,
dass die Einstellposition beim Herausziehen der Krone zunächst nicht erreicht wird
oder dass die Krone mit einer großen Kraft herausgezogen wird. In Folge kann es zu
einer Beschädigung der Krone bzw. einer damit verbundenen Betätigungseinrichtung kommen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zum Einstellen eines Minutenzeigers und zum Aufziehen einer Uhr vorzuschlagen,
die bzw. das eine verbesserte Bedienung der Uhr ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit dem Merkmal eines Anspruchs 1 und ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 19 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Einstellen eines Minutenzeigers und zum Aufziehen
einer Uhr umfasst eine Betätigungseinrichtung und eine Schalteinrichtung, wobei die
Betätigungseinrichtung durch eine Axialbewegung von einer Betätigungsposition entgegen
einer Rückstellkraft in eine Schaltposition bewegbar ist, wobei mittels der Axialbewegung
der Betätigungseinrichtung in die Schaltposition die Schalteinrichtung antreibbar
ist, wobei die Schalteinrichtung von einer Aufzugsposition und in eine Einstellposition
oder umgekehrt bewegbar ist, wobei mittels der Schalteinrichtung in der Aufzugsposition
die Betätigungseinrichtung mit einer Aufzugseinrichtung und in der Einstellposition
mit einer Einstelleinrichtung für einen Minutenzeiger koppelbar ist, derart, dass
in der Betätigungsposition der Minutenzeiger einstellbar oder die Aufzugseinrichtung
antreibbar ist.
[0007] Die Betätigungseinrichtung ist demnach über eine Krone betätigbar. Die Vorrichtung
kann somit die Krone umfassen, wobei die Krone mit der Betätigungseinrichtung lösbar
verbunden oder ein integraler Bestandteil der Betätigungseinrichtung sein kann. Die
Betätigungseinrichtung bzw. die Krone befindet sich zunächst in einer Betätigungsposition,
wobei die Krone dann in einem Abstand relativ zu einem Gehäuse einer Uhr positioniert
ist. Die Betätigungseinrichtung bzw. die Krone kann nun durch eine Axialbewegung von
der Betätigungsposition entgegen der Rückstellkraft, die beispielsweise durch eine
Rückstellfeder ausgebildet werden kann, durch Drücken der Krone mit einem Finger in
die Schaltposition bewegt werden. Dadurch wird die Schalteinrichtung angetrieben,
wobei die Schalteinrichtung durch ein einmaliges Hineindrücken der Krone von der Aufzugsposition
in die Einstellposition bzw. von der Einstellposition in die Aufzugsposition bewegt
wird. Welche der beiden Positionen durch das Hineindrücken der Krone bzw. die Axialbewegung
der Betätigungseinrichtung eingestellt wird, ist immer davon abhängig, in welcher
der beiden Positionen sich die Schalteinrichtung vor der Betätigung der Krone befindet.
Die Schalteinrichtung ist derart mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt, dass die
Schalteinrichtung in der Aufzugsposition die Betätigungseinrichtung mit der Aufzugseinrichtung
der Uhr bzw. in der Einstellposition der Schalteinrichtung die Betätigungseinrichtung
mit der Einstelleinrichtung der Uhr koppelt. In der Betätigungsposition der Betätigungseinrichtung
kann nun durch Drehen der Betätigungseinrichtung bzw. der Krone der Minutenzeiger
eingestellt werden, wenn die Betätigungseinrichtung mit der Einstelleinrichtung gekoppelt
ist oder die Aufzugseinrichtung angetrieben werden, wenn die Betätigungseinrichtung
mit der Aufzugseinrichtung der Uhr gekoppelt ist.
[0008] Vorzugsweise kann die Axialbewegung von der Betätigungsposition in die Schaltposition
in Richtung eines Gehäuses der Uhr erfolgen. Die Axialbewegung kann demnach relativ
zu dem Gehäuse erfolgen. Die Betätigungseinrichtung bzw. die Krone kann so von einer
Person durch einfaches Drücken der Krone in Richtung des Gehäuses der Uhr ausschließlich
betätigt werden. Ein Herausziehen der Krone, wie aus dem Stand der Technik bekannt,
ist nicht mehr erforderlich. Durch ein einmaliges Drücken der Krone kann zwischen
den Funktionen Aufziehen und Einstellen der Zeiger der Uhr gewechselt werden. Eine
Bedienung der Uhr wird dadurch wesentlich erleichtert, insbesondere für Personen mit
geringen feinmotorischen Fähigkeiten. Auch ist es dann nicht mehr erforderlich, die
Uhr, wenn es sich um eine Armbanduhr handelt, vom Arm abzunehmen, um die Krone überhaupt
herausziehen zu können. Weiter ergibt sich für die Krone selbst eine Vielzahl neuer
Gestaltungsmöglichkeiten, da diese nicht mehr so ausgebildet sein muss, dass sie am
Gehäuse hintergriffen werden kann.
[0009] In einer Ausführungsform der Vorrichtung kann die Betätigungseinrichtung eine Antriebswelle
und eine konzentrisch bzw. koaxial relativ zur Antriebswelle angeordnete Schaltwelle
umfassen, wobei die Antriebswelle und die Schaltwelle über eine drehstarre, axialbewegliche
Kupplung miteinander verbunden sein können, derart, dass mittels einer Krone der betreffenden
Uhr die Antriebswelle drehbar ist und die Schaltwelle zumindest in axialer Richtung
bewegbar ist. Die Betätigungseinrichtung kann demnach zumindest zwei miteinander verbundene
Wellen aufweisen, die über die bewegliche Kupplung miteinander verbunden sind. Die
Kupplung kann beispielsweise in Art einer Klauenkupplung oder auch mit einem Vierkant
oder Polygon ausgebildet sein, welches in eine übereinstimmend ausgebildete Öffnung
eingesetzt ist. So ist es möglich, die Schaltwelle relativ zur Antriebswelle axial
zu bewegen und dennoch ein Drehmoment zu übertragen. Beispielsweise kann die Antriebswelle
an einem Ende ein Vierkant aufweisen und mit diesem in ein Innenvierkant der Schaltwelle
eingesteckt sein. Umgekehrt kann die Schaltwelle auch in die Antriebswelle eingesetzt
sein.
[0010] Die Schaltwelle kann mit einer Rückstellfeder zur Ausbildung der Rückstellkraft gekoppelt
sein. Die Rückstellfeder kann eine Spiralfeder oder auch eine Blattfeder sein, die
die Rückstellkraft auf die Schaltwelle bewirkt. So ist es möglich, dass die Schaltwelle
dann beim Drücken der Betätigungseinrichtung bzw. der Krone in die Schaltposition
immer wieder eine Rückführung der Krone in die Betätigungsposition bewirkt. Wenn die
Rückstellfeder eine Blattfeder ist, kann diese beispielsweise unmittelbar mit der
Schaltwelle verbunden sein. Besonders einfach ist eine Kopplung von Schaltwelle und
Rückstellfeder möglich, wenn die Rückstellfeder bzw. Blattfeder an der Schaltwelle,
beispielsweise an einer Seite der Schaltwelle tangential anliegt.
[0011] Weiter kann die Betätigungseinrichtung ein Schieberad bzw. einen Schiebetrieb und
ein Aufzugsrad umfassen, wobei das Aufzugsrad drehbar und axial unverschiebbar auf
der Antriebswelle angeordnet sein kann und wobei das Schieberad axial verschiebbar
und drehstarr auf der Antriebswelle angeordnet sein kann. Das Schieberad bzw. der
Schiebetrieb kann auf einem weiteren Vierkant oder Polygon auf der Antriebswelle angeordnet
sein und selbst eine übereinstimmend ausgebildete Durchgangsöffnung aufweisen, so
dass das Schieberad in einer axialen Richtung auf der Antriebswelle bewegbar ist und
zwischen Schieberad und Antriebswelle ein Drehmoment übertragen werden kann. Das Aufzugsrad
kann hingegen frei drehbar auf der Antriebswelle angeordnet sein, wobei die Antriebswelle
dann einen entsprechend zylindrischen Antriebswellenabschnitt aufweist.
[0012] Das Aufzugsrad kann eine erste Stirnverzahnung aufweisen und über eine zweite Verzahnung
mit der Aufzugseinrichtung in Eingriff stehen, wobei das Schieberad eine erste Stirnverzahnung
und eine zweite Stirnverzahnung aufweisen kann, wobei durch eine Verschiebung des
Schieberads in axialer Richtung der Antriebswelle die jeweils ersten Stirnverzahnungen
miteinander oder die zweite Stirnverzahnung mit einem Zeigerstellrad der Einstelleinrichtung
in Eingriff gebracht werden können. Die zweite Verzahnung des Aufzugsrads kann eine
Umfangsverzahnung sein, die unmittelbar mit der Aufzugseinrichtung in Eingriff steht.
Auch können die erste Stirnverzahnung des Aufzugsrads und die erste Stirnverzahnung
des Schieberads so übereinstimmend ausgebildet sein, dass diese ineinander greifen
können. Dabei kann vorgesehen sein, dass die ersten Stirnverzahnungen derart ausgebildete
Zahnflanken aufweisen, dass nur in einer Drehrichtung des Aufzugsrads bzw. des Schieberads
ein inniger Eingriff der Stirnverzahnungen erfolgt, so dass ein Drehmoment übertragen
werden kann. In einer entgegen gesetzten Drehrichtung können die Zahnflanken so flach
ausgebildet sein, dass die beiden ersten Stirnverzahnungen bei einer Drehung in Art
einer Ratsche durchrutschen, so dass kein Drehmoment übertragen werden kann. So kann
sichergestellt werden, dass die Aufzugseinrichtung nur in einer Drehrichtung betrieben
werden kann. Wenn sich die erste Stirnverzahnung des Aufzugsrads mit der ersten Stirnverzahnung
des Schieberads in Eingriff befindet, befindet sich die Schalteinrichtung somit in
der Aufzugsposition. Wenn die zweite Stirnverzahnung des Schieberads in eine Verzahnung
des Zeigerstellrads der Einstelleinrichtung eingreift, befindet sich die Schalteinrichtung
in der Einstellposition. Eine Drehung der Antriebswelle bewirkt dann lediglich ein
Einstellen der Zeiger der Uhr, da das Aufzugsrad drehbar auf der Antriebswelle angeordnet
und nicht mit dem ein Drehmoment übertragenden Schieberad verbunden ist. Folglich
steht das Schieberad in der Aufzugsposition der Schaltereinrichtung mit dem Aufzugsrad
und in der Einstellposition der Schalteinrichtung mit dem Zeigerstellrad in Eingriff.
[0013] In dem Schieberad kann eine umlaufende Nut ausgebildet sein, wobei die Schalteinrichtung
in die Nut eingreifen kann, derart, dass mittels einer Bewegung der Schalteinrichtung
das Schieberad in die Aufzugsposition oder in die Einstellposition bringbar ist. Beispielsweise
kann ein Schalthebel in die Nut eingreifen und dann das Schieberad, unabhängig von
einer radialen Position des Schieberads, in axialer Richtung auf der Antriebswelle
bewegen. Das Schieberad kann dann mit dem Aufzugsrad in der Aufzugsposition oder beispielsweise
einem Zeigerstellrad in der Einstellposition gekoppelt werden. Je nach Position des
Schieberads ist dann die Antriebswelle mit der Aufzugseinrichtung oder der Einstelleinrichtung
einfach koppelbar.
