[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
von Anspruch 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
10.
[0002] Die Erfindung liegt in dem technischen Gebiet des Tintenstrahl-Bedruckens von räumlich
ausgedehnten, dreidimensionalen Objekten oder Körpern bzw. von deren Oberflächen.
[0003] Es ist bereits bekannt, solche Objekte in speziellen Vorrichtungen zu bedrucken,
z.B. können Golfbälle individuell per Inkjet in besonders ausgestalteten Druckvorrichtungen
bedruckt werden. Eine solche Vorrichtung ist in der
JP 11320863 A offenbart. Golfbälle sind recht kleine Objekte und deren Handhabung ist daher wenig
problematisch. Bei größeren Objekten, z.B. Fußbällen, wird die Handhabung schwieriger.
Die Breite eines Druckkopfes reicht dann z.B. nicht mehr aus, um eine Hälfte des Balls
in einem Durchgang zu bedrucken. Hinzu kommt, dass aufgrund der Größe und Krümmung
des Balls Randdüsen des Druckkopfes einen zu großen Abstand zur Oberfläche des Balls
aufweisen und daher unpräzise drucken. Der Ball muss daher unter dem Druckkopf bewegt,
insbesondere rotiert werden und der Druckkopf entsprechend gesteuert werden. Für die
Bewegung des Balls ist eine Haltevorrichtung erforderlich. Ähnliche Probleme treten
bei anders geformten, großen Objekten auf, z.B. Kisten, Taschen, Fahrzeugverkleidungen
o.ä. Auch Kollisionen können auftreten und sind zu vermeiden. Aus der
DE 102009058212 A1 ist es auch bereits bekannt, einen Roboter einzusetzen, um das Objekt zu bewegen.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche es ermöglicht, 3D-Objekte
an ihrer Oberfläche mit einem Aufdruck zu versehen.
[0005] Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe stellt eine Vorrichtung mit den Merkmalen
von Hauptanspruch 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen von Hauptanspruch 10 dar.
[0006] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bedrucken einer Oberfläche eines Objekts, umfasst:
eine stationäre Druckeinheit zum Bedrucken des Objekts, wobei die Druckeinheit einen
Tintenstrahl-Druckkopf umfasst und der Druckkopf einen Aufdruck auf der Oberfläche
des Objekts in einem Wirkbereich des Druckkopfs erzeugt; eine bewegliche Halteeinheit
zum Aufnehmen des Objekts in einem Aufnahmebereich und zum rotativen Bewegen des Objekts
von dem Aufnahmebereich in den Wirkbereich des Druckkopfs und zum linearen Bewegen
des Objekts im Wirkbereich des Druckkopfs während der Erzeugung des Aufdrucks; und
wenigstens eine Steuereinheit zum Steuern der Bewegungen der Halteeinheit und der
Erzeugung des Aufdrucks.
[0007] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung eine Halteeinheit auf, welche das Objekt sowohl
rotativ als auch linear bewegen kann: Die Rotation transportiert das Objekt auf einer
Kreisbahn zum Druckkopf, die Translation verschiebt das Objekt während des Bedruck-Vorgangs
unter dem Druckkopf. Während der Translation ist die Rotation bevorzugt gestoppt.
Eine solche Vorrichtung weist in vorteilhafter Weise eine sehr kompakte Bauform auf,
z. B. können mehrere Druckköpfe kreisförmig angeordnet sein.
[0008] Eine bevorzugt Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Druckeinheit mehrere Druckköpfe umfasst, wobei die Druckköpfe
beabstandet zueinander, im Wesentlichen auf einem horizontal orientierten Kreis und
im Wesentlichen in radialer Orientierung angeordnet sind.
[0009] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Vorrichtung eine Härteeinheit mit einem Strahler zum Härten
des Aufdrucks oder eine Trockeneinheit in einem Wirkbereich des Strahlers umfasst,
wobei die Härteeinheit im Wesentlichen auf dem horizontal orientierten Kreis und beabstandet
zu den Druckköpfen angeordnet ist.
[0010] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei eine
erste Bewegungseinheit im Wesentlichen auf einer Vertikalachse angeordnet ist und
eine lineare Bewegung des Objekts in der Vertikalen ermöglicht.
[0011] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei eine
zweite Bewegungseinheit im Wesentlichen auf einer Vertikalachse und im Westlichen
senkrecht unterhalb des Mittelpunktes des Kreises angeordnet ist und eine Drehbewegung
des Objekts um die Vertikalachse ermöglicht.
[0012] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die zweite Bewegungseinheit mit der ersten Bewegungseinheit mechanisch
verbunden ist, vorzugsweise an dieser angeordnet ist.
[0013] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei eine
dritte Bewegungseinheit eine lineare Bewegung des Objekts im Wirkbereich des Druckkopfs
ermöglicht. Die Linearbewegung dient dabei dem Vorschub des Objekts während des Bedruckens.
Die Linearbewegung erfolgt bevorzugt auf wenigstens einem Abschnitt einer zur Kreisbahn
tangentialen oder sekantialen Bahn. Die Linearbewegung kann vorwärts und/oder rückwärts
unter den Druckköpfen erfolgen.
[0014] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die dritte Bewegungseinheit mit der ersten und/oder zweiten Bewegungseinheit
mechanisch verbunden ist, vorzugsweise an der zweiten Bewegungseinheit angeordnet
ist.
[0015] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die dritte Bewegungseinheit einen Linearaktor mit einer Linearachse
umfasst und dass die Halteeinheit einem im Wesentlichen senkrecht zur Linearachse
orientierten Arm umfasst.
[0016] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei jede
Bewegungseinheit eine lineare oder eine rotative Bewegung erzeugt und wobei zum rotativen
Bewegen des Objekts von dem Aufnahmebereich in den Wirkbereich des Druckkopfs und
von dort in den Wirkbereich eines weiteren Druckkopfs oder in den Wirkbereich des
Strahlers nur eine Bewegungseinheit aktiv ist.
[0017] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Halteeinheit einen Sauggreifer umfasst.
[0018] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Druckköpfe jeweils einen Verschluss umfassen, der im geschlossenen
Zustand die Druckkopf-Düsen vor Strahlung des Strahlers schützt.
[0019] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich dadurch
auszeichnen, dass die Druckköpfe jeweils in einer Ausrichteinheit aufgenommen sind,
welche eine Ausrichtung des Druckkopfes linear in radialer und tangentialer Richtung
sowie axial um eine zur Kreisebene senkrecht stehende Druckkopf-Achse ermöglicht.
[0020] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich durch eine
Projektions-Einheit auszeichnen, welche im Aufnahmebereich eine Markierung auf das
Objekt projiziert.
[0021] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich durch eine
Messeinheit auszeichnen, welche zumindest einen Abschnitt der Oberfläche des Objekts
berührungslos vermisst und die dabei gewonnenen Messdaten bereitstellt, insbesondere
zur Abstandskorrektur zwischen Objekt und Druckkopf oder Strahler.
[0022] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich durch eine
Vorhärteeinheit auszeichnen, welche einen Strahler umfasst und den Aufdruck vorhärtet.
[0023] Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sich durch einen
Ausgabebereich auszeichnen, wobei die Halteeinheit das Objekt vom Wirkbereich der
Härteeinheit zum Ausgabebereich bewegt und wobei die wenigstens eine Steuereinheit
diese Bewegung steuert.
[0024] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bedrucken eines Objekts mit einem Tintenstrahl-Druckkopf
ist ein Verfahren, bei dem das Objekt vor dem Bedrucken durch eine Rotationsbewegung
entlang wenigstens eines Abschnitts einer Kreisbahn in einen Wirkbereich des Druckkopfs
bewegt wird und bei dem das Objekt während des Bedruckens linear auf wenigstens einem
Abschnitt einer zur Kreisbahn tangentialen oder sekantialen Bahn bewegt wird. Erfindungsgemäß
erfolgt die Bewegung des Objekts durch Rotation vor bzw. nach dem Bedrucken und durch
Translation während des Bedruckens. Das Verfahren ist in vorteilhafterweise schnell
und präzise durchführbar.
[0025] Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht Vorrichtung;
- Figur 2
- eine Draufsicht derselben Vorrichtung;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Vorrichtung;
- Figuren 4 und 5
- perspektivische Ansichten einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung; und
- Figur 6
- eine schematische Draufsicht der bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0026] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Vorrichtung 1 zum individuellen Bedrucken
einer in beliebigen Richtungen gekrümmten Oberfläche 3 eines dreidimensionalen, bewegten
Objekts 2. Das Objekt kann bevorzugt eine ebene, reliefartige oder nur leichte gekrümmte
Oberfläche aufweisen wie in Figur 4 und Figur 5, Bezugszeichen 2 gezeigt. Das Objekt
kann alternativ z.B. ein Ball sein. Figur 2 zeigt eine Draufsicht derselben Vorrichtung
1. In den beiden Zeichnungen sind einander entsprechende Elemente mit jeweils denselben
Bezugszeichen versehen.
[0027] Die Vorrichtung 1 umfasst eine Druckeinheit 4. Die Druckeinheit ist stationär im
oberen Bereich der Vorrichtung angeordnet. Die Druckeinheit umfasst einen Tintenstrahl-Druckkopf
5. Der Druckkopf ist in einer Ausrichteinheit 26 der Druckeinheit aufgenommen. Die
Ausrichteinheit ist in einer Öffnung einer horizontal angeordneten Platte 35 eines
Gestells 34 der Vorrichtung 1 angeordnet. Die Platte weist mehrere Öffnungen auf,
somit ist die Anordnung mehrerer Druckköpfe möglich. Die Öffnungen und die mehreren
Druckköpfe liegen auf einem Kreis 14 um einen Mittelpunkt 18. Die Öffnungen können
je nach Größe der Druckköpfe und Größe der zu bedruckenden Objekten in ihrer Position,
Orientierung und Größe vorgesehen sein. Jeder Druckkopf druckt eine Farbe in Form
von Tintentropfen mittels Düsen in Düsenreihen 15. Sofern ein mehrfarbiger Aufdruck
6 auf dem Objekt 2 erzeugt werden soll, werden mehrere Druckköpfe vorgesehen, z.B.
entsprechend dem bekannten CMYK-Druck. Es können jedoch noch mehr, z.B. bis zu 7 Druckköpfe,
bei Einsatz von Sonderfarben, Deckweiß oder Lack vorgesehen sein. Die Druckköpfe stehen
über eine nicht dargestellte Tintenversorgung mit einem oder mehreren Tintenvorratsbehältern
33 im unteren Bereich der Vorrichtung 1in Verbindung. Der Tintenvorrat kann auch außerhalb
der Vorrichtung vorgesehen sein.
[0028] Die Druckköpfe 5 können mittels ihrer jeweiligen Ausrichteinheit 26 bzw. Druckkopfaufnahme
in drei Richtungen verstellt werden: linear in radialer und tangentialer Richtung
26a, 26b bezüglich des Kreises 14 sowie axial um eine zur Kreisebene senkrecht stehende
Druckkopf-Achse 26c. Eine solche Ausrichtung ist zumeist nur bei der Aufstellung der
Vorrichtung oder im Wartungsfall erforderlich. Während des Bedruckens bleiben die
Druckköpfe fix in ihrer Position. Es ist auch möglich, die Druckköpfe in Richtung
zur Mittelachse der Vorrichtung 1 zu neigen. Dies kann insbesondere bei langgestreckten
Objekten 2 von Vorteil sein, um zu verhindern, dass diese beim Bedrucken mit den inaktiven
Druckköpfen kollidieren.
[0029] Die Druckköpfe 5 können als Zwei-Farb-Köpfe ausgelegt sein, wobei jedoch nur eine
Farbe gedruckt wird. Die Düsen für die zweite Farbe werden dabei als Reserve-Düsen
verwendet, die im Falle eines Düsenausfalls für die erste Farbe zum Einsatz kommen.
[0030] An derselben Platte 35 ist in einer weiteren Öffnung eine Härteeinheit 8 umfassend
einen Strahler 9 vorgesehen. Der Strahler ist bevorzugt ein UV-Strahler bei Einsatz
von UV-Tinte, kann aber auch ein IR-Strahler sein. Der Strahler kann als ein LED-Strahler
ausgeführt sein. Auch der Strahler ist auf dem Kreis 14 angeordnet. Die Druckköpfe
5 sind auf dem Kreis in einer Richtung aufeinander folgend angeordnet. Der Strahler
ist den Druckköpfen in dieser Richtung nachfolgend angeordnet. Die Härteeinheit bzw.
der Strahler verfügt über einen Wirkbereich 10. Zusätzlich zu der Härteeinheit kann
auch eine Vorhärteeinheit 30 (so genanntes Pinning-Modul) mit einem Strahler 31 vorgesehen
sein. Es können auch mehrere Pinning-Module vorgesehen sein: jeweils eines nach jedem
Druckkopf 4.
[0031] Um die Druckköpfe 5 vor Strahlung der Härteeinheit 8 zu schützen, sind an den Druckköpfen
jeweilige Verschlüsse 25 (so genannte Shutter) vorgesehen. Inaktive Köpfe sind bei
aktiver Härteeinheit verschlossen, wodurch ein Aushärten von Tinte an oder gar in
den Düsen vermieden werden kann. Jeder Verschluss kann zwei schwenkbare Blenden aufweisen.
[0032] Unterhalb der Platte 35, d.h. im mittleren Bereich der Vorrichtung 1, ist eine modulare
Halteeinheit 11 am Gestell 34 angeordnet. Die Halteeinheit weist eine Vertikalachse
17 auf, die im Wesentlichen durch den Mittelpunkt 18 des Kreises 14 verläuft. Die
Halteeinheit dient der Aufnahme und dem Transport und der Rotation des Objekts 2,
d.h. sie hält das Objekt während des Druckens, wobei das Objekt bewegt wird. Das Objekt
wird in einem Aufnahmebereich 12 aufgenommen, z.B. per Hand oder automatisiert an
einen Sauggreifer 24 übergeben. Dieser kann einen metallischen Saugteller mit drei
oder mehr Saugöffnungen aufweisen (vgl. Sauggreifer 24 in Figur 3).
[0033] Im Aufnahmebereich kann optional von einer Projektionseinheit 27 eine optische Markierung
28 auf die Oberfläche 3 des Objekts 2 projiziert werden, z.B. mittels eines Lasers
oder eines so genannten Beamers. Die Markierung erleichtert als Positionierhilfe dem
Bediener das Einlegen des Objekts in einer gewünschten Orientierung. Alternativ kann
ein Positionierkreuz mittels Laserlicht auf das Objekt projiziert werden. Es können
auch zwei Kreuze an verschiedenen Stellen (bevorzugt etwa an gegenüberliegenden Stellen)
auf das Objekt projiziert werden.
[0034] Ebenfalls im Aufnahmebereich kann optional von einer Messeinheit 29 zumindest ein
Abschnitt der Oberfläche 3 des Objekts 2 berührungslos vermessen werden. Die Messeinheit
kann eine Kamera oder einen Abstandssensor umfassen. Sie dient der Erfassung der Form
des Objekts. Abweichungen von der Soll-Form und/oder Soll-Größe können aus den Messdaten,
z.B. Abstandsdaten, berechnet und gespeichert werden. Später können diese Daten bei
der Erzeugung des Aufdruck und der Härtung verwendet werden, indem der Abstand der
Einheiten zur Oberfläche durch eine Abstandskorrektur des Objekts korrigiert wird.
Die Messdaten können auch dazu verwendet werden, das zu druckende Bild innerhalb des
bedruckbaren Bereichs automatisiert zu verschieben.
[0035] Es kann optional auch vorgesehen sein, den zu bedruckenden Oberflächenbereich des
Objekts 2 mit einem Primer vorzubehandeln, um das Anhaften der Tinte zu verbessern.
Hierzu kann z.B. im Aufnahmebereich 12 eine Primereinheit 40 vorgesehen sein. Diese
kann z.B. ein Transferband für den Primerauftrag aufweisen. Das Band kann auch dazu
verwendet werden, einen erfolgten und noch nicht gehärteten (Probe-) Aufdruck wieder
zu entfernen. Das Band kann auch dazu verwendet werden, das Objekt noch vor dem Primerauftrag
zu reinigen, insbesondere von Staub zu reinigen.
[0036] Die Halteeinheit 11 umfasst bevorzugt wenigstens drei modulare Bewegungseinheiten.
Eine erste Bewegungseinheit 16 ist im Wesentlichen auf der Vertikalachse 17 angeordnet.
Die erste Bewegungseinheit umfasst einen ersten (Linear-) Antrieb 36, welcher eine
lineare Bewegung 19 des Objekts 2 in der Vertikalen ermöglicht. Diese Bewegung dient
primär der Höhenausrichtung des Objekts, insbesondere bzgl. des Abstands zu den Druckköpfen
4 und zu dem Strahler 9 während des Bedruckens bzw. Bestrahlens.
[0037] Die Halteeinheit 11 umfasst eine zweite Bewegungseinheit 20. Diese ist an der ersten
Bewegungseinheit 16 angeordnet und ermöglicht eine Drehbewegung 21 des Objekts 2 um
die Vertikalachse 17, so dass das Objekt bei seiner Transportbewegung nacheinander
in den Wirkbereich 7 des Druckkopfs 2 und den Wirkbereich10 des Strahlers gelangt.
Hierzu umfasst die zweite Bewegungseinheit einen zweiten (Rotations-) Antrieb 37.
Dieser Antrieb dient primär der Transportbewegung des Objekts von Station zu Station,
z. B. von Druckkopf zu Druckkopf.
[0038] Die Halteeinheit 11 nimmt das Objekt auf und fördert bzw. taktet dieses vom Aufnahmebereich
12 in den Wirkbereich 7 des Druckkopfs 4 oder nacheinander in die Wirkbereiche 7 der
mehreren Druckköpfe 4. Nach dem Bedrucken fördert bzw. taktet die Halteeinheit das
Objekt in den Wirkbereich der Härteeinheit 8. Von dort fördert bzw. taktet sie das
Objekt in den Ausgabebereich 32. Dort wird das Objekt von Hand oder automatisiert
entnommen. Der Ausgabebereich ist bevorzugt identisch mit dem Aufnahmebereich und
befindet sich hinter einer seitlichen, mit einer Tür verschließbaren Öffnung im Gestell.
Ausgabebereich und Aufnahmebereich können jedoch auch verschieden voneinander sein.
[0039] Sofern in Pinning-Modul 30 vorgesehen ist, kann die Halteeinheit 11 das Objekt von
einem Druckkopf zu dem Pinning-Modul und dann zum nächsten Druckkopf und vom letzten
Druckkopf zur Härteeinheit 8 fördern. Eine solche Bewegung kann auch Vor- und Rückbewegungen
(in Kreisrichtung) umfassen.
[0040] Die Bewegung des Objekts 2 wird von einer Steuereinheit 13 im unteren Bereich der
Vorrichtung 1 gesteuert. Diese steuert zumindest die Halteeinheit 11 bzw. deren Antriebe
36 und 37. Dieselbe Steuereinheit kann auch die Druckköpfe 2 und den Strahler 9 ansteuern,
zumindest deren An- und Ausschaltzeiten. Die Druckdaten für die Druckköpfe werden
von einer nicht dargestellten Einheit der sogenannten Druckvorstufe direkt oder über
die Steuereinheit 13 den Druckköpfen zugeführt.
[0041] Beim Bedrucken von gleichen Objekten kann die Halteeinheit 11 in vorteilhafter Weise
immer gleiche (voreingestellte und gespeicherte) Bewegungen ausführen, sowohl für
den Transport des Balls als auch für die Rotation während des Bedruckens. Allgemein
(ohne Beschränkung auf die gezeigte Ausführungsform) gilt: Die Halteeinheit 11 weist
mehrere Bewegungseinheiten auf, wobei jede Bewegungseinheit eine lineare oder eine
rotative Bewegung erzeugt und wobei zum rotativen Bewegen des Objekts 2 von dem Aufnahmebereich
12 in den Wirkbereich 7 des Druckkopfs 5 und von dort in den Wirkbereich 7 eines weiteren
Druckkopfs oder in den Wirkbereich 10 des Strahlers 9 nur eine Bewegungseinheit aktiv
ist. Auf diese Weise können Positionsfehler des Objekts beim Bedrucken und Härten
in vorteilhafter Weise gering gehalten werden. Sofern dennoch wesentliche Positionsfehler
auftreten, sind diese reproduzierbar und können daher z.B. beim Bedrucken durch entsprechend
kompensierende Druckdaten berücksichtigt werden.
[0042] Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer weiteren Vorrichtung 1. Die Vorrichtung
1 umfasst eine erste Bewegungseinheit 16 mit einem Linearantrieb 36 und eine zweite
Bewegungseinheit 20 mit einem Rotationsantrieb 37. Zusätzlich umfasst die Vorrichtung
eine dritte Bewegungseinheit 41 mit einem Linearantrieb 42 (Servomotor). Die dritte
Bewegungseinheit ist an der zweiten Bewegungseinheit angeordnet. Ein Schlitten 43
erlaubt eine Bewegung 44 des Objekts in radialer Richtung (parallel zur Radialachse
23). Die dritte Bewegungseinheit 41 dient der Anpassung und/oder Verstellung beim
Bedrucken von Objekten 2 verschiedener Größe.
[0043] Das Drucken mit der Vorrichtung 1 gemäß Figur 3 geschieht wie folgt:
[0044] Die Bewegungseinheit 16 dient einer Ausgleichsbewegung, sofern das Objekt 2 von seiner
idealen Form abweicht oder ungenau eingespannt ist. Auf diese Weise kann der Abstand
des Objekts von Druckkopf 5 konstant gehalten werden. Tatsächliche Form und Einspannung
des Objekts werden hierzu gemessen und der Steuereinheit 13 übermittelt.
[0045] Die Bewegungseinheit 20 dient der Taktung bzw. Taktbewegung des Objekts 2 von Station
zu Station (Primern, Bedrucken, Härten).
[0046] Die Bewegungseinheit 41 dient wie oben bereits beschrieben der Größenanpassung. Die
Bewegungseinheit 41 dient bei Zylindern einem Vorschub in radialer Richtung, so dass
die Objekte von einem Druckkopf 5 mit mehreren benachbarten Druckspuren versehen werden
können.
[0047] Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Die Vorrichtung 1 weist alle Merkmale auf, die bereits
mit Blick auf die Figuren 1 bis 3 beschrieben wurden. Sie unterscheidet sich jedoch
von den dort gezeigten Vorrichtungen, indem das Objekt 2 anders gehalten wird. Am
Schlitten 43 der dritten Bewegungseinheit 41 (oder am Antrieb 38) ist ein Arm 45 angeordnet.
Der Arm ist im Wesentlichen senkrecht zur Linearachse 46 des Linearaktors 42 orientiert.
Der Arm erlaubt es, das Objekt mit einem seitlichen Abstand zur Linearachse zu halten,
anstatt auf der Linearachse.
[0048] Zum Bedrucken des Objekts 2 wird das Objekt mittels des Rotationsantriebs 37 in den
Wirkbereich 7 des Druckkopfs 5 transportiert. Der Druckkopf 5 ist radial orientiert,
d. h. seine Düsenplatte erstreckt sich im Wesentlichen in radialer Richtung bezüglich
des Kreises 14. Die dritte Bewegungseinheit 41 ist mit ihrer Linearachse 46 senkrecht
zu dieser radialen Richtung orientiert. Dadurch wird es in vorteilhafter Weise möglich,
das Objekt 2 linear unter den Düsen der Düsenplatte des Druckkopfs 5 zu bewegen. Diese
Linearbewegung erfolgt auf einem Abschnitt einer - zur Kreisbahn der Rotationsbewegung
48, bzw. des Kreises 14 in Figur 2 - tangentialen Bahn (vgl. Tangente mit Bezugszeichen
47 in Figur 2), alternativ auf einer sekantialen Bahn (beliebige Sekante, die durch
den Wirkbereich des Druckkopfs führt).
[0049] Ein Vergleich der Figuren 3 und 4 zeigt, dass die Vorrichtung multifunktional eingesetzt
werden kann: In Figur 3 ist ein Sauggreifer 24 am Schlitten 43 angeordnet. Der Sauggreifer
kann ein rotationssymmetrisches Objekt 2, z. B. einen Ball, aufnehmen und während
des Bedruckens rotieren. Anstelle des Sauggreifers kann der Arm 45 am Schlitten angeordnet
sein und die Bewegung während des Bedruckens kann dann eine lineare Bewegung anstelle
einer Rotationsbewegung sein. Die Vorrichtung 1 kann demnach nach einer kurzen Umrüstung
verschiedene Objekte bedrucken. Beim Bedrucken rotationssymmetrischer Objekte ist
die Linearachse 46 im Wesentlichen parallel zur Druckkopfausrichtung (Richtung der
Düsenplatte bzw. der Düsenreihe) orientiert; beim Bedrucken von flachen, reliefartigen
oder wenig gekrümmten Objekten ist die Linearachse im Wesentlichen senkrecht zur Druckkopfausrichtung
orientiert. Die Umrüstung kann von Hand oder automatisiert erfolgen. Der Arm 45 kann
wie der Sauggreifer 24 über einen oder mehrere Saugkanäle verfügen, so dass das Objekt
2 auf dem Arm oder einem Objektträger des Arms saugend gehalten wird.
[0050] Sofern der Rotationsantrieb 38 nicht benötigt wird, weil z. B. ausschließlich flache,
reliefartige oder nur wenige gekrümmte Objekte 2 bedruckt werden, kann die Vorrichtung
1 auch ohne diesen Antrieb ausgestattet sein.
[0051] Figur 6 zeigt eine schematische Draufsicht der in den Figuren 4 und 5 gezeigten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1. Zu sehen sind vier Druckköpfe 5, welche auf einem
Kreis 14 angeordnet sind, ebenso eine Härteeinheit 8. Im Zentrum des Kreises befinden
sich die erste Bewegungseinheit 16, die zweite Bewegungseinheit 20 und die dritte
Bewegungseinheit 41. An Letzterer ist der Schlitten 43 angeordnet, welcher in Richtung
44 bewegbar ist. Am Schlitten ist der Arm 45, z. B. über den Antrieb 38, angeordnet.
Der Arm trägt das Objekt 2, welches unter dem Druckkopf 5 platziert ist. Die Rotationsbewegung
48 taktet das Objekt von Station zu Station. Im Wirkbereich jeder Druckstation 5 stoppt
die Rotationsbewegung 48 und die Linearbewegung 44 beginnt. Während der Linearbewegung
wird das Objekt bedruckt. Die Linearbewegung erfolgt auf der Tangenten 47, alternativ
einer Sekanten, durch den Wirkbereich des Druckkopfs.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Objekt, insb. Ball
- 3
- Oberfläche
- 4
- Druckeinheit
- 5
- (Tintenstrahl-) Druckkopf
- 6
- Aufdruck
- 7
- Wirkbereich
- 8
- Härteeinheit
- 9
- (UV-) Strahler
- 10
- Wirkbereich
- 11
- Halteeinheit
- 12
- Aufnahmebereich
- 13
- Steuereinheit
- 14
- Kreis
- 14'
- Gerade
- 15
- Düsen, Düsenreihe
- 16
- Bewegungseinheit
- 17
- Vertikalachse
- 18
- Kreismittelpunkt
- 19
- Bewegung
- 20
- Bewegungseinheit
- 21
- Bewegung
- 22
- Bewegungseinheit
- 23
- Radialachse
- 24
- Sauggreifer
- 25
- Verschluss
- 26
- Ausrichteinheit
- 26a
- Bewegung
- 26b
- Bewegung
- 26c
- Bewegung, Achse
- 27
- Projektionseinheit
- 28
- Markierung
- 29
- Messeinheit
- 30
- Vorhärteeinheit
- 31
- Strahler
- 32
- Ausgabebereich
- 33
- Tintenversorgung
- 34
- Gestell
- 35
- Platte
- 36
- Antrieb
- 37
- Antrieb
- 38
- Antrieb
- 40
- Primereinheit
- 41
- dritte Bewegungseinheit
- 42
- Antrieb, Linearaktor
- 43
- Schlitten
- 44
- Bewegung
- 45
- Arm
- 46
- Linearachse
- 47
- tangentiale Bahn
- 48
- Rotationsbewegung
1. Vorrichtung zum Bedrucken einer Oberfläche eines Objekts, mit
- einer stationären Druckeinheit (4) zum Bedrucken des Objekts (2), wobei die Druckeinheit
einen Tintenstrahl-Druckkopf (5) umfasst und der Druckkopf einen Aufdruck (6) auf
der Oberfläche (3) des Objekts in einem Wirkbereich (7) des Druckkopfs erzeugt;
- einer beweglichen Halteeinheit (11) zum Aufnehmen des Objekts in einem Aufnahmebereich
(12) und zum rotativen Bewegen des Objekts von dem Aufnahmebereich in den Wirkbereich
des Druckkopfs und zum linearen Bewegen des Objekts im Wirkbereich des Druckkopfs
während der Erzeugung des Aufdrucks; und
- wenigstens einer Steuereinheit (13) zum Steuern der Bewegungen der Halteeinheit
und der Erzeugung des Aufdrucks.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckeinheit mehrere Druckköpfe (5) umfasst, wobei die Druckköpfe beabstandet
zueinander, im Wesentlichen auf einem horizontal orientierten Kreis (14) und im Wesentlichen
in radialer Orientierung angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung eine Härteeinheit (8) mit einem Strahler (9) zum Härten des Aufdrucks
in einem Wirkbereich (10) des Strahlers umfasst, wobei die Härteeinheit im Wesentlichen
auf dem horizontal orientierten Kreis und beabstandet zu den Druckköpfen angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei eine erste Bewegungseinheit
(16) im Wesentlichen auf einer Vertikalachse (17) angeordnet ist und eine lineare
Bewegung (19) des Objekts in der Vertikalen ermöglicht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei eine zweite Bewegungseinheit
(20) im Wesentlichen auf einer Vertikalachse und im Westlichen senkrecht unterhalb
des Mittelpunktes (18) des Kreises (14) angeordnet ist und eine Drehbewegung (21)
des Objekts um die Vertikalachse ermöglicht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Bewegungseinheit (20) mit der ersten Bewegungseinheit (16) mechanisch
verbunden ist, vorzugsweise an dieser angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinheit mehrere Bewegungseinheiten umfasst, wobei eine dritte Bewegungseinheit
(23) eine lineare Bewegung des Objekts im Wirkbereich des Druckkopfs (5) ermöglicht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dritte Bewegungseinheit (23) mit der ersten und/oder zweiten Bewegungseinheit
mechanisch verbunden ist, vorzugsweise an der zweiten Bewegungseinheit angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dritte Bewegungseinheit (23) einen Linearaktor (42) mit einer Linearachse (46)
umfasst und dass die Halteeinheit einem im Wesentlichen senkrecht zur Linearachse
orientierten Arm (45) umfasst.
10. Verfahren zum Bedrucken eines Objekts mit einem Tintenstrahl-Druckkopf (5), wobei
das Objekt (2) vor dem Bedrucken durch eine Rotationsbewegung entlang wenigstens eines
Abschnitts einer Kreisbahn (14, 48) in einen Wirkbereich (7) des Druckkopfs bewegt
wird und wobei das Objekt während des Bedruckens linear auf wenigstens einem Abschnitt
einer zur Kreisbahn tangentialen oder sekantialen Bahn (47) bewegt wird.