(19)
(11) EP 3 067 122 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.2016  Patentblatt  2016/37

(21) Anmeldenummer: 16157546.9

(22) Anmeldetag:  26.02.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05B 15/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA MD

(30) Priorität: 11.03.2015 DE 102015003102

(71) Anmelder: B-TEC GmbH
31303 Burgdorf-Ehlershausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bödrich, Hans-Joachim
    31275 Lehrte (DE)
  • Bellroth, Michael
    29330 Wathlingen (DE)

(74) Vertreter: Habenicht, Wieland et al
Nymphenburger Strasse 79
80636 München
80636 München (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM REINIGEN


(57) Erfindungsgemäß wird vorgestellt eine bezüglich eines Arbeitsvolumens kabinenartige Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder Klebepistolen, mit einer im Arbeitsvolumen angeordneten Arbeitsfläche (1) und einer im Arbeitsvolumen angeordneten Reinigungseinheit (2), wobei die Reinigungseinheit (2) derart verfahrbar ist, dass die Arbeitsfläche (1) zumindest teilweise freigegeben wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine bezüglich eines Arbeitsvolumens kabinenartige Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder Klebepistolen, mit einer im Arbeitsvolumen angeordneten Arbeitsfläche und einer im Arbeitsvolumen angeordneten Reinigungseinrichtung, wobei es sich bei der Reinigungseinrichtung beispielsweise und insbesondere um eine Art Reinigungsautomat handelt, der bestückt wird mit verschmutzten Gegenständen, die nach Schließen einer Klappe anschließend und ähnlich wie bei einem Geschirrspüler gemäß den entsprechenden Anforderungen und einem eingestellten Programm die zu reinigenden Gegenstände mit Reinigungsmitteln besprühend gereinigt werden.

[0002] DE 60 2005 001 173 T2 offenbart insbesondere eine Waschvorrichtung für Spritzpistolen und deren Komponenten, die mit getrennten automatischen und manuellen Waschzonen ausgestattet ist, umfassend ein Kastengehäuse, das geeignet ist, in seinem Inneren eine obere Waschzone und eine untere Sammel- und Versorgungszone unterzubringen, die voneinander durch eine Trennwand getrennt sind, die an dem Kastengehäuse befestigt ist, wobei die Waschzone in eine erste innere Zone zum automatischen Waschen und zumindest eine zweite Zone nahe dem Verschluss an der Vorderseite der Vorrichtung zum manuellen Waschen unterteilt ist, wobei eine verschwenkbare Trenntür, die an der Oberseite durch Gelenke an der Struktur des Kastengehäuses angelenkt ist, die beiden Waschzonen voneinander trennt, wobei die Trennwand einstückig mit einem Sammeltank des Schmutzwassers ist, der unterhalb in Übereinstimmung mit der ersten und zweiten Zone angeordnet ist.

[0003] Solche Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, weisen jedoch den Nachteil auf, dass es im kabinenartigen, manuellen Arbeitsvolumen häufig recht beengt zugeht, so dass die Arbeitsbedingungen für die Bediener unvorteilhaft sind. Sollte entsprechend Platz in den jeweiligen Betrieben vorhanden sein, so löst man dieses Problem dadurch, dass quasi zwei Vorrichtungen nebeneinander aufgestellt werden, wobei eine Vorrichtung eine Reinigungsvorrichtung mit einer Arbeitsfläche zum händischen Reinigen der zu reinigenden Gegenstände ist und die andere Vorrichtung eine solche mit einer Reinigungseinrichtung, die dann quasi nach einem Programm automatisch/halbautomatisch die Reinigung der Gegenstände vornimmt.

[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben genannten Probleme zumindest teilweise zu verringern bzw. zu beseitigen, wobei es eine besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/ oder Klebepistolen, bereitzustellen, die platzsparend sowohl eine Reinigung mittels einer entsprechenden Reinigungseinrichtung als auch zeitlich gleichzeitig eine händische Reinigung gewährleistet.

[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie eine Verwendung nach Anspruch 8.

[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder Klebepistolen, ist ähnlich wie ein Abzug kabinenartig aufgebaut, wobei innerhalb eines sich im Inneren der Vorrichtung durch die entsprechenden räumlichen Abgrenzungen definierten Arbeitsvolumens eine Arbeitsfläche, beispielsweise und insbesondere eine Edelstahlplatte, und eine Reinigungseinrichtung, die beispielsweise und insbesondere wie ein Geschirrspüler bestückt werden kann, befinden. Mit erfindungswesentlich ist die Tatsache, dass die Reinigungseinrichtung derart verfahrbar ist, beispielsweise und insbesondere nach oben verfahrbar ist, mittels beispielsweise und insbesondere einer Schiene, beispielsweise und insbesondere pneumatisch, dass die Arbeitsfläche zumindest teilweise freigegeben wird und somit die nahezu vollständige Fläche der Arbeitsfläche für eine manuelle Reinigung genutzt werden kann.

[0007] In diesem Kontext ist es besonders vorteilhaft, dass die Reinigungseinrichtung im verfahrenen Zustand funktionsfähig ist, um zeitlich parallel sowohl eine automatische Reinigung innerhalb der Reinigungseinrichtung als auch eine händische/manuelle Reinigung zu ermöglichen.

[0008] In diesem Kontext ist es besonders vorteilhaft, dass es sich bei der Reinigungsvorrichtung um eine automatische Reinigungsvorrichtung handelt, die beispielsweise und insbesondere programmierbar ist beziehungsweise manuell angestellt werden kann und dann ein entsprechendes Reinigungsprogramm durchläuft, um tatsächlich eine zeitgleiche Reinigung auf automatische als auch auf händische/manuelle Art und Weise auf bequeme Art und Weise zu realisieren.

[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Verfahrbarkeit der Reinigungseinrichtung elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch realisiert ist, da sich dies in der Praxis bewährt hat.

[0010] Schließlich ist es von Vorteil, dass die Reinigungseinrichtung nach unten, zur Seite, nach vorne oder nach hinten - immer gesehen aus der Blickrichtung des Bedieners, der vor der erfindungsgemäßen Vorrichtung steht - verfahrbar ist, um auf diese Art und Weise die unterschiedlichsten Verfahrbarkeiten bereitzustellen, um die jeweiligen räumlichen Verhältnisse vor Ort zu berücksichtigen.

[0011] Die Erfindung wird nunmehr im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels nicht beschränkend näher erläutert.

[0012] In den Figuren zeigen:
Figuren 1 und 2
- jeweils eine Querschnittsansicht von vorn einer Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Figuren 3a und 4a
- eine Seitenansicht der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung;
Figur 3b und 4b
- eine Rückansicht der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung.


[0013] In den Figuren 1 und 2 ist in Frontansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu erkennen, wobei die Vorrichtung zum Reinigen im wesentlichen aus einem Unterschrank (5) und einem Oberteil (6) besteht. Im Unterschrank (5) befinden sich im wesentlichen Fässer, in denen zum einen frisches Reinigungsmittel bzw. mit Lacken, Farben oder Klebstoffen kontaminierte Lösungsmittel, die nach entsprechenden Reinigungsvorgängen anfallen und gesammelt werden, vorliegen.

[0014] In einem Arbeitsvolumen A, somit quasi im Innenraum des Oberschranks (6) befinden sich eine automatische Reinigungseinrichtung (2), die manuell oder programmierbar ist, in die zu reinigende Gegenstände wie in einem Geschirrspüler angeordnet werden, somit eine Beschickung der Reinigungseinrichtung (2) vorzunehmen (in Figur 1 ist die Beschickungstür 7 geöffnet, wobei diese in Figur 2 geschlossen ist), um anschließend eine entsprechende Reinigung durch Besprühen mit frischem Lösungsmittel (organische und/oder wässrige Reinigungslösungen) durchzuführen. Rechts neben der Reinigungseinrichtung 2 ist ein manueller Reinigungsplatz 8 eingerichtet, an dem manuell mit Reinigungspinseln bepinselt und anschließend final mit frischem Lösungsmittel über eine Düse zu reinigende Gegenstände manuell mit Lösungsmittel besprüht und somit gereinigt werden können.

[0015] Erfindungsgemäß ist es bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung zum Reinigen möglich, dass mittels eines pneumatischen Antriebs - zu sehen ist in den Figuren lediglich ein diesbezüglicher Pneumatikzylinder 9 in Form eines Teleskopzylinders - die Reinigungseinrichtung 2 nach oben - in vielen Fällen nicht vollständig - verfahren werden kann (siehe Figuren 4a und 4b) (über einen nicht-gezeigten Schalter wird der Verfahrvorgang aktiviert), so dass eine Arbeitsfläche 1 auch in diesem Bereich innerhalb des Arbeitsvolumens A freigegeben wird und es somit nunmehr möglich ist, dass der Bediener die gesamte Arbeitsfläche A zur Verfügung hat für ein manuelles Handling. Für das automatische Reinigen wird frisches Lösungsmittel verwendet, während für das manuelle Reinigen in einem ersten Schritt zunächst bereits zur Reinigung verwendetes Lösungsmittel aus vorherigen Reinigungen und anschließend frisches Lösungsmittel eingesetzt wird, wobei die Lösungsmittel in (nicht-gezeigten) Fässern im Unterschrank 5 gelagert werden.

[0016] Lediglich der guten Ordnung halber ist noch zu erwähnen, dass diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen eine klappbare Frontscheibe 10 zum Öffnen des Arbeitsvolumen A (nach vorn zum Benutzer) aufweist.

[0017] Aufgrund der pneumatischen Verfahrbarkeit der Reinigungseinrichtung 2 nach oben wird die Arbeitsfläche 1 in Gänze freigegeben, so dass dem Bediener quasi die volle Breite der Vorrichtung innerhalb des Arbeitsvolumens A zur Verfügung steht zum notwendigen Handling, wobei darüber hinaus auch im verfahrenen Zustand nach oben die Reinigungseinrichtung voll funktionsfähig ist und somit zeitlich gesehen parallel zum manuellen Handling eine entsprechende Reinigung von sich in der Reinigungseinrichtung 2 befindenden Gegenständen möglich ist.


Ansprüche

1. Bezüglich eines Arbeitsvolumens kabinenartige Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder Klebepistolen, mit einer im Arbeitsvolumen angeordneten Arbeitsfläche (1) und einer im Arbeitsvolumen angeordneten Reinigungseinrichtung (2), wobei die Reinigungseinrichtung (2) derart verfahrbar ist, dass die Arbeitsfläche (1) zumindest teilweise freigegeben wird.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) nach oben verfahrbar ist.
 
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) entlang mindestens einer Schiene verfahrbar ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) im verfahrenen Zustand funktionsfähig ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Reinigungseinrichtung (2) um eine automatische Reinigungseinrichtung (2) handelt.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrbarkeit der Reinigungseinrichtung (2) elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch realisiert ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) zur Seite, nach vorne oder nach hinten verfahrbar ist.
 
8. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7 zur Reinigung von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder Klebepistolen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente