[0001] Die Erfindung betrifft ein Pfandrücknahmesystem, das eine Entwertungseinheit zum
irreversiblen Zerstören von eingegebenen Einweggut umfasst. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Überwachung eines solchen Pfandrücknahmesystems.
[0002] Bekannte Pfandrücknahmesysteme, die häufig auch als revers wending machines bezeichnet
werden, umfassen eine Fronteinheit, in die das Einweggut eingegeben wird. Anschließend
wird das Einweggut über eine Sortierstrecke zu einem Kompaktor transportiert, in dem
das Einweggut über eine Entwertungseinheit zum irreversiblen Zerstören des eingegebenen
Einweggutes und zum Verkleinern des Volumens des Einweggutes vorgesehen ist, kompaktiert
wird bevor das Einweggut dann in einem Behälter gesammelt wird. Der Person, die das
Einweggut eingegeben hat, wird entsprechend der Pfandbetrag gutgeschrieben.
[0003] Es sind Betrugsversuche bekannt, bei denen das Einweggut innerhalb der Sortierstrecke
zwischen der Fronteinheit und dem Kompaktor abgefangen und erneut der Fronteinheit
zugeführt wird, was dazu führt, dass das Pfand des Einweggutes mehrfach gutgeschrieben
wird, da die Erfassung und Gutschreibung bereits über die Fronteinheit erfolgt.
[0004] Zur Vermeidung solcher Betrugsversuche ist es bekannt, dass an der Sortierstrecke
Sensoren vorgesehen sind, die ein Entnehmen von Einweggut aus der Sortierstrecke erkennen
sollen. Allerdings gibt es auch Betrugsversuche, bei denen diese Sensoren manipuliert
oder umgangen werden.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Pfandrücknahmesystem und ein Verfahren zur Überwachung
eines Pfandrücknahmesystems anzugeben, mit dem Betrugsversuche über das mehrfache
Zuführen des gleichen Einweggutes verhindert oder zumindest erschwert werden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Pfandrücknahmesystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist eine Schallerfassungseinheit zum Detektieren des beim Zerstören
des Einweggutes durch die Entwertungseinheit entstehenden Schalls vorgesehen. In einem
Speicherelement ist mindestens ein Sollwert mindestens einer charakteristischen Größe
des beim Zerstören des Einweggutes entstehenden Schalls gespeichert. Eine Steuereinheit
vergleicht diesen gespeicherten Sollwert mit mindestens einen über die Schallerfassungseinheit
ermittelten Istwert dieser charakteristischen Größe des über die Schallerfassungseinheit
detektierten Schalls.
[0008] Beim Zerstören des Einweggutes durch die Entwertungseinheit und dem hiermit verbundenen
Zerstören der für die Erfassung des Einweggutes auf dem Einweggut vorgesehenen Merkmale
entsteht ein charakteristischer Schall der über die charakteristischen Größen und
deren Sollwerte in dem Speicherelement vorgegeben ist. Durch die Schallerfassungseinheit
in der Nähe der Entwertungseinheit und dem Vergleich der ermittelten Werte mit den
gespeicherten Sollwerten kann sichergestellt werden, dass das eingegebene Einweggut
auch tatsächlich irreversibel zerstört wird. Somit können Betrugsversuche einfach
erkannt werden.
[0009] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in dem Speicherelement
mindestens ein weiterer Sollwert einer weiteren charakteristischen Größe des Schalls
gespeichert, wobei die Steuereinheit auch diesen Sollwert mit mindestens einem mit
Hilfe der Schallerfassung ermittelten Istwert dieser weiteren charakteristischen Größe
des detektierten Schalls vergleicht. Durch den Vergleich mehrerer charakteristischen
Größen des Schalls kann eine noch genauere und sichere Erfassung erfolgen, sodass
Fehler bei der Zuordnung des abgegebenen Schalls zu Einweggüter vermieden werden und
Manipulationsversuchen noch sicherer vorgebeugt wird.
[0010] Bei diesen charakteristischen Größen handelt es sich insbesondere um die Amplitude
und/oder die Frequenzgänge des Schalls. Diese Größen können einfach erfasst werden
und bilden eine sichere Erkennung der jeweiligen Einweggüter ab.
[0011] Die Sollwerte für die charakteristischen Größen, die im Speicherelement gespeichert
sind, wurden insbesondere vorab experimentell ermittelt.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn für verschiedene Einweggutarten unterschiedliche
Sollwerte der charakteristischen Größe bzw. der charakteristischen Größen im Speicherelement
gespeichert sind und wenn die Steuereinheit den Sollwert der Einweggutart des jeweils
dem Pfandrücknahmesystem zugefügten Einweggutes auswählt und mit dem über die Schallerfassungseinheit
ermittelten Istwert vergleicht. Somit wird sichergestellt, dass auch bei unterschiedlichen
Einweggutarten, die dem Pfandrücknahmesystem zugeführt werden können, jeweils eine
sichere Erkennung von deren Zerstörung erfolgen kann. Dies ist insbesondere dann wichtig,
wenn verschiedene Einweggutarten mit einem unterschiedlich hohen Pfandbetrag versehen
sind, sodass auch ein Austausch eines höherwertigen Einweggutes durch ein minderwertiges
innerhalb der Sortierstrecke erkannt werden kann und somit auch ein Betrugsversuch
über das Gutschreiben eines höheren Pfandbetrags als den zugeführten Einweggut vermieden
wird.
[0013] Die Einweggutarten können beispielsweise PET-Flaschen, Dosen oder Glasflaschen sein.
[0014] Es ist besonders vorteilhaft, wenn das Pfandrücknahmesystem eine im Sensor zur Erkennung
des eingegebenen Einweggutes umfasst. Durch diesen Sensor erkennt das System, welche
Einweggutarten eingegeben wurde, sodass die Steuereinheit den entsprechenden Sollwert
aus dem Speicherelement verwenden kann.
[0015] Bei dem Sensor handelt es sich insbesondere um den gleichen Sensor, mit dem das Einweggut
standardmäßig bei Pfandrücknahmesystemen bei seiner Eingabe erkannt wird. Insbesondere
kann es sich um einen Barcodeleser handeln, der den auf den Einweggut aufgebrachten
Strichcode für die Entpfandung ausliest.
[0016] Das Pfandrücknahmesystem umfasst insbesondere eine Fronteinheit und einen separaten
Kompaktor, in dem die Entwertungseinheit angeordnet ist. Die Fronteinheit und der
Kompaktor sind insbesondere über eine Sortierstrecke miteinander verbunden, wobei
der Sensor zur Erkennung des eingegebenen Einweggutes insbesondere in der Fronteinheit
angeordnet ist.
[0017] In dem Kompaktor ist insbesondere ein Schneidwerk angeordnet, über das das eingegebene
Einweggut zerschnitten und/oder zusammengedrückt wird. Ferner ist in dem Kompaktor
insbesondere ein Container vorgesehen, über den das kompaktierte und entwertete Einweggut
gesammelt wird.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Schallerfassungseinheit
ein Mikrofon, mit dessen Hilfe der beim Zerstören der eingegebenen Einweggüter entstehende
Schall erfasst wird. Dieses Mikrofon ist insbesondere in der Nähe der Entwertungseinheit,
insbesondere in der Nähe eines Schneidewerkes angeordnet, sodass die entstehenden
Geräusche sicher und ohne Einfluss von Umweltgrößen erfasst werden können.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Mikrofon als Schall die bei der Zerstörung
des Einweggutes entstehenden hörbaren Geräusche erfasst, d. h., dass das Mikrofon
im für den Menschen hörbaren Bereich arbeitet. Alternativ oder zusätzlich kann das
Mikrofon auch im nicht menschlich hörbaren Bereich, insbesondere im Ultraschallbereich,
arbeiten. Somit wird eine besonders sichere Erfassung des Schalls und ein zuverlässiger
Vergleich erreicht.
[0020] Als für den menschlichen Sinn hörbarer Schall wird insbesondere Schall zwischen 16
Hz und 20 kHz verstanden. Als Ultraschallbild wird insbesondere Schall zwischen 20
kHz und 1,6 GHz verstanden.