[0014] Die Schalteinrichtung kann ein Schaltrad und einen Schalthebel aufweisen, wobei das
Schaltrad mittels des Schalthebels mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt sein kann,
derart, dass mittels einer Bewegung des Schalthebels die Betätigungseinrichtung mit
der Aufzugseinrichtung oder der Einstelleinrichtung koppelbar ist. Wenn die Betätigungseinrichtung
beispielsweise eine Antriebswelle mit einem Schieberad aufweist, kann der Schalthebel
in das Schieberad eingreifen und dieses in axialer Richtung auf der Antriebswelle
bewegen, um die Betätigungseinrichtung mit der Aufzugseinrichtung oder der Einstelleinrichtung
zu koppeln. Das Schaltrad kann unmittelbar an der Betätigungseinrichtung oder in deren
Nähe drehbar angeordnet sein, wobei die Axialbewegung der Betätigungseinrichtung bzw.
ein Drücken der Krone eine Drehung des Schaltrads bewirken kann, was wiederum die
Bewegung des Schalthebels auslösen kann.
[0015] Das Schaltrad kann eine Schaltkontur, welche aus Kurven, stirnseitigen Nocken, Kolonnen
oder dergleichen ausgebildet sein kann, ausbilden, wobei ein hervorspringender Konturabschnitt
die Aufzugsposition oder die Einstellposition repräsentieren kann. Wenn beispielsweise
die Schaltkontur aus Kolonnen ausgebildet ist, können die Kolonnen auf einer Stirnseite
des Schaltrads angeordnet sein. Die Kolonnen bilden dann den hervorspringenden Konturabschnitt
aus. Der hervorspringende Konturabschnitt kann mit dem Schalthebel derart in Eingriff
stehen, dass der Schalthebel durch einen Kontakt mit dem hervorspringenden Konturabschnitt
angehoben bzw. in eine definierte Richtung bewegt wird. Zwischenräume zwischen den
hervorspringenden Konturabschnitten bewirken dann umgekehrt ein Absenken des Schalthebels
bzw. eine Bewegung in eine entgegengesetzt Richtung. Eine den Schalthebel anhebende
Kolonne kann so die Aufzugsposition oder die Einstellposition des Schaltrades repräsentieren,
je nachdem, wie der Schalthebel mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt ist. Beispielsweise
kann das Schaltrad eine Mehrzahl von Kolonnen, zum Beispiel 4, 6 oder 8, aufweisen.
[0016] Demnach kann die Schaltkontur über den Schalthebel mit der Betätigungseinrichtung
gekoppelt sein, wobei mittels einer Schaltkraft einer Schaltfeder der Schalteinrichtung
die Betätigungseinrichtung schaltbar sein kann. Die Schalteinrichtung kann so die
Schaltfeder umfassen, die eine Federkraft auf den Schalthebel bewirkt. Der Schalthebel
kann dann von der Schaltfeder gegen die Schaltkontur gedrückt werden, so dass eine
Drehung des Schaltrades eine Bewegung des Schalthebels durch Kontakt mit bzw. Gleiten
an der Schaltkontur bewirkt. Die Schaltfeder kann vorzugsweise eine Blattfeder oder
eine andere Art einer Feder sein.
[0017] Weiter kann die Schalteinrichtung eine Rastfeder aufweisen, wobei das Schaltrad mittels
der Rastfeder in der Aufzugsposition und in der Einstellposition durch Verrasten mit
der Rastfeder fixierbar sein kann. Die Rastfeder kann demnach direkt mit dem Schaltrad
verbunden sein bzw. auf dieses einwirken, derart, dass das Schaltrad bei einer Drehung
desselben entweder in der Einstellposition oder in der Aufzugsposition verrastet.
Je nach Federkraft der Rastfeder ist dann zunächst ein definiertes Drehmoment zu überwinden,
um das Schaltrad von der Aufzugsposition in die Einstellposition oder umgekehrt zu
drehen. So kann sichergestellt werden, dass sich das Schaltrad ausschließlich in einer
definierten Position befindet, wenn es nicht gedreht wird. Vorteilhaft ist es daher,
wenn das Schaltrad an seinem Außenumfang eine Rastverzahnung aufweist, in die die
Rastfeder bei einem Verrasten eingreifen kann. So kann die Rastfeder beispielsweise
einen Zahn ausbilden, der übereinstimmend zur Rastverzahnung ausgebildet ist und in
diese eingreifen kann. Auch kann die Rastverzahnung so ausgebildet sein, dass ein
Drehen des Schaltrads nur in eine Drehrichtung möglich ist und eine entgegen gesetzte
Drehrichtung des Schaltrads durch die Rastfeder bzw. einen Betätigungsfinger der Rückstellfeder
blockiert wird. Die Rastfeder kann beispielsweise eine Blattfeder sein.
[0018] Das Schaltrad kann durch die Axialbewegung der Betätigungseinrichtung die Schaltposition
mittels einer Rückstellfeder oder einen mit der Betätigungseinrichtung verbundenen
Betätigungshebel der Betätigungseinrichtung angetrieben werden, wobei ein Betätigungsfinger
der Rückstellfeder oder des Betätigungshebels in das Schaltrad eingreifen kann. Wenn
die Betätigungseinrichtung mit einer Rückstellfeder gekoppelt ist bzw. unmittelbar
mit dieser verbunden ist, kann die Rückstellfeder den Betätigungsfinger ausbilden.
Optional kann die Betätigungseinrichtung selbst den Betätigungsfinger ausbilden oder
es kann ein Betätigungshebel vorgesehen sein, der von der Rückstellfeder oder der
Betätigungseinrichtung bewegt wird und der dann den Betätigungsfinger ausbildet. Der
Betätigungsfinger kann dann seinerseits in die Rastverzahnung oder die Schaltkontur
des Schaltrads eingreifen. Eine beispielsweise tangentiale Bewegung des Betätigungsfingers
relativ zum Schaltrad ist dann ausreichend, um eine Drehung des Schaltrads in eine
definierte Drehrichtung zu bewirken.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Vorrichtung eine Nullstelleinrichtung
für einen Sekundenzeiger umfassen, wobei durch eine Bewegung der Schaltreinrichtung
in die Einstellposition von der Schalteinrichtung ein federkraftbetriebener Nullstellantrieb
der Nullstelleinrichtung auslösbar sein kann, derart, dass der Sekundenzeiger durch
die Nullstelleinrichtung in seiner Nullstellung bewegbar ist. Wenn der Sekundenzeiger
zum Einstellen des Minutenzeigers in die Nullstellung bewegt wurde, kann die Uhr besonders
bequem eingestellt werden, da dann lediglich beim Erreichen einer vollen Minute einer
Referenzzeitanzeige, beispielsweise durch ein Zeitzeichen, die Betätigungseinrichtung
bzw. die Krone gedrückt werden muss, um von der Einstellposition in die Aufzugsposition
zu wechseln. In der Aufzugsposition kann vorgesehen sein, dass der Sekundenzeiger
dann wieder angetrieben wird.
[0020] Der Nullstellantrieb kann ein Kurvenscheibenantrieb sein, dessen Kurvenscheibe fest
auf einer den Sekundenzeiger tragenden Sekundenwelle angeordnet und bei Bewegung der
Schalteinrichtung in die Einstellposition durch den federkraftbetriebenen Nullstellantrieb
in die Nullstellung bewegbar antreibbar ist. Eine Kurvenscheibe des Kurvenscheibenantriebs
kann fest auf einer den Sekundenzeiger tragenden Sekundenwelle angeordnet sein. Weiter
kann ein Nullstellhebel vorgesehen sein, der mit der Schalteinrichtung verbunden ist
und über eine Nullstellfeder mit einer Federkraft beaufschlagt wird. Der Nullstellhebel
kann so beschaffen sein, dass je nach Stellung der Schalteinrichtung, die Nullstellung
des Sekundenzeigers über den Nullstellhebel in der Einstellposition bewirkt wird.
Der Kurvenscheibenantrieb kann vorzugsweise ein Herznullstellantrieb sein, wobei eine
Kurvenscheibe durch den Nullstellhebel in der Nullstellung arretierbar sein kann.
Die Kurvenscheibe dient somit dann nicht nur zur Bewegung des Sekundenzeigers in die
Nullstellung, sondern auch zum Halten des Sekundenzeigers in derselben. Der Nullstellhebel
kann ein um eine zur Sekundenwelle parallelen Achse schwenkbarer, eine radial umlaufende
Wandelfläche der Kurvenscheibe beaufschlagender Hebel sein. Insbesondere kann der
Nullstellenhebel in seiner Nullstellposition federbeaufschlagt sein.
[0021] Darüber hinaus kann die Vorrichtung eine Anhalteeinrichtung zum Anhalten eines Uhrwerks
einer Uhr umfassen, wobei durch eine Bewegung der Schalteinrichtung in die Einstellposition
von der Schalteinrichtung ein Anhaltehebel der Anhalteeinrichtung betätigbar sein
kann, derart, dass der Anhaltehebel von einer eine Unruh der Uhr freigebenden Normalposition
in eine die Unruh kraftschlüssig beaufschlagenden Anhalteposition bewegt werden kann.
Der Anhaltehebel kann dann so mit der Schalteinrichtung gekoppelt sein, dass in der
Einstellposition der Schalteinrichtung das Uhrwerk bzw. die Unruh angehalten wird.
Wenn beispielsweise ein Sekundenzeiger mittels einer Nullstelleinrichtung in eine
Nullstellung bewegbar ist, kann im Wesentlichen gleichzeitig das Uhrwerk angehalten
werden, so dass der Sekundenzeiger in der Nullstellung verbleibt, bis ein Einstellvorgang
des Minutenzeigers beendet ist und bei zum Beispiel einem Zeitzeichen wieder gestartet
wird. Insbesondere kann der Anhaltehebel mit einer Betätigungskraft einer Betätigungsfeder
der Anhalteeinrichtung beaufschlagbar sein, derart, dass der Anahaltehebel von der
Betätigungsfeder in die Normalposition oder in die Anhalteposition bewegbar ist. Die
Betätigungsfeder kann beispielsweise eine Blattfeder sein, die eine Federkraft auf
den Anhaltehebel bewirkt. Je nach Kopplung des Anhaltehebels mit der Schalteinrichtung
kann die Betätigungsfeder dann den Anhaltehebel in die Normalposition oder in die
Anhalteposition bewegen.
[0022] Ob sich die Schalteinrichtung in der Einstellposition oder in der Aufzugsposition
befindet, ist besonders einfach erkennbar, wenn die Vorrichtung eine Anzeigeeinrichtung
zur Anzeige der Aufzugsposition und/oder der Einstellposition der Schalteinrichtung
an einem Zifferblatt einer Uhr umfasst, wobei die Anzeigeeinrichtung einen Anzeigehebel
und ein mit dem Anzeigehebel gekoppeltes Anzeigeelement umfassen kann, wobei der Anzeigehebel
mit der Schalteinrichtung oder mit der Betätigungseinrichtung gekoppelt sein kann.
