[0001] Die Erfindung betrifft eine bezüglich eines Arbeitsvolumens kabinenartige Vorrichtung
zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere
Lackier- und/oder Klebepistolen, mit einer im Arbeitsvolumen angeordneten Arbeitsfläche
und einer im Arbeitsvolumen angeordneten Reinigungseinrichtung, wobei es sich bei
der Reinigungseinrichtung beispielsweise und insbesondere um eine Art Reinigungsautomat
handelt, der bestückt wird mit verschmutzten Gegenständen, die nach Schließen einer
Klappe anschließend und ähnlich wie bei einem Geschirrspüler gemäß den entsprechenden
Anforderungen und einem eingestellten Programm die zu reinigenden Gegenstände mit
Reinigungsmitteln besprühend gereinigt werden.
[0002] DE 60 2005 001 173 T2 offenbart insbesondere eine Waschvorrichtung für Spritzpistolen und deren Komponenten,
die mit getrennten automatischen und manuellen Waschzonen ausgestattet ist, umfassend
ein Kastengehäuse, das geeignet ist, in seinem Inneren eine obere Waschzone und eine
untere Sammel- und Versorgungszone unterzubringen, die voneinander durch eine Trennwand
getrennt sind, die an dem Kastengehäuse befestigt ist, wobei die Waschzone in eine
erste innere Zone zum automatischen Waschen und zumindest eine zweite Zone nahe dem
Verschluss an der Vorderseite der Vorrichtung zum manuellen Waschen unterteilt ist,
wobei eine verschwenkbare Trenntür, die an der Oberseite durch Gelenke an der Struktur
des Kastengehäuses angelenkt ist, die beiden Waschzonen voneinander trennt, wobei
die Trennwand einstückig mit einem Sammeltank des Schmutzwassers ist, der unterhalb
in Übereinstimmung mit der ersten und zweiten Zone angeordnet ist.
[0003] Solche Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt, weisen jedoch den Nachteil
auf, dass es im kabinenartigen, manuellen Arbeitsvolumen häufig recht beengt zugeht,
so dass die Arbeitsbedingungen für die Bediener unvorteilhaft sind. Sollte entsprechend
Platz in den jeweiligen Betrieben vorhanden sein, so löst man dieses Problem dadurch,
dass quasi zwei Vorrichtungen nebeneinander aufgestellt werden, wobei eine Vorrichtung
eine Reinigungsvorrichtung mit einer Arbeitsfläche zum händischen Reinigen der zu
reinigenden Gegenstände ist und die andere Vorrichtung eine solche mit einer Reinigungseinrichtung,
die dann quasi nach einem Programm automatisch/halbautomatisch die Reinigung der Gegenstände
vornimmt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben genannten Probleme zumindest
teilweise zu verringern bzw. zu beseitigen, wobei es eine besondere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, eine Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen
verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/ oder Klebepistolen, bereitzustellen,
die platzsparend sowohl eine Reinigung mittels einer entsprechenden Reinigungseinrichtung
als auch zeitlich gleichzeitig eine händische Reinigung gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 1
sowie eine Verwendung nach Anspruch 8.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken, Farben oder Klebstoffen
verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder Klebepistolen, ist ähnlich
wie ein Abzug kabinenartig aufgebaut, wobei innerhalb eines sich im Inneren der Vorrichtung
durch die entsprechenden räumlichen Abgrenzungen definierten Arbeitsvolumens eine
Arbeitsfläche, beispielsweise und insbesondere eine Edelstahlplatte, und eine Reinigungseinrichtung,
die beispielsweise und insbesondere wie ein Geschirrspüler bestückt werden kann, befinden.
Mit erfindungswesentlich ist die Tatsache, dass die Reinigungseinrichtung derart verfahrbar
ist, beispielsweise und insbesondere nach oben verfahrbar ist, mittels beispielsweise
und insbesondere einer Schiene, beispielsweise und insbesondere pneumatisch, dass
die Arbeitsfläche zumindest teilweise freigegeben wird und somit die nahezu vollständige
Fläche der Arbeitsfläche für eine manuelle Reinigung genutzt werden kann.
[0007] In diesem Kontext ist es besonders vorteilhaft, dass die Reinigungseinrichtung im
verfahrenen Zustand funktionsfähig ist, um zeitlich parallel sowohl eine automatische
Reinigung innerhalb der Reinigungseinrichtung als auch eine händische/manuelle Reinigung
zu ermöglichen.
[0008] In diesem Kontext ist es besonders vorteilhaft, dass es sich bei der Reinigungsvorrichtung
um eine automatische Reinigungsvorrichtung handelt, die beispielsweise und insbesondere
programmierbar ist beziehungsweise manuell angestellt werden kann und dann ein entsprechendes
Reinigungsprogramm durchläuft, um tatsächlich eine zeitgleiche Reinigung auf automatische
als auch auf händische/manuelle Art und Weise auf bequeme Art und Weise zu realisieren.
[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die Verfahrbarkeit der Reinigungseinrichtung elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch realisiert ist, da sich dies in der Praxis bewährt hat.
[0010] Schließlich ist es von Vorteil, dass die Reinigungseinrichtung nach unten, zur Seite,
nach vorne oder nach hinten - immer gesehen aus der Blickrichtung des Bedieners, der
vor der erfindungsgemäßen Vorrichtung steht - verfahrbar ist, um auf diese Art und
Weise die unterschiedlichsten Verfahrbarkeiten bereitzustellen, um die jeweiligen
räumlichen Verhältnisse vor Ort zu berücksichtigen.