[0021] Zusätzlich oder alternativ zu dem Mikrofon kann die Schallerfassungseinheit auch
einen Körperschallabnehmer zum Erfassen von während der Zerstörung des Einweggutes
entstehendem Körperschall umfassen. Auch über diesen Körperschallabnehmer, der insbesondere
im Ultraschallbereich arbeitet, kann eine sichere Erkennung der Zerstörung des eingegebenen
Einweggutes erreicht werden. Der Körperschallabnehmer erfasst insbesondere den Körperschall
mindestens eines Bauteils des Pfandrücknahmesystems, beispielsweise eines Gehäuses
des Pfandrücknahmesystems, insbesondere des Kompaktors, der Entwertungseinheit und/oder
andere Bauteile in der Nähe der Entwertungseinheit, und/oder den Körperschall der
Einweggüter.
[0022] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform nimmt die Steuereinheit das Pfandrücknahmesystem
außer Betrieb, wenn der Vergleich mindestens eines Istwerts mit dem zugehörigen Sollwert
eine Abweichung ergeben hat. Hierdurch wird erreicht, dass der Betrugsversuch verhindert
wird. Insbesondere kann das System nur von einer autorisierten Person wieder aktiviert
werden, sodass eine Aktivierung ohne Kenntnisnahme von dem Betrugsversuch vermieden
wird.
[0023] Unter einer Abweichung des Sollwerts wird insbesondere verstanden, dass der Istwert
um einen vorbestimmten Mindestprozentsatz oder Mindestabsolutwert von Sollwert. Durch
die Verwendung solcher Toleranzgrenzen wird erreicht, dass das System nicht bereits
bei minimalen, vermutlich nicht auf einem Betrugsversuch zurückführenden Abweichungen
einen Betrugsversuch annimmt und unnötig außer Betrieb genommen wird bzw. die im Folgenden
noch beschriebenen Konsequenzen durchgeführt werden.
[0024] Zusätzlich oder alternativ zur Außerbetriebnahme kann die Steuereinheit beim Vorliegen
einer relevanten Abweichung zwischen dem Ist- und dem Sollwert auch eine Fehlermeldung
ausgeben. Die Fehlermeldung kann insbesondere über eine Kommunikationseinheit des
Pfandrücknahmesystems durch eine zentrale Überwachungseinheit erfolgen, sodass der
Betrugsversuch einfach erkannt und protokolliert werden kann. Diese zentrale Überwachungseinheit
umfasst insbesondere einen Zentralcomputer der das Pfandrücknahmesystem herstellenden
und/oder betreibenden Firma.
[0025] Darüber hinaus kann das Pfandrücknahmesystem auch eine Anzeigeeinheit, beispielsweise
einen Bildschirm, umfassen, über den die Fehlermeldung zusätzlich oder alternativ
angezeigt wird.
[0026] Darüber hinaus wird beim Vorliegen einer Abweichung und somit eines vermuteten Betrugsversuches
insbesondere der Pfandwert des eingegebenen Einweggutes nichts gutgeschrieben.
[0027] Darüber hinaus kann das Pfandrücknahmesystem eine Alarmeinheit umfassen, die einen
akustischen und/oder optischen Alarm ausgibt, sofern die Steuereinheit eine Abweichung
zwischen mindestens einem Istwert und dem zugehörigen Sollwert detektiert hat. Insbesondere
kann ein lauter Warnton ausgegeben werden und es kann ein Blinklicht aktiviert werden.
[0028] Hierdurch wird erreicht, dass andere Personen auf den Betrugsversuch aufmerksam gemacht
werden, was eine abschreckende Wirkung ausübt.
[0029] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Pfandrücknahmesystems,
bei dem in einem Speicherelement mindestens ein Sollwert mindestens einer charakteristischen
Größe des beim Zerstören von Einweggut durch eine Entwertungseinheit zum irreversiblen
Zerstören von eingegebenen Einweggut entstehenden Schalls gespeichert wird. Mit Hilfe
einer Schallerfassungseinheit wird der beim Zerstören des Einweggutes durch die Entwertungseinheit
entstehenden Schall erfasst. Anschließend wird mindestens ein mit Hilfe der Schallerfassungseinheit
ermittelte Istwert dieser charakteristischen Größe des detektierten Schalls mit dem
gespeicherten Sollwert verglichen.
[0030] Hierdurch wird erreicht, dass Manipulationsversuche einfach erkannt werden können.
[0031] Das Verfahren gemäß des unabhängigen Verfahrensanspruchs kann mit den in den abhängigen
Vorrichtungsansprüchen angegebenen Merkmalen bzw. entsprechenden Verfahrensmerkmalen
weiterbildet werden.
[0032] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der beigefügten
Figur näher erläutert.
[0033] Es zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Pfandrücknahmesystems.
[0034] In Figur 1 ist eine schematische, perspektivische Darstellung eines Pfandsystems
10 zur Rücknahme und Entpfandung von Einweggut gezeigt.
[0035] Das Pfandrücknahmesystem 10 umfasst eine Fronteinheit 12, die eine Eingabeöffnung
14 zur Eingabe von Einweggut 18 umfasst. Bei dem Einweggut 18 kann es sich insbesondere
um Plastikflaschen und Dosen handeln.
[0036] An dem Einweggut 18 ist ein Erkennungsmerkmal, beispielsweise ein Strichcode vorgesehen,
der nach der Eingabe des Einweggutes 18 über eine Sensoreinheit 16 erkannt wird. Mit
Hilfe der Sensoreinheit 16 wird ermittelt, ob das eingegebene Einweggut zurückgenommen
werden soll, um welche Einweggutart es sich handelt und wie hoch der gutzuschreibende
Pfandbetrag ist.
[0037] Ferner umfasst das Pfandrücknahmesystem 10 einen von der Fronteinheit 12 separat
angeordneten Kompaktor 20, in dem eine Entwertungseinheit 22 vorgesehen ist, mit deren
Hilfe das eingegebene Einweggut 18 irreversibel zerstört wird. Hierbei wird insbesondere
das Volumen des Einweggutes über ein Schneidwerk reduziert und gleichzeitig werden
die Sicherheitsmerkmale zerstört, über die die bepfandeten Einweggüter 18 von der
Sensoreinheit 16 erkannt werden. Somit können die Einweggüter 18 nach dem Durchlaufen
durch den Kompaktor 20 nicht erneut der Fronteinheit 12 zugeführt werden.
[0038] Die kompaktierten Einweggüter 18 werden in einem Behälter 24 gespeichert, der regelmäßig
entleert wird.
[0039] Das über die Fronteinheit 12 eingegebene Einweggut 18 wird über eine Sortierstrecke
26 zu dem Kompaktor 20 transportiert. Um Betrugsversuche zu unterbinden, bei denen
das Einweggut 18 innerhalb dieser Sortierstrecke 26 entnommen und der Fronteinheit
12 erneut zugeführt wird, ist in dem Kompaktor 20 eine Schallerfassungseinheit 28
in der Nähe der Entwertungseinheit 22 vorgesehen, mit deren Hilfe der beim Zerstören
des Einweggutes 18 erzeugte Schall aufgezeichnet wird.
[0040] In Abhängigkeit von der Einweggutart, also insbesondere in Abhängigkeit der Form,
der Größe und des Materials des Einweggutes 18, ergeben sich für jede Einweggutart
unterschiedliche typische Frequenzgänge und Amplituden des beim Zerstören entstehenden
Schalls. Diese jeweiligen typischen Frequenzgänge und Amplituden sind für jede Einweggutart
spezifisch, sodass sich über die beim Zerstören entstehenden Schall erkennen lässt,
ob das der Fronteinheit 12 zugefügte Einweggut 18 auch tatsächlich zerstört wurde.
[0041] Hierzu ist in einem Speicherelement 32 eine Datenbank hinterlegt, für die für jede
Einweggutart Sollwerte der Amplituden und typischen Frequenzgänge hinterlegt sind.
Eine Steuereinheit 30 vergleicht die Istwerte der Amplituden und Frequenzgänge, die
über die Schallerzeugungseinheit 28 aufgezeichnet werden, mit den zugehörigen Sollwerten
aus der Datenbank, sodass auf einfache Weise erkannt werden kann, ob das über die
Fronteinheit 12 zugefügte Einweggut 18 auch tatsächlich zerstört wurde. Insbesondere
erkennt die Steuereinheit 30 über den Sensor 16 jeweils die Einweggutart des zugefügten
Einweggutes, sodass sie die entsprechenden Sollwerte aus der Datenbank für den Vergleich
mit dem über die Schallerfassungseinheit 28 ermittelten Istwert bzw. den ermittelten
Istwerten verwenden kann.
[0042] Bei der Schallerfassungseinheit 28 kann es sich insbesondere um ein Mikrofon handeln,
welches die beim Kompaktieren des Einweggutes 18 entstehenden Geräusche aufzeichnet.
Zusätzlich oder alternativ kann die Schallerfassungseinheit 28 auch einen Körperschallabnehmer
umfassen, mit dessen Hilfe der erzeugte Körperschall erfasst und mit den entsprechenden
Sollwerten verglichen wird.
[0043] Hat die Steuereinheit 30 eine relevante Abweichung zwischen dem Istwert und dem erwarteten
Sollwert ermitteln, die so groß ist, dass auf einen Betrugsversuch zurückgeschlossen
werden kann, so nimmt die Steuereinheit 30 das Pfandsystem 10 außer Betrieb. Unter
einer relevanten Abweichung wird insbesondere verstanden, dass die Abweichungen außerhalb
eines Toleranzbereichs um den Sollwert liegt. Alternativ kann in der Datenbank auch
gleich ein Sollbereich hinterlegt sein, sodass eine Abweichung dann ermittelt wird,
wenn der Istwert außerhalb des Sollbereichs liegt.
[0044] Das Pfandsystem 10 kann nach der Außerbetriebnahme insbesondere nur durch autorisierte
Personen wieder aktiviert werden.
[0045] Zusätzlich oder alternativ kann beim Vorliegen einer Abweichung und somit des Verdachtes
eines Betruges auch eine Fehlermeldung erzeugt werden. Diese kann beispielsweise über
einen Bildschirm 34 des Pfandsystems 10 ausgegeben werden und/oder an eine zentrale
Überwachungseinheit in eine Zentrale der das Pfandrücknahmesystems 10 betreibenden
Firma übersandt werden.
[0046] Darüber hinaus ist es auch möglich, dass über eine Alarmeinheit 36 ein akustischer
und/oder optischer Alarm ausgegeben wird, sodass andere Personen alarmiert werden
und eine abschreckende Wirkung ausgeübt wird, da die Betrugsversuch durchführenden
Personen befürchten müssen, unmittelbar erkannt zu werden.
[0047] Insgesamt wird durch das zuvor beschrieben Verfahren, also das Sicherstellen der
tatsächlichen Kompaktierung und Zerstörung der Sicherheitsmerkmale des Einweggutes
18 über den hierbei entstehenden Schall, erreicht, dass zeitnah und zuverlässig erkannt
werden kann, wenn ein der Fronteinheit 12 zugefügtes Einweggut 18 innerhalb der Sortierstrecke
26 verbotenerweise wieder entnommen wird und nicht dem Kompaktor 20 zugeführt wird.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Pfandrücknahmesystem
- 12
- Fronteinheit
- 14
- Eingabeöffnung
- 16
- Sensoreinheit
- 18
- Einweggut
- 20
- Kompaktor
- 22
- Entwertungseinheit
- 24
- Behälter
- 26
- Sortierstrecke
- 28
- Schallerfassungseinheit
- 30
- Steuereinheit
- 32
- Speicherelement
- 34
- Bildschirm
- 36
- Alarmeinheit
1. Pfandrücknahmesystem
mit einer Entwertungseinheit (22) zum irreversiblen Zerstören von dem Pfandrücknahmesystem
(10) zugeführten Einweggut (18),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Schallerfassungseinheit (28) zum Detektieren des beim Zerstören des Einweggutes
(18) entstehenden Schalls vorgesehen ist,
dass in einem Speicherelement (32) mindestens ein Sollwert mindestens einer charakteristischen
Größe des beim Zerstören des Einweggutes (18) entstehenden Schalls gespeichert ist,
und
dass eine Steuereinheit (30) mindestens einen mit Hilfe der Schallerfassungseinheit
(28) ermittelten Istwert dieser charakteristischen Größe des detektierten Schalls
mit dem gespeicherten Sollwert vergleicht.
2. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Speicherelement (32) mindestens eine weiterer Sollwert einer weiteren charakteristischen
Größe des Schalls gespeichert ist, und dass die Steuereinheit (30) mindestens einen
über die Schallerfassungseinheit (28) ermittelten Istwert dieser weiteren charakteristischen
Größe des detektierten Schalls mit dem gespeicherten weiteren Sollwert vergleicht.
3. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die charakteristische Größe bzw. die weitere charakteristische Größe die Amplitude
und/oder der Frequenzgang des Schalls ist.
4. Pfandrücknahmesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für verschiedene Einweggutarten unterschiedliche Sollwerte der charakteristischen
Größe bzw. Größen in dem Speicherelement (32) gespeichert sind, und dass die Steuereinheit
(30) den Sollwert der Einweggutart des jeweils dem Pfandrücknahmesystem (10) zugeführten
Einweggutes (18) mit dem ermittelten Istwert vergleicht.
5. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensoreinheit (16) zum Erkennen von eingegebenem Einweggut (18) vorgesehen ist.
6. Pfandrücknahmesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallerfassungseinheit (28) ein Mikrofon umfasst.
7. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrofon als Schall die bei Zerstören des Einweggutes (18) entstehenden hörbaren
Geräusche erfasst.
8. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Mikrofon im nicht menschlich hörbaren Bereich, insbesondere im Ultraschallbereich,
arbeitet.
9. Pfandrücknahmesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallerfassungseinheit (28) einen Körperschallabnehmer zum Erfassen von während
der Zerstörung des Einweggutes (10) entstehenden Körperschalls umfasst.
10. Pfandrücknahmesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30), wenn der Vergleich mindestens eines Istwertes mit dem zugehörigen
Sollwert eine Abweichung ergeben hat, das Pfandrücknahmesystem (10) außer Betrieb
nimmt.
11. Pfandrücknahmesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30), wenn der Vergleich mindestens eines Istwertes mit dem zugehörigen
Sollwert eine Abweichung ergeben hat, eine Fehlermeldung ausgibt.
12. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Pfandrücknahmesystem (10) eine Kommunikationseinheit zur Kommunikation mit einer
zentralen Überwachungseinheit umfasst, und dass die Kommunikationseinheit die Fehlermeldung
an die zentralen Überwachungseinheit überträgt.
13. Pfandrücknahmesystem (10) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Pfandrücknahmesystem (10) eine Anzeigeeinheit (34) zur Anzeige der Fehlermeldung
umfasst.
14. Pfandrücknahmesystem (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (30), wenn der Vergleich mindestens eines Istwertes mit dem zugehörigen
Sollwert eine Abweichung ergeben hat, mit Hilfe einer Alarmeinheit (36) einen akustischen
und/oder optischen Alarm ausgibt.
15. Verfahren zur Überwachung eines Pfandrücknahmesystems,
bei dem in einem Speicherelement (32) mindestens ein Sollwert mindestens einer charakteristischen
Größe des beim Zerstören von Einweggut (18) durch eine Entwertungseinheit (22) zum
irreversiblen Zerstören von eingegebenen Einweggut (18) entstehenden Schalls gespeichert
wird,
bei dem mit Hilfe einer Schallerfassungseinheit (28) der beim Zerstören des Einweggutes
(18) entstehende Schall erfasst wird, und
bei dem mindestens ein mit Hilfe der Schallerfassungseinheit (28) ermittelter Istwert
dieser charakteristischen Größe des detektierten Schalls mit dem gespeicherten Sollwert
verglichen wird.