Das Anzeigeelement kann beispielsweise ein Zeiger sein, der relativ zu Markierungen
auf dem Zifferblatt bewegbar ist bzw. durch seine Position relativ zu diesen Markierungen
die Aufzugsposition und/oder die Einstellposition anzeigt. Es sind jedoch auch andere
Anzeigelemente, beispielsweise in Art einer Rollanzeige, denkbar. Dabei ist es unerheblich,
ob die Anzeigeeinrichtung unmittelbar mit der Schalteinrichtung oder mit der Betätigungseinrichtung
gekoppelt ist. Wesentlich ist, dass eine eingestellte Funktion von der Betätigungseinrichtung
in der Betätigungsposition von der Anzeigeeinrichtung angezeigt wird, so dass eine
die Uhr bedienende Person erkennen kann, ob die Uhr in der Betätigungsposition der
Krone aufziehbar oder einstellbar ist.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einstellen eines Minutenzeigers und zum Aufziehen
einer Uhr umfasst eine entsprechende Vorrichtung eine Betätigungseinrichtung, wobei
die Betätigungseinrichtung durch eine Axialbewegung von einer Betätigungsposition
entgegen einer Rückstellkraft in eine Schaltposition und zurück in die Betätigungsposition
bewegt wird, wobei mittels der Axialbewegung der Betätigungseinrichtung in die Schaltposition
die Betätigungseinrichtung mit einer Aufzugseinrichtung gekoppelt wird, derart, dass
die Aufzugseinrichtung mittels einer Drehung der Betätigungseinrichtung in der Betätigungsposition
antreibbar ist, wobei die Betätigungseinrichtung durch eine wiederholte Axialbewegung
von der Betätigungsposition entgegen der Rückstellkraft in die Schaltposition bewegt
wird, wobei mittels der wiederholten Axialbewegung der Betätigungseinrichtung in die
Schaltposition die Betätigungseinrichtung mit einer Einstelleinrichtung für einen
Minutenzeiger gekoppelt wird, derart, dass der Minutenzeiger mittels einer Drehung
der Betätigungseinrichtung in der Betätigungsposition einstellbar ist.
[0024] Hinsichtlich der Vorteilsbeschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die
Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwiesen.
[0025] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den auf den
Vorrichtungsanspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen. Darüber hinaus kann im Rahmen
des Verfahrens vorgesehen sein, dass auf die wiederholte Axialbewegung eine weitere
Axialbewegung folgen kann, die neben der Kopplung mit der Einstelleinrichtung oder
der Aufzugseinrichtung eine weitere Funktion der Uhr, welche beispielsweise durch
eine Drehung der Betätigungseinrichtung in der Betätigungsposition genutzt werden
kann, in der Betätigungseinrichtung integriert ist. Demnach könnten dann durch ein
dreimaliges Drücken der Betätigungseinrichtung bzw. einer Krone drei verschiedene
Bedienfunktionen der Uhr eingestellt werden.
[0026] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische Teilschnittansicht einer Uhr;
- Fig. 2:
- eine Längsschnittansicht einer Betätigungseinrichtung.
[0028] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Uhr 10 in einer Teilschnittansicht.
Die Uhr 10 umfasst ein hier andeutungsweise dargestelltes Gehäuse 11 mit einem Uhrwerk
12 und einer Vorrichtung 13 zum Einstellen eines hier nicht dargestellten Minutenzeigers
und zum Aufziehen der Uhr 10. Die Vorrichtung 13 umfasst eine Betätigungseinrichtung
14 sowie eine Schalteinrichtung 15. Die Fig. 2 zeigt die Betätigungseinrichtung 14
in einer Längsschnittansicht.
[0029] Die Betätigungseinrichtung 14 umfasst eine Antriebswelle 17 und eine Schaltwelle
16, wobei an der Schaltwelle 16 eine Krone 18 befestigt ist. Die Antriebswelle 17
weist ein Außenvierkant 20 auf, das in ein Innenvierkant 19 der Schaltwelle 16 eingesteckt
ist. Der Innenvierkant 19 und der Außenvierkant 20 sind in einer axialen Richtung
relativ bezogen auf eine Längsachse 21 der Betätigungseinrichtung 14 relativ zueinander
bewegbar, wobei ein durch eine Drehung der Schaltwelle 16 bewirktes Drehmoment auf
die Antriebswelle 17 übertragen werden kann. Weiter ist die Antriebswelle 17 von einem
Schaltwellenrohr 22 umgeben, wobei das Schaltwellenrohr 22 fest mit dem Gehäuse 11
verbunden ist. Zur Abdichtung gegenüber einer Umgebung ist ein O-Ring 23 in eine Umfangsnut
24 in der Schaltwelle 16 eingesetzt, welcher dicht an dem Schaltwellenrohr 22 abdichtend
anliegt. Die Antriebswelle 17 ist in dem Uhrwerk 12 drehbar und axial unverschiebbar
angeordnet und weist an einem gegenüber dem Außenvierkant 20 liegenden Ende 25 einen
Lagerzapfen 26 auf. An dem Ende 25 ist darüber hinaus ein Außenvierkant 27 ausgebildet.
In der Antriebswelle 17 ist eine Umfangsnut 28 ausgebildet, in die eine Sicherungslasche
29 eingreift, um die Antriebswelle 17 in ihrer axialen Lage zu sichern. Auf den Außenvierkant
27 ist ein Schieberad 30 bzw. Schiebetrieb aufgeschoben, wobei das Schieberad 30 einen
Innenvierkant 31 ausbildet, der eine Verschiebung des Schieberads 30 in axialer Richtung
der Längsachse 21 des Schieberads 30 ermöglicht.
