[0001] Die Erfindung betrifft eine Reihenklemme mit einem Gehäuse, umfassend mehrere in
Längsrichtung des Gehäuses beabstandet angeordnete Kontaktierungsöffnungen.
[0002] In der Elektroinstallation, beispielsweise im Schaltschrankbau, werden Reihenklemmen
eingesetzt, um Drähte, Adern oder allgemein elektrische Leitungen lösbar anzuschließen.
Dazu sind in dem Gehäuse der Reihenklemme mehrere Kontaktierungsöffnungen vorgesehen,
in welche die Leitungen zum Anschließen einführbar sind. Typischerweise ist das Gehäuse
nicht wesentlich breiter als eine der Kontaktierungsöffnungen, so dass diese zueinander
beabstandet in einer Längsrichtung angeordnet sind. Genauer gesagt können die Kontaktierungsöffnungen
mit einer in einer Ebene verlaufenden gedachten Linie mit ihrem oder ihren Nachbarn
verbunden werden, wobei die gedachte Linie in Längsrichtung verläuft.
[0003] Es ist bekannt im Bereich einer jeden Kontaktierungsöffnung eine Aufnahme für ein
der jeweiligen Kontaktierungsöffnungen zugeordnetes Markierungsschild auszubilden.
Das Markierungsschild kann dazu mit Zahlen, Buchstaben und/oder Symbolen beschriftet
sein, um die jeweilige Kontaktierungsöffnung genauer zu beschreiben. Diese Markierungsschilder
sind dabei insbesondere in die Aufnahme klemmbar ausgebildet und in bereits beschrifteten
Ausführungen oder individuell bedruckbaren Blankoausführungen verfügbar.
[0004] Solche Reihenklemmen weisen allerdings den Nachteil auf, dass sie für ein manuelles
Anbringen der Markierungsschilder ausgelegt sind. Für eine Automatisierung der Montage
von Schaltschränken ist es jedoch erforderlich, dass maschinelle Markierungsmöglichkeiten,
insbesondere mittels eines Roboters, für die Reihenklemmen vorhanden sind. Insbesondere
ein Anbringen von Markierungsschildern ist auf diese Weise nur mit sehr großem Aufwand
umsetzbar.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Reihenklemme anzugeben, deren
Kontaktierungsöffnungen einfacher mittels eines Roboters markierbar sind.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Reihenklemme der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
vorgesehen, dass wenigstens den beiden in Längsrichtung äußeren Kontaktierungsöffnungen
eine sich von der jeweiligen Kontaktierungsöffnung nach außen erstreckende, auf einem
verlängerten Abschnitt des Gehäuses angeordnete Markierungsfläche zugeordnet ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, am Gehäuse der Reihenklemme eine Markierungsfläche
vorzusehen, welche bevorzugt mittels eines an einem Roboter vorgesehenen Lasers durch
Lasergravur beschriftbar ist. Dazu ist das Gehäuse in einem unmittelbar an die in
Längsrichtung äußeren Kontaktierungsöffnungen anschließenden Bereich soweit verlängert,
um eine ausreichend große Markierungsfläche auszubilden. Da diese verlängerten Abschnitte
prinzipiell keinem weiteren Zweck dienen, als eine Markierungsfläche bereit zu stellen,
sind sie bei herkömmlichen Reihenklemmen bereits schon aus Gründen eines sparsamen
Materialeinsatzes nicht vorgesehen.
[0008] Es stehen somit vorteilhafterweise für alle Kontaktierungsöffnungen, also insbesondere
für die jeweils äußeren, geeignete Markierungsflächen zur Verfügung, um Zahlen, Buchstaben
und/oder Symbole in einem automatisierten Verfahren darauf anzubringen. Dazu können
wie bereits erwähnt Lasergravurverfahren verwendet werden, aber auch allgemein Laserbeschriftungsverfahren
verwendet werden, die mittels Laser eine Verfärbung der Oberfläche der Markierungsfläche
bewirken. Es ist darüber hinaus selbstverständlich auch denkbar, dass die Markierungsflächen
bedruckt und/oder graviert werden, um sie zu beschriften. Die dafür erforderlichen
Werkzeuge lassen sich einfach an einem Roboterwerkzeug anbringen und im Rahmen eines
automatisierten Bestückungsprozesses, beispielsweise eines Schaltschranks, verwenden.