[0011] Die Erfindung wird nunmehr im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels nicht beschränkend
näher erläutert.
[0012] In den Figuren zeigen:
- Figuren 1 und 2
- - jeweils eine Querschnittsansicht von vorn einer Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Figuren 3a und 4a
- - eine Seitenansicht der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung;
- Figur 3b und 4b
- - eine Rückansicht der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Vorrichtung.
[0013] In den Figuren 1 und 2 ist in Frontansicht eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu erkennen, wobei die Vorrichtung zum Reinigen im wesentlichen aus einem
Unterschrank (5) und einem Oberteil (6) besteht. Im Unterschrank (5) befinden sich
im wesentlichen Fässer, in denen zum einen frisches Reinigungsmittel bzw. mit Lacken,
Farben oder Klebstoffen kontaminierte Lösungsmittel, die nach entsprechenden Reinigungsvorgängen
anfallen und gesammelt werden, vorliegen.
[0014] In einem Arbeitsvolumen A, somit quasi im Innenraum des Oberschranks (6) befinden
sich eine automatische Reinigungseinrichtung (2), die manuell oder programmierbar
ist, in die zu reinigende Gegenstände wie in einem Geschirrspüler angeordnet werden,
somit eine Beschickung der Reinigungseinrichtung (2) vorzunehmen (in Figur 1 ist die
Beschickungstür 7 geöffnet, wobei diese in Figur 2 geschlossen ist), um anschließend
eine entsprechende Reinigung durch Besprühen mit frischem Lösungsmittel (organische
und/oder wässrige Reinigungslösungen) durchzuführen. Rechts neben der Reinigungseinrichtung
2 ist ein manueller Reinigungsplatz 8 eingerichtet, an dem manuell mit Reinigungspinseln
bepinselt und anschließend final mit frischem Lösungsmittel über eine Düse zu reinigende
Gegenstände manuell mit Lösungsmittel besprüht und somit gereinigt werden können.
[0015] Erfindungsgemäß ist es bei dieser Ausführungsform der Vorrichtung zum Reinigen möglich,
dass mittels eines pneumatischen Antriebs - zu sehen ist in den Figuren lediglich
ein diesbezüglicher Pneumatikzylinder 9 in Form eines Teleskopzylinders - die Reinigungseinrichtung
2 nach oben - in vielen Fällen nicht vollständig - verfahren werden kann (siehe Figuren
4a und 4b) (über einen nicht-gezeigten Schalter wird der Verfahrvorgang aktiviert),
so dass eine Arbeitsfläche 1 auch in diesem Bereich innerhalb des Arbeitsvolumens
A freigegeben wird und es somit nunmehr möglich ist, dass der Bediener die gesamte
Arbeitsfläche A zur Verfügung hat für ein manuelles Handling. Für das automatische
Reinigen wird frisches Lösungsmittel verwendet, während für das manuelle Reinigen
in einem ersten Schritt zunächst bereits zur Reinigung verwendetes Lösungsmittel aus
vorherigen Reinigungen und anschließend frisches Lösungsmittel eingesetzt wird, wobei
die Lösungsmittel in (nicht-gezeigten) Fässern im Unterschrank 5 gelagert werden.
[0016] Lediglich der guten Ordnung halber ist noch zu erwähnen, dass diese Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Reinigen eine klappbare Frontscheibe 10 zum
Öffnen des Arbeitsvolumen A (nach vorn zum Benutzer) aufweist.
[0017] Aufgrund der pneumatischen Verfahrbarkeit der Reinigungseinrichtung 2 nach oben wird
die Arbeitsfläche 1 in Gänze freigegeben, so dass dem Bediener quasi die volle Breite
der Vorrichtung innerhalb des Arbeitsvolumens A zur Verfügung steht zum notwendigen
Handling, wobei darüber hinaus auch im verfahrenen Zustand nach oben die Reinigungseinrichtung
voll funktionsfähig ist und somit zeitlich gesehen parallel zum manuellen Handling
eine entsprechende Reinigung von sich in der Reinigungseinrichtung 2 befindenden Gegenständen
möglich ist.
1. Bezüglich eines Arbeitsvolumens kabinenartige Vorrichtung zum Reinigen von mit Lacken,
Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier- und/oder
Klebepistolen, mit einer im Arbeitsvolumen angeordneten Arbeitsfläche (1) und einer
im Arbeitsvolumen angeordneten Reinigungseinrichtung (2), wobei die Reinigungseinrichtung
(2) derart verfahrbar ist, dass die Arbeitsfläche (1) zumindest teilweise freigegeben
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) nach oben verfahrbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) entlang mindestens einer Schiene verfahrbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) im verfahrenen Zustand funktionsfähig ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Reinigungseinrichtung (2) um eine automatische Reinigungseinrichtung
(2) handelt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrbarkeit der Reinigungseinrichtung (2) elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
realisiert ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (2) zur Seite, nach vorne oder nach hinten verfahrbar ist.
8. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7 zur Reinigung von mit
Lacken, Farben oder Klebstoffen verschmutzten Gegenständen, insbesondere Lackier-
und/oder Klebepistolen.