[0030] Gleichwohl kann ein Drehmoment von der Antriebswelle 17 auf das Schieberad 30 übertragen
werden. Ein sich an den Außenvierkant 27 anschließender Durchmesserabschnitt 32 der
Antriebswelle 17 dient zur drehbaren Aufnahme eines Aufzugsrades 33. Das Aufzugsrad
33 ist in dem Uhrwerk 12 so gelagert, dass es nicht in axialer Richtung der Längsachse
21 verschiebbar ist.
[0031] Das Aufzugsrad 33 steht über eine radiale Verzahnung 34 mit einer hier nicht dargestellten
Aufzugseinrichtung in Eingriff. Weiter weist das Aufzugsrad 33 eine erste Stirnverzahnung
35 auf. Das Schieberad 30 weist eine übereinstimmend ausgebildete erste Stirnverzahnung
36 und eine zweite Stirnverzahnung 37 auf, wobei die zweite Stirnverzahnung 37 mit
einem Zeigerstellrad 38 einer hier nicht näher dargestellten Aufzugseinrichtung in
Eingriff bringbar ist. Das Schieberad 30 weist darüber hinaus eine Umfangsnut 39 auf,
in die ein Schalthebel 40 eingreift. Durch eine Bewegung des Schalthebels 40 ist das
Schieberad 30 in axialer Richtung auf dem Außenvierkant 27 derart bewegbar, dass die
ersten Stirnverzahnungen 35 und 36 miteinander in Eingriff gelangen können, wobei
sich das Schieberad 30 dann in einer Aufzugsposition befindet. Wahlweise kann die
zweite Stirnverzahnung 37 mit einer hier nicht näher dargestellten Verzahnung des
Zeigerstellrads 38 in Eingriff gebracht werden, wobei sich das Schieberad 30 dann
in einer Einstellposition 41, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, befindet. Ein Wechsel
zwischen der Einstellposition 41 und der Aufzugsposition erfolgt durch ein Drücken
der Krone 18 bzw. der Betätigungseinrichtung 14 in Richtung des Gehäuses 11 entlang
der Längsachse 21. Dadurch erfolgt eine Relativbewegung der Schaltwelle 16 zur Antriebswelle
17 und ein Schalten bzw. eine Betätigung der Schalteinrichtung 15, was eine Bewegung
des Schieberads 30 zur Folge hat. Um ein Herausfallen der Schaltwelle 16 aus dem Gehäuse
11 zu sichern, ist in der Schaltwelle 16 eine weitere Umfangsnut 42 ausgebildet, in
die eine Sicherungsschraube 43 eingreift. Eine Stirnseite 44 der Schaltwelle 16 liegt
an einer hier lediglich andeutungsweise dargestellten Rückstellfeder 45 an.
[0032] Die Schalteinrichtung 15 weist ein Schaltrad 46 und den Schalthebel 40 auf. Auf einer
Stirnseite 47 des Schaltrads 46 sind vier Kolonnen 48 ausgebildet. Weiter ist an dem
Schaltrad 46 eine Rastverzahnung 49 umfänglich ausgebildet. Die mit der Schaltwelle
16 über die Stirnseite 44 gekoppelte Rückstellfeder 45 bildet einen Betätigungsfinger
50 aus, der in die Rastverzahnung 49 eingreift. Ein Drücken der Krone 18 bewirkt dann
eine Bewegung der Rückstellfeder 45 bzw. des Betätigungsfingers 50, wobei der Betätigungsfinger
50 in die Rastverzahnung 49 eingreift und das Schaltrad 46 entgegen den Uhrzeigersinn
dreht. Ein Loslassen der Krone 18 hat zur Folge, dass diese von der Rückstellfeder
45 in die hier dargestellte Betätigungsposition 51 bewegt wird. Um eine jeweilige
Position des Schaltrads 46 zu sichern, weist die Schalteinrichtung 15 eine Rastfeder
52 auf, die einen Zahn 53 ausbildet, der in die Rastverzahnung 49 des Schaltrads 46
eingreift. Das Schaltrad 46 wird so entweder in der hier dargestellten Einstellposition
41 oder in der Aufzugsposition fixiert.
[0033] Der Schalthebel 40 weist eine Nase 54 auf und wird mittels einer Schalthebelfeder
55 mit einer Federkraft beaufschlagt, derart, dass die Nase 45 an der Kolonne 48 anliegt.
Eine durch eine Betätigung der Krone 18 bewirkte Drehung des Schaltrades 46 mit einem
Einrasten des Zahns 53 in der Rastverzahnung 49 hat zur Folge, dass die Nase 45 in
einem Zwischenraum 56 zwischen zwei Kolonnen 48 aufgrund der Beaufschlagung mit der
Federkraft hineinbewegt wird, wobei gleichzeitig über den Eingriff in die Umfangsnut
39 des Schieberads 30 dieses in Richtung des Aufzugsrads 33 verschoben wird. Das Schaltrad
46 befindet sich dann in der hier nicht dargestellten Aufzugsposition.
[0034] Weiter ist eine Anzeigeeinrichtung 57 vorgesehen, die aus einem Anzeigehebel 58 und
einem Zeiger 59 gebildet ist. Der Anzeigehebel 58 greift in die Umfangsnut 39 des
Schieberads 30 ein und ist fest mit dem Zeiger 59 verbunden. Bei einer axialen Verschiebung
des Schieberads 30 wird über den Anzeigehebel 58 der Zeiger 59 bewegt und zeigt auf
einem nicht dargestellten Zifferblatt der Uhr 10 die jeweilige Position des Schieberads
30 an bzw. signalisiert, ob die Betätigungseinrichtung 14 zum Einstellen oder zum
Aufziehen der Uhr 10 nutzbar ist.
[0035] Die Vorrichtung 13 umfasst weiter eine Nullstelleinrichtung 60 für einen Sekundenzeiger
61 mit einem Nullstellhebel 62 und einer Nullstellfeder 63, die den Nullstellhebel
62 mit einer Federkraft beaufschlagt. Der Sekundenzeiger 61 ist auf einer Sekundenwelle
64 zusammen mit einem Nullstellherz 65 angeordnet. Der Nullstellhebel 62 weist eine
Nase 66 auf, die in einen der Zwischenräume 56 eingreift oder auch an einer Kolonne
48 anliegen kann. Wenn, wie hier dargestellt, die Nase 66 in den Zwischenraum 56 eingreift,
gelangt ein distales Ende 67 des Nullstellhebels 62 mit dem Nullstellherz 65 in Kontakt
und bewirkt eine Bewegung des Sekundenzeigers 61 in seine hier dargestellte Nullstellung.
[0036] Wenn die Nullstellung des Sekundenzeigers 61 erfolgt, wird im Wesentlichen gleichzeitig
mittels einer Anhalteeinrichtung 68 das Uhrwerk 12 bzw. eine Unruh 69 angehalten.
Eine mögliche Bewegung des Sekundenzeigers 61 wird so verhindert. Die Anhalteeinrichtung
68 umfasst einen Anhaltehebel 70 und eine Betätigungsfeder 71, die den Anhaltehebel
70 mit einer Federkraft beaufschlagt. An einem Ende 72 des Anhaltehebels 70 ist eine
Nase 73 ausgebildet, die, wie hier dargestellt, mit einer der Kolonnen 48 in Eingriff
steht. Der Anhaltehebel 70 bildet an einem gegenüberliegenden Ende 74 eine Blattfeder
75 aus, die dann an der Unruh 69 zur Anlage gelangt und eine Bewegung der Unruh 69
unterbindet. Wenn die Nase 73 in einen der Zwischenräume 56 eingreift, bewirkt die
Betätigungsfeder 71 ein Abheben der Blattfeder 75 von der Unruh 69, so dass diese
dann wieder frei drehbar ist.
[0037] Bei der hier dargestellten Einstellposition 41 befindet sich die Krone 18 in der
Betätigungsposition 51, so dass durch eine Drehung der Krone 18 der Minutenzeiger
der Uhr 10 einstellbar ist. Durch Drücken der Krone 18 wird über den Betätigungsfinger
50 eine teilweise Drehung des Schaltrades 46 bewirkt, derart, dass der Zahn 53 in
der nächstfolgenden Rastverzahnung 49 einrastet. Die Kolonnen 48 werden dann ebenfalls
soweit gedreht, dass der Schalthebel 40 das Schieberad 30 in Richtung des Aufzugsrads
33 bewegt und die jeweiligen ersten Stirnverzahnungen 35 und 36 miteinander in Eingriff
bringt. Gleichzeitig wird über den Anzeigehebel 58 mit der Anzeigeeinrichtung 57 die
Stellung des Schieberads 30 bzw. des Schaltrads 46 signalisiert. Der Nullstellhebel
62 wird von einer der Kolonnen 48 angehoben, so dass das Nullstellherz 65 zusammen
mit dem Sekundenzeiger 61 freigegeben ist. Darüber hinaus wird der Anhaltehebel 70
bzw. die Blattfeder 75 von der Unruh 69 entfernt, so dass diese sich drehen kann.
Über die Krone 18 kann nun das Aufzugsrad 33 zum Spannen eines hier nicht dargestellten
Federwerks, betätigt werden. Ein erneutes Drücken der Krone 18 bewirkt wiederum ein
Umstellen der Vorrichtung 13 in die in Fig. 1 dargestellte Konfiguration.
1. Vorrichtung (13) zum Einstellen eines Minutenzeigers und zum Aufziehen einer Uhr (10),
mit einer Betätigungseinrichtung (14) und einer Schalteinrichtung (15), wobei die
Betätigungseinrichtung durch eine Axialbewegung von einer Betätigungsposition (51)
entgegen einer Rückstellkraft in eine Schaltposition bewegbar ist, wobei mittels der
Axialbewegung der Betätigungseinrichtung in die Schaltposition die Schalteinrichtung
antreibbar ist, wobei die Schalteinrichtung von einer Aufzugsposition in eine Einstellposition
(41) oder umgekehrt bewegbar ist, wobei mittels der Schalteinrichtung in der Aufzugsposition
die Betätigungseinrichtung mit einer Aufzugseinrichtung und in der Einstellposition
mit einer Einstelleinrichtung für einen Minutenzeiger koppelbar ist, derart, dass
in der Betätigungsposition der Minutenzeiger einstellbar oder die Aufzugseinrichtung
antreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Axialbewegung von der Betätigungsposition (51) in die Schaltposition in Richtung
eines Gehäuses (11) der Uhr (10) erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (14) eine Antriebswelle (17) und eine konzentrisch relativ
zur Antriebswelle angeordnete Schaltwelle (16) umfasst, wobei die Antriebswelle und
die Schaltwelle über eine drehstarre, axial bewegliche Kupplung miteinander verbunden
sind, derart, dass mittels einer Krone (18) die Antriebswelle drehbar ist und die
Schaltwelle zumindest in axialer Richtung bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltwelle (16) mit einer Rückstellfeder (45) zur Ausbildung der Rückstellkraft
gekoppelt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung (14) ein Schieberad (30) und ein Aufzugsrad (33) umfasst,
wobei das Aufzugsrad drehbar und axial unverschiebbar auf der Antriebswelle (17) angeordnet
ist und wobei das Schieberad axial verschiebbar und drehstarr auf der Antriebswelle
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Aufzugsrad (33) eine erste Stirnverzahnung (35) aufweist und über eine zweite
Verzahnung (34) mit der Aufzugseinrichtung in Eingriff steht,
wobei das Schieberad (30) eine erste Stirnverzahnung (36) und eine zweite Stirnverzahnung
(37) aufweist, wobei durch eine Verschiebung des Schieberads in axialer Richtung die
jeweils ersten Stirnverzahnungen miteinander oder die zweite Stirnverzahnung mit einem
Zeigerstellrad (38) der Einstelleinrichtung in Eingriff bringbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Schieberad (30) eine umlaufende Nut (39) ausgebildet ist, wobei die Schalteinrichtung
(15) in die Nut eingreift, derart, dass mittels einer Bewegung der Schalteinrichtung
das Schieberad in die Aufzugsposition oder die Einstellposition (41) bringbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalteinrichtung (15) ein Schaltrad (46) und einen Schalthebel (40) aufweist,
wobei das Schaltrad mittels des Schalthebels mit der Betätigungseinrichtung (14) gekoppelt
ist, derart, dass mittels einer Bewegung des Schalthebels die Betätigungseinrichtung
mit der Aufzugseinrichtung oder der Einstelleinrichtung koppelbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltrad (46) eine Schaltkontur ausbildet, wobei ein hervorspringender Konturabschnitt
(48) die Aufzugsposition oder die Einstellposition (41) repräsentiert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontur über den Schalthebel (40) mit der Betätigungseinrichtung (14) gekoppelt
ist, wobei mittels einer Schaltkraft einer Schaltfeder (55) der Schalteinrichtung
(15) die Betätigungseinrichtung (14) schaltbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schalteinrichtung (15) eine Rastfeder (52) aufweist, wobei das Schaltrad (46)
mittels der Rastfeder in der Aufzugsposition und in der Einstellposition (41) durch
Verrasten mit der Rastfeder fixierbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltrad (46) an seinem Außenumfang eine Rastverzahnung (49) aufweist, in die
die Rastfeder (52) bei einem Verrasten eingreift.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltrad (46) durch die Axialbewegung der Betätigungseinrichtung (14) in die
Schaltposition mittels einer Rückstellfeder (45) oder einem mit der Betätigungseinrichtung
verbundenen Betätigungshebel der Betätigungseinrichtung antreibbar ist, wobei ein
Betätigungsfinger (50) der Rückstellfeder oder des Betätigungshebels in das Schaltrad
eingreift.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (13) eine Nullstelleinrichtung (60) für einen Sekundenzeiger (61)
umfasst, wobei durch eine Bewegung der Schalteinrichtung (15) in die Einstellposition
(41) von der Schalteinrichtung ein federkraftbetriebener Nullstellantrieb der Nullstelleinrichtung
auslösbar ist, derart, dass der Sekundenzeiger durch die Nullstelleinrichtung in seine
Nullstellung bewegbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nullstellantrieb ein Kurvenscheibenantrieb ist, dessen Kurvenscheibe (65) fest
auf einer den Sekundenzeiger (61) tragenden Sekundenwelle (64) angeordnet und bei
Bewegung der Schalteinrichtung (15) in die Einstellposition (41) durch den federkraftbetriebenen
Nullstellantrieb in die Nullstellung bewegbar antreibbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (13) eine Anhalteeinrichtung (68) zum Anhalten eines Uhrwerks (12)
einer Uhr (10) umfasst, wobei durch eine Bewegung der Schalteinrichtung (15) in die
Einstellposition (41) von der Schalteinrichtung ein Anhaltehebel (70) der Anhalteeinrichtung
betätigbar ist, derart, dass der Anhaltehebel von einer eine Unruh der Uhr freigebenden
Normalposition in eine die Unruh (69) kraftschlüssig beaufschlagenden Anhalteposition
bewegbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Anhaltehebel (70) mit einer Betätigungskraft einer Betätigungsfeder (71) der
Anhalteeinrichtung (68) beaufschlagbar ist, derart, dass der Anhaltehebel in die Normalposition
oder in die Anhalteposition bewegbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (13) eine Anzeigeeinrichtung (57) zur Anzeige der Aufzugsposition
und/oder der Einstellposition (41) der Schalteinrichtung (15) an einem Zifferblatt
einer Uhr (10) umfasst, wobei die Anzeigeeinrichtung einen Anzeigehebel (58) und ein
mit dem Anzeigehebel gekoppeltes Anzeigelement (59) umfasst, wobei der Anzeigehebel
mit der Schalteinrichtung oder mit der Betätigungseinrichtung (14) gekoppelt ist.
19. Verfahren zum Einstellen eines Minutenzeigers und zum Aufziehen einer Uhr (10), mit
einer Vorrichtung (13), die eine Betätigungseinrichtung (14) umfasst, wobei die Betätigungseinrichtung
durch eine Axialbewegung von einer Betätigungsposition (31) entgegen einer Rückstellkraft
in eine Schaltposition und zurück in die Betätigungsposition bewegt wird, wobei mittels
der Axialbewegung der Betätigungseinrichtung in die Schaltposition die Betätigungseinrichtung
mit einer Aufzugseinrichtung gekoppelt wird, derart, dass die Aufzugseinrichtung mittels
einer Drehung der Betätigungseinrichtung in der Betätigungsposition antreibbar ist,
wobei die Betätigungseinrichtung durch eine wiederholte Axialbewegung von der Betätigungsposition
entgegen der Rückstellkraft in die Schaltposition bewegt wird, wobei mittels der wiederholten
Axialbewegung der Betätigungseinrichtung in die Schaltposition die Betätigungseinrichtung
mit einer Einstelleinrichtung für einen Minutenzeiger gekoppelt wird, derart, dass
der Minutenzeiger mittels einer Drehung der Betätigungseinrichtung in der Betätigungsposition
einstellbar ist.