[0009] Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass sich wenigstens einer der verlängerten
Abschnitte stufenlos an die Fläche anschließt, in der sich die Kontaktierungsöffnung
befindet. Die Kontaktierungsöffnung und die ihr zugeordnete Markierungsfläche befinden
sich dann in einer Ebene. Es ist dabei besonders vorteilhaft, dass sich eine solche
Verlängerung konstruktiv besonders einfach realisieren lässt. Bei der Entwicklung
wurde auch darauf geachtet, dass die zu beschriftenden Flächen vom Laser erreichbar
sind, um zusätzliche oder zeitintensive Schwenkbewegungen der Reihenklemme oder des
Laserkopfes zu verhindern.
[0010] Es ist bei der erfindungsgemäßen Reihenklemme alternativ oder zusätzlich zweckmäßig,
wenn sich wenigstens einer der verlängerten Abschnitte unter einem Winkelunterschied
zwischen -30° und +30° bevorzugt zwischen -10° und +10°, an die Fläche anschließt,
in der sich die Kontaktierungsöffnung befindet. Die an dem verlängerten Abschnitt
angeordneten Markierungsflächen können also auch bezüglich der Kontaktierungsöffnung
leicht abgewinkelt sein, so dass eine Kante gebildet ist. So kann bei Bedarf der Vorteil
erzielt werden, dass die Markierungsfläche im montierten Zustand der Reihenklemme
besser sichtbar ist als es bei einer ebenen Verlängerung des Gehäuses der Fall wäre.
[0011] Es wird bei der erfindungsgemäßen Reihenklemme besonders bevorzugt, dass das Gehäuse
an einer Tragschiene befestigbar ist, welche sich entlang einer gedachten Tragschienenebene
erstreckt, und dass ihre Markierungsfläche mit der Tragschienenebene jeweils einen
Neigungswinkel einschließt, wobei die Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten
dieser Neigungswinkel kleiner als 45°, bevorzugt kleiner als 30°, ist. Es wird mithin
vorgeschlagen, dass alle Markierungsflächen, also sowohl solche, die den äußeren Kontaktierungsöffnungen
zugordnet sind, als auch solche, die weiteren Kontaktierungsöffnungen zugeordnet sind,
bezüglich der Tragschienenebene eine vorgegebene Differenz zwischen dem größten und
dem kleinsten Neigungswinkel nicht überschreiten. Es wird so der Vorteil erzielt,
dass weder ein die Markierungsfläche beschriftendes Werkzeug des Roboters, also insbesondere
ein Laser, noch die Reihenklemme selbst verschwenkt werden müssen, um die Beschriftung
aufzubringen. Ein fest ausgerichteter Laser kann nämlich bei derart ausgerichteten
Markierungsflächen nicht nur senkrecht zu seinem Strahl stehende Markierungsflächen,
sondern auch innerhalb der beschriebenen Neigungswinkeldifferenz ausgerichtete Markierungsflächen,
beschriften.
[0012] Daneben kann bei der erfindungsgemäßen Reihenklemme vorgesehen sein, dass am Gehäuse
wenigstens eine jeweils einer Kontaktierungsöffnung zugeordnete Aufnahme für ein,
insbesondere klemmbares, Markierungsschild ausgebildet ist. Die Reihenklemme kann
also neben einer Markierungsfläche auch wenigstens eine Aufnahme für ein Markierungsschild
aufweisen. Eine solche Reihenklemme kann so vorteilhafterweise sowohl für die manuelle
wie auch für die automatisierte Bestückung verwendet werden.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass am Gehäuse, insbesondere
an einer oder zwei Seitenflächen des Gehäuses, wenigstens eine mittels Lasergravur
beschriftete Kennzeichnungsfläche ausgebildet ist. Eine solche Kennzeichnungsfläche
kann beispielsweise eine Produktbezeichnung und/oder eine Artikelnummer und/oder eine
Chargenkennung als Beschriftung aufweisen und somit einer Identifizierung der Reihenklemme
dienen. Die Seitenflächen des Gehäuses umfassen dabei insbesondere diejenigen Flächen,
welche im montierten Zustand durch andere Reihenklemmen oder andere, insbesondere
auf einer Tragschiene angeordnete Komponenten, verdeckt sind. Dementsprechend ist
die Kennzeichnungsfläche bevorzugt für Informationen vorgesehen, die im Rahmen des
Bestückungsprozesses benötigt werden, für den laufenden Betrieb der Reihenklemme aber
nur von untergeordnetem Interesse sind.
[0014] Schließlich kann bei einer Reihenklemme mit einer Kennzeichnungsfläche bevorzugt
vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Kennzeichnungsfläche mit einem eindimensionalen
oder zweidimensionalen Balkencode, oder einem QR-Code beschriftet ist. So kann mit
besonderem Vorteil eine maschinelle Identifizierung der Reihenklemme im Rahmen eines
automatisierten Bestückungsprozesses erzielt werden. Eindimensionale Balkencodes können
beispielsweise nach ISO/IEC15420, als Interleaved-2-of-5-Code, als Code39, als Code
93 oder als Code128 realisiert seien. Es wird aber bevorzugt, einen zweidimensionalen
Balkencode aus der Gruppe der gestapelten Codes oder der Matrix-Codes, wie einen QR-Code,
zu verwenden, um eine ausreichende Informationsmenge kodieren zu können.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Reihenklemme;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Reihenklemme im Vergleich zu
einer aus dem Stand der Technik bekannten Reihenklemme; und
- Fig. 3
- die Außenkonturen der in Fig. 1 gezeigten Reihenklemme in Seitenansicht.
[0016] Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung einer Reihenklemme 1 mit einem Gehäuse
2, umfassend vier Kontaktierungsöffnungen 3, 4, 5, 6, denen jeweils eine Markierungsfläche
7, 8, 9, 10 zugeordnet ist. Die in Fig. 1 gezeigte Form und Kontur der Reihenklemme
1 ist lediglich als Beispiel zu verstehen, da auch abgewandelte Reihenklemmen denkbar
sind, die ebenfalls eine Laserbeschriftung ermöglichen.
[0017] Fig. 2 zeigt die in Fig. 1 gezeigte Reihenklemme 1, sowie eine aus dem Stand der
Technik bekannte Reihenklemme 11, welche an ihrem Gehäuse 12 ebenfalls vier Kontaktierungsöffnungen
13, 14, 15, 16 aufweist. Diesen ist jeweils ein Markierungsschild 17, 18 zugeordnet,
wobei das der Kontaktierungsöffnung 16 zugeordnete Markierungsschild verdeckt ist.
[0018] Das Gehäuse 2 der Reihenklemme 1 weist im Gegensatz zum Gehäuse 12 der Reihenklemme
11 jenseits der äußeren Kontaktierungsöffnungen 3, 6 jeweils einen verlängerten Abschnitt
20, 21 auf, auf dem die Markierungsflächen 7, 10 angeordnet sind. Die Markierungsflächen
7, 10 liegen mithin in einer Ebene mit den Ihnen zugeordneten Kontaktierungsöffnungen
2, 6. Das gleiche gilt für die Kontaktierungsöffnung 4 mit ihrer Markierungsfläche
8. Bei der Kontaktierungsöffnung 5 ist die ihr zugeordnete Markierungsfläche 9 hingegen
in einem Winkel von ca. 27° angewinkelt.
[0019] Darüber hinaus weist das Gehäuse 2 der Reihenklemme 1 an seiner Seitenfläche 22 eine
Kennzeichnungsfläche 23 auf, die mit einem QR-Code 24 beschriftet ist. Die Seitenfläche
22 ist bei der Nebeneinanderreihung mehrerer Reihenklemmen 1 verdeckt, so dass der
QR-Code insbesondere Informationen, die für den Bestückungsprozess eines Schaltschranks
oder für die Rückverfolgung der Reihenklemme 1 erforderlich sind, enthält. Um zusätzlich
zur Markierungsfläche 7 eine weitere Markierungsmöglichkeit für die Kontaktierungsöffnung
3 bereitzustellen weist das Gehäuse 2 im Bereich des verlängerten Abschnitts 20 eine
Aufnahme 25 für ein Markierungsschild, wie es beispielsweise bei der Reihenklemme
11 verwendet wird, auf. Die Aufnahme 25 ist allerdings optional, da die benötigen
Informationen einfacher auf der Markierungsfläche 7 aufgebracht werden können.
[0020] Fig. 3 zeigt die Außenkonturen der Reihenklemme 1 in einer Seitenansicht. Dabei ist
eine gedachte Tragschienenebene 26 eingezeichnet, in der im befestigten Zustand eine
die Reihenklemme 1 aufnehmende Tragschiene liegt. Die Kontaktierungsflächen 7, 8,
10 schließen mit der Tragschienenebene 26 beziehungsweise mit dazu parallelen Ebenen
jeweils einen Neigungswinkel 27, 28, 29 ein. Die Beschriftungsfläche 9 verläuft parallel
zur Tragschienenebene 26, der Neigungswinkel (nicht bezeichnet) beträgt mithin 0°.
Die Differenz zwischen dem größten Neigungswinkel und diesem kleinsten Neigungswinkel
ist folglich identisch mit den Neigungswinkeln 27, 28 und beträgt vorliegend ca. 27°.
[0021] Die Pfeile 30, 31, 32, 33 zeigen die Strahlungsrichtung eines nicht gezeigten Lasers,
der zur Lasergravur der Markierungsflächen 7, 8, 9, 10 ausgebildet ist. Auf die Beschriftungsflächen
9 trifft dieser Strahl entlang der Richtung des Pfeils 32 auf und kann so unmittelbar
beispielsweise eine Zahl auf der Markierungsfläche erzeugen. Auf die Markierungsflächen
7, 8 trifft der Strahl hingegen unter einem um die Neigungswinkel 27, 28 spitzeren
Winkel auf, wobei eine Beschriftung mittels eines in Richtung der Pfeile 30, 31 ausgerichteten
Strahls dennoch möglich ist, gegebenenfalls ist die Beschriftung dann leicht verzerrt.
Dies gilt ebenfalls für die Beschriftungsfläche 10, da dort der Winkel zwischen der
Beschriftungsfläche 10 und einem Laserstrahl in Richtung des Pfeils 33 spitzer ist,
entsprechend dem Neigungswinkel 29. Ohne die verlängerten Abschnitte 20, 21 wäre die
Beschriftung auf einer Fläche 34 bzw. einer Fläche 35 anzubringen, wozu jedoch der
Laser und/oder die Reihenklemme 1 gedreht werden müsste. Die Reihenklemme 1 ermöglicht
somit eine Beschriftung unterschiedlich geneigter und an verschiedenen Stellen angeordneter
Markierungsflächen mit einer geringen Anzahl von Drehungen und/oder Verschiebungen
des Lasers oder der Reihenklemme.
1. Reihenklemme (1) mit einem Gehäuse (2), umfassend mehrere in Längsrichtung des Gehäuses
(2) beabstandet angeordnete Kontaktierungsöffnungen (3, 4, 5, 6), dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens den beiden in Längsrichtung äußeren Kontaktierungsöffnungen (3, 4) eine
sich von der jeweiligen Kontaktierungsöffnung (3, 4) nach außen erstreckende, auf
einem verlängerten Abschnitt (20, 21) des Gehäuses (2) angeordnete Markierungsfläche
(7, 10) zugeordnet ist.
2. Reihenklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens einer der verlängerten Abschnitte (20, 21) stufenlos an die Fläche
anschließt, in der sich die Kontaktierungsöffnung (7, 10) befindet.
3. Reihenklemme nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens einer der verlängerten Abschnitte unter einem Winkelunterschied zwischen
-30° und +30°, bevorzugt zwischen -10° und +10°, an die Fläche anschließt, in der
sich die Kontaktierungsöffnung befindet.
4. Reihenklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) an einer Tragschiene befestigbar ist, welche sich entlang einer gedachten
Tragschienenebene (26) erstreckt, und jede Markierungsfläche (7, 8, 9, 10) mit der
Tragschienenebene (26) jeweils einen Neigungswinkel (27, 28, 29) einschließt, wobei
die Differenz zwischen dem größten und dem kleinsten dieser Neigungswinkel (27, 28,
29) kleiner als 45°, bevorzugt kleiner als 30°, ist.
5. Reihenklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (2) wenigstens eine jeweils einer Kontaktierungsöffnung (3) zugeordnete
Aufnahme (25) für ein, insbesondere klemmbares, Markierungsschild ausgebildet ist.
6. Reihenklemme nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (2), insbesondere an einer oder zwei Seitenflächen (22) des Gehäuses (2),
wenigstens eine mittels Lasergravur beschriftete Kennzeichnungsfläche (23) ausgebildet
ist.
7. Reihenklemme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Kennzeichnungsfläche (23) mit einem eindimensionalen oder zweidimensionalen
Balkencode, insbesondere einem QR-Code (24), beschriftet ist.
8. Reihenklemme nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Markierungsfläche (7, 8 ,9 10) mittels eines Lasers beschriftet